Barocke Schanzen im Schwarzwald Die Verteidigungsanlagen auf den Schwarz- waldhöhen

Das Oberrheintal wurde Grenzgebiet, als das Elsass mit dem Westfälischen Frieden (1648) an Frankreich fiel. Bei den Kriegen zwischen Frankreich und den Habsburgern hatte besonders diese Gegend schwer unter den Truppenaushe- bungen und -bewegungen zu leiden. Im Zusammenhang mit diesen Kriegen sind vom 17. bis zum 18. Jahrhundert im Schwarzwald zwischen dem Hoch- rhein und Freudenstadt Verteidigungsanlagen errichtet worden. Sie dienten zur Überwachung der Straßen und sollten ein Vordringen der Franzosen in das Neckarland verhindern. Diese Erdwerke belegen den Stand der Militärtechnik jener Zeit, lassen aber auch indirekt den Verlauf ehemaliger Straßen erkennen. Der Standort dieser Anlagen ist zwar im Groben bekannt, eine exakte Kartie- rung dieser historisch bedeutsamen Denkmale ist jedoch nun Aufgabe der In- ventarisation. Andreas Haasis-Berner / Johannes Lauber / Ute Seidel

Murg (Kr. Waldshut): „Rothausschanze“ kaiserlichen und schwedischen Truppen berichtet wird. Die Schanze beim Roten Haus westlich von Murg Über den Ausbauzustand der Rothausschanze ist der Beginn einer Verteidigungslinie, die sich Ende des 17., Anfang des 18. Jahrhunderts liefern vom Hochrhein bis in den Nordschwarzwald er- zwei Planskizzen wertvolle Aufschlüsse. Nach dem streckt. Hier in Murg befindet sich eine 200 m Plan von 1690/1700 (Abb. 1) verläuft vom Rhein- breite Engstelle zwischen Rhein und Grundge- ufer ein zickzackförmiges Wall-Graben-System birge. Dieser strategische Punkt, an dem die nach Norden. Auf der Hochterrasse südlich des rechtsrheinische Ost-West-Verbindung von Basel Rheinsberges befindet sich eine polygonale Bas- nach Konstanz (heute B34) vorbeiführt, wurde tion (Hornwerk). Nördlich des in die Befestigung durch ein System von Erdwällen, Gräben und Re- intergrierten Rheinsberges liegt eine weitere Bas- douten gesichert. tion mit seitlich vorspringenden Halbbastionen 1 Plan der Rothaus- Die Ursprünge der Anlage dürften bereits in die und einer Redoute auf dem Hundsberg. Die per- schanze bei Murg von Zeit des 30-jährigen Krieges zurückgehen, da im spektivische Ansicht (Abb. 2) zeigt die Rothaus- 1690/1700. Umfeld des Roten Hauses von Kämpfen zwischen schanze von Süden nach Norden in ihrem Aus- bauzustand von 1706. Neben der Rothausschanze ist darin auch der weitere Verlauf der Linie Rich- tung Westen zum Eggberg hin verzeichnet. Während in beiden Plänen die Schanzanlagen na- hezu identisch sind, weichen sie in dem Bereich der unmittelbar südlich des Rheinsberges gelegenen Hochterrasse entscheidend voneinander ab. In Abb. 1 ist an dieser Stelle ein polygonales Horn- werk zu erkennen, hingegen ist in Abb. 2 eine rechteckige Redoute (B) verzeichnet. Durch die im Jahr 2007 im Zusammenhang mit dem Neubau der A98 unternommenen archäolo- gischen und geophysikalischen Untersuchungen bot sich die Gelegenheit, Aussehen und Verlauf der Schanze in diesem Bereich zu klären. Es gelang der Nachweis, dass die Anlage südlich des Rheins- berges nicht als Hornwerk, sondern als eine na-

26 Denkmalpflege in Baden-Württemberg 1 | 2010 2 Plan der Rothaus- schanze bei Murg von 1706.

hezu quadratische Redoute ausgebaut wurde Gneisblöcken, während der Kern der Mauer mit (Abb. 4). kleineren Bruchsteinen locker aufgefüllt wurde. Bei der Ausgrabung zeigte sich, dass der Redoute Die Mauer hatte im unteren Bereich eine Breite von ein 8,3 m breiter und mindestes 3,6 m tiefer Gra- ca. 2,0 m und im oberen Bereich von 1,65 m. Die ben vorgelagert war. Die eigentliche Befestigungs - lichte Weite der Redoute betrug 40 m × 36 m. Von 3 Funde aus der Grabung mauer wurde an die innenliegenden Flanken des den wenigen Funden, die bei der Ausgrabung zu- von 2007. 1: Rand einer Grabens als Trockenmauer gesetzt. Die seitlichen tage kamen, sind ein Randfragment einer glasier- Schüssel; 2: Kopf einer Schalen bestehen aus großen grob zubehauenen ten Schüssel und vier unglasierte Pfeifenfragmente Tonpfeife; 3–5: Stiele von zu erwähnen. Sie fanden sich in der Baugrube der Tonpfeifen. östlich der Redoute liegenden Nord-Süd-Mauer und können in das 17. Jahrhundert datiert werden (Abb. 3).

Böllener Eck bei Neuenweg (Kleines Wiesental)

Die Passstraße, die vom Münstertal ins Wiesental über das „Böllener Eck“ östlich von Neuenweg führt, wurde durch eine Sternschanze und eine quadratische Redoute gesichert (Abb. 5). Sie ge- hö ren zu einem Befestigungssystem, das Mark- graf Ludwig Wilhelm von Baden (der „Türkenlou- is“) im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1689–97) ab dem Winter 1695/96 anlegen ließ, um alle Pässe, Übergänge und Straßen über den Schwarzwald vom Hochrhein bis nach Neuenburg zu sichern. Das Befestigungssystem beginnt in Murg-Rothaus und fällt im weiteren Verlauf mit dem „Landhag“, einer bestehenden spätmittelalterlichen Befesti- gungslinie am Westrand des Hotzenwaldes, zu- 4 Umzeichnung der Rot- sammen. Im Abschnitt von Bad Säckingen bis zum hausschanze bei Murg Feldberg teilt sich das System bei der Schanze von mit der 2007 archäolo- Gersbach-Mettlen in eine ältere „Hintere Linie“ gisch nachgewiesenen der 1680er- und frühen 1690er-Jahre und eine Redoute.

Denkmalpflege in Baden-Württemberg 1 | 2010 27 5 Original erhaltene fünfzackige Schanze und quadratische Redoute am „Böllener Eck“ bei Neuen- weg. Sie gehörten zur „Vorderen Linie“, ein Ver- teidigungssystem, das der „Türkenlouis“ in den spä- teren 1690er-Jahren wäh- rend des Pfälzischen Erb- folgekriegs anlegen ließ.

jüngere „Vordere Linie“, die westlich davon am acht Schanzanlagen zu erschließen. Heute sind Westrand des Wiesentals entlang ebenfalls bis über 100 Anlagen bekannt. Die Erfassung und Do- zum Feldberg läuft. kumentation stützt sich auf die Auswertung his- Redoute und Schanze auf dem „Böllener Eck“ ge- torischer Karten, Geländebegehungen, Luftbilder hören zur „Vorderen Linie“. Beide sind original er- und digitale Einmessungen. Die Ergebnisse der halten. Die Schanze hat die Form eines fünfzacki- Minifossis fließen regelmäßig in die Ortsakten der gen Sterns und besitzt einen Durchmesser von Denkmalpflege ein. Darüber hinaus setzt sich die etwa 30 m. Die Gräben sind heute noch 2 bis 3 m AG Minifossi für den Erhalt bedrohter Schanz - tief. Die quadratische Redoute auf der gegen- anlagen ein. Teil dieser Aktivitäten ist der Nachbau überliegenden Talflanke ist ebenfalls in gutem Zu- der historischen Schanze von Gersbach-Mettlen in stand, auch wenn die Gräben etwas flacher sind. Originalgröße (Abb. 6). Diese Schanze stellt den Sie besitzt eine Seitenlänge von rund 20 m. Im Punkt dar, an dem sich die „Vordere“ und die Wiesengelände zwischen beiden Anlagen zeich- „Hintere Linie“ des Befestigungssystems des „Tür- net sich eine Schanzlinie ab. Diese bestand ur- kenlouis“ trennte. Ihre Eröffnung wurde am sprünglich aus einem Graben und einem östlich 21. Mai 2008 gefeiert. Sie kann im Zuge einer davon aufgeworfenen Wall. Da die Verschanzung Wanderung von Todtmoos-Au nach Wehr besich- trichterförmig auf die Passstraße zuführt, befand tigt werden. sich dort möglicherweise eine weitere Befesti- gung. Die Schanzlinie setzt sich auch südlich der quadratischen Redoute fort, während sie nördlich der Sternschanze aufgrund der Bewaldung nicht verfolgt werden kann. Angemerkt sei noch, dass sich an der Ostseite der Kirche von Neuenweg das Epitaph des Johann Marckloffsky von Zabrak be- findet. Er war der Kommandant der Schanzen und starb 1691.

Die AG Minifossi in Schopfheim

Wichtige Grundlagen zur Erforschung der mittel- 6 Schanze von Gersbach- alterlichen Landwehren und barocken Schanzen Mettlen. An dieser Schan - im Südschwarzwald, speziell im Wiesental, bilden ze nahe Todtmoss-Au teilte sich das Verteidi- die Arbeiten der AG Minifossi an der Friedrich- gungs system der 1690er- Ebert-Schule in Schopfheim unter der Leitung von Jahre in eine jüngere Werner Störk (s. Beitrag Irene Plein, Nachrichten- „Vordere“ und eine ältere blatt 4/2009, 208 ff). Vor Aufnahme ihrer Arbei- „Hintere Linie“. ten im Mai 2002 waren aus der Literatur sechs bis

28 Denkmalpflege in Baden-Württemberg 1 | 2010 Zwischen Höllental und Tal der Wilden Gutach

Eine sehr wichtige Straße über den Schwarzwald zur Baar verlief von aus durch das Drei- samtal. Die Höllentalstraße, durch die heute die B31 geführt wird, hatte früher nur eine geringe Be- deutung. Eine Variante der Straßenführung war und ist die über das Wagensteigtal bzw. den Spir- zen bei . Diese Verbindung kann von der Höhe nördlich von sehr gut eingese- hen werden. Diese Höhe wurde im späten 17. Jahrhundert mit einem kombinierten System aus Redouten und linearen Wall-Graben-Anlagen mit vorspringenden Bastionen versehen (Abb. 7). Es beginnt im Süden, oberhalb des Höllentales mit der Schanze auf dem Haldenbuck und geht wei- ter über die Schanze auf dem Hohwart (1120 m ü.NN). Beide liegen auf markanten Anhöhen und sind nicht mit einer Wall-Graben-Anlage verbun- den. Zwischen der Schanze auf dem Hohwart und der „Ringelschanze“ befand sich das Schanzen- häusle. Es scheint ein Gebäude ohne weitere Um- wallung gewesen zu sein. Erst ab der „Ringel- schanze“ sind lineare Strukturen vorhanden, die sich über die Roßbergschanze hinaus fortsetzen. Hier weist die Wall-Graben-Anlage drei dreieckige Bastionen auf. Nach einer kleinen Unterbrechung folgt im Osten die Schanze im „Mucklewald“. Auch hier erkennt man eine lineare Planung un- ter Berücksichtigung der Topografie, die jedoch nicht komplett realisiert wurde. Diese Anlagen sind am Ende des 17. Jahrhunderts errichtet worden, hatten jedoch zu Anfang des 18. Jahrhunderts ihre militärische Bedeutung weitgehend eingebüßt. Im Jahre 1690 sind Kämpfe bei Breitnau erwähnt. Die Linie bei Breitnau findet im Norden in der größ- ten Anlage, dem „Hohle Graben“, ihren Abschluss (Abb. 8). Sie befindet sich auf einer markanten Er- hebung mit einem Blick nach Westen in Richtung St. Märgen und St. Peter, nach Süden in Richtung Breitnau und nach Osten in Richtung Waldau und Jostal. Diese Stelle ist die von der Topografie vor- gegebene Passstelle, über die seit der Vorgeschich- te eine Überquerung des Schwarzwaldes von Ost nach West erfolgte. Der Name „Hohle Graben“ verweist auf einen Hohlweg, der heute westlich der Anlage noch erhalten ist. Die Schanzanlage weist offensichtlich zwei Bauphasen auf. In einer ersten Phase wurde die Straße durch eine Wall- Gra ben-Anlage aus drei Redouten und dazwi- 7 Der Abschnitt zwischen Höllental und dem Tal der Wilden Gutach wurde bei schen liegenden Wall-Graben gesperrt. In einer Breitnau mit einer durchgehenden Wall-Graben-Anlage geschützt. Auf den mar- kanten Höhen befinden sich quadratische Schanzen, in denen Blockhäuser stan- zweiten Phase wurde eine größere, sternförmige den. Anlage mit nach Westen und Süden vorspringen- den Bastionen errichtet. 8 Von der mehrphasigen Befestigungsanlage auf dem „Hohle Graben“ bei Die historischen Nachrichten zu dieser Befestigung St. Märgen konnte eine der wichtigsten Verbindungen zwischen dem Breisgau beginnen im Jahre 1638, verweisen aber auf ein und der Baar kontrolliert werden. Hier waren im Kriegsfall bis zu 4000 Soldaten höheres Alter der Anlage. 1679 lagerten hier 4000 stationiert.

Denkmalpflege in Baden-Württemberg 1 | 2010 29 Glossar Mann. Welche Belastungen dies für die umliegen - Dienst gezwungenen Anwohner. Sie waren zwar den Bauern bedeutet, kann man sich vorstellen. In auch die durch marodierende Soldaten am stärks- Hohlweg den folgenden Jahren gab es immer wieder hef- ten bedrohten Personen – in der Zeit um 1700 ist Weg, der durch jahrhun- tige Gefechte um die Befestigung. 1734 erfahren mancherorts mit einem Bevölkerungsschwund von dertelange Begehung – wir von letzten Baumaßnahmen durch Schanz- 50 Prozent zu rechnen. Dennoch fehlte es meist am durch Vieh und Befahrung leute, Maurer und Zimmerleute. Die nahezu 200 Willen und an den Mitteln, die Planungen vollstän - mit Wägen – ins Gelände eingetieft ist, besonders Jahre andauernde, militärische Bedeutung endete dig umzusetzen. Diese organisatorischen Mängel auf weichem Untergrund mit einem Gefecht im Jahre 1796. zeigen sich zuweilen an den Verbindungs linien. wie Löss oder Buntsand- Noch weiter im Norden befindet sich die isolierte Die Linien und Schanzen im Schwarzwald stellen stein anzutreffen. Sternschanze „Schwabenstutz“, mit der ebenfalls eine wichtige Denkmalgruppe dar, die im Zusam - die Straße ins Urachtal geschützt wurde. menhang mit den Auseinandersetzungen zwi- Hornwerk Von hier nach Norden hin gibt es dann nur noch schen Deutschem Reich und dem im 17. Jahrhun- Deckungswerk vor dem vereinzelte Anlagen, wie bei Gütenbach oder auf dert auf dem Höhepunkt absolutistischer Macht- Hauptwerk, bestehend aus zwei Halbbastionen mit dem Rohrhardsberg. Eine durchgehende lineare entfaltung befindlichen Königreich Frankreich verbindender Kurtine und Befestigung setzt erst wieder zwischen Ober- entstanden sind. Sie liegen heute zum überwie- äußeren, nach rückwärts prechtal und Hornberg ein. genden Teil im Wald. Ihre Erfassung wird durch die zum Hauptwerk laufenden systematische Auswertung der Laser-Scan-Daten Verbindungsmauern. Zwischen Elz- und Kinzigtal deutlich erleichtert und verbessert. Dadurch kön- nen Lage und Ausdehnung der Schanzanlagen Landwehr Grenzmarkierung- oder Eine weitere wichtige Straße über den Schwarz- vielfach vom Schreibtisch aus erkannt werden. Die Grenzsicherungssystem, in wald führte durch das Kinzigtal. Aus diesem Grund Durchführung der gegebenenfalls notwendigen – der Regel bestehend aus ei- überrascht es nicht, hier zahlreiche Schanzanlagen aber zeitaufwendigen – Geländebegehungen wird nem oder mehreren Ge- anzutreffen. Es gibt Anlagen nahe der Kinzig, wie dadurch deutlich optimiert. hölzstreifen, Erdwall oder zum Beispiel bei Gengenbach oder bei Haslach. Die Schanzen bilden heute eine gut erhaltene Denk - -wällen, einem Pfad für die Aber auch die Nebenstraßen wurden gesichert. malgruppe. Sie sind auch in lokale und überregio- Patrouille, Gräben vor, zwi- Eine dieser Nebenstraßen verlässt bei Oberprech- nale Wanderwege einbezogen, stehen in engem schen oder hinter den Grä- ben sowie Türmen, Schan- tal das Elztal und führt über die Höhe Landwas- Zusammenhang mit den Straßen und bilden somit zen und Schlagbäumen. sereck in das Gutachtal unterhalb von Hornberg. zusammen mit den Altwegen eine Gesamtheit. Offensichtlich gab es vom Oberlauf der Elz weitere Ihre isolierte Lage und die Verwendung von Holz Letze Wege, über die die wichtige Festung Hornberg er- und Erde zu ihrer Erbauung hat sie bislang vor grö- Alamannischer Begriff für reicht werden konnte. ßeren Zerstörungen bewahrt. Dennoch werden eine einfache Befestigungs- Auf der Wasserscheide zwischen Elz und Gutach bei Forstarbeiten immer wieder Eingriffe in die anlage, in der Regel aus Erde, Steinen und/oder entstand ein kombiniertes System aus einer line- Substanz beobachtet, die es zu verhindern gilt. Holzstämmen. aren Wall-Graben-Anlage und Redouten. Mit die- sem System sollte eine Überquerung in Richtung Literatur Redoute Hornberg verhindert werden. Außenwerk (Schreck- Die Linie beginnt im Süden mit einer Redoute west - Johannes Lauber: Von Römergräbern und frühneu- Schanze), kleine viereckige lich des Rensberges (Schneckenlochschanze). Nach zeitlichen Schanzen in Murg, Kreis Waldshut, in: Ar- Verschanzung mit Graben Norden scheint es nicht zur Anlage eines Wallgra- chäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg und Palisade. bens gekommen zu sein. Erst auf der Rehhalde 2007 (2008), 239–247. Schanze gibt es zwei Redouten. Die eine Linie setzt sich Martin Straßburger: Im Schatten von Sonne und Dop- Eine im Wesentlichen aus über den Schnallenkopf (Redoute) und Ziegelkopf peladler. Die Verteidigung der Vorderen Reichskreise Erdaufwurf bestehende (Redoute) nach Osten bis Hornberg fort. Die ande- im 17. und 18. Jahrhundert, in: Alamannisches Jahr- Verteidigungsanlage, al- re Linie führt nach Nordwesten über den Hornis- buch 2005/2006, 47–161. leinstehend oder in Verbin- kopf (Hirschlachschanze) und den Höchst (Redou- Wilhelm Winterer: Die Entstehung und Verwertung dung mit anderen Befesti- te, Wall-Graben-Anlage als Straßensperre) zum der Schanzen und Linien auf dem südlichen Schwarz- gungselementen, einer Stadt, einer Festung oder Scheibeneck (Redoute). Mit dieser Nebenlinie – die walde, unter besonderer Berücksichtigung des Hoh- im Feld. über größere Strecken von einer Wall-Graben-An- len Grabens (1915). lage gebildet wird – wurde der Weg von Ober- Sternschanze prechtal nach Gutach (heute L107) gesperrt. Diese Praktischer Hinweis Nach dem Grundriss unter- Linie wurde Ende des 17. Jahrhunderts errichtet. www.jugendheim-gersbach.de/ scheidet man offene und Jugendheim-Gersbach-Schanzen.html geschlossene Schanzen, unter den Letzteren Stern- Ausblick schanzen, bei denen aus- Dr. Andreas Haasis-Berner und einspringende Winkel Es waren die lokalen Herrschaften, unter anderem Dr. Johannes Lauber abwechseln, sowie ->Re- der Markgraf von Baden, die vom Kaiser den Auf- Dr. Ute Seidel douten. trag zur Befestigung der Schwarzwaldhöhen erhal- Regierungspräsidium Freiburg ten hatten. Errichtet wurden sie durch die zum Referat 26 – Denkmalpflege

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