RZ_Anzeige_Saisoneroeffnung_DINA5_140903.pdf 1 04.09.14 13:27 kölschlive Live aus Das Fan-Magazin der Fan-Projekt 1. FC Köln 1991 e.v. | Preis 1,20 € | Ausgabe 3/14 | kl 91 ääärsten Reihe! C

M Für alle, die keinen Spieltag verpassen Y wollen, gibt’s die besten Gastronomien

CM Ziel Nichtabstieg – mit Live-Atmosphäre und Ziel Nichtabstieg –

MY frischem Kölsch vom Fass unter: gael.de/gastroviewing CY neuer kölscher CMY neuer kölscher Die Privatbrauerei Gael wünscht dem

K 1. FC Köln und seinen Fans einen guten Start in der ersten . Realismus?Realismus?

gael.de/fc Neues Konzept Neues Heim Neue Möglichkeiten NRWs Innenminister Jäger Hennes zieht in den Breiter Kader – Schmaler Grat im Interview Kölner Zoo

>> Seite 14 >> Seite 26 >> Seite 46 GEIßBOCKPARTNER

Wenn aus Spieltag Festtag wird.

Wenn aus Bier Bitburger wird.

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_00WUM_Koeln_Fan_Motiv_Koelsch Live Magazin_148x210_V2.indd 1 02.09.14 15:37 Vorwort INhalt

Neue Liga, neues Glück. Endlich ist unser 1. FC Vorwort/Inhalt 03 Köln wieder da, wo er hingehört. In der ein- zig wahren Bundesliga. Souverän hat unsere Bild des Monats 04 Mannschaft den Aufstieg geschafft. Doch die Erfolge der letzten Saison sind im Fußball so viel wert, wie die Nachrichten von gestern. Meinung In der ersten Liga starten wir wieder bei null. Europa 2016 06 Wohin wird der Weg uns führen? Direkt wie- Angst vorm Abstieg? 10 der zurück in die zweite Liga? Nach Europa? Titelträume? 12 Oder irgendwohin in der Mitte? Das wollen Redaktionstipp 14 wir in dieser Ausgabe analysieren. Mal ernst- haft, manchmal auch eher ironisch. Magazin Wer bei den ersten Heimspielen im Stadion Interview mit Innenminister Jäger 16 war, wird auch schon bemerkt haben, dass Gastkommentar des nicht nur die Ligazugehörigkeit anders ist. Es HSV-Fanbeauftragten 24 gibt weniger Polizei als in den letzten Jahren Hennes zieht um 26 und diese hält sich auch noch dezent im Hin- Wie Steffen beinahe FC-Trainer wurde 30 tergrund. Grund dafür ist ein neues deeska- Fanbrief zum Rahmenprogramm 32 lierendes Polizeikonzept von NRWs Innenmi- FC-Histörchen: Münzwurf 34 nister Ralf Jäger, das aktuell in der Testphase Der Wind bestimmt die Partie 39 ist. Wir haben den Innenminister zu diesem Die Wunsch-21 46 Thema befragt. Unsere U 21 52 Fußball für Couch und Sessel 54 Entspannter Stadionbesuch also und das Op jöck mit dem Effzeh 57 endlich wieder bei Spielen gegen Gegner wie die Bayern, Dortmund und sogar die Erzfein- de aus Gladbach. Wenn sowohl das Konzept Fan-Projekt-Info des FC als auch das des Innenministeriums Fan-Projekt-Kompakt 60 aufgehen, könnte das eine ganz tolle Saison werden. Wir von kölsch live sind da guter Din- Impressum 62 ge.

Erste Bundesliga, wir sind wieder da!

3 Vorwort

„International 2016“ – Pro! Philipp Tekampe sagt: Europa wir kommen

Letztes Jahr zweite Liga, dieses Jahr Bundesliga und 2016 Europa. Das ist kein Wunschdenken, kein übertriebener Optimismus, sondern einfach nur eine logische Konsequenz. Denn unser Kader ist jung, talentiert, erfolgshungrig und hat noch deutliches Potential zur Verbesserung. Und wohin führt der Weg, wenn man dieses Potential konsequent nutzt?

Natürlich nach oben und genau dahin wird können, aber auch nur, weil sie die Hälfte Peter Stöger unseren 1. FC Köln bringen. Er der Dinger selber rein machen. Es wird also wird die jungen Spieler wie Hector, Gerhardt, laufen, doch wir sollten auch realistisch blei- Horn von Talenten zu herausragenden Bun- ben. Nächste Saison werden wir wohl nicht desligaspielern formen. Und mindestens ei- international spielen. Ich bin ja kein Träumer. ner der ganz jungen Spieler wie Cueto oder Ich bin ein ganz normaler Fan mit Kölschem Finne wird explodieren. Wie gesagt mindes- Realismus. tens einer, eher beide und vermutlich noch ein Talent dazu, das bisher noch niemand auf Deswegen sage ich Europa 2016 wir kom- der Rechnung hat. men. Champions League vielleicht erst ein Jahr später, denn in die Phalanx von Bayern, Vergaß ich zu erwähnen, dass Zoller und Ujah Dortmund, Schalke und der doofen Pillen ein- sich als Topstürmer in der Liga durchsetzen zubrechen wird selbst für unsere großartige werden? Und Patrick Helmes dadurch mo- zukünftige Mannschaft schwierig sein. Aber tiviert, wieder die Torgefährlichkeit und die dieses Ziel können wir ja für 2017 angehen. Fitness erreicht, die ihn einst zum National- 2016 reicht mir schon der Cup der Verlierer, spieler machten. Dass Halfar und Nagasawa wie Knast-Uli die Europa League gerne ge- darum wetteifern werden, wer von ihnen nannt hat. es am Ende der Saison auf mehr Torvorla- gen kommt. Risse, Osako, Pezko und Svento Und die ist ja verhältnismäßig einfach zu er- werden in dieser Kategorie nicht mithalten reichen. Fünf Siege im Pokal reichen und

Meinung 6 schon spielen wir im Finale gegen die Bayern, Aber dann sollte das doch für den glorreichen die für Berlin bekanntermaßen einen Dauer- 1. FC Köln erst recht kein Problem sein. 2016 auftrag haben. Das können wir ja sogar verlie- wird es soweit sein. ren, weil höchstens ein Ausschluss der Bayern aus Deutschland und der Bundesliga diese Und dann werden wir singen: davon abhalten kann, sich für die Champions Spanier, Engländer, Italiener, un ihr Franzuse League zu qualifi zieren. Womit der Verlierer sowieso, treckt üch wärm ahn, denn mir kum- des Finales dadurch automatisch für den Cup me. Dä FC ess widder do! der Verlierer qualifi ziert ist. Ich würde mich trotzdem wie ein Gewinner fühlen. – kölscher Realismus aus –

Und auch über die Tabelle sollte es möglich sein. Man überlege doch nur einmal, welchen Mannschaften dies in der jüngeren Vergan- genheit gelang. Freiburg (in einer Saison, in der Sebastian Freis es auf elf Einsätze für die Breisgauer brachte), Frankfurt (in einer Saison, in der Martin Lanig mit drei Toren zu den bes- ten Torschützen der Eintracht zählte) und so- gar die doofen Ponys aus Gladbach (da sage ich jetzt nix zu). „International 2016“ – Contra! Marco Jankowski sagt: „FC international 2016“? Seid ihr denn des Wahnsinns?

Die bloße Idee ist ja völlig absurd, völlig an den Haaren herbeigezo- gen, völlig unrealistisch – kurzum völlig realitätsfremd. Denn natürlich (natürlich!) spielt der FC nicht 2016 international, sondern bereits 2015. Kommt schon: Wenn schon Größenwahn, dann aber richtig – Pokalsieg in dieser Saison, Leute, überhaupt keine Frage!

Es steht schon in den Sternen: Erstmal ein von seiner dritten schweren Knieverletzung überraschend rumpeliges Weiterkommen der laufenden Saison) den Ball in der 90. Mi- mit viel Krampf gegen die Zebras, dann aber nute zum 4:3 Endstand in die Maschen zim- ein lockeres 3:0 im Achtelfinale gegen die Ra- mert, begleitet vom begeisterten Aufschrei senballsportler aus Leipzig. Frisch motiviert eines gewissen Lukas P., der als Ehrengast durch diesen Erfolg (und den Erhalt des neu neben der Trainerbank steht und in seiner geschaffenen Bundesverdienstkreuzes für endlosen Güte ein Basisgesetz der Arithmetik den Erhalt der Fußballkultur, das die Mann- erkennt: „Die 10 ist auch nur eine Zahl – lasset schaft als Folge dieses Siegs im Kampf Gut jot sin!“ gegen Böse feierlich erhält) darf dann im Vier- telfinale souverän Rache am HSV genommen Ergo steht 2015 im Zeichen der Rückkehr auf werden, der noch zu sehr damit beschäftigt die europäische Bühne (der FC verkauft sich ist, sich darüber zu wundern, wie er die Bay- gut und scheidet erst im Viertelfinale knapp ern in Runde 2 rausgeworfen hat, als dass er gegen einen in der Vorrunde abgestiegenen sich aufs Spiel konzentrieren könnte – aber- Champions-League-Brocken aus), weshalb es mals 3:0. Die Reifeprüfung dann im Halbfinale in der Liga nur zu Platz acht reicht. Und das beim 2:1 n.V. gegen den BVB, ehe es dann wiederum hat zur Folge, dass wir 2016 eben im epischsten aller Pokalfinals der jüngeren nicht international spielen, sondern uns in Fußballgeschichte (natürlich) gegen den aller Ruhe auf den nächstlogischen Schritt Erzrivalen vom Niederrhein geht. Noch Jahr- konzentrieren können: Die Qualifikation zur zehnte später werden wir unsern Kindern Champions League – in der wir dann (natür- und Kindeskindern mit leuchtenden Augen lich) 2017 antreten werden. Ist klar, oder? davon künden, wie der Pat (gerade genesen The End…

Meinung 8 …wobei: Nein, vielleicht doch noch ein paar und das Umfeld in der Lage ist, das richtig wirklich ernstgemeinte Worte zum Thema. einzuordnen und nicht größenwahnsinnig „2016 international“ ist natürlich ein sehr damit beginnen, den Kader so umzustruk- unrealistisches Szenario – ich hoff e, soweit turieren, damit man „der Dreifachbelastung sind wir mittlerweile alle gereift und haben gewachsen ist“ – ganz so, als würde man die- den nötigen Respekt vor der Bundesliga um se ab jetzt jedes Jahr haben. Das wird dann zu erkennen, dass sie eben nicht nur eine ein teurer Preis, wenn man in der Saison da- Zwischenstation, also unser Sprungbrett zu rauf plötzlich auf einem überdimensionalen, europäischen Großtaten, sein kann. Es ist in maßlos überteuerten Kader sitzt, der zudem unserer Situation unmöglich, einen inter- dann auch noch unmotiviert ist, weil (Überra- nationalen Platz so kurzfristig zu „planen“… schung!) es dann 2017 auf einmal nicht mehr dafür fehlen uns die Mittel. Natürlich kann es zur Qualifi kation fürs internationale Geschäft vorkommen, dass ein Verein überraschend reichen sollte. Wenn man den gemeinen Köl- in die Phalanx der deutschen Spitzenclubs ner (und vor allem: die Verantwortlichen im einbricht und sich so für die Europa League Verein) dazu bekommt, einen solchen „Aus- qualifi ziert. Dazu müssten aber so enorm vie- rutscher nach oben“ mal mit der nötigen Ge- le Faktoren genau zusammenkommen, dass lassenheit und Lockerheit anzugehen, dann man ehrlicherweise auch immer bis zu einem hätte ich kein Problem mit „2016 internatio- gewissen Grad von „Glück“ reden muss. nal“. Ansonsten sage ich: Immer mir der Ruhe; lasst uns lieber mal drei, vier Jahre Bundesliga Sollte es so kommen, würde ich mich mit Si- spielen und ein paar Derbys gewinnen, ehe cherheit nicht beschweren, aber doch sehr wir den zweiten Schritt vor dem ersten ma- darauf hoff en, dass alle Verantwortlichen chen. Immer diese Eile…

Warum ich Angst vor dem Wiederabstieg habe Jan-Philip Kube über den taktischen Einsatz von Abstiegsangst

FC-Fans sind ja manchmal wie Comicfiguren, Diesen Aufprall möchte ich mir in dieser Sai- die einfach nur dazu da sind, Schadenfreude son ersparen. Und in diesem einen Punkt er- zu erzeugen. Ein Comic mit FC-Fan könnte weist es sich zum allerersten Mal als nützlich, etwa wie folgt aussehen: dass ich eben nicht im Rheinland, sondern in Paderborn wohne. Denn was das Fandasein Erstes Panel: Vor der Saison betrifft, ist der Paderborner das absolute Ge- genteil des Kölners: Statt laut von der Euro- Man sieht eine vor Selbstbewusstsein aufge- pa-League zu träumen, betet er leise für den blasene Figur mit FC-Trikot und Endgegner- Relegationsplatz. Statt Urlaub für das DFB- grinsen, die vollmundig verkündet, der große Pokalfinale zu nehmen, nimmt er sich für den FC werde keineswegs in Abstiegsnot geraten 27. Spieltag frei, weil er hofft, bis dahin noch und man müsse ihn vielmehr als ersten Bay- nicht sicher abgestiegen zu sein. ern-Verfolger auf dem Zettel haben. Das bewahrt ihn nicht nur vor einem unsanf- Um die Figur herum stehen lauter ähnlich ten Erwachen im Mai, sondern macht ihn viel- aussehende Figuren mit anderen Trikots, die leicht sogar ein bisschen sympathisch. Und ihr unterschiedlichste Wetten mit teuren bis diese Sympathie wirkt sich nicht selten direkt entwürdigenden Einsätzen anbieten. Die FC- auf die Mannschaft aus, die sich vom Under- Figur nimmt alle Wetten an. statement der Fans gerne anstecken lässt:

Letztes Panel: Nach der Saison „Wenn wir die Klasse halten, ist das ein noch größeres Wunder, als der Aufstieg“, sagt etwa Die FC-Figur liegt unter einem absurd gro- Andre Breitenreiter, der Trainer des SC Pader- ßen Haufen aus Ambossen, Kanonenkugeln, born. Riesenhämmern und Bowlingkugeln. In einer Denkblase sieht man Blitze, Atompilze und Und Mannschaften, die so auftreten, sind wie Totenköpfe. niedliche Kätzchen: Man streichelt sie und kichert nachsichtig, wenn sie auf den Tisch Was wir von den Paderbornern springen um Punkte zu klauen. Am Ende lernen können bleiben sie dann in der Liga und keiner weiß warum. Der oben skizzierte Comicstrip zeigt die ganze Tragik des FC-Fandaseins. Sein vorsaisonales Wenn ihr also demnächst einem FC-Fan mit Euphorie-Abo dient lediglich dazu, eine Fall- McKenna-Trikot und Abstiegsangst begeg- höhe zu generieren, die den Aufprall am Ende net, dann bin ich das. Und selbstverständlich der Saison umso schmerzhafter gestaltet. tue ich das nur für den FC.

11 Meinung Titelträume Titelträume (ohne Worte) kölsch live weiß: Der 1. FC Köln wird 11,67ter So tippt die Redaktion

18 Plätze gibt es in der Bundesligatabelle zu tischsten ist klar unser bisheriger Redaktions- vergeben. Offi zielles Ziel des 1. FC Köln ist leiter Karl von Luckwald es, mindestens Platz 15 zu erreichen. Ist das tiefgestapelt oder vielleicht sogar zu optimis- „Mein Tipp: Platz 7! tisch? Nicht weil ich größenwahnsinnig bin, sondern weil der einfach so Wir haben uns mal in der Redaktion umge- gut ist :)“ hört, wo der FC am Ende der Saison wohl lan- den wird. Ob der Platz oder der FC so gut oder Kalle doch größenwahnsinnig ist, werden wir am Und aus unserer Sicht steht dem Erreichen Ende der Saison sehen. Meistgetippt in der des Saisonziels nicht entgegen. Der pessimis- Redaktion sind übrigens Platz 11 und Platz 13. tischste in unseren Reihen ist Michael Sand- mann und selbst der sieht den FC am Ende Wird die Unglückszahl 13 etwa in dieser Sai- der Saison noch auf Platz 14. Am optimis- son zu unserer Glückszahl? Oder doch die 11?

WO LANDET DER EFFZEH AM ENDE DER SAISON? Michael H. Bas-an Philipp Karl Marco Benny Jan-­‐Philip Michael S. Mark

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Meinung 14 kölsch live weiß: Der 1. FC Köln wird 11,67ter

Marco erklärt gut, warum er unseren Eff zeh Umfrage ist eindeutig. Der 1. FC Köln wird die auf diesen Platz getippt hat: Saison auf Platz 11,67 beenden. In Anbetracht der geballten Fußballkompetenz unserer Re- „Zum einen passt die Zahl gut, daktion kann daran eigentlich kein Zweifel zum anderen wünsche ich mir bestehen. eine solide Saison ohne Abstiegs- sorgen; einfach mal brav ganz Wir wären damit zufrieden. (Außer Karl viel- langweilig in der Tabellenmitte leicht :-) rumlungern...das wäre zwar FC- untypisch, aber für mein Nerven- P.S. Kleine Anmerkung. Zum Zeitpunkt des kostüm eher beruhigend.“ Redaktionsschlusses stand der 1. FC Köln auf dem vierten Tabellenplatz. Das ändert nichts Wer möchte dem widersprechen. Und ver- an der oben getroff en Aussage. Platz elf oder mutlich wird es auch so kommen. Denn das auch Platz elfkommasechssieben wäre super. Ergebnis dieser absolut nicht repräsentativen Auch Kölner können realistisch sein.

WO LANDET DER EFFZEH AM ENDE DER SAISON? Michael H. Bas-an Philipp Karl Marco Benny Jan-­‐Philip Michael S. Mark

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15 Meinung Jäger will weniger sichtbare Präsenz der Polizei

Magazin 16 Jäger will weniger sichtbare Präsenz der Polizei NRW-Innenminister Ralf Jäger im Gespräch mit Mark Fauler und Philipp Tekampe

17 Magazin

Weniger Polizeipräsenz bei Fußballspielen in Nordrhein-Westfalen. Mit dieser Nachricht überraschte der NRW-Innenminister während der Sommerpause nicht nur viele Fans, sondern auch Vereine und DFL. Kurz vor Bundesligastart sprach kölsch live in Düsseldorf mit dem Initiator des vierwöchigen Pilotprojekts.

Sie sind ein Kind des Ruhrgebiets, in Duis- dion oder doch zu Hause auf dem Sofa? Ich burg aufgewachsen und Ihre Mutter hatte gehe gerne natürlich am liebsten ins Stadion, eine Kneipe in Meiderich. Wird man un- komme leider bei meinem Zeitbudget nicht ter diesen Voraussetzungen automatisch oft dazu. Zu Hause sehe ich hier und da ein MSV-Fan? Spiel im Fernsehen und wenn ich Zeit habe, spiele ich montags selbst eine Runde Fußball. Es gibt drei Dinge im Leben, die man sich nicht aussuchen kann. Deutschland ist gerade Weltmeister ge- worden. Wie haben Sie die WM 2014 er- Vater, Mutter und Verein. Klar, als lebt? Ich wohne in Duisburg in einer Sied- Meidericher ist man MSV-Fan. lung aus den 1920er-Jahren.Wir haben eine unheimlich tolle Nachbarschaft und das Ich bin dem Verein sehr zugetan. Ich habe „Nachbarschaftspräsidium“ vergibt jeweils dort früher selbst in der Jugend gespielt, war die Spiele. So wird das Public Viewing immer während meines Zivildienstes als Sanitäter reihum ausgerichtet. Immer wieder toll, mit im Stadion eingeteilt und habe letztlich auch knapp fünfzig Leuten und einer Menge Lei- Funktionen im Verein besetzt, bis hin zum denschaft, Euphorie und den dazu gehören- Aufsichtsratsvorsitzenden. Der Zwangsab- den Ritualen. stieg in die 3. Liga tut mir daher in der Seele weh, zumal die Verbundenheit von Stadt zum Sie sprechen das Thema Polizeieinsätze Verein auch jetzt noch deutlich spürbar ist. schon an. Kurz zur Überleitung: Können Sie sich als Fußballfan bei Spielen wie Was war in der Zeit des Fanseins Ihr größ- etwa Dortmund gegen Schalke überhaupt ter Fußballmoment? Das Pokalendspiel vor noch auf die Partie freuen oder hoffen Sie drei Jahren gegen Schalke in Berlin. Der MSV nur, dass nichts passiert? Da überwiegt in stand als Zweitligist im Finale und hat am mir der Innenminister. Wir haben bei soge- Ende zwar deutlich mit 0:5 verloren. Doch als nannten Risikospielen mehrere tausend Be- der fünfte Treffer fiel, hat die MSV-Kurve das amte im Einsatz und da bin ich froh, wenn Vereinslied angestimmt. Die Schalker waren diese auch alle wieder heil und gesund nach ganz ruhig und haben anschließend applau- Hause kommen. Und dieses Gefühl bereitet diert. Ein ganz besonderer Moment. Und das nicht nur mir, sondern allen Innenministern ist es, was für mich auch Fußball ausmacht. echte Bauchschmerzen. Die Einsatzzahlen ha- Diese besonderen Momente. ben sich seit 1994 verdoppelt. Das hat natür- lich auch damit zu tun, dass erheblich mehr Wie und wo sehen Sie am liebsten Fußball, Zuschauer in den Stadien sind und immer insoweit es Ihre Zeit erlaubt? Kneipe, Sta- mehr Fans ihren Verein auf Auswärtsspielen

19 Magazin begleiten. Dieser Reiseverkehr hat aber auch gibt im Vorfeld eine immer besser werdende ein gewisses Gefahrenpotenzial. Daher arbei- Kommunikation zwischen Polizei, Vereinsver- ten wir so intensiv an Konzepten. Um es klar antwortlichen und den Fans. Jetzt wollen wir zu sagen: Es sind ein Prozent „Bekloppte“ in einfach mal probieren, bei den bisher unauf- den Stadien, die Fußball nur als Plattform für fälligen Partien, die Einsatzkräfte zu reduzie- Straftaten und Gewalt nutzen. ren. Wir werden nach vier Wochen auswerten und schauen, ob wir diese Linie weiterfahren Wir müssen es gemeinsam können. Und natürlich gibt es auch einen hinbekommen: Also Fans, Vereine dritten Grund. Ich habe in Gesprächen mit Fans immer wieder den Wunsch gehört, die und Polizei. Polizeipräsenz bei Fußballspielen zu verrin- gern. Das ist jetzt auch die Chance der Fans Sie überraschten vor kurzem mit der Vor- zu zeigen, dass sie verantwortungsvoll mit stellung eines Pilotprojekts. Bei Spielen diesem Pilotprojekt umgehen. mit offensichtlich geringem Gefahrenpo- tenzial soll weniger Polizei zum Einsatz Verwunderung über das „plötzliche“ Pilot- kommen. Dieser Versuch läuft zunächst projekt machte sich nicht nur unter den über vier Wochen der neuen Saison, also Fans breit. Auch Wolfgang Bosbach von insgesamt an 6 Spieltagen. Viele Fans und der CDU hat sich in einem Interview kri- Fanverbände fordern dies teilweise schon tisch geäußert. Was entgegnen Sie ihm? länger. Warum kommt Ihr Vorstoß erst Solch eine Kritik habe ich auch erwartet. Wer jetzt? Das hat zwei Gründe. Der erste Grund neue Wege geht, muss immer mit Kritik rech- ist, wir haben zehn Prozent mehr Spiele in nen. Aber ich habe durchaus viele positive den ersten drei Ligen in NRW. Das hängt mit Reaktionen von Vereinen, DFB/DFL und vor dem Aufstieg von Fortuna Köln, 19 zusätzli- allem von Fanorganisationen erhalten. Am che Heimspiele, und dem Abstieg von Armi- Ende des Pilotprojektes werden wir Bilanz nia Bielefeld, aus der 2. Liga mit 18 Vereinen in ziehen. Ich finde wir haben eine in Europa die dritte Spielklasse mit 20 Vereinen, zusam- einzigartige Fankultur und wir müssen das men. Wir gehen somit hoch auf 231 Spiele. Bestreben haben, genau diese Fankultur zu Aber zehn Prozent mehr Spiele darf gleichzei- sichern. tig nicht zehn Prozent mehr Einsatzkräfte be- deuten. Wir setzen bereits heute 30 Prozent Was passiert, wenn es während der Test- der Einsatzzeiten bei der Bereitschaftspolizei phase doch zu Ausschreitungen kommt? nur für die Sicherheit bei Fußballspielen ein. Kann man dann noch reagieren? Es wird Der zweite Grund ist, wir haben in den letz- kein Spiel ohne Polizei geben. Wie schon ge- ten beiden Jahren deutlich besser mit DFB/ sagt, es geht lediglich um die unauffälligen DFL und den Vereinen zusammengearbeitet. Partien, etwa Leverkusen gegen Mainz. Es Es wird mehr in die Fanarbeit investiert und es wird in jedem Einzelfall die Lage genau be-

Magazin 20 urteilt. Ich glaube, dass man mit einer gemä- werten. Wir müssen gucken, wieviel Polizei ßigten Präsenz durchaus arbeiten kann. Es ist war weniger vor Ort, hat es Auseinanderset- aber nicht so, als hätten wir sonst keine Poli- zungen gegeben oder nicht. Oder hat es Aus- zei mehr. Sollte es zu Krawallen kommen, ist einandersetzungen gegeben, die auch mit diese schnell vor Ort. der doppelten Anzahl an Kräften nicht hätte verhindert werden können. Danach werden FC-Präsident Werner Spinner hat sich wir mit den Vereinen ins Gespräch kommen ebenso wie Ligapräsident Rauball posi- und entscheiden, wie es weitergeht. tiv geäußert. Eine Forderung ist jedoch durchgeklungen: Vereine und DFL dürfen Nun haben wir bereits über das „Bremer im öffentlichenR aum nicht in die Verant- Modell“ und das Pilotprojekt in NRW wortung oder gar in die Haftung genom- gesprochen. Es gibt aber zweifelsohne men werden. Was ist mit der Haftung, Bundesländer in denen die Belastung wenn im öffentlichenR aum doch etwas geringer ist. Sollte es nicht dennoch eine passiert? Hoheitliche Aufgaben wie Si- bundeseinheitliche Regelung geben, es cherheit und Ordnung kann der Fußball ist ja schließlich auch die Bundesliga. schließlich nicht übernehmen. Gibt es Reaktionen Ihrer Ministerkollegen aus den anderen Ländern? Bremen geht Der Verein kann nicht in die Haftung einen Weg, der erst in ein paar Jahren recht- genommen werden. lich entschieden sein wird. Das hilft uns jetzt nicht weiter. Ich halte diesen Weg aber auch Ich halte das „Bremer Modell“ für rechtlich politisch für falsch. Das Modell ist falsch kon- fragwürdig oder zumindest schwierig, wel- zipiert. Denn wenn die Richter eine Kosten- chen Weg die Bremer gehen. Das wird erst beteiligung für rechtlich möglich erachten, in ein paar Jahren vor den Verwaltungsge- dann könnten sich die Vereine auch aus der richten entschieden. Solange wollen wir aber Verantwortung freikaufen. Und das könn- nicht warten. Nochmal: Es gibt kein Spiel te bedeuten, dass sie sich womöglich auch ohne Polizei. nicht mehr so intensiv mit der Sicherheit be- schäftigen. Was die Resonanz betrifft: Meine Wir glauben dies ebenso und erhoffen uns Kollegen aus den anderen Ländern haben in vielen Situationen eine deutlich ent- mich bereits gebeten auf der nächsten Innen- spanntere Lage, etwa beim Weg der Fans ministerkonferenz im Dezember zu berich- vom Bahnhof zum Stadion. Wie wird der ten, wie es mit unserem Pilotprojekt gelaufen Erfolg des Projekts gemessen? Wann ge- ist. Die schauen natürlich mit einer gewissen nau ist es erfolgreich? Ich kann das Ergebnis Spannung nach NRW. In Ländern wie Baden- natürlich nicht vorwegnehmen. Wir haben in Württemberg, Bayern oder Rheinland-Pfalz der Phase knapp 35 Spiele und anschließend guckt man da schon, wie erfolgreich das ist werden wir das Ganze dann gründlich aus- und ob man das übernehmen kann.

21 Magazin Immer wieder thematisiert wurde auch brechung, weil die Fans aus Essen den Platz das Thema „Tickets für Auswärtsfans“. Ist stürmen wollten. Vier Einsatzhundertschaften ein leerer Gästeblock bei Scheitern des Pi- im Stadion. Ich war selbst vor Ort. Und an lotprojekts für Sie eine Option? Das wäre diesem Punkt beginnt auch ein Teil der Ver- eine „Ultima Ratio“. Und keine gute Lösung. antwortung bei den Fans. Sie müssen sich Am Ende, wenn alles nicht funktioniert hat, nämlich klar von solchen Chaoten distanzie- müsste man allerdings möglicherweise darü- ren und denen nicht in der Anonymität einer ber nachdenken. Das könnte dann ja letztlich Kurve Deckung geben. Das muss jedem klar sowieso nur eine Maßnahme sein, wenn das sein. Wenn wir einen friedlichen Fußball, gute Stadion ausverkauft ist. Wir haben viele Spie- Stimmung, Choreographien, komfortable le, die sind nicht ausverkauft. Wir können also Reisewege und einen vollen Auswärtsblock nicht sagen, die Auswärtsfans bekommen haben wollen, dann muss auch seitens Fans keine Tickets, wenn sie sich diese am Tages- daran gearbeitet werden. schalter kaufen können. Da gehen der 1. FC Köln und seine Fans im Beim 1. FC Köln ist dies aber oft der Fall! Rahmen der AG Fankultur ja seit zwei Jah- Stimmt. Das zeigt auch die große Beliebtheit ren mit gutem Beispiel voran. Hier wird des Vereins. Auch in Dortmund, Schalke und stets der Dialog gesucht… in Mönchengladbach sind die Stadien re- gelmäßig ausverkauft. Aber längst nicht bei …nur nicht mit der Polizei! Duisburg oder Leverkusen. Da kann man kei- Aber es stimmt, der 1. FC Köln ist ne Ticketsteuerung vornehmen. Es gab schon auf einem guten Weg. Situationen im Vorfeld von Hochrisikospielen, und das befürworte ich ausdrücklich, bei Hier wurde viel unternommen, vor allem un- denen das Gästekontingent gekürzt worden ter der Regie von Werner Spinner. Wichtig ist. Wie zuletzt bei Schalke gegen Dortmund, ist: Man muss stets miteinander reden und weil damit auch das Gefährdungspotenzial Verständnis füreinander zeigen. Ich sag ja reduziert wird. Das muss man also immer im nicht, dass die Polizei immer richtig reagiert. Einzelfall sehen, aber eine generelle Kappung Mir haben Fanvertreter sehr anschaulich ge- der Auswärtstickets ist ein stumpfes Schwert. schildert, wenn sie durch Deutschland reisen, treffen sie je nach Bundesland auf ganz un- Eine kollektive Bestrafung, sprich ein lee- terschiedliche Einsatzkonzepte. In dem einen rer Gästeblock, ist also auszuschließen? Bundesland werden sie nahezu herzlich emp- Eine solche Maßnahme kann vor allem durch fangen und im nächsten Bundesland dürfen Mithilfe der Fans vermieden werden. Das sie den Zug nicht einmal verlassen. Da müs- längste Spiel meines Lebens war Rot-Weiß sen auch wir besser werden. Wenig Verständ- Essen gegen den MSV Duisburg im Nieder- nis habe ich daher für die Gruppierungen, die rheinpokal, das ist glaube ich kein halbes sich dem Dialog mit der Polizei verweigern. Jahr her. Normale Spielzeit, Verlängerung, Elf- Dann kann es nicht besser werden. Da bin ich meterschießen und 31 Minuten Spielunter- ganz deutlich.

Magazin 22 Aber die Kritikpunkte können Sie verste- Dann nehmen wir diese Botschaft ihrer- hen? Wird hierauf einen besonderes Au- seits mit. Zum Ende dann noch ein paar genmerk während der Pilotphase gelegt? Worte aus sportlicher Sicht zur kommen- Versucht man die Einsatzkräfte nochmal den Saison: Welche Teams landen auf den zu sensibilisieren? Ich kann natürlich nicht vorderen Plätzen und was trauen Sie dem mit jedem Polizeibeamten persönlich spre- 1. FC Köln zu? Vorne landen die Bayern, die chen, wir haben davon 45.000. Aber die Linie werden natürlich jetzt in der Anfangsphase in NRW ist klar: Deeskalierend wirken! Wie in Schwierigkeiten haben. Ist immer so, nach ei- jedem Beruf hat man viele gute Kandidaten nem großen Turnier. Die großen Vereine mit dabei. Trotzdem will ich gar nicht bestreiten, den meisten Nationalspielern haben dann dass Fans auch mal nicht wie gewünscht be- Probleme. Noch dazu die Verletzung von handelt werden. Und deshalb gehen wir auf Martinez. Dahinter sehe ich Dortmund und die Fans zu und nehmen die sichtbare Prä- den Rest machen Schalke, Leverkusen und senz von der Polizei ein wenig zurück. Mönchengladbach untereinander aus. Da oben wird Köln noch nicht mithalten können. Im Stadion sollen die Beamten gar nicht mehr zu sehen sein. Es gibt aber potenzielle Absteiger. Zum einen Paderborn, aber auch Frankfurt, Hamburg Im Regelfall gibt es außerdem keine Beglei- und Mainz werden es schwer haben. Und ir- tung mehr vom Bahnhof zum Stadion. Das gendwo dazwischen wird der FC landen. Der Entscheidende bleibt dennoch: Miteinander Verein muss sehen, dass er sich in der ersten statt übereinander zu reden! Ich fände es da- Liga konsolidieren kann. Köln gehört als Milli- her gut, wenn die AG Fankultur auch die Köl- onenstadt in die Bundesliga. Das ist den Köl- ner Polizei mal mit an den Tisch holen würde. nern sehr zu gönnen!

23 Magazin Gastkommentar: NRW setzt auf zurückhaltendes Polizeikonzept – gut so Joachim Ranau, Leitender Fanbeauftragter des HSV über die ersten Erfahrungen von Gästefans

Zum Bundesligaauftakt der Saison 2014/2015 von Polizei direkt bei (oder „an“) den Fans hatte der 1. FC Köln den Hamburger SV zu reduziert zumindest typische Konflikte zwi- Gast. Damit war dies Spiel auch ein erster Pro- schen diesen Gruppen bzw. Institutionen. In belauf für das vom NRW-Innenministerium Köln fiel mir beim ersten Spiel auf, dass sich angekündigte neue Polizeikonzept. Im Kern niemand über die Polizei beschwerte bzw. geht es ja darum, weniger Polizei bei Bundes- deutlich weniger über tatsächliche oder ver- ligaspielen (als bisher) einzusetzen und diese meintliche „Polizeiwillkür“ gemeckert wurde. eher zurückhaltend und weniger sichtbar Normalerweise sind Fan-Erfahrungen und agieren zu lassen. Eine Idee, die wir als HSV- -Beschwerden bei den Auswärtsspielen im- Fanbetreuung sehr begrüßen. mer ein ganz guter Gradmesser dafür, ob es im direkten Umgang zwischen Polizei und Denn – man mag von diesem Umstand hal- Fans viele Konflikte miteinander gegeben hat. ten was man will – eine geringere Präsenz ständlich bereit, daran mitzuwirken.

Magazin 24 Gastkommentar: NRW setzt auf zurückhaltendes Polizeikonzept – gut so

Das war in Köln nicht so. Gut so. Erkennbar bzw. entsprechend darüber informieren. Dazu und objektiv „mehr Freiheiten“ für Fans durch gehört auch der Umstand, dass man Fans be- die eher zurückhaltende Strategie der Polizei wusst macht, dass ein derartiges Konzept – gab es meiner Einschätzung nach allerdings welches ja auch immer wieder von vielen Fan- nicht, dafür sind die Abläufe bei den Spielen gruppierungen/Ultras gefordert wurde – nur seit Jahren bekannt und eingeübt. Fans ver- funktioniert, wenn es nicht ausgenutzt wird halten sich häufig so, als ob Polizei da ist, auch und Fans ihren Teil zum Gelingen beitragen. wenn sie es nicht ist. Vielen HSV-Fans war das neue Konzept offenbar nicht bekannt, daher Aus der Perspektive der Fanbetreuung haben vermutlich nicht viele darauf geachtet. könnten wir uns ein derartiges Konzept Die Vereine in NRW könnten in Kooperation auch für Hamburg vorstellen und wären mit der Polizei aber noch mehr auf die prak- selbstverständlich bereit, daran mitzuwir- tische Umsetzung des Konzeptes hinweisen ken.

25 Magazin Großer Bahnhof zum Empfang Hennes zieht um Der Rohbau steht

Der Bauherr schaut nach dem Rechten

Der Schlüssel zum neuen Zuhause Endlich angekommen

Titel 28 Hennes eigenes Geißbockheim

Auf geht´s ins neue Heim

Hennes neues Postfach

Endlich angekommen

29 Titel Januar 2006 - Zum Glück vergangene Zeiten! Wie Steff en beinahe Trainer des 1. FC Köln wurde.

Magazin 30 31 Magazin Post an die Redaktion: FC-Fan Thomas Lappe zum Rahmenprogramm im Stadion

Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. So mag es vielen Fans seltsam erscheinen, wenn man an am Rahmenprogramm im Stadion etwas auszusetzen hat. Schließlich ha- ben wir doch den einzigartigen Michael Trippel und viel kölsche Musik. Aber schon bei der Musik scheiden sich die Geister, so hätte es der ein oder andere Stadionbesucher gern auch etwas rockiger. In unserem Leserbrief geht es allerdings um etwas ganz ande- res, nämlich um mehr Wertschätzung der Gastmannshaft und deren Fans.

Über die tolle vergangene Saison und den 2. Halbzeitpause Aufstieg des FC in die 1. BL habe ich mich wie Hier werden im Kölner Stadion jeweils nur alle FC-Fans riesig gefreut! Schön, dass der FC die Szenen mit Kölner „Chancen“ und ggf. wieder erstklassig ist. Toren gezeigt. Chancen und Gästetore: Fehl- anzeige. Beim Rückstand vom FC wird ganz Jetzt sollte auch das Rahmenprogramm auf Videoszenen verzichtet. Warum? Angst? erstklassig werden!!!! Vor was denn? Ich rege an, auch die Chancen und Tore der Gastmannschaft zu zeigen. Auch Als FC-Mitglied und Dauerkartenbesitzer das ist m.E. eine sportlich faire Geste. verfolge ich alle Heimspiele und habe mich schon oft über die Gestaltung des „Rahmen- Zusammenfassend möchte ich an den programms“ geärgert. Hierfür habe ich fol- Sportsgeist aller FC-Fans appellieren. Ich bin gende Veredelungsvorschläge: davon überzeugt, dass solche fairen Ver- haltensweisen auch von der Mehrzahl der 1. Vorstellung der Gastmannschaft -fairen- Gästefans honoriert würde und viel- Hier werden oft die Spielernamen der Gäs- leicht auch ein -wenn auch kleiner- Beitrag temannschaft „heruntergerasselt“, ganz zu zur Gewaltprävention sein könnte. Schließlich schweigen vom Abspielen der Hymne der freuen wir uns doch auch, wenn wir in frem- Gästemannschaft. Ich bin unverdächtig ein den Stadien als willkommene Gäste empfan- Bayernfan zu sein, aber ich wünsche mir, dass gen werden. z.B. die Namen der „Weltmeister-Spieler“ mit Freude und Ruhe verlesen und auch Bilder Ich bin gespannt, ob sich das „Rahmenpro- aller Gästespieler auf der Videoleinwand ge- gramm“ in der kommenden -hoffentlich er- zeigt werden. Falls Sie in der letzten Saison die folgreichen- Bundesligasaison ändert. Partien in Mainz und bei Union Berlin verfolgt haben, waren hier hervorragende Beispiele Thomas Lappe für einen fairen und respektvollen Umgang mit den Gästefans zu beobachten. In beiden Stadien wurden nicht nur die Spielernamen angemessen vorgelesen, sondern auch unse- Ihr habt auch eine Meinung dazu? Dann schickt re -von mir sehr geliebte FC-Hymne- gespielt. uns eine E-Mail an [email protected]

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FC-Histörchen: Wenn selbst eine Münze unentschieden spielt

Köln, Liverpool, Wolfgang Weber und der Münzwurf von Rotterdam

Man schrieb den 24. März 1965, als Schieds- das Spiel am 17. März endlich stattfand, en- richter Schaut eine Münze in die Luft warf. Er- dete auch dieses Spiel torlos, was die Kölner staunlicherweise ging es nicht um die Seiten- vor allem ihrem Torhüter Anton „Toni“ Schu- wahl und der Münzwurf fand auch nicht vor, macher verdankte. Jener legendäre Torwart sondern nach dem Spiel statt. Letztlich war dem mit dem Tünn, der eigentlich Harald es das Ende einer langen und dramatischen heißt, eine weitere kölsche Legende seinen Geschichte, wie sie nur der Fußball schreiben Spitznamen verdankt. kann. Mit Wolfgang Weber als tragischem Helden und dem 1. FC Köln als ebenso tragi- Doch zurück zum Europapokal. Wie damals schen Verlierer. üblich setzte die UEFA ein Entscheidungs- spiel an, das eine Woche später auf neutralem Jener 1. FC Köln spielt im Viertelfinale des Eu- Boden in Rotterdam stattfand. Nach gut einer ropapokals der Landesmeister. 20.000 Kölner halben Stunde lag der 1. FC Köln bereits mit Fans unterstützen ihren Verein in Rotterdam 0:2 zurück und hatte einen Mann weniger auf gegen den FC Liverpool. Nur warum fand die- dem Feld. Grund war keine rote Karte, son- ses Spiel zwischen dem 1. FC Köln und den dern die Verletzung von Wolfgang Weber. Reds aus Liverpool weder in Müngersdorf noch an der Anfield Road statt? Aus gutem Damals durfte noch nicht gewechselt werden Grund, denn in beiden Stadien war schon ge- und Weber befand sich nach einem Zusam- spielt worden. menprall mit Gordon Milne zur Behandlung in der Kabine. Offensichtlich bemerkten die Begonnen hatte das Drama mehr als einen Mannschaftsärzte dabei nicht, dass Wolfgang Monat zuvor in Müngersdorf. Das Hinspiel Webers Wadenbein angebrochen war und zwischen Köln und Liverpool endete torlos. versuchten ihn mit Hilfe einer schmerzstillen- Jetzt sollte an der Anfield Road die Entschei- den Spritze wieder einigermaßen spielfähig dung fallen. Doch diese zögerte sich hinaus. zu machen. Ganz sicher waren sie sich ihrer Nicht nur, dass das eigentlich für den 24. Fe- Diagnose aber offensichtlich nicht, denn sie bruar angesetzte Rückspiel wegen heftigen ließen Wolfgang Weber als Belastungstest Schneefalls verschoben worden musste. Als von der Massagebank springen.

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Weber sprang und das Wadenbein brach Es stand also weiterhin unentschieden und endgültig. damals gab es noch kein Elfmeterschießen. Stattdessen sollte ein Münzwurf entscheiden. Man könnte meinen, diese Geschichte wäre Drama pur. hier zu Ende, doch man wird nicht zum Hel- den, weil man verletzt ausscheidet. Man wird Doch der 1. FC Köln wäre nicht der 1. FC Köln zum Helden, weil man die Zähne zusam- wenn er nicht selbst in so einem Moment menbeißt, ein gebrochenes Wadenbein ver- noch einen draufsetzen würde. Nur für diesen schweigt und tatsächlich in der zweiten Halb- Verein sollte das Kölsche Grundgesetz eigent- zeit wieder aufläuft. Nach eigener Aussage: lich um einen Paragraphen erweitert werden. Damit wir wenigstens mit zehneinviertel Mann dagegen halten konnten. §12 Wenn schon Drama, dann ävver richtig. Mit einem gebrochenen Wadenbein, dass muss man sich mal vorstellen. Dagegen wir- Denn Schiedsrichter Schaut warf zwar, wie ken Hans Sarpei, Chuck Norris und auch Uli anfangs beschrieben, die Münze, doch diese Borowka selbst in seinen besten Zeiten wie konnte sich nicht entscheiden. Stattdessen Mädchen. Umso erstaunlicher ist das für blieb sie senkrecht im feuchten Rasen ste- mich, weil ich Wolfgang Weber bei einem cken. Mit anderen Worten. Nach drei Spielen Event einmal kennenlernen durfte und selten plus einer Verlängerung war selbst die Münze so einen sympathischen und bescheidenen der Meinung, dass dieses Duell keinen Verlie- Menschen getroffen habe. Deswegen ist er rer verdient hatte. Doch es musste einen ge- in meinen Augen allerdings nur ein noch grö- ben. Und um es kurz zu machen. ßerer Held. Während Weber in der Kabine be- handelt wurde, hatte der 1. FC Köln den An- schlusstreffer erzielt. Auch die zweite Hälfte fing gut an. In der 49. Minute gelang Hannes Löhr der Ausgleichstreffer zum zwei zu zwei. Danach hatte Köln noch mehrere Chancen, selbst der sich eigentlich nur über den Platz schleppende Wolfgang Weber hatte zweimal die Möglichkeit den Siegtreffer zu erzielen. Weil eben dieser nicht gelang, ging das Dra- ma in die Verlängerung, wenn auch noch im- mer nicht in den letzten Akt.

Weber schleppte sich also noch weitere 30 Minuten mit gebrochenem Wadenbein über das Feld in denen zu allem Überfluss ein wohl reguläres Tor von Heinz Hornig wegen angeblichem Abseits nicht gegeben wurde. Weitere Tore fielen in der Verlängerung nicht.

Magazin 36 Schaut warf erneut, die Münze entschied sich falsch und der 1. FC Köln war aus dem Euro- papokal ausgeschieden ohne ein einziges Spiel zu verlieren.

Wolfgang Weber saß währenddessen von den Schmerzen überwältigt auf dem Boden und musste nun mit ansehen, wie die Reds auf einmal begannen zu jubeln. Und sein Drama war damit noch nicht einmal zu Ende. Gut ein Jahr später traf er ausgerechnet im tragischen bei der Saisoneröffnung des 1. FC Köln im Finale von Wembley wieder auf Roger Hunt. Jahr 2011. Für dieses war ein Treffen der da- So bitter das alles ist, aber genau wegen sol- mals beteiligten Teams organisiert worden. cher Geschichten liebe ich den Fußball. Und wegen Spielern wie Wolfgang Weber, obwohl Alle anwesenden Spieler (wer sie anhand des dessen Karriere schon beendet war, bevor ich Fotos identifizieren kann, bekommt von uns alt genug war, um mich für Fußball zu inter- ein Fleißpünktchen) warfen übrigens auch essieren. noch einmal eine Münze. Keine blieb aufrecht stehen und im Durchschnitt gewann der EFF- Legenden haben kein Verfallsdatum. ZEH. Kann man sich aber auch nix für kaufen.

Sie werden höchstens ein bisschen älter wie Diesen Beitrag findet Ihr wie viele andere auch man auf dem Foto sehen kann. Es entstand im Blog koelsche-ziege.de

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Der Wind bestimmt Ziel und Spiel Bastian Hoyer segelte übers Ijsselmeer zum Fußball Mit dem KFZ ist höchstwahrscheinlich schon jeder einmal zum Spiel gefahren. Zug oder Tram – also auf der Schiene – fuhr wohl auch schon jeder Fußballliebhaber einem Stadi- on entgegen, um dort ein Match zu verfolgen. Exotischer ist es dagegen per Drahtesel oder Pedes über eine längere Distanz die Spielstätte eines Spiels zu erreichen. Und mit dem Boot, gar womöglich mit einem Segelboot? Geht, erfordert aber ein gewisses Maß an Flexibilität in der Planung und eine gewisse Frustrationstoleranz. Na, das kann ja lus- tig werden. Wurde es auch!

An einem Donnerstag wurde auf vier Rädern und mit reichlich Equipement Lemmer an- gesteuert. Das friesische Städtchen liegt mit seinen insgesamt vier Yachthäfen in nahezu idealer Ausgangslage am Ijsselmeer – die teuren Liegeplätze vor, die preiswerteren hin- ter der großen Prinses Margrietsluis. Jedoch sind letztere auch die ruhigeren und somit prädestiniert, in Ruhe sämtliche notwendi- gen Vorbereitungen für einen Törn zu treffen. Und ebenjene sahen wie folgt aus: Ankunft am Hafen. Kisten auf das Boot und dort ver- stauen. Dann in die Stadt zum Einkaufen von Proviant, was ein kurze Affäre war, denn es wurde sich nur auf das wirklich Notwendige beschränkt: Brot, Käse, Kaffee, Kekse und et- was Gemüse. Das Elementare musste selbst- erklärend auch mit und so wanderten auch noch zwei Paletten rote Bierbüchsen in die Frachträume. Zwei deshalb, damit nur die Be- satzung, nicht aber das Boot Schlagseite be- kommt. Und das auch nur abends. Sicherheit ist eben nun einmal alles an Bord. Akklima- tisieren in den Niederlanden geht mit einer Portion Kibbeling oder Lekkerbek wesent- lich besser und vor allem schneller. Beides ist Backfisch, einmal in kleinen grätenfreien Stückchen und einmal im Großen. Dies stellte die erforderliche Basis für einen gelungenen Verlauf des weiteren ersten Abends dar. Bei holländischem Dosenbier – abwechselnd von der rechten und der linken Palette wurde die Lage gründlich sondiert. Drei Spiele stan- den zur Auswahl. In Enkhuizen, Stavoren und

Magazin 40 Urk sollte am Samstag der Ball rollen, wobei Enkhuizen wäre in knapp fünf Stunden zu das Heimspiel des SV Urk das mit Abstand erreichen – laut Planung unter Berücksich- hochwertigste in Bezug auf das Liganiveau tigung von Windstärke und Richtung. Dann war. Doch was war mit dem Wind? Dieser mal gute Nacht, denn diese würde nicht allzu war mehr als das viel zitierte Zünglein an der lange in den Morgen hinein andauern. Durch Waage. das sanfte Schaukeln des Bootes verlief das Einschlafen in der engen Koje rasch. Und er sollte aus der falschen oder zumindest aus der nicht gewünschten Richtung blasen. Ein schnelles Frühstück bestehend aus Kä- Stavoren war durch die alleinige Kraft des sebroten und frischem Kaffee nach der Mor- Windes nahezu unmöglich anzusteuern, was gentoilette am Steg, läutete den neuen Tag jedoch verschmerzbar schien. Dass aber Urk ein. Und anschließend hieß es auch endlich: nur mit sehr zeitaufwendigem permanenten Leinen los! Mit tuckerndem Außenbordmo- Kreuzen klappen würde und dabei von An- tor schipperte man der Prinses Margrietsluis fang an ein Wettlauf gegen das Einbrechen entgegen. Jene stellt ein wichtiges Nadelöhr der Dunkelheit wäre, löste einen kleinen für die Berufsschifffahrt zwischen Friesland Anflug von Frust aus. Nachdem man ein Bier und Amsterdam dar. Für Schiffe, wie auch für weiter war, konnte auch die Windprognose unser etwas kleineres Boot wartet nach der akzeptiert werden. Wir hatten allerdings auch Passage das Ijsselmeer, ein der Nordsee im keinerlei Alternative dazu. Also dann, (See-) Rahmen umfangreicher Landgewinnung ab- Karten auf den Tisch, Stift und Lineal heraus. gerungener See. Durch den Abschlussdeich

41 Magazin im Norden, auf dessen Krone die Autobahn hinüber nach Noordholland. Auch wenn es zwischen Alkmaar und Groningen verläuft, einem hin und wieder so vorkommt, als wür- ist die offene See erreichbar. Aber das ist eine de das Boot vor und wieder zurück geworfen, andere Baustelle. Zurück zum Tagesgeschäft Enkhuizen kommt irgendwann am Horizont und zur Prinses Margrietsluis, in die wir hin- in Sicht. Nun bedarf es auch nicht mehr dem einfahren. Das Festmachen in dieser riesigen stetigen Blick auf den Kompass, um Kurs 240° Badewanne erfordert zwischen den großen Grad zu halten, denn der Turm der Zuiderkerk Kähnen Konzentration und Präzision. Der dient fortan als anzuvisierendes Ziel. Es läuft Wurf des Seils um einen der Poller sollte beim rund. Nur der Magen fängt allmählich an zu zweiten, spätestens beim dritten Anlauf sit- murren ob der Beschäftigungslosigkeit und zen, denn sonst kann es zur Kollision mit dem des Wellengangs. Da schaffen die herrlich Vordermann kommen. Kommt es aber bei krümeligen Jode Koekjes (dt. Judenkekse) aus unserer Crew nicht, denn der Wurf sitzt und dem Frachtraum – eine Enkhuizener Spezia- kurz darauf geht das Schleusentor hinter uns lität – Abhilfe und Beruhigung. In der einen zu und der Wasserstand in der Schleusenkam- Hand das Ruder, in der anderen ein Keks, so mer steigt. Wenige Minuten darauf öffnet sich geht es am bekannten Zuiderzeemuseum das vordere Tor und vor uns liegt das Ijssel- vorbei in den nächstgelegenen Yachthafen. meer. Noch eine kurze Weile röhrt der Motor Nach kurzem Festmachen am Hauptanleger und dann wird endlich das Segel gesetzt. Der und dem Aufsuchen des Hafenbüros, wird ei- Wind erfasst das große weiße Tuch und wölbt nem dort Box B9 zugewiesen. Leinen wieder es. Leise gleiten wir durch die noch säuselige los, in die Box, festmachen, Ankunftsdrink, Es- See. Vorangetrieben nur durch den Wind – ein sen und Bier auf. Ein klarer, nachvollziehbarer gigantisches, weil auch ungewohntes Gefühl. und zeitlich sehr überschaubarer Plan. Wäre Mit zum Teil bis zu sechs Knoten, was etwas da nicht der immer stärker aufziehende Wind mehr als elf Km/h entspricht, bahnt sich der gewesen. Segelten wir vorher problemlos 17 Schiffsbug durch die inzwischen fast ein Me- ter hohen Wellen seinen Weg von Friesland

Magazin 42 Meilen übers offene Wasser, so scheinen die strahlt einem beim Weg zum morgendlichen letzten Meter die schwierigsten zu werden. B9 Duschen die Sonne ins Gesicht. Erfrischt und ist zum Greifen nah und doch so fern. Unser wohl duftend kann man sich auch im Hafen- kleiner Außenborder ist schlicht zu schwach, büro blicken lassen, denn es muss schließlich um mit ihm gegen die Strömung anzukom- noch gebeichtet werden, dass wir nämlich men. Nach dem dritten missglückten Versuch nicht in unserer zugewiesenen Box vor Anker unsererseits ist der gesamte Steg auf uns auf- liegen. Noch vor Beenden des Satzes fällt der merksam geworden. Mittlerweile sind wir zu Hafenmeister einem freundlich ins Wort: „… einer Mischung aus mitleiderregenden Segel- und nun liegen Sie in A16. Ja, das ist kein Pro- sportfreunden und Vorabendentertainment blem!“ Mit herunter geklappter Kinnlade geht mutiert. es über das Steglabyrinth wieder aufs Boot. Hat die NSA etwa auch in niederländischen Während wir uns abmühen, einer an Motor Häfen freie Mitarbeiter, dass unser Missge- und Ruder und einer auf dem Bauch liegend schick so schnell aufgeflogen ist? Mit Koffie am Bug, um mögliches „Antitschen“ zu ver- und Kaasbrodjes gestärkt wird Enkhuizen zu hindern, wird auf den übrigen Booten ge- Fuß erobert. Im beliebten Ferienort wird je- gessen, getrunken und gegafft. Etwas fehlt dermann im Ortskern auf Durchfahrt-Verbo- – Unterstützung! Keiner der Schaulustigen ten-Schildern der Alkoholkonsum untersagt. kommt auch nur im Ansatz auf die Idee, uns eine Leine zuzuwerfen, an der wir uns selber Eine spaßfreie Zone ist Enkhuizen definitiv in B9 ziehen könnten. Genervt begraben wir aber nicht. Der Fußweg zu den Sportarealen irgendwann das Vorhaben B9 und nehmen der beiden Vereine führt einen am ‚Sprookjes- die freie A16 als Ausweg aus unserer Misere. wonderland’ vorbei. Der Vergnügungspark für Das gelingt auf Anhieb und zur Belohnung die U14-Zielgruppe zieht neben dem Zuider- gibt es für die Besatzung destillierte gute Lau- zeemusem und dem historischen Zentrum ne aus dem schottischen Hochland. Jedoch viele Besucher an. Davon können die bei- auch gleichzeitig zur Ermüdung ebendieser. den Fußballvereine nur im Ansatz träumen. Und so werden alsbald die Schlafsäcke wie- Bei West Frisia, die über das größere Stadion der ausgerollt und das leichte Schaukeln des verfügen, ist an jenem Samstag nicht viel los, Bootes lässt das Einschlafen zur Sekundensa- denn der Regelspieltag der Herren-Teams ist che werden. der Sonntag. In der Klubkantine feiert aber immerhin die D-Jugend ausgelassen ihren Der neue Tag verspricht ein guter und schöner Meistertitel. Nebenan auf dem Gelände von zu werden. Vom wolkenlosen blauen Himmel DINDUA herrscht dagegen rege Betriebsam-

43 Magazin keit. Dort findet das Gros der Spiele sams- ausgehen, werden wir irgendwann gefragt, tags statt. Weil die erste Mannschaft auswärts ob wir „nun komplett sind?“ Nun, wir schon. anzutreten hat, müssen wir uns mit einem Aber wir sind halt leider nicht DWS 2. Und Heimspiel der Zweitvertretung begnügen. ohne die kein Anstoß. Die Minuten verrinnen und noch immer ist keine Gastmannschaft Die Liga spielt dabei für uns eine sehr unter- auszumachen. Während die Jugendmann- geordnete Rolle. Bedeutsamer ist die frühe schaften ihre Partien herunterspielen, be- Anstoßzeit von zwölf Uhr mittags, denn ge- ginnen wir uns allmählich damit abzufinden, gen drei Uhr sollten wir den Hafenbereich dass wir ohne Fußball…, aber nein, fast wie wieder verlassen haben, um es rechtzeitig vor durch ein Wunder läuft das Team von DWS 2 Einbruch der Dunkelheit zurück nach Lem- gemütlich in den Kabinentrakt. Und was für mer zu schaffen. Unglücklicherweise laufen ein Team das ist! zur angesetzten Zeit aber auf keinem der Ra- senplätze zwei Mannschaften auf. Auch auf Enkhuizen, 12:35 Uhr. Die Sonne scheint, es der Heimseite wächst langsam aber sicher weht ein leichter Wind. DWS 2 betritt mit tat- die Nervosität. Als dort die Ansprechpartner sächlich elf Spielern das Spielfeld. Zwei weitere

Magazin 44 fungieren als Wechselspieler. Der Rahmen er- innert etwas an die „Bunte Liga“. Es wird bei Bedarf oder vielmehr beim Auftreten kondi- tioneller Defizite fliegend gewechselt. Eine bemerkenswert andere Form der Rotation im Fußball. Das Duell der beiden Reservemann- schaften von DINDUA („Door Inspanning Nut- ren soweit alles ordentlich von der Ausrüs- tig Door Uitspanning Aangenaam“, dt. „Durch tung bis hin zur Getränkeversorgung gere- Anstrengung nützlich, durch Entspannung gelt, so sieht es bei den verspätet angereisten angenehm“) gegen DWS („Door Wilskracht Gästen vollkommen diametral aus. Da passen Sterk“, dt. „Durch Willenskraft stark“) dürf- die Rückennummern mit den auf den Hosen te hierzulande am treffendsten als unteres aufgedruckten nicht zusammen – das Hemd Kreisligamatch bezeichnet werden. Genauso mit der Nummer 5 läuft mit einer 2er-Hose gut könnte die Partie aber auch engagierte über den Platz. Und wie lange die drei mitge- Zweitvertretung gegen rustikal agierende brachten Wasserflaschen für die 13 Mann rei- Knastmannschaft lauten. Ist bei den Hausher- chen werden, ist bei den warmen Temperatu- ren frühzeitig absehbar. Auch der Torwart von DWS dürfte wohl kaum der etatmäßige Kee- per sein. Stichhaltigstes Indiz dafür ist, dass er der kleinste Spieler seines Teams ist und sich über jeden gehaltenen Ball derart diebisch freut, dass ein begründeter Dopingverdacht vorliegt. Bis zur 44. Minute geht alles auch gut, bis ihm dann doch seine geringe Kör- pergröße zum Verhängnis wird. Jedoch geht dem 1:0 der Gastgeber ein kapitaler Abspiel- fehler seines Innenverteidigers voraus. Und somit geht die charismatischere Mannschaft mit einem Rückstand in die zweite Hälfte. Aber da steckt unsere Bootsbesatzung schon bereits in der Vorbereitung für die Rückfahrt gen Friesland.

Trotz ausgiebiger Recherche kann die Liga und das Level im Nachhinein nicht eindeutig benannt werden. Aber mal ehrlich: Spielt dies bei einer derart außergewöhnlichen Anreise zu einem Fußballspiel wirklich eine Rolle? Ein bekannter Trainer in Diensten des 1. FC Köln würde in rheinischer Mundart sagen: „Ich glaube nicht!“ Und dem ist nichts mehr hin- zuzufügen.

45 Magazin Meine Top-21: Die Mannschaft, die sich nicht selber aufstellt. Meine Top-21: Die Mannschaft, die sich nicht selber aufstellt. Philipp Tekampe über den schmalen Grat eines breiten hat Erfahrung und Talent. Ohne Frage der Kaders Mann muss spielen. Genau wie Miso Brecko hinten rechts. Auf- Unglaublich aber wahr. Pep Guardiola und stiegskapitän, dienstältester FC-Profi, Vor- Peter Stöger stehen in der nächsten Saison bild. Eindeutig gesetzt. Wenn da nicht Pavel vor dem gleichen Problem. Wenn auch zuge- Olkowski wäre, polnischer Nationalspieler, gebenermaßen noch auf unterschiedlichem stark in der Spieleröffnung, jünger und da- Niveau. durch wohl mit mehr Potential als unser Miso. Mit anderen Worten. Sieben Leute für vier Po- Denn schwieriger als die Frage „Wen stelle sitionen und bei keinem von Ihnen wäre es ich auf?“ erscheint tatsächlich die Frage „Wen mir bang, wenn er spielen würde. nicht?“. Jeder FC-Fan kennt das aus der Ver- gangenheit. Da musste man oft lange überle- Und genau so geht es weiter, denn nun kom- gen, um wenigstens sechs Spieler zu nennen, men wir zum Mittelfeld. Da hätten wir auf der die unbedingt spielen müssen. Jetzt hinge- sechs bzw. acht: Matze Lehmann, einer der gen fällt es mir unglaublich schwer, dies auf wichtigsten Stabilitätsfaktoren der vergange- elf Spieler zu begrenzen. Mir jedenfalls ist es nen Saison. Außerdem bundesligaerfahren. in meiner langen Zeit als FC-Fan noch nie so Dazu Yannick Gerhard, einer der Newcomer schwer gefallen, meine Wunschelf aufzustel- der vergangenen Saison und mittlerweile laut len. transfermarkt.de unser wertvollster Spieler. Kevin Vogt könnte sich in Köln als neuer Turm Im Tor ist es noch einfach. Auch wenn Thomas vor der Abwehr etablieren. 56mal spielte er in Kessler eigentlich zu gut ist, um Ersatztorhü- den vergangenen beiden Jahren für Augs- ter zu sein, hat Timo Horn aus meiner Sicht burg in der Bundesliga und hatte großen An- völlig zurecht die Nase vorn. teil daran, dass Augsburg sich in dieser Klasse halten konnte. Dies kann er meinetwegen Links vor Horn wird wohl Jonas Hector spie- auch gerne für unseren Effzeh leisten. Adam len, aber das was es dann auch schon mit Matuschyk hat sich zwar letzte Saison nicht den wirklich eindeutigen Positionen. Kevin besonders aufgedrängt, aber über die Jahre Wimmer und Dominic Maroh waren die gezeigt, wieviel Talent er hat. Jetzt wäre es an beste Innenverteidigung der zweiten Liga, der Zeit, den nächsten Entwicklungsschritt zu ein Bollwerk, die Kölner Mauer. Warum also machen. Und dafür müsste er spielen. sollten Sie nicht von Anfang an auflaufen? Gute Frage. Andererseits? Sollte nicht lieber Links vorne stellt sich die Frage, ob Dusan Tomas Kalas eine der Positionen überneh- Svento oder Slawomir Peszko. Der Slowa- men. Er ist jung, talentiert und hat sein Poten- ke Svento gilt als eleganter und technisch tial im Trainingslager schon gezeigt. Aber ist versierter Flankengeber, der außerdem auch der nicht nur ausgeliehen? Sollten wir nicht rechts und auf der Linksverteidigerpositi- lieber jemanden aufbauen, der längerfristig on spielen kann. Noch mehr Optionen also beim Effzeh bleibt? Mergim Mavraj zum Bei- für Peter Stöger. Auch Slawo hat schon oft spiel. Führte Fürth als Kapitän zum Aufstieg, gezeigt, dass er für Wirbel auf den Flügeln

Titel 48 sorgen kann. Und trotz dieser seltsamen auch aufgrund seines Alters extrem beein- Transfergeschichte mit Parma auch schon be- druckt und unglaubliches Potential gezeigt. wiesen, wieviel ihm der FC bedeutet und dass Das sollte man nicht verschwenden, sondern er bereit ist, sich für unseren Club den Arsch fördern. aufzureißen. Gleiches gilt für Kazuki Nagasawa, der zwar Auf der rechten Mittelfeldseite ist Marcel auch auf außen spielen kann, mir aber als Risse nicht nur ne kölsche Jung, sondern Zehner oder hinter den Spitzen besser gefal- war im letzten Jahr auch unser drittbester len hat. Eben jene Position auf der aber ein- Torschütze. Und da gab es ja auch noch die- deutig Daniel Halfar spielen sollte. Er mach- sen Bard Finne aus Norwegen. Der hat mich te uns in der letzten Saison den kölschen Messi und zeigte, dass er wie kein Zweiter im Peter Stöger sagte mir in Bezug auf diese Fra- Team (außer vielleicht eben jener Nagasawa) ge im Trainingslager folgendes. den überraschenden Pass in die Spitze spie- len kann. So ist eben auch das Business. Es werden im- mer die Besten spielen und die anderen müs- Der dann nur noch verarbeitet werden müss- sen sich in dem Moment hinten anstellen. Ich te. Aber von wem? Also wenn Patrick Helmes erwarte nicht, dass sie dann die glücklichsten fit ist, sollte er spielen. Eigentlich. Alleine Menschen der Welt sind. Aber wenn sie nicht wegen seiner Knipserqualitäten. Für Simon trotzdem alles für die Mannschaft tun, be- Zoller und Anthony Ujah hat man allerdings kommen sie ein Problem. bestimmt auch nicht so viel Geld ausgege- ben, um Sie auf der Bank schmoren zu lassen. Und während er das sagte, wurde mir auch Unser einziger WM-Teilnehmer Yuya Osako klar, wie Peter Stöger das schaffen kann. Mit hat bereits im Trainingslager und in den Test- Intelligenz, Charme und Wiener Schmäh. spielen gezeigt, dass er der Mannschaft wei- Denn auch auf so etwas kommt es an. Zur terhelfen kann. Verdeutlichung:

Mit anderen Worten: Ich möchte nicht in Pe- Stellt Euch einfach vor, Stögers Aussage oben ter Stögers Haut stecken. wird von einem asozialen Kölschen ausge- sprochen. Dann kommt beim Gegenüber un- Mehr Qualität bietet natürlich mehr Möglich- gefähr folgendes an: keiten, eine gute Mannschaft aufzustellen. Aber eben auch, vielleicht die falsche Elf aufs Du Arschloch machst was ich Dir sage, sonst Feld zu schicken. Insbesondere bei diesem gibt es Ärger. ausgeglichenen Kader. Die Qualität der Neu- zugänge entspricht aus meiner Sicht unge- Beim Stöger-Peter klingt das hingegen wie: fähr den Aufstiegshelden. Keiner von ihnen Ich verstehe Deine Sorgen und Du wirst Dei- verspricht einen Quantensprung. Wer also ne Chance noch bekommen. spielen sollte, wird oft von Nuancen abhän- gen. Diese zu erkennen wird die schwierige Deswegen bin ich sicher, dass Peter Stöger Aufgabe von Peter Stöger sein. die richtige Aufstellung finden wird, ohne dass die Stimmung in der Mannschaft dar- Außerdem bleibt das Problem mit unzufrie- unter leiden wird. Und spätestens wenn die denen Spielern. Denn wie erklärt man einem ersten Spieler verletzt, formschwach oder ge- Nationalspieler, dem Kapitän, einem Millio- sperrt sind könnte das „Problem“ unser großer neneinkauf oder einem kommenden Talent, Vorteil werden. dass er nicht spielt. Und zwar so, dass dieser sich nicht gleich zum Schmollen in die Ecke In diesem Sinne: 21 Freunde sollt Ihr sein! zurückzieht.

Titel 50

Die U21 und ihre Perspektive Martin Scheer über das Regionalligateam

Als bedeutendes Bindeglied zwischen Nachwuchs- und Profibereich erfüllt die U21 eine wichtige Funktion. So sehen es die Verantwortlichen des 1. FC Köln. Eintracht Frankfurt und vertreten eine andere Meinung. Sie haben ihre Mannschaft aus der abgemeldet.

Mit Lucas Cueto, Daniel Mesenhöler und Wachsende Herausforderung André Wallenborn konnten sich drei Spieler Dass es natürlich auch schneller gehen kann, der U21, die diese Saison voraussichtlich in beweisen die Beispiele Yannick Gerhardt der zu den Leistungsträ- und Timo Horn, die bereits mit 19 Jahren zu gern gehören werden in der Sommervor- Stammspielern in der 2. Bundesliga avancier- bereitung der Profis beweisen. Und speziell ten. Dies war neben aller Klasse der beiden Lucas Cueto ließ aufhorchen, der aufgrund auch dem vom FC eingeleiteten Umbruch seines Alters noch für die U19 spielberech- geschuldet verstärkt auf eigene Kräfte zu tigt wäre. Apropos spielen. Dies ist wohl setzen, nicht zuletzt aufgrund der finanziel- das stärkste Argument dafür, den Unterbau, len Misere. Mit dem Aufstieg der Profis in die sprich das U21-Team, in dieser Form nicht nur Bundesliga wird der Sprung von den Junio- zu erhalten, sondern noch weiter zu stärken. ren, erst recht aber auch der Regionalliga, bis hin zum Oberhaus eine noch größere Heraus- Gute Schule forderung für alle Beteiligten. Sollte es im Lizenzspielerbereich noch nicht zu ausreichenden Einsatzzeiten reichen, dann Saisonziele der U21 ist jederzeit der Einsatz beim Team von Trai- War es im vergangenen Spieljahr der 12. Platz ner Engels gefragt. Eine gute Schule für an- mit 49 Punkten, so darf es in diesem Jahr ru- gehende Profis sich hier zu beweisen. Spiele hig ein bisschen mehr sein für die Mannschaft bei Rot-Weiss Essen, Alemannia Aachen oder von Trainer Stephan Engels. Der gelungene auch ein Lokalderby gegen Viktoria Köln ver- Saisonstart lässt diese Hoffnung als realistisch mitteln einen ersten Eindruck davon, welch erscheinen. Über allen steht jedoch die best- harter Wind im Seniorenbereich weht. Spie- mögliche Ausbildung der jungen Geißböcke, lerische Klasse reicht in den seltensten Fällen die sich, wenn alles wie gewünscht verläuft, allein. Kampfbereitschaft und Einsatz sind in naher Zukunft in Müngersdorf vor großem gefragt. Der Wille sich durchzusetzen . Klassi- Publikum in der höchsten deutschen Klasse sche Lehrjahre, die einen auf dem Weg zum beweisen wollen. Profi reifen lassen.

53 Magazin Fußball für Couch und Sessel

Beat Straubhaar. Nachbarland Legendenstatus besitzende Ausruf Philipp Abt. Hanspeter eine große Bekanntheit überhaupt erst erlangen. In Latour: Ton und Bild kann dies auf der im Buch enthaltenen Das isch doch e Gränni! DVD betrachtet werden. Auch wegen dieser eher Weber Verlag, seltenen Zusammenstellung von Bild(ern), Ton und Thun (CH) 2014, Schrift darf, nein, muss dieses Buch auch FC-Fans 248 S., 31,00 €. wärmstens ans Herz gelegt werden. Und bis Weih- nachten ist es ja auch nicht mehr lange hin. Er war einer der authentischsten Trainer, die je für den 1. FC Köln gearbeitet haben. Allein sein Ent- schluss sich in seiner schwersten Stunde – dem Matthias von Arnim. Rauswurf – in Köln noch einmal den Medien in ei- Piagnolia. ner Abschlusspressekonferenz zu stellen und sich Verlag Die Werkstatt, auch von Fans und Stadt zu verabschieden, unter- Göttingen 2014, streicht dies eindrucksvoll. Genauso echt waren sei- 288 S., 14,90 €. ne erklärenden Ausführungen, die nahezu immer mit „Schauen Sie,…“ begannen. Zwischen Berner Doping und Spielmani- Ober- und Rheinland steht Hanspeter Latour für ei- pulation sind nicht erst nen ehrlichen Umgang mit den Menschen – nicht Auswüchse des Fußball- nur, aber besonders für den Profifußball bemer- geschäfts seit den 1970er kenswert. Als perfekte Symbiose hierfür kann die Jahren, als hierzulande der große Bundesligaskan- Zusammenarbeit zwischen Latour und Lukas Po- dal für Fassungslosigkeit bei den Sportinteressier- dolski gelten. Legendär bleibt auch seine erfolgrei- ten sorgte. Piagnolia, das fiktive Dörfchen nach che Verfolgungsjagd eines Taschendiebs durch die dem der Roman benannt ist, erinnert mit seinen Fußgängerzone der Domstadt. Dieser war es auch Charakteren und einigen Handlungssträngen ein geschuldet, dass er die Trainingseinheit am kom- klein wenig an Brescello, der Heimat Don Camil- menden Tag Assistent Thomas Binggeli leiten ließ los und Peppones. Allerdings finden die Vorgän- und ihr auf Grund des drohenden Presserummels ge nicht bloß in Piagnolia statt, sonder quer über fernblieb. Und trotz Auslassens mancher Kamera den Globus verteilt. Letztlich läuft dann doch alles oder manches Mikrofons ist er zu einer durch und in Piagnolia zusammen, wodurch das Dorf in der durch positiv besetzten Marke geworden. Sein Satz, Toskana zum Epizentrum des Buchs avanciert. Par- der nun zum Buchtitel wurde, ist in der Schweiz ge- teifunktionäre haben den Auftrag Mussolinis, die nauso bekannt wie hierzulande Dragoslav Stepa- siegreiche Gestaltung der im eigenen Land statt- novic’ „Lebbe geht weider.“ Bliebe nur noch zu klä- findenden Weltmeisterschaft zu bewerkstelligen, ren, was denn ein Gränni ist. In einem Spiel gegen um die Überlegenheit des Faschismus zu demonst- Servette Genf erzürnte Latour, die in seinen Augen rieren. Ihre Gegenspieler sind ein Heimkehrer nach extrem ausgeprägte Wehleidigkeit eines gegne- Piagnolia, ein US-amerikanischer Sportreporter, rischen Spielers derart, dass er Schiedsrichter Urs sowie der Bürgermeister und der Pfarrer des Dor- Meier darauf hinweisen wollte, dass dieser Spieler fes. Am Ende wird die Squadra Azzurra zwar dann eine Heulsuse – e Gränni – sei. Nur, weil das Schwei- doch Weltmeister, aber nur unter sehr großem – zer Fernsehen damals zu jener Phase ein Portrait auch finanziellem – Aufwand und alles andere als über Hanspeter Latour anfertigte, konnte dieser im gewünscht souverän. Doch bis zum fulminanten

Magazin 54 Bastian Hoyer mit Tipps zum runden Leder in Wort und Bild

Finale überschlagen sich die Ereignisse und Ent- wieder nicht ausgereicht, die kleinen oder oftmals wicklungen, was letztlich in dem Vorhaben des benachteiligten Teams vom hart und ehrlich erar- bunt und wild zusammengewürfelten Grüppchen beiteten Erfolg gänzlich auszuschließen. Der mehr aus Piagnolia kulminiert, welches sich gemeinsam als überraschende Meistertitel von Chemie Leipzig und mit einer großen Summe Schmiergelds aus der 1964 ist der mit Abstand eindruckvollste Beweis da- faschistischen Parteikasse nach New York absetzt. für. Und dennoch hatte das Einwirken Mielkes auf Eine etwas andere Auswanderergeschichte. Dafür die Geschicke im Ligabetrieb bis unmittelbar kurz aber mit reichlich Fußballbezug. vor dem Ende der DDR-Oberliga ihr Ziel oft erreicht – zehn Meistertitel in Folge für Mielkes BFC Dyna- mo stehen wie Blei in den Annalen der Historie des Hanns Leske. Fußballs im ehemaligen Arbeiter- und Bauernstaat. Erich Mielke und das runde Leder. Der Einfluss der SED und des Ministeriums für Mauro Beting, Ivan Moré. Staatssicherheit auf den Ich bin Neymar. Fußballsport in der DDR. Gespräche zwischen Vater Verlag Die Werkstatt, und Sohn. Göttingen 2014 , 640 S., 38,00 €. Riva Verlag, München 2014 190 S., 19,99 €. Von allen Mitgliedern des SED-Politbüros besaß Erich Mielke die größte Fußballaffinität. Sein Name Wenn es einen legitimen Nachfolger von Pelé gibt, und der BFC Dynamo sind untrennbar miteinander dann kann es nur einen (brasilianischen) Klub ge- verbunden. So sehr Mielke und „seine“ Staatsicher- ben, der diesen hervorbringt: Santos FC. Diese im heit die Bürger in der DDR kontrollierten, so wollte Vergleich zum nahe gelegenen Moloch Sao Paulo er auch den Fußballsport nach seinen Vorstellungen am Atlantik gelegene kleine Großstadt, scheint bei bestimmen. Was heutzutage Mäzenatentum, Inves- der Ausbildung junger Talente besonders gute Vo- toren oder durch den Einstieg großer Wirtschafts- raussetzungen zu bieten. Für die „Familie Neymar“ konzerne zunehmend geschieht, das war ab den ist Santos das Zentrum ihres Fußballuniversums. 1950er Jahren in sozialistischen Staaten die direkte Auf Neymar jr. hatte diese frühe und enorme Iden- Einflussnahme durch Mitglieder des Parteiapparats tifikation prägenden Einfluss. Wie wichtig auch oder die sogenannten bewaffneten Organe, Armee ein intaktes familiäres Umfeld ist, wird an der Be- und Polizei. Die Herstellung maximalen sportlichen ziehung zu seinem Vater offensichtlich. Anstatt Erfolgs am gewünschten Ort oder für den entspre- ihn unentwegt anzustacheln, zu triezen und ihm chenden Klub gelang auf mitunter recht unter- seine angebliche Klasse einzureden und welch ver- schiedliche Weise. Vereine mussten, wie es in den heißungsvolle Karriere auf ihn warte, gibt er dem USA durch das Franchise-System häufig passiert, Sohnemann neben sportlichen Ratschlägen auch von einer Ecke der Republik in die andere umzie- essentielle Dinge für den weiteren Lebensweg und hen, Spieler wurden – zumeist gegen ihren Willen Menschwerdungsprozess mit. Nur so ist erklärbar, – zu anderen Klubs delegiert oder aber Schieds- wieso ein Spieler, der im Alter von 21 Jahren für richter „auf Linie“ gebracht, dass die geforderten die sagenhafte Ablösesumme von rund 86 Millio- Resultate auch von den Anzeigentafeln schluss- nen Euro den Sprung nach Europa wagt und auch endlich leuchteten. Und doch hat all dies hin und schafft. Sehr schön zeigt diese Buch Spielerfamilien

55 Magazin und Umfeld, wie förderlich ein stabiler Rückhalt, Bobby Dekeyser, Stefan gepaart mit einem realitätsnahen Lebensansatz für Krücken. Unverkäuflich! die Entwicklung eines jungen Menschen, der gute Schulabbrecher, Fußball- fußballerische Fähigkeiten mitbringt zum gestan- profi, Weltunternehmer denen Profifußballer ist. – die völlig verrückte Geschichte von Bobby Dekeyser. Stefan Tillmann. Ankerherz Verlag, Hollenstedt 2014 Nie wieder Fußball! 216 S., 14,99 €. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2014 Bereits nach den ersten Seiten wird klar, dass es sich 176 S., 12,90 €. bei diesem Buch nicht um eine weitere stereotype Fußballer(auto)biographie handelt. Erst Jugend- Was lässt sich an einem ge- spieler, Entdeckung durch eine Scoutingabteilung, wöhnlichen Samstag gegen halb vier nachmit- Karrieredurchbruch, Knick oder Weltruhm und zur tags so alles anstellen – außer allerlei passiven Abrundung literarischer Langeweile noch ein paar Fußballaktivitäten? Nicht nur für die Protagonisten allgemeingültige (Lebens-)Weisheiten. Nein, das dieses Romans, welche sich zu einer Art Selbsthilfe- würde Bobby Dekeyser definitiv nicht gerecht wer- gruppe zusammengefunden haben, deren ausge- den. Weil er ein einfacher Mensch – jedoch nur in gebenes Ziel die gemeinsame Bekämpfung der ei- Bezug auf materielle Bedürfnisse – ist, hat und hatte genen Fußballsucht ist. Und da fangen auch schon er es vielleicht deshalb auch nicht schwer die wirk- die Probleme an. Zur Einhaltung des generellen lich wichtigen Dinge im Leben fokussiert zu ver- Fußballverbots muss ein Strafenkatalog her. Da folgen. Und konnte diese letztlich auch erreichen. wollen die vier weg vom Fußball und bedienen sich Für Bobby Dekeyser ist das Leben vergleichbar mit bei der Umsetzung gleich eines Begriffs aus dem einer Autobahn. Ob und welche Ausfahrt oder Ab- Fußballjargon. Doch nicht nur der Begriff, sondern zweigung man nimmt, liegt an einem selbst. Ob es auch die konkrete Festlegung des Inhalts ist ähn- tatsächlich schlimm ist, eine mal – möglicherweise lich schwammig wie die Sanktionierung durch DFB auch bewusst – zu verpassen oder es letztlich sogar und DFL bei erfolgtem Gebrauch von Pyrotechnik. besser ist, die nächste erst zu nehmen, ist ohnehin Soweit die Theorie. In der Praxis gestaltet sich das fast immer erst im Nachhinein feststellbar. Die Su- Leben ohne Fußball anfänglich doch sehr schwie- che, das Finden und das beständige Bestreiten des rig. Diskussionen über Mannschaftsaufstellungen eigenen Weges ist, worauf es ihm ankommt – ohne oder Schiedsrichterentscheidungen sind tabu und jedoch die Sensibilität für die Mitmenschen zu ver- dann gilt es auch noch die frei gewordenen Stun- lieren. Als Paradebeispiel dafür dient der Führungs- den am Samstagnachmittag möglichst sinnvoll stil seiner Möbelfabrik auf den Philippinen. Passend auszufüllen. Die Sucht kann letztlich eingedämmt dazu schildert Bobby Dekeyser, dass Erfolg so in- werden, die Leidenschaft für das runde Leder dage- dividuell wie ein Fingerabdruck sei. Seiner dürfte gen scheint unsterblich. Ein Buch, das ein interes- sowohl groß, wie auch unverkennbar sein. Bobby santes, fast avantgardistisches Vorhaben schildert, Dekeyser ist halt un(ver)käuflich und dürfte es wohl gleichzeitig aber deutlich veranschaulicht, wie auch bleiben. Schlicht ein bemerkenswerter Typ schwierig mittlerweile ein Alltag ganz ohne Fußball und so ist auch dieses Buch. geworden ist.

Magazin 56 Auftakt-Auswärtssieg! Michael Sandmann freute sich auf, in und nach Stuttgart

Die 1. Fußball-Bundesliga hat den 1. FC Köln wieder. Und bisher fühlt es sich ganz gut an. Die Mannschaft führt sich sehr ordentlich ein. Und die Verantwortlichen bestechen weiter durch nüchterne Analyse und klare Aussagen zum Plan und zur Zielstellung. Nun sind als diese Zeilen entstehen gerade einmal 2 Spiele gespielt, 4 Punkte geholt und damit 10% des rechnerischen Saisonsolls erreicht. Und diese Punkte sind sicher auch nötig, denn die richtigen Brocken kommen noch. Es macht auf jeden Fall Spaß! Bis jetzt ...

57 Magazin Magazin 58 Die Vorfreude war sehr groß. Die Pause er- schien allen FC-Fans trotz Weltmeisterschaft Samstag, 16. August 2014 (und Titel) extrem lang. Gut, dass es wieder DFB-Pokal,1. Hauptrunde losging. Die große Frage für einen Aufstei- ger ist natürlich immer, wo die Mannschaft steht und ob er mithalten kann. Das Pokal- spiel konnte dazu erwartungsgemäß keine wirklichen Aufschlüsse liefern. Immerhin kam FT Braunschweig - 1. FC Köln der FC mit einem 4:0 souverän weiter. Ganz im Gegenteil zu einigen Konkurrenten. Im 0 : 4 Eintracht-Stadion dominierten natürlich Rot und Weiß. Guter Support, aber kein wirklicher Konterpart. Pokalrunde 1 eben! Jetzt geht es in der zweiten Runde zu alten Bekannten, zum MSV Duisburg.

Da war er wieder. Der Angstgegner der Schwaben, das ist unser 1. FC Köln. Mit einem Samstag, 30. August 2014 topmotivierten und lauten Fanblock und mit 1. Bundesliga, 2. Spieltag einem engagierten Spiel der Mannschaft wurde das 1. Bundesligaspiel bestritten. Die Abwehr stand auch im Oberhaus bombensi- cher und vorne wurden in der 1. Halbzeit die Möglichkeiten von Osako und Ujah eiskalt VfB Stuttgart - 1. FC Köln genutzt. Ein toller Auswärtsnachmittag für die FC-Fans, die mit einer ellenlangen Buska- 0 : 2 rawane aus der Domstadt durch die obligato- rischen Stau in Stuttgart angereist waren. Da alle Fangruppen im FC-Trikot antraten, ergab sich ein überragendes Bild einer geschlosse- nen Fangemeinschaft. So kann es weiterge- hen! Scream for our team!

59 Magazin Fan-Projekt Kompakt

Was hat sich beim Fan-Projekt seit der vergangen Ausgabe getan? Wir bringen Euch auf den neuesten Stand – in aller Kürze!

+++ Während der Weltmeisterschaft lud +++ Auch in diesem Jahr hat das Fan-Projekt das Fan-Projekt seine Mitglieder zu einem am Tag der Begegnung, Europas größtem Fanabend mit Public Viewing ins neue Familienfest für Menschen mit und ohne Be- Geißbockheim ein. Zum Gruppenspiel der hinderung, im Kölner Rheinpark teilgenom- deutschen Elf gegen Ghana versammelten men. „Inklusion ist ein wichtiges gesellschaft- sich über 200 Fußballfans vor der Großlein- liches Thema, dem wir uns gerne annehmen.“, wand. Gemeinsam zitterte man sich zu einem so Mark Fauler, 2. Vorsitzender. Leider musste 2:2-Unentschieden. Neben einer Bratwurst das Fest bereits am Mittag wegen einer Un- spendierte das Fan-Projekt zur Begrüßung wetterwarnung abgebrochen werden. An und zu jedem Deutschlandtor eine Runde dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an Kölsch. Wir bedanken uns für einen stim- die Organisatoren des LVR und hoff entlich bis mungsvollen Abend und das durchweg po- zum nächsten Mal in Köln. +++ sitive Feedback! +++ +++ Gaff el ist das Kölsch der FC-Fans. So konnte sich das Fan-Projekt in der Sommer- pause schnell auf eine Verlängerung der Part- nerschaft verständigen. So gibt es auch in der laufenden Saison wieder tolle Angebote wie etwa den Gastrotipp vor jedem Auswärts- spiel, das Bustippspiel auf unseren Fahrten oder Gaff els Kicker-Cup. Darüber hinaus sind wieder viele gemeinsame Aktionen rund um den FC geplant – lasst Euch überraschen! Üb- rigens könnt Ihr alle Bundesligaspiele online auf www.gaff el-tippspiel.de für Eure Stamm- kneipe tippen. +++

FP-Info 60 Auswärtsmeinung gefragt! son erstmals Stichproben vor Ort durch, um die unangemessene Nutzung des Abos zu Alle Auswärtsfahrer unter den FC-Fans ha- unterbinden. Dabei sind die Karteninhaber ben ab sofort die Möglichkeit, nach jedem angehalten, sich am Spielort beim Fan-Pro- Auswärtsspiel auf fan-projekt.de/umfrage ihr jekt zu melden. Sollte der Karteninhaber da- Feedback zur Anreise und zum Ablauf des bei zweimal nicht angetroffen werden, wird Spieltags zu geben. Bewertet wird nicht nur der Ticketanspruch entzogen. Von den aus- das Fanverhalten, sondern auch die Umstän- wärtsaktiven Fans des 1. FC Köln hat das Fan- de im Gaststadion oder die Freundlichkeit der Projekt für diese Maßnahme vor allem positi- eingesetzten Ordner und der Polizei. Ziel ist ves Feedback erhalten. Zwar ist das Prozedere es, die unterschiedlichen Fanerfahrungen zu für die Mitfahrer am Spieltag selbst eventuell dokumentieren und die Fanbetreuung bei lästig und schränkt die Anreise ein Stück weit Auswärtsspielen nachhaltig zu verbessern. ein, sie dient aber vor allem dem Erhalt diese Alle Befragungsteilnehmer können zudem in beliebten Angebots. Die Stichproben – wie einer offenen Frage ein Feedback zu ihrer letz- beim Gastspiel in Stuttgart erstmalig durch- ten Fahrt mit dem 1. FC Köln abgeben. Nehmt geführt – sollen ausschließen, dass Abos diese Möglichkeit bitte zahlreich wahr! nur abgeschlossen werden, um Tickets ge- bündelt (z.B. mit Fahrtangeboten) oder bei Auswärtsdauerkarte den Allesfahrern Spielen mit großer Nachfrage überteuert zu veräußern. Dies ist nicht im Sinne der treusten Das Fan-Projekt 1. FC Köln war die erste Or- der Treuen – den Allesfahrern des FC! ganisation in Deutschland, die den Fans eines Bundesligisten die so genannte Auswärtsdau- erkarte angeboten hat. Seit Jahren besteht Kontakt schon eine Warteliste für das begrenzte Kon- Fan-Projekt 1. FC Köln 1991 e.V. tingent. Die Nachfrage schwankt natürlich in Postfach 450456 Abhängigkeit der sportlichen Entwicklung. 50879 Köln Nach dem Aufstieg des FC in diesem Sommer hat das Fan-Projekt die Zahl der ausgegebe- Infoline: 0221-26011222 nen Auswärtsdauerkarten auf insgesamt 650 Telefax: 0221-71616-439 Stück erhöht. Die Auswärtsdauerkarte ist für Email: [email protected] diejenigen FC-Fans gedacht, die den FC so Internet: www.fan-projekt.de gut wie immer auswärts unterstützen. Daher Facebook: führt das Team des Fan-Projekts in dieser Sai- www.facebook.com/fanprojekt1. FCkoeln

61 FP-Info Impressum

Vertrieb: - Postversand an alle Fan-Projekt-Mitglieder - Postversand an alle eingetragenen Herausgeber: Fanclubs des FC Fan-Projekt 1. FC Köln 1991 e.V. - Handverkauf bei Heimspielen - Verkauf an den Fan-Projekt-Infoständen Anschrift: Redaktion kölsch live, Abos: c/o Fan-Projekt 1. FC Köln 1991 e.V., Für acht Ausgaben € 14,- inklusive Porto und Ver- Postfach 45 04 56, 50879 Köln sand. Formlose Bestellung an die Redaktion, oder per E-Mail ([email protected]) genügt. Email: [email protected] Homepage: www.fan-projekt.de Tel.: 0221-26011222 Bankverbindung: Verantwortlich: Sparkasse KölnBonn Mark Fauler IBAN: DE42 3705 0198 0005 3929 56 BIC: COLSDE33 redaktionsleitung: Philipp Tekampe Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion bzw. des Anzeigenverwaltung: Fan-Projekts wieder. Für unverlangt eingesandte Jochen Ehlert Manuskripte, Zeichnungen und Fotos wird keine Haftung übernommen. Die Redaktion behält sich redaktion / Mitarbeit an dieser Ausgabe: vor, Leserbriefe und -berichte zu kürzen. kölsch Bastian Hoyer, Michael Sandmann, Mark Fauler, live verfolgt keine erwerbswirtschaftlichen Ziele. Tom Lappe, Jan-Philip Kube, Benjamin Lampmann, Die Einnahmen dienen allein der Kostendeckung. Martin Scheer Eventuelle Überschüsse stehen dem Fan-Projekt für seine satzungsmäßigen Ziele zur Verfügung. Fotos in dieser Ausgabe: Bastian Hoyer, Eduard Bopp und Herbert Bucco Das Fan-Projekt 1. FC Köln 1991 e.V. – Sportfotografi e/ligafoto.de ist Mitglied bei „Unsere Kurve“.

Anzeigenverwaltung und Layout: Ihre Markenwerkstatt Gertrudenstraße 9, 50667 Köln Tel.: 5708088-0, Fax: 0221 5708088-19, Mit freundlicher Unterstützung von Internet: www.ihre-markenwerkstatt.de

Druck: koelsche-ziege.de purpur, Konrad-Adenauer-Ufer 67, 50668 Köln

Aufl age: 10.000 Das nächste Heft erscheint am 22.12.2014 Erscheinungsweise: See you next game!!! Viermal jährlich Vorläufi ger Redaktionsschluss: 22.11.2014

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