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Landmarke 8 Geopunkt 4 Ruine Stapelburg

Das Gestein Die Gegend rund um die Stapelburg gehör- (Zechstein), des Erdmittelalters (Trias, Jura, Der Burgberg selbst besteht aus festem Kalk- auf die nahe Küstenlinie des im Süden auf- (Sudmerberg), wo auch Bausteine in teil- te einstmals zu einer Meeresbucht, die im Kreide) und der Erdneuzeit (Tertiär, Pleisto- sandstein. Die darin massenhaft vorkom- tauchenden Harzgebirges. weise beträchtlicher Menge gewonnen Südosten bei Quedlinburg begann und im zän). Die Heraushebung der Urgesteine des menden, aber zerriebenen Schalenfragmente Wegen ihrer Härte setzten die Kalksand- wurden. Bei Stapelburg jedoch sucht man Nordwesten bei in den offenen Oze- Harzblocks sowie das plastische Fließver- von Meeresorganismen (Muscheln, Seeigel, steine den Abtragungskräften mehr Wider- vergeblich nach einem Steinbruch. Dort an überging. In der muldenförmigen Ein- halten eingelagerter Salzgesteine bewirkten Seesterne, Moostierchen und Tintenfische) stand entgegen als die weicheren Mergel- lieferten die ehemaligen Klippen des Burg- senkung, auch Subherzyne Mulde genannt, die vielgestaltige Oberflächengliederung in deuten auf Flachwasserverhältnisse wäh- schichten in der Nachbarschaft. Deshalb bergs und die Eintiefungen der Gräben erlaubt eine über 2.000 m mächtige Schich- Sättel und Mulden. Die Sedimente rund um rend der Bildungszeit hin. Außerdem sind bilden sie kleine Kuppen oder gar mar- bereits ausreichend Baumaterial. Ergänzt tenfolge Einblicke in den erdgeschichtlichen die Stapelburg stammen aus der oberen Krei- überall sandkorngroße Partikel oder gar Ge- kante Bergrücken. Solche Erhebungen wurde es durch aufgesammelte Feldstei- Werdegang Mitteleuropas. Sie besteht aus dezeit vor 80 Mio. Jahren (-Schich- rölle aus Harzgestein eingeschwemmt wor- gibt es in Benzingerode (Schlichtenburg), ne aus der Umgebung. Nachfolgende Ab- Ablagerungsgesteinen des oberen Perms ten). Damals lebten noch Saurier. den. Sie gelten als der untrügliche Hinweis (Butterberg) und Goslar bildungen sind stark vergrößert.

HEUTE Mio. Jahre ) Quartär 2,6

Tertiär Erdneuzeit (Känozoikum 65

Kreide Lochmuschel Tintenfischfragment Ästige Moostierchen Harzgesteinspartikel in Kalksandstein 142 Die Burg Europäische Geoparke Königslutter 28 ® Es ist eine sehr alte Grenze, die im Mittel- Jura 20 Oschersleben alter durch die schon Anfang des 16. Jh. 27 18 14 Goslar verfallene „Stapelnburg“ gesichert war. 3 1 2 8 200 Quedlinburg Erdmittelalter

(Mesozoikum) igismund von randenburg 4 Die Burg übertrug S B Osterode a.H. 9 11 5 13 15 (1538-1566), Erzbischof von Magdeburg 16 6 10 17 Trias 19 7 Sangerhausen und Administrator zu Halberstadt, dem Nordhausen 12 251 erzbischöflichen und braunschweigischen Rat Dr. Heinrich von Bila (1535-1584). Das Perm geschah gegen den Willen der Landesher- 296 ren, der Grafen zu Stolberg. Der neue Be- sitzer ließ danach nicht nur die Burg zu einem stattlichen Anwesen ausbauen, auf Karbon Der Regionalverband als Natur- und der 1573 mit ihrem Befehlshaber 14 Män- Geoparkträger im Harz versucht, die Erd- und nern wohnten (wahrscheinlich mit ihren Bergbaugeschichte anschaulich und begreif- 358 Familien). Heinrich von Bila, der als Beisitzer bar zu machen. Um die geologische Vielfalt am Reichskammergericht tätig war, ließ des Harzes und seines Vorlandes zu verdeut- Devon zudem unterhalb der Burg auch ein neues lichen, wurde deshalb ein flächendeckendes Dorf gründen: Bielens- oder Bilashausen, Netz aus Landmarken und Geopunkten ent- 417 der heutige Ort Stapelburg. Den Dreißig- wickelt. Landmarken wie das Schloß Wernige- Silur jährigen Krieg überstand die durch einen 444 rode sind weithin sichtbare oder besonders Ringwall gesicherte Burg nicht unversehrt. Gut zu erkennen: Ringwallanlage um die Burgruine

Erdaltertum bekannte Punkte des Geoparks. Geopunk- Aufgegeben, wurde sie in der Folgezeit (Paläozoikum) te sind Fenster in die Erdgeschichte. Die zum Wiederaufbau des zerstörten Dorfes unverputzter Häuser bzw. von deren So- Zeugen aus der Südsee-Vergangenheit des Ordovizium Ruine Stapelburg ist Geopunkt 4 im Gebiet weitgehend abgetragen. Im Mauerwerk ckel können hier und da die versteinerten Harzvorlandes entdeckt werden. der Landmarke 8 – Schloß ®. 488 Weitere Informationen zum Natur- und Geo- park Harz unter: www.harzregion.de The Stapelburg Castle – History and Geology Kambrium The ruins of the old Stapelburg Castle are completely again. Most of the rocks were 80 million years ago (see photographs). The served. We can find rocks of Upper Permian, 542 still quite impressive, but show only a few used to build or reconstruct houses and area around Stapelburg formerly belonged Triassic, Jurassic and Cretaceous as well as percent of the old buildings. Erected in me- other buildings of the small village Stapel- to a sea bight between Quedlinburg in the Tertiary and the Ice Age. The surrounding Erdurzeit dieval times with an impressive ring wall, burg. In the rocks, we can detect an impres- southeast and Goslar in the northwest. In morphology was created following the rise the castle was partly destroyed in the course sive fossil biodiversity living near the old this so-called Subhercynian Basin a series of the Harz block and the rise of salt rocks > 4 Mrd. Jahre of the Thirty Years‘ War and never built up seashore north of the Harz paleozoic block of more than 2,000 m of sediments is con- creating salt domes. Text: Dr. Hartmut Knappe, Dr. Klaus George & Christiane Linke Summary: Dr. Friedhart Knolle Fotos: Dr. Hartmut Knappe, Interessengemeinschaft Burgberg e.V. Burgberg Interessengemeinschaft Knappe, Hartmut Dr. Fotos: Knolle Friedhart Dr. Summary: Linke Christiane & George Klaus Dr. Knappe, Hartmut Dr. Text: Office Design Design: und Konzeption Alle Rechte vorbehalten. 2015. Quedlinburg Harz e. V., Regionalverband

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