DEZERNAT 3 Amt für Schulen und ÖPNV Im Überblick: Dezernat für Kreisentwicklung und Bildung

Bei allen Aufgaben des Dezernates „Liebliches Taubertal“, das Kreis- für Kreisentwicklung und Bildung archiv im Archivverbund Main- sowie die Energieagentur. geht es um strukturelle Verbesse- rungen, um die Fortentwicklung Die Wirtschaftsförderung betreibt der Kreiseinrichtungen oder kreis- Standortmarketing, macht auf den Main-Tauber-Kreis als attraktiven Ort bezogener Angebote. zum Leben und Arbeiten aufmerksam und koordiniert das Schwerpunkt- Aufgabenschwerpunkte liegen in der thema Breitbandausbau. Mit dem Fortentwicklung des ÖPNV sowie der Verkehrsamt leistet das Dezernat Beruflichen und Sonderschulen. Wei- einen wichtigen Beitrag zur Verkehrs- tere bedeutende Kreiseinrichtungen sicherheit. sind das Kreismedienzentrum, die touristische Vermarktungseinheit Dezernatsleiter ist Jochen Müssig. n Dezernent Jochen Müssig. LANDRAT Reinhard Frank Tel. 09341 - 82 56 00 Kommunal- und Büro des Landrats Rechnungsprüfungsamt Markus Moll Michael Haas Tel. 09341 - 82 - 56 12 ERSTER LANDESBEAMTER Tel. 09341 - 82 - 59 02 einschließlich Beteiligungsverwaltung: n Dr. Ulrich Derpa Gesundheitsholding Tauberfranken gGmbH Tel. 09341 - 82 - 56 05 n Kurverwaltung GmbH n Tourismusverband Liebliches Taubertal e.V. n Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH

DEZERNAT 1 DEZERNAT 2 DEZERNAT 3 DEZERNAT 4 DEZERNAT 5 DEZERNAT 6 Personal und Finanzen Recht und Umwelt Kreisentwicklung Jugend, Soziales Ländlicher Raum Immobilien, Abfallwirtschaft und Bildung und Gesundheit und Straßen Torsten Hauck Dr. Ulrich Derpa Jochen Müssig Elisabeth Krug Werner Rüger Benjamin Schneider Tel. 09341 - 82 - 56 30 Tel. 09341 - 82 - 56 05 Tel. 09341 - 82 - 57 05 Tel. 09341 - 82 - 57 07 Tel. 09341 - 82 - 53 51 Tel. 09341 - 82 - 57 26

Personalamt Bauamt Amt für Schulen und ÖPNV Jugendamt Forstamt Eigenbetrieb (10) (20) (30) (40) (50) Energie und Immobilien(60) Torsten Hauck Karin Schulze Dr. Heiko Schnell Martin Frankenstein Dagmar Wulfes Benjamin Schneider Tel. 09341 - 82 - 56 30 Tel. 09341 - 82 - 57 45 Tel. 09341 - 82 - 58 01 Tel. 09341 - 82 - 54 80 Tel. 09341 - 82 - 52 16 Tel. 09341 - 82 - 57 26

Amt für Finanzen Umweltschutzamt Amt für Wirtschaftsförderung Amt für soziale Sicherung, Vermessungs- und Straßenbauamt (11) (21) Energie und Tourismus (31) Teilhabe und Integration (41) Flurneuordnungsamt (51) (61) Dietmar Freidhof Heike Kademann Rico Neubert Jürgen Gotthard Werner Rüger Markus Metz Tel. 09341 - 82 - 56 95 Tel. 09341 - 82 - 57 76 Tel. 09341 - 82 - 58 09 Tel. 09341 - 82 - 59 27 Tel. 09341 - 82 - 53 51 Tel. 09341 - 82 - 52 39

AmtAmt für Kreistag,für Informations- Organisation Rechts- und Ordnungsamt Energieagentur Amt für Pflege Landwirtschaftsamt Eigenbetrieb undtechnologie Beteiligungen (12) (12) (24) (32) und Versorgung (42) (52) Abfallwirtschaft (62) DietmarAnja Hoch Hirsch Dr. Monique Müller Frank Künzig Nicole Schwarz Meinhard Stärkel Dr. Walter Scheckenbach Tel. 09341 - 82 - 56 7627 Tel. 09341 - 82 - 57 02 Tel. 09341 - 82 - 58 13 Tel. 09341 - 82 - 59 35 Tel. 07931 - 48 27 - 63 33 Tel. 09341 - 82 - 59 57

Amt für Kreistag und Eigenbetrieb Verkehrsamt Gesundheitsamt Veterinäramt Organisation (13) Kloster Bronnbach (33) (43) (53) Anja Hoch Dr. Matthias Wagner Karl Bundschuh Dr. Heiner Thierolf Dr. Horst Schöntag Tel. 09341 - 82 - 56 27 Tel. 09342 - 93 52 0 - 20 22 Tel. 09341 - 82 - 58 61 Tel. 09341 - 82 - 55 80 Tel. 07931 - 48 27 - 62 61

Holzverkaufsstelle Jobcenter Main-Tauber (14) (44) Uwe Renk Hubert Hornung Tel. 09341 - 82 - 52 09 Tel. 09341 - 87 - 160

Organigramm Kommunaler des Landratsamtes Behindertenbeauftragter Main-Tauber-Kreis Karl Höfling Stand: 01.09.2017 Tel. 09341 - 82 - 55 97 Main-Tauber-Kreis .de 62 Wirtschaft 4.0: Schüler werden auf die Zukunft vorbereitet

In der Wirtschaft 4.0 verzahnt sich die Produktion mit modernster In- formations- und Kommunikations- technik. Treibende Kraft dieser Ent- wicklung ist die rasant zunehmende Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft. Sie verändert nachhal- tig die Art und Weise, wie zukünftig in Deutschland produziert und ge- arbeitet wird. Auch die Beruflichen Schulen arbeiten an diesem Verän- derungsprozess entscheidend mit. Der Fachlehrer Jörg Schwab (im Vordergrund) stellt den Gästen aus Politik, Verwaltung und Industrie die Funktionsweise und Möglichkeiten des „Smart Lab“ ganz praktisch am Beruflichen In Zusammenarbeit mit den Beruf- das so genannte „Smart Lab ein“. Schulzentrum Wertheim vor. lichen Schulen baut der Main-Tauber- Das Smart Lab ist eine intelligente Kreis seit 2017 die Ausstattung der Fabrik im Labormaßstab. Hier werden Schulen aus, um die Schüler auf Schülerinnen und Schülern sämtliche Wirtschaft 4.0 vorbereiten zu können. Aspekte der Steuerungs-, Auto- Auch die Gewerblichen Schulen Schließlich werden an den Beruf- matisierungs- und Robotertechnik in und Bad lichen Schulen die für die Wirtschaft einer vollintegrierten Fertigung auf Mergentheim haben sich mit der 4.0 benötigten Nachwuchskräfte 4.0-Niveau praxisnah vermittelt. Der Beschaffung neuer Maschinen wie ausgebildet. gesamte betriebliche Ablauf wird beispielsweise 3D-Druckern und dabei von einer integrierten Unter- einer 4.0-fähigen Fräsmaschine und Der Landkreis investiert für die dafür nehmenssoftware überwacht. den sich daraus resultierenden Ver- notwendige Ausstattung an den drei netzungsmöglichkeiten des Themas Gewerblichen Schulen in den Jahren Für die Zukunft wird die Schaffung Industrie 4.0 in der Ausbildung ange- 2017 und 2018 insgesamt rund eines Kompetenzbündnisses zwi- nommen. 450.000 Euro. schen dem Schulzentrum in Wertheim und den einschlägigen Betrieben der Industrie 4.0 ist die Technologie der Landrat Frank weihte zusammen mit Region angestrebt. In Kooperation Zukunft. Von den hervorragend aus- Vertretern der umliegenden Hoch- mit den Unternehmen und Betrieben gebildeten Schülerinnen und Schü- schulen, aus der Politik und der soll gemeinsam an der Ausbildung lern profitieren die Unternehmen, Wirtschaft im Dezember 2017 am zur Thematik Industrie 4.0 gearbeitet die Region und auch der Wirtschafts- Beruflichen Schulzentrum Wertheim werden. standort Main-Tauber. n

63 DEZERNAT 3 Amt für Schulen und ÖPNV Bus und Bahn: ÖPNV im Main-Tauber-Kreis neu ausgerichtet

Auf Grundlage der Beschlüsse des Kreistages wurde im Laufe des Jahres 2017 die Neuausrichtung des ÖPNV im Main-Tauber-Kreis zum 1. Januar 2018 vorbereitet. Schwerpunkte waren insbesondere die Vergabe der Busleistungen, die Übernahme der Verkehrsgesell- schaft Main-Tauber mbH durch den Main-Tauber-Kreis als Alleinge- sellschafter sowie die Entwicklung eines neuen, flächendeckenden Landrat Reinhard Frank (7. von links) hat sich auf dem Wörtplatz in Tauberbischofsheim einige Ruftaxikonzeptes. der neuen, blau lackierten Niederflur-Linienbusse vorstellen lassen. Gemeinsam mit Vertretern von Verkehrsunternehmen, Verkehrsgesellschaft Main-Tauber, Verkehrsverbund RheinNeckar und Kreisverwaltung durchschnitt er ein blaues Band. Im Vergabeverfahren 2016/2017 wurden Auf Beschluss des Kreistags wurden neben dem landeseigenen Verkehrsunternehmen SWEG mehrere private Busunternehmen aus im Herbst 2016 die Fahrleistungen dem Main-Tauber-Kreis und unmittelbar angrenzenden Landkreisen beauftragt. für die Buslinien im Main-Tauber-Kreis in Zusammenarbeit mit dem Verkehrs- verbund Rhein-Neckar (VRN) auf zehn Zudem konnte ein insgesamt sehr möglichkeiten an den Schienen- Jahre neu ausgeschrieben. Klare Vor- gutes Ausschreibungsergebnis er- personennahverkehr sowie einzelne gaben zum Fahrplan, zur Fahrzeug- zielt werden, wodurch bei gleicher Zusatzfahrten auf besonders nach- qualität und -optik sowie zu den Be- Fahrleistung im Vergleich zur bishe- fragestarken Strecken. Die Fahrpläne dingungen für das Fahrpersonal in rigen Unternehmensstruktur deut- für die Hauptverkehrszeiten der Sachen Tariftreue und Sozialstandards liche Einsparungen erzielt wurden. Schüler wurden dagegen weitestge- bildeten die gleichen Voraussetzun- Gleichzeitig konnte hinsichtlich der hend unverändert beibehalten, da gen für alle Anbieter. Im Vergabever- Fahrzeugqualität und der Fahrplan- dort aufgrund der ausdifferenzierten fahren wurden neben dem landes- auskunft ein deutlicher Qualitäts- und auf die Schulzeiten ausgerich- eigenen Verkehrsunternehmen SWEG sprung erreicht werden. Auf vielen teten Fahrpläne kaum Vertaktungen ausschließlich private Busunternehmen Linien werden nun Niederflurbusse möglich sind. aus dem Main-Tauber-Kreis und un- mit bequemer Einstiegshöhe ein- mittelbar angrenzenden Landkreisen gesetzt. Zudem verfügen die Busse Die Übernahme der Verkehrsgesell- beauftragt, da diese die günstigsten über eine Echtzeitdatenübermittlung, schaft Main-Tauber mbH durch den Angebote abgegeben hatten. Somit so dass Fahrgäste über die Online- Main-Tauber-Kreis als Alleingesell- wurde das erklärte Ziel des Kreistages, fahrplanauskunft des VRN rechtzeitig schafter wurde im Laufe des Jahres in der Ausschreibung den örtlichen, über Verspätungen etc. informiert 2017 im Detail vorbereitet. Diese mittelständischen Unternehmen eine werden. Hinzu kommen eine bessere war bereits im Jahr 2016 durch den faire Chance zu bieten, erreicht. Vertaktung und mehr Anschluss- Kreistag beschlossen worden. Ziele

64 der Übernahme der VGMT waren Zu Geschäftsführern der VGMT hat lichen Streckenfahrplan ersetzt. Die insbesondere, die bewährte Struktur der Kreistag den bisherigen Ge- Ruftaxis fahren nicht mehr wie bisher und das Know-How des Personals schäftsführer Thorsten Haas und auf der Strecke der Linienbusse, im Sinne der Kundenfreundlichkeit Dezernent Jochen Müssig bestellt. sondern innerhalb eines Korridors, zu erhalten. Ohne die landkreisweite Vorsitzender der Aufsichtsrates ist der alle peripher gelegenen Orte Zuständigkeit der VGMT müsste je- Landrat Reinhard Frank. mit dem nächstgelegenen Unter- des Verkehrsunternehmen innerhalb zentrum bzw. dem nächstgelegenen seines Zuständigkeitsbereiches die Im Jahr 2017 hat der Kreistag be- Anschlusspunkt zum Schienenper- Aufgaben der Kundenbetreuung schlossen, einen Teil der Ausschrei- sonennahverkehr oder zum regu- einschließlich Beratung und Fahr- bungsrendite für ein völlig neues lären Bus-ÖPNV verbindet. Um dies kartenverkauf selbst übernehmen. Ruftaxikonzept einzusetzen. Das von zu erreichen, wurden 21 Korridore Aufgrund der Vielzahl von Busunter- der Nahverkehrsberatung Südwest gebildet, von denen jeweils minde- nehmen im Main-Tauber-Kreis wäre in Zusammenarbeit mit der VGMT stens zwei durch ein einziges Fahr- es dem Fahrgast nicht zuzumuten, erstellte Ruftaxikonzept bietet seit 1. zeug bedient werden. Zum Einsatz bei Problemen ggf. mit mehreren Januar 2018 – weitgehend zusätzlich kommen in der Regel Pkw mit vier Unternehmen Kontakt aufzunehmen. zu den bisherigen Angeboten – über Fahrgastplätzen, da die durchschnitt- 70 Ortschaften im Main-Tauber-Kreis, liche Besetzungszahl eines Ruftaxis Der Kaufvertrag zur Übernahme der die bisher an Wochenenden, Feri- deutlich unter vier Personen liegt. n VGMT durch den Main-Tauber-Kreis entagen und in den Abendstunden wurde bereits im Dezember 2016 keine oder nahezu keine ÖPNV-Ver- abgeschlossen. Weitere finanzielle bindungen hatten, ein regelmäßiges und rechtliche Details der Übernah- zweistündliches Ruftaxiangebot, in me wurden im Laufe des Jahres ab- der Regel von 8 Uhr bis ca. 22 Uhr. gearbeitet. Im Herbst 2017 hat dann Ermöglicht wird dies durch einen der Kreistag dem Wirtschaftsplan Korridorfahrplan, der den bisher üb- der VGMT für 2018 zugestimmt und die Mitglieder des Ausschusses für Soziales, Bildung, Kultur und Verkehr sowie Dr. Michael Winnes vom VRN in den Aufsichtsrat der VGMT mbH Die vom Kreistag beschlossene Übernahme entsendet. der Verkehrsgesellschaft Main-Tauber mbH durch den Main-Tauber-Kreis als Alleingesell- schafter wurde im Laufe des Jahres 2017 im Detail vorbereitet. Zum 1. Januar 2018 wech- selte die Verkehrsgesellschaft Main-Tauber in das Eigentum des Main-Tauber-Kreises. Hier das Team der VGMT-Geschäftsstelle in Lauda. Neben dem Wechsel im Gesellschaf- terbereich hat der Kreistag auch eine neue Geschäftsführung eingesetzt. Die Geschäfts- führung übernahmen Thorsten Haas (3.v.r.) und Dezernent Jochen Müssig (4. v.r.) vom Landratsamt Main-Tauber-Kreis.

65 DEZERNAT 3 Amt für Schulen und ÖPNV Jubiläum: Festakt anlässlich 50 Jahre „Schule im Taubertal“

Die Schule im Taubertal feierte ihr 50-jähriges Bestehen mit einem großen Schulfest in der Balbach- halle. Anschließend konnte sich die interessierte Öffentlichkeit beim Tag der offenen Tür Einblicke in die viel- fältige Unterrichtsarbeit verschaffen.

Mit einer herzlichen Begrüßung wurden die Eltern, Gäste und Koope- rationspartner von Landrat Reinhard Frank, Bürgermeister Thomas Maer- tens, den Schülerinnen und Schülern, der Schulleitung und dem Lehrer- kollegium empfangen. Für eine ab- wechslungsreiche musikalische Um- rahmung der Veranstaltung sorgten die Schülergruppen „Alarmstufe 8“ und „Die Musikmacher“ sowie der Schülerchor „Freeway“. Das Lehrer- kollegium präsentierte gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern die aktuelle Unterrichtsarbeit in zahl- Auch die Schülerinnen und Schüler reichen Themenräumen. gestalteten mit verschiedenen kreativen Beiträgen die die steigenden Anforderungen an Neben den Ausstellungen garan- Jubiläumsfeierlichkeiten mit. ein qualifiziertes Bildungsangebot tierten vielfältige Angebote wie Mit- führten zur Errichtung eines Schul- mach-Aktionen in einzelnen Räumen, neubaus in der Gemeinde Unter- eine Druckerpresse und eine Foto- balbach. Es wurde im Herbst 1986 Box einen informativen, unterhalt- bezogen. Seit 1994 trägt die Schule samen und kurzweiligen Aufenthalt. Die Geschichte der Schule im Taubertal den Namen „Schule im Taubertal“. Bewegungsfreudige Besucher durften hat mit der Einrichtung einer Sonder- Ihr sind zwei Schulkindergärten für bei den Mitmach-Tänzen Musik und schule für „Bildungsschwache“ am Kinder mit geistiger Behinderung Bewegung miteinander in Einklang 2. Oktober 1967 in Tauberbischofs- und Entwicklungsverzögerungen bringen. Die Bewirtung übernahmen heim-Distelhausen begonnen. Die sowie eine Beratungsstelle zur Früh- Eltern und Schüler gemeinsam. stetig anwachsende Schülerzahl und förderung angegliedert. n

66 Kreisarchiv: Aufgabe der Kreisheimatpflege übertragen

Zum 1. März 2017 wurde Kreis- archivarin Claudia Wieland als neue Kreisheimatpflegerin bestellt. Der bisherige Kreisheimatpfleger Dr. Jörg Paczkowski, hauptberuflich Leiter des Grafschaftsmuseums Wertheim, war Ende Februar in den Ruhestand getreten, weswegen eine Nachfolgeregelung notwendig geworden war.

Kreisarchivarin Claudia Wieland wurde als neue Kreisheimatpflegerin bestellt. Foto: Susanne Marinelli, Fränkische Nachrichten

Die Aufgabe des Kreisheimatpflegers innerhalb der Kreisverwaltung dafür pflege wahrgenommene Aktivitäten gibt es in Baden-Württemberg in die- noch kein fachlich versiertes Perso- weiterführen und als Ansprechpart- ser Form nur im Main-Tauber-Kreis. nal. Die angrenzenden bayrischen ner für Verwaltung und Öffentlichkeit Das Amt geht auf die Initiative des Landkreise kennen das Amt eines zu Verfügung stehen. Nicht zuletzt früheren Landrats Georg Denzer zu Heimatpflegers ebenfalls, dort ba- die inhaltlich gute Ergänzung der Beginn der 1980er Jahre zurück. siert es auf Art. 13 des bayrischen beiden Tätigkeitsfelder Archiv und Dieser suchte für das Landratsamt Denkmalschutzgesetzes. Heimatpflege waren bei der Über- und die Öffentlichkeit einen festen nahme der Aufgabe durch das Kreis- Ansprechpartner bei historischen Mit der Übernahme der zusätzlichen archiv mitentscheidend, geht es bei Fragestellungen, die den Landkreis Aufgabe der Kreisheimatpflege wird beidem doch um die Bewahrung der und die Kommunen im Kreisgebiet das Kreisarchiv bereits bisher im Überlieferung und um lebendige betreffen. Zu dieser Zeit gab es Bereich der Heimat- und Geschichts- Geschichtsvermittlung. n

67 DEZERNAT 3 Amt für Schulen und ÖPNV Schule wird digital: KMZ wichtiger Partner der Schulen

Das Kreismedienzentrum (KMZ) zur Verfügung, die neben den Medien wird wichtiger Partner der Digitali- auch fertige Unterrichtsmodule enthält. sierungsstrategie des Landes. Neben Einen immer breiteren Raum im der Beratung und dem Online- und täglichen Verleihgeschäft nimmt Offline-Angebot an schulischen die Medientechnik ein. So können Schulen ganze Klassensätze an Medien wird die Bereitstellung von Notebooks oder iPads für ihren Präsentationstechnik und digitalen Unterricht ausleihen, die zuvor am Endgeräten immer wichtiger. KMZ mit der passenden Software bestückt und nach der Rückgabe von den gesammelten Daten befreit werden müssen. Hierzu wurden von Die Digitalisierungsstrategie der den Mitarbeitern passende Lösungen Landesregierung wurde im Jahr Der Einsatz mobiler Endgeräte an Schulen entwickelt und an die speziellen Be- erfordert fachkundige Administration. 2017 für den schulischen Bereich dürfnisse der Schulen angepasst. konkretisiert. Neben der Herstellung der technischen Voraussetzungen Landes oder zur Verwaltung mobiler Neben den digitalen Endgeräten wie dem Breitbandanschluss für Endgeräte können die Fachleute des gehören aber auch analoge Bücher alle Schulen steht vor allem die KMZ kompetent beraten. und Unterrichtsmaterialien, hölzerne didaktisch-methodische Verankerung Bilderbuchtheater (Kamishibai), digitaler Medien im Unterricht und Zum Kerngeschäft gehört weiterhin Bühnenbeleuchtung und Tontechnik die entsprechende Qualifizierung der die Bereitstellung von Medien und zum immer stärker nachgefragten Lehrkräfte im Fokus. In vielen Ver- Medientechnik für den Unterricht. Angebot des KMZ, auf das auch handlungen auf Landesebene wurden Über die Online-Plattform EduBW, Kindergärten sowie Behörden und die Kreismedienzentren als wichtige eine gemeinsame Entwicklung der Vereine im Kreis gerne zugreifen. n Partner vor Ort identifiziert und Medienzentren in Baden-Württem- sollen durch die bereits vorhandene berg, stellt das KMZ durch den Beratungskompetenz für die Schulen gezielten Einkauf von Kreis-Online- im Kreis eine wichtige Rolle spielen. Lizenzen den Schulen nicht nur mehr als 10.000 Unterrichtsmedien zur Mit dem Leiter des Medienzentrums, Verfügung, sondern bietet gleich- dem Medienpädagogischen Berater zeitig Zugang zu frei verfügbaren und dem Schulnetzberater stehen den Medien-Datenbanken der Rundfunk- Schulen am KMZ drei Pädagogen zur anstalten sowie die Möglichkeit, ei- Verfügung, die sowohl hinsichtlich des gene Arbeitsmaterialien zu erstellen. Einsatzes digitaler Medien im Unter- Darüber hinaus kann über EduBW richt als auch bei der Medienentwick- auch auf den gesamten Bestand an lungsplanung (MEP) unterstützen DVDs, Büchern und Materialkoffern können. Auch zur technischen Aus- am KMZ in Distelhausen zugegriffen stattung, der pädagogischen Netz- werden. Mit Sesam 2.0 stellt das Erzähltheater sind sehr beliebt in werk-Musterlösung (paedML) des Landesmedienzentrum eine Plattform Kindergarten, Grundschule und Seniorenarbeit.

68 Amt für Wirtschaftsförderung, Energie und Tourismus DEZERNAT 3 Kloster Gerlachsheim: Erste Mieter sind eingezogen

Die intensive Arbeit für eine zukunftsfähige Entwicklung des ehemaligen Klosterareals in Gerlachsheim trägt erste Früchte. Zwischenzeitlich wurde für das historische Gebäude eine neue Nutzung gefunden. Das ehemalige Kloster Gerlachsheim wird als Bildungs- und Bürohaus weiter- geführt.

Landrat Reinhard Frank besichtigte gemeinsam mit Ausbildungsleiterin Waltraud Wagner und Geschäftssegmentleiter Dr. Clemens Körte (beide „inab“) sowie den zuständigen Dezernenten Jochen Müssig und Benjamin Schneider die neuen Räumlichkeiten.

Die seit 1952 bestehende Nutzung gefunden. In Gerlachsheim werden Auch für das zum Klosterareal des ehemaligen Klosters Gerlachs- junge Frauen und Männer in den Be- gehörende ehemalige Schwestern- heim als Seniorenzentrum endete im rufen Fachpraktiker Küche und Fach- wohnheim wurde zwischenzeitlich ein Herbst 2016. Seit August 2017 ist praktiker Hauswirtschaft ausgebildet. Mietinteressent gefunden. das Kloster wieder mit Leben gefüllt. Der Bildungsträger inab hat im Erd- Im Frühjahr 2018 beginnt der zweite Die Wirtschaftsförderung bemüht geschoss seine neue Wirkungsstätte Sanierungsabschnitt im 2. Ober- sich, weitere Mieter zu akquirieren. geschoss. Auch für diesen Bereich Um dieses Ziel zu erreichen, setzt wurden bereits Nachmieter gefunden. man auf unterschiedliche Vertriebs- Neben der Kreisjägervereinigung, wege im Print- und Onlinebereich. die dort den Jagdunterricht abhalten Neben Pressemitteilungen, Anzeigen- wird, finden ein Allgemeinmediziner schaltungen, einem Flyer sowie dem aus Gerlachsheim sowie eine Werbe- Aushang von Informationsblättern agentur im Kloster Gerlachsheim ihr wird auf der Website des Landrats- neues Domizil. amts für das Kloster Gerlachsheim geworben. n Bei Bedarf sollen auch Räume für Die ehemalige Klosterkapelle wird Existenzgründer hergerichtet werden. nun als moderner Computer- und Mit weiteren Mietinteressenten be- Schulungsraum genutzt. findet man sich derzeit im Gespräch.

69 DEZERNAT 3 Amt für Wirtschaftsförderung, Energie und Tourismus Breitbanderschließung: Ausbau startet

Eines der wichtigsten Infrastruk- turprojekte des Landkreises konnte mit Erhalt des endgültigen Bun- desförderbescheides starten. Der Breitbandausbau im Landkreis wird gemeinsam mit der Telekom Deutschland GmbH in neun Ausbau- gebieten bis Ende 2018 umgesetzt. Nach dem Ausbau stehen für 97,5 Prozent der Kreisbewohner Band- breiten von mindestens 50 Mbit/s zur Verfügung. Nach Erhalt des endgütigen Förderbescheides unterzeichneten Anfang März Landrat Reinhard Frank für den Main-Tauber-Kreis und Diplomingenieur Frank Bothe, Leiter der Technik-Nieder- lassung Südwest der Telekom, den Zuwendungsvertrag. Ergänzend wurde dieser auch durch den 1. stellvertretenden Tauberbischofsheimer Bürgermeister Gerhard Baumann und Wert- heims Bürgermeister Wolfgang Stein unterzeichnet. Für die anderen 16 Städte und Gemeinden im Landkreis unterschrieb stellvertretend der Landrat.

Der Breitbandausbau ist ein gemeinschaftliches Projekt des Main-Tauber-Kreises, der Städte und Gemeinden sowie der Telekom Deutschland GmbH. Der Landkreis sowie seine Städte und Gemeinden gewähren für den Breitbandausbau eine Investitionsbeihilfe von 18,9 Millionen Euro an die Telekom Deutschland GmbH. Der Bund unterstützt den Ausbau mit einer 50-prozentigen Förderung in Höhe von 9,45 Millionen Euro. Vom Land Baden-Württemberg erhält der Main- Tauber-Kreis einen Zuschuss von 3,78 Millionen Euro. Den Restbetrag von 5,67 Millionen Euro bringen jeweils zur Hälfte der Kreis sowie die Städte und Gemeinden auf.

70 Der Spatenstich für den Start des Breitbandausbaus im Main-Tauber-Kreis fand in Tauberbischofsheim statt (vordere Reihe von links): Bürgermeisterstellvertreter Gerhard Baumann (Tauberbischofsheim), Bürgermeisterin Anette Schmidt (Großrinderfeld), Nina Warken MdB, Frank Bothe (Telekom), Prof. Dr. Wolfgang Reinhart MdL, Dr. Veit Steinle (atene KOM), Landrat Reinhard Frank und Joachim Otto (Telekom).

Für eine erfolgreiche Umsetzung dieses Zwischenzeitlich wird in fünf von neun Bei einem Vororttermin berichtete Mammutprojekts findet der Breitbandausbau Ausbaugebieten die Infrastruktur für das Bürgermeister Uwe Hehn in enger Abstimmung mit den Städten und schnelle Internet aufgebaut. Beim Spatenstich Herrn Dezernent Jochen Müssig Gemeinden, Fachämtern der Landkreisverwal- zum Ausbaugebiet 3 ( und über den Umsetzungsstand des tung sowie den von der Telekom beauftragten ) wurde das Spülverfahren als Breitbandausbaus auf der Tiefbaufirmen statt. Auch die bereits während Ausbaumethode vorgestellt. Gemarkung . der Planungsphase zur Umsetzung der Breitbanderschließung im Main-Tauber-Kreis eingesetzte Lenkungsgruppe, welcher die Bürgermeister Wolfgang Vockel, Wolfgang Stein und Marcus Wessels angehören, ist weiterhin aktiv.

71 DEZERNAT 3 Amt für Wirtschaftsförderung, Energie und Tourismus Kreishandwerkerempfang: Austausch steht im Vordergrund

Die Gewinnung junger Menschen und die handwerkliche Ausbildung waren die zentralen Themen beim ersten Kreishandwerkerempfang des Landkreises. Landrat Reinhard Frank hat die Reihe ins Leben geru- fen und gemeinsam mit der Hand- werkskammer Heilbronn-Franken und der Kreishandwerkerschaft des

Main-Tauber-Kreises in die Pro- Am ersten Kreishandwerkerempfang nahmen Gäste duktionshalle der Aeckerle Holzbau aus Handwerk, Bildung, Politik und Verwaltung teil. GmbH in Königshofen eingeladen. In seinem Grußwort zeigte Landrat Reinhard Frank anhand von Zahlen die Wichtigkeit des Handwerks im Landkreis auf. Aufgrund der demographischen Entwicklung muss mehr denn je um den beruflichen Nachwuchs Ziel dieser Treffen ist es, den Aus- gekämpft werden. Ziel müsse deshalb sein, tausch zwischen Handwerkern, Bil- jungen Menschen „Lust auf das Handwerk“ zu dungsträgern, Verwaltung und Politik machen. Dabei bringt sich auch der Landkreis zu fördern und somit zu einer nach- zum Beispiel durch die Sanierung der Beruf- haltigen Entwicklung des Handwerks lichen Schulen und deren technische Ausstat- im Landkreis beizutragen. Denn das tung, Werbekampagnen und die Entsendung Handwerk ist interessant, vielfältig von Ausbildungsbotschaftern in die Gewinnung und bietet gute Karrierechancen. n von jungen Menschen für das Handwerk ein.

„In 20 Jahren werden wir ausreichend Professoren, Ingenieure, Techniker und Wissenschaftler, aber nicht mehr ausreichend Handwerker haben“, sagte Kreishand- werkermeister Michael Szabo. Der frühere Ausgleich zwischen dualer und wissen- schaftlicher Ausbildung ist aus dem Gleich- gewicht geraten. Er forderte deshalb, dass nach der Schulbildung und vor einem Studi- um eine Praktikumszeit in Unternehmen und Handwerksbetrieben als Orientierungsphase vorgegeben werden sollte.

72 Den Festvortrag hielt Hauptgeschäftsführer anlegen. Dies ziehe eine hohe Bautätigkeit in Ralf Schnörr von der Handwerkskammer allen zugehörigen Handwerksbereichen nach Heilbronn-Franken zum Thema „Zukunft des sich und verstärke den Fachkräftebedarf. Handwerks – Chancen und Herausforderun- Es sei deshalb wichtig, die Vielfalt des Hand- gen“. Er stellte heraus, dass der Anteil der werks und der beruflichen Karrierechancen Handwerksbetriebe und -berufe im Main- herauszustellen. Er erinnerte daran, dass Tauber-Kreis weit über dem Landesdurch- der Meistertitel inzwischen dem Bachelor- schnitt liegt. Diese starke Stellung des Hand- Abschluss gleichgestellt ist. Das Handwerk werks verschärft allerdings auch die Sorge, habe bei der Suche nach Nachwuchs neue dass mehr Fachkräfte und Auszubildende Wege eingeschlagen, beispielsweise mit Film- gewonnen werden müssen. Die Situation spots, dem Siegel „Top Ausbildungsbetrieb“ der günstigen Zinsen trägt zudem dazu bei, und Bildungspartnerschaften der Betriebe dass viele Sparer ihr Geld in ihren Häusern mit Schulen.

Bei der Betriebsführung präsentier- te die Aeckerle Holzbau GmbH ihr Handwerk in vollem Umfang. Faszi- niert vom Handwerk legte Landrat Reinhard Frank selbst Hand an.

Landrat Reinhard Frank dankte Jörg Aeckerle, der die Gast- geberrolle übernommen und seine Produktionshalle für den Empfang bereitgestellt hatte.

Im Anschluss an die Veranstaltung hatten die Gäste Gelegenheit sich auszutauschen.

73 DEZERNAT 3 Amt für Wirtschaftsförderung, Energie und Tourismus Wirtschaftsstandort: Marketing und Bestandspflege

Die Stärkung und Erhöhung des Bekanntheitsgrades des Wirt- schaftsstandortes Main-Tauber- Kreis als Lebens- und Arbeitsort für Facharbeitskräfte und Familien ist ein Aufgabenschwerpunkt der Wirtschaftsförderung Main-Tauber- Kreis. In den Projekten Standort- marketing, „Karriere daheim“ und „Zukunft Main-Tauber“ werden Maßnahmen umgesetzt, um die vorgenannten Ziele zu erreichen. Anknüpfend an die Auftaktveranstaltung setzten die Landkreise Würzburg und Neben der Fortsetzung der bisheri- Main-Tauber-Kreis ihre länderübergreifende gen Standortmarketingmaßnahmen Zusammenarbeit fort. Beim länderübergreifen- wie den Anzeigen und Radiospots, den Gespräch im Mai hatten die beiden Land- dem Besuch von Hochschulkontakt- kreise das Thema „Gründerszene“ ausgewählt. messen sowie Firmenbesuchen hat Ziel der Veranstaltung war es, junge Menschen die Wirtschaftsförderung neue in der Region oder bereits im Wirtschaftsleben Projekte initiiert und Maßnahmen stehende Interessierte über die Möglichkeiten weiter entwickelt. n einer Existenzgründung zu informieren.

Das Wirtschaftsgespräch 2017 fand im November bei der VS Vereinigte Spezialmöbelfabriken GmbH & Co. KG in Tauberbischofs- heim statt. Referent Stefan Mayer regte mit seinem Vortrag die Zuhörer aus Wirtschaft und Politik nicht nur zum Motivieren, sondern auch zum Querdenken an.

74 Im Rahmen der Kampagne „Zukunft Main-Tauber“ wurde in Zusammenarbeit mit dem Fernseh- sender TV touring aus Würzburg die Sendereihe „Willkommen im Main-Tauber-Kreis“ aufgelegt. In der Sendung wird über den Main-Tauber-Kreis als wachsenden Wirtschaftsstandort sowie attraktiven Lebensraum berichtet. Um diese Vorzüge potentiellen Unternehmern, Existenzgründern und Fachkräften sowie Familien aufzuzeigen, wurde mit Unterstützung von Städten und Gemeinden sowie Unternehmen aus dem Kreis die Sendereihe produziert.

Neu erstellt wurde das Faltblatt „Ladestationen im Main-Tauber-Kreis“. Der Flyer informiert über die Elektrolade- Stationen im Kreisgebiet. Der Ausbau der Lade- infrastruktur geht im Main-Tauber-Kreis Das Faltblatt „Standortdaten im stetig voran. Ziel ist es deshalb, die Überblick – Wirtschaftsraum mit verfügbaren Ladestationen im Land- Perspektiven“ über den Main-Tauber- kreis künftig über eine interaktive Mit einer mobilen Infosäule informiert Kreis wurde in aktualisierter Fassung Karte sowie Adressliste auf der die Wirtschaftsförderung über das herausgegeben. Mit Unterstützung Landkreis-Homepage darzustellen. Projekt „Karriere daheim – Mach dein der Städte und Gemeinden wurden Somit können die Daten stets aktuell Ding an Tauber und Main“. Diese wird die Strukturdaten zudem erweitert. gehalten werden. in Form einer „Roadshow“ wechselnd Der Flyer verschafft Unternehmen, an den Schulen im Main-Tauber-Kreis Existenzgründern und zuzugs- oder aufgestellt und gibt Jugendlichen die bauwilligen Personen eine rasche Chance, sich über duale Ausbildungs- Übersicht über die Standortfaktoren wege im Kreis zu informieren. im Main-Tauber-Kreis.

75 DEZERNAT 3 Amt für Wirtschaftsförderung, Energie und Tourismus Digitalisierung: Gastgeber über Homepage direkt buchbar

Die Homepage der Ferienlandschaft „Liebliches Taubertal“ enthält viele Informationen zum Radfahren, Wandern und auch zu den Gast- gebern und Unterkünften in der Region. Bisher konnten die Betriebe jedoch nicht direkt gebucht wer- den, sondern die Gäste mussten eine Anfrage stellen und direkt mit dem Unterkunftsbetrieb in Kontakt treten. Dank der neuen Funktion Gäste im Gasthof Glocke, „Onlinebuchbarkeit“ ist es nun Rothenburg ob der Tauber. möglich, direkt über die Homepage Ab 2018 können Unter- künfte auch online über die des Tourismusverbands eine Unter- Homepage des Tourismus- kunft verbindlich zu buchen. verbands gebucht werden.

Für das „Liebliche Taubertal“ ergibt werden die Übernachtungsangebote sich durch die Möglichkeit zur Online- im „Lieblichen Taubertal“ auf den Buchung eine Qualitätssteigerung elektronischen Wegen noch kompri- in den Vertriebsaktivitäten. Durch mierter vorgestellt bzw. können un- dieses Angebot setzt der Tourismus- mittelbar gebucht werden. Es bieten verband seine Aktivitäten im Bereich sich deshalb sowohl für Hotellerie „Digitalisierung“ fort. Die Online- und Gastronomie als auch für die buchbarkeit wurde 2017 vorbereitet Privatzimmer- und Ferienwohnungs- und wird zum Januar 2018 in Betrieb vermieter beste Chancen, ihre Ausla- genommen. Partner ist die Bayern stungsquoten weiter zu erhöhen. Reisen und Service (BRS) GmbH aus Regensburg, ein Tochterunternehmen Die ersten Schulungstermine zu des Tourismusverbandes Ostbayern. diesem System, es wird als TOMAS Der Kontakt nach Regensburg hat bezeichnet, fanden Ende Oktober/ sich über die Mitgliedschaft des Anfang November im Kreismedien- Main-Tauber-Kreises beim Tourismus- zentrum Distelhausen und im Land- verband Franken in Nürnberg erge- ratsamt in Tauberbischofsheim statt. ben. BRS hat mit allen bestehenden Das Interesse der Gastgeber ist groß, Buchungsplattformen wie booking. und ab Anfang 2018 werden bereits com, BestFewo etc. Verträge. So erste Betriebe online buchbar sein. n

76 Wandern: Neues Rundwegekonzept und Zertifizierungen

Die Ferienlandschaft „Liebliches Taubertal“ ist eine bundesweit anerkannte Fahrrad- und Wander- destination. Um im touristischen Wettbewerb weiterhin die Nase vorne zu haben, wurde für die Saison 2018 ein neues Rundwege- angebot ausgearbeitet.

Rast in der Brunnenstadt Külsheim während einer Wanderung auf dem LT 6 – Wasser.Wein.Weite.

Drei Wege sind bzw. werden mit dem bei drei landschaftsübergreifenden Taubertal“ von Rothenburg ob der Siegel „Wanderbares Deutschland“ Rundwegen, die auch in die Nachbar- Tauber bis am Main den ausgezeichnet. Insgesamt erschlie- regionen führen, sind längere Touren Deutschen Wanderverband bereits ßen 30 Rundtouren und zwei Fern- zu bewältigen. Die 30 Rundtouren zum dritten Mal überzeugen. Diese wanderwege die gesamte Ferienland- sind einheitlich mit blauen Wegemar- Wanderwege erfüllen die Quali- schaft zwischen Rothenburg ob der kierungstäfelchen und den Buchsta- tätsanforderungen des Wanderver- Tauber und Freudenberg am Main. ben „LT“ für „Liebliches Taubertal“ bandes, die vor allem ein naturnahes und der fortlaufenden Kennziffer Wandern sowie die Einbindung von Die Rundwege, die als neu konzi- versehen. sehenswerter Landschaft mit Fern- piertes Wanderangebot auf den blicken und Kultur fordern. Ausgear- Markt gebracht wurden, ermöglichen In der Summe bieten die Rundwege beitet und überprüft wurden beide es wandernden Gästen, mehrfach an rund 420 Kilometer Wanderstrecke. Wege im Verlauf des Jahres 2017 von einem Ort zu übernachten und von Alle Touren sind ein Angebot zur Ent- geschulten Wegewarten, bevor der der ausgesuchten Unterkunft ihre schleunigung und lassen die Land- Deutsche Wanderverband sich vor Ort Touren zu starten. Alle 30 Rund- schaft mit ihrer besonderen Flora von der Qualität der Wege überzeu- wege, die ab 2018 erwandert werden nachhaltig erlebbar werden. gen konnte. Die Siegel „Wanderbares können, lassen Freiraum, um inne zu Deutschland“ werden auf der CMT halten, die kulturellen Sehenswür- Die Rundwanderung LT6 „Wasser. im Januar 2018 vergeben. Dieses digkeiten an den Wanderwegen zu Wein.Weite“ auf der Gemarkung Küls- Gütesiegel hat der Weg LT2 „Durchs besuchen und das kulinarische Profil heim erhält das Siegel Qualitätsweg romantische Wildbachtal“ bereits im bei einer Einkehr zu genießen. Die „Wanderbares Deutschland“ zum Januar 2017 erhalten. n Strecken umfassen in der Regel zwi- ersten Mal. Dagegen konnte der schen acht und 15 Kilometern. Nur Streckenwanderweg „Panoramaweg

77 DEZERNAT 3 Amt für Wirtschaftsförderung, Energie und Tourismus Reformation: Spuren und Auswirkungen im „Lieblichen Taubertal“

Im Jahr 2017 wurde im „Lieblichen wurde auf dem Radweg „Liebliches Taubertal“ zwischen Rothenburg Taubertal – Der Klassiker“ geradelt, der von Rothenburg ob der Tauber o.d.T. und Freudenberg am Main über Creglingen, Weikersheim, Bad das Schwerpunktthema „500 Jahre Mergentheim, Tauberbischofsheim Reformation – Spuren und Aus- und nach führt. In der Broschüre wurden die wirkungen der Reformation durch Orte, an denen der Einfluss Luthers Martin Luther“ gefeiert. Zahlreiche spürbar wurde, erläutert. Veranstaltungen wie ein Luthermahl, Ein Highlight im Veranstaltungskalen- Führungen und Ausstellungen sowie der fand am 20. Mai statt. Der Touris- die Reformationsradtour luden ein, musverband „Liebliches Taubertal“ sich über die Reformation und ihre initiierte eine Sternradtour, die von verschiedenen Startpunkten aus nach epochalen Auswirkungen zu infor- Das Pfeifer-Museum in Niklashausen ist Niklashausen führte. Geradelt wurde ebenfalls Teil der Reformationsradtour. mieren meist auf dem Fünf-Sterne-Radweg „Liebliches Taubertal – Der Klassi- ker“. Niklashausen wurde bewusst In den Mittelpunkt des Jubiläums wegen seiner Geschichte mit dem Die Broschüre „Reformation im haben die Tourismusakteure an der Pfeiferhannes ausgewählt. Den Rad- „Lieblichen Taubertal“ beinhaltet Tauber die Reformationsradtour fahrern wurde im Hof des Gasthauses Informationen zur Reformationsradtour. gerückt. Diese führte zu den Orten „Zum Hirschen“ in Niklashausen ein Diese führt unter anderem zum im „Lieblichen Taubertal“, welche Theater der besonderen Art geboten. Deutschordensschloss/-museum spürbar den lutherischen Thesen ge- Die Theatergruppe Niklashausen nach Bad Mergentheim. folgt sind. Bis auf wenige Abstecher präsentierte das Stück „Mensch, Martin!“ unter freiem Himmel. Der Zweiakter stellte in humorvoller Art und Weise Szenen aus dem Familien- alltag des 50-jährigen Martin Luther dar. Das Stück wurde von Uwe Klaus- ner aus Bad Mergentheim eigens für diesen Anlass geschrieben. Im An- schluss an dieses Freilichtspektakel wurde ein schmackhaftes, deftiges Luthermahl aus verschiedenen Spei- sen aus Martin Luthers Zeit serviert. Der eigens für das Schwerpunktthema aufgelegte Veranstaltungskalender umfasste über 30 Veranstaltungen um, zu und über Martin Luther und seine Lehre. n

78 Energieagentur DEZERNAT 3 Solarwärme-Check: Aufschluss über Zustand und Energieertrag

Im Rahmen der Kooperation mit der VZ-Energieberatung hat die Energieagentur 2013 die regionale Vertretung der Verbraucherzentra- le übernommen und die Zusam- menarbeit seither stetig vertieft. Neuestes Serviceangebot für Bürger des Kreises ist seit Sommer 2017 die Überprüfung solarthermischer Anlagen auf Gebäudedächern und Fassaden. Die Prüfung von solarthermischen Anlagen zur Warmwasserbereitung oder Heizungs- unterstützung gehört seit Sommer 2017 zum Serviceangebot der Energieagentur.

Kostengünstige, weil vom Bund ge- genommen werden. Inhalt ist ein lung an die Verbraucherzentrale zur förderte Energieberatungsleistungen Besuch vor Ort, bei dem die Anla- Prüfung und der Versand. Im Ergeb- für die Bürger sind das Ziel der genteile und Komponenten inspiziert nis geht dem Betreiber der Anlage Energieberatung der Verbraucher- und beurteilt werden. Die Prüfung in einem Zeitrahmen von etwa zehn zentrale. Da sich diese Ziele mit der Qualität des Frostschutzmittels Tagen ein umfangreicher schriftlicher den Aufgaben der Energieagentur und der Funktionsfähigkeit der Bericht zu Funktionsfähigkeit und Main-Tauber-Kreis vollständig de- Solarstation und der Pumpen und Effizienz der Anlage zu. cken, besteht bereits seit dem Jahr Leitungen gehört ebenso dazu wie 2012 eine enge Zusammenarbeit die Anbringung von Datenloggern, Die Durchführung des Solarwärme- und seit 2013 wie in vielen weiteren die über mehrere Tage die Vor- und Checks wird vom Bundeswirtschafts- Kreisen Baden-Württembergs eine Rücklauftemperaturen der Solaran- ministerium finanziell mit einem ho- vertraglich geregelte Kooperation. lage aufzeichnen. Zumindest ein Tag hen Anteil gefördert, so dass für den Die Energieagentur vertritt in dieser im Messzeitraum muss ein möglichst Betreiber lediglich ein Eigenanteil Kooperation die Verbraucherzentrale- wolkenloser Sonnentag innerhalb der von 40 Euro anfällt. Dabei entfällt die Energieberatung im Kreis und führt Monate Mai bis September sein. Fördermittelabwicklung vollumfäng- nach deren Statuten Beratungen und lich auf den durchführenden Experten Energiechecks durch. Mit Hilfe einer von der VZ zur Verfü- und wird durch den Betreiber nur gung gestellten Software werden die mittels einer Unterschrift bestätigt. Neben Basis-, Gebäude- und Heiz- Daten im Anschluss an den Besuch Die Nachfrage nach dem Solarwärme- Check konnte 2017 auch der neu vor Ort im Büro eingegeben und Check war insbesondere nach der entwickelte Solarwärme-Check ein- ausgewertet und sowohl mit den Sommerpause sehr hoch. Gleichzeitig geführt werden. Die Serviceleistung Ergebnissen von Vergleichsanlagen stehen die Datenlogger nur in be- kann seither von jedem Betreiber als auch mit den Einstrahlungsdaten grenzter Anzahl zur Verfügung. Daher einer solarthermischen Anlage zur der nächstgelegenen Wetterstation musste ein Teil der nachfragenden Warmwasserbereitung oder Hei- abgeglichen. Anschließend erfolgen Bürger auf die Sommermonate 2018 zungsunterstützung in Anspruch die Berichtserstellung, die Übermitt- vertröstet werden. n

79 DEZERNAT 3 Energieagentur Klimaschutzkonzept: Bürger wirken mit und bringen Ideen ein

Nach den Vorbereitungen zur Erstellung eines Integrierten Klimaschutzkonzeptes für den Main-Tauber-Kreis im zweiten Halbjahr 2016 konnte im Jahr 2017 in die Durchführungsphase eingestiegen werden. Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Bürger waren eingebunden.

Die Auftaktveranstaltung zum Klima- schutzkonzept und hier insbesondere zur Bürgerbeteiligung fand im Mai in der Galerie des Klosters Bronnbach statt.

Die ursprüngliche Initiative, die derzeit befindet. Dies führte zusam- vor. Im Anschluss gaben die beiden Bewerbung um Fördermittel sowie mengefasst zu einer Übersicht über beauftragten Büros einen ersten Ausschreibung und Vergabe zur die aktuellen jährlichen Treibhaus- Überblick über bereits erlangte Er- Erstellung eines Integrierten Klima- gasemissionen und auch die damit gebnisse und Einschätzungen. schutzkonzeptes für den Main-Tau- verbundene Einstufung des Kreises ber-Kreis wurden im Geschäftsbericht auf globaler Ebene, bundesweit und Im zweiten Teil der Auftaktveran- 2016 vorgestellt. 2017 erfolgte nun innerhalb des Bundeslandes. staltung und auch in sechs weiteren der konkrete Einstieg in die Erstel- Workshops im Juni und Juli wurden lung des Konzeptes. Die Vorstellung erster Ergebnisse unter engagierter Bürgerbeteiligung erfolgte bereits bei der Auftaktver- Ziele, Ideen und Maßnahmen entwi- Aufgabe der mit den Leistungen anstaltung zum Klimaschutzkonzept ckelt, wie eine substanzielle CO2- und beauftragten Bietergemeinschaft, im Mai im Kloster Bronnbach. Dieses Treibhausgasreduzierung im Kreis bestehend aus den Büros „infas stellte zugleich auch den Start der erreicht werden kann. Die zentralen enermetric“ aus Greven und „Klärle Bürgerbeteiligung dar. Unter aktiver Themen waren die Erneuerbaren – Gesellschaft für Landmanagement Teilnahme zahlreicher geladener Energien, Land- und Forstwirtschaft, und Umwelt“ aus Weikersheim, war Gäste aus Energiewirtschaft, Politik Abfall- und Kreislaufwirtschaft, Mobi- es zunächst, eine Bestandsanalyse und Verwaltung sowie interessierter lität und öffentlicher Personennah- zu erstellen. Diese zeigt, wo sich Bürger und vor allem bereits aktiver verkehr, kreiseigene Liegenschaften der Kreis in Sachen Energieerzeu- Protagonisten in Sachen Energie- sowie die Beschaffung in der Kreis- gung, Energieverbrauch, Nutzung wende aus dem Kreis begrüßte verwaltung. Erneuerbarer Energien und bezüglich Landrat Frank die Gäste und stellte unzähliger weiterer Parameter aus die ideellen Verpflichtungen und In der Folge war es unter anderem den Bereichen Mobilität, Industrie, Bestrebungen der Kreisverwaltung im Aufgabe der beauftragten Büros, Wirtschaft, Gebäudesubstanz usw. Hinblick auf das Klimaschutzkonzept die Ergebnisse aus den Workshops

80 zu sichten, auszuarbeiten und zu bündeln, gegebenenfalls zu werten sowie abwegige Überlegungen und Ideen auch zurückzustellen bzw. aus- zuschließen.

In Summe kam es im Rahmen der Beteiligung von Verwaltung, Wirt- schaft und Bürgern zu einem Katalog mit 110 verwertbaren Maßnahmen- vorschlägen, die es weiterhin zu behandeln galt. Gemeinsam mit einer präzisierten Bestandserfassung und Ist-Analyse sowie einem Abgleich mit nationalen und internationalen Zielen wie Weltklimaabkommen (Paris Workshop zum Thema Erneuerbare Agreement), Energiekonzept der Energien im Main-Tauber-Kreis im Bundesregierung und Klimaschutz- Juni beim Stadtwerk Tauberfranken fahrplan der Landesregierung wur- in Bad Mergentheim. den die Ergebnisse und Vorschläge aufgearbeitet und im Oktober einer zu diesem Zweck gegründeten Len- kungsgruppe erstmals vorgestellt. Während des gesamten Ablaufs Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses agierte die Energieagentur nach Berichtes durch die Energieagen- Die Lenkungsgruppe, bestehend aus Erstellung der Ausschreibung und tur war das Klimaschutzkonzept Landrat, Vertretern der betroffenen Beantragung der Fördermittel im noch nicht abgeschlossen, befand Dezernate der Kreisverwaltung, Auftrag der Kreisverwaltung auch sich aber auf einem guten und Vertretern der Kreistagsfraktionen weiterhin als „Gelenkstelle“ zwischen zeitlich gesicherten Weg. Als näch- und aus der Energiewirtschaft, hatte ausführenden Büros, Politik, enga- ste Schritte, über die im nächsten daraufhin die Aufgabe, die Ein- gierten Bürgern und Kreisverwaltung. Geschäftsbericht berichtet werden schätzung und Bewertung der aus- In diesem Zusammenhang war der soll, standen weitere Sitzungen der führenden Büros zu beurteilen und Aufgabenbereich vielfältig: Die Er- Lenkungsgruppe zur Definition und gegebenenfalls in Hinblick auf indi- mittlung relevanter Daten und die Or- Kommentierung von Zielen und viduelle Gegebenheiten im Kreis zu ganisation der Auftaktveranstaltung Maßnahmen an. Es soll dann die korrigieren. Weitere Aufgabe war die sowie diverser Workshops, Sitzungen konkrete Erstellung des Klimaschutz- Definition und Priorisierung einzelner und Erörterungstermine war ebenso konzeptes in Schriftform sowie eine Maßnahmen unter den Aspekten der Aufgabe wie die pressetechnische Abschlussveranstaltung im Mai 2018 Durchführbarkeit und Wirtschaftlich- Begleitung der einzelnen Schritte, folgen, zu der Umweltminister Franz keit, aber auch unter weiteren Ge- die Beantwortung von Rückfragen Untersteller seine Teilnahme bereits sichtspunkten wie Erfolgsaussichten und Anregungen von Bürgern des zugesagt hat. n und Möglichkeiten der regionalen Kreises sowie der Abruf zugesagter Wertschöpfung. Fördermittel.

81 DEZERNAT 3 Energieagentur Nahwärmenetze: Projektleitung im Förderprogramm in der Region

Ein neues Förderprogramm legte die Landesregierung Baden- Württemberg Ende 2016 auf. Die Energieagentur Main-Tauber-Kreis bewarb sich in Absprache mit den Nachbarkreisen um die Zuteilung in der Region Heilbronn-Franken und hat nach erfolgreicher Auswahl die Projektleitung in der Region inne.

Eine große Anzahl interessierter an- sässiger Bürger nahm an der Informa- tionsveranstaltung zu einem möglichen Nahwärmenetz in Uissigheim teil.

Wärmenetze in den unterschiedlichen auf drei Jahre ausgelegten Projekts Größenordnungen spielen eine wich- waren und sind die Unterstützung tige Rolle im Energiekonzept der örtlicher Initiativen und Akteure bei Landesregierung. Sie vereinen die Informationsveranstaltungen, indivi- wichtigen Ziele des Klimaschutzes duelle Beratungen bei der Fertigung unter einem Dach: Steigerung der von Potenzialanalysen und Machbar- Energieeffizienz, Nutzung der Erneu- keitsstudien und bei diversen weiteren erbaren Energien und Minimierung Tätigkeiten, die vor der eigentlichen von CO2-Ausstoß und Treibhausgasen Konzeption und konkreten Planung werden mit der Nutzung von Wärme- eines Netzes erforderlich sind. netzen in optimaler Weise erreicht. In Absprache mit den benachbarten Um Baden-Württemberg in dieser Energieagenturen aus der Region Hinsicht voranzubringen, wurde durch erarbeitete die Energieagentur eine das Umweltministerium Ende 2016 das Projektkonzeption einschließlich neue Förderprogramm „Effiziente eines Finanzierungsplans und be- Wärmenetze Baden-Württemberg“ warb sich für die Förderung. Die aufgelegt. Im Förderbaustein 2 sollten Kooperation mit den Nachbarkreisen hier auch regionale Beratungsinitiati- war im Rahmen dieser Bewerbung ein ven gefördert werden. Ziele dieses wichtiger Bestandteil mit der Absicht

82 Anschlussinteressenten aus Nassig und Mitarbeiter von Stadtverwaltung und Stadtwerken Wertheim ließen sich im Rahmen einer von der Energieagentur organisierten Informationsfahrt die Technik des Nahwärmenetzes in Ravenstein-Merchingen erklären.

zur Zusammenarbeit und der Option, „Fachkongress Nahwärme“ im April kostenfreie Erstellung einer Mach- dass jede Stelle die Mittel aus dem 2017 in Kupferzell (Hohenlohekreis) barkeitsstudie ermöglicht werden. Förderprogramm in gerechter Auf- organisiert und durchgeführt. Bereits Hinzu kamen die Kostenübernahme teilung für ihren Landkreis umsetzen davor und auch in der Folge konnten für Informationsabende für interes- und abrufen kann. Das gute Konzept diverse konkrete Initiativen zu Wär- sierte Bürger, Informationsfahrten hat die Förderstelle überzeugt, und menetzen im Kreis entsprechend den zu bestehenden Wärmenetzen und somit hatte die Energieagentur nach Fördervorgaben unterstützt werden. Beurteilungen durch ausgewiesene erfolgtem Zuschlag ab Ende 2016 Beispiele finden sich in den Külshei- Fachexperten. Die Initiativen konn- die Projektleitung in diesem Förder- mer Teilorten Steinfurt und Uissig- ten durch die vielfältige Förderung projekt inne. heim, in Wertheim-Nassig, in Vilch- und Unterstützung inspiriert und band und Wachbach, aber auch in motiviert werden. Erste konkrete Natürlich müssen die Gelder in der einem dicht besiedelten Bereich der Ergebnisse und die Verwirklichung Folge auch im Sinne der Förderricht- Stadt Külsheim selbst. In Bad Mer- konkreter Projekte können sich 2018 linie und unter gewissem Dokumen- gentheim konnte für ein großes Pro- entwickeln. tationsaufwand mit halbjährlicher jekt des Stadtwerks Tauberfranken Kontrolle durch den Fördergeber unterstützend mitgewirkt werden. Das Förderprogramm läuft bis zur verwendet werden. Aus diesem Grund Jahresmitte 2019. In diesem Zusam- wurde in der Kooperation als „Start- Für die meisten Initiativen konn- menhang sollen bei der Energiea- schuss“ zunächst ein mit knapp te mittels des Förderprogrammes gentur weitere spannende Projekte 150 Teilnehmern sehr gut besuchter unter anderem die für die Akteure im Kreis identifiziert werden. n

83 DEZERNAT 3 Verkehrsamt Pilotprojekt: Großraum- und Schwertransporte ohne Polizei

In Sachen Begleitung von Schwer- transporten mit so genannten Verwaltungshelfern anstelle der Polizei wurde im Main-Tauber-Kreis das landesweit erste Pilotprojekt umgesetzt.

Transporte von Gütern auf der Straße, die aufgrund ihrer Höhe, Breite, Länge oder ihres Gewichtes bestimmte Maße überschreiten, be- dürfen einer Erlaubnis. Überschreitet dabei beispielsweise die Ladung eine Breite von 3,50 Metern, wird zusätz- lich die Begleitung des Transportes durch die Polizei notwendig.

Die neuen Verwaltungsvorschriften zur Straßenverkehrsordnung ermög- lichen es nunmehr, die Begleitung von Großraum- und Schwertranspor- ten mit Verwaltungshelfern anstelle der Polizei durchzuführen. Sinn hat dies allerdings nur dort, wo eine Vielzahl planbarer, häufig wiederkeh- render Transporte ansteht.

Bei der Errichtung von Windenergie- Einweisung der Verwaltungshelfer durch die Verkehrsbehörde und die Polizei für die Durchführung anlagen fallen Transporte in großer von Schwertransporten auf der K 2877 zur Windenergieanlage Bobstadt. Zahl auf der gleichen Strecke an. Aus diesem Grund haben das Verkehrs- ministerium und das Regierungsprä- sidium gemeinsam mit der Verkehrs- Ahorn über Buch nach Gerichtstetten erstellen, das heißt eine in Bildern behörde des Main-Tauber-Kreises sowie von der Autobahn 81, Abfahrt aneinander gereihte Darstellung der als Pilotprojekt zwei Strecken ausge- Boxberg, kommend nach Bobstadt. Strecke, aus der hervorgeht, über wählt, die zur Erprobung des neuen welche Straßen und Einmündungen Begleitmodells in Frage kommen. Zur Genehmigung der Transporte ist der Transport von der Autobahnab- Dies sind die Strecken von der Auto- es zunächst Aufgabe des Transport- fahrt bis zum Ziel geführt werden bahn 81 kommend ab der Ausfahrt unternehmens, ein Road-Book zu soll.

84 Genehmigungen Stellungnahmen

Anhand des Road-Books hat die 7000 Verkehrsbehörde dann zusammen 6562 mit der Polizei zu prüfen, ob die Strecke so gesperrt werden kann. 5250 Die Verkehrsbehörde hat dann eine entsprechende verkehrsrechtliche 3500 3697 Anordnung zu erlassen, aus der ex- akt ablesbar sein muss, an welchen 2899 Stellen die Strecke zu sperren ist. 1750 Die Sperrungen selbst werden dann 691 442 589 mit Begleitfahrzeugen des Schwer- transports, die von Verwaltungshel- 0 2015 2016 2017 fern gesteuert werden, vollzogen. Diese blenden jeweils die vorgege- n Genehmigungen Die Statistik zeigt, dass sich die benen Verkehrszeichen ein. Sollten n Stellungnahmen Zahl der Schwertransportanträge, im Rahmen des Transports unvorher- die entweder zu einer Genehmigung gesehene Schwierigkeiten auftreten, durch das Landratsamt oder zu dürfen die Verwaltungshelfer keine einer Stellungnahme gegenüber Ermessensentscheidungen treffen. der anhörenden Behörde führen, Ein Nachteil, denn dann müsste die in den vergangenen Jahren erheblich erhöht hat. Polizei zur Klärung gerufen werden.

Da es sich bei der Tätigkeit der Ver- waltungshelfer um hoheitliche Auf- gaben handelt, müssen diese zuvor durch die Verkehrsbehörde förmlich verpflichtet werden. Verpflichtet werden kann außerdem nur, wer über einen Schulungsnachweis für die Begleitung solcher Schwertransporte verfügt.

Werden diese Regularien erfüllt, sind die Verwaltungshelfer vor Ort durch die Polizei und die Verkehrsbehörde einzuweisen. Mit dem Einsatz von Verwaltungshelfern wird zwar die Po- lizei entlastet, weil deren Begleitung entfällt. Demgegenüber führt dieses Verfahren bei den Unternehmen und bei den Verkehrsbehörden zu einem erheblichen Mehraufwand. n

85 DEZERNAT 3 Verkehrsamt Digitalisierung: Wiederzulassung über das Internet möglich

Mit der internetbasierten Zulas- sung von Kraftfahrzeugen wurde eine weitere Stufe im Rahmen des Projekts „Deutschland online“ verwirklicht. Seit dem 1. Oktober 2017 ist es möglich, ein Fahrzeug, das auf einen Halter bereits zu- gelassen war, wieder zuzulassen, ohne dazu zur Zulassungsbehörde gehen zu müssen.

Landrat Reinhard Frank und Julia Hübner, Mitarbeiterin der Zulassungsbehörde, mit einem Musterkennzeichen vor einem Elektroauto der Landkreisverwaltung.

Voraussetzung ist nach der Gesetzes- 31. Dezember 2017 im Main-Tauber- änderung unter anderem, dass es Kreis noch kein Fahrzeug online sich bei dem Halter um eine natür- wieder zugelassen wurde. liche Person handelt und ein Kenn- zeichen (TBB oder MGH)reserviert Eine weitere Neuerung betrifft worden ist. Der Fahrzeughalter muss seit dem 1. Oktober den Saisonzeit- über einen Personalausweis mit akti- raum für H- oder E-Kennzeichen. Auf der linken Seite vierter Online-Ausweisfunktion sowie Fahrzeuge, die ein H- oder E-Kenn- ist der freigelegte über ein Kartenlesegerät verfügen. zeichen führen (das heißt Oldtimer Sicherheitscode auf Die Gebühr für die Wiederzulassung oder Elektrofahrzeuge), können einem Fahrzeug- ist mit einem E-Payment-Verfahren zu jetzt auch für einen Saisonzeitraum, schein dargestellt. bezahlen. Außerdem muss auf dem beispielsweise von April bis Oktober, Fahrzeugschein der Sicherheitscode zugelassen werden. Für diese Än- angebracht sein. derung sind der Zulassungsbehörde der Fahrzeugbrief und der Fahr- Sind diese Hürden genommen, kann zeugschein, die Kennzeichenschilder das Fahrzeug zugelassen werden, sowie eine elektronische Versiche- ohne dass der Kunde die Zulassungs- rungsbestätigung vorzulegen. Hier ist behörde aufsuchen muss. Vermutlich weiterhin der Gang zum Landratsamt liegt es an den relativ anspruchs- erforderlich. n vollen Bedingungen, dass bis zum

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