Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 8176 16. Wahlperiode 27. 05. 2020

Kleine Anfrage des Abg. Hans Peter Stauch AfD und

Antwort des Ministeriums für Verkehr

Stand der Planungen: B 312, Albaufstieg bei Lichtenstein

Kleine Anfrage

Ich frage die Landesregierung:

1. Wie weit sind die Planungen (Planungsphase) inzwischen fortgeschritten?

2. Gibt es zum Gesamtkostenvoranschlag, der mit Stand 2011 zwischen 110 bis 350 Mio. Euro je nach Variante lag, seit der Übernahme in den Vordringlichen Bedarf in 2016 eine neue Kostenabschätzung?

3. Sofern Frage 2 bejaht wird: In welcher Höhe?

4. Liegt ein Zeitrahmen der Planung bis zur Ausführungsplanung bzw. zum Bau vor?

5. Wann ist mit der Inbetriebnahme des neuen Albaufstiegs B 312 zu rechnen?

6. Wie verhält es sich mit der Regional-Stadtbahn in Bezug auf die Trassenführung der B 312?

27. 05. 2020

Stauch AfD

Eingegangen: 27. 05. 2020 / Ausgegeben: 02. 07. 2020 1 Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet Der Landtag druckt auf Recyclingpapier, ausgezeich- abrufbar unter: www.landtag-bw.de/Dokumente net mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 8176

Antwort

Mit Schreiben vom 24. Juni 2020 Nr. 2-39-B312 RT-ENG/65 beantwortet das Ministerium für Verkehr die Kleine Anfrage wie folgt:

1. Wie weit sind die Planungen (Planungsphase) inzwischen fortgeschritten?

Die Planung zur B 312 Verlegung bei Lichtenstein (Albaufstieg) befindet sich in der Planungsstufe Vorplanung (Linienfindung).

Das Regierungspräsidium Tübingen hat mit einer Pressemitteilung am 9. Okto- ber 2019 offiziell den Beginn der Planung mitgeteilt. Seitdem wurde die Grund- lagenermittlung durchgeführt und weitestgehend abgeschlossen. Der nächste Planungsschritt wird eine großräumige Verkehrsuntersuchung sein, mit der alle relevanten Verkehrsströme sowie die Quell- und Zielverbindungen untersucht wer- den. Das Ergebnis dieser Verkehrsuntersuchung ist die Grundlage für die weiteren Planungsschritte. Sobald die Grundlagenermittlung und die Verkehrsuntersuchung vollständig vorliegen wird auf Basis bisheriger Erfahrungen mit vergleichbaren Projekten ein Projektzeitplan aufgesetzt, der bis zum Baubeginn reicht.

Aktuell wird das Vergabeverfahren für die großräumige Verkehrsuntersuchung vorbereitet.

2. Gibt es zum Gesamtkostenvoranschlag, der mit Stand 2011 zwischen 110 bis 350 Mio. Euro je nach Variante lag, seit der Übernahme in den Vordringlichen Bedarf in 2016 eine neue Kostenabschätzung?

Es liegt derzeit keine neue Kostenschätzung vor.

3. Sofern Frage 2 bejaht wird: In welcher Höhe?

Entfällt, da keine neue Kostenschätzung vorliegt.

4. Liegt ein Zeitrahmen der Planung bis zur Ausführungsplanung bzw. zum Bau vor?

Derartige Projekte beanspruchen einen komplexen Planungsprozess mit mehreren Planungsstufen von der Vorplanung/Linienfindung über die Entwurfsplanung bis zur Genehmigungsplanung. In den verschiedenen Planungsstufen sind umfang- reiche Untersuchungen und Gutachten u. a. zu Verkehr, Umwelt, Raumstruktur, Kosten und Wirtschaftlichkeit zu erarbeiten. Bestimmte Stadien der Planung müs- sen dabei einen sogenannten „Gesehenvermerk“ des Bundesministeriums für Ver- kehr und digitale Infrastruktur erhalten.

Das Baurecht wird im Rahmen eines Planfeststellungsverfahrens geschaffen. So- fern der Planfeststellungsbeschluss nicht beklagt wird und der Bund die entspre- chenden Haushaltsmittel bereitstellt, kann i. d. R. in einem Zeitraum von zwei Jahren, nachdem der Planfeststellungsbeschluss bestandskräftig ist, mit dem Bau begonnen werden. In dieser Zeit werden die Ausführungspläne erstellt und die Aus- schreibungen durchgeführt. Der gesamte Planungs- und Genehmigungsprozess ist mit großen Unwägbarkeiten verbunden, die eine regelmäßige Fortschreibung und Konkretisierung des Projektzeitplans erfordern (siehe auch Antwort zu Nr. 1).

5. Wann ist mit der Inbetriebnahme des neuen Albaufstiegs B 312 zu rechnen?

Belastbare Angaben zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme der B 312 neu können auf- grund des in Ziffer 4 dargelegten komplexen Planungs- und Genehmigungsprozes- ses derzeit nicht genannt werden.

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6. Wie verhält es sich mit der Regional-Stadtbahn Reutlingen‒Engstingen in Bezug auf die Trassenführung der B 312?

Das Projekt B 312 Verlegung bei Lichtenstein (Albaufstieg) ist in der Planungs- stufe Vorplanung (Linienfindung). Im Rahmen dieser Planungsstufe werden alle sinnvollen und zumutbaren Alternativen ergebnisoffen geprüft und gegeneinander abgewogen. Welche Variante die spätere Vorzugslösung darstellt, steht zum jetzi- gen Zeitpunkt daher nicht fest. Zwischen dem Zweckverband Regional-Stadtbahn Neckar-Alb und dem Regierungspräsidium Tübingen wurde eine enge Abstim- mung im Zuge des Planungsprozesses vereinbart. Entsprechend wird auch eine mögliche gemeinsame Führung mit der Regional-Stadtbahn Neckar-Alb in den Linienfindungsprozess einbezogen.

In Vertretung

Dr. Lahl Ministerialdirektor

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