forest observer vol. 5 2010 31 - 152

Faunistik der Bockkäfer von Südtirol (Coleoptera: Cerambycidae)

Klaus Hellrigl

Abstract

Faunistics of Longhorn- (Coleoptera, Cerambycidae) from South Tyrol (N-). A survey on the occurrence of Longhorn-beetles in the Province of South Tyrol-Bolzano is given. The first monograph of the Longhorn-beetles (Coleoptera, Cerambycidae) of the fauna of South Tyrol (N-Italy: Province Bozen-Bolzano) was published by the Author back in 1967. Over 40 years later, a current up- dated and revised edition is given, where also incisive changes and innovations on the valid actual scientific nomenclature of that occurred since the first edition are considered. Scientific nomenclature follows the recent publications of Be n s e (1995), Ja n i s (2001) and Fa u n a Eu r o p a e a (2007/09) respectively. Detailed descriptions of the presence and biology of some Cerambycid species are given for the first time. Also a historical review of Cerambycid-studies in South-Tirol is given. Apart from the own recent collec- tions and observations made by the Author during the last 45 years, further considered were the findings and rearing results of five other collectors and colleagues, operating here for the last decades, like: M. Kahlen (Hall i.Tirol), W. Schwienbacher (Auer), M. Egger (Innsbruck), E. Niederfriniger (Schenna) und G. v. Mörl (Brixen). In the special faunistic section, the review of each species begins with brief indications about general geographical distribution in and about ecological occurrence, and continues subsequently with a mention of the former indications given by V. M. Gredler (1866). This way it is possible to obtain a direct comparison with the subsequent findings of the 20 th and beginning 21th century, respectively. 171 [182] species of Cerambycidae, belonging to 7 sub-families (4 , 1 Vesperinae, 50 , 2 Necydalinae, 9 Spondylidinae, 62 and 53 Lamiinae species), are considered. Of these, 171 species (with subsequent numbers) have been recorded from South-Tyrol and further 11 species (with numbers put in parenthesis) are known from neighbouring territories and presumably occur in the South- Tyrolean fauna; however, they have not yet been found here. Some further mentioned species, indicated with [00]-numbers, do not belong to the South-Tyrolean fauna. They were reported erroneously in former papers or are considered for faunistic delimitation.

Keywords: Cerambycid, longhorn-beetles, , fauna, South-Tyrol.

Illustrations: 18 plates with 100 figures; bibliography: 112 references.

31 Cerambyciden-Fauna von Südtirol

1 Einleitung

Bockkäfer (Cerambycidae) gehören neben Borken- vom Wiener Coleopterologenverein (WCV) sogar käfern (Scolytidae) und Prachtkäfern (Buprestidae) digitalisiert und ins Internet gestellt (download un- zu den bekanntesten Holzschädlingen und sind so- ter www.biologiezentrum.at). mit von forstlichem und wirtschaftlichem Interesse. Einige Jahre später war noch ein ergänzender Nach- Zudem sind Bockkäfer, ebenso wie Prachtkäfer trag erschienen (He l l r i g l 1974/75: 25 pp.); hinzu (Buprestidae), beliebte Sammel- und Studienob- kamen in der Folge noch weitere Fundergänzun- jekte, weshalb sich diese Käferfamilien großen In- gen bei Pe e z & Ka h l e n 1977 sowie Ka h l e n 1987. teresses bei Entomologen und Sammlern erfreuen. Zwischen 1974 und 1997 hatte Verfasser noch eine Verfasser hatte schon seit seiner Studienzeit an der Reihe weiterer Arbeiten über Cerambycidae ver- Universität für Bodenkultur in Wien, anfangs der fasst, die sich aber mehr auf Entwicklungsweise, 1960 er Jahre, begonnen sich mit dem Sammeln wirtschaftliche Bedeutung in der Forst- und Holz- und Studium der Bockkäfer zu befassen. Nach ei- wirtschaft und Variationsbreite der Färbung bezo- nigen einschlägigen Publikationen in den Jahren gen (vgl. Literaturverzeichnis). 1967 bis 1971, wurde Verf. auf Vermittlung seines Nach jahrzehntelangen Untersuchungen und Stu- Mentors Prof. Dr. E. Schimitschek (Wien) mit der dien über Bockkäfer (1964 -1986) und Prachtkäfer Aufgabe betraut, in dem von Prof. Dr. W. Schwenke (1974 -1985) sowie Borkenkäfer (1985-2002), hatte (München) herausgegebenen fündbändigen Werk sich Verfasser in den 1990 er Jahren dann mehr dem „Die Forstschädlinge Europas“, im 2. Band „Käfer Studium anderer Insekten- und Arthropodengrup- – Coleoptera“ die Bearbeitung der „Bockkäfer oder pen zugewandt, wie Hautflügler (Hymenoptera), Cerambycidae“ zu übernehmen (He l l r i g l 1974). forstliche Schmetterlinge (Lepidoptera), Raupen- Nach Abschluß des Studiums der Forstwirtschaft fliegen (Diptera), Schnabelkerfe (Rhynchota) u.a., an der Boku Wien, begann sich Verfasser Mitte der sowie der Herausgabe einer Gesamtdarstellung der 1960 er Jahre mit der Verbreitung der Bockkäfer in heimischen Fauna (1996: Die Tierwelt Südtirols). Südtirol zu befassen; dabei ging es neben faunis- Ab den 1990 er Jahren wurden die Bock- und tischen Erhebungen auch um Untersuchungen der Prachtkäfer nur mehr gelegentlich mitbeobach- Entwicklungs- und Lebensweise der Arten. tet und mitgesammelt. Anläßlich einer rezenten Vor 43 Jahren erschien dann eine erste rezente Neuordnung meiner Insektensammlungen wurde „Cerambycidenfauna Südtirols“ (He l l r i g l 1967: mir dann bewusst, dass es dringend Zeit sei, einen Koleopterolog. Rundschau Wien, Bd. 45), die ei- neuen Gesamtüberblick über die heimische Bock- nen Vergleich mit den alten klassischen Angaben käferfauna zu schaffen, in dem zusammenfassend von Gr e d l e r (1866/68) von 100 Jahren zuvor, in und ergänzend der aktuelle Stand aufscheint. Auch dessen Werk „Die Käfer von Tirol“, ermöglichte. war eine Anpassung an die neue, seit den 1980 er Diese Cerambyciden-Fauna 1967, brachte bei 160 Jahren stark veränderte Nomenklatur der Bockkä- behandelten Arten die erforderlichen nomenklato- fer durchzuführen, auf die bereits vor 14 Jahren in rischen Aktualisierungen nebst zahlreichen neueren der „Tierwelt Südtirols“ (1996: 468) hingewiesen Fundangaben, sowie einige neue Erkenntnisse zur worden war (Abb. 1): Lebens- und Entwicklungsweise, nach Eigenbe- dort war im Kapitel „Bockkäfer-Cerambycidae“ obachtungen. Die Arbeit fand gute Aufnahme und von He l l r i g l & Ka h l e n (1996: 477- 481) nochmals Beachtung und wurde in der Fachliteratur auch eine aktualisierte Checkliste mit 166 Arten publi- viel zitiert (Al l e n s p a c h 1973; Ho r i o n 1974, 1975; ziert worden, mit dem Vermerk: Sa m a 1988; Be n s e 1995). Neuerdings wurde sie

32 Anmerkung: Die Nomenklatur der Cerambycidae für jede Art, sowie Sa m a (1988: Cerambycidae, hat insbesondere bei der Unterfamilie Lepturinae 216 pp.) mit den Verbreitungsangaben für Italien. in neuerer Zeit durch A. VILLIERS (1974) starke Die Artenbesprechungen beginnen jeweils mit ei- Änderungen erfahren. Wir halten diese Umbe- nem Zitierblock der alten Angaben von Gr e d l e r nennungen, die auch von SAMA (1988) in seiner (1866); dies war wichtig, um eine übersichtliche ‚Fauna d‘Italia‘ übernommen wurden, für eher Gegenüberstellung mit den anschließenden Fund- verwirrend und wenig zielführend. Dennoch soll meldungen des 20. Jahrhunderts zu erhalten. Für die hier nicht unerwähnt bleiben, dass demnach Evo- „neuzeitlichen Funde“ wurden, neben den eigenen dinus interrogationis heute ‚Brachyta‘ heißen soll, nunmehr 45 Jahre zurückreichenden Erkenntnissen weiters Acmaeops collaris - ‚Dinoptera‘, Gaurotes des Verfassers, summarisch auch die Funde und virginea - ‚Carilia‘; die bisherige Gattung Leptura Zuchtergebnisse von weiteren Tiroler Spezialisten wurde aufgelassen bzw. beschränkt sich nunmehr mit einbezogen, die alle seit Jahrzehnten in Süd- auf die früheren Strangalia-Arten (mit Ausnahme tirol sammlerisch tätig waren. Es sind dies: Man- von Pedostrangalia revestita, welche jetzt eine fred Kahlen (Hall i.Tirol), Werner Schwienbacher eigene Gattung ist). Die früheren Leptura-Arten (Auer), Manfred Egger (Innsbruck), Edmund Nie- sollen jetzt folgendermaßen heißen: Anoplodera derfriniger (Schenna) und Georg v. Mörl (Brixen). rufipes, Anoplodera sexguttata, Pseudovadonia li- Manfred Ka h l e n (Hall i. Tirol) gilt als hervorra- vida, Corymbia fulva, Corymbia hybrida, Corymbia gendster Koleopterologe Tirols: zuerst als Schüler maculicornis, Corymbia rubra, Corymbia cordi- und ab Ende der 1960 er Jahre, dann engster Mit- gera, Corymbia erythroptera,Corymbia scutellata, arbeiter von Al e x a n d e r v. Pe e z (1903-1981), dem sanguinolenta, Anastrangalia dubia, Senior der Südtiroler Käferkundler und Entomo- Anastrangalia reyi. logen, war M. Kahlen verfassender Mitautor der neuen Faunistik: „Die Käfer von Südtirol“ (Pe e z Für Osttirol hatte Dr. A. Kofler (Lienz) im - Vor & Ka h l e n 1977: 525 pp.) und eines ersten Nach- jahr 2009 eine Bockkäferfaunistik verfasst, in der trages dazu (Ka h l e n 1987); weiters zusammen mit 106 Arten in neuer Nomenklatur aufscheinen; K. He l l r i g l (Brixen) und W. Sc h w i e n b a c h e r (Auer) ein Direktvergleich innerhalb Tirols war somit Mitverfasser der „Roten Listen der Käfer Südtirols“ gegeben. (1994: 178-301) sowie einer zusammenfassenden Bei der hier vorliegenden Neufassung der Ceram- Artenübersicht der Ordnung Käfer (Coleoptera) in bycidenfuna Südtirols hat sich gegenüber der ersten der „Tierwelt Südtirols“ (1996: 398-511). Fassung von 1967 einiges geändert. Dies begann bei K. Hellrigl, M. Kahlen und W. Schwienbacher hat- der wissenschaftlichen Nomenklatur, welche den ten bereits seit vielen Jahren mit der damals neuen neueren Werken von Be n s e (1995), Ja n i s (2001) Methode des Züchtens von Holzkäfern aus gesam- und Fa u n a Eu r o p a e a (2007/09) angepaßt wurde. melten Bruthölzern gearbeitet und konnten dadurch Die einzelnen Artbeschreibungen beginnen jeweils die Lebens- und Entwicklungsweise diverser Arten mit Kurzangaben zur Verbreitung in Europa nach aufklären. In noch stärkerem Maße befassten sich in Ho r i o n (1974) und Be n s e (1995), sowie zur Ent- den letzten zwei Jahrzehnten Manfred Eg g e r (Inns- wicklung. Das hervorragende Bockkäfer-Werk von bruck) und Edmund Ni e d e r f r i n i g e r (Schenna) mit Ulrich Be n s e (1995: Bockkäfer – Longhorn Beetles, der Zucht von Holzkäfern und konnten dabei höchst Illustrated Key to the Cerambycidae of Europe: bemerkenswerte Beobachtungen und Neufunde er- 512 pp.) ist zweisprachig auf deutsch und englisch zielen. So ist M. Egger – neben dem rezenten Wie- verfasst (auf jeweils gegenüberliegenden Seiten) derfund von Cornumutila quadrivittata in Südtirol und zudem mit vorzüglichen, übersichtlichen Ver- – ein Neufund von Necydalis major für Nordtirol breitungskarten für jede Art, sowie einem illustrier- zu verdanken, hingegen E. Niederfriniger ein erster ten Bestimmungsschlüssel zu den Cerambyciden Nachweis für Necydalis ulmi aus Südtirol, sowie Europas ausgestattet. Noch zwei weitere Werke von Saperda perforata, neu auch für Italien. werden jeweils zitiert: Je n i s (2001: Tesarici /Long- Mit Edmund Ni e d e r f r i n i g e r hatte Verfasser be- horned Beetles: 333 pp.), mit Fotoabbildungen reits vor 12 Jahren eng zusammengearbeitet, bei

33 Erstellung einer ersten rezenten „Verbreitungs- Sammelfreunden aus ihrer Wiener Studienzeit. übersicht der Ameisen Südtirols“ (He l l r i g l 1997: Auch Sammelbelege von M. Egger finden sich in Parasitische Haut- und Zweiflügler in Südtirol: div. in- und ausländischen Sammlungen; solche Anhang, pp. 81- 97; He l l r i g l 2003: Faunistik der von Ed. Niederfriniger hauptsächlich in italieni- Ameisen und Wildbienen Sydtirols. – Gredleriana schen Sammlungen (Gianfranco Sa m a etc.) und in Vol. 3: 143-208). Dazu hatte E. Niederfriniger, der einigen Sammlungen in Deutschland. sich 1984 bis 1997 eingehend mit der Erhebung Im Zuge der nunmehr über 4 Jahrzehnte währen- von Ameisen im Burggrafenamt und im Vinschgau den rezenten Untersuchungen und Erhebungen zur befasst hatte, mit vielen verlässlichen Fundangaben Cerambycidenfauna Südtirols konnten die Lebens- wesentlich beigetragen. Seit etwa 1988 /90 bis heute weise von rd. 30 Arten neu erforscht und abgeklärt bemühte er sich intensiver auch mit der Zucht von werden. Damit wurden folgende vormals für sehr Holzkäfern in Freigehegen (Abb. 2). selten gehaltene Arten gewissermaßen „entzau- In einer weiteren Arbeit von Sc h w i e n b a c h e r (1997) bert“: Monochamus saltuarius, Pronocera angusta, werden die Ergebnisse einer Forstlichen Monitoring- Saphanus piceus, Semanotus undatus, Leioderes erhebung 1992-1996 dargelegt, die an den Südtiroler kollari, Lioderina linearis, Evodinus clathratus, Monitoringstandorten Ritten (IT-01) und Montiggl Cortodera femorata, Cortodera humeralis, Gram- (IT-02) bei den Cerambyciden Fangergebnisse von moptera abdominalis, Rhamnusium bicolor, Obri- 82 Arten in 695 Exemplaren ergaben; diese bisher um cantharinum, Phymatodes glabratus, Phymat. nur als „interner Bericht“ vorliegenden Angaben pusillus, Leptura aurulenta, Pedostrangalia reves- werden hier ebenfalls zitiert. tita, Cornumutila quadrivittata, Necydalis ulmi, Als letzter und jüngster der Bockkäfer-Experten Xylotrechus pantherinus, Xylotrechus rusticus, aus Südtirol ist schließlich noch G. v. Mö r l (Brixen) Xylotrechus stebbingi, Oberea pupillata, Oberea zu nennen (Abb. 3), der sich auch schon seit rd. 30 pedemontana, Oplosia fennica, unifascia- Jahren mit Bockkäfer befasst, zuerst als Schüler und ta, Pogonocherus ovatus, Stenidea genei, Saperda später als enger Mitarbeiter des Verfassers. G. Mörl perforata, Saperda punctata, Saperda similis. hat sich am Sommersitz der Familie, in Vahrn-Rau- Ein Großteil von ihnen stellte sich als verbreitet degg (830 m), auf „Serienzuchten“ von Holzkäfern und durchaus nicht selten heraus; andere hingegen spezialisiert (Abb. 3 a), wie Semanotus, Callidium, müssen weiterhin als sehr selten angesehen wer- Monochamus saltuarius, Monochamus sartor, den, wie etwa Necydalis sp., Cornumutila, Liode- Sägebock (Prionus) und Körnerbock () rina, Strangalia aurulenta, Stenidea genei, Oberea etc., welche interessante Erkenntnisse erbrachten. pedemontana. In seiner Sammlung, die von mir durchgecheckt und hier weitgehend zitiert wurde, finden sich zudem In der vorliegenden Arbeit werden 182 Arten fort- zahlreiche Belege von früheren Massenauftreten, laufend nummeriert aufgelisteten; davon sind 171 wie etwa Rhagium mordax aus Fichte in einem Arten als nachgewiesen heimisch anzusehen. Als Auwald bei Brixen, Rhagium sycophanta an Casta- möglich aber nicht gesichert sind 11 Arten ange- nea bei Kaltern, Saperda punctata in einer Ulmen- führt (Nummern [Nr.] in eckigen Klammern); da- allee (anlässlich des damaligen Ulmensterbens in von betreffen 5 Arten vermutliche Fehlmeldungen, Brixen), Plagionotus arcuatus, Neoclytus acumina- wo (frühere) Vorkommen aber nicht auszuschließen tus und Pyrrhidium sanguineum an Eichen-Import- sind: [05] Vesperus luridus; [55] Leptura aethiops, holz. Ein Teil dieser alten Sammelbelege aus den [56] Leptura arcuata, [117] Cyrtoclytus capra, 1976-1983 er Jahren geht zurück auf gemeinsame [160] Calamobius filum. Hingegen waren 6 Arten Fänge mit seinem Schulfreund Claudio Deiaco teilweise schon aus importierten Hölzern geschlüpft (Brixen), der später nach Bergamo übersiedelte. und könnten hier eventuell noch öfter zu erwarten Manche der genannten Bockkäfer-Experten haben sein: [81] Stenopterus ater, [97] Semanotus russi- auch viel Sammel- und Zuchtmaterial mit auslän- cus, [120] Plagionotus floralis,[124] dischen Sammlern ausgetauscht, so etwa K. Hell- herbsti, [146] Pogonocherus perroudi & Pogono- rigl und W. Schwienbacher vor allem mit früheren chaerus neuhausi, [170] Menesia bipunctata.

34 Einige Arten sind verschollen, d.h. seit über 50 Jah- flavicornis, Ropalopus macropus, Parmena pube- ren kein Nachweis mehr: 02 Tragosoma depsarium, scens, Parmena subpubescens, Oberea erythroce- 29 Anoplodera rufipes, 40 Corymbia erythroptera, phala & O. euphorbiae]. 50 Stenurella septempunctata, 57 Necydalis major, Der Großteil der gesicherten 171 Cerambyciden- 70 miles, 107 Phymatodes fasciatus, 126 arten Südtirols, betraf bei 148 Arten (86 %) neben Chlorophorus trifasciatus, 130 arenari- früheren Meldungen auch rezente Nachweise aus um, 156 Acanthocinus reticulatus, 172 Oberea pe- den letzten 10 -20 Jahren. Somit lagen nur für etwa demontana, 175 Phytoecia affinis,179 P. icterica. 2 Dutzend Arten Nachweise vor, die vor 1980 oder Für weitere 9 Arten liegen auch nur ältere Meldun- weiter zurückreichten. Dies zeigt, dass insgesamt gen vor, 30- 45 Jahre zurückliegend: 18 Acmaeops das Team heimischer Experten auch in den letzten marginatus, 32 Lepturobosca virens, 39 Corymbia 3 Jahrzehnten sehr aktiv und produktiv gearbeitet cordigera, 68 Cerambyx cerdo, 75 Gracilia minuta, hatte. 88 Rosalia alpina, 92 Ropalopus ungaricus, 103 Neue Meldungen seit den letzten Verzeichnissen Phymatodes lividus, 119 Plagionotus detritus. von He l l r i g l (1967, 1974/75) und Ka h l e n (1977, Zehn in früheren Verzeichnissen geführte Arten be- 1987) betreffen folgende Arten: 18 Acmaeops mar- trafen nachweisliche Fehlmeldungen, die nunmehr ginatus, 58 Necydalis ulmi, 72 Trichoferus cinereus, zu streichen waren; diese wurden ohne fortlaufende 73 Trichoferus griseus, 78 Glaphyra kiesenwetteri, Nummern [00] in eckige Klammern gesetzt: 95 Lidoderina linearis, 103 Phymatodes lividus, [Cortodera holosericea, Pedostrangalia pubescens, (111 Xylotrech. rusticus), 114 Xylotrech. stebbingi, Clytus rhamni, Dorcadion aethiops, Dorcadion ful- 166 Saperda perforata, 177 Phytoecia cylindrica. vum, D. pedestre, D. etruscum, Dorcadion fuligina- Von den üblichen 8 Unterfamilien der Cerambyci- tor, Agapanthia dahli, Phytoecia caerulea]. dae ist eine, U. F. Parandrinae, hier überhaupt nicht Ebenfalls mit [00]-Nummern versehen sind vertreten und eine weitere, U. F. Vesperinae, ist frag- 12 weitere, nicht nachgewiesene Arten, die zur fau- lich. Die übrigen 6 Unterfamilien sind in Südtirol nistischen Abgrenzung nur kommentiert wurden: alle vertreten und werden in folgender Reihenfol- [Akimerus schaefferi, Nivellia sanguinosa, Gram- ge behandelt: Prioninae, (Vesperinae), Lepturinae, moptera ustulata, Vadonia unipunctata, Arhopa- Necydalinae, Spondylidinae, Cerambycinae und lus syriacus, Nothorhina punctata, Stenopterus Lamiinae.

2 Historischer Rückblick

Der erste Naturwissenschaftler und Entomologe, der neuen „Systema Naturae“ von Li n n é (1758) und sich mit der Käferfauna Tirols befasste, war Johann u.a. auch der „Entomologica carniolica“ (1763) Nepomuk Edler von La i c h a r t i n g (1754 -1797). Er von Bergrat Johann Anton Sc o p o l i (1723-1788), lehrte als Professor der Naturgeschichte an der Uni- einem aus „Süd-Tyrol“, in Cavalese im Fleimstal versität in Innsbruck (vgl. Th a l e r 2003). Im Bd. 2 (Val di Fiemme), gebürtigen österreichischen Arzt „Käferartige Insekten“ seines unvollendet geblie- und Naturforscher. benen „Verzeichniss und Beschreibung der Tyroler- Neu beschrieben wurden von La i c h a r t i n g 38 Arten, Insecten“ (1784) hatte er insgesamt 263 Arten be- wovon 14 auch heute noch anerkannt sind; davon handelt, wovon allein 74 auf die Cerambyciden gehören 9-10 Arten auch der heutigen Nordtiroler entfielen, für die er offenbar eine besondere Vor- Fauna an (Wö r n d l e 1950). Von diesen neuen Arten liebe hatte (Wö r n d l e 1950). Bei den angeführten von La i c h a r t i n g (1784) waren fünf Cerambyci- Arten, die neben den wissenschaftlichen lateini- den: Akimerus schaefferi, Acmaeops pratensis, Sa- schen auch mit deutschen Namen bezeichnet waren, phanus piceus, Saperda similis, Stenostola dubia handelt es sich hauptsächlich um Arten aus dem (Laicharting, 1784).

35 Über das Vorkommen der einzelnen Arten finden Periode zuzuschreiben sein dürften. Folgende Ce- sich im Verzeichnis von Laicharting nur ausnahms- rambyciden-Arten gehen auf Sc o p o l i zurück: weise genauere Fundortangaben; doch ist es nahe Aegosoma scabricorne (Scopoli 1763), Corymbia liegend sie aufgrund allgemeiner Bemerkungen (Anastrangalia) dubia (Scopoli 1763), Molorchus meist auf die Gegend um Innsbruck zu beziehen, (Glaphyra) umbellatarum Schreber 1759 [= Necy- dem hauptsächlichen Wirkungskreis Laicharting’s. dalis minima Scopoli 1763]; Chlorophorus figura- Von den Orten aus Nordtirol ist nur Innsbruck aus- tus (Scopoli 1763), Dorcadion aethiops (Scopoli nahmsweise speziell erwähnt, aus dem „mittägi- 1763), Dorcadion fulvum (Scopoli 1763), Dorcadi- gen Teil“ Tirols nur Brixen und einige Male Bozen on arenarium (Scopoli 1763), Phytoecia (Opsilia) (Gr e d l e r 1862: Vorwort; Wö r n d l e 1950: 10 -11) coerulescens (Scopoli 1763), Saperda octopunctata (Scopoli 1772), Phytoecia caerulea (Scopoli 1772). Im Gegensatz zu La i c h a r t i n g betrafen die Studien – J. A. Sc o p o l i zugeeignete Arten sind hingegen: der Tier- und Pflanzenwelt von Giovanni Antonio Cerambyx scopolii Fuessly 1775, Dorcadion sco- Sc o p o l i (1723-1788) weniger seine Heimat Fleims- polii (Herbst 1784). tal /Tirol (wie in manchen Biografien fälschlich angegeben), sondern vielmehr Orte in Slowenien Nach La i c h a r t i n g trat in der Erforschung der Tiro- und in der Slowakei, wo er jahrelang beruflich tätig ler Insektenwelt ein sechs Jahrzehnte anhaltender war. J. A. Sc o p o l i hatte an der Universität Innsbruck Stillstand ein (Gr e d l e r 1863, Wö r n d l e 1950). Erst Medizin studiert und praktizierte anschließend in 1847 erschien wieder eine umfassende Arbeit vom Cavalese und Venedig als Arzt. 1754 trat er eine Erlanger Univ.-Prof. Wilhelm Gottlob Ro s e n h a u e r Stelle als Arzt in einem Bergwerk in Idrija in der (1813-1881): „Beiträge zur Insekten-Fauna Euro- westslowenischen Region Kranjska (Carniola, pas: 1. Bd. Die Käfer Tyrols, nach dem Ergebnis Krain) an, wo er 16 Jahre verbrachte. Hier wid- von vier Reisen zusammengestellt (1847)“. mete er einen Großteil seiner Zeit dem Studium Bemerkenswert ist, dass Ro s e n h a u e r sich an der der Tier- und Pflanzenwelt und legte umfangreiche Erforschung derr Tiroler Fauna nicht persönlich Pflanzen- und Insektensammlungen an. In diesen als Sammler beteiligte, sondern mit dieser Aufgabe Zeitraum [1754 -1769] entstanden wohl auch die seinen Assistenten Ko n r a d Wi l l betraute, der in Grundlagen seiner beiden wichtigen floristischen den Jahren 1840 -1847 vier längere Forschungs- und entomologischen Werke: in der 1760 veröf- reisen nach Tirol unternahm, wobei weite Gebiete fentlichten "Flora carniolica" beschreibt er etwa des Landes, von der bayrischen Grenze bis zum 1.600 heimische Pflanzen, darunter 56 bis dahin Gardasee, besucht und durchforscht wurde. Be- unbekannte; es folgte 1763 mit "Entomologica sonders eifrig wurde dabei der Süden durchforscht, carniolica" sein Hauptwerk der Insektenkunde. namentlich das Etschtal von Bozen bis Ala (damals In den Jahren 1760 bis 1775 pflegt Sc o p o l i einen die südliche Landesgrenze von Tirol); aber auch der regen Briefwechsel mit Carl von Li n n é ; auch mit Vinschgau im Westen und die Gegend von Lienz J. N. La i c h a r t i n g war er persönlich bekannt. im heutigen Osttirol wurde intensiv untersucht. Als Später (1769) ging Johann Anton Sc o p o l i als Pro- Ergänzung wurden teilweise auch noch Sammlun- fessor für Chemie, Mineralogie und Metallurgie an gen einheimischer Liebhaber mit ausgewertet und die Bergakademie in Schemnitz (Banská Štiavnica), berücksichtigt. Ro s e n h a u e r selbst zeichnete dann die älteste Bergakademie der Slowakei. 1777 wurde aber maßgeblich für die mühsame und sorgfältige er an den Lehrstuhl für Naturgeschichte der Univer- Bestimmung der gesammelten Käfer. sität Pavia berufen, wo er bis zu seinem Tod Che- Ro s e n h a u e r kannte aus Tirol 2137 Käferarten und mie und Botanik unterrichtete. – Die Kenntnis der setzte ihre mögliche Endzahl auf 3000 an. Dies war Biografie von J. A. Sc o p o l i ist von Bedeutung für sicherlich viel zu niedrig, denn bereits 20 Jahre spä- die richtige zeitliche und lokale Zuordnung der von ter vermeldet Gredler 1866 in seinem Schlusswort ihm 1763 beschriebenen neuen Arten [insbesondere zu den „Käfern Tirols“ (1863, 1866): „Die Gesamt- div. Dorcadion sp. aus Carnien /Krain], während zahl der Tiroler Käfer beträgt unserm Verzeichnis die neuen Arten von 1772 wohl der Schemnitzer gemäss gegenwärtig 3218 Arten.“

36 Kein anderer Tiroler Naturforscher ist in entomolo- In Südtirol kam die Insekten- und Käferforschung gischen und vor allem koleopterologischen Kreisen zu Beginn bis Mitte des 20. Jh. arg ins Stocken, teil- so bekannt geworden, wie P. Vinzenz Maria Gr e d - weise auch mitbedingt durch die Kriegsereignisse l e r (1823-1912), Professor und später Direktor zweier Weltkriege (1914 -1918; 1939 -1945) und am Franziskaner-Gymnasium in Bozen. Es zeugt die damit verbundenen politischen Ereignisse (Fa- von der Vielseitigkeit dieses Forschers, dass er, schismus, Option) und Umwälzungen (die Teilung obwohl sein primäres Arbeitsgebiet eigentlich die Tirols: das bis 1918 zu Österreich gehörende Süd- Mollusken waren, er auch an der Erforschung der tirol kommt 1919 zu Italien). Entomologisch und Tiroler Insektenwelt mit erstklassiger Sachkenntnis Koleopterologisch gibt es in dieser Zeit in Südtirol hervorragend beteiligt war. Seine Arbeit „Die Käfer nur spärliche Lichtblicke, wie kleinere Beiträge von von Passeier“ (1854 und 1857) und vor allem sein W. Ge r s t e n d ö r f e r , Koleopteren-Mitteilungen von Hauptwerk „Die Käfer von Tirol“ (1863 und 1866) Prof. M. He l l w e g e r , Aufzeichnungen von Pfarrer mit 7 Nachträgen (1863 -1898) sind auch heute Hermann Kn a b l (1880-1940) aus Sterzing Umg., noch grundlegend (vgl. He l l r i g l 2001: Memorial 1909 /10 (Abb. 4); einige Fundangaben von Stefano V. M. Gredler O. F. M. (1823 -1912). – Gredleriana de Be r t o l i n i (1899: I coleotteri del Trentino) für Vol. 1). Von Gr e d l e r wurde besonders der südliche das Südtiroler Unterland, sowie nicht zuletzt auch und westliche Teil des Gebietes mit Unterstützung Sammelbeiträge von Nordtiroler Entomologen, die verschiedener anderer Sammler, vor allem Baron kurzzeitig immer wieder auch in Südtirol samm- Franz v. Ha u s m a n n und Alois Me i s t e r , gut durch- lerisch tätig waren (Ammann, Wohlmann, Ratter, forscht. In seiner Bockkäfer-Faunistik zitiert Gred- Dr. Pechlaner). ler auch häufig Fundangaben von W. G. Ro s e n h a u e r Neuer Auftrieb erwachte hier erst wieder nach (bei über 50 Arten). Kriegsende, nachdem Alexander v. Pe e z aus seinem Schweizer Kriegsexil nach Brixen zurückgekehrt Mit der Jahrhundertwende 19./20. Jh. machte sich war und hier systematisch mit Aufsammlung und eine wesentliche Verschiebung der koleopterologi- Registrierung aller Käferarten begonnen hatte. Es schen Forschung zugunsten Nordtirols bemerkbar, vergingen aber noch einige Jahre bis er tatkräftige die ihren Niederschlag in verschiedenen lokalfau- Hilfe durch junge Mitarbeiter erhielt, wie M. Ka h - nischen Arbeiten, vor allem aber im umfassenden l e n und Verfasser, die er herangebildet hatte, und Werk von Alois Wö r n d l e „Die Käfer von Nordtirol“ die ihrerseits die Sammelanregungen und Erfahrun- (1950) fand. Darin werden insgesamt 3600 Arten gen wieder an eine neue Generation, wie G. v. Mörl, aufgelistet, darunter auch 106 Cerambyciden. Im C. Deiaco u.a. weitergaben. Laufe der folgenden 4 Jahrzehnte änderten sich die- Nicht unerwähnt sollen schließlich noch Fundan- se Zahlen, nach der letzten vergleichenden Zählung gaben bleiben, von den langjährigen bayerischen von Manfred Ka h l e n (1987: 19-21), wie folgt: Sammelfreunden Konrad Wi t z g a l l und Robert Fr i e s e r , die ab den 1960 er Jahren öfters zum Sam- Nordtirol-Verzeichnis (1987): 4145 Käferarten; meln nach Südtirol kamen. Auch zwei weitere ver- Cerambycidae: 111 Arten; lässliche Sammler aus Deutschland übermittelten Südtirol -Verzeichnis (1987): 4364 Käferarten; mir ihre Fundlisten aus Südtirol: Heinz Ba u m a n n Cerambycidae: 161 Arten; (Düsseldorf), der besonders in den 1960 er Jahren Zur Zeit von Gr e d l e r (1898): hatte die Situation im Eisacktal bei Klausen (im unteren Thinnebach- noch so ausgesehen: tal), in Waidbruck und Atzwang, sowie im Tauferer- Nordtirol-Verzeichnis (1898): 1649 Käferarten; Tal bei Mühlen (Bad Winkel) 30 Bockkäferarten Cerambycidae: 78 Arten; in rd. 80 Ex gesammelt hatte; weiters Rolf Fr a n k e Südtirol -Verzeichnis (1898): 2828 Käferarten; (Görlitz), der in den letzten 10 Jahren (1999 -2009) Cerambycidae: 136 Arten; im Vinschgau, am Tschögglberg bei Meran und im Südt. Unterland bei Oberfennberg 23 Bockkäferar- ten in rd. 65 Ex gesammelt und mitgeteilt hatte.

37 Abkürzungen: A. Sammler und Referenten im 20. Jahrhundert

J. Ammann Josef Ammann (Innsbruck) H. Baumann Heinz Baumann (Düsseldorf) M. Egger Manfred Egger (Innsbruck/Wattens) R. Franke Rolf Franke (Görlitz) R. Frieser Robert Frieser (München) K. Hampel Karl Hampel (Wien) K. Hellr. Dr. Klaus Hellrigl (Brixen) – Verfasser M. Hellweger Prof. Michael Hellweger (Brixen) M. Kahlen Manfred Kahlen (Hall i. Tirol) H. Knabl Pfarrer Hermann Knabl (Gramais) A. Kofler Dr. Alois Kofler (Lienz) M. V. Naturhist. Museum Verona G. Mörl Georg v. Mörl (Brixen/Vahrn) C. Deiaco Claudio Deiaco (Brixen /Bergamo) E. Niederfriniger Edmund Niederfriniger (Schenna) E. Pechlaner Dr. Ernst Pechlaner (Innsbruck) A. v. Peez Dipl. Ing. Alexander von Peez (Brixen) J. Ratter Direktor Josef Ratter (Innsbruck) G. Rößler Gerhard Rößler (Wolfsburg) E. Schimitschek Prof. Erwin Schimitschek (Dietenheim) W. Schwienbacher Dr. Werner Schwienbacher (Auer) K. Witzgall Konrad Witzgall (Dachau) R. Wohlmann Rudolf Wohlmann (Innsbruck) A. Wörndle Alois Wörndle (Innsbruck)

B. Gewährsleute von Gredler & Bertolini im 19. Jahrhundert

Apetz Prof. J. H. Apetz (Altenburg) Ausserer Peter P. Ausserer (Franziskaner) Bertolini Dr. Stefano de Bertolini (Trento) Cost. Don Giovanni Costesso Eccheli Kurat Graf Federico Eccheli Frapporti Peter von Frapporti (Jurist) Gbz.; Gobanz Alois Gobanz (Oberförster Judikarien) Grdl. P. Vinzenz M. Gredler (Franziskaner) Hsm. Baron Franz v. Hausmann Halbherr Bernardino Halbherr (Rovereto) Laichart. Joh. Nep. von Laicharting (Innsbruck) Lampr. P. Ildefons Lamprecht (Benediktiner) Lippert Chr. Lippert (Oberförster Welschnofen) Mstr.; Meister Alois Meister (Gewährsmann Gredlers) Rederl. Maurus Rederlechner (Benediktiner) Rosenh. Prof. W.G. Rosenhauer (Erlangen) Schmuck Pharmazeut Schmuck (Brixen) Thiesenhausen Baron Alexander v. Thiesenhausen Zeni Fortunato Zeni (Rovereto)

38 3 Wirtschaftliche Bedeutug

Was die wirtschaftliche Bedeutung der Bockkä- Phymatodes testaceus, (Pyrrhidium sanguineum), fer als Holz- und Forstschädlinge im Allgemeinen Leioderes kollari, Ropalopus clavipes, sowie di- anbelangt, wird verwiesen auf die zusammenfas- verse „Wespenböcke“ (Tribus ), wie Clytus senden grundsätzlichen Kompendien von He l l r i g l arietis und einige rezent eingeschleppte Arten wie (1974: in Sc h w e n k e , Forstschädlinge Europas) für Neoclytus acuminatus und Xylotrechus stebbingi. Europa und von Mü h l m a n n (1954: in So r a u e r , Im Zuge des Ulmensterbens der 1970 er Jahre trat Handbuch der Pflanzenkrankheiten), wo auch hier der „Punktierte grüne Ulmenbock“ Saperda Bockkäfer aus anderen Kontinenten behandelt wer- punctata gehäuft auf. den. Was hingegen einzelne Regionen oder Länder Über diese Schäden wurde bereichtet von Europas anbelangt, sind besonders zu erwähnen die He l l r i g l (1980: Die Forstschädlinge von Süd- Arbeiten von: Vi t è (1952: Die holzzerstörenden tirol, pp. 243-252); die Tatsache dass in dieser Insekten Mitteleuropas), Pa l m (1951: Die Holz- u. an Tierischen Schädlingen insgesamt 280 Seiten Rindenkäfer der nordschwedischen Laubbäume; umfassenden Bearbeitung, von den Spinnentieren 1959: Die Holz- und Rindenkäfer der süd- und und Insekten bis zum Schalenwild und Wildschä- mittelschwedischen Laubbäume), Mü l l e r (1949- den (pp. 49-328), den Bockkäfern nur 10 Seiten 1950: I Coleotteri della Venezia Giulia: Catalogo gewidmet sind, unterstreicht deren hier insgesamt ragionato, Vol.II, Coleoptera Phytophaga: 1. Ce- eher untergeordnete Bedeutung. Seit damals hat rambycidae), Du ff y (1953: A monograph of the sich im Prinzip wenig verändert, außer dass eini- immature stages of British and imported Timber ge rezent aus anderen Kontinenten eingeschleppte Beetles: Cerambycidae) und Sc h i m i t s c h e k (1973: technische Holzschädlinge in ständiger weiterer Pflanzen-, Vorrats- und Materialschädlinge. - In: Ausbreitung sind [He l l r i g l 2006: Forest observer, Handbuch der Zoologie, 4 (2) 1/8). 2/3: Über Auftreten von Holzinsekten in Häusern Bezüglich Südtirols ist die Bedeutung der Bock- (p. 333-348); ibidem: Rasche Ausbreitung einge- käfer als technische Schädlinge an Nadelholz schleppter Neobiota (p. 349-388)]. oder als physiologische Schädlinge vornehmlich Geändert hat sich allenfalls, dass in den letzten 1-2 an Laubholz, aus forstwirtschaftlicher Sicht nicht Jahrzehnten, die Bedeutung der technischen Holz- sehr groß. Nach einer ersten Einschätzung von schäden und -Schädlinge eher abgenommen hat, He l l r i g l (1980: Die Forstschädlinge von Süd- infolge der schlechten Holzmarktlage und indem tirol: p. 243), erlangen nur 10 % der hier bekann- wegen der hohen Bringungskosten immer mehr ten [damals 160] Cerambyciden-Arten forstlichen Nutzholz nur als Brennholz verwendet wird oder gar Bedeutung, während die meisten übrigen ziemlich als Hackschnitzel für Fernwärme-Heizwerke dient. belanglos sind. Es wurden dabei als Nadelholz- In diesen Fällen ist es dann belanglos, ob schwere schädlinge angeführt: 3 Tetropium ssp., 3 Monoch- technische Holzschäden durch tief ins Splintholz amus ssp., 3 Callidium ssp., Semanotus undatus, eindringende Gänge von Bockkäfern (Tetropium Clytus lama, Hylotrupes bajulus, Criocephalus oder Monochamus) entstehen oder nicht. rusticus und Asemusm striatum. Als Schädlinge Grundsätzlich könnte man dem Entstehen von tech- an Laubholz wurden genannt: für weiche Laub- nisch schädigenden Holzgängen an geschlägertem hölzer, an Pappeln: „Großer Pappelbock“ Saperda oder durch Wind- oder Schneedruck anfallendem carcharias, „Kleiner Aspenbock“ Saperda popul- Holz aber durch rechtzeitige Entrindung vorbeu- nea, sowie an Weiden (Salix sp.): „Körnerbock“ gen. Die meisten Bockkäfer (und ebenso Borken- Megopis scabricornis, „Salweidenbock“ Saperda käfer) sind zu ihrer Larvenentwicklung nämlich similis und „Moschusbock“ Aromia moschata; und an das Vorhandensein von Rinde gebunden, wo- für harte Laubhölzer (Quercus, Castanea, Fagus, bei sie sich vornehmlich von der nährstoffreichen Ostrya, Ulmus): „Große Eichenböcke“ Cerambyx Bastschicht an der Innenseite der Rinde ernähren; ssp., „Eichenwidderbock“ Plagionotus arcuatus, eine Entrindung verhindert bzw. beendet ihre Ent- diverse „Scheibenböcke“ (Tribus Callidiini) wie wicklung. Eine Ausnahme bildet der „Hausbock“

39 (Hylotrupes bajulus), der ein gefürchteter, nur Hingegen sind Massenauftreten von Bockkäfern schwer zu bekämpfender, wirtschaftlich sehr be- in Dachböden (an berindeten Fichtenschwanten) deutsamer Schädling von verbautem Holz (beson- oder in Kellern (an gelagertem Brennholz) meist ders Dachbalken) ist. In Südtirol halten sich die auf „Blauen Scheibenbock“ (Callidium violaceum) „Hausbockschäden“ aber meist in Grenzen und zurückzuführen und harmlos, da nach Abfallen der sind mit Einzelauftreten in verbautem Gebälk und Rinde keine Neuinfektion möglich ist (He l l r i g l störenden nächtlichen Nagegeräuschen verbunden. 2006: Forest observer, 2/3).

4 Artenliste: Familie CERAMBYCIDAE - Bockkäfer

Subfamily Prioninae Castelfeder b. Auer, VIII.1975, einige Larven und Flügeldecken aus Aststumpf einer Hopfenbuche 01 Aegosoma scabricorne (Scopoli 1763) (Ostrya), die auch von Dicerca berolinensis (Käfer- [= Megopis scabricornis (Scopoli)] – Körnerbock reste) und Xylotrechus arvicola in Anzahl befallen Verbreitung: Südliches Mitteleuropa und Südeuropa; war. – Einmal auch aus Erle (Alnus) gezogen, die Entwicklung polyphag in div. Laubhölzern; von Dicera alni befallen war (leg. Hellrigl). (Ho r i o n 1974: 1; Be n s e 1995: 100-101, Fig. 298; Die Art gilt in Südtirol seit Ende der 1980 er Jahre als Je n i s 2001: 78 -79); Italien: (Sa m a 1988: 4 -5). gefährdet, da die alten Kopfweiden und Pappeln an Der stattliche „Körnerbock“ ist eine südliche Däm- den Bewässerungsgräben am Rand der Streuwiesen merungsart, mit weiter Verbreitung besonders im und Obstkulturen immer mehr verschwinden (Ka h - Etschtal; hier waren die Käfer in den 1965 -75 er l e n 1987). – Auer 1984, 1 Ex. aus Ast im Terrarium; Jahren an älteren anbrüchigen Weiden und Pappeln Neumarkt /Vill (Trudner Bach) VII.1986; Auer 1990 relativ häufig (Hellrigl 1967, 1971, 1974). – Schon bis 1995, Ende Juli - Ende August, öfters vereinzelt Ro s e n h a u e r (1847) hatte die Art mehrmals bei in Lichtfalle vor dem Haus (Schwienbacher, in litt.). Bozen an Pappeln gefunden; Gr e d l e r (1866: 376) Von M. Egger (i. litt.2009) in den letzten 10 Jahren nennt sie von Kaltern und am Nonsberg als selten; in wenigen Ex. rund um den Kalterersee gefangen. nach Ge r s t e n d ö r f e r (1931) in der Bozner Gegend – Dennoch konnte sich die Art bisweilen auch in an Weiden und Pappeln nicht besonders rar. – Später Ersatzlebensräumen ansiedeln. auch bei Meran, VIII.1950, gefunden (Peez); hier In einem Sägewerk in Brixen-Milland fand sich auch an Rosskastanie, VII.1971 (Hellrigl); öfters 1983 ein starkes Stammstück von Kirschbaum (? im Etschtal südlich Bozen: bei Branzoll (3 Ex., importiert), mit einigen Fraßgängen, daraus wurden Pechlaner), Montan, VIII.1955 (1 Ex., Wohlmann). VI.-VII. 4 Weibchen gezogen (leg./coll. G. Mörl). Am Kalterer See, VII.1965, 1 Dutzend Ex. abends Auch in Brixen-Kranebitt wurde im VIII.1999 an an Kopfweiden und Pappelstämmen; zur selben morschem Kirschbaum 1 Körnerbock gefangen Zeit, VII.1965, an alten Kopfweiden bei Auer, (leg. Pallingen, coll. Mörl). In den 1990 er Jahren 2 Dutzend Käfer, teilweise noch in den Puppen- fand ich bei Bozen-Virgl und Blumau im Ortsge- wiegen (Witzgall, Hellrigl, Peez) He l l r i g l (1967:10; biet mehrmals alte Robinienbäume mit zahlreichen 1974: 34, Megopis scabricornis). großen, unverkennbaren, längsovalen Ausflug- Bei Neumarkt, VII.1971, viele Ex. an Salix; am löchern; ebenso im Unterland bei Pinzon, mit den Kalterer See, VII.1972, an Pappeln diverse, sowie Förstern, im VI.2004 an einer alten Linde mitten im bei Auer, VII.1975, an Salix (leg./coll. Hellrigl). Im Dorf überaus zahlreiche Fluglöcher. Desgleichen Vinschgau bei Latsch mehrfach aus Holz anbrüchi- im Montiggler Wald, am 28.IV.2005, mit Förster ger Weiden und Pappeln gezogen, VII.1973-1975 Fostini, an einer gefällten alten Pappel, 1 Dutzend (Kahlen, Scholz) (Pe e z & Ka h l e n 1977). Fluglöcher an verholzten morschen Wundstelle (Abb. 5). Monitoring: 1992-96, IT02, Montiggl,

40 600 m, 1 Ex. (Schwienbacher). – E. Niederfriniger in Einzelexemplaren gefangen wurde (pers. Mitt.: (in litt. 2009): Meran Umg., seit 1990 Zucht aus M. Kahlen, M. Egger). – In Südtirol fehlen rezente Grauerle, Korbweide, Rosskastanie und Amerika- Funde. nischer Schwarzlinde ( americana). Wie M. Egger mitteilt (i. litt. 2009), der den „Zotten- In einem Ansitz in Eppan war im VII.1998 ein al- bock“ aus Nordtirol und dem angrenzenden Bayern ter Ahornbaum so stark befallen, dass er teilweise kennt und auch schon einige Ex. gezüchtet hatte, zusammenbrach. Es wurden hier am 5.- 6.VII.1998 vermutet er „Ausbohrlöcher im Höhlensteintal vor über 1 Dutzend Käfer (vorwiegend ♂♂) gefangen Schluderbach gesehen zu haben; er möchte der Sa- (Mörl & Hellrigl) und einige Ex. lebend in Vahrn- che in den nächsten Jahren näher nachgehen.“ Raudegg (830 m) an einem anbrüchigen Ahorn an- gesetzt; hier zeigten sich in den Folgejahren frische 03 Ergates faber (Linnaeus 1761) – Mulmbock Aegosoma-Fluglöcher, bis der Brutbaum 2005 vom [Prionus Bulzanensis Laicharting 1784] Wind geworfen wurde. Am 12.-14.VIII.2008 wur- Verbreitung Mittel- und Südeuropa, südl. N-Euro- den hier 2 Ex. (♂♀) gefangen (coll. G. Mörl). Bei ei- pa; Larven-Entwicklung in Stöcken von Nadelholz; ner letzten Kontrolle dieser stark verpilzten und von (Ho r i o n 1974: 3; Be n s e 1995: 96-97, Fig. 291; Je n i s Ameisen besiedelten Stammreste in Vahrn-Raudegg, 2001: 82-83); Italien: (Sa m a 1988: 1-2). am 04.07.2009, wurden noch eine lebende Puppe ♀ Der „Mulmbock“ ist in Südtirols Kiefernwäldern (Abb. 6) und 2 Altlarven gefunden und fotografiert weit verbreitet, nur lokal häufiger (He l l r i g l 1967; (leg. Mörl & Hellrigl); am verrotteten liegenden Pe e z & Ka h l e n 1977), im Allgemeinen vereinzelt Stamm wurde im VII.2009 noch je ein lebendes und nicht häufig (He l l r i g l & Ka h l e n 1996). – Weibchen und Männchen gefunden (G. v. Mörl). – Nach Gr e d l e r (1866: 375): In Südtirol bis 1250 m Beurteilung: verbreitet, nicht häufig. Seehöhe unter Rinden im Hochsommer. Taufers im Pustertal, häufig; bei Bozen (Laich.) und den um- 02 Tragosoma depsarium (Linnaeus 1767) liegenden Gebirgen: Klobenstein und Oberbozen; Verbreitung boreoalpin, Nordeuropa u. Gebirge Mit- Gummer und Welschnofen; Rafenstein und Afing / tel-Südeuropas; Larven in alten Nadelholzstöcken Sarntal; bei Eppan und Gandegg im Überetsch (Ho r i o n 1974: 5- 6; Be n s e 1995: 100 -101, Fig. 299; (woselbst von Studenten in einem Föhrenstumpf Je n i s 2001: 82-83); Italien: (Sa m a 1988: 4). ein „Puppennest“ angetroffen wurde); auf der Men- Der seltene boreoalpine „Zottenbock“ entwickelt del; in Ulten (Gdlr.) und bei St. Leonhard /P. (Mstr.); sich in alten, anbrüchigen Kiefern, Fichten und Tan- Rovereto (Zeni); Judikarien (Frapporti). nen. Die Käfer bleiben tagsüber meist unter loser Im 20. Jh. im mittleren Eisacktal, öfters in Brixen Rinde von Stubben versteckt oder unter liegenden Umg.: so an der Lüsnerstraße, im VII.1965/66 verpilzten Stämmen, nach De m e l t (1957) oft mit die stattlichen Käfer (27-50 mm) oft zahlreich in Ergates faber vergesellschaftet (He l l r i g l 1967). alten Kiefernstöcken, noch in den Puppenwiegen Die Käfer (16 -30 mm) meist deutlich kleiner als der sitzend (leg./coll. Hellrigl); mehrmals Stöcke mit Mulmbock (27-50 mm), aber doch recht stattlich. bis zu 10 lebenden Mulmböcken (teste: Konrad Aus Südtirol liegen nur wenige alte Meldungen Witzgall, Robert Frieser). In der Rienzschlucht und durch Gr e d l e r (1866: 376, 1873: 73) vor: je einmal am Ploseberg von St. Andrä bis Gollereck (1100 m) bei Welschnofen (Putzer) sowie Unsere lb. Frau im auch in Fichtenstöcken, VIII.1965, 3♀ (He l l r i g l Walde, am Nonsberg; weiters „einmal bei Trafoi, 1967: 10; He l l r i g l 1971: Prioninae). Bei Vahrn in einem Holzstamme, Mitte Juli (Rogenhofer).“ im Aug. einige Ex. unter Rinde (Peez); bei Spiluck (He l l r i g l 1967: 11; Pe e z & Ka h l e n 1977). ober Vahrn, in 1200 m, VIII.1968, 1♀ unter Fich- Der Zottenbock ist ein seltenes Urwaldrelikt und tenrinde (Hellrigl). Bei Vahrn-Spilluck, Mühlbach bewohnt Habitate mit viel Totholz (Stämme, und Mauls wurden in den 1970 er Jahren mehrfach Stöcke). In Nordeuropa in Fennoskaninavien Larvengänge und Fluglöcher des Mulmbockes in wesentlich häufiger (Pa l m 1951, 1959; Eh n s t r ö m Kiefern- und Fichtenstöcken festgestellt; bei Die- lg.: coll. m.) als in den Alpen, wo die Art im Grenz- tenheim, im VIII.1969 (leg. Prof. E. Schimitschek, gebiet Nordtirol-Bayern, bei Hinterriss, rezent öfters persönl. Mitt.); im Sarntal, IX.1931 (1 Ex., MV)

41 (He l l r i g l 1974: 34). Brixen Umg., 1973, 1♂ – so- Wurzelpartien alter Laub- und Nadelbäume. Aus wie Aicha 1976, 1♂ (leg. G. Mörl); Vahrn-Raudegg, Südtirol sind nur relativ wenige alte Funde bekannt, VII.1985, 1♀ und 23.IX.1989, 1♀ (coll. Mörl). aber mehrere rezente Nachweise. – Nach Gr e d l e r In den letzten Jahrzehnten fand ich den Mulmbock (1866: 376) bei Taufers (Rederl.); Latzfons, Bozen, noch bei Schabs, 15.VII.1995, 1♂ (leg./coll. Hellr.) Sarntal (Gdlr.); St. Leonhard i. Passeier (Meister), und im Vinschgau bei Schlanders /Vetzan, am Ulten (Dr. Setari) und Fennhals (Gdlr.) bekannt. – 30.VII.1999, 1 Ex. an Kiefernstock (Hellrigl). Im 20. Jh. aus Vahrn und Milland erwähnt (Prof. Hell- Nach M. Egger (i. litt. 2009) ist er in der Kiefern- weger); Kastelruth, VI.1937 (2 Ex., Pechlaner); region oberhalb Kastelbell gar nicht so selten. Auch Meran-Forst, VII.1937 (1 Ex., Wohlmann); Sand im ersten Decennium 2000 fanden sich bisweilen i. Taufers, VII.1926 (1 Ex., Baliani, MV); Hafling, noch typische Befallsspuren und große Ausfluglö- VII.-IX.1965 (2 Ex., MV); Waidbruck, VIII.1970, cher des Mulmbocks bei Schlanders-Vetzan und 2 Ex. an Laubholzklafter (Hellr.) (He l l r i g l Aicha-Spinges. – E. Niederfriniger (in litt. 2009): 1967: 10; 1974: 34). – Schnalstal, VII.1976 Zucht 2008 aus altem Föhrenstamm (Kastelbell). (1 Ex., leg. Rößler); Passeiertal, Hirzer 1200 m, – Käferfunde blieben aber weiterhin selten, zu- VIII.1976, 1♂ (leg. Federspieler, coll. Hellrigl); letzt am Spinges-Berg 2005, 1♀ (leg. Hellrigl & Klausen-Waidbruck, VIII.1978, 1♂ (leg. Hellrigl); Foto Bellmann) sowie bei Lüsen-Walder (830 m), Feldthurns (leg. Steinmayer); Hafling, VII.1980, 1♀ 5.VIII.2006, in altem Kiefernstock, 3 frische Flug- (Hellr.); Mitterberg, Leuchtenburg, 16.VII.1983, löcher und 1 Käfer tot in Puppenwiege (Hellrigl & 2 Ex. Lichtfang (leg. Kahlen). M. Egger hatte die Bellmann). – Monitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, Art am Mitterberg im Sommer früher regelmäßig in 600 m, selten, 1 Ex. (W. Schwienbacher). – Letzt- den Leuchtfallen (i. litt. 2009). Kaltern-Kaiserberg, hin, am 26.10.2009, wurden bei Rodeneck-Spisses 19.VII.1992, 2♂ (leg./coll. Hellr.). – Auer (Licht- (960 m), an einem Waldrand einige Kiefernstöcke fang) 07.08.1991; 02.08.1994; Mitterberg (Licht- mit frischen, fingerdicken Ausbohrlöchern des fang) 21.07.1990; 19.07.1991; mehrere Funde Mit- Mulmbocks festgestellt (Mörl & Hellrigl) (Abb. 7). terberg Juli 1987-91; in Auer: 1990-95, bis Ende Bei Rodeneck-Spisses und Lüsen-Walder wurden August, fast regelmäßig, manchmal in mehreren am 08.05.2010, einige ausgewachsene Larven (bis Exemplaren, in den Lichtfallen vor dem Haus; auch 8 cm) in Kiefernstöcken gesammelt und in Aufzucht in Gschtoag am Trudner Horn (Schwienbacher, in genommen, davon ergab es erste 2 Puppen 15.07.10 litt.2009). – Monitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, (Hellrigl & Mörl). Lüsen-Walder (830 m), 17.07.10 600 m, n. se., 4 Ex. (W. Schwienbacher). – E. Nie- in mulmigem Kieferstock 1♂ frischgeschlüpft (Foto) derfriniger (in litt. 2009): Meran Umg.: seit 1990 sowie 1 Puppe ♀ (6 cm) [geschlüpft 30.07.10]. – regelmäßig Zucht aus Laubholzwurzelstöcken. Rodeneck-Spisses (960 m), 31.07.2010, in alten In Vahrn b. Brixen, seit den 1980 er Jahren alljähr- Kiefernstöcken: 7 Mulmböcke +1♀ Puppe, nebst lich in Einzelstücken (leg. G. Mörl), hier in alten einigen Prachtkäfern: 2 Chalcophora mariana, Wurzelstöcken von Nussbaum, Fichte, Lärche und 2 Buprestis rustica und 1 B. novemmaculata. (Hell- Aspe brütend. Vahrn-Raudegg, 26.VII.1988, 1♂♀ rigl & Mörl). In Lüsen-Walder: 18.- 20.08.2010, (leg. Mörl, in coll. Hellrigl). In Vahrn-Raudegg, beim Leuchten am Abend, weitere 8♀ Mulmböcke 830 m (leg./coll. G. Mörl): VIII.1977 (2♀); ibidem: (C. Deiaco & G. Mörl). VII.-VIII.1982 (2♀), 8.VIII.1983 (1♂), VIII.1987 (1♀), 3.- 4.VIII.1991 (1♂♀), VIII.1992 (1♂♀); 04 Prionus coriarius (Linné 1758) – Sägebock VII.2001 (1♂), VII.2002 (1♂+1♀), VII.2003 (1♀); Verbreitung ganz Europa, außer hoher Norden; Ent- zuletzt 2008 bei Ruine Salern (leg./coll. G. v. Mörl) wicklung in Stubben von Laub- und Nadelholz; und 22.-27.VII.2009, 3♀ 1♂ beim Lichtfang (Mörl (Ho r i o n 1974: 4-5; Be n s e 1995: 102-103, Fig. 304; & Hellrigl). Einige Weibchen wurden wieder frei- Je n i s 2001: 84-85); Italien: (Sa m a 1988: 3). gelassen bzw. an morschen Nadelholzstöcken zur Der weit verbreitete, nicht häufige stattliche Eiablage gebracht (Abb. 8). „Sägebock“ entwickelt sich in den Stöcken und

42 Subfamily Vesperinae auch noch höherer Lagen weit verbreitet, aber nicht häufig. [05] [Vesperus luridus (Rossi 1794)] Geht nach Gr e d l e r (1866: 395, Rh. bifasciatum Verbreitung Südost-Frankreich, Italien und Dalma- Fabr., Rh. maculatum Laich.): In Nadelwäldern von tien; Larvenentwicklung im Boden an Wurzeln; seinen Gattungsverwandten am höchsten und Gdlr. (Ho r i o n 1974: –; Be n s e 1995: 446- 447, Fig. 1246; traf ihn selbst auf der Spitze des Laugen (2435 m) Je n i s 2001: 80 -81); Italien: (Sa m a 1988: 5-7). [bei St. Pankraz /Ulten]. Auf den Gebirgen um Bo- Die Gattung Vesperus Latreille 1829 wurde früher zen: Pemmer (Hsm.), bei Kohlern und Weißenstein zur U. F. Lepturinae gerechnet, neuerdings wird die von Mai bis Aug. gemein; auch im Sarntale und U. F. Vesperinae Mulsant 1839 von manchen Auto- auf der Mendel (Gdlr.); im Lägertale (Zeni); bei ren auch als eigene Familie geführt (Be n s e 1995). Primier, in Ulten (Gdlr.) und Passeier an Lärchen- Dieser eigentümliche Bockkäfer entwickelt sich stöcken (Meister). in Ölbäumen und in Weingärten; die Larven leben Im 20. Jh. hier zunächst spärliche Nachweise: im in den Wurzeln, die Käfer sind Nachttiere. – Die Eisacktal bei Mauls und Mittewald, öfters verein- mediterrane Art ist heute in Italien von Ligurien zelt an Holzklaftern; auch im feuchten Mulm eines und Emilia Romagna südwärts verbreitet (Sa m a Lärchenstockes (Peez) sowie einer vermodernden 1988: p. 6, Fig. 3). Aufgrund von einigen Belegex- Birke (Hellr.); bei Lüsen 1967, 1 Ex. aus Fich- emplaren im Museum Verona, mit der Bezettelung tenstock gezogen (He l l r i g l 1967: 15). – Später „Alto Adige: Terlano, 1924, (leg. Dannehl“, führte gab es weitere Nachweise: Dietenheim, IV.1962 He l l r i g l (1967: 14) die Art zunächst für Südtirol an Lärche; sowie St. Jakob i. Ahrntal, X.1965 (Prof. an, hielt es aber für abzuklären ob sie hier heimisch E. Schimitschek); Bruneck, V.1964 (1 Ex., MV). oder nur eingeschleppt sei. Nachdem die Art für – Bei Mauls (800 m), im VI-VII.1968, in Anzahl die regionale Fauna untypisch erscheint und hier an Holzklaftern (40 Ex. leg./coll. Hellrigl); hier und im Trentino keine weitere Bestätigung fand, VI.1971/72, weitere 10 Ex. (He l l r i g l 1974: 35). strich er sie später aus dem Verzeichnis (He l l r i g l Brixen, Lüsenstraße-Waldheim, VII.1977, 2 Ex.; 1974: 35). Hingegen bemerkte Sa m a (1988), dass Brixen-Albeins, VI.- VIII.1987, 8 Ex. (G. Mörl); die Art im Norden einen starken Rückgang durch Schalderer Scharte, 1800 m, 29.VI.1987 (1 ), so- anthropische Beeinträchtigung erfahren habe und wie Vahrner See, 700 m (2) und Vahrn, V.1999 hielt frühere Vorkommen bis Veneto /Verona für (1 Ex.) (coll. Mörl). – E. Niederfriniger (in litt. möglich. In unserer Region fehlt die Art heute je- 2009): Meran Umg., Passeier, Ulten. – Nach M. Eg- denfalls zweifellos und frühere Meldungen bleiben ger in den Kiefernregionen verbreitet, nicht selten höchst fraglich. (i. litt. 2009).

07 Rhagium inquisitor (Linnaeus 1758) Hauptverbreitung in Mittel- und Nordeuropa; Ent- Subfamily Lepturinae wicklung in Nadelholz (Fichte, Kiefer, Lärche); (Ho r i o n 1974: 14; Be n s e 1995: 110-111, Fig. 329; 06 Rhagium bifasciatum Fabricius 1775 Je n i s 2001: 88-89); Italien: (Sa m a 1988: 7-8). Verbreitung in Mitteleuropa, südl. Nordeuropa, so- Die Larven fressen unter der Rinde von Stöcken wie in Südeuropa; Entwicklung in morschem Holz. und liegenden Stämmen und verpuppen sich in ty- (Ho r i o n 1974: 13; Be n s e 1995: 110-111, Fig. 328; pischen Spanpolsterwiegen (oft zahlreich pro Stock Je n i s 2001: 86 -87); Italien: (Sa m a 1988: 10). oder Baum). Überwinterung als Käfer in der Pup- Weite Verbreitung in Europa; Entwicklung be- penwiege. An Holzlagerplätzen im ganzen Gebiet sonders in Stöcken von Nadelholz (Picea, Abies, bis über 1750 m häufig. Larix), aber auch in Laubholz (Fagus, Betula); Nach Laicharting 1847, Rh. inquisitor L.: „Einer Larven im abgestorbenen, morschen Holz, nicht unserer gemeinsten Käfer in den Nadelholz- unter Rinde, wie die übrigen Rhagien (Be n s e 1995: wäldern.“ 110-111, Fig. 328). – In Südtirol in Nadelwäldern

43 Gr e d l e r (1866: 395, Rh. indagator Linn., Rh. inqui- 2 Ex. aus Betula (Hellr.); ebendort IV.1982, 2 Ex. aus sitor Laich.). Auch Gredler traf ihn wohl in allen Birke (Mörl); Natz, V.1997 1 Ex. (Mörl). Buchholz / Tälern Tirols bis über 1250 m Seehöhe, und über- Salurn, VII.1985, 1 Ex (Hellr.); Mittewald-Flagge, ging daher einzelne Angaben. 800 m, 18.VII.1988, 1 Ex. an Fichtenschlag (Hellr.). Auch im 20. Jh. überall verbreitet und häufig, In den Buchenregionen an frisch geschlägerten besonders in Fichten- u. Kiefernwäldern, wie im Buchen und den dazugehörigen Klaftern nicht Eisacktal, Pustertal etc. (He l l r i g l 1967: 16; Pe e z selten (M. Egger i. litt. 2009). E. Niederfriniger (in & Ka h l e n 1977: 371). – Zahlreich bei Mauls- litt. 2009): Zucht aus Birke (Passeier). – Monito- Mittewald, V-VI.1964 /68 (coll. Hellrigl); Brixen- ring: 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, 1 Ex., selten Vahrn, V.1977, 35 Ex. und V.1982 (G. Mörl); Mauls, (W. Schwienbacher). VII.1980, 5Ex. (G. Mörl); Brixen-Lüsenstraße, 1982, 8 Ex. (Mörl). Vahrn, III.1983, in Fichten- 09 Rhagium sycophanta (Schrank 1781) stöcken an der Bahnstrecke, unter Rinde 14 Ex. Verbreitung in Mittel- und Südeuropa, sowie südl. (Hellr.). Vahrn-Raudegg, X.2000, 2 Ex. (Mörl). – Nordeuropa; Entwicklung in Laubholz (vor allem Monitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, 4 Ex.; Quercus, Fagus und Castanea), Larvenfraß meist und IT01 Ritten, 1700 m, 6 Ex.(Schwienbacher). unter der Rinde von Stubben (Ho r i o n 1974: 14; Be n s e 1995: 112-113, Fig. 333; Je n i s 2001: 90-91). 08 Rhagium mordax (De Geer 1775) – Die wärmeliebende Art findet sich im pannoni- Weite Verbreitung in ganz Europa; Mitteleuropa und schen Klima Niederösterreichs viel häufiger als hier im Süden wie hoch oben im Norden; (Ho r i o n 1974: in Südtirol. – Nach Gr e d l e r (1866: 394, Rh. mordax 14; Be n s e 1995: 112-113, Fig. 334; Je n i s 2001: 88- Fabr.): bei Bozen, in Eichenwaldungen und auf 89); Italien: (Sa m a 1988: 10). Entwicklung poly- Zitterpappeln, von Ende Mai gemein (Hsm., Gdlr.); phag an diversen abgestorbenen Laubbäumen, wie St. Leonhard P. (Meister); Torcegno (Costesso). Fagus, Quercus, Castanea etc., ausnahmsweise (Gdlr. 1870: 15): Bei Nals, Mitte Mai. auch an Nadelholz, wie Fichte (Picea); Larvenfraß Im 20. Jh. fanden wir (Peez & Hellrigl) diese schö- unter der Rinde. – Während ich die Art im Wiener- ne Art zunächst nur spärlich Anf. Mai am Virgl wald häufig fand (als typisches Bucheninsekt), ist bei Bozen an Stubben von Castanea: 17.V.1964, sie in Südtirol eher selten, Mai /Juli. (1 Ex.) (He l l r i g l 1967: 15). – Weitere Nachweise: Nach Gr e d l e r (1866: 394, Rh. inquisitor Fabr.): Im Siebeneich, IV.1927 (MV); Haselburg /Bozen, in Grödener Tal (Trojer); Bei Kohlern und Weißen- Anzahl (coll. Pechlaner); Branzoll, VI.1972 und stein im Juli (Gdlr.); Pemmern am Ritten (Hsm.); Mitterberg /Kaltern, VI.1972, vereinzelt an Eichen St. Leonhard P. an verdorrten Kastanienästen, selten (Hellr.) (He l l r i g l 1974: 35, Rhagium (Hargium) (Meister), in Welschtirol (Zeni). – Auch im 20. Jh. sycophanta Schrk.). – Zu einer Wende mit zahl- relativ wenige Funde in Südtirol: Im Eisacktal reichen Funden an frischen Kastanienstöcken kam nur sehr sporadisch, so bei Gasteig /Sterzing, am es dann ab Mai 1973 auf frischen Schlagflächen in 24.V.1909 (Knabl); bei Mauls, 25.VI.1966, 1♀ auf den Niederwäldern des Montiggler Waldes bzw. am einer Schirmblüte und in Hinterlüsen, am 10.V.1964, Mitterberg /Kaltern (div. Sammler); hier konnte ich 1♂ (leg. Hellr.); Mittewald, 1.IV.1967, 1 Ex. in Ha- vom V.1973-1983, 36 Ex. sammeln (leg./coll. Hell- selstrunk (Peez). Bei Brixen durch Ge r s t e n d ö r f e r rigl). – Kaltern, V.1976, 1 Ex. (Federspieler); Kal- (1931) und A. v. Peez, am 17.V.1963, erbeutet. tern-Laimburg, V.1977, 3 Ex. (C. Deiaco), Kaltern- Nur einmal wurde die Art in Anzahl gefunden, von Montiggl, V.1981, 3 Ex. (C. Deiaco: coll. G. Mörl). G. Mörl in der Sarnser Au bei Brixen, 10.IV.1977, in Sehr zahlreich trat diese Art hier im V.1981 im einem liegenden vermodernden Fichtenstamm un- Niederwaldgebiet von Kaltern-Montiggl an einem ter der Rinde brütend: 20 Ex. (G. v. Mörl) u. 19 Ex. frischen Kahlschlag auf, wo an den dicken Kasta- (Deiaco & Federspieler: in coll. G. Mörl), sowie 10 nienstöcken mit austreibenden Schösslingen 62 Ex- Ex. leg./coll. Hellrigl (He l l r i g l 1967: 16; Pe e z & emplare gesammelt wurden (C. Deiaco & G. Mörl, Ka h l e n 1977: 371). – Ridnaun, VIII.1975, 1 Ex. coll. Mörl). Es ist immer wieder erstaunlich, wo die aus Alnus (Hellr.); Rienzschlucht-Brixen, IX. 1975, sonst kaum zu findenden Käfer herkommen, die

44 sich plötzlich zahlreich an den frisch austreibenden Ka h l e n 1977). In den 1970-80 er Jahren auch bei dicken Stöcken finden. Aicha-Schabs (750 m), in einer Straßenallee alter Am gesamten Mitterberg Mai /Juni regelmäßig und Pappeln, an alten Aststümpfen und Wundstellen häufig an geschlagenem Holz (Belege 1986 bis zahlreiche Fraßstellen, Fluglöcher und Larven; 1991) (Schwienbacher, in litt.2009). Nach M. Egger auch öfters in Einzelexemplaren gefangen (M. Eg- (i. litt. 2009) früher regelmäßig am Mitterberg, wird ger, R. Frieser, K. Hellrigl). Hier in Aicha auch noch aber von Jahr zu Jahr weniger. – E. Niederfriniger 16.-19.06.1995 in Anzahl an Alleebäumen und im (in litt. 2009): Siebeneich, Atzwang, Mitterberg Flug (Schwienbacher, in litt. 2009). An der Straßen- (Kaltern). Monitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, allee wurden inzwischen alle alten Bäume ge- 600 m, 3 Ex., häufig (Schwienbacher). schlägert und damit dieser Lebensraum zerstört (K. Hellrigl & M. Egger). In Vahrn-Raudegg (830 m) 10 Rhamnusium bicolor (Schrank 1781) wurden im VI.1980 aus einer umgestürzten, an- [= Rh. schrankii Laicharting 1784] brüchigen, hohlen Zitterpappel 19 Käfer gezogen: [= Callidium salicis Fabricius 1787] 16 blauflügelige Ex. (f. typ.) und 3 rotgelbe Ex. Verbreitung ganz Mitteleuropa und teilw. Südeuro- (ab. glaucopterum Schall.) (leg./coll. G. v. Mörl). pa; Entwicklung in anbrüchigen Laubbäumen; – E. Niederfriniger (in litt.): Zucht aus Rotbuche: (Ho r i o n 1974: 15-16; Be n s e 1995: 108-109, Fig. 324; Marling VI.2000; Vinschgau und Hafling 1995- Je n i s 2001: 86-87); Italien: (Sa m a 1988: 11). 2008. In Südtirol wiederholt gefunden, aber nur selten. Entwickelt sich in anbrüchigen Weiden, Pappeln, 11 Oxymirus cursor (Linnaeus 1758) Rosskastanien, Linden, Ahorn und Ulmen. Bevor- [= Toxotus cursor Linn., auct.] zugt abgestorbene Wundstellen dickerer Stämme, Ganz Nord- und Mitteleuropa, nördl. Südeuropa; wobei die Larven (kenntlich an einem langen spit- Entwicklung polyphag in feucht-morschem Holz; zen Dorn am Hinterleibsende) das Holz unter der (Ho r i o n 1974: 17; Be n s e 1995: 106-107, Fig. 320; verwitterten Oberfläche zu Mulm verwandeln. Die Je n i s 2001: 84-85); Italien: (Sa m a 1988: 13). Käfer haben eine mehr nächtliche Lebensweise. In Südtirol in den montanen und subalpinen Na- Von Gr e d l e r (1866: 394, Rh. salicis Fabr.) gemel- delwäldern weit verbreiten, aber meist nur verein- det aus: „Sterzing, auf Erlen, anfangs Juli, selten zelt. Zahlreiche alte und rezente Fundnachweise: (Gdlr.); Taufers (Rederl.), Brixen (Hsm.); Bozen Nach Gr e d l e r (1866: 395, Toxotus cursor Linn.) Talferallee, alljährlich im Mai-Juni an Linden und regelmäßig bis 1900 m und höher aufsteigend; nicht Pappeln, jedoch nicht zu gemein (Gdlr.); Jenesien; selten. In Südtirol in Pflersch (Gdlr.); bei Taufers St. Leonhard, an Eschen (Mstr.); variable Färbung. (Rederl.), Bruneck und Brixen (Hsm.); Gröden und Die „var. rufa Gredler“ [= ab. glaucopterum Schall.], Seiseralpe, bei Steinegg und Bozen (Rosh., Gdlr.); mit gleichförmig rotbraunen Flügeldecken (vidi im Sarn- und Passeiertale; in Schnals (Gdlr.) und 6 Ex.), bei Bozen alljährlich in der Talfer-Allee zu Ulten (Rosh.); an der Mendel (Gdlr.); in Welschtirol finden.“ (Zeni); nicht selten auch ganz ziegelrote Exempla- In Brixen, in der Fischzuchtallee, später einmal re: var. testacea Gredler. - (Gdlr. 1868: 76) ein ganz von Ge r s t e n d ö r f e r (1931) gefunden. Dort auch schwarzes ♀ (ab. niger) in Passeier. im Winter 1966 /67 an einer lebenden Ulme, unter Im 20. Jh. im Eisacktal: vom Brenner, auch die ab. verholzter alter Wundstelle (Bombensplitterver- niger (Wörndle), Rust bei Sterzing, VI.-VIII.1909 letzung aus dem 2. Weltkrieg 1944) im feuchten (Pfarrer Knabl); Brixen Umg. auf der Plose, am Mulm an die dreißig überwinternde verpuppungs- Gabler, Freihenbühel und Guflaneck bis 2000 m reife Larven, aus denen im Frühjahr 1967 die Kä- (Peez, Kerer, Gerstendörfer); Hafling bei Meran fer schlüpften; ein weiteres Ex. dort am 29.V.1969 (Peez); Schnalstal-Vernagt und Pfossental, VI.1970 (leg. Hellrigl) (He l l r i g l 1967, 1974). – Im Vin- und VII.1974, 3 Ex. (Rößler) (He l l r i g l 1967: 16; schgau bei Eyers starker Befall an einer abgestor- Pe e z & Ka h l e n 1977: 372, Toxotus cursor). benen Pappel; aus eingetragenem Holz im VI.1976 Im Museum Verona Südtirol-Belege aus: Hafling, in Anzahl gezogen (Kahlen, Rößler, Hellr.) (Pe e z & VI.1930/31 (2 Ex.); Sarntal, VI.1931; Rabenstein,

45 VII.1934; Vilnöss, VIII.1949; weiters: Montan, Mitterberg 20.05.1986; 24.05.1987, nicht häufig VI.1955 (1 Ex., Wohlmann) (He l l r i g l 1974: 35). (i. litt. Schwienbacher). Früher am Mitterberg an Rezente Funde: Mauls, 26.VI.1972, 1♀ (ab. niger blühenden Eschen (M. Egger, i. litt.2009). – Moni- Letzn.) an Fichtenstamm (Hellr.); im Vinschgau: toring: 1992-96, IT02 Montiggl, 1 Ex. (Schwien- Matschertal, VII.1978, 1 Ex. (Rößler). – In den 1985- bacher). E. Niederfriniger (in litt.): Burgstall auf 90 er Jahren regelmäßig als Beifänge in Borken- Hollunderblüten,V.2004. käferfallen (leg. Hellrigl): Naturns, VIII.1984 und VII.1985; im Eisacktal bei Trens, VI.1985 (He l l r i g l [00] [Akimerus schaefferi (Laicharting 1784)] & Sc h w e n k e 1985); bei Mittewald, VII.1988, und Verbreit.: Mitteleuropa u. SO-Europa; Larven in Wur- im Pustertal bei Welsberg (leg. Förster A. Burger). zeln /Stümpfen alter Eichen; Käfer Wipfeltiere; In coll. G. Mörl: Vahrn, 830 m, VI.1982 (1) und (Ho r i o n 1974: 20; Be n s e 1995: 116 -117, Fig. 344; VI.1993 (1); Schalders, 1500 m, V.1977 (2) und VII. Je n i s 2001: 90-91); Italien: (Sa m a 1988: fehlt). 1982 (1); Schalders, 1430 m, IV.2007 (1); Flagger- Nach Gr e d l e r (1866: 395, Toxotus cinctus Fabr.) tal, 1300 -2000 m, VI.1987 (5); Corvara, Pralongià, von La i c h a r t i n g (Leptura schaefferi Laich.) als 1900 m, VII.1995 (alle leg. G. Mörl). „Sehr selten“ aus Tirol gemeldet. Die Art kommt Regelmäßig in höheren Lagen in den Gebirgsbach- in Italien und Südtirol nicht vor, aber offenbar in tälern, aber nie zahlreich (M. Egger, i. litt., 2009). der Schweiz (Al l e n s p a c h 1973: 40; Ho r i o n 1974: Ulten, St. Walburg, Juli 1986 (Schwienbacher, 21). Auch aus Nordtirol wird sie nicht gemeldet i. litt.). Monitoring: 1992-96, IT01 Ritten, 1700 m, (Wö r n d l e 1950: 289), wenngleich wahrscheinlich 1 Ex. (W. Schwienbacher). E. Niederfriniger (in litt. ist, dass die von La i c h a r t i n g nach einem Exemplar 2009): Zucht aus Föhre, Verpuppung im Erdreich: ohne Fundortangabe beschriebene neue „Leptura“ Meran Umg., Passeier, Ulten, Vinschgau 1989- aus den vormaligen Eichenbeständen Nordtirols 2009. – Verbreitet aber nicht häufig. um Innsbruck stammte, wo ja La i c h a r t i n g seinen eigentlichen Wirkungskreis hatte (vgl. K. Th a l e r , 12 Stenocorus meridianus (Linnaeus 1758) 2003). Dies würde auch besser in die mehr mittel- Verbreit.: Mittel- und Südeuropa, südl. Nordeuropa; europäische Verbreitung dieser Art passen, die aus Entwicklung polyphag in morschem Laubholz; Frankreich, Schweiz, Österreich, Deutschland, (Ho r i o n 1974: 17; Be n s e 1995: 114-115, Fig. 338; Tschechien, Slovakei, Ungarn etc. angegeben wird; Je n i s 2001: 90-91); Italien: (Sa m a 1988: 14-15). hingegen liegt von der Südseite des Alpenhaupt- Eine recht seltene Art. Larvenentwicklung kammes keine Meldung vor. – In coll. mea befin- in anbrüchigen Lauhölzern, die Käfer sind den sich Belege vom Wienerwald, einem glazialen Blütenbesucher. Refugium dieses seltenen „Urwaldrelikts“: Lain- Nach Gr e d l e r (1866: 396, Toxotus meridianus zer Tiergarten, VII.1963-1966, div. Ex. (leg. Karl Linn.) bei Törkele /Atzwang im Eisacktal (Ausserer) Hampel). und (1882: 235) Meran, auf Weiden (Treuinfels); Fennberg, Mitte Juli – immer sehr vereinzelt. Von 13 lamed (Linnaeus 1758) Be r t o l i n i (1899: 305) aus Senale am Nonsberg Verbreitung boreoalpin, in Nordeuropa und Gebirge (Rieder) angeführt. – Anf. 20. Jh., von Pfarrer Knabl Mitteleuropas; Larven in Wurzeln toter Fichten; im Eisacktal bei Sterzing im Erlenwald auf Arun- (Ho r i o n 1974: 23-24; Be n s e 1995: 116-117, Fig. 345; cus nicht selten, VII.-VIII.1909, verzeichnet. Spä- Je n i s 2001: 92-93); Italien: (Sa m a 1988: 17). ter vereinzelt im Etschtal bei: Branzoll, 31.V.1972, In den höher gelegenen Bergwäldern (800 -1800 m) 1 Ex. von Sträuchern geklopft (Student Leitgeb) wohl allgemein verbreitet, aber immer sehr selten. (He l l r i g l 1967, 1974). In der Folge öfters im Über- Entwicklet sich nach Pa l m (1957) in den unteren etsch: Mitterberg, bei Kreith, regelmäßig im Mai / Stamm- und Wurzelteilen abgestorbener Fichten. Juni (Hellrigl, Kahlen u.a.) (Ka h l e n 1987: 166). Larvenfraß unter der Rinde, Verpuppung frei in der Ab 1978 am Mitterberg /Kaltern im Mai regelmä- Humusschicht in Wurzelnähe. Die Käfer schwär- ßig lokal um blühende Mannaeschen schwärmend: men im Hochsommer bei heißem Wetter und fliegen Mitte Mai 1983: 20 Ex. (leg. Hellr. & R. Amort). grüne Äste von Fichten aber auch Reisig am Boden

46 an. Im Gegensatz zu P. quadrimaculata werden nur 14 Pachyta quadrimaculata (Linnaeus 1758) ausnahmsweise auch Blüten besucht. Verbreitung: boreomontan; südl. Nordeuropa, Von Gr e d l e r (1866: 396, Toxotus lamed L.) gemel- Bergland Mittel- u. Südeuropa; Entwicklung Na- det aus: Kastelruth (Gdlr.), Welschnofen (Putzer), delholz; (Ho r i o n 1974: 21-22; Be n s e 1995: 116- Oberstickl im Sarntal (Heiss), Vistrad in Passeier 117, Fig. 346; Je n i s 2001: 92-93); Italien: (Sa m a (Mstr.); im Vinschgau bei Graun (Gdlr.) und bei 1988: 16). Trafoi (Dr. Eppelsheim /Pfalz, n. Gr e d l e r 1873: Nach Gr e d l e r (1866: 396, Toxotus quadrimacu- 74). Überall selten, besonders die (schwarzen) latus Linn.) auf Doldenblüten und Holzstößen im ♂♂ (lamed spadicea Payk.). Am Brenner (Andr. Gebirge sehr häufig. Bei Gossensaß (Gdlr.); Seiser- n. Gr e d l e r 1878 und Ratter n. Wö r n d l e 1950). alpe (Rosh.); bei Ratzes überaus zahlreich (Gdlr.), Sand in Taufers, VIII.1926, 1♂ (leg. Baliani, im Enneberg und Taufers, am Ritten und um Bozen coll. MV). Im Obereisacktal bei Mauls 1965 (Hsm., Gdlr.); im ganzen Passeiertal und dem Eggen- mehrmals an einer Sägemühle fliegend (Witzgall tal (hier auch die ab. bimaculata Schönh., mit erlo- & Frieser); bei Mittewald, 26.VIII.1966, 1♀ schenen Vordermakeln). an Holzschlag (leg. Hellr.); Schalderer Bad, Die boreomontane Art entwickelt sich in Fich- VIII.1963, 1♀ (leg. Frieser); bei St. Andrä- ten (in Wurzelpartien) und ist im Gebirge bis in Gollereck, 24.VII.1965, 1♀ an Holzschlag hohe, subalpine Lagen allgemein verbreitet und fliegend (leg. Hellr. & Witzgall) (He l l r i g l 1967). auf Schirmblüten und Holzschlägen im Sommer Bei Mauls, 10.IX.1970, 1♂, 2♀ an Holzlagerplatz häufig. Im 20. Jh. im Eisacktal bei Sterzing 1909 (leg. Hellr.) (He l l r i g l 1974: 35). Mauls 09.07.1994 (Knabl); in den 1960 -80 er Jahren bei Mauls und (Schwienbacher, in litt.2009). – Anstelle des Mittewald (Peez, Hellr.); VII.1966 bei Vahrn und einst ergiebigen Holzlagerplatzes wurde dort Schalders (Hellr.); VI.1967 und VIII.1977, bei jetzt ein Zwischenlager für Aushubmaterial des St. Andrä /Brixen und Lüsen (div.); VII.1983, bei Brennerbasistunnels errichtet und das Holzlager Feldthurns zahlr. (Hellr.); VIII.1984 bei Montan des Sägewerks auf der gegenüberen Straßenseite und Naturns (Hellr.); im Pustertal bei Mühlbach, musste einer Batterie Zementsilos und anderen Welsberg u.a.o. 1984 -1987 zahlreich auf Blüten Infrastrukturen dieses umstrittenen politischen und in Borkenkäferfallen. Megabauvorhabens weichen. Auch später in den Bergwäldern allgemein häufig Weitere registrierte Funde gab es: Aicha /Schabs, und nicht mehr registriert (He l l r i g l 1967: 17; Pe e z Holzlagerplatz 750 m, 30.VIII.1975, 1♂ (Hellrigl). & Ka h l e n 1977; He l l r i g l 1996). In coll. Hellrigl ca. Taufers im Münstertal, IX.1978, 1 Ex. (leg. Röß- 80 Belege von VII.1966 (Vahrn, Mauls), VIII.1984 ler); bei Naturns, Kreuzbrunn, 29.VII.1985, 1♂ (Montan) bis VIII.1988 (Flaggertal). – Monitoring: in Borkenkäferfalle (leg. Hellr.); ebenso Mitte- 1992-96, IT01 Ritten, 1700 m, s. hä (W. Schwienb.). wald, 1400 m, VIII.1985, 1♀ (Hellr.); Mittewald- – Gadertal: Stern,VIII.2007 (Mörl). Unterland, Flagge, 800 m, VII-VIII.1988, 3♂, 3♀ in Bor- Oberfennberg, VI.2005, 2 Ex. (R. Franke). kenkäferfalle auf Fichtenschlag (leg./coll. Hell- Von E. Niederfriniger (i. litt. 2009) im Vinschgau rigl); (Abb.10) Welsberg, 1300 m, VIII.1986, 1♀ aus Fichtenwurzeln gezogen. in Borkenkäferfalle (leg. Förster Alois Burger, coll. Hellr.); Antholz, 1800 m, 10.VII.1987, 1♂ 15 Brachyta interrogationis (Linnaeus 1758) (Hellr.); Ritten-Loden, 1600 m, VII.1991, 1♀ in [= Evodinus interrogationis (Linn.) auct.] Borkenkäferfalle (leg. Hellr.). In den 1980 er Jah- Art mit boreoalpiner Verbreitung; findet sich beson- ren vom Verf. regelmäßig in Borkenkäferfallen ders auf Bergwiesen von 1300 -1500 m u. höher; (weiße Flugbarriere-Schlitzfallen) gefunden (Hell- (Ho r i o n 1974: 24-26; Be n s e 1995: 118-119, Fig. 350; rigl, unveröffentl.). Insgesamt 18 Exemplare in Je n i s 2001: 94-95); Italien: (Sa m a 1988: 17). coll. m.; nicht häufig. – In Zirog (ober Gossensass) Die Käfer sind Blütenbesucher und finden sich an der Waldrandgrenze auf Holzschlägen öfters Juni /Juli besonders auf Storchenschnabel (Gera- (M. Egger, i. litt.2009). E. Niederfriniger (in litt. nium sylvaticum), in und an dessen Wurzeln sich 2009): Welschnofen VIII.2008, 1♀. die Larven entwickeln (Be n s e 1995).

47 Schon von Gr e d l e r (1866: 397, Toxotus inter- 1974: 35, Evodinus; Pe e z & Ka h l e n 1977: 372, rogationis Linn.) als selten gemeldet, „mehr den Evodinus). Auch im Suldental (Brunne); Mat- subalpinen Höhen des südlichen Gebietes eigen“. schertal wiederholt (G. Rößler); Langtauferertal, Auf der Seiser Alpe beim Cipit (Stentz); im Korer VII.1984 (Schaeflein) (Ka h l e n 1987: 167, Evodi- Walde bei Welschnofen (Lippert); Vistrad, Ende nus interrogationis). – Rezente Funde: Altfaßtal, Juli auf Trollius in 4 Varietäten häufig gesammelt 2000 m, VI.2002, 1 Ex. (Mörl); im Gadertal, bei (Mstr.); von Lomler bei Meran mehrmals gefun- Corvara, Pralongiá (2000 m), VII.1995, 3 Ex., sowie den (fide Rosenh.); Prad im Vinschgau (Gdlr.). 16.VII.1999, 1800 m, 36 Ex. (G. Mörl); bei Campill Gd l r . (1873: 74, Pachyta interrogationis L.) bei (1450 m), VI.2007 und 28.VI.2009, mehrfach in Trafoi, mit Pachyta lamed und P. quadrimaculata verschiedenen Valietäten (leg. G. v. Mörl). (Dr. Eppelsheim / Pfalz); im Tale Ven [= Vennatal] am Brenner, Anfangs Juli auf Geranien und Ranun- 16 Evodinus clathratus (Fabricius 1792) culaceen der Bergwiesen häufig und stets ganz [= Evodinellus Plavilstikov 1915] schwarz (Gdlr.). Verbreit. Mittel- u. Südosteuropa; vornehmlich im Hundert Jahre später fand auch ich die Käfer in Gebirge; Entwickl. in totem Laub- u. Nadelholz; Nordtirol im nahen Valsertal hinter dem Brenner, (Ho r i o n 1974: 26-27; Be n s e 1995: 120-121, Fig. 356; auf Wiesen am Talschluß (1350 m), VII.1969- Je n i s 2001: 96-97); Italien: (Sa m a 1988: 18). 1973, sehr zahlreich auf Blüten, vorherrschend die Montan bis subalpin; Käfer auf Blüten von Um- schwarze ab. ebeninus Muls. – Diese in den 1970 er belliferae etc., besonders aber an Alpenrosen, Jahren im VII-VIII auch mehrmals auf der Ziroger was schon Gr e d l e r aus Passeier meldet und von Alm (vor dem Brenner), 1700 -1800 m, an Skabio- E. Niederfriniger (Schenna) rezent bestätigt wird. sen (Zschästak, Kahlen). Auch von M. Egger (i. litt. Larvenentwicklung unter Rinde von Laubholz 2009) in Zirog über der Waldgrenze gefangen. Zi- (Fagus, Salix u.a.) oder Fichte, Verpuppung im rog-Alm, Anfang Juli 1991 (in Anzahl), Pfitschertal Boden. – Schon von Ro s e n h a u e r als „sehr selten“ 2000 m 30.05.1998 (in Anzahl) (Schwienbacher, in vom Brenner genannt, später von Kn a b l , VII.1909, litt. 2009). Ich selbst sammelte diese boreoalpine 2 Ex. bei Sterzing-Elzenbaum gefunden. – Von Art in Südtirol nur wenig, da ich nur selten in den Gr e d l e r (1866: 397, Pachyta clathrata F.) auf der subalpinen /alpinen Höhenlagen unterwegs war. Seiser Alpe am Cipit (Gdlr.); in Senale am Nons- Aus dem Vinschgau, bei St. Valentin, 1500 m, div. berg (Ausserer); in Vistrad und auf dem Korbereck Ex. f. typica (coll. Hellrigl); von hier auch 2 Ex. in Passeier, auf Rhododendron- und Hollunderblüte, (leg. Della Beffa, Mus. Verona). Bei Martell im auf Baumstämmen und auf Schnee sitzend (Meister). Schludertal, 28.VI.-4.VII.1970, in großer Anzahl In Völlan wurde von Golser eine Var. mit schwarzen und in versch. Variertäten auf Blüten gesammelt Beinen und Fühlern gefunden: a. brunneipes Muls. (G. Rößler), hier bei der Zufallhütte noch bei 2300 m, (= nigrescens Gredler 1873: 74) diese wurde später 26.VII.1974 (Eitschberger & Steiniger 1978); von auch im Adamellogebiet gefunden (Biasioli). – Martell Zufallhütte (2300 m) auch am 23.08.1990, Im 20. Jh. zunächst nur äußerst spärliche Funde in 1 Ex. (leg. S. Loksa, coll. H. Baumann, i. litt.). Hochlagen: im Ahrntal, Speikbodengebiet, 1965 In Gröden, oberhalb St. Christina, im Sommer 1963 (leg. H. Peskoller). Dann noch je einmal am Peitler- in Anzahl auf Skabiosen gesammelt (Dr. Haas, Re- kofel-Halsl, 1800 m, im VI.1968, und bei Mittewald, gensburg). Peitlerkofel bei Brixen, VII.1908 (1 Ex., VII.1972 auf Blüten (leg. Peez) gefunden (He l l r i g l Wörndle). – E. Niederfriniger (in litt. 2009): Meran 1967: 18; 1974: 36, Evodinellus clathratus); Pe e z Umg., Passeier, Ulten, Vinschgau; ab 1500 m in & Ka h l e n (1977: 373) zitiert bei Sa m a (1988: 18, Bachnähe und Wiesen auf Storchenschnabel. Fig. 10), der die Art vom ganzen Alpenbogen und Im Pustertal, in den südlichen Zillertaler Alpen, im dem nördl. Apennin angibt. Ahrntal-Speikbodengebiet, 1965 von H. Peskoller In neuerer Zeit bei Naturns, Plonbach, 16.VII.1985, gesammelt (Pe s k o l l e r -Ch r i s t a n d l & Ja n e t s c h e k 1 Ex. in Borkenkäferfalle (leg./coll. Hellrigl). Villan- 1976). In Südtirol wohl auch sonst noch vielerorts derer Alm, 30.V.1995, 1 Ex. (G. Mörl). – Moni- in Hochlagen vorkommend (He l l r i g l 1967: 18; toring: 1992-96, IT01 Ritten, 1700 m, 1 Ex.

48 (W. Schwienbacher). – M. Egger hat die Art in (Mörl). – Monitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, Südtirol nie gefunden (i. litt.). 600 m, 28 Ex., s.hä (W. Schwienbacher). – Unter- Der Mythos „großer Seltenheit“ wurde erst ent- land, Oberfennberg, VI.2005; Dorf Tirol, VI.2003; zaubert, nachdem E. Ni e d e r f r i n i g e r (Schenna) in Tschögglberg, Vöran, V.2009 (R. Franke, i. litt.). den 1990 er Jahren in Passeier (wieder)entdeckt hatte, dass sich die Käfer gerne auf Alpenrosen- 18 *Acmaeops marginatus (Fabricius 1781) Blüten aufhalten, vornehmlich bei nebeligem Wet- Verbreitung boreomontan: Nord- u. Mitteleuropa ter. E. Niederfriniger (in litt. 2009): Meran Umg., bis Alpen, Südost-Europa; Entwicklung in Pinus; Passeier, Ulten, Vinschgau; in Hochlagen ab 1500- (Ho r i o n 1974: 32-33; Be n s e 1995: 122-123, 2300 m, in Nähe von Bächen und Rinnsalen mit Fig. 364; Je n i s 2001: 98-99); Italien: (Sa m a 1988: Grünerlen-Beständen, ab Mitte Juni-Juli, oft häufig 20). auf Alpenrosen, besonders bei nebeligem Wetter; Die Art wurde wohl öfters verwechselt und von der zuletzt: Pfelders, 2000 m, 15.V.2009, an Grünere- ähnlichen A. septentrionis nicht unterschieden. – len /Alpenrosen (leg. Niederfriniger, coll. Hellrigl). Sie ist als sehr lokal und selten auch aus Nordtirol Die vormalige Einschätzung „sehr selten“ von gemeldet, Mils bei Hall auf Föhren mehrere Ex. He l l r i g l & Ka h l e n (1996) ist zu revidieren in (leg. Ammann) (Wö r n d l e 1950: 291). Ich kenne die „lokal nicht selten“. – Auch in Nordtirol montan Art aus Tirol, Inntal (leg. Ammann), aus Praha und und subalpin im Juni /Juli auf blühendem Gesträuch aus der Türkei. Es gibt auch alte, nicht verifizierbare nicht selten und wohl im ganzen Gebiete (Wö r n d l e Angaben aus Osttirol (Ko f l e r 2009: 33). – 1950: 290). Für Südtirol erstmals erwähnt von Sa m a (1988), der ein Exemplar aus dem Pustertal /Ahrntal kennt. 17 Acmaeops (Dinoptera) collaris (Linné 1758) In Italien: Friaul, Südtirol (Alto Adige): Rain in Tau- [= Dinoptera collaris (Linnaeus 1758)] ferstal [Riva di Tures (Alpi Aurine)!], Piemont und Art mit weiter Verbreitung in Europa und Italien Basilicata (isolierte Station): Sa m a (1988: 20). (Ho r i o n 1974: 34; Be n s e 1995: 120-121, Karte 358, Dinoptera collaris; Sa m a 1988: 21, Dinoptera 19 Acmaeops septentrionis (Thomson 1866) collaris). Entwickelt sich in verschiedenen Laub- [= Pachyta smaragdula var. morio Fabr., auct.] hölzern und geht wie die Arten ihrer Verwandt- Verbreitung boreomontan bis boreoalpin von Nord- schaft (Pachyta, Gaurotes) zur Verpuppung in den europa bis Alpen; Entwicklung in Nadelholz; Boden. (Ho r i o n 1974: 29-30; Be n s e 1995: 124-125, Fig. 370; In den Gebirstälern hier allgemein verbreitet und Je n i s 2001: 98-99); Italien: (Sa m a 1988: 19). Mai /Juli auf Blüten sehr häufig. Findet sich sowohl Eine sehr seltene boreomontane Art mittlerer und in sonnigen als auch schattigen Habitaten (He l l r i g l höherer Lagen, die sich unter der Rinde von Fich- 1967: 19; Pe e z & Ka h l e n 1977: 374). tenstöcken entwickelt; Verpuppung in der obersten Schon von Gr e d l e r (1866: 398, Pachyta colla- Bodenschicht, seltener unter Rinde. Käfer Anf. VI. ris Linn.) als „nicht selten“ erwähnt: Bruneck; im bis Mitte VIII. auf frischen Stöcken und Stämmen Eisacktale bei Brixen; Bozen, bei Kühbach und an Fichtenschlägen, nur selten auf Blüten. – Runkelstein auf Crataegus, den 13. Mai (Hsm., Nach Gr e d l e r (1866: 398, Pachyta smaragdula Gdlr.); Andrian, im Juni (Gdlr.); St. Leonhard und Fabr., var. morio Fabr.) einmal am Brenner von Moos auf Blumen (Meister); Welschtirol (Zeni). Rosenhauer, auf dem Monzoni vom Verf. (Gdlr.) Im 20. Jh., öfters Sterzing Umg. (1909: H. Knabl); und einmal am Platzerberg von Meister gesammelt; in den 1960 -70er Jahren zahlreich im Eisacktal bei weiters Gr e d l e r (1873: 74, Pachyta morio F.) „un- Mauls, Vahrn, Schalders, Tschötscherheide /Brixen, ter der Rothwand an der Rosengartenkette (Putzer); Lüsenertal, Waidbruck und Atzwang (leg. Hellr.). Platzers, auf Umbelliferen (Stud. Golser).“ – Bei der Klausen-Thinnebach (600 m), V.1968 (H. Baumann von Gr e d l e r und Be r t o l i n i als P. smaragdula var. i. litt.). – Auch im Ultental, Etschtal und am Mitter- morio Fabr., bezeichneten Art handelt es sich nach berg, dort V.1983, 40 Ex. (leg. Hellr.) . – Kaltern, übereinstimmender Ansicht neuerer Autoren nicht V.1981 (10) (C. Deiaco); Albeins, VII.1982 (3) um die mehr boreoalpine Acmaeops smaragdula

49 (Fabr., 1792) sondern um A. septentrionis mit der in Disteln häufig (Rosh.), bis zu den Mittelgebirgen Tirol vorherrschenden dunklen ab. simplonica Strl. um Bozen: Salten; bei Prösels; im Eggental und (vgl. Wö r n d l e 1950: 291; He l l r i g l 1967: 19; Pe e z auf Joch Grimm (Gdlr.); auf dem Ritten (Hsm.) & Ka h l e n 1977: 373; Sa m a 1988: 19). – nachgewiesen. Auch Oberstickl im Sarntal und in Im 20. Jh. rd. 1 Dutzend rezente Belege: im Eisacktal, Vistrad (Gdlr.), sowie bei Rabbi (Rosh.) (He l l r i g l bei Schalders, 2.VI.1947, 1 Ex. f. typ. auf Blü- 1967). te (Peez); bei Mauls, 1965, 1 Ex. (K. Witzgall); Am Rittnerhorn, 2200 m, VII.1927 (Hartig leg., Grasstein, 14.VI.1966, 1 Ex. ab. simplonica an ge- M.V.); dort auch rezent bei 1700 m: Monitoring: 1992- fällter Kiefer angeflogen (Hellrigl); bei Mittewald, 96, IT01 Ritten, 1 Ex., s. se. (W. Schwienbacher). 15.VIII.1966, 1 Ex. ab. simplonica an gefälltem, Pfitschtal, 1400 -1700 m, IX.1932 (Castelli leg., berindetem Fichtenstamm (Hellrigl). Weiters bei M.V.); Schlüsseljoch, VII.1949 (2 Ex., Wohlmann). Mauls, 14.VI.1968, 1 Ex. (Hellrigl) und VII.1970 Bei Mauls mehrfach an Blüten: VI-VII.1966/67, (Frieser); einmal bei Afers, VII.1971, an frischem 8 Ex., und VI.-VII.1968/69, 8 Ex., sowie VII-VIII. Fichtenstock (Frieser) (He l l r i g l 1967; 1974); 1971/72, 2 Ex. (leg./coll. Hellrigl), aber seltener Bad Ratzes (leg. Kohl, coll. Nat. Hist. Mus. Wien) als vor einigen Jahren (He l l r i g l 1974: 36; Pe e z (Pe e z & Ka h l e n 1977; Sa m a 1988). – Avignatal & Ka h l e n 1977: 373). Auch im Suldental (Ka h - bei Taufers, bei 1600 m, 1.VIII.1982, einige Ex. l e n 1987). Im Antholzertal an Holzklaftern und in gefunden (leg. Plössl; 1 Ex. coll. Hellrigl) (Ka h l e n Mauls sowie im Martelltal (M. Egger, i. litt.2009). 1987: 167). E. Niederfriniger (i. l.): Schlandrauntal 1995-2009. Im Antholzertal öfters an Reisighäufen (M. Egger, – Bei Trafoi und in Olang (Valdaora) sowie im i. litt.2009). E. Niederfriniger (in litt.): in Passei- Trentino (Sa m a 1988: 21). er vereinzelt 1993-2003. – Mittewald 31.V.1994 (Schwienbacher, in litt.2009). – In coll. mea auch 21 Gaurotes (Carilia) virginea (Linnaeus 1758) noch Belege aus Schweden (leg. Ehnström). Kontinuierliche Verbreitung von N-Europa bis Südhang d. Alpen; Entwicklung Nadelholz (Picea); 20 Acmaeops pratensis (Laicharting 1784) (Ho r i o n 1974: 28; Be n s e 1995: 126-127, Fig. 376; Verbreitung boreomontan bis subalpin von Nordeu- Je n i s 2001: 92-93; Sa m a 1988: Carilia virginea). ropa bis Alpen /Balkan; Entwicklung in Nadelholz; Eine unserer häufigsten Arten. Hauptsächlich in (Ho r i o n 1974: 31; Be n s e 1995: 124-125, Fig. 371; der montanen Zone verbreitet, aber bis in die sub- Je n i s 2001: 96-97); Italien: (Sa m a 1988: 21). alpine Region aufsteigend. Die Käfer im Juni /Aug. Seltene Art, die im Gegensatz zu A. septentrionis auf Blüten; vorherrschend ist die Form mit rotem aber mit Vorliebe Blüten besucht (Spitzwegerich, Halsschild (a. thalasina Schrk.), während die forma Disteln, Umbelliferen) und auf Waldwiesen vom typica (mit schwarzem Hschld.) eher selten ist. – Mittelgebirge bis zur Waldgrenze anzutreffen ist. Schon von Gr e d l e r (1866: 398, Pachyta virginea Larvenentwicklung nach Pa l m (1956) unter Rinde Linn.) von zahlreichen Fundorten genannt: bei trockener Fichten. Innichen (Gdlr.). Antholz (Hsm.) und Taufers (Re- Locus typicus der Art ist Tirol (La i c h a r t i n g 1784). derlechner); bei Brixen (Mohr); im Lüsnertale und Von Ro s e n h a u e r (1847) am Brenner gefunden. Über um die Seiser Alpe (Gdlr.); bei Gossensaß; am Rit- Sterzing, VII.1909 (leg. Knabl), Mauls und Mitte- ten, bei Unterinn, Kohlern und Bozen (Hsm.; Gdlr.); wald, 1965-67 rd. 20 Ex. (leg. Peez & Hellrigl), auf der Mendel und bei Rabbi (Rosenh.); in Ulten, Vahrn (Ge r s t e n d ö r f e r 1931), bis Brixen Umg., Passeier und Schnals (Gdlr.); Martell (Fleischm.); wo Gr e d l e r (1875) bei Steinwend (ca. 1500 m) Franzenshöhe (Rosenh.); Welschtirol (Zeni). – Von im Schalderertal, ein fast schwarzes Exemplar H. Knabl (1909) aus Sterzing gemeldet. (= ab. obscuripennis Pic) auf Distelblüten gefangen Im ganzen Gebiet häufig (He l l r i g l 1967: 18; hatte. Pe e z & Ka h l e n 1977: 373). In coll. Hellrigl Nach Gr e d l e r (1866: 398, Pachyta strigilata Fabr., 80 Ex.: Obereisacktal: Mauls-Mittewald, VI-VIII. Leptura pratensis Laich.) im Eisacktal abwärts 1964/65, 1966/67, 1970/71; Lüsen, VII.1975; über Gröden (Trojer), Seiser Alpe, auf blühenden Welschnofen, VIII.1970; Laas, 1100 m, VIII.1984, in

50 Borkenkäferfallen (leg. Hellr.). – Klausen-Thinne- (Ho r i o n 1974: 36; Be n s e 1995: 130 -131, Fig. 387; bach (600 m), VII.1960; Taufers, Mühlen: Bad Win- Je n i s 2001: 100 -101); Ital.: (Sa m a 1988: 24-25). kel (800 m), VII.1964 (H. Baumann i. litt.). – Albeins, Larvenentwicklung in abgefallenen alten Konife- VI.1982 (7) (Mörl). Corvara, Pralongià, 1900 m, renzapfen von Kiefer und Fichte (Je n i s 2001: 100); 25.VIII.1995, 16 Ex. (Mörl); St. Walburg /Ulten, Käfer ab Anfang Mai an Kiefern-Blüten. Die Art VI.2007; Vöran, Tschögglberg, V.2006; Unterland, gilt als nur zerstreut und meist einzeln vorkom- Oberfennberg, VI.2005 (R. Franke). – Monitoring: mend. Gr e d l e r (1866: 402) kannte sie noch nicht 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, 1 Ex., selten; IT01 aus Tirol; auch Be r t o l i n i (1899) erwähnt sie noch Ritten, 1700 m, s. häufig (W. Schwienbacher). nicht. In Nordtirol mehrfach gefunden, hier öfters von blü- 22 Pidonia lurida (Fabricius 1792) henden Föhren geklopft (Wö r n d l e 1950: 291); auch [= Leptura lurida Fabricius 1792] von Osttirol mehrere Angaben (Ko f l e r 2009: 34). Verbreitung: Mitteleuropa und Südosteuropa; Larve – In Südtirol wurden erste Funde aus dem 20. Jh. be- unter Rinde toter Wurzeln in Laub- u. Nadelholz; kannt, zunächst spärlich (He l l r i g l 1967: 21): Von (Ho r i o n 1974: 35; Be n s e 1995: 126 -127, Fig. 377; Pfarrer Knabl bei Sterzing im Mai /Juni 1909/10 Je n i s 2001: 104 -105); Ital.: (Sa m a 1988: 22-23). gefunden. Im Eisacktal bei Grasstein, 15.VI.1966, Eine mehr schattenliebende Art im Gebirge, be- an Holzschlag 1 Ex. im Flug (Hellrigl). Auf der sonders entlang kleiner Bachläufe, auf Spiraea und Tschötscherheide /Brixen, 11.V.-15.VI.1952, 2 Ex. Umbelliferen im Juni /Juli stellenweise nicht selten; (leg. Peez); Hafling bei Meran, 4.VI.1939, 1 Ex. vorwiegend die ab. ganglbaueri mit dunklem Kopf (leg. Peez), sowie 20.VI.1951, 1 Ex. (coll. Hellrigl); und Hschld. – Nach Gr e d l e r (1866: 402, Anoplo- Bozen, Haselburg, 30.IV.1912 (Ratter). – dera lurida Fabr.) bis über 1250 m ziemlich häufig. Weitere Einzelfunde: Hafling, VI.-VII.1930 Bei Brixen, auf Wiesenblumen häufig (Rosh.); im (coll. Mus. Verona); Mauls, 19.VII.1968, Mauls Weitental (Gdlr.); Gröden (Trojer); Kollern; Eggen- (Hellr.); Vinschg.: Naturns, 28.V.1969, 1 Ex. tal auf Umbelliferen; Mendelgebirge (Gdlr.); Vist- (coll. Rößler) (He l l r i g l 1974: 36; Pe e z & Ka h l e n rad (Mstr.). – Im 20. Jh. Bei Sterzing, VI.-VIII.1909, 1977: 374). mehrfach (H. Knabl); in der Gilfenklamm im Juli Vinschgau. St. Valentin a. H., Glurns, VII.1975 (Peez); Moos /Passeier, VII.1934 (Pomini, M.V.). (St u r a n i 1981); St. Martin i. Th., Olang und im TN: – Bei Mauls VI.-VII.1964 /68 öfters (Hellr.); im Val Genova (vid. Sa m a 1988). – Weiters: Brixner Schalderertal bei Brixen Ende VI.1966 mit Alos- Skihütte, 20.VII.1969, auf Fichte (1 Ex., Kahlen); terna tabacicolor u. Obrium brunneum auf Spi- Laatsch und Taufers im Münstertal, 30.V.1976 raea zahlreich (Peez, Hellr.). St. Christina /Gröden, (1 Ex., Kahlen), und 3.VI.1972 (1 Ex., Rößler); VII.1967, und Gampenpaß, VII.1969, in Anzahl Suldental (Brunne) (Ka h l e n 1987). – Bei den fol- (leg. Hellr.); Brixen-Lüsen, VII.1975 (leg. Hellr.); genden, bisher unveröffentlichten Angaben (ex (He l l r i g l 1967: 20; 1974: 36; Pe e z & Ka h l e n 1977: coll. Hellrigl) zeichnet sich eine interessanter Trend 374). – Mühlen: Bad Winkel (800 m), VII.1964, ab, nämlich nur Einzelfunde bei ungezielter Suche, 1 Ex. (H. Baumann i. litt.). – Im Nordtiroler Valser- hingegen zahlreiche Fänge bei gezielter Suche zur tal, 1350 m, VII. 1969 auf Blüten häufig (leg./ richtigen Zeit (Anfang Mai) an Kiefernblüten: coll. Hellrigl), dort zusammen mit Nivellia sangui- Franzensfeste, 20.V.1976 (1 Ex., Hellr.); Mauls, nosa. – Monitoring: 1992-96, IT01 Ritten, 1700 m, VII.1978 (1 Ex., Hellr.); Mittewald-Flagge, Bor- häufig (W. Schwienbacher). E. Niederfriniger (in kenkäfer-Falle, 18.VII.1988 (2 Ex., Hellr.); Mitte- litt. 2009): Meran Umg., Passeier, Ulten, Vinsch- wald, 02.- 05.05.1995 (3 Ex., Hellr.). Dann kam die gau. Überall häufig (M. Egger, i. litt.2009). große Wende, als in Vahrn (700 m), im Mai 1998, zufällig starker Käferflug an männl. Blütenkätzchen 23 Cortodera femorata (Fabricius 1787) von Schwarzkiefern vom Verf. entdeckt wurde: am [= Leptura femorata Fabricius 1787: 159] 20.V.1998 wurden 24 Ex., an zwei blühenden Kie- Verbreitung: östliches Mitteleuropa und Südost- fern gefangen, wobei sich die ständig anfliegenden Europa, südl. Nordeuropa; Käfer an Kiefernblüten; Käfer förmlich in die Blütenkätzchen verkrochen

51 und vom Blütenstaub gelb bestäubt waren. Das- 7.V.1983, 25 Ex., 10.V.83, 18 Ex., 14.V.1983, 3 Ex.; selbe Spektakel wiederholte sich hier in den Fol- 13.V.1984, 10 Ex. und 28.V.1985, 1 Ex., an blü- gejahren zur selben Zeit der Föhrenblüte im Mai, henden Eichen und Mannaeschen (leg./coll. Hell- bis die Schwarzkiefern im Jahre 2006 geschlägert rigl). Damit war die „Nicht-Seltenheit“ dieser wurden. Art an blühenden Mannaeschen (Fraxinus ornus) Vahrn-Raudegg, 830 m, 18.V.2007, 1 Ex. (Mörl). Anfang Mai (erste Maiwoche) erwiesen; ab Mitte In der Kiefernregion oberhalb Kastelbell zur Blüte- Mai dann deutlich seltener. – Auch nach M. Eg- zeit der Kiefern häufig (M. Egger, i. litt.2009). – ger am Mitterberg häufig (i. litt.2009). Mitterberg E. Niederfriniger (in litt.): Kaltern, Andrian, Haf- 09.05.1987; Castelfeder immer wieder, aber nicht ling, Passeier, Vinschgau: 1995-2008. – Vinschgau, mitgenommen (Schwienbacher, in litt.2009). – Mo- Aschbach, 2.VI.2009 (R. Franke). – Mitterberg, nitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, 2 Ex. Montiggl, Castelfeder: Ende Mai 1987 bis Juni (W. Schwienbacher). – E. Niederfriniger (in litt.): 1993, Kastelbell 15.06.1996; Lavazè Richtung Vinschgau, 1996 -2007. Joch Grimm 22.06.1985 (Schwienbacher, in litt.). – Monitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, [00] [Cortodera holosericea (Fabricius 1801)] 11 Ex. (Schwienbacher). Die vormalige Bewertung Verbreitung: östliches Mitteleuropa und Südost- „selten“ bei He l l r i g l & Ka h l e n 1996, ist zu erset- europa; Larven in und an Wurzeln von Kräutern; zen mit „nicht häufig“. (Ho r i o n 1974: 39; Be n s e 1995: 132-133, Fig. 392; Je n i s 2001: 103); Ital.: (Sa m a 1988: 23-25). 24 Cortodera humeralis (Schaller 1783) Die Art entwickelt sich rhizophag in Centaurea und Verbreitung: Mitteleuropa und Südosteuropa; Ent- ist in Italien im Triestiner Karst (Locus typicus) wicklung in verrottenden Eichen-Ästen im Boden; und im Apennin von Umbrien-Marken verbreitet (Ho r i o n 1974: 37; Be n s e 1995: 128-129, Fig. 386; (Sa m a 1988: 23-25, Fig. 14: Karte; Je n i s 2001: 103). Je n i s 2001: 102); Ital.: (Sa m a 1988: 23-24). Sie kommt in Südtirol und Trentino (vgl. Be r t o l i n i Larvenentwicklung in verrottenden Wurzeln in der 1899: 308) wohl nicht vor und ist zu streichen. – oberen Bodenschicht (Je n i s 2001: 102); Käfer ab Auch von M. Egger (i. litt. 2009) in Südtirol nicht Anfang Mai auf Blüten. Gilt als nur zerstreut vor- gefangen, seine Tiere sind alle von Istrien. – kommend und selten, in niederen montanen Lagen. Zwei alte Angaben von Gr e d l e r (1866: 402, Gr e d l e r (1866: 402) kannte sie noch nicht aus Tirol; Grammoptera holosericea Fabr.): „Bei St. Leonhard ebenso fehlte sie in Nordtirol bei Wö r n d l e (1950: an einem Fichtenstamme gefunden von Meister“ 291) und in Osttirol bei Ko f l e r (2009: 34). Hinge- – sowie Gr e d l e r (1873: 75, Grammoptera holo- gen meldet sie Be r t o l i n i (1887, 1899: 306, C. hu- sericea F., zusammen mit Anoplodera sexguttata meralis Schall., quadriguttata Fabr.) aus Trentino u.a.) „gleichfalls bei Völlan auf Wiesenblumen.“ als sehr selten: 1 Ex. bei S. Lugano /Trento. – beruhen zweifellos auf Verwechslung mit Corto- Nach Ho r i o n (1974: 38) in Südtirol noch unbe- dera femorata oder C. humeralis, welche Gredler kannt (He l l r i g l : 1967); doch zitiert Ho r i o n (l.c.) nicht kannte. einen Fund aus St. Anton (am Arlberg) in Nordtirol Bei He l l r i g l (1967: 21) waren Gredler’s Anga- von Sc h m i d t (1951: Ent. Bl.,p.12), welcher später ben zitiert, mit dem zusätzlichen Vermerk: „In der von Sa m a (1988: 23) fälschlich auf „Alto Adige“ Sammlung Gredler’s befinden sich 3 richtig be- (= Südtirol) bezogen wird. stimmte Ex.“ Diese Aussage, die später von Ho r i o n In Südirol erstmals am Mitterberg bei Kaltern (1974: 39) zitiert wurde, ist heute von mir nicht gefunden: 6.V.1973 (1 Ex., leg./coll. Hellrigl) mehr nachvollziehbar und jedenfalls irreleitend: und 13.V.1980, 1 Ex. im Flug (Hellr.); Schnals- in der vom Verfasser erst Jahre später [1972/73] tal, Ladurnerhof, 27.V.1976 (1 Ex., leg. Kahlen). restaurierten Gr e d l e r -Sammlung im Franziskaner- Nachdem Jahre später entdeckt wurde, dass die- Kloster in Bozen, waren nämlich von den Ceram- se Art am Mitterberg Anfang Mai auf blühen- byciden nur mehr ca. 30 % der Arten vorhanden. dem Gesträuch recht häufig ist, begann eine gezielte Allerdings fanden sich in einigen Miscellanea- Suche mit folgendem Ergebnis: Mitterberg, Schachteln verstreut auch Bockkäfer (nur teilw.

52 determiniert), die aber nicht unbedingt aus Tirol Verbreitung der Cornumutila quadrivittata (Gebl.) oder überhaupt von Gr e d l e r stammen mussten. – – Casopis Cs. Spol. Ent., 33, 1936, v Praze, p. 52-54, Die frühere Beurteilung „verschollen“ [= ve] bei Resumé: p. 55-56]. He l l r i g l & Ka h l e n 1996, ist zu ersetzen durch Bezüglich der Lebensweise dieser höchst seltenen „nicht heimisch“. Reliktart teilt mir mein alter Korrespondezfreund Emil Lekes aus Prag am 9.VI.1969 folgendes mit: [00] [Nivellia sanguinosa (Gyllenhal 1827)] "Die beste Zeit für den Cornumutila-Fang ist die Boreoalpine Verbreitung: Nordeuropa u. südliches zweite Woche im Juli, und zwar in Höhenlagen von Mitteleuropa; Entwicklung vermutlich in Alnus; 950 bis 1250 m. Die Käfer sitzen ohne Bewegung an (Ho r i o n 1974: 43-44; Be n s e 1995: 134-135, Fig. 396; abgestorbenen Stellen der Fichten, am liebsten im Je n i s 2001: 124-125); [Ital.: Sa m a 1988: 25]. Halbschatten. Auch an jungen halbtrockenen Bäu- Gehört zu jenen mehr nördlichen Lepturinen-Arten, men, dort wo das Holz ohne Rinde ist; man kann die den Sprung über den Alpenhauptkamm nicht das Tier während des ganzen Tages, von Morgen bis schafften und in Südeuropa – speziell in Italien Abend finden. Die Käfer sind hervorragend getarnt – fehlen. Dies ist hier umso erstaunlicher, als im und sitzen, meist ohne sich zu rühren, am Ende der Nordtiroler Valsertal, knapp vor der italienischen schon trockenen, ausströmenden Pechstreifen, die Brennergrenze, am hinteren Talschluß, in 1300 m sie optisch verlängern." (He l l r i g l 1974: 36). Seehöhe, ein bekanntes Vorkommen liegt, wo auch Aufgrund dieser Beschreibung gelang es vor eini- Verf. von VII.1969 bis VIII.1973 insgesamt 40 Ex. gen Jahren dann tatsächlich dem hervorragenden dieser schönen und seltenen Art an Wiesenblumen Käfer-Sammler und -Züchter, Manfred Egger (Inns- am Rande eines Brucherlenwaldes sammeln konnte. bruck), einige Exemplare dieser Art bei Grasstein- Hingegen sind aus dem parallel verlaufenden Südti- Mittewald (800 m) im Wipfelbereich einer hohen, roler Pitschtal keine Funde bekannt geworden. stehenden Fichte zu entdecken und dann nach einer abenteuerlichen, halsbrecherischen Kletterei, die 25 Cornumutila quadrivittata (Gebler 1830) Käfer tatsächlich zu fangen. (Abb. 11) [= Leptura lineata Letzner 1843] In der Folge der Originalbericht seiner abenteuerli- [= Letzneria Kraatz, 1879] chen Fangexpeditionen (pers. Mitt. 2005/2009): [= Letzneria lineata (Letzner 1843) auct.] „Im Jahre 1993 wollte ich dieses seltene Tier ein- Sehr seltene Reliktart mit weiter Verbreitung in mal gezielt nachsuchen und suchte am bekannten Mitteleuropa; vornehmlich im Gebirge (Ho r i o n Fundort im Pfitschertal bei Burgum und war mit 1974: 42-43; Be n s e 1995: 134-135; Je n i s 2001: einer Leiter unterwegs da ich dieses Tier in höheren 138-139). Entwicklung in Nadelholz (Picea u.a.), Regionen des Baumes vermutete. Dieses betrieb ich Larven im toten, gewöhnlich rindenlosen Holz von 5 Tage lang und bin immer von ca. 10 Uhr abends stehenden Stämmen, wobei die höheren Wipfel- bis 2 Uhr morgens in den Steilhängen an beschä- stücke bevorzugt werden. – Gr e d l e r (1866) und digten Bäumen hochgeklettert und habe nichts ge- Be r t o l i n i (1899) kannten diese Art noch nicht. funden, [ein Bauer hat mich dabei zweimal gesehen Erstnachweis für Südtirol durch Pfarrer H. Knabl, und muss mich wohl für verrückt gehalten haben]. der am 28.VII.1909, bei Burgum am Ausgang des Am 30.06.2003 startete ich dann einen letzten Pfitschertales, auf einer Waldwiese ein sehr dunk- Versuch und siehe da: kurz vor Mitternacht waren les Männchen im Fluge fing (H. Kn a b l 1910: 121; dann wirklich 2 dieser Tiere in einer Höhe von ca. Wö r n d l e 1950: 291); (He l l r i g l 1967: 20-21). 4 -5 Metern an einer Beschädigungsstelle des Bau- Später teilte mir der „Cerambyciden-Papst“ aus mes gesessen. Zwei Jahre später war ich dann in der Prag, Dr. Leo He y r o v s k y , am 15.01.1969 mit, dass Umgebung Mittewald am kleinen Weg oberhalb des Cornumutila schon früher einmal aus Tirol gemel- großen Straßentunnels; hier habe ich nachmittags det wurde, von L. v. He y d e n 1891, bei Beschreibung 2 Bäume entdeckt, die ich in der Nacht untersuchen seiner ab. weisi (Deutsch. Ent. Zeitschr. 1891: 389); wollte. Am 3. Juli 2005 stieg ich mit der Leiter als Fundort ist "Innichen im Pustertal (Weis leg.)" hinauf um ca. 23.00 Uhr ist mir irgend etwas auf angeführt [vgl. hierzu: He y r o v s k y L., 1936: Zur die oberste Leitersprosse gefallen, es war eine

53 Cornumutila; 2 Meter höher habe ich hier dann weitere Als s. selten geltende Art mit weiter, sporadischer 6 Tiere gefangen. Die Tage danach und die nächsten Verbreitung in Italien (Sa m a 1988: 27-28, Fig. 16). 3 Jahre nichts mehr. Und nun, wie es die moderne Larvenentwicklung in Ästen von Quercus und Cas- Forstwirtschaft so will, stehen ausgerechnet diese tanea; Käfer auf blühenden Crataegus, Cornus und 2 Bäume nicht mehr, nur mehr ganz niedrige Prunus. Rezent nur wenige Male bei Brixen an xe- Stümpfe davon. – In Italien nur aus Südtirol bekannt rothermen Stellen, wie Köstlan (Gerstendörfer) und (Sa m a 1988: 26). Tschötscherheide von April an gesammelt (Peez, Hellr.) (He l l r i g l 1967; Pe e z & Ka h l e n 1977). 26 Grammoptera ruficornis (Fabricius 1781) Auf Tschötscherheide /Brixen, 22.IV.1967, 1 Ex. [= Grammoptera atra (F., 1775), Vives 2001] aus Kastanienast gezogen (Hellr.) (He l l r i g l 1974: Weite Verbreitung in Mittel- und Südeuropa und 37, Grammoptera variegata Germ.). Von M. Egger südl. Nordeuropa; an Laubholz, Käfer auf Blüten; (i. litt. 2009) am Mitterberg-Kaltern rezent aus alten (Ho r i o n 1974: 40; Be n s e 1995: 136 -137, Fig. 402; weißfaulen Eichenästen gezüchtet. E. Niederfrini- Je n i s 2001: 106 -107); Ital.: (Sa m a 1988: 28). ger (i. litt. 2009): Kastelbell, Schenna: vereinzelt. Nordspanien (Vi v e s 2001: 130, G. atra F.,1775 = Kastelbell, 01.- 20.05.1993, 3 Ex. (Schwienbacher, not valid); N.B.: ruficornis F. = nomen protectum. in litt.). – Be r t o l i n i (1899: 308, G. variegata Germ., Larvenentwicklung polyphag in abgestorbenen analis Panz.) meldet sie einmal aus Torcegno /Val- Zweigen div. Laubhölzer; u.a. aus Berberitze ge- sugana (Costesso). zogen. Die Käfer auf Blüten von Sträuchern und Von Gr e d l e r (1866: 402, Grammoptera analis Umbelliferen häufig. Panz.) nur einmal aus Passeier erwähnt: "Vom Bau- Nach Gr e d l e r (1866: 403) bei Bozen, von Mitte er Fr. Moser* bei St. Leonhard entdeckt." April an, auf Crataegus und Mespilus, auch auf [(*) Fr. Moser wurde später als Faunenverfälscher Rhamnus cathartica, sehr zahlreich am Griesner- entlarvt, der bei auswärtigen Händlern angekaufte berge (Hsm., Gdlr.); bei Welschnofen (Lippert); Käfer als heimische ausgab und hier weiterver- St. Leonhard (Meister); im unteren Etschgebiete äußerte. (vgl. Gr e d l e r 1870: „Zweiten Nachlese zu und bei Riva (Gdlr.). den Käfern von Tirol“: Harold, Coleopterol. Hefte Auch im 20. Jh. häufig: im Eisacktal bei Sterzing, VI, p.1-2)]. V.1908 (H. Knabl); bei Grasstein, VI.1965, häufig mit Alosterna auf Daucus. Auch bei Mittewald, [00] [Grammoptera ustulata (Schaller 1783)] VI.1968; in Brixen regelmäßig auf Tschötscher- In Italien weit verbreitet, fehlt aber im Veneto, heide an Weißdorn (Peez, Hellr.) (He l l r i g l 1967: Trentino-Südtirol und Emilia Romagna (Sa m a 21). – In ganz Südtirol auf blühendem Gesträuch 1988: 26, Fig. 15: Verbreitungskarte). Entwicklung nicht selten (Pe e z & Ka h l e n 1977: 374). – Im in abgestorbenen Ästen div. Laubhölzer. Ich ken- Sarntal, IV.1978, aus Linde gezogen (Hellrigl). Im ne die Art aus Niederösterreich, Marchegg, 1967. Etschtal: bei Meran, VI.1984; Mitterberg-Kaltern Nach Vi v e s (2001: 131) auch in ganz Spanien V.1972 und V.1983 zahlreich; Branzoll, V.1973 verbreitet. (Hellrigl). – Kaltern, V.1981, 3 Ex. (Mörl). Nach M. Egger (i. litt.2009) hier überall häufig. – Moni- 28 Alosterna tabacicolor (De Geer 1775) toring: 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, 5 Ex., hä. Weite Verbreitung in ganz Europa, vom Süden bis (W. Schwienbacher). zum höchsten Norden; in Laub- und Nadelholz; (Ho r i o n 1974: 42; Be n s e 1995: 142-143, Fig. 413; 27 Grammoptera abdominalis (Stephens 1831) Je n i s 2001: 110-111); Ital.: (Sa m a 1988: 29). [= Leptura variegata Germar 1824, nec F. 1775] Auf Blüten (Umbelliferen, Spiraea etc.) im Mai /Juli [= Grammoptera variegata (Germar 1824) auct.] stellenweise recht häufig. Neben der f. typica auch Weite Verbreitung in Mittel- und Südosteuropa; die ab. dispar Pic, mit angedunkelten Mittel- und Entwicklung in stark vermorschten Eichenästen; Hinterschenkeln. Entwicklung in div. Laubbäumen. (Ho r i o n 1974: 41; Be n s e 1995: 138-139, Fig. 405; Nach Gr e d l e r (1866: 402, Grammoptera laevis Je n i s 2001: 106 -107); Ital.: (Sa m a 1988: 27). Fabr.): "Nicht zu gemein; bei Bozen gegen Campil,

54 im April und Juli, und auf dem Ritten (Hsm., Gdlr.); 30 Anoplodera sexguttata (Fabricius 1775) bei Stadl, Andrian (Gdlr.) und Meran (Rosh.); [= Leptura sexguttata Fabr. 1775, auct.] bei St. Leonhard, Moos und Vistrad auf Blumen Verbreitung: Mittel- und Südosteuropa, südl. Nord- (Mstr.)." europa; Entwicklung in morschem Laubholz; Im 20. Jh. am Brenner (leg. Pomini, coll. MV); Ster- (Ho r i o n 1974: 45-46; Be n s e 1995: 152-153, zing (Knabl), Mauls u. Grasstein (bis August) und Fig. 441; Je n i s 2001: 108-109); Ital.: (Sa m a 1988: Schalders (Peez, Hellr.). Sand i. Taufers (Baliani, 36). coll. MV); überall häufig (He l l r i g l 1967, 1974). Gr e d l e r (1866: 402, Anoplodera): "Um Bozen, doch In coll. Hellrigl Belege aus: Mauls, VI.1966/68; leichter bei Campen, auf nicht gedüngten Wiesen Brixen-Schalders, VI.1966, div.; Überetsch: Mitter- (Gdlr.); Gr e d l e r (1873: 75, Anoplod. sexguttata) berg, V.1972-83, div.; Vinschgau, Laas (1000 m), auch bei Völlan auf Wiesenblumen (Weis)." Auch VIII.1984, div.; später kaum weiter registriert. – im 20. Jh. nicht häufig: bei Marling, VI.1939 (1 Ex., Meran Dorf Tirol, VI.2003; Vinschgau, Aschbach, Peez); Sulden (1 Ex., coll. Mus. Trient); Grasstein, VI.2009 (R. Franke). – Monitoring: 1992-96, IT01 VI.1966, auf Schirmblüte (1 Ex., Hellrigl). Bozen- Ritten, 1700 m, hä (W. Schwienbacher). Moritzing, 30.V.1927 (1 Ex., MV). Am Mitterberg bei Kaltern, V.-VI.1972, an blühenden Sträuchern 29 Anoplodera rufipes (Schaller 1783) im Waldunterwuchs, div. Exemplare, darunter auch [= Leptura rufipes Schaller, auct.] einige der ganz schwarzen ab. atrata Schilsky [= L. krueperi Ganglbauer 1881, Vives 2001] (He l l r i g l 1967: 22; 1974: 37, Leptura sexguttata). Südl. Mitteleuropa und Südosteuropa; Entwicklung Am Mitterberg-Kaltern in späteren Jahren noch in Laubholz (Quercus, Fagus); Käfer auf Blüten; öfters gefunden und dort nicht besonders selten: (Ho r i o n 1974: 44-45; Be n s e 1995: 152-153, V.1976/77, 4 Ex., V.1983, 6 Ex., V.1992, 4 Ex. Fig. 442; Je n i s 2001: 106 -107); Ital.: (Sa m a 1988: (Hellr.); bei Völlan, VI.1977 (Ka h l e n 1987). Am 37). In Spanien in den Pyrenäen (Vi v e s 2001: 132, Mitterberg an Brombeersträuchern selten (M. Eg- Anoplodera krueperi Gglb., 1881 = not valid); ger, i. litt. 2009). – Kaltern-Montiggl, VI.1981, N.B.: rufipes Schaller 1783 = nomen protectum 3 Ex. (Mörl), VI.1983, 3 Ex. (Deiaco); Mitterberg, (ICZN, 1999, Art. 23.9.5). V.1987, 1 Ex. (Mörl). – E. Niederfriniger (in litt.): Gr e d l e r (1866: 402, Anoplodera): "Selbst nur Hafling, Mölten: 1993- 2009. – Monitoring: 1992- einmal bei Petersberg nächst Bozen aufgefunden 96, IT02, Montiggl, 600 m, 1 Ex. (Schwienbacher). (Gdlr.); in Passeier (Fr. Moser*)". – Keine neuen Insgesamt nicht häufig und meist nur lokal. Funde; die Art gilt hier als "verschollen". Auch von M. Egger (i. litt. 2009) in Südtirol nie ge- 31 Pseudovadonia livida (Fabricius 1776) fangen; nur in Griechenland, dort aber sehr häufig. [= Leptura (Vadonia) livida pecta Daniel 1891] Auch in angrenzenden Gebieten (z.B. Schweiz) Ganz Mittel- und Südeuropa; häufige, blütenbesu- überall nur selten und vereinzelt (Ho r i o n 1974: 45); chende Art; entwickelt sich im Boden an Pilzmyzel; aus Trentino meldet Be r t o l i n i (1899: 306), 1 Ex. bei (Ho r i o n 1974: 46; Be n s e 1995: 142-143, Fig. 414; Bedollo di Pinè (vgl. Sa m a 1988: 37, Fig. 20); Je n i s 2001: 110 -111; Sa m a 1988:30). Die Art wurde Sa m a sah und überprüfte Belege aus Bozen (!) und früher meist geführt als Leptura (Vadonia) livida Bedollo (!); gemeldet auch aus Val di Genova. – Fabr., morpha pecta Daniel 1891. Specimens of Ich kenne die Art vom Wienerwald, Kahlenberg Vadonia livida with vertical and radial directions of 30.05.1963, wo ich sie zusammen mit Stenurel- pronotal pubescence are often mixed in one popula- la septempunctata (vgl. Nr. 50) – die ebenfalls in tion, so we do not regard P. livida m. pecta (J. Daniel Südtirol höchst selten ist – um Blüten schwärmend et K. Daniel 1891) as a subspecies. fand. Nach Gr e d l e r (1866: 402, Leptura livida Fabr.) (*) Die Angaben von Bauer Fr. Moser sind oft Fau- häufig; Brixen; im Sextener-, Lüsener-, Sarn-, Pas- nafälschungen: siehe Gredler 1870: 2. Nachlese. seier- und Schnalser-Tale, bei Ratzes, Klobenstein, Bozen, Siebeneich, Prad (Gdlr.); im untern Etsch- gebiete (Zeni), in Judikarien (Frapporti) etc.

55 Im 20. Jh. können – neben einer Bestätigung der Rezent fand ich die Art zunächst im Trentino, im von Gredler genannten Fundgebiete – noch weitere Val Cadino, 1700 m, am 24.VIII.1967, 12 Ex. auf ergänzt werden: Im ganzen Gebiet. Bei Sterzing Schirmblüten; weiters bei Campiglio am 24.VII. (Knabl), Mauls-Mittewald (VI.-VIII.1965/70, und im Val di Genova, 1500 m, am 22.VII.1976. Vahrn, St. Andrä (VII.1965), Lüsen (Peez, Hellr.), Schließlich auch in Südtirol, im oberen Eisacktal, Tschötsch (VI.1966), Waidbruck (VI.1972), Kaltern bei Mauls und Grasstein, VIII.-IX.1970/71, sehr sel- (div.); Bruneck, (VI.1964, MV) (He l l r i g l 1967: 22; ten vereinzelt auf hohen Schirmblüten (5 Ex., leg./ 1974: 37, Leptura (Vadonia) livida pecta Dan.). coll. Hellrigl) (He l l r i g l 1974: 38; Pe e z & Ka h l e n Klausen-Thinnebach (600 m), V.-VII.1965/68, 5 Ex. 1977: 376; Sa m a 1988: 38). Hingegen wurde die Art (H. Baumann i. litt., Pseudovadonia livida F.). – von M. Egger, W. Schwienbacher und E. Niederfri- Gehört in Südtirol zu den ersten von mir häufig niger (i. litt. 2009) in Südtirol nie gefunden. gefangenen und daher später vernachlässigten Arten. Anmerkung: zu "Leptura" Auct. (nec Linné 1758) Nach M. Egger (i. litt. 2009) überall häufig. Vahrn Die neue Nomenklatur der folgenden, vormals als (830 m), VII.2009 (Mörl & Hellrigl). Auch viele "Leptura" geführten Arten wird sehr unterschied- Funde im Unterland und im Ultental Ende Mai bis lich gehandhabt. Die Großgattung wurde rezent Juli (Schwienbacher, in litt.2009). – Monitoring: aufgeteilt in drei Artengruppen: Corymbia Des Go- 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, 6 Ex., hä; IT01 zis 1886 (= Stictoleptura Casey 1924), Anastran- Ritten, 1700 m, 4 Ex., hä (W. Schwienbacher). galia Casey 1924, sowie Paracorymbia Miroshni- kov 1998. Diese werden von einigen Autoren, wie [00] [Vadonia unipunctata (Fabricius 1787)] Je n i s (2001: 118-125), nur als Untergattungen zur [= Leptura (Neovadonia) unipunctata Fabr.] „Großgattung“ Corymbia Des Gozis 1886 gestellt, Von den 9 europäischen Arten der Gattung Vadonia während andere Autoren, wie E. Vi v e s (2001: 17) Muls. 1863 kommen nur zwei in Italien vor: und G. Sa m a (2007: in Fauna Europaea), sie jeweils V. unipunctata (F.) und bei Istrien-Triest V. imitatrix als eigene Gattungen führen, was nur den Vorteil (Daniel 1891); diese fehlen aber in Südtirol. einer vereinfachten und kürzeren Schreibweise Ich kenne diese Art aus Ostösterreich, vom Neu- bietet. Be n s e (1995: 160 -179) unterscheidet nur siedlersee, VI.1968, 7 Ex. (Hellrigl). zwei Gattungen: Anastrangalia Casey 1924 und Corymbia Des Gozis 1886. 32 Lepturobosca virens (Linnaeus 1758) Verbreitung boreomontan in Nordeuropa und Ge- 33 Anastrangalia dubia (Scopoli 1763) birge Mitteleuropas; Entwicklung in Nadelholz und [= Leptura dubia Scopoli 1763] Laubholz (Betula). Larven im alten Totholz von Mittel- und Südeuropa; häufige, blütenbesuchende großem Durchmesser: Stümpfe, liegende Stämme; Art; Entwicklung in Nadelholz (Picea, Pinus); (Ho r i o n 1974: 60; Be n s e 1995:160-161, Fig. 473; (Ho r i o n 1974: 58; Be n s e 1995: 162-163, Fig. 481; Je n i s 2001: 112-113); Ital.: (Sa m a 1988: 38). Je n i s 2001: 114-115; Sa m a 1988: 39). Diese boreomontane bis subalpine Art ist in Süd- Nach Gr e d l e r (1866: 401, Leptura cincta Fabr.) tirol sehr selten. Die Käfer finden sich Juli /Sept. auf Distelblüten im Hochsommer häufig. Bei Inni- auf Schirmblüten. In Südtirol gab es bis 1970 /71 chen, im Tale Taufers, Lüsen und Eggen; Bozen; in nur alte Fundmeldungen von Gredler (He l l r i g l Welschtirol (Zeni); Passeier, auch in Abänderungen 1967). (♀), in Stöcken (Meister); in Martell (Fleischmann). Nach Gr e d l e r (1866: 400, Leptura virens L.) Stellen- Um das Mitterbad in Ulten (Gdlr. 1870); bei Völlan weise; in Südtirol: Eggen (Gdlr.) und Welschnofen (Weis 1873). [N.B: Einige weitere Angaben aus (Lippert); auf dem oberen Nonsberg (Gdlr.) und höheren Lagen sind auf L. reyi zu beziehen!]. bei Rabbi (Apetz); im Tale Ulten (Gdlr.); auch bei Im 20. Jh. bei Sterzing, 1909 (H. Knabl); Sarn- Meran (Rosenh.). Gr e d l e r (1873: 74) bei Trafoi tal, IX.1931 (MV); Schnalstal, VII.1934 (MV); auf Wiesenblumen, häufig (leg. Eppelsheim); Prov. Partschins, VII.1935 (MV); Vinschgau, IX.1936 Trient auch im Val Cadino (Bezirksförster Gobanz). (MV); Sand i. Taufers, VIII.1926 (MV); St. Jakob

56 in Pfitsch, VIII.1934 (MV = Museum Verona). Gröden (MV). – Vor allem aber gelangen ab 1967/70 – In den 1960 er Jahren: bei Mauls, Mittewald, zahlreiche Freilandfunde in Südtirol, Nordtirol und Schalders, Vahrn und Umgeb. von Brixen (Peez, Trentino, die Klärung über die Höhenverbreitung Hellr.). Im Obereisacktal, bei Mauls und Mittewald brachten. (800-900 m) VII.-VIII.1978 /71 ziemlich häufig auf Ähnlich wie L. hybrida und Lepturobosca virens, Schirmblüten; die Weibchen in vielen Farbvarie- tritt L. reyi (= inexspectata) nur selten unterhalb täten, auch die schwarze ab. chamomillae nicht der 1000 m-Grenze auf; hingegen ist sie oberhalb zu selten (Hellr.) (He l l r i g l 1967: 24; 1974: 37, 1200 m Seehöhe relativ häufig und ersetzt hier Leptura dubia). weitgehend die boreomontane L. dubia, die in sol- Mühlen: Bad Winkel (800 m), VII.1964, 5 Ex. chen Höhen kaum mehr auftritt. Dies konnte ich (H. Baumann i. litt., Anastrangalia). Belege in außer in Südtirol, 1967 auch im Trentiner Val Ca- coll. m.: Mauls (900 m): 1965, 1966, 1967, 1968, dino (1700 m) und 1969/71 im Nordtiroler Valser- 1969, 1970, 1984; Mittewald-Flagge, (850 m), 1988; tal (1300 m) beobachten, wo L. reyi nicht selten Naturns (1000 m): 1984; Lüsental (850 m): 1992 war; ebenso im Trentino, Val di Genova, 1500 m, (leg. Hellr.). Brixen, VI.-VII.1977-87; Montiggler 22.VII.1976. – Wald, VI.1983 (Deiaco: coll. Mörl). – Monitoring: Weitere Funde waren: Kematen /Pfitsch, 1400 m, 1992-96, IT01 Ritten, 1700 m, häufig (W. Schwien- 17.VII.1969, 1 Ex. (Peez); Mauls, 900 -1000 m, VII.- bacher). – Meran, Gfrill an Gampenpaß, VIII.2000 VIII. 1968/71, 12 Ex. auf Schirmblüten und Skabio- (R. Franke); Unterland, Oberfennberg, VI.2005 sen (Hellr.); hier ebenso 1979 und 1984; Grasstein, (R. Franke i. itt.). – In höheren montanen Lagen, 850 m, VIII.1970, 8 Ex. auf Schirmblüten (Hellr.); oberhalb 1200 m, wird sie zunehmend seltener und Zirogeralm, 1650 m, VIII.1970, 1 Ex. (Hellr.). In dort meist durch die folgende Art (L. reyi = L. in- Hinterlüsen, 1500 m, VIII.1970, 7 Ex. an gelben exspectata) ersetzt. Blüten (He l l r i g l 1974: 37, Leptura inexspectata). Im Vinschgau in höheren Lagen, aber nicht häufig 34 Anastrangalia reyi (Heyden 1889) (M. Egger, i. litt. 2009). – Monitoring: 1992-96, [= Leptura inexspectata Jansson & Sjöberg 1928] IT01 Ritten, 1700 m, 1 Ex. (W. Schwienbacher). – Boreomontan bis boreoalpin in Nord- und Mittel- E. Niederfriniger (in litt. 2009): Schnalstal (verein- europa; in den Alpen auf Blüten der Bergwiesen; zelt). – Ulten, Weißenbrunn, 1800 m, 23.08.2009, (Ho r i o n 1974: 59; Be n s e 1995: 162-163, Fig. 482; 1♂ (coll. Ist. Sperim. S. Michele, det. Hellr.). Je n i s 2001: 114-115; Sa m a 1988: 39). Gr e d l e r (1866: 401) hatte diese erst später beschrie- 35 Anastrangalia sanguinolenta (Linné 1761) bene Art noch nicht von der sehr ähnlichen Leptura [= Leptura sanguinolenta Linnaeus 1761] dubia unterschieden; hierher zu beziehen ist sicher Ganz Nord- und Mitteleuropa; teilw. S-Europa; Ent- eine Angabe für die Mendel, 1260 m (Gdlr.), so- wicklung in morschem Nadelholz (Fichte, Kiefer); wie weitere Angaben aus höheren Lagen (Gr e d l e r (Ho r i o n 1974: 57; Be n s e 1995: 160-161, Fig. 474; 1873: 75): "häufig auch mit L. sanguinolenta und Je n i s 2001: 114-115; Sa m a 1988: 38-39). L. maculicornis von Trafoi [1540 m] bis Franzens- Nach Gr e d l e r (1866: 401) zusammen mit L. dubia höhe [2188 m] (Dr. Eppelsheim, Pfalz)." [= cincta Fabr.], nur noch häufiger. Lüsen (Gdlr.); Die Art wurde erstmals 1966 durch A. v. Peez für Taufers, auf Dolden (Rederl.); Bozen, Eggental; Südtirol nachgewiesen, der in coll. Museums Trient bis an den Ritten, Salten, die Seiser Alpe und Men- 2♂ und 1♀aus Seis entdeckte. Die nur schwierig del, auf Sorbus aucuparia im Juli (Hsm., Gdlr.); von Leptura dubia unterscheidbare Art steckte auch im Fleims- und Lägertale (Gdlr.); St. Leonhard in der Museumssammlung noch unter dem alten, (Meister). gemeinsamen Namen (He l l r i g l 1967: 24). Später Auch im 20. Jh. auf Blüten und an Nadelholzschlä- fand ich noch weitere undeterminierte Ex. in der gen in Gebirgstälern im Juni /Aug. häufig. Gehört Sammlung des Museums Verona (MV): Rain im neben voriger (L. reyi) u.a. zu den im Gebirge in Pfitschtal, VIII.1934 (1 Ex. Pomini leg., MV), so- der Subalpinzone am höchsten aufsteigenden Arten. wie ein rezentes Ex. (undatiert) aus St. Christina in Sterzing 1909 (Knabl); in den 1960 -70 er Jahren

57 Mauls, Mittewald, Vahrn, Schalders (Peez, Hellr.); VII.1967 (div. Ex., Frieser); hier auch VII.1969 /70, Brixen Umg., Lüsen, Tschötsch, St. Andrä (div.); im 4 Ex. auf Kamillen und Schirmblüten (Hellr.); ver- Pustertal bei Schluderbach (Hellr.) u.a.o. einzelt auch bei Branzoll, VI.1972, 2 Ex. (Hellr.) In Südtirol bei Mauls auch eine Männchenform mit (He l l r i g l 1967: 23; 1974: 37, Leptura fulva Deg.). schwarzer hinteren Seitenrandkante, die zur Unter- Völs a. Schlern, VII.1971/73, 3 Ex. (leg. Kamp, scheidung von ähnlichen dubia-Männchen "ab. me- i. itt.). – Vahrn, 07.VIII.1986, 2 Ex. (Hellrigl). Auer, lanocincta f. nov." benannt wurde (He l l r i g l 1967: Lahn, VII.1985, in Anzahl (Schwienbacher) (Ka h - 23, Leptura sanguinolenta L.). – St. Peter /Gröden, l e n 1987: 167). Trafoi, Toblach, Gossensaß (vid. Sa m a 1988, Anast- Auerer Lahn bis Branzoll regelmäßig im Juli auf rangalia sanguinolenta L.). – Klausen, Thinnebach Blüten; Pfatten Juli 1988; (Schwienbacher, in (600 m), VII.1960/66 (H. Baumann, i. litt.). litt.). In der Umgebung von Auer früher zahlreich Besonders häufig bei Mauls: 1964, 1965, 1967, (M. Egger, i. litt. 2009). – Monitoring: 1992-96, 1969, 1970, 1979; bei Schalders und Naturns 1984. IT02, Montiggl, 600 m, 1 Ex. (W. Schwienbacher). Die überall häufige Art wurde später nicht mehr E. Niederfriniger (in litt. 2009): Meran Umg., weiter notiert. Passeier, Ulten, Vinschgau, vereinzelt. Monitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, 3 Ex.; IT01 Ritten, 1700 m, 1 Ex. (W. Schwienbacher). 37 Paracorymbia hybrida (Rey 1885) Aicha, VIII.1980; Brixen VII.1987 (G. Mörl). [= Leptura hybrida Rey 1885] Vinschgau, Sonnenberg, St. Martin i. Kofel, VII.2003 Westliches Mitteleuropa bis Alpensüdseite; Ent- (R. Franke); Unterland, Fennberg b. Kurtatsch, wicklung unbekannt, vermutlich in Nadelholz; VI.2005 (R. Franke, i. litt.). (Ho r i o n 1974: 51; Be n s e 1995: 176-177, Fig. 526; Je n i s 2001: 116-117; Italien: Sa m a 1988: 43-44). 36 Paracorymbia fulva (De Geer 1775) Gr e d l e r (1866: 401, Leptura) hatte diese erst später [= Leptura fulva De Geer 1775] (1885) neu beschriebene Art noch nicht gekannt und West- und Mitteleuropa, Südeuropa; Entwicklung somit von den beiden verwandten Arten (fulva Deg., vermutlich in Pappeln und div. Laubbäumen; maculicornis Deg.) nicht unterschieden. (Ho r i o n 1974: 50; Be n s e 1995: 178-179, Fig. 532; Die Art ist ähnlich der maculicornis Deg. (doch Fld. Je n i s 2001: 116-117); Italien: Sa m a (1988: 42). länger, nach hinten stärker verschmälert, einfarbig Nach Gr e d l e r (1866: 401, Leptura tomentosa Fabr.) gelbbraun, an der Spitze nicht dunkel); sie findet auf blühenden Zwiebeln und Schirmblumen, im sich in Südtirol montan bis subalpin auf Schirm- Juni und Juli nicht selten. Brixen (Rosenh.); Bozen, blüten (oft vergesellschaftet mit L. inexspectata und auf Orlaya grandiflora und Rubus; bei Rafenstein, Pachyta quadrimaculata), VII.-VIII. Jenesien, Nals und Naturns; St. Leonhard häufig Im Trentino fand ich sie in höheren Lagen im Val (Meister); am Nonsberg und bei Ala (Rosenh.); so- Cadino (1700 m), VIII.1967, 6 Ex. und im Val di wie um das Mitterbad [ca. 960 m] in Ulten (Gdlr. Genova, VII.1976, 4 Ex. – In Südtirol konnte ich 1870). die Art erstmals 1967, am 17.VII. (1♀) und am Ich kenne die Art auch aus Istrien, 30.VI.1967, 4.VIII (1♂) im Obereisacktal bei Mauls und Mitte- 12 Ex. (Hellrigl); in Südtirol ist sie aber nicht häu- wald (800-900 m) nachweisen; am 4.VIII.1967 fing fig. Im 20. Jh. eher spärliche Funde und Belege, A. v. Peez am Monte Pana (1600 m) bei St. Chris- meist in Museums- und Privatsammlungen: bei tina /Gröden noch 1♀. – Weitere Belege: Mauls, Brixen, mehrmals (Gerstendörfer 1931); hier auch 29.VI.-26.VIII.1968/70, 4 Ex. auf Schafgarbe und 23.VI.1952 (leg. Dr. Kofler in coll. Peez). Bozen, Schirmblüten; am Gampenpaß, VII.1969, 2 Ex. und VI.1932 (4 Ex., Pechlaner); Partschins, VII.1935 Mitterbad /Ulten, VII.1972, 2 Ex. (Hellrigl) (He l l - (2 Ex., Pomini leg., MV); Meran-Gratsch, r i g l 1967: 23; 1974: 37, Leptura hybrida Rey). 15.VII.1937 (4 Ex., Wohlmann) und 8.VII.1970 Mühlen: Bad Winkel (800 m), VII.1964, 2 Ex. (4 Ex., Hampel); Montan, VII.1955 (2 Ex., Wohlm.); (H. Baumann i. litt., Paracorymbia). St. Martin Klausen, 27.VI. 1964 (Wohlm.). – Später dann i. Kofel, VII.1970, 3 Ex. (Kamp); Schnalstal, Vernagt, wiederholt, doch immer vereinzelt bei Waidbruck, in Anzahl auf Blüten, 28.VII.1973 (G. Rößler)

58 (Pe e z & Ka h l e n 1977: 375). – Bei Mittewald, 39 Corymbia cordigera (Fuessly 1775) VI.1976, und VIII.1989, je 2 Ex. (Hellr.). [= Leptura cordigera Fuessly 1775, auct.] Matschertal und Münstertal (G. Rößler) (Ka h - [= Stictoleptura cordigera (Fuessly 1775)] l e n 1987: 167). Bei Naturns und Laas (1000 m), Corymbia Des Gozis 1886 [genus] = Stictoleptura VIII. 1984, in Anzahl in Borkenkäferfallen, Casey 1924 = Aredolpona Nakane & Ohbay. 1957 15 Ex. (Hellr.). – Naturns 05.08.1984; Mittewald Südl. Mitteleuropa u. S-Europa; Entwicklung wahr- 08.08.1995; (Schwienbacher, in litt.). In der Um- scheinlich in morschem Laubholz; Blütenbesuch; gebung Auer und Mitterberg (M. Egger, i. litt. (Ho r i o n 1974: 54-55; Be n s e 1995: 166-167, Fig. 497; 2009). – Monitoring: 1992-96, IT01 Ritten, 1700 m, Je n i s 2001: 122-123; Italia: Sa m a 1988: 44). 1 Ex. (W. Schwienbacher). E. Niederfriniger (in litt. Diese mediterrane, wärmeliebende Art entwickelt 2009): Meran Umg., Passeier, Ulten, Vinschgau sich in verschiedenen Laubgehölzen. Ich kenne die (regelmäßig); im Schnals knapp unter der Wald- Art aus Istrien, 26.VI.1967, und von der kroatischen grenze auf Schirmblüten Mitte Juli bis Mitte August Insel Cres, VII.1979. – In der Region Trentino- zuletzt 2008. Im Zieltal oberhalb Partschins 1400 m, Südtirol konnte sie vom unteren Etschtal (Zeni), A. Sept. 2002 (sehr große Ex. –12 mm) auf großen mehrmals bis in den Bozner Talkessel herauf nach- Schirmblüten. Vinschgau-Pfossental, 1500 -1600 m, gewiesen werden. Hier nach Gr e d l e r (1866: 401, 12.09.2009, 5 Ex. auf Schirmblüten (coll. Ist. Spe- Leptura hastata Fabr.) an den Talhängen bis 950 m rim. S. Michele, det. Hellrigl). aufsteigend, am Ritten (Eyrl); in Bozen, am häufig- sten am Hörtenberg und bei Rafenstein auf Fenchel 38 Paracorymbia maculicornis (De Geer 1775) etc. vom Mai bis Juli (Rosh.; Hsm., Gdlr.); auch bei [= Leptura maculicornis De Geer 1775] Terlan (Rosh.) und Perdonig (Gdlr.). Nord- und Mitteleuropa, Südost-Europa; Entwick- Weitere Funde bei Bozen-Moritzing (coll. Mus. lung in verrottendem Laub- und Nadelholz; (Ho r i - Trient); der Präparator des Museums, A. Pe r i n i , o n 1974: 51; Be n s e 1995: 174-175, Fig. 520; Je n i s fand angeblich sogar noch 2 Ex. bei Atzwang 2001: 118-119); Italien: (Sa m a 1988: 43). (Mitt. A. v. Peez) (He l l r i g l 1967; Pe e z & Ka h l e n Nach Gr e d l e r (1866: 401, Leptura maculicor- 1977). nis De Geer) auf Wiesenblumen und Distelblüten Aus dem Eisacktal, Atzwang (400 m), meldet nun zusammen mit L. sanguinolenta ziemlich häufig auch H. Baumann (in coll.) 2 Ex vom 23.VII.1963 (Rosenh.) bis 1600 m. Innichen, Lüsen, Arabba, (Sammler unbekannt); möglicherweise handelte es Durnholz, Petersberg, Ritten, Bozen, Mals, Martell, sich um die besagten Belege von A. Perini. Passeier usw. (Gdlr.). Es gibt hier nur wenige sonstige Belege aus der Auch im 20 .Jh. sehr häufig und in montanen bis 1. Hälfte des 20. Jh.: Bozen, VII.1906 (4 Ex., subalpinen Lagen (800 -1800 m) wohl überall ver- leg. Wörndle); Meran-Gratsch, 15.VII.1937 (6 Ex., breitet. Besonders zahlreich fand sich diese kleine leg. Wohlmann) (He l l r i g l 1974: 38). – Die Selten- Art 1964-1975 bei Mauls, Schalders, Brixen und heit hat in den letzten 5 Jahrzehnten noch weiter Vahrn (Ende Juni bis Ende Juli); auch bei Mit- zugenommen. In Anbetracht von grassierender tewald 1976 (div.) (He l l r i g l 1967: 23; Leptura Überdüngung, Pestizidausbringung und Bewässe- maculicornis; Pe e z & Ka h l e n 1977). – Klausen, rung hier jedenfalls stark gefährdet. Thinnebach (600 m), VII.1966, sowie Waidbruck, Lajen (1000 m) VI.1983 (H. Baumann, i. litt.). Bei 40 Corymbia erythroptera (Hagenb. 1822) Laas, 1000 m, VIII.1984, 12 Ex. in Borkenkäfer- [= Leptura erythroptera Hagenbach 1822, auct.] fallen (leg. Hellr.), ebenso bei Naturns, VIII.1984. [= Stictoleptura erythroptera (Hagb.), auct.] – Monitoring: 1992-96, IT01 Ritten, 1700 m, s. hä [= Leptura rufipennis Muls., Gredler 1866] (W. Schwienbacher). Zerstreut in Mitteleuropa und Südosteuropa; Ent- Vinschgau-Pfossental, Mitterkaser, VIII.2003 wicklung in totem Kernholz von Laubbäumen; (R. Franke). Auch in Vahrn rezent: VII.2009 (Ho r i o n 1974: 48-50; Be n s e 1995: 170-171, Fig. 506; (Hellr.). Je n i s 2001: 122-123; Italien: Sa m a 1988: 41).

59 Eine seltene südostmediterrane Art, von der aus Raudegg, VI.-VII.2009, in Anzahl; am 15.VII.2009, Südtirol nur wenige alte Angaben vorliegen; sie 6 Ex. auf Lärchenstock am Waldrand; massenhaft ist hier als "verschollen" anzusehen (He l l r i g l & in Vahrn-Lüsen VII /VIII.2010 (Mörl & Hellrigl). Ka h l e n 1996). – Nach Gr e d l e r (1866: 402, Leptu- Monitoring: 1992-96, IT01 Ritten, 1700 m, hä. ra rufipennis Muls.): "Einmal bei St. Leonhard im (W. Schwienbacher). Meran, Gfrill am Gampenpaß Flug gesammelt (1 Ex. Meister, in coll. Gredler)." und Tschögglberg Vöran, VIII.2000 (R. Franke). Weitere Einzelfunde nach Gr e d l e r (1873, 1875): bei Völlan im Hochsommer auf einer Distelblüte 42 Corymbia scutellata (Fabricius 1781) (leg. Golser); einmal am Griesnerberge bei Bozen [= Leptura scutellata Fabricius 1781, auct.] auf Schirmblumen (F. Lechner). – Einen weiteren [= Stictoleptura scutellata (Fabricius 1781)] Fundbeleg aus Seis meldet Sa m a (1988: 41). Die [= Melanoleptura scutellata (Fabr.) auct. p.] thermophile Art, mit Larvenentwicklung in Laub- Weite Verbreitung in Mittel- und Südeuropa; gehölzen, hat eine höchst bemerkenswerte ostme- Entwicklung in morschem Laubholz (besond. diterrane bis pontische Verbreitung und ist auch aus Buchen); (Ho r i o n 1974: 56-57; Be n s e 1995: Istrien bekannt (vgl. Sa m a 1988: 40, Fig. 21). In der 166-167, Fig. 495; Je n i s 2001: 120-121; Sa m a 1988: Schweiz sehr selten (Allenspach 1973). Von M. Eg- 45-46). ger (i. litt.) in Südtirol nicht gefangen. Neuerdings Die Art entwickelt sich vornehmlich in Buchen bezweifelt G. Sa m a sogar ein Vorkommen in Italien: (Fagus), seltener in anderen harten Laubhölzern, Da n i l e v s k y (2003): According to G. Sa m a (2002), und fehlt daher im größten Teil unseres Gebietes. Stictoleptura erythroptera absent in Italy. Die Käfer sind Blütenbesucher und erscheinen Juni /Juli. Ro s e n h a u e r (1847) meldet sie im Juli 41 Corymbia rubra (Linnaeus 1758) um Meran, selten. Nach Gr e d l e r (1866: 401, [= Stictoleptura rubra (Linnaeus 1758)] Leptura scutellata Fabr.) bei Bozen, Jenesien und [= Leptura rubra Linné 1758, auct.] Weißenstein, sehr selten (Hsm., Gdlr.). – Gr e d l e r Weite Verbreitung in ganz Europa; Entwicklung in (1873: 75) bei Lana (Weis) und Völlan nicht selten Nadelholzstöcken; Käfer auf Blüten, häufig; auf gefällten Buchen zusammen mit Rosalia (Ho r i o n 1974: 54; Be n s e 1995: 168-169, Fig. 501; alpina. Je n i s 2001: 124-125; Italien: Sa m a 1988: 45). Im Wienerwald fing ich die Art in den 1960 er Jahren Gr e d l e r (1866: 400, Leptura testacea Linn.; L. ru- in Wien, am Kobenzl und im Lainzer Tiergarten. brotestacea Rosh.) kannte "kein Tal Tirols, woher Aus Südtirol gibt es wenige Belege aus der 1. Hälfte uns diese gemeinste Art nicht bekannt geworden des 20. Jh.: Sarntal, IX.1931 (1 Ex., leg. Perini); wäre." Sie findet sich bis zu 1250 m Seehöhe, auf Hafling, 20.VI.1938 (1 Ex., coll. Mus. Verona); ein- Dolden, Baumstämmen und in Stöcken. (Abb. 12) mal auf der Mendel, 26.VI.1950 (leg./coll. Peez). Auch im 20. Jh. eine der häufigsten Arten in unseren (He l l r i g l 1967: 25; 1974: 38, Leptura scutella- Nadelwäldern; Entwicklung in anbrüchigen ta). – M. Egger (i. litt. 2009) kennt nur Funde aus Stöcken. Im ganzen Gebiet in montanen bis Nordtirol. Die Art müsste in Südtirol aber weiterhin subalpinen Lagen nachgewiesen; äußerst gemein in den Buchengebieten zu finden sein. Ein rezen- im oberen Eisacktal (von Sterzing bis Mittewald) ter Nachweis wurde aus dem Eisacktal bekannt, (He l l r i g l 1967: 24). – Aus dem Eisacktal liegen bei Vahrn VI.1993, 1♀ (leg. G. Mörl, det. Hellrigl mir folgende Fundorte und Funddaten vor: Mauls, 2009). Weitere 3 Ex. im Schnalstal aus Birken- Mittewald, Flagge, Aicha, Vahrn, Schalders, stamm, 08.06.2010 (leg./det. E. Niederfriniger). Lüsental etc.: 1965, 1966, 1967, 1968, 1969, 1970, 1972, 1975, 1979, 1981, 1983, 1984, 1988 etc. 43 Judolia sexmaculata (Linnaeus 1758) Klausen-Thinnebach (600 m), VII.1960-1966/67, Boreomontane / boreoalpine Verbreit. in N-Europa u. 3 Ex. (H. Baumann, Stictoleptura); Taufers, Südl. M-Europa; Entw. in Wurzeln von Fichten. Mühlen: Bad Winkel (800 m), VII.1964, 4 Ex. (Ho r i o n 1974: 61-63; Be n s e 1995: 148-149, Fig. 430; (H. Baumann i. litt.). – Auch rezent häufig: Vahrn- Je n i s 2001: 126-127; Italia: Sa m a 1988: 34).

60 Nach Gr e d l e r (1866: 397, Pachyta sexmaculata nicht glaubhaft, jene für Klobenstein sowie Martell L., var. trifasciata Fabr.) im Eisacktale (Ausserer) möglich. und am Platzerberg bei St. Leonhard i. P., 1260 m, an frisch gefällten Fichten (Meister). Gr e d l e r (1882: 44 Pachytodes cerambyciformis (Schrank 1781) 235, Acmaeops trifasciata Fabr.): Am Fortscheller- [= Judolia cerambyciformis (Schrank) (Leptura)] joch [bei Latzfons] (Prof. Quellacasa). Weite Verbreitung in Mittel- und Südosteuropa; Im 20. Jh. erwies sich diese Art hier als recht selten: Entwicklung in Wurzeln von Laub- und Nadelholz; am Brenner (Ratter, n. Wö r n d l e 1950), Sterzing, (Ho r i o n 1974: 63; Be n s e 1995: 150-151, Fig. 435; VI.1909, 2 Ex. auf Spiräen (H. Knabl); aus Vahrn Je n i s 2001: 128-129; Italien: Sa m a 1988: 34). bei Brixen gemeldet von Ge r s t e n d ö r f e r 1931 (Lep- Nach Gr e d l e r (1866: 397, Pachyta octomaculata tura sexmaculata). Auch im Pfitschtal, VIII.1934 Fabr.) auf Wiesen nicht selten. Taufers (Rederl.); (2 Ex. leg. Pomini, MV). – Erste rezentere Funde um die Seiseralpe und im Eisacktale (Gdlr.); bei bei Grasstein, 14.VI.1966, 1 Ex. auf Schirmblüte Bozen und auf den umliegenden Gebirgen, wie (leg. Hellrigl); in den Folgejahren 1967/70 noch am Ritten, am Kohlererberg, gegen Steinegg, im mehrmals, doch nur vereinzelt, bei Grasstein und Sarntale etc. (Hsm.; Gdlr.); Passeier, bis Raben- Mauls auf Schirmblüten gesammelt (div. R. Frieser, stein (Meister); Obervinschgau, im Juli (Gdlr.); in 2 Ex., Hellrigl) (He l l r i g l 1967: 25; 1974: 38); nicht Welschtirol (Zeni, Costesso). häufig. – Später auch im Lüsental beim Walder, Im 20. Jh. im Gebirge auf Blüten im Mai /Juli häu- VII.1970 /75, mehrmals an Schirmblüten (Hellr.); fig. Scheint in tieferen Lagen des Etschtales zu feh- V.1986, 1 Ex. (Deiaco, coll. Mörl). – Im Nord- len. Im Eisacktal bei Sterzing (Knabl 1909) und tiroler Valsertal, 1350 m, VII.1969, 1 Ex. (Hellr.). in den 1960 -70 er Jahren häufig bei Mauls /Mitte- – Vinschgau: im Schnalstal-Vernagt, 1800 m, wald (VII.1964/66 - VIII.1970/72), Vahrn (V.1964), 13.VII.1974 (1 Ex.), Pfossental, 17.VII.1974, Schalders (VI.1966), Lüsen (VII.1966) (coll. Hellr.) Martelltal, Zufrittsee, 6.VII.1970, 1 Ex. (G. Röß- und Brixen (leg. Peez, Hellr.); hier bis zur Plose ler) (Pe e z & Ka h l e n 1977: 377). Im Matschertal, aufsteigend (T. Kerer). Entwickelt sich nach meinen bei 1800 m, 17.VII.1978, 1 Ex. (G. Rößler) (Ka h - Beobachtungen auch in Erle (He l l r i g l 1967: 26). l e n 1987: 167). – In den 1980 er Jahren häufiger Klausen-Thinnebach (600 m), VII.1960/67, 2 Ex. und regelmäßig in Borkenkäferfallen: bei Montan (H. Baumann i. litt.). – Auch im Vinschgau: bei Na- und Naturns (1100 m), VIII.1984, div. Ex.; ebenso turns, VI.1985 und Mals, VIII.1984 (Hellr.); in den VIII.1988 /VII.1989 bei Welsberg 12 Ex., bei Nie- letzten Jahren /Jahrzehnten weiterhin häufig (Hell- derdorf VII.1990 /91, 2 Ex. und Mittewald-Flagge rigl, Kahlen, Mörl) (He l l r i g l & Ka h l e n 1996). 1988, 2 Ex. (leg./coll. He l l r i g l ). – Ulten / St. Wal- – Monitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, hä; burg /Gföll Juli 1986 bis 1989 (Schwienbacher, in IT01 Ritten, 1700 m, s. hä. (W. Schwienbacher). – litt.). – In Ulten bei St. Walburg einmal zahlreich Gadertal-Abtei, 1600 m, VIII.1997 div. (Mörl). (M. Egger, i. litt. 2009). E. Niederfriniger (in litt. Auch von div. anderen Sammlern in Südtirol regel- 2009): Passeier, Ulten, Vinschgau vereinzelt. – Wei- mäßig und häufig gefunden. Hafling, St. Kathrein, tere Fundorte nennt Sa m a (1988: 34) von Trafoi VII.1993; Schlanders, VIII.1999; Lichtenberg / und Reschensee (St u r a n i 1981); Pfitschtal (Riva Prad, VI.2005; St. Walburg / Ulten, VI.2007; Meran, di Vizze), Sand i. Taufers! und Vahrn! Grissian b. Tisens, St. Jakob, VI.2009 (R. Franke).

Anmerkung: Während die von Gredler angeführte 45 Pachytodes erraticus (Dalman 1817) "var. trifasciata Fabr., bzw. Acmaeops trifasciata" [= Judolia erratica (Dalman 1817) (Leptura)] sich recht eindeutig auf J. sexmaculata bezieht, Südliches Mitteleuropa und Südosteuropa; Ent- dürfte bei der Stammform von "Pachyta sexmacu- wicklung in morschen Wurzeln von Laubholz; lata " zumindest teilweise J. erratica gemeint ge- (Ho r i o n 1974: 64; Be n s e 1995: 150-151, Fig. 436; wesen sein, die er noch nicht unterschieden hat- Je n i s 2001: 126-127; Sa m a 1988: 35, Fig. 19). te. Angaben für: "Bozen und Andrian" sind daher Bei Gr e d l e r (1866: 397, Pachyta) wird die Art noch nicht erwähnt und von den anderen Judolia

61 unterschieden, doch könnten sich Gredlers Anga- Tatsächlich kommt P. pubescens in Südtirol nicht ben "aus dem Etschtal von Andrian (Gdlr.) [274 m]" vor; aus Italien ist sie nach Sa m a (1988: 31, Fig. 17) vermutlich auf diese beziehen. nur aus Friaul und dem Aostatal bekannt. Sie könnte Die mediterrane Art ist typisch für wärmere Regio- aber eventuell in Osttirol zu erwarten sein. nen: so fand ich sie überaus zahlreich in Istrien, bei Opatjia-Icici, am 1.VII.1967. – Erst 1974 gelang es 46 Pedostrangalia revestita (Linnaeus 1767) die Verbreitung dieser südl. Art in Südtirol näher [= Strangalia (Leptura) revestia (Linn.) auct.] abzuklären, aufgrund von aufgespürten Beleg- Mittel- u. Südeuropa, südl. N-Europa; Entwicklung exemplaren in div. Sammlungen: bei Meran-Gratsch, in teilw. totem Laubholz; Käferanflug an Wipfel; 15.VII.1937 (1 Ex., Wohlmann); Terlan-Siebeneich, (Ho r i o n 1974: 64-65; Be n s e 1995: 144-145, Fig. 418; 21.V.1927 (1 Ex., MV); Bozen, VIII.1955 (1 Ex., Je n i s 2001: 138-139; Italia: Sa m a 1988: 31). Messori, MV) – sowie zahlreicher Funde durch Nach Gr e d l e r (1866: 399, Strangalia revestita Linn.) Verf. u.a. am Mitterberg /Kaltern, 16.VI.1972, Selten. Bozen, besonders bei Haslach auf Cornus 10 Ex., sowie bei Atzwang, 28.VI.1972, 30 Ex. sanguinea, Mai und Juni; Stadl (Gdlr.); in Vistrad (leg./coll. Hellrigl). Die Art erwies sich im Etschtal Passeier (Meister); Mt. Baldo (Rosenhauer). und den xerothermen Buschwaldlagen des unteren Im 20. Jh. gelang es zunächst Prof. Hellweger Eisacktales, sowie bei Bozen und Branzoll im Juni (am Vinzentinum unterrichtender Schmetterlings- auf Blüten, als ziemlich gemein. Am Mitterberg spezialist) bei Brixen, in der Hachel (Ausgang der regelmäßig (M. Egger, i. litt. 2009). – Monito- Rienzschlucht) 3 Ex. zu fangen (Ge r s t e n d ö r f e r ring: 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, 3 Ex., hä 1931). Aus Truden befindet sich ein älteres Ex. in (W. Schwienbacher). – In den höheren Nadelwald- coll. Wohlmann /Innsbruck; es ist ohne Datum, aber gebieten fehlt sie hingegen (He l l r i g l 1967: 25; wie viele andere Wohlmann-Funde aus Südtirol, 1974: 38; Pe e z & Ka h l e n 1977: 377). wohl den Jahren 1954 /55 zuzuordnen. Im Jahre 1966 /67 gelang es dann Verfasser diese als [00] [Pedostrangalia pubescens (Fabricius 1787)] selten geltende Art bei Brixen wiederzufinden und Verbreitung: Mittel- und Südosteuropa, südl. Nord- dabei auch ihre Lebens- und Entwicklungsweise zu europa; Entwicklung vermutl. Nadel- u. Laubholz; untersuchen und zu klären. Wie bereits Re i t t e r be- (Ho r i o n 1974: 65; Be n s e 1995: 144-145, Fig. 419; schrieb, ist diese Art ein Wipfeltier (akrodendrische Je n i s 2001: 136-137); Ital.: (Sa m a 1988: 31-32). Art), das in Eichen, Ulmen u.a. brütet, deren Wipfel Ein mögliches Vorkommen der Art in Südtirol war die Käfer umschwärmen; gelegentlich besuchen sie zunächst vermutet worden (He l l r i g l 1967: 62), aber auch blühende Sträucher. zumal diese aus Nordtirol bekannt war (Wö r n d l e In Brixen fand ich nun Larven – durch einen 1950); dort auch schon mehrmals von Gr e d l e r glücklichen Zufall – in größerer Anzahl und allen (1866: 399, Strangalia pubescens Fabr.; 1873; Entwicklungsstadien, in altabgestorbenen, stark an- 1875, 1878) angeführt worden. Hingegen wurde sie gewitterten, aber noch harten Aststümpfen älterer für Trentino von Be r t o l i n i (1899) nicht erwähnt. Allee-Ulmen, am Eisackdamm in Brixen. Die harten Später wurde von He l l r i g l (1974: 38) ein vermeint- und zähen, armdicken Aststümpfe, an deren Basis liches, braunrotes ♀ dieser Art vom Mitterberg / die Bäume schon viel Umwallungsgewebe gebildet Kaltern angeführt, das am 6.V.1972 vor Ort frisch hatten, ragten mit ihrer Basis zahnwurzelartig tief aus einem armdicken, kernfaulen Eichenast ge- in das lebende Holz hinein. In der feucht-mulmigen schnitten wurde (leg. Eisenstecken, in coll. Kahlen). aber noch zähfaserigen Aststumpfbasis minierten Es war dies aber eine Fehlbestimmung, die sich spä- die revestita-Larven in ziemlicher Anzahl. Aus Alt- ter bei Überprüfung als Pedostrangalia revestita, larven und bereits vorgefundenen Puppen, konnte ab. labiata Muls.♀ herausstellte (vgl. He l l r i g l ich an die 30 Käfer züchten, die sehr variabel in der 1986: Färbung und Lebensweise von Pedostrangalia Färbung waren (He l l r i g l 1986) (Abb. 13). revestita). Diese Fehlmeldung war zunächst auch Diese Zufallsentdeckung kam dadurch zustan- von Ho r i o n (1975: 103) zitiert worden und wurde de, dass ich kurz zuvor in derselben Ulmenallee erst bei Pe e z & Ka h l e n (1977: 377) berichtigt. im Süden von Brixen an einem Stamm eine alte

62 verholzte Bombensplitterverletzung (von etwa drei- In coll. Hellrigl (Brixen): 250 Belegexemplare von facher Handgröße) gefunden hatte, mit Insekten- Pedostrang. revestita aus Südtirol (1967-1985). – Ausfluglöchern. Diese hohl klingende Holzplatte Am Mitterberg, Mitte Mai, aber nicht häufig (M. Eg- ließ sich aus der alten Stammverletzung herauslö- ger, i. litt. 2009). – Mitterberg/Kaltern, V.1981, sen und darunter fanden sich überraschenderwei- 1 Ex. (Deiaco), idem: V.1987, 1 Ex. (leg. Mörl). Am se einige Puppenwiegen mit verpuppungsreifen Mitterberg, Anf. Juni, öfters an Eichenblüten; auch Larven von Rhamnusium bicolor (mit dornartigen in Montiggl 08.06.1989 (Schwienbacher, in litt.). Apexfortsatz). – Monitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, Bei der vergeblichen Suche nach weiteren solchen 1 Ex. (W. Schwienbacher). E. Niederfriniger (in Wundstellen an den Bergulmen, kamen als einzi- litt.): Zucht aus Flaumeiche Meran Umg. und ge mögliche Alternative mit ähnlichen Entwick- Vinschgau: 1995-2009. lungsbedingungen eben besagte Aststümpfe in Betracht. Bei ihrem Herausschlagen mit dem Beil Anmerkung: Die nächstverwandte Art ist Pe- fiel sogleich auf, dass die zahlreichen vorhandenen dostrangalia verticalis (Germar 1822), schwarz kleinen Cerambycidenlarven keine Rhamnusium mit rotem Scheitel und überwiegend rotem Hin- sein konnten (da sie keinen Apexdorn hatten). Auf terleib; sie ist in Istrien-Dalmatien verbreitet und die Frage meines Begleiters A. v. Peez unter dem fehlt in Südtirol. Baum, der mir beim Erklettern der Ulme Seilzug gegeben hatte, was dies wohl dann sein könnte, 47 Stenurella melanura (Linnaeus 1758) anwortete ich kühn „Strangalia revestita“ – ein [= Strangalia melanura (Linné) auct.] reiner Zufallstreffer! Nord-, Mittel- u. Südeuropa; Entwicklung in mor- In der Folge, im V.-VI.1967/71, konnte ich am schem Laub- u. Nadelholz; Käfer auf Blüten, häufig; Eisackdamm in Brixen weitere 2 Dutzend Exem- (Ho r i o n 1974: 71; Be n s e 1995: 188-189, Fig. 559; plare aus anbrüchigen Ulmenstumpfen ziehen; die Je n i s 2001: 128-129; Italien: Sa m a 1988: 49-50). Aststümpfe wurden inzwischen mit Motorsäge her- Nach Gr e d l e r (1866: 400, Strangalia melanura ausgeschnitten (Abb. 14). Auf der Tschötscherheide Linn.) Häufig auf Wiesen- und Waldblumen und fand ich sie einmal in Wipfelästen von Eichen; in Disteln. In Antholz (Gdlr.); Brixen (Rosenh.); Bozen Neustift wurde am 16.VI.1970 1 Ex. im Flug gefan- und Klobenstein (Hsm., Gdlr.); Passeier etc. gen (Hellr.) (He l l r i g l 1967: 26; 1974: 38). Auch im 20. Jh. hier im Juni /August auf Blüten Bei Auer, Castelfeder wurden am V.1968 2 Ex. im sehr häufig, von Tallagen bis zur Waldgrenze. – Im Flug gefangen (Kahlen). Ab 1974/76 bis ca. 1985 Eisacktal 1965 -70, häufig bei Sterzing, Mauls, Mit- wurde die Art dann am Mitterberg bei Kaltern, um tewald, Schalders, Brixen, Vahrn, Lüsen (div.) etc.; die Wipfel jüngerer, niederer Eichen fliegend, in ebenso Überetsch, am Mitterberg und im Unterland größerer Anzahl erbeutet (Hellrigl, Kahlen, Witz- (div.) (He l l r i g l 1967: 28; Pe e z & Ka h l e n 1977: gall u.a.) (Pe e z & Ka h l e n 1977: 377). Die Käfer 378). – Mühlen: Bad Winkel (800 m), VII.1964, 4 schwärmen an warmen windstillen Tagen, Anf./ Ex., sowie Klausen VII.1966, 2 Ex. (H. Baumann Ende Mai, ab 11h Vormittag um die Wipfel jüngerer i. litt.). Auch in Sand i. Taufers (MV) und im Vin- Eichen am Mitterberg: V.1980 (26 Ex.), V.1981 schgau, u.a. bei Naturns, 1984 (Hellrigl) etc. – Mo- (36), V.1982 (18), V.1983 (105) (leg. Hellrigl). Eine nitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, 20 Ex., s. Zusammenfassung der Ergebnisse wurde später pu- hä.; IT01 Ritten, 1700 m, hä. (Schwienbacher). bliziert [He l l r i g l 1986: Zur Entwicklung, Färbung und Lebensweise von Pedostrangalia revestita (L.). 48 Stenurella bifasciata (Müller 1776) Anz. Schädlskde., Pflanzenschutz, 59: 14-17]. Die [= Strangalia bifasciata (Müll.), auct.] Larvenentwicklung in jungen Eichen erfolgte meist Verbreitung Mittel- und Südeuropa; Entwicklung in in armdicken Stämmchen, welche auf einer Seite diversem Laub- u. Nadelholz; Käfer auf Blüten; alte verholzte Wundstellen aufweisen, nach frühe- (Ho r i o n 1974: 71-72; Be n s e 1995: 188-189, ren mechanischen Beschädigungen (Abb. 14 b). Fig. 558; Je n i s 2001: 128-129; Sa m a 1988: 50-51).

63 Nach Gr e d l e r (1866: 400, Strangalia bifasciata 50 Stenurella septempunctata (Fabricius 1792) Müll., cruciata Oliv.) Auf Scabiosen allverbreitet. [= Strangalia septempunctata (Fabr.), auct.] Bei Lienz, Bruneck und Bozen (Mitte Juni) und auf Südöstl. Mitteleuropa und Südosteuropa; Entwick- den umliegenden Mittelgebirgen (Gdlr.). lung in Laubholz (Corylus u.a.); Käfer auf Blüten; Zusammen mit voriger und wie diese ebenfalls weit (Ho r i o n 1974: 72; Be n s e 1995: 190-191, Fig. 563; verbreitet und sehr häufig: im Eisacktal: 1965-70, Je n i s 2001: 130-131; Sa m a 1988: 52-53, Fig. 23). bei Mauls, Vahrn, Brixen, Tschötsch, Lüsen, Waid- Ostmediterran-pontische Art, die im Veneto /Loma- bruck etc. (He l l r i g l 1967: 28, Strangalia). bardei ihre westliche Verbreitungsgrenze erreicht. Klausen-Thinnebach (600 m), VII.1960/66, 3 Ex. Nach Gr e d l e r (1866: 400, St. septempunctata F.) (H. Baumann i. litt.). – Monitoring: 1992-96, IT02, mehrfach in Osttirol; in Südtirol nur am Calva- Montiggl, 600 m, 5 Ex., hä; IT01 Ritten, 1700 m, rienberge bei Bozen sehr selten (Frapporti); auf n. hä (Schwienbacher). Vinschgau, St. Martin i. Ko- dem Nonsberge (Gdlr.) und in Valsugana. – Daraus fel, VIII.2000/03; Tschögglberg, Vöran, VIII.1999; geht hervor, dass auch Gredler sie in Südtirol nicht Mölten, VI.2007; Mendelstraße /Mendelpaß, einmal selbst gefangen hatte. Auch im Trentino VIII.1999 (R. Franke). selten. Hingegen fand ich sie (1964/65) recht zahlreich 49 Stenurella nigra (Linnaeus 1758) bei Wien am Kahlenberg um Blüten schwärmend; [= Strangalia nigra (Linné) auct.] ebenso in Niederösterreich bei Priglitz und Glogg- Mittel- und Südeuropa, südl. N-Europa; Entwick- nitz, im VII.1967, in Anzahl (22 Ex.); auch Istrien, lung in toten Ästen von Laubholz; Käfer auf Blüten; bei Icici, im VII.1967, nicht selten (8 Ex., leg. Hell- (Ho r i o n 1974: 72; Be n s e 1995: 186-187, Fig. 552; rigl). Auch A. Ko f l e r (2009: 39) meldet aus Osttirol Je n i s 2001: 130-131; Italien: Sa m a 1988: 51). zahlreiche rezente Funde. – In Südtirol hingegen ist Nach Gr e d l e r (1866: 399, Strangalia nigra Linn.) die Art seit 150 Jahren als "verschollen" anzusehen In Tirol sehr häufig. Taufers (Weiler), Brixen auf (He l l r i g l & Ka h l e n 1996). Schirmblumen (Rosh.); Bad Ratzes, Törkele, Rit- ten, Bozen (Hsm., Gdlr.); Meran; St.Leonhard etc. 51 Strangalia attenuata (Linnaeus 1758) In Südtirol ebenfalls weit verbreitet und stellen- [= Strangalina attenuata (Linné), auct.] weise sehr häufig; so in den 1960 -70 er Jahren am [= Typocerus attenuatus (Linné), auct.] Eingang des Schalderer Tales bei Vahrn, Mitte Juni Mittel- und Südeuropa, südl. N-Europa; Entwick- auf Blüten massenhaft. – Im Eisacktal auch bei lung in Laubholz (Corylus u.a.); Käfer auf Blüten; Sterzing (Knabl); Mauls, Mittewald, Tschötsch, Lü- (Ho r i o n 1974: 73-74; Be n s e 1995: 192-193, Fig. 568; sen, Brixen (Peez, Hellr., Kahlen). Bei Waidbruck Je n i s 2001: 132-133; Ital.: Sa m a 1988: 53). und Atzwang im V.-VI.1970/71 häufig auf Blüten Nach Gr e d l e r (1866: 399, Strangalia attenuata (Hellr.) (He l l r i g l 1967: 28; 1974: 39, Strangalia). Linn.) gemein; auf der Seiser Alpe (Rosenh.); bei – Taufers, Mühlen: Bad Winkel (800 m), VII.1964, Ratzes und Völserried auf Dolden und Prunus sowie Klausen (600 m), VII.1965/67 (H. Baumann mahaleb; bei Oberbozen im August, am Ritten und i. litt.). Aicha, V.1982, div.; Vahrn, VI.2009 (Mörl). bei Bozen, durch’s untere Etschtal, auf der Mendel, – Zahlreich auch im Etschtal bei Branzoll-Auer, in Passeier, Schnals usw. VI.1972, und Kaltern-Mitterberg, V.1983 (Hellrigl Auch im 20. Jh. Ende Juni /Mitte August auf Schirm- u.a.). Tschögglberg /Vöran und Vinschgau /Asch- blüten in den Mittellagen, aber nicht häufig. Ent- bach, VI.2009 (R. Franke). Bei Neumarkt (He y r o - wicklung polyphag in anbrüchigen Laubhölzern. v s k y 1967); Monitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, – Bei Brixen schon von Ro s e n h a u e r und später von 600 m, 5 Ex., hä (W. Schwienbacher). Ge r s t e n d ö r f e r (1931), A. v. Peez und Verf. wieder- holt im Juli, besonders auf der Tschötscherheide, in Anmerkung: Hierher wohl auch die von Gredler Elvas und Eingang des Lüsentales. Bei Sterzing, zitierte Rosenhauer-Angabe unter "Strangalia atra VIII.1909 (H. Knabl); in Mauls, VIII.1970, 3 Ex. Fabr." – bei Brixen auf Schirmblüten, im Juli ziemlich (Hellr.); bei Waidbruck VII./VIII. mehrfach auf Blü- häufig – die mir eine Namensverwechslung scheint. ten, sowie einmal aus Ulmus gezogen (Hellrigl).

64 St. Georgen bei Meran /Obermais, 21.VI. (Peez); Tirol, VI.2003; St. Walburg, VI.2007; Vöran, Partschins, VII.1935 (3 Ex., Pomini leg., MV); Prad VI.2007 (R. Franke). Monitoring: 1992-96, IT02, am Stilfserjoch, VII.1962 (G. Schmidt, i. litt.) (He l l - Montiggl, 600 m, hä.; IT01 Ritten, 1700 m, s. hä. r i g l 1967: 28; 1974: 39, Strangalina attenuata). (W. Schwienbacher). Taufers, Mühlen: Bad Winkel (800 m), VII.1964, 4 Ex., Klausen-Thinnebach (600 m), VII.1966/67, 53 Leptura quadrifasciata Linnaeus 1758 3 Ex. (H. Baumann i. litt.). – Auer Lahn 23.06. bis [= Strangalia quadrifasciata Linné, auct.] 12.08.1984; Funde bis 1995, dann nicht mehr ge- Verbreitung in Nord- u. Mitteleuropa; auch in Süd- sucht (Schwienbacher, in litt.). In Auer Umgebung osteuropa; im Süden auffallend selten in Italien, dort früher einmal nicht selten (M. Egger, i. litt. 2009). nur auf die Südseite der Alpen beschränkt (Be n s e E. Niederfriniger (in litt. 2009): Partschins häufig. 1995: 182-183, Fig. 543; Je n i s 2001: 134-135). – Albeins, VI.1982, 1 Ex.; Feldthurns, VIII.1991, Larvenentwicklung im toten Holz alter Stubben, wie 1 Ex. (Mörl). – Verbreitet, aber nicht häufig. Alnus, Corylus, Salix u.a. (Ho r i o n 1974: 69); Käfer an Laubholz und auf Sträuchern und Blüten, hier 52 Leptura (Rutpela) maculata (Poda 1761) ziemlich selten. Sa m a (1988: 47-48, Leptura). [= Strangalia maculata (Poda, 1761) auct.] Nach Gr e d l e r (1866: 399, Strangalia quadrifascia- Verbreitung in Nord-, Mittel und Südeuropa; Ent- ta L.) in Weitental und Brixen (Gdlr.); bei Bozen wicklung polyphag in Laubholz; Käfer auf Blüten; (Rosenh., Gdlr.) und auf den umliegenden Bergen (Ho r i o n 1974: 69; Be n s e 1995: 180 -181, Fig. 538; bis 1250 m, z.B. bei Oberbozen und Petersberg, Je n i s 2001: 132-133; Italien: Sa m a 1988: 46). jedoch selten (Gdlr.). Gdlr. (1873: 74): bei Völlan, Nach Gr e d l e r (1866: 399, Strangalia armata Mitte Juli auf Dolden (Golser). Gdlr. (1875: 116): Herbst) sehr gemein (S. scopolina Laich., S. cal- bei Steinwend in Schalders, mit Leptura cincta carata Rosenh.) bis 1600 m. In Taufers, Bozen, (= dubia), maculicornis etc. Siebeneich; Törkele im Juni; Ritten, im Juli (Hsm., Nachweise im 20. Jh.: Sterzing in den Erlenauen Gdlr.); auf der Mendel, im unteren Etschtale, in n. selten, VII.1909 (Pfarrer H. Knabl); Ridnauntal, Passeier und Vinschgau, wie bei Tschars, Stilfs und mehrfach aus rotfaulen Erlenstöcken gezogen, VI.- im Martelltale (Rosenh., Gdlr.). VI.1970 (Hellr., Kahlen), Sterzinger Ried, 27.VII. Es ist dies wohl eine unserer häufigsten Arten über- 1975, 4 Ex. aus rotfauler Erle (Hellrigl). Tschötscher- haupt und im Mittelgebirge bis 1600 m verbreitet. heide bei Brixen, VI.1965, 1 Ex. aus Corylus ge- Die Käfer habe ich öfters aus verscheidenen Laub- zogen (Peez). Partschins, VII.1934, 3 Ex. (Pomini hölzern gezogen, wie Castanea, Quercus und Salix leg., MV). (He l l r i g l 1967: 27; 1974: 38; Pe e z & caprea. Sie sind eifrige Blütenbesucher, besonders Ka h l e n 1977: 377-378, Strangalia). – Mühlen: Umbelliferen, und variieren in ihrer Zeichnung Bad Winkel (800 m), VII.1964, 1 Ex. (H. Bau- ziemlich stark (Abb. 15); am seltensten sind Formen mann i. litt.). Öfters fand ich die Art im Nordtiroler mit reduzierten Makeln. Valsertal, in Hangerlenwald am Talschluß (1300 m): Im Eisacktal in Sterzing (H. Knabl), Mauls, Mitte- VII. 1969/71 und 1971/73, 8 Ex. (leg. Hellr.); auch wald, Vahrn, Schalders, Brixen, Tschötsch, Lüsen im Trentino, im Val di Genova, 22.VII.1976, 2 Ex. u.a. (Peez, Hellr.). Zahlreiche Belege aus Mauls, – Vor vielen Jahren 4 Ex. am Kalterersee (M. Egger, 1966-1984, Mittewald /Flagge, 1988 -2009 (Hellr.). i. litt. 2009). Ulten /St. Walburg /Gföll Juli 1986 bis Auch vom Ritten, Überetsch, Mitterberg und Unter- 1989 (Schwienbacher, in litt.2009). – E. Nieder- land (Kahlen, Schwienb. u.a.) etc. mehrfach nach- friniger (in litt.): Zucht aus Grauerle: Spronsertal gewiesen (He l l r i g l 1967: 27; 1974: 39, Strangalia 2000 -2003, St. Martin i. Passeier 2008. maculata). – Mühlen: Bad Winkel (800 m), 2 Ex., VII.1964, sowie Klausen (600 m), VII.1965/67, 54 Leptura aurulenta Fabricius 1792 2 Ex. (H. Baumann i. litt.). Vahrn-Raudegg, VII. [= Strangalia aurulenta (Fabr.), auct.] 1982, 10 Ex. (coll. Mörl); hier häufig VII.2009 In Mittel- und Südeuropa weit verbreitet, aber sehr (Mörl & Hellrigl). – E. Niederfriniger: Zucht aus selten. Larvenentwicklung in morschem Laubholz, Wacholder vom Vinschger Sonnenberg. – Dorf besonders Wurzelstöcken und Stümpfen Castanea,

65 Alnus, Betula, Salix, auch an Eichen und Pappeln "Nach Rosenhauer bei Brixen auf Schirmblumen, (Ho r i o n 1974: 67; 1975: 103; Be n s e 1995: 182-183, im Juli ziemlich häufig". Diese Angabe wurde von Karte Fig. 542). – In Südtirol sehr selten; lange Be r t o l i n i (1899: 308, Strangalia aethiops Poda, von hier nur alte Meldungen (He l l r i g l 1967: 27): atra Laich.) übernommen und ergänzt mit angeb- Nach Gr e d l e r (1866: 398, Strangalia aurulenta lichen Meldungen aus Vicenza und Görz. – Fabr.): Sehr selten und nur bei Bozen und Has- Im Gegensatz zu Nordtirol, wo L. aethiops nicht lach ein paarmal gefunden, an letzterem Orte in häufig, aber rezent mehrfach belegt ist (Wö r n d l e einem hohlen Baume (Gdlr.). Gdlr. (1873: 74): bei 1950: 293), beruht die alte Angabe von Ro s e n h a u e r / Völlan, Mitte Juli mit quadrifasciata auf Dolden Gr e d l e r aus Brixen wohl eher auf Namensver- und Kastanien; auch von Birken geschüttelt (Gol- wechslung von "atra /nigra" mit der hier häufigen ser). – Be r t o l i n i (1899: 307, Strangalia aurulenta Strangalia (Stenurella) nigra; vielleicht aber kam Fabr.) meldet weiters ein Exemplar aus Truden Lept. aethiops hier früher tatsächlich in den aus- (= Trodena), leg. Eccheli. gedehnten Erlenauen südlich von Brixen vor (seit Der lange Zeit einzige rezente Fund dieser seltenen den 1960 er Jahren aufgefüllt und in Industriezone Art war 1♀, das am 3.VIII.1967 bei Waidbruck, am umgewandelt). – Auch G. Mü l l e r (1950: 71, 81) Zargenbach, am Rande von Augehölzen auf einer nennt sie nur für Mittel- und Nordeuropa und hält Wiese unter Kastanienbäumen von A. v. Peez, auf angebliche Meldungen aus Friaul-Venezia Giulia einer Blüte gesammelt wurde (He l l r i g l 1974: 38; für Verwechslung mit anderen Arten (z.B. Pedo- Pe e z & Ka h l e n 1977: 377, Strangalia). – Später von strangalia verticalis Germar). M. Egger (i. litt. 2009) am 29.06.1993 einmal am Ich kenne die Art von Niederösterreich, aus der Mitterberg gefangen: 1♀ um mit Brennesseln halb Umg. von Wien (1967). In coll. He l l r i g l (Brixen) zugewachsene Buchenstöcke fliegend. In letzter weiters 20 Belegexemplare aus Umgeb. Landsberg Zeit von E. Niederfriniger (in litt.): Zucht aus Cory- am Lech, VI.1979 (leg. K. Witzgall). lus, Birke, Schwarzerle (2000 -2009): Partschins unter Klettergarten, ausgegrabener Haselstock [56] Leptura arcuata Panzer 1793 (Abb. 16), daraus schlüpften 2009 mehrere Ex. [= Strangalia arcuata (Panzer), auct.] (Belege in coll. Hellr.); Naturnser Sonnenberg, aus [= Leptura annularis Fabricius 1801] abgeknickter Birke Ø 15 cm; Schenna: Obermai- Eine Art mit sehr bemerkenswerter Verbreitung, ser Walweg aus Schwarzerlenstock Ø 40 cm und die ebenso wie die vorige anscheinend nur auf der aus Birkenstämmchen im unteren Stammbereich Alpennordseite nach Mitteleuropa verbreitet ist Ø 8-15 cm (div. Exemplare, coll. Niederfriniger). und noch in Nordtirol vorkommt (Wö r n d l e 1950), hingegen auf der Alpensüdseite in Südtirol fehlt [55] Leptura aethiops Poda 1761 (vgl. Pe e z & Ka h l e n 1977) und ebenso in Italien [= Strangalia aethiops (Poda) auct.] (Sa m a 1988: 48). Sehr indikativ ist ein Vergleich Eine Art mit sehr bemerkenswerter Verbreitung, der Verbreitungskarten bei Be n s e (1995: 184-185, die ebenso wie die folgende anscheinend nur auf Fig. 547). Entwicklung anscheinend in Laubholz der Alpennordseite nach Mitteleuropa verbreitet (Alnus, Corylus, Salix u.a.), offenbar ein Auwaldtier. ist und noch in Nordtirol vorkommt (Wö r n d l e Je n i s (2001: 132-133): Leptura annularis Fabricius 1950), hingegen auf der Alpensüdseite in Süd- 1801. tirol fehlt (vgl. Pe e z & Ka h l e n 1977) und ebenso Von He l l r i g l (1967: 62, Anhang) unter den "noch in Italien (Sa m a 1988: 49). Sehr indikativ ist ein zu erwartenden Arten" angeführt, da schon von Vergleich der Verbreitungskarten bei Be n s e (1995: Gr e d l e r (1866: 399, Strangalia annularis Fabr.) 184-185, Fig. 548). Entwicklung ungenügend be- aus Nordtirol (Innsbruck) angeführt. Aus Nord- kannt, in Laubholz (Alnus, Betula, Salix u.a.); ein tirol wird Str. arcuata Panz. auch von Wö r n d l e Auwaldtier. (1950: 293) als selten gemeldet aus Hopfgarten, Von He l l r i g l (1967: 62, Anhang) unter den "noch Alpach, Zillergrund, Unterberg bei Innsbruck, Jer- zu erwartenden Arten" angeführt, da schon von zens im Pitztal sowie bei Landeck. Angeblich auch Gr e d l e r (1866: 399, Strangalia atra Fabr.) genannt: aus Trentino gemeldet, fehlt aber im Verzeichnis

66 von Be r t o l i n i (1899: 307, Strangalia spp.). Auch im Museum Rovereto, steckt angeblich ein Ex. von Mü l l e r (1950: 72) nennt sie nur für Mittel- und N. major aus dem Trentino (vgl. Sa m a 1988: 54). Nordeuropa, fehlt in Friaul-Venezia Giulia. – In Bei einer Angabe von G. Mü l l e r (1950: 81) von coll. m.: 50 Belegexemplare aus Umgeb. Landsberg Necydalis major für Venezia Giulia (Istrien, am Lech, VI.1979 (leg. K. Witzgall). Mt. Maggiore: leg. Ulrich VIII.1929, det. Depoli) hat sich indes herausgestellt, dass es sich um Necy- dalis ulmi Chevr. ♂ handelte (He l l r i g l 1974: 39). Neuerdings wurde N. major auch in Nordtirol, in Subfamily Necydalinae Hinterriss nachgewiesen (10.08.1999, leg. M. Eg- ger, in coll. E. Niederfriniger, 1♀: vid. Hellrigl). 57 Necydalis major Linnaeus 1758 Dazu teilt M. Egger (in litt. 2009) folgende Beob- Verbreitung: Nord- und Mitteleuropa, sporad. Süd- achtungen mit: "Necydalis major fand ich in der osteuropa; Entwickl. in anbrüchigen Laubbäumen; Hinterriss regelmäßig an halbabgestorbenen Berg- (Ho r i o n 1974: 74; Be n s e 1995: 194-195, Fig. 573; ahornbäumen. Den Tipp hat mir ein bayrischer Je n i s 2001: 140-141; Sa m a 1988: 54, Fig. 24). Sammler, Herr Schneider gegeben, der hier auch Der "Große Wespenbock" N. major entwickelt sich schon mehrere Tiere gefangen hat. Trotzdem ist die in diversen alten Laubbäumen und war im 19. Jh. Art hier sehr selten, so jedes 2.- 4. Jahr 1 - 2 Stücke. in Mitteleuropa weit verbreitet; durch rasche Elimi- Wenn Necydalis fliegt erkennt man sie leicht, da nierung geeigneter Bruthölzer (bes. in Augebieten!) sie immer 3- 4 Meter hoch und dann wieder auf ca. ist diese Art inzwischen vielfach ausgestorben oder 1 Meter herunter fliegt, so ein richtiges auf und sehr selten geworden (Ho r i o n 1974: 75). Heute nieder Zickzack. An diesen Bäumen ist auch re- wohl mehr im Norden anzutreffen (Pa l m 1951: gelmäßig Ropalopus hungaricus, Rosalia alpina, die Holz- und Rindenkäfer der nordschwedischen Cyrtoclytus capra und Rhamnusium bicolor zu Laubbäume: p. 205-208); in Südeuropa eher vertre- finden. Zeitspanne von 20.06. - 15.07. Ich habe bis ten durch die größere Art Necydalis ulmi Chevr. jetzt ca. 8 Stück Necydalis major gefangen im Laufe Nach R. Bü t t n e r (Hemhofen) entwickelt sich die von ca. 20 Jahren." Larve des "Großer Wespenbocks Necydalis ma- Nachdem N. major neben Trentino auch noch aus jor" über 3 Jahre in den Stämmen verschiedener Aosta und Piemont bekannt ist, scheint ein Vor- Laubbäume, wie Weide, Pappel, Erle, Birke, Linde, kommen in Südtirol möglich, wenngleich hier seit Apfel, Kirsche u.a. Genutzt werden sonnenexpo- Gredler "verschollen". In coll. mea befinden sich nierte, kranke, verletzte oder abgestorbene Bäume. rezente Belegexemplare von N. major aus Böh- Die Larve kommt offenbar nur gemeinsam mit dem men (leg. Cech) und Schweden (leg. Ehnström). Erlen-Schillerporling (Inonotus radiatus) vor, von G. Mörl fing VI.2010 in Südschweden 1 Ex. an dem sie sich angeblich ernährt. Salix caprea. Aus Südtirol nur alte Angaben von Gr e d l e r (1866: 393, Necydalis salicis Muls.): "Wir erhielten ihn 58 *Necydalis ulmi Chevrolat 1838 durch Stud. Schranz, angeblich von Brixen". Diese [= Necydalis abbreviatus Panzer] Aussage bedeutet, dass Gr e d l e r wohl diese von Verbreitung mehr in Mittel- u. Südeuropa; Entwick- Necydalis ulmi (= N. abbreviatus Panz.) sicher lung polyphag in alten Stümpfen von Laubholz; unterscheidbare Art vorliegen hatte, welche von (Ho r i o n 1974: 76-77; Be n s e 1995: 194-195, Fig. 573; ihm ebenfalls (vom Nonsberg) angeführt wurde – Je n i s 2001: 140-141; Sa m a 1988: 54, Fig. 24). fraglich bleibt somit nur, ob die Fundangabe des Auch diese Art ist inzwischen vielfach ausgerottet Sammlers „Brixen“ tatsächlich stimmte? oder sehr selten geworden (Ho r i o n 1974: 76-77). Auch Be r t o l i n i führt im Catalogo sinonimico e Aus der Region Südtirol-Trentino alte Angaben von topografico dei Coleotteri d’Italia (1875: 211-212) Gr e d l e r (1866: 393, Necydalis abbreviatus Pz.) beide Arten (als N. salicis Muls., N. abbreviatus aus dem Trentino: "Verf. Gdlr. erhielt ihn durch Panz.) für Trentino an. In der Sammlung Be r t o l i n i , Stud. Magnani von Segno im Nonsberge." – Auch Stefano de Be r t o l i n i führt im Catalogo sinonimico

67 e topografico dei Coleotteri d’Italia (1875: Subfamily Spondylidinae [= Aseminae] 211-212) beide Necydalis-Arten (als N. salicis Muls., N. abbreviatus Panz.) für Trentino an. Diese 59 Spondylis buprestoides (Linnaeus 1758) Angabe für Trentino versieht Sa m a (1988: 54) Weite Verbreitung in Mittel- und Nordeuropa, in allerdings mit einem Fragezeichen. Südeuropa teilw. lückenhaft (z.B. im Apennin); Dieses Fragezeichen kann jetzt aber wohl gelöscht (Ho r i o n 1974: 7; Be n s e 1995: 196-197, Fig. 580; werden, durch einen Neufund dieser stattlichen Je n i s 2001: 140-141); Ital.: (Sa m a 1988: 65). Art aus Südtirol, wo es dem Bockkäferexperten An Holzschlägen und Holzlagerplätzen von Juni Edmund Niederfriniger (Schenna) gelang (pers. bis Sept. allgemein verbreitet und nicht selten. Die Mitt.), die Art im Schnalstale 2002 nachzuweisen, Käfer, die sich in Nadelholzstöcken (Pinus, Picea durch Zucht aus einem Birkenstock: 5 ♀♀ und u.a.) entwickeln, bekommt man allerdings nicht so 1 Männchen (♂: 5. Hinterleibsegment breit, un- häufig zu Gesicht, da sie mehr dämmerungs- und terseits fast der ganzen Länge nach eingedrückt), nachtaktiv sind. Eiablage an die Wurzeln im Boden; Halsschildseiten dicht goldgelb behaart (Abb. 17). Larven fressen zunächst unter der Rinde, später im Den Birkenwurzelstock mit einem halben Meter Holz, aufwärts in Richtung Stammbasis. Stamm, Ø 20 cm (Rest von Steinschlag zerfetzt) Nach Gr e d l e r (1866: 375) bei Bozen, Eppan und trug Ni e d e r f r i n i g e r im Winter 2001/2 ein. Im Jahre Kalditsch; im Sarn-, Passeier- (Gdlr.) und Ulten- 2002, schlüpften große Laubholz-Holzwespen und tale (Rosenh.). – Auch im 20. Jh. weit verbreitet zwei ♀♀ sowie ein ♂ von N. ulmi (02.06.2002 und häufig; an den Talhängen des mittleren und und 11.06.2002), dann ein Weibchen Mitte Juni oberen Eisacktales (Brixen, Mittewald, Mauls) bis 2003, zwei weitere ♀♀ Mitte Juni 2005 (alle vom 1300 m aufsteigend (Hellrigl, Peez); auch noch in gleichen Stamm!). anderen Tälern nachgewiesen (He l l r i g l 1967). Die Laubholz-Holzwespe Tremex fuscicornis F. Klausen-Thinnebach (600 m), VII.1960 (H. Bau- [det. Hellrigl], war auch ein Neufund für Südtirol mann i. litt.). – Belege in coll. m. (ca.30 Ex.): Brixen – schon bekannt aus Norditalien und Friaul (vgl.: Umg. (1972, 1978/79), Mauls-Mittewald (1966, He l l r i g l 1996 (Tierwelt Südtirols: p. 681); diese 1978/79, 1983). Brixen-Krakofl, VII.1974, starker Laubholz-Holzwespen schlüpften im Mai 2002 (1♀ Befall an der Stammbasis einzelner abgestorbener in coll. Hellrigl: Abb. 18) und im Herbst desselben Schwarzkiefern, zusammen mit Arhopalus rusti- Jahres wieder. E. Niederfriniger hatte früher schon cus (leg. Hellrigl). Eingangs Lüsental öfters aus öfters Exemplare von Tremex in Schenna an ab- Kiefernstöcken gehackt (leg. Hellr.). – Auf der sterbenden Birken beobachtet, doch verabsäumt Tschötscherheide 1979 ein stark befallener Kie- welche zu fangen und zu präparieren. Diese beiden fernstock, der im Winter aber von Schwarzspechten Artennachweise von E. Niederfriniger sind nicht völlig zerlegt und geplündert wurde (pers. Mitt. nur Neufunde für Südtirol sondern auch eine rezen- C. Deiaco & G. Mörl). – Auch in den letzten Jahren te Wiederbestätigung von Necydalis ulmi für die weiterhin öfters beobachtet, aber kaum gesammelt. Region. Dieser wichtige Fund erweitert zudem das Vahrn, 830 m, im Sommer 2000, 2 Ex. (leg. Mörl); bisherige Verbreitungsbild der Art erheblich. – In ebendort VII.2009, an Nadelholzstöcken und Licht- coll. mea befinden sich auch 6 Belegexemplare von fang, einige Ex. (Hellrigl & Mörl). – Aus dem Vin- Necydalis ulmi Chevrolat 1838 [nomen protectum] schgau liegen mir hingegen keine Meldungen vor. aus Lazio-Roma, VI.1974, leg. E. Migliaccio. Weiters: Venezia Giulia (Istrien, Mt. Maggiore: 60 Asemum striatum (Linnaeus 1758) leg. Ulrich VIII.1929, 1♂ det. Hellrigl). Weite Verbreitung in Nord- und Mitteleuropa, in Südeuropa teilw. lückenhaft (z.B. Mittelitalien); (Ho r i o n 1974: 10; Be n s e 1995: 202-203, Fig. 599; Je n i s 2001: 142-143); Ital.: (Sa m a 1988: 58). Im ganzen Gebiet in Nadelholzwäldern (Kiefer, Fichte), besonders an Stöcken am Waldrand nicht selten. An Holzschlägen und frischen Holzlager-

68 plätzen ab Juni oft häufig; vorherrschend die f. typ., in Anzahl aus Schwarzkiefern (He l l r i g l 1974). daneben auch die braune var. agreste (He l l r i g l Belege in coll. m. (ca. 100 Ex.): Lüsen VII.1965 1967). – Von Gr e d l e r (1866) gemeldet als "nicht (6), Tschötsch VI.1966 (2), Mauls VIII.1970/71 (2), selten": Bozen Umg., Kühbach und Rodlerau Brixen/Krakofl u.a., VI-VII.1972 (70), Mühlbach (Gdlr.); bei Kohlern und am Ritten; Latzfons; VIII.1981, Mauls VIII.1984, Mittewald-Flagge Brixen und Umg. (Gdlr.). – Auch rezent in Brixen VII.1988 (8) etc. – Vahrn, 830 m, VII.1976-1982, Umg., Tschötsch, Elvas, Aicha, Spinges, Spilluck 10 Ex., sowie VII.2003, 8 Ex. beim Leuchten etc. und im oberen Eisacktal bei Mauls (Peez, Hellr., (coll. Mörl); Vahrner See, 700 m, VIII.2000, Kahlen). Ebenso im Überetsch, in Passeier und im 2 Ex.,Vahrn VII.2007, 1 Ex. (G. Mörl); 22.VII.2009, Vinschgau, bei Schlanders in alten Nadelholz- in Anzahl beim Lichtfang (G. Mörl, Hellrigl). Truden / stöcken, zusammen mit Mulmbock (Ergates faber). Cislon, 800 m, VII.1999, Lichtfang (M. Kahlen). – Die bereits von den Larven vorbereiteten Ausflug- Monitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, 14 Ex., löcher der Käfer finden sich an der Stirnseite der hä.; IT01 Ritten, 1700 m, 4 Ex. (Schwienbacher). – harten, noch festen Nadelholzstöcke (Abb. 19, 20); Larvenfraßbilder an abgestorbenen Kiefernstämmen dort im Mai oft in Anzahl zu finden; Freilandfänge sind häufig zu beobachten, z.B. bei Kiefernsterben sind eher selten. im Überetsch und Talkessel von Brixen, ebenso Belege in coll. m. (ca. 35 Ex.): Mauls, 1965-68 (div.), Käfer-Ausfluglöcher an den Seiten alter Stöcke 1983/84 (3), Aicha VI.1984 (2), Mittewald-Flagge (vgl. Mi n e r b i et al. 2006: Disseccamento del pino VII.1988 (2), Gadertal: Alta Badia, VII.1992 (2). – silvestre in Val d’Isarco). Schalders /Durnholz, 2000 m, VII.1994 (Mörl). In Südtirol aus Nadelholzstöcken gezüchtet: Egger, 62 Arhopalus ferus (Mulsant 1839) Niederfriniger, Schwienbacher (in. litt.). [= Crioceph. rusticus var. ferus Muls. 1839] [= Criocephalus tristis auct., nec (Fabr.1787)] 61 Arhopalus rusticus (Linnaeus 1758) [= Criocephalus polonicus Motschulsky 1845] [= Criocephalus rusticus (L.) auct.] Verbreitung Süd- und Mitteleuropa, südl. Nordeuro- [= Callid. tristis Fabricius 1787, nec auct. part.] pa; Larven in Stöcken /Stämmen von Nadelholz; Verbreitung in ganz Europa, vom Süden bis in den (Ho r i o n 1974: 9 ; Be n s e 1995: 204-205, Fig. 606; hohen Norden; Larven in totem Nadelholz. Je n i s 2001: 144-145); Ital.: (Sa m a 1988: 60-61). (Ho r i o n 1974: 9; Be n s e 1995: 204-205, Fig. 607; Dieses mehr südliche Tier ist in Südtirol recht sel- Je n i s 2001: 144-145); Ital.: (Sa m a 1988: 59-60). ten; kommt wohl nur im wärmeren Etschtal vor und Regelmäßig, wenn auch nicht gerade häufig in Kie- dürfte zudem oft auch mit C. rusticus verwechselt fernwäldern auf Holzlagerplätzen, Juni-Sept. Im worden sein, von dem er sich durch die unbehaar- Eisacktal bei Mauls und Mittewald (Hellr.) und in ten Augen unterscheidet (He l l r i g l 1967). – Von Brixen Umgeb. regelmäßig (Gerstendörfer, Peez); Gr e d l e r (1873: 73, C. ferus Kraatz) von Kalditsch hier in den 1960 -70 er Jahren auch öfters Anf. Juni (Gdlr.) und Bozen im August auf Holzstößen als Puppe und Jungkäfer aus alten Kiefernstöcken in Häusern (Gr e d l e r 1878: 20) gemeldet. – Im geschlagen, vergesellschaftet mit Spondylis bupres- Trentino häufiger (Sa m a 1988: 60); Biologie wie toides, Asemum striatum und Ergates faber (Hellr.); bei C. rusticus; Juni /August an Kiefernstöcken. Ich seltener in Fichte (He l l r i g l 1967). – Nach Gr e d l e r kenne die Art aus Istrien-Plomin VII.1967; Insel (1866: 382, Criocephalus): In Kiefernwaldungen, Elba IX.1972; Lignano VII.1973: (zahlr.); sowie mehr verbreitet als gemein; in S. T. bei Taufers, Südfrankreich 1970. Später fand ich sie auch bei Mühlbach, Brixen (Rosenhauer) und Villanders; Tramin. Auer (Lichtfang) 19.06.1987; Süd-Tirol: Ritten, Oberbozen; Welschnofen und Passeier (sehr 2 Ex. leg. Minerbi (Schwienbacher, in litt.2009). gemein); auch in Eppan. Rezente Funde: Hafling, VII.1930 (8 Ex., MV); [00] [Arhopalus syriacus (Reitter 1895)] Enneberg, IX.1963 an Kiefer (Schimitschek), Diese etwas kleinere südliche Art fehlt in Südtirol; Dietenheim 1964/71 (3 Ex., Schimitschek); Mauls im südlichen Trentino könnte sie möglicherweise VIII.1970 (2 Ex., Hellr.); Brixen, Krakofl, VI.1972 noch vorkommen. Ich kenne sie aus dem Veneto,

69 Emilia Romanga: Ravenna, VIII.1977/78 (div. Ex. Fabr.) als häufig angegeben bei: Sterzing, Weitental, aus Stöcken von Pinus pinea); Friaul Venezia Giulia Enneberg, Gröden; bei Brixen, Klobenstein und und aus Istrien bzw. Jugoslawien (vgl. Sa m a 1988: Kohlern; Bozen, Sarntal, Schnals und Passeier. – 61; Be n s e 1995: 204-205, Fig. 608). Auch in Spa- Auch im 20. Jh. weiterhin häufig; in Sterzing Umg., nien weit verbreitet (Vi v e s 2001: 37). VII.1909 (H. Knabl). Zahlreiche Belege in den Sammlungen: coll. Hell- [00] [Nothorhina punctata (Fabricius 1798) rigl 120 Ex., größtenteils vom oberen Eisack- [= Callidium muricatum Dalman 1877] tal bei Mauls, 1964/66, 1967/68 und 1977. – In [= Nothorhina muricata (Dalm.) auct.] coll. G. v. Mörl: Lüsen, 1976, an Fichten, Vahrn- Hauptsächlich Nordeuropa, zerstreut und selten in Raudegg VI.-VII.1980/87 (5), Kaltern-Montiggl Mitteleuropa; auch N-Tirol, Piemont, Seealpen; V.1981 (1); Aicha, Holzlagerplatz, IV.1981 (22 Ex.) (Ho r i o n 1974: 7-8; Be n s e 1995: 200-201, Fig. 591; – Monitoring: 1992-96, IT01 Ritten, 1700 m, hä. Je n i s 2001: 142-143); Ital.: (Sa m a 1988: 56). (W. Schwienbacher). Larvenentwicklung in der Rinde großer, sonnen- exponierter Kiefern; Käfer erzeugen zwischen 64 Tetropium fuscum (Fabricius 1787) Borkenschuppen ein schnurrendes Geräusch [= Callidium fuscum Fabricius 1787] („Trommler“). Rezent öfters auch im Grenzbe- Verbreitung Nord- und Mitteleuropa, nördl. Süd- reich Oberbayern-Nordtirol gefunden, so etwa im europa; Larven unter Rinde absterbender Fichten; Karwendel bei Vorderriss und im Allgäu im Außer- (Ho r i o n 1974: 11; Be n s e 1995: 208-209, Fig. 618; fern. In Reutte am Plansee wurden im Juli 2005 Je n i s 2001: 146); Italien: (Sa m a 1988: 63). ca. 15 Stück mit Pinsel und Sauger gefangen In Südtirol ist der “Braune Fichtenbock” der sel- (M. Egger in litt. 2009). – Die kleine Art sollte tenste Vertreter der Gattung; er bevorzugt Fichten vielleicht auch in Südtirol zu erwarten sein. feuchter und schattiger Standorte, sonst Lebens- weise wie vorige Art, vornehmlich in den unte- 63 Tetropium castaneum (Linnaeus 1758) ren Stammteilen (He l l r i g l 1967). – Von Gr e d l e r [= Cerambyx castaneus Linnaeus, 1758] (1866: 381) nur einmal im Sarntal gefunden, unter [= Cerambyx luridus Linnaeus, 1767] Baumrinde (Gdlr.). – Im 20. Jh. öfters, meist nur [= T. castaneum var. luridum (Linn. 1767)] vereinzelt: Meran /Obermais (leg. Peez); Schalders [= Tetropium luridum Gyll. et auct.] bei Vahrn, VI.1964, unter Rinde von Fichtenstrunk, Weite Verbreitung in Nord- und Mitteleuropa, nördl. 4 frische Käfer sowie einige Puppen u. Larven; bei Südeuropa; Larven unter der Rinde von Fichten; Mauls-Mittewald, an Holzlager, Juni /Aug. 1965, (Ho r i o n 1974: 10; Be n s e 1995: 206-207, Fig. 614; 5 Ex. (leg. Hellrigl). Bei Mauls auch VI.-VII. Je n i s 2001: 147); Italien: (Sa m a 1988: 62). 1968/69, 8 Ex. an Fichtenstämmen, ebenso VI.1977 Der als Forstschädling bekannte “Gemeine Fich- (Hellr.); Kaltern, V.1963 (1 Ex., K. Schedl leg., MV); tensplintbock” oder “Fichtenbock” ist in Fich- Ahrntal (leg. Schimitschek) (He l l r i g l 1974). Wei- tenwäldern an Holzlagerplätzen in montanen / tere Belege in coll. m. (30 Ex.): Mitterberg VI.1972, subalpinen Lagen in den diversen Farbvarianten Antholz VII.1987, Mittewald-Flagge VII.1988 überall häufig. Er findet sich in allen Haupt- und (leg./coll. Hellr.). – Brixen-Majestic, V.1976, 6 Ex. Seitentälern bis hinauf zur Baumgrenze und befällt (leg. Deiaco /Mörl); Lüsen, V.1976, an Fichtenstäm- ältere, durch Blitz oder Borkenkäfer vorgeschädigte men (1), Vahrn-Raudegg VI.1982 (1) und VII.1991 stärkere Fichten, die durch den Fraß der Larven (1) (leg./coll. G. Mörl). In der Umgebung Mauls unter Rinde physiologisch geschädigt und durch an frischen Holzsschlägen zusammen mit T. cas- die tief ins Splintholz reichenden hakenförmigen taneum (M. Egger i. litt. 2009). E. Niederfriniger Verpuppungsgänge technisch entwertet werden (in litt. 2009): Meran Umg., Passeier, Ulten: re- (He l l r i g l 1967, 1974 a). – Schon von Gr e d l e r gelmäßig im Frühjahr unter Fichtenrinde. – Mo- (1866: T. luridum Linn.) in verschiedenen Farb- nitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, 2 Ex. formen (f. typ., var. aulicum Fabr., var. fulcratum (W. Schwienbacher).

70 65 Tetropium gabrieli Weise 1905 66 Saphanus piceus (Laicharting 1784) [= T. gracilicorne Reitter 1889, auct. part.] Verbreitung: Mitteleuropa und Südosteuropa, mon- Verbreitung Mitteleuropa, nördl. Südeuropa; Ent- tan bis subalpin; Entwicklung in Wurzelstöcken; wicklung unter der Rinde von Lärchen (Larix); (Ho r i o n 1974: 77; Be n s e 1995: 196-197, Fig. 581; (Ho r i o n 1974: 12-13; Be n s e 1995: 206-207, Fig. 613; Je n i s 2001: 150-151); Ital.: (Sa m a 1988: 64). Je n i s 2001: 148-149); Ital.: (Sa m a 1988: 63). Die Art lebt in feuchten schattigen Habitaten der Der “Lärchenbock” wurde lange nicht als von den montanen Zone. Larvenentwicklung in der Wur- „Fichtenböcken“ zu unterscheidende Art erkannt zelpartie und den unteren, daumen bis armdicken und daher erst spät für Südtirol angeführt. Zunächst Stammteilen anbrüchiger Erlen- und Haselstöcke. als eher selten eingeschätzt (He l l r i g l 1967), auf- Die Käfer sind wegen ihrer mehr nächtlichen, ver- grund weniger Funde: Meran, VI.1939 (1 Ex., steckten Lebensweise recht selten zu finden. – Schon Peez); Firmian, IV.1926 (MV); Siebeneich, VIII. Gr e d l e r (1866) nennt sie von Taufers und Luttach, 1927 (MV); Dietenheim, 1962 (Schimitschek). sowie vom Eisacktal, am Ritten; bei Steinegg, Bad Ab Mai 1964/65 mehrmals bei Mauls-Mittewald Ratzes, Weißenstein und Welschnofen; dem Etsch- (Hellr., Peez); hier im VI.1967 in Anzahl in der tal, der Mendel oberhalb Buchwald; ferner aus Ulten Rinde im Vorjahr geschlägerten Lärchenstämme, in (Gdlr.), Passeier (Mstr.) sowie Martell. – Im 20. Jh. denen sich neben 30 Käfern auch zahlreiche frische zunächst in Marling, VI.1939 (1 Ex. Peez), dann Ausfluglöcher, sowie Puppen und Larven fanden. mehrmals bei Brixen, VI.1961/62, bei Tschötsch Bei Mauls auch im VI.1972 und 1977 zahlreich einige frische Ex. in den Puppenwiegen in alten aus Lärchenrinde gezogen (He l l r i g l 1967, 1974). Haselstrünken (Peez); desgleichen bei Mellaun, – Auch in den Folgejahren wurde diese an Lärchen VII.1964 (1 Ex., Hellrigl). Ab August 1966 dann gebundene Art hier noch öfters aus Lärchenrinde im oberen Eisacktal, bei Mittewald und Grasstein, gezogen, wie bei Aicha im IV.1981, 40 Ex. (leg./ im dichten Laubholzunterwuchs der Nadelwälder, coll. Mörl), und bei Mauls 1983 (leg./coll. Hell- zahlreiche befallene abgestorbene Hasel- und Erlen- rigl). Zahlreich weiters an einem Holzlagerplatz stöcke mit Larven, aus denen 1967 mehrere Käfer bei Aicha,VI.1984, wo 134 Käfer (in verschiedenen schlüpften (leg. Hellrigl); dasselbe Bild ergab sich Farbvarietäten) und 95 Parasitoiden aus Lärchen- in der Rienzschlucht bei Brixen (He l l r i g l 1967). stämmen gesammelt wurden (He l l r i g l 1985). Hafling, IX.1931 (1 Ex., MV); Prad i. Vinschgau, Im Antholzertal aus Lärche gezüchtet (M. Egger VII.1962 (Schmidt i. litt.). Bei Brixen, Lüsen- i. litt.). E. Niederfriniger (in litt. 2009): regelmäßig straße (850 m), im V.1975, 2 Ex. aus morschen Zucht aus Lärche Ø 5-25 cm: Meran Umg., Passeier, Kirschenästen gezogen, zusammen mit Mesosa Ulten, Schnalstal. – Der Lärchenbock ist in Südtirol curculionoides (leg. Hellrigl), hier auch VII.1975 in mittleren bis höheren Lagen allgemein an Lär- 3 Ex. aus morschem Stock von Salweide (He l l - chen verbreitet und häufig. Monitoring: 1992-96, r i g l 1974, 1975). Weiters bei Brixen u. Klerant, im IT01 Ritten, 1700 m, n. hä. (W. Schwienbacher). VI.1975/76, jeweils 1 Ex. aus Corylus (Hellrigl). – Im Jahre 2006 kam es bei Schlanders-Vezzan Am Mitterberg und in Auer, in Anzahl aus Hasel- zu einem Massenbefall von „Lärchenborkenkäfer“ strünken gezogen, IV.1978 (Kahlen) und Frühjahr (Ips cembrae) in Begleitung von „Lärchenbock“ 1984 (Schwienbacher) (Ka h l e n 1987). – Auer / an in Waldnähe gelagerten Lärchenstämmen; der Lahn ex larva, 28.03.1985; Ulten /St.Walburg / Befall griff in der Folge auch auf stehende Lär- Gföll am Fuß von Erlen Juli 1986 regelmäßig in chen über und brachte sie zum Absterben (He l l - Bodenfallen; Algund 28.05.1997 (Schwienbacher, r i g l 2006: Agrarbericht). – Von einigen Autoren in litt. 2009). Im Ultental bei St. Walburg in der (z.B. Je n i s 2001) wird der mit sibirischen Lärchen Nacht an Wurzelstöcken der Haseln nicht selten gelegentlich importierte T. gracilicorne Reitter als (M. Egger, i. litt. 2009). Niederfriniger E. (in litt. Synonym zum “Europäischen Lärchenbock” T. ga- 2009): Meran Umg., Zucht seit 1990 aus Grauerle, brieli Wse. angesehen. Buche, Corylus. Brixen, Millander Au, IV.-V.1981, 6 Ex., so- wie Brixen Rienzschlucht, V.1991, 1 Ex. (leg./

71 coll. Mörl); Brixen-Waldheim, V.1983, aus Wur- Subfamily Cerambycinae zelstöcken von Corylus gezogen, 6 Ex. (leg. Deiaco, coll. Mörl). Tribus Cerambycini Auch später noch öfters Fraßgänge und Käfer-Aus- fluglöcher in morschen Haselstrünken beobachtet, 68 Cerambyx cerdo Linnaeus 1758 z.B. zahlreich im Wald am Vahrner See (750 m), In ganz Mittel- und Südeuropa weit verbreitet (Ho r i - VI.2009 (Hellrigl & Mörl). Vahrn-Raudegg, o n 1974: 79-80; Be n s e 1995: 238-239, Fig. 702). 830 m, 20.- 28.VII. 2009, 2♂ Lichtfang (G. v. Mörl). Italien: ganzes Gebiet (Sa m a 1988: 88-89). – Der Partschins, Eingang Zieltal, 09.- 15.06.10, aus aus "Große Eichenbock" oder "Heldbock" (Cerambyx Hasel 2 Ex., (Niederfriniger). Gadertal: Kampill heros Fabr.), der sich in alten lebenden Eichen ent- (1450 m), 11.07.2010, 1 ♂ (G. Mörl). wickelt, ist in Südtirol im Laufe des 20. Jh. recht selten geworden, wie auch in vielen anderer Gebie- 67 Anisarthron barbipes (Schrank 1781) ten Mitteleuropas (vgl. Ho r i o n 1974: l.c.). Verbreitung südliches Mitteleuropa u. Südosteuro- Gr e d l e r (1866: 376, Cerambyx heros Fabr., C. cer- pa; Entwicklung im Totholz lebender Laubbäume; do Laich.) hatte diesen stattlichen Bockkäfer noch (Ho r i o n 1974: 99; Be n s e 1995: 202-203, Fig. 606; erwähnt als: "Von Meran abwärts durch das das Je n i s 2001: 148-149); Italien: (Sa m a 1988: 58). ganze Etschtal vom Juni an nicht selten; besonders Im vormaligen Verzeichnis (1967: Nr. 93) bei den um Bozen (Rosenh.; Hsm., Gdlr.)." – Im 20. Jh. Callidini eingereiht, jetzt zu den Asemini gestellt. zunehmend seltener geworden und nur mehr sehr Die Art entwickelt sich an alten verholzten Wund- vereinzelt im Etschtal von Bozen südwärts: Bo- stellen lebender Laubholzstämme, besonders Ross- zen Umgeb. (1♀ Pechlaner); Castelfeder /Auer, kastanie (Aesculus hippocastanum). Die kleinen 21.VII.1954, 1♂ (Hernegger leg., coll. Wohlmann); Käfer haben mehr verborgene Lebensweise und Auer-Kaltern, 25.V.1953 (1♀ Wohlm.) (He l l r i g l sind nicht leicht zu finden; im Gegensatz dazu die 1974: 40). häufig zu beobachtenden Befallsspuren. –G r e d l e r Eine alte Angabe für Brixen von Ge r s t e n d ö r f e r (1866) kannte die Art nur aus Weitental (Rederl.) (1931) klingt wenig glaubhaft. Im Stadtpark von und aus Bozen Umg., auf blühenden Sträuchern Bozen (am Bahnhof) konnte ich im Sommer 1966 (Hsm. Gdlr.) als äußerst selten. – Auch rezente an zwei bis drei alten Eichen noch starken Befall Funde vereinzelt: Naiftal bei Meran, VI.1939, von C. cerdo und C. velutinus feststellen (viele Fraß- (1 Ex., Peez) (He l l r i g l 1967). – Brixen, VI.1969, gänge und auch lebende Käfer an den Eichen). Auch an Rosskastanie (1 Ex., Hellr.); hier auch mehr- bei Castelfeder fand ich Anf. Juni 1967 noch eini- fach Befallsspuren an Ahorn (Hellr.). Bei Atzwang ge ungewöhnlich große Exemplare in Köderfallen; 1968 starker Befall an einer Rosskastanie (Hellr.); die Art war hier aber viel seltener als C. velutinus desgleichen VI.1972 im Stadtgebiet Meran (Mar- (He l l r i g l 1967: 31) (Abb. 21 a). Die alten zer- tinelli). Auch im Stadtgebiet Brixen von 1975-2005 fressenen Cerambyx-Eichen im Stadtpark Bozen, zahlreiche typische Fluglöcher an alten verholzten, wurden in den 1970-80 er Jahren entfernt und auch morschen Wundstellen von Rosskastanien (He l l - im Eichenhain von Castelfeder sind viele der alten r i g l 1974, 1975). Aus solchen Wundstellen hier Eichen zusammengebrochen oder abgestorben. – später auch in Anzahl gezogen (Hellrigl, Peez, Kah- Castelfeder vereinzelt (M. Egger, i. litt. 2009). Nach len) (Pe e z & Ka h l e n 1977); in Brixen, V.1976, Einschätzung W. Schwienbacher (in litt. 2009) in 6 Ex. (leg. Hellrigl). – Bozen, Haslach, VI.1983, 3Ex. Castelfeder mit velutinus, weiter verbreitet, aber (Schwienbacher, in litt.) (Ka h l e n 1987). E. Nieder- seltener (vereinzelt auch in Lichtfalle). friniger (in litt. 2009): Zucht aus Laubholz: Meran Umg., Sarntal. – In coll. mea auch Belege aus Wien, 69 Cerambyx velutinus Brullé 1832 Lainzer Tiergarten, VII.1967 (2 Ex., Hellr.) und [= Cerambyx welensii Küster 1846] aus Osttirol, Lienz, Alleestr., 10.VII.1968 (4 Ex., Eine mediterrane Art mit weiter Verbreitung in C. Holzschuh). S-Europa, fehlt in ME (s. str.) (Ho r i o n 1974: 79; Be n s e 1995: 238-239, Fig. 703). Italien: Festland,

72 Sizilien (Sa m a 1988: 89-90). In Südtirol ist dies 70 [Cerambyx miles Bonelli 1812] eine wichtige faunistische Charakterart, die hier In Südeuropa allgemein verbreitet, von Spanien bis fest etabliert an alten Eichen vorkommt, (Abb. 21 b) zur Balkanhalbinsel, nordwärts zunehmend selten zusammen mit C. cerdo – und meist sogar häufiger oder fehlend; (Ho r i o n 1974: 81; Be n s e 1995: 240- als dieser. Sehr häufig fand sich diese Art in den 241); Entwicklung in Quercus und Baumrosaceen. 1960 er Jahren auch in Rom, im Park von Villa Verbreitung in Südeuropa (Be n s e : 1995: Fig. 710) Borghese, an Quercus ilex (R. Sinischalchi leg., in sehr ähnlich der von C. velutinus (Be n s e : Fig. 703). coll. Hellrigl). In der Schweiz nur im Süden im Tessin, zerstreut, Gr e d l e r (1866: C. velutinus Brull.) meldete die Art selten bis 1957 (Al l e n s p a c h 1973: 94, Karte 12). nur "bei Bozen selten (Hsm., Gdlr.) und Lavis, im Im Trentino Meldungen durch Be r t o l i n i (1887) und Juni an einer Pappel (Rosenh.); Rovereto (Frappor- Ha l bh e r r (1896). In Italien im ganzen Gebiet, teilw. ti)"; sowie (Gr e d l e r 1873: 73) "oberhalb Lana ge- sporadischer im Süden (Sa m a 1988: 90). – Neben gen Völlan auf Weiden, viermal (Kunisch)." [Diese Eichen werden angeblich auch Prunus, Crataegus, alten Angaben für Pappel und Weiden scheinen aber Carpinus befallen. etwas seltsam und fraglich]. – Im 20. Jh. wurde die Gr e d l e r (1866: 377) nennt C. miles "zusammen Art häufiger nachgewiesen, immer an Eichen. mit vorigem [C. cerdo] auf Eichen und Weiden bei Der "Samtige Große Eichenbock" lebt hier Bozen und Kaltern im Juni (Hsm., Gdlr.)." – An hauptsächlich an alten Flaumeichen, wobei auch Funden aus dem 20. Jh.wurden nur bekannt, je 1 Ex. schwächere Stämme und dicke Äste befallen aus Bozen Umg., ohne Funddatum, coll. Wörndle werden. Die Käfer halten sich tagsüber in Spalten (Popp) und coll. Pechlaner (He l l r i g l 1967, 1974: oder in ihren großen Ausfluglöchern verborgen 40; Pe e z & Ka h l e n 1977: 379). – Keine Funde und kommen erst nach Sonnenuntergang hervor. von M. Egger und W. Schwienbacher (i. litt. 2009). Bei Bozen konnte ich in einer alten Eiche im – Die Art ist hier heute als "verschollen" und wohl Stadtpark, sowie an zwei schwächeren Eichen auch erloschen anzusehen; als ein weiteres Opfer am Virglberg, am 23.VII. 1965 1♂ fangen und fortschreitender "Kultivierung". 1♀ am 1.V.1966 aus der Puppenwiege meißeln. Einige weitere noch unausgereifte Käfer (2♂+ 71 Cerambyx scopolii Fuessly 1775 2♀) fanden sich hier am 22.IX.1966 in den mit In Mittel- und Südeuropa allgemein verbreitet festem Kalkdeckel verschlossenen Puppenwiegen. (Ho r i o n 1974: 81; Be n s e 1995: 240-241, Fig. 708). – Im Eichenhain von Castelfeder bei Auer fand Italien: im ganzen Gebiet, hauptsächlich kollin / sich Mitte /Ende des 20. Jh. an einigen alten montan (Sa m a 1988: 91-92, C. scopolii Fuesslins). Eichen stärkerer Befall von C. velutinus. Belege Bekannt auch als "Buchenspießbock" oder "Klei- aus Castelfeder: VI.-VII.1954, 1♂♀ (Wohlmann ner Eichenbock": Entwicklung Ästen verschiedener leg); VI.-VIII.1955, 6 Ex. (Wohlmann, Hernegger). Laubhölzer: Fagus, Quercus, Castanea, Prunus etc. Hier konnte ich erstmals am 16.VII.1964 (Hellr. & – Nach Gr e d l e r (1866: 377, C. cerdo Linn., C. Sco- Peez) – und in den folgenden Jahren noch öfters poli Laich.) sehr häufig, besonders auf Weiden und – diesen stattlichen Bockkäfer erbeuten: 15.VII.- Erlen, Mai-Juli. In Bozen und Eggental, bis 1100 m 15.VIII.1970/71, 5 Ex. (leg. Hellrigl), meist in der (Rosenh., Hsm., Gdlr.); in Passeier und Schnals Dämmerung an den Stämmen sitzend. Die Käfer (Meister, Gdlr.); im unteren Etschtale (Zeni). Auch fliegen auch den Leuchtschirm an, VII.1969, von Be r t o l i n i (1899: 311, C. Scopolii Füssl.), aus 3 Ex. (Hellr., Kahlen). (He l l r i g l 1967: 31; 1974: Kaltern und Trient angeführt; im Trentino häufig auf 40). In den 1980 er Jahren hier auch öfters von blühenden Sträuchern von Mai bis August. W. Schwienbacher (Auer) gefunden: Castelfeder, Auch im 20. Jh. zahlreiche Funde: Im Eisack- Auer, Mitterberg, Neumarkt Juni /Juli (vereinzelt tal ab den 1930 er und in den 1950 -60 er Jahren auch in Lichtfalle). – Castelfeder vereinzelt regelmäßig an div. Strauchblüten anzutreffen, so bei (M. Egger, i. litt.2009). – Monitoring: 1992-96, IT02, Brixen, Vahrn, Sarns, St. Andrä usw. (Gerstendör- Montiggl, 600 m, 1 Ex., selten (Schwienbacher). fer, Peez). Hier an den Talhängen bis über 1000 m aufsteigend und an Edelkastanie, Kirsch- und

73 Apfelbäumen brütend (Hellrigl). Ein Ex. hatte sich Ka h l e n (1977) nicht übernommen, sie wurde aber sogar bis Ackerboden (1800 m) verirrt, 1.V.1953 später durch einen weiteren Einzelfund in Brixen (leg. T. Kerer). bestätigt, 1.VIII.1981, aus eingetragenem Holz im Bei Waidbruck und Bozen mehrmals in Ästen von Haus (1 Ex., Hellrigl) bestätigt (He l l r i g l & Ka h l e n Edelkastanie (überwinternde Jungkäfer) (He l l r i g l 1996: Fußnote 1*). Fraßbilder fanden sich später 1967: 30-31). Bei Kaltern-Frühlingstal, V.1977, auch in Elvas-Natz an importierten Laubholz- div. (Hellr., Mörl u.a.). Besonders zahlreich waren Stangen, die bei Schneebelag als Straßenrand- die Käfer im Frühjahr 1981/84 im Überetsch, im markierung dienten. – Unterland: Auer 1996, aus Montiggler Wald (Mörl & Deiaco) und am Mitter- Feigenholz 2 Ex. (Schwienbacher, in litt.2009). berg (Hellr., Kahlen); hier allerdings nie in solchen Massenauftreten, wie ich sie in den 1960 er Jahre 73 *Trichoferus griseus (Fabricius 1792) vom Wienerwald kannte (z.B. Kahlenberg, Kobenzl Larvenentwicklung unter Rinde und im Holz trocke- 1963). – Am Mitterberg überall auf Holunderblü- ner Äste und Stämme von Feige (Ficus carica); ten (M. Egger, i. litt.). Monitoring: 1992-96, IT02, Käfer nachtaktiv (fliegen ans Licht). Südeuropäi- Montiggl, 600 m, hä. (W. Schwienbacher). Schnal- sche Art (Be n s e 1995: 212-213, Verbreitungskarte stal, Naturns, 21.V.1982, 1 Ex. (coll. H. Baumann). Fig. 630); in Italien weit verbreitet, im Norden bisher Vahrn, V.2004, 1 Ex.; Brixen-Mahr, V.2005, 2 Ex. nur bis Triest bekannt (Mü l l e r 1950), hingegen (Mörl). E. Niederfriniger (in litt. 2009): Meran, nicht aus der Region Trentino-Südtirol gemeldet Etschtal, Passeier, Ulten, Vinschgau (regelmäßig). (vgl. Sa m a 1988: 68-69). – Ich hatte die Art in Jugos- lavien, auf der Insel Hvar, im VIII.1973/75, in 4 Ex. Tribus Hesperophanini aus Ficus gezogen. – Erstnachweis in Südtirol: bei Mitterberg /Kaltern 1992 im Freiland gefangen 72 *Trichoferus cinereus (Villers 1789) [Lichtfang] (leg. W. Schwienbacher); Monitoring: [= Callidium holosericeum Rossi 1790] 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, 18.08.1992, 2 Ex.; [= Callidium nebulosum Olivier 1790] 15.08.1993, 1 Ex., n. hä (W. Schwienbacher). [= Hesperophanes nebulosus (Oliv.) auct.] Aus einem Feigenast in Auer 1 Ex. gezüchtet 1996 Die mediterrane, polyphage Art entwickelt sich un- (Schwienbacher), sowie 1 Ex. Zucht im Juli 1998 ter Rinde und im Holz trockener Äste und Stämme (M. Egger, i. litt. 2009). Als Neufund gemeldet auch div. Laubhölzer wie Quercus, , , von He l l r i g l & Ka h l e n (1996: Tierwelt Südtirols, Prunus etc.; Käfer sind nachtaktiv (fliegen ans Seite 479, Fußnote 2*). – Ein ähnliche, nahe ver- Licht). wandte Art, Trichoferus fasciculatus (Faldermann In Südeuropa weit verbreitet und recht häufig (Be n - 1837), kommt in Istrien an Spartium vor (V.1968, s e 1995: 214-215, Verbreitungskarte Fig. 633), er- leg. Hellrigl). reicht stellenweise das südliche Mitteleuropa, wie z.B. in der Schweiz (Al l e n s p a c h 1973: 98) und Tribus Graciliini Trentino-Südtirol (He l l r i g l 1967: 38; Sa m a 1988: 70). – In unserer Region war die Art schon aus dem 74 Penichroa fasciata (Stephens 1831) Trentino verschiedentlich durch Gr e d l e r bekannt, [= timida Ménétriés 1832 (Callidium)] der sie aus Judikarien meldet (Gr e d l e r 1866: 382, Mediterrane Art mit lokaler Einstrahlung ins südl. Hesperophanes nebulosus Ol.), von P. v. Frapporti Mitteleuropa. Larvenentwicklung polyphag in bei Campo wiederholt in einem Hause gesammelt trockenem Laubholz, besonders Ficus, Quercus, [wohl an Brennholz]; Gr e d l e r [1873: 74, Hespe- Cytisus etc., bisweilen auch an Nadelholz (Pinus!); rophanes cinereus Vill., (nebulosus Ol.)]: in Riva (Ho r i o n 1974: 84; Be n s e 1995: 218-219, Karte (Dr. Modl); sowie Gdlr. (1878: 20, H. cinereus Vill.) Fig. 644). – Aus Südtirol schon von Gr e d l e r (1866: Rovereto (Pilati). 384, Gracilia fasciolata Krynick., timida Menetr.) Im 20. Jh. eine Meldung aus Überetsch von gemeldet: "Dies ganz südliche Tier fing ich einige Ge r s t e n d ö r f e r (1931): "einmal in Eppan gefangen" Male am Kirchlein in Haslach bei Bozen; später (He l l r i g l 1967: 38). Diese Meldung hatten Pe e z & zog ich es massenhaft aus altem Feigenholz. Es

74 findet sich auch bei Rovereto." – Im 20. Jh. zunächst Zweigen verschiedener Laubholzarten, wie Cornus, spärliche Funde: Waldheim ober Brixen, 20.VI.1954, Salix, Prunus, Ficus etc. Oft zusammen mit Graci- 1Ex. (leg. Toni Kerer, in coll. Peez) (He l l r i g l lia minuta mit Weidenkörben aus dem Süden nach 1967: 30; Pe e z & Ka h l e n 1977: 379). Aus Tils bei Mitteleuropa eingeschleppt, wie z.B. in Nordtirol Brixen meldet Sa m a (1988: 72) einen Beleg. – Die (Wö r n d l e 1950) und Deutschland (Ho r i o n 1974). Vermutung, dass diese Art vor allem im wärmeren In coll. Hellrigl div. Belege aus Trentino- Etschtal zu finden sein müsste, an Goldregen Avio, VII.1946 und aus Bern-Schweiz, 1952 (Cytisus laburnum) am Fennberg, bestätigte sich (leg. Linder). später. Bei Bozen-Guntschna, VII.1981, 5 Ex., Von Gr e d l e r noch nicht erwähnt, aber von Po r t a ex Prunus (coll. Hellrigl). W. Schwienbacher und (1934) aus dem Trentino gemeldet und deshalb M. Kahlen erhielten sie im Unterland mehrfach bei den hier zu erwartenden Arten mitangeführt aus Feigenholz und beim Leuchten; Verfasser (He l l r i g l 1967: 62). – Erstmeldung für Südtirol: selbst hingegen zog sie VII.1993/94 bei Tramin St. Georgen bei Bozen, IV.1973, 1 Ex. aus Fei- überraschend mehrmals (4 Ex.) aus abgestorbenen genholz gezogen (Kahlen) (Pe e z & Ka h l e n 1977: Ästen von Schwarzkiefern (Pinus nigra), die 380). Auer /Lahn, VIII.1991; Mitterberg ex Ulmus auch von div. Borkenkäfern und dem Prachtkäfer 24.VIII.1990, 2 Ex.; Mitterberg 12.VII.1991, Licht- Phaenops formaneki befallen waren. Im Unterland: fang 2 Ex. (Schwienbacher, in litt.2009). – Die Art Pinzon, Trudenbachschlucht (400 m), vermutlich ist in Südtirol ebenfalls sehr selten. auch 1986/1993/2004 in Ästen von Pinus nigra mit anderen Bock- und Prachtkäfern vorkommend Tribus Molorchini (vgl. Ph. formaneki). 77 Molorchus minor (Linnaeus 1758) 75 Gracilia minuta (Fabricius 1781) [= Molorchus dimidiatus Fabricius 1775] [= Saperda minuta Fabricius 1780: 235] [= Caenoptera (Necydalis) minor (L.) auct.] [= Callidium pygmaeum Fabricius 1792] Verbreitung hauptsächlich in Nord- und Mitteleuro- Verbreitung in Mitteleuropa meist durch Verschlep- pa, sporad. in Südeuropa; Entwickl. in Nadelholz; pung mit Korbwaren; lokal auch eingebürgert; (Ho r i o n 1974: 88; Be n s e 1995: 220-221, Fig. 650; (Ho r i o n 1974: 83-84; Be n s e 1995: 218-219; Je n i s Je n i s 2001: 170-171); Italien: (Sa m a 1988: 76). 2001: 164-165); Ital.: (Sa m a 1988: 73). Der als "Kleiner Wespenbock" (Caenoptera minor Das kleine, zierliche "Weidenböckchen" entwickelt auct.) bekannte schlanke Bockkäfer, war von Linné sich in vertrocknenden Zweigen div. Laubhölzer, Necydalis minor benannt worden – als Gegensatz wie Salix, Ficus u.a. – Aus Südtirol von Gr e d l e r zum größeren Wespenbock Necydalis major. Er (1866: 384, Gracilia pygmaea Fabr.) von Bozen ist viel größer und häufiger als die drei folgenden, gemeldet, in der ersten Hälfte Juni im Grase sitzend früher auch zur Gattung Molorchus Fabr. 1792 ge- oder abends fliegend (Gdlr.). Auch aus Brixen rechneten Arten (heute Glaphyra). – Von Gr e d l e r bekannt (Ge r s t e n d ö r f e r 1931). – In Brixen mit (1866: 394, Necydalis minor L., dimidiatus F.) aus Korbwaren importiert: V.1967/68, 25 Ex. (leg./ Bad Ratzes, Bozen, Sarntal, Meran und Passeier coll. Hellr.). Später bei Neustift und Mühlbach, genannt. – Im 20. Jh. besonders im Eisacktal zahl- V.-VII.1969, 8 Ex. aus Salweidenästen gezogen reich bei Mauls und Mittewald, im V.-VI.1965/70 (Hellr.) (He l l r i g l 1967, 1974: 40; Pe e z & Ka h l e n und 1980/85; auch Schalders, Brixen, Ploseberg 1977: 379). – Die Art ist in Südtirol sehr selten. (1200 m) etc. (Peez, Hellrigl, Kahlen). In Sterzing Umg., V.-VII.1909 (H. Knabl). – In Fichtenwäl- 76 Nathrius brevipennis (Mulsant 1839) dern überall mehr weniger häufig auf Holzstapeln Kosmopolitische Verbreitung; weit verschleppt; na- und auf Blüten; im Gebirge bis in subalpine Lagen türliche Freiland-Vorkommen nur in Südeuropa; aufsteigend (Monitoring-Areal am Rittner Horn (Ho r i o n 1974: 87-88; Be n s e 1995: 220-221, 1750 m). Entwickelt sich in abgestorbenen Ästen Fig. 649; Je n i s 2001: 168-169); Ital.: (Sa m a 1988: und Stämmen von Fichten (Abb. 22), oft verge- 75). Diese mehr mediterrane Art entwickelt sich in sellschaftet mit Semanotus undatus; verpuppt sich

75 wie dieser schon im Spätherbst und überwintert In Mitteleuropa überall sehr sporadisch und selten. im Holz als Jungkäfer (He l l r i g l 1967: 29). In Käfer im Mai /Juni auf Blüten und dürrem Reisig. Südtirol überall häufig, z.B. bei Mauls (M. Eg- Von Gr e d l e r noch nicht erwähnt, aber von Be r t o - ger, i. litt.). – Vahrnersee, IV.2001, bei Aufarbei- l i n i (1899) aus dem Trentino gemeldet, bei Trient tung Brennholz: aus Fichte 15 Ex. und aus Kiefer und Madrano an Reben gefangen. War deshalb auch 10 Ex. (leg./coll. Mörl). – Bei einer Massenzucht hier zu erwarten (He l l r i g l 1967: 62). Die seltene von Callidium und Semanotus undatus aus einem Art wurde in Südtirol dann vom Verf. bei Mühl- Fichtenstamm in Vahrn-Raudegg (830 m) im Früh- bach nachgewiesen, VI.1969, an einem steinigen jahr 2009, schlüpften die Molorchus Anf. Mai bis Hang im Flug (leg. Hellrigl); ebenso Mitterberg bei Anf. Juni (Abb. 23) überaus zahlreich (20-30 Ex. Kaltern, 24.V.1972, 1 Ex. unter Kiefer (Abb. 24). in jedem der 10 großen Zuchtkartone – insgesamt Entwicklung in Kiefernzweigen (He l l r i g l 1974: somit rd. 300 Ex.). – Monitoring: 1992-96, IT02, 39, Abb. 1; Molorchus marmottani; Ho r i o n 1975: Montiggl, 600 m, n. hä.; IT01 Ritten, 1700 m, s. hä. 105). Vormals auch in Signat bei Bozen, 3 Pärchen (Schwienbacher). – Unterland, Oberfennberg, an einem Lattenzaun aus Fichtenästen, 6.VI.1942 VI.2005; Tschögglberg, Vöran, VI.2006 (R. Fran- (leg. Enslin) (Pe e z & Ka h l e n 1977: 380). Die Art ke, i. litt.). war auch aus Trentino bekannt (Be r t o l i n i 1887; Ha l bh e r r 1896), aus Trient und Rovereto. – In Ita- 78 *Glaphyra kiesenwetteri (Mulsant & Rey 1861) lien nur aus der Region Trentino-Südtirol bekannt [= Molorchus kiesenwetteri Muls. & Rey] (Sa m a 1988: 77); hier jedenfalls sehr selten. – Von Verbreitung: südliches Mitteleuropa und nordöstli- M. Egger (i. litt. 2009) gezüchtet aus dünnen Kie- ches Südeuropa; Entwicklung in trockenen Ästen; fernästen im Wipfelbereich einer Kiefer bei Castel- (Ho r i o n 1974: 89-90; Be n s e 1995: 222-223, Fig. 657; feder, IV.1993 (zusammen mit W. Schwienbacher Je n i s 2001: 172-173); Ital.: (Sa m a 1988: 77). & M. Kahlen ). Weitere Meldung vom Montiggler Diese und die beiden folgenden Arten wurden re- Wald, 10.06.1993, 1 Ex. (leg. W. Schwienbacher). zent zu Recht von der Gattung Molorchus Fabr. 1792 abgetrennt und zur Gattung Glaphyra New- 80 Glaphyra umbellatarum (Schreber 1759) man 1840 [genus] gestellt. Diese Art fehlte in den [= Molorchus umbellatarum Schreber, auct] bisherigen Südtiroler Verzeichnissen von Gr e d l e r [= Necydalis minima Scopoli 1763] (1866), He l l r i g l (1967, 1974/75), Pe e z u n d Ka h - [= Caenoptera minima Scop., Halbherr 1896] l e n (1977). Erst rezent in Südtirol im Etschtal nach- Weit verbreitet in Mittel- u. Südeuropa, bis südl. gewiesen: am Mitterberg 1993, 2 Ex. gezüchtet aus Nordeuropa; Larven unter Rinde von Laubholz- Rosaceenholz (leg. M. Egger, i. litt.); in Montiggl ästen; (Ho r i o n 1974: 89; Be n s e 1995: 224-225, 26.07.1995, 1 Ex. (leg. W. Schwienbacher, i. itt.) so- Fig. 660; Je n i s 2001: 170-171); Italien: (Sa m a 1988: wie im Vinschgau bei Laatsch, 1993 (leg. C. Wurst) 76). (vgl. He l l r i g l & Ka h l e n 1996: Tierwelt Südtirols, Entwickelt sich in abgestorbenen Ästen diverser Molorchus kiesenwetteri, Neufund: Anm. 3*). – Laubhölzer und findet sich lokal an Wärmestellen, Bezüglich der Larvenentwicklung werden sowohl nicht häufig. Bei Gr e d l e r (1866: 394), der "Necy- Nadel- als auch Laubholzarten genannt (Ho r i o n dalis umbellatarum L." als eine "Gewiss unhaltbare 1974: 90; Sa m a 1988: 77). Art!" bezeichnete, nur Angaben aus Bozen (Hsm., Gdlr.). – Im 20. Jh. dann bei Meran, im Naiftal, 79 Glaphyra marmottani (Brisout 1863) VI.1939, an Edelkastanie (1 Ex., Peez); St. Andrä [= Molorchus Fabr., auct] (1 Ex.) und Tschötsch bei Brixen, V.-VI.1966, [= Molorchus discicollis Heyden 1876] einzeln aus Edelkastanie (Peez, Hellr.) (He l l r i g l Verbreitung: südliches Mitteleuropa, lokal auch 1967: 29). Bei Andrian, V.1927 (1 Ex., MV); Bozen, Alpensüdseite; Entwicklung in Kiefernzweigen; VI.1933 (1 Ex., Pechlaner); Brixen-Trunt, VI.1959 (Ho r i o n 1974: 90; Be n s e 1995: 222-223, Fig. 656; (1 Ex., Peez); Neumarkt (He y r o v s k y 1967); Brixen, Je n i s 2001: 172-173); Ital.: (Sa m a 1988: 77). Tschötscherheide, IV.1969, aus Kastanienästen (4 Ex., Hellr.) (He l l r i g l 1974: 39; Pe e z & Ka h l e n

76 1977: 380). Von der Tschötscherheide auch V.1975, Calvarienberge bis 1250 m im Juni auf Umbelli- 7 Ex. aus Edelkastanie (Hellrigl). – Am Mitterberg, feren (Hsm., Gdlr.); Siebeneich auf Orlaya, bei V-VI.1984, 3 Ex. (Hellr.), div. Ex. (leg. Schwienba- Kaltern (Gdlr.); in Passeier auf Doldenblüten selten cher) (Ka h l e n 1987: 167). (Meister); Tschars (Platter); im Trentino bei Borgo Bei Auer, VII.1986, 1 Ex. (Hellr.). Zahlreiche (Gdlr.); Rovereto und Ala häufig (Rosenhauer)." Funde: Auer, Mitterberg, Montiggl, Haslach /Bo- Auch im 20. Jh. zahlreiche Funde aus Brixen Umg., zen Mai bis Anfang Juni (Schwienbacher, in litt.). besonders Tschötsch, VI.1965/66 und Kranebitt so- Monitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, wie Waldheim (Peez, Hellr.). Bei Auer und Montan, 2 Ex. (W. Schwienbacher). – E. Niederfriniger (in V.1953, VII.1954 (leg. Wohlmann); Klausen-Thinne- litt.): Schenna, Passeier (vereinzelt). Hingegen von bach (600 m), VI-VII.1965/66, div. (leg. H. Bau- M. Egger (i. itt.) in Südtirol nicht gefunden. – Die mann); Waidbruck, VII.1967/70 öfters (Hellr.); Art ist in Südtirol verbreitet, aber nicht häufig. vereinzelt bei Mauls (800 m), VII.1967-VIII.1983; auch in Aicha, VII.1984 (Hellr.); sogar noch am Tribus Stenopterini Karerpaß (1700 m) VIII.1970 (1 Ex., Hellr.). Am Mitterberg häufig auf Schafgarbe, VI. 1972-1983 [81] [Stenopterus ater (Linnaeus 1767)] (Hellr., Peez, Kahlen); in coll. Hellrigl: 40 Ex. – Mediterrane Art. In Italien weit verbreitet und Vinschgau vereinzelt (G. Rößler) (He l l r i g l 1967: meist häufig, fehlt aber im Norden in Trentino- 29; 1974: 40; Pe e z & Ka h l e n 1977: 380; Sa m a 1988: Südtirol (Sa m a 1988: 80). Verbreitung reicht im 78). – Kaltern, VII.1976 und V.1983 (G. Mörl); Nordosten bis zur Poebene; sie ist auch in Ven. Vahrn, VI.1977, 6 Ex.; Feldthurns, VII.1997, 1 Ex. Giulia selten Mü l l e r (1950: 110). Könnte sich im (G. Mörl). – Monitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, Zuge einer Klimaerwärmung eventuell hier künftig 600 m, 30 Ex., s. hä. (W. Schwienbacher). ausbreiten. Sollte eigentlich für unsere Region noch zu erwarten 83 Callimus angulatus (Schrank 1789) sein (vgl. Be n s e 1995: 228-229, Fig. 674). Vielleicht [= Callimellum angulatum (Schrank) auct.] auch nicht immer richtig erkannt, denn es gibt neben [Callimus Mulsant 1846 = Callimellum Strand der schwarzen Form auch noch eine mit gelblich- 1928] rötlichen Flügeldecken (St. ater praeustus Fabr.), Verbreit.: Südeuropa und südlich. Mitteleuropa; Ent- die dem St. rufus sehr ähnlich ist. wicklung in trockenen Ästen harter Laubhözer; (Ho r i o n 1974: 93-94; Be n s e 1995: 232-233, Fig. 684; [00] [Stenopterus flavicornis Küster 1846] Je n i s 2001: 176-77); Ital.: (Sa m a 1988: 81). Die termophile, pannonische Art ist u.a. aus Von dieser sehr seltenen, schönen blauen Art, die Dalmatien (Loc. Typ.), Venezia Giulia und Mittel- sich in trockenen Zweigen von Quercus, Castanea, und Süditalien bekannt (Mü l l e r 1950: 108; Sa m a Ostrya, Crataegus u.a. entwickelt, gibt es nur we- 1988: 79, Fig. 32). In meiner Sammlung befinden nige Funde aus Südtirol; auch sonst überall selten. sich Belegexemplare aus Istrien (1967) und vom Gr e d l e r (1866: 385, Callimus cyaneus Fabr.) er- Neusiedler-See (1967). – In unserer Region fehlt wähnt die mediterrane, thermophile Art: "Selten am sie. Griesnerberge bei Bozen und bei Schloß Maultasch auf Weißdorn (Stentz, Gdlr.); bei Kaltern (Bertolini) 82 Stenopterus rufus (Linnaeus 1767) und Rovereto (Zeni)." – Im 20. Jh. in Meran, beim Art mit weiter Verbreitung in Mittel- und Südeuropa; Steger, V.1939, 1 Ex. (leg. Peez). Eisacktal bei Atz- Entwicklung polyphag in Laubholz: Quercus, wang, Finsterbach, 28.03.1972, 3 überwinternde Castanea, Robinia etc. (Mü l l e r 1950: 109; Ho r i o n Jungkäfer in totem Eichenstämmchen (leg. Hellr.) 1974: 91-92; Be n s e 1995: 228-229, Fig. 674). (He l l r i g l 1967: 29; 1974: 40). Hier im III.1974 In Südtirol überall wo Eiche und Kastanie vor- weitere 8 Käfer aus Hopfenbuche (Ostrya) gezo- kommt auf Daucus u.a. Blüten recht häufig. gen (Hellrigl) sowie im III.1977 1 Ex. (Kahlen); Nach Gr e d l e r (1866: 385) "im Eisack- und Etsch- Mitterberg-Kreith, IV.1976, 2 Ex. aus Eiche gezo- tale, wie bei Törkele, um Bozen bei Campil und am gen, leg. Kahlen (Pe e z & Ka h l e n 1977: 380). Auch

77 später in Atzwang und Mitterberg wieder einige (Ho r i o n 1974: 86; Be n s e 1995: 236-237, Fig. 693; Ex. aus Hopfenbuchen und Eichenästen gezogen, Je n i s 2001: 166-167); Ital.: (Sa m a 1988: 84-85). 1980/81 (Hellr.) (Ka h l e n 1987). E. Niederfriniger Diese allgemein recht seltene Art entwickelt sich (in litt.): Zucht aus Hopfenbuche 1989- 2009 (Atz- in anbrüchigen Laubhölzern, nach Te p p n e r (1965) wang- Burgstall); ebenso Burgstall, IV.-V.2010, aus besonders in dickeren Stämmen und Ästen von As- Ostrya (4 -7 cm Ø). M. Egger hat die Art nur vom pen (Populus tremula). Die Käfer im Juni /Juli auf Trentino gezüchtet (i. litt. 2009). Blüten. Von Gr e d l e r noch nicht erwähnt, aber von Be r t o l i n i (1899: 310) aus dem Trentino gemeldet; Tribus Obriini deshalb seinerzeit auch bei den zu erwartenden Arten mitangeführt (He l l r i g l 1967: 63). 84 Obrium brunneum (Fabricius 1792) In Südtirol erst rezent nachgewiesen, in Brixen / [= Saperda brunneum Fabricius 1792] Ratzötz, am 15.V.1975, 1 Ex. (leg./det. Hellrigl) aus Weite Verbreitung in Mittel- und Südeuropa, bis dürren Ästen einer Espe gezogen, deren Stamm- südliches Nordeuropa; Entwicklung in Nadelholz; basis vom Prachtkäfer Poecilonota variolosa (Ho r i o n 1974: 86; Be n s e 1995: 236-237, Fig. 694; befallen war (He l l r i g l 1975; Pe e z & Ka h l e n Je n i s 2001: 168-169); Ital.: (Sa m a 1988: 85-86). 1977: 379). Ein zweites Exemplar fand ich erst Larvenfraß unter der Rinde abgestorbener Zweige 30 Jahre später, im Frühjahr 2004, in Brixen-Mahr, und Äste, vor allem von Fichte. Die mehr schatten- 27.IV.2004, 1♀ an Fliederblüten (leg. G. Mörl, liebende Art findet sich im Jui /Juli in Nadelwäl- det. Hellrigl). Erst mit einem weiteren Nachweis dern auf Spiräen häufig; oft in Anzahl zusammen in Vahrn-Raudegg (830 m), am 15.VII.2009, 1♂ mit Pidonia lurida, Alosterna tabacicoloror und auf einer Blüte (leg. G. Mörl, det. Hellrigl), gelang Acmaeops collaris. dann der entscheidende Durchbruch. In der Nähe Noch überraschend wenig Funde bei Gr e d l e r war Holz einer im Vorjahr gefällten alten Zitter- (1866: 384, Obrium brunneum Fabr.): in Südtirol pappel gelagert, in deren Stamm und dicken Ästen dem Verf. nur aus Passeier (durch Meister) bekannt im Winter Larven und Befallspuren von Saperda geworden, auf Blüten von Sorbus aucuparia. perforata entdeckt wurden. Bei der Suche nach Häufig im Schalderer Tal bei Brixen, VI.1966 (Peez, weiteren Larvenfraßspuren dieser seltenen Saper- Hellrigl). Auch aus Mauls, V.1966/69 - V.1983, da, wurden im März 2009 in dickeren, trockenen mehrfach, auch teilweise aus Fichtenästen gezo- Ästen von 5-15 cm Durchmesser, unter der Rinde gen (Hellr.); im Lüsental VII.1975 (Peez, Hellrigl); zahlreiche, die Holzoberfläche schürfende Larven- bei Grasstein (Hellr., Kahlen), Sterzing (Knabl) fraßgänge und Larven eines kleinen Bockkäfers und auch im Etschtal nachgewiesen: Mitter- gefunden, deren Zuordnung zunächst nicht ge- berg, V.1984, Meran, VI.1984 sowie Partschins, lang, da die Larven noch klein waren. Bei späterer III.1983, aus Tannenast gezogen (Hellr.). Unterland, Überprüfung dieser Larvenspuren im Juli, zeigte Oberfennberg, VI.2005 (Franke); Ulten: Mitterbad sich dann, dass die mit Verpuppungsgängen kurz St. Pankraz, V.2009; Vinschgau, Aschbach, VI.2009 ins Holz führten und zudem bereits kleine ovale (R. Franke). – Die Art ist wohl im größten Teil des Fluglöcher vorbereitet waren (1,5 x 2,5 mm), wel- Gebietes heimisch und wurde hier aus Fichten- und che die passende Größe eines Obrium-Flugloches Tannenästen gezogen (He l l r i g l 1967: 30; Pe e z & hatten (Abb. 25). Es wurden trockene Aspen-Äste Ka h l e n 1977: 379). – In Südtirol überall häufig mit vielen hunderten halbwüchsigen Larven und (M. Egger, in litt. 2009). Selten in tieferen Lagen, Larvenfraßspuren in Zucht genommen (Mörl & hingegen häufig im Gebirge: Monitoring: 1992-96, Hellrigl). In Nähe der aufgestapelten Aspen-Äste IT02, Montiggl, 600 m, 1 Ex.; Monitoring: 1992-96, und einiger alten Zitterpappeln wurde am 16.07.09 IT01 Ritten, 1700 m, hä. (W. Schwienbacher). eine Lichtfalle aufgestellt, mit der bereits am ersten Abend 7 Ex. von O. cantharinum gefangen wurden. 85 Obrium cantharinum (Linnaeus 1767) Weitere Käfer dann am 20.VII. (9 Ex.), 22.VII. Verbreitung Mitteleuropa, südl. Nordeuropa, Süd- (15 Ex.) und bis Ende Juli nochmals 15 Exemplare osteuropa; Larven unter Rinde dicker Aspen-Äste; in der Lichtfalle gefangen (Abb. 26). Die Art hat

78 offenbar eine 2 jährige Generation. Die gefällte Zitter- In coll. Hellrigl befinden sich Belegexemplare aus pappel war an ihrer Stammbasis ebenfalls vom Istrien (1960/62) und aus Avio-Trentino (1936). Prachtkäfer Poecilonota variolosa befallen, genau Rezente Meldungen für Südtirol folgen bei He l l r i g l wie beim Erstnachweis 1975 in Brixen /Ratzötz. (1974: 40) und Ho r i o n (1975: 105): Neumarkt (He y - Im Frühjahr 2010 schlüpften die Obrium in Anzahl r o v s k y 1967); bei Fennhals, 1100 m, 09.V.1971, aus den Zuchthölzern; zunächst in Brixen (560 m), 1 Ex. an abgestorbenem Ginster (Kahlen); hier spä- vom 03.-14.VI.2010, aus 4 Aspen-Ästen 96 Ex. (50 ♂ ter auch mehrmals Larven in Ginster festgestellt + 46 ♀). Zahlreiche weitere Ex. bei Massenzucht (Kahlen) und Käfer aus Ginster gezogen (Peez). in Vahrn-Raudegg (830 m): vom 01.- 18.VII.2010 Fennberg, 30.IV.1972, 2 Ex. und X.1974, 2 Ex. aus insgesamt 518 Ex. (leg. Mörl & Hellrigl). – Im Ginster; Toblino-See, X.1975, 3 Ex. (leg. Hellr.). Burggrafenamt aus Zitterpappel Fragsburg, Mitte Fennberg, VI.1991, geklopft; gezogen aus Ginster: bis Ende Juni 2010, div. (leg. E. Niederfriniger). Unterfennberg IV.1994; Fennberg, III.2003 Nachträglich wurden noch folgende weitere Fund- (Schwienbacher, in litt.2009). In Südtirol eher sel- daten bekannt: Obrium cantharinum war auch in ten und lokal, jedenfalls nicht häufig. Letzthin wie- Auer /Lahn bereits 1990 aus Zucht geschlüpft, derum: Unterland, Fennberg b. Kurtatsch, Fennhals, sowie am Mitterberg im VII.1991 beim Licht- V.2008, 1 Ex. (leg. R. Franke: Deilus fugax). fang angeflogen (Schwienbacher, in litt.2009). Auch am Mitterberg aus Zitterpappel gezüchtet, Tribus Callichromini & Rosaliini 27.04.2004, 2 Ex. (M. Egger i. litt. 2009). Eben- falls von E. Niederfriniger (in litt.) in Hafling: 87 Aromia moschata (Linnaeus 1758) 1994-2006 durch Zucht aus Zitterpappel. – Trotz Der "Moschusbock" hat eine weite Verbreitung ihrer „Entzauberung“ bleibt die Einstufung „sehr in ganz Europa (Ho r i o n 1974: 95; Be n s e 1995: seltene Art“ weiterhin bestehen: Sa m a (1988: 85) 250-251, Fig. 737). – In Südtirol im ganzen Gebiet kannte aus der Region "Tr.-AA" nur die beiden bis in Tal- und Mittellagen an Salweiden (Salix caprea) dahin einzigen Fundorte: Cadine (Be r t o l i n i 1887) verbreitet, in denen sich die Larven entwickeln und und Brixen (He l l r i g l 1967/75). aus denen die Käfer schlüpfen. Die nach Moschus duftenden metallisch-grünen Käfer finden sich mit- 86 Deilus fugax (Olivier 1790) unter an Schirmblüten (Abb. 27 a); nur stellenweise Verbreitung Südeuropa und südliches Mitteleuropa; zahlreicher, wie in Brixen Umg., bei Mauls und Sta- Entwicklung in Ginster u.a. verholzten Fabaceen; ben im Vinschgau (Pe e z & Ka h l e n 1977: 381). (Ho r i o n 1974: 94-95; Be n s e 1995: 236-237, Fig. 695; Nach Gr e d l e r (1866: 378) "Auf Weiden häufig, bis Je n i s 2001: 178-179); Ital.: (Sa m a 1988: 87). 1100 m. Am Ritten und Nonsberge, besonders zahl- Die kleinen, schlanken Käfer entwickeln sich in reich um Bozen und Kaltern (*), – in Welschtirol, Zweigen von Leguminosen wie Spartium junceum, Passeier, Untervinschgau etc. (Hsm., Gdlr.)." Sarothamnus, Cytisus. Die Käfer überwintern in [(*) gemeint war wohl in den dortigen Auwäldern, den Puppenwiegen und besuchen Blüten. Medi- die im 20. Jh. größtenteils verschwunden sind]. terrane Art, im Süden weit verbreitet und häufig, Im Eisacktal bei Sterzing, VII.1909 (H. Knabl); in M. E. nur zerstreut und selten (Ho r i o n 1974: bei Mauls (920 m), VII.-VIII.1966, mehrere Ex. 95). In Südtirol zunächst nur alte Funde aus dem an Erlenklaftern (Hellrigl). Klausen-Thinnebach Etschtal, früher stellenweise nicht selten (He l l r i g l (600 m), 18.VII.1960, 1 Ex. (H. Baumann i. litt.). 1967: 30). Nach Gr e d l e r (1866: 384, Deilus fugax – Bei Brixen in früheren Jahrzehnten nicht selten Fabr.): von Kaltern, in Gärten auf Dolden schon (Gerstendörfer, Peez, Kerer), durch die fortschrei- im Mai und Juni nicht selten (Ausserer), durch’s tende Zurückdrängung der Auwälder in neuerer Zeit Etschtal südlich: bei Magreid (Hsm.), Neumarkt eher sporadisch. In den 1960 -70 er Jahren bei Vahrn in der Etschau, Salurn (Gdlr.); Trient und Rovereto VII.-VIII.1969/71 in Anzahl an Kopfweiden; bei (Bertolini) nicht selten auf Blüten von April bis Mauls und Grasstein, im VIII.1970/71, 10 Ex. auf Juni. Schirmblüten, brüteten dort meist in Salweiden. Ebenfalls aus Salweiden ziehen konnte ich weitere

79 Ex. bei Mühlbach, Neustift, St. Andrä, Atzwang und Tribus Callidiini Ridnaun; bei Waidbruck, VI.-VII.1970, mehrmals auf Schirmblüten (Hellr.) (He l l r i g l 1967: 32; 1974: 89 Hylotrupes bajulus (Linné 1758) "Hausbock" 40; Sa m a 1988: 94-96). In ganz Europa, meist synanthrop in Ortschaften Brixen Umg., VII.1977, 4 Ex., und VIII.1983, und Häusern, großer Holzzerstörer an verbautem 12 Ex. (Deiaco); Mittewald, VIII.1992 (1). Auch Nadelholz, bes. Fichte (Ho r i o n 1974: 101; Be n s e rezent öfters aus anbrüchigen Salweiden gezogen: 1995: 252-253, Fig. 742); im Süden (Jugoslawien, Vahrn und Aicha-Spinges, VII.2006 (Hellrigl & Insel Cres) fand ich die "Hausbock"-Käfer auch im Mörl); Vahrnersee, VII.2000 (1) und VIII.2002 Freiland sehr zahlreich an umgestürzten Kiefern. (1); Elvas, VIII.2001 (1), sowie Brixen-Zinggen Nach Gr e d l e r (1866: 380): Wohl überall daheim VIII.2008 (1) (Mörl). Neustift und Schabser Höhe, in der Nähe von Holzlagern. Brixen (Mohr); am VII.2009, div. Ex. (Hellrigl & Schanung). Ritten, bei Ratzes, Bozen, Kaltern und Meran, im Nonsberge, bei Ulten und Passeier, Welschtirol 88 Rosalia alpina (Linnaeus 1758) "Alpenbock" etc. Verbreitung Südeuropa u. südl. Mitteleuropa, mon- Auch im 20. Jh. war die Art hier regelmäßig fest- tan-subalpin; Entwicklung in anbrüchigen Buchen; zustellen, vor allem das vielerorts zu beobachtende (Ho r i o n 1974: 96-98; Be n s e 1995: 250-251, Fig. 738; Schadbild an Dachgebälk, Telegraphenmasten etc., Je n i s 2001: 183); Italien: (Sa m a 1988: 97). während man die Käfer selbst eher selten und meist Der prachtvolle "Alpenbock" (Abb. 27 b) bewohnt nur im Inneren der Häuser zu Gesicht bekommt. – vorzugsweise Gebirgsgegenden und wurde hier in Diverse Belege ab den 1965 -70 er Jahren, aus Mauls den lokalen Buchengebieten des Etschtales schon an Holzlagerplätzen, in Mittewald, Vahrn, Brixen, von Gr e d l e r (1866: 377) mehrfach gemeldet: Auf St. Andrä, Waidbruck etc. (in coll. Hellrigl). der ganzen Mendelkette, wo wir sie bei Gfrill am In Dietenheim an Telegraphenmasten und im Gampen, bei Perdonig, Kaltern und Fennhals im Dachstuhl, 1960/61 (Prof. Schimitschek, persönl. August mehrmals fliegend trafen; auch in Bozen, Mitt.). Bei Mauls /Grasstein, VII.-VIII. 1967/71 am 20. Juni auf einem Hofraume in der Stadt (Gdlr.); mehrfach an lagernden Fichtenstämmen (Hellr.) Jenesien (Lampr.); auch bei S. Lugano (Gdlr.) und (He l l r i g l 1967: 37; 1974: 43). – Brixen-Aicha, Valsugana. Auch aus Völlan, 27. Juli, und Pavigl 1976; Elvas, 1979-2009; Vahrn, 1979-89-1998; bekannt (leg. Weis n. Gr e d l e r 1873: 73). Prad VII.1981; (in coll. Hellrigl: 60 Ex.). Auch in Die Käfer entwickeln sich in alten anbrüchigen letzten Zeit alljährlich Meldungen über meist nur Buchen (Fagus) und finden sich zweifellos auch geringen Befall. heute noch auf der Mendelkette, wo sie auch im Diverse Belege (coll. G. Mörl): Theis, VI.1976 (1), 20. Jh. mehrfach von Förstern an Buchenklaftern Partschins, VIII.1994 (2); Corvara, VII.1997 (1); beobachtet wurden. Aus Hafling, St. Katharina, Vahrn, VI.1985 (1), VIII.1992 (2), VII.1998 (1), Anf. IX.1932, 2 Ex. in coll. Mus. Trient (Pe e z & Vahrner See, VII.2000 (3), VII.2001 (1). – Weitere Ka h l e n 1977). Sonst liegen keine konkreten re- Schadensmeldungen von Dachstühlen (He l l r i g l zenten Sammelbelege aus Südtirol vor (He l l r i g l 2006: Über Auftreten von Holzinsekten in Häusern: & Ka h l e n 1996); auch M. Egger und E. Niederf- 333-348) (Abb. 28); vgl. He l l r i g l 1974 (Forst- riniger (i. itt.2009) haben die Rosalia hier nie ge- schädlinge Europas, Bd.2.: Bockkäfer: 169-171). funden. Einmal soll der Alpenbock in den letzten Jahren an einem Holzlagerplatz in Brixen-Mahr an 90 Ropalopus clavipes (Fabricius 1775) importierten Buchenstämmen beobachtet worden [= Callidium clavipes Fabricius 1775] sein, doch gibt es im Eisacktal keine natürlichen [= Ropalopus nigroplanus (Degeer 1775)] Buchenvorkommen. Weite Verbreitung in Süd- und Mitteleuropa; Ent- In der Schweiz ist der Alpenbock aus Graubünden, wicklung in berindetem trockenem Hartlaubholz; dem St. Galler Oberland sowie dem Tessin, dem (Ho r i o n 1974: 106; Be n s e 1995: 258-259, Fig. 759; Wallis und dem Jura bekannt, überall selten und ge- Je n i s 2001: 184-185; Italien: Sa m a 1988: 101). schützt (M. Wo l f 2001, Bündnerwald, 3: 41-49).

80 In Spanien nur lokal (Vi v e s 2001: 78, R. nigroplanus Zweigen hochkletterten (leg. Mörl & Deiaco; vid. (Deg.) = not valid; (ICZN, 1999, Art. 23.9.5). Hellrigl). In Kaltern-Montiggl, im V.1983, 5 Ex. Nach Gr e d l e r (1866: 378): In Südtirol stellenweise aus Eichenästen gezogen (Hellrigl). Aus Eichen häufig, an ausfliessenden Weidensäften und auf und Hasel vom Mitterberg gezüchtet, 3 Ex. (M. Eg- Erlen. Brixen (Prof. Mohr); Klausen (Nussbaumer); ger, i. litt. 2009). Auch von Schwienbacher später Bozen, bei Runkelstein mit Purpuricenus im öfters aus dürren Eichenästen gezogen: ex Quercus Sommer häufig; Kaltern, im Mai und Juni (Gdlr.); Mitterberg 1984 und 1987 mehrere Ex.; Mitterberg Salurn, Mitte Juli (Rosenh.); bei Rovereto (Gdlr.). V.1989/1992 und V.1996 mehrere Ex. (Schwienba- Auch im 20. Jh. zahlreiche Funde: Bei Brixen immer cher, in litt.). Monitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, wieder bei Kranebitt, Zinggen usw. gefunden von 600 m, 3 Ex., n. hä. (W. Schwienbacher). – E. Nie- Prof. Mohr, Prof. Hellweger, T. Kerer 1949, R. Frie- derfriniger (in litt. 2009): Siebeneich. ser 1963, Hellrigl 1965 u.a. – Bei Waidbruck vom Verf. öfters aus trockenen Ästen von und [00] [Ropalopus macropus (Germar 1824)] Castanea sowie aus Kirschholzklaftern gezogen Verbreitung im östlichen Mittel- u. Süd-Europa; Ent- (He l l r i g l 1967: 32). Später dort im VI.1968/76 in wicklung in berindeten Ästen von Hartlaubholz; großer Anzahl aus Ästen und berindeten Weinberg- (Ho r i o n 1974: 104; Be n s e 1995: 258-259, Fig. 761); pfosten aus Edelkastanie gezogen, daneben auch Fehlt in Italien und Südtirol (Sa m a 1988: 101). aus Apfel- und Haselholz (Hellr., Peez) (He l l r i g l Ich kenne die Art vom pannonischen Raum, im 1974: 41). Bei Atzwang, 1983, 5 Ex. aus Hopfen- Wienerwald (1963, leg. Hellrigl). buche gezogen (leg. Deiaco, coll. Mörl). – Atzwang 25.06.1993 (Schwienbacher, in litt.). In späteren 92 Ropalopus ungaricus (Herbst 1784) Jahren nicht mehr so häufig (He l l r i g l & Ka h l e n Verbreitung in Mitteleuropa und Südost-Europa, 1996). Am Mitterberg aus Apfelholz gezüchtet zerstreut; auch N- und Mittelitalien; (Ho r i o n 1974: (M. Egger, i. litt. 2009). E. Niederfriniger (in litt.) 101-102; Be n s e 1995: 256-257, Fig. 755). Entwick- Zucht 1999-2008: Hafling, Burgstall, Andrian. lung in Ästen und Stämmen von Ahorn (Acer). – Der "Ahornbock" (Rhopalopus ungaricus Hbst.) 91 Ropalopus femoratus (Linnaeus 1758) wurde in rezenter Zeit, in den 1985er Jahren, öf- Weite Verbreitung in Mittel- und Südeuropa; Ent- ters in Nordtirol gefunden, im Hinterriss und Bran- wicklung in berindeten Ästen von Hartlaubholz; denberg: Kaiserhaus an Bergahorn: 1985-1987, (Ho r i o n 1974: 114; Be n s e 1995: 258-259, Fig. 760; 12 Ex. und 2 Larven (leg. Gerold Pircher, M. Kah- Je n i s 2001: 182-183; Italien: Sa m a 1988: 101). len , M. Egger) (Ka h l e n 1987: 266). Aus Nordtirol Diese seltene, kleine Art kannte Gr e d l e r (1866: schon von Wö r n d l e (1950: 294) gemeldet. Auch 378) nur aus dem Trentino: von Peter v. Frapporti aus Kroatien belegt (Abb. 29). – Aus Südtirol ist bei Rovereto gesammelt. Erst Be r t o l i n i (1899: mir nur eine Meldung durch Sa m a (1988: 100) be- 314) meldet sie auch aus Südtirol: bei Kaltern im kannt: „Grödental – Val Gardena (coll. Gressel)!“ Mai (Bertolini) und von Graf Eccheli bei Cembra – Zur Verlässlichkeit dieser Fundangabe kann ich gefunden (cit. He l l r i g l 1967: 32). keine Beurteilung abgeben. Jedenfalls passt das Erste rezente Nachweise gab es 1973 im Unterland: Verbreitungsbild in der Verbreitungskarte für Ita- bei Branzoll, im V.1973 2 Ex. aus Corylus gezogen lien von Sa m a (1988: 100, Fig. 41) gut in die Ge- (Hellrigl), sowie Kreith /Mitterberg, V.1973 2 Ex. samtverbreitung dieser Art in Italien (wo als zwei aus Eichenästen geschlüpft (Kahlen) (He l l r i g l verwandte Arten auch noch R. insubricus (Germ.) 1974: 41). In Branzoll wurde im Frühjahr 1975/76 und R. siculus (Stierl.) vorkommen). überall Befall an Haseln festgestellt (Hellr., Kah- len), doch waren am 2.V.1976 die Käfer meist 93 Pronocera angusta (Kriechbaumer 1844) schon ausgeschlüpft (Pe e z & Ka h l e n 1977: 382). In Verbreitung im südöstlichen Mittel- und Süd- Kaltern-Montiggl, 6.-14.V.1981, auf jungen, hüft- Europa; Entwicklung in berindeten Ästen von bis mannshohen Schösslingen von Edelkastanie Fichten. (Ho r i o n 1974: 107; Be n s e 1995: 262-263, wurden 16 Käfer gesammelt, die an fingerdicken Fig. 772); Italien: nur in Südtirol (Sa m a 1988: 105).

81 Gr e d l e r (1866: 380, Phymatodes angustum Anzahl ex larva (Schwienbacher, in litt.). Regel- Kriechb.) kannte diese seltene Art nur aus Osttirol mäßig in Mauls an Fichtenästen, auch aus Zucht nach Ro s e n h a u e r (1847): "Bei Lienz im Juni auf (M. Egger, i. litt. 2009). E. Niederfriniger (in litt. einer Fichte (Rosh.)." 2009): 2002/07, bei Saltaus, 300- 400 m, in Anzahl Das erste Exemplar dieser als äußerst selten gelten- aus Fichtenästen gezogen, zusammen mit Monoch- den Art wurde vom Verf. am 3.VII.1966 auf einem amus saltuarius; ebenso bei Mauls ex Picea. Holzlagerplatz bei Mauls gefangen; genau an der Weitere Untersuchungen des Verf. in den Folgejah- Stelle, wo sich heute ein mächtiges Zwischenlager ren zeigten, dass diese "seltene Art" hier praktisch von Aushubmaterial des Brennerbasistunnels befin- in allen montanen Fichtenwäldern, von 800 -1200 m det! Die damals für Südtirol und auch Italien neue Seehöhe (vermutlich auch höher aufsteigend) anzu- Art war auch mir unbekannt gewesen und ich hatte treffen ist und dort ebenso regelmäßig vorkommt sie beim Fangen zunächst für einen seltsamen "Phy- wie Monochamus saltuarius, mit dem sie oft ver- matodes" gehalten. Aus Nordtirol war die Art nach gesellschaftet auftritt. Die unverkennbaren Lar- Wö r n d l e (1950: 295) schon bekannt: 2 Ex. südlich venfraßgänge fanden sich in den Folgejahren hier von Innsbruck, am 4.VII.1909 und 4.VIII.1916. vielerorts, wie z.B. Vahrn und Schalders (Hellrigl Bei gründlicher Nachsuche am Holzlagerplatz in & Mörl), am Ritten, im Unterland, in Passeier und Mauls, konnten Verf. und A. v. Peez dann zwischen Vinschgau etc., durchwegs bestätigt durch Aufzuch- 4.VII. bis 3.VIII.1966 noch weitere 24 Ex. von ten von Käfern aus eingetragenen Fichtenästen. grünen Zweigen älterer, randständiger Fichten strei- fen. Die wenig flüchtigen Käfer verüben an den 94 Leioderes kollari Redtenbacher 1849 grünen Fichtentrieben einen schartigen Nadelfraß. Südöstl. Mittel- und S-Europa, südl. N-Europa; Ent- (Abb. 30) Die Larvenentwicklung erfolgt, in den wicklung in berindeten Ästen von Hartlaubholz; unteren, infolge Lichtmangels absterbenden mittel- (Ho r i o n 1974: 108-109, Fig. 27; Be n s e 1995: 264- starken Ästen lebender Fichten; die längsgerichteten 265, Fig. 775); Italien: (Sa m a 1988: 105, Fig. 44). Larvenfraßgänge unter der Rinde sind Phymatodes- Nach Gr e d l e r (1866: 380): Im Sarntale und bei ähnlich, aber breiter als die von Molorchus minor, Segno im Nonsberge aufgefunden. die sich oft in denselben Fichtenästen finden. Diese als sehr selten geltende Art, die nur in Nord- Später habe ich die Käfer auch weiter südlich bei europa in Urwaldbiotopen etwas häufiger auftritt Mittewald, an einem frischen Fichtenschlag, am (Pa l m 1959: 318-319), wurde in Südtirol erst im 21.VII.-7.VIII.1966, an gefällten Fichten (2 Ex.) Frühjahr 1969 vom Verf. bei Atzwang in größe- und im Flug gefangen (2 Ex.). Das Schwärmen der rer Anzahl entdeckt und nachgewiesen. In einem Käfer beginnt ab 15 Uhr bei sonnigem Wetter und Schluchtwald bei Atzwang, wurden in abgestor- man kann sie noch bis in die Abendstunden beob- benen Ästen von Hopfenbuchen (Ostrya carpini- achten; einmal konnte ich bei Mittewald sogar einen folia), sowie in durch Steinschlag geknickten oder Massenflug beobachten und dabei einen Käfer im umgestürzten Bäumen Bockkäfer-Larvenfraßgänge Flug mit der bloßen Hand fangen. Aus befallenen gefunden, ähnlich denen von Rhopalopus clavipes. Fichtenästen wurden in der Folge weitere Exemplare Aus einem eingetragenen Ast schlüpfte im V.1969 durch Zucht erhalten. Auch in den Folgejahren wei- 1 Ex. Bei weiteren Besuchen in diesem Schlucht- terhin bei Mauls an Fichtenholz, im VI.-VII.1968 wald, am 30.V.1971, wurden einige durch Wind- und VIII.1970, sowie 1983/1985 (Hellrigl). Ebenso und Steinschlag umgestürzte Hopfenbuchen gefun- bei St. Andrä (1000 m), im VI.1968, aus Ästen einer den, deren arm- bis schenkeldicke Stämme, vom toten, stark vom "Wellenbock" Semanotus undatus Wurzelansatz bis zu den daumendicken Ästen, befallenen Fichte (He l l r i g l 1967: 33; 1974: 41; mit Larvenfraßbildern – und auch mit vorgefer- Pe e z & Ka h l e n 1977: 382). tigten frischen Ausfluglöchern – übersäht waren. Lüsental, V.1983, aus Fichtenästen, 4 Ex. (Deiaco). Das Larvenfraßbild wies eine gewisse Ähnlich- Vahrn, VI.-VII.1998/99, 2 Ex. (G. Mörl); Mitte- keit auf mit dem von Phymatodes testaceus. wald-Flagge, 24.VII.1988, 2 Ex. an Fichtenklaftern Der Großteil der Käfer war am 30. Mai bereits (Mörl). Mittewald, 1993/94, aus Fichtenästen in ausgeflogen; dennoch schlüpften aus einigen an

82 schattigeren Stellen liegenden Ästen im VI.1971 Insekt auch bei uns in dünnen Tannenästen; Normal noch 14 Ex. von Leioderes. Aus weiterem Holz, das wird die Art aus Mandel (Amygdalus) gemeldet. noch halbwüchsige Larven enthalten hatte, schlüpf- ten Ende Mai 1972/73 weitere 150 Exemplare die- 96 Semanotus undatus (Linnaeus 1758) ser Art (He l l r i g l 1967: 33; 1974: 41; Ho r i o n 1975: Boreomontane Verbreitung in Nord- und Mittel- 106). – Inzwischen gab es noch zwei weitere Fund- europa; Entwicklung unter Rinde in Fichten (Picea); orte bei Entiklar (Magreit), 29.V.1971, 1 Ex. an (Ho r i o n 1974: 110-111, Fig. 28; Be n s e 1995: 252- Laubholzreisig (leg. Peez) und Fagenbachschlucht 253, Fig. 744); Italien: TN-Südt. (Sa m a 1988: 98). bei Bozen, V.1973, einige Ex. aus Hopfenbuchen Nach Gr e d l e r (1866: 380): Nur stellenweise und gezogen (Pe e z & Ka h l e n 1977: 382-383). Vilpian sehr selten. Bei Bozen schon von La i c h a r t i n g ex Ostrya 1992/93, div. Ex. (leg. Schwienbacher). gekannt, später von Hausmann und Vfr. Gredler Oberhalb Bozen aus Buche gezüchtet (M. Egger, wieder gesehen. Bei Sarnthein (Höllrigl); St. Felix / i. litt. 2009). Atzwang, V.1983, aus Hopfenbuche, Ulten auf Bergwiesen (Ausserer); Vistrad /Passeier, 12 Ex. (G. Mörl). Truden / Cislon, 800m, VII.1999, auf einem Baumstamme, in jüngster Zeit zahlreich Lichtfang, 2 Ex. (M. Kahlen). E. Niederfriniger (in gesammelt (Meister); bei Rovereto (Frapporti). litt.): Zucht aus Hopfenbuche 1988-2009: Etschtal Im 20. Jh. wurde der "Wellenbock" hier wiederholt bis Meran. – Die Art hat wegen ihrer speziellen gefunden, zunächst ebenfalls nur spärlich, wie in Lebensweise – besonders an Hopfenbuchen in Hafling, VI.1930 (1 Ex., MV), oder bei Brixen, Schluchtwäldern – eine sporadische Verbreitung, durch Prof. He l l w e g e r öfters an Brennholz (Ge r s t e n ist aber in geeigneten Habitaten keineswegs selten. d ö r f e r 1931), durch Förster einige Ex. bei Eppan, (Abb. 31). Passeiertal oberhalb St. Martin 17.V.- sowie durch Verf. 1965/66 vereinzelt im Eisacktal 10.VII.2010, einige Ex. (leg. Niederfriniger) bei Mauls, Grasstein und Mittewald. Das Blatt begann sich erst zu wenden, nachdem ich 95 **Lioderina linearis (Hampe 1870) im Sept./Nov. 1966 in St. Andrä b.Brixen (1000 m), Verbreitung: Südost-Europa (Slovakei, Ungarn, Bal- an einer infolge Blitzschlag abgestorbenen Fichte kan); aus Mandel und Abies cephalonica bekannt; am oberen Rand einer Schlucht, deren Stamm von (Ho r i o n 1974: 122; Be n s e 1995: 264-265, Fig. 776); hunderten von Ausfluglöchern übersät war, nähere fehlte in Italien und Südtirol (Sa m a 1988). Untersuchungen vornehmen konnte. In den haken- Von dieser ostmediterran-pontischen Art (aus Korfu förmigen, tief ins Splintholz reichenden Puppen- beschrieben), die als äußerst selten gilt, wurde am wiegen wurden im Nov. 1966 über 100 frischent- Mitterberg bei Kaltern im Jahre 1993 1 Ex. beim wickelte, lebende Käfer, daneben zahlreiche verpup- Leuchten von M. Egger (Innsbruck) gefangen. Es pungsreife Larven vorgefunden (leg. Hellr. & Peez). handelt sich um einen Neufund für Südtirol und Die am Stamm vorhandenen "Ausfluglöcher" waren um eine Erstmeldung auch für Italien (He l l r i g l & von den Larven vorgefertigt worden und stammten Ka h l e n 1996: Lioderina linearis, Anm. 4*). Dieser nicht von den Käfern selbst, die noch schlüpfbereit Fund ist aber weiter aufklärungsbedürftig, da das in den Puppenwiegen saßen. Das Larvenfraßbild natürliche Verbreitungsareal (vgl. Be n s e 1995: 265, von S. undatus ähnelt dem von Molorchus minor; Fig. 776) außerhalb unseres Gebietes liegt. die geschlängelten, tief in den Splint eingreifenden M. Eg g e r (i. itt. 2009): Das Tier ist an die Leucht- Fraßgänge unter der Rinde sind mit hell-dunkel ge- leinwand geflogen, man sollte wie in Griechen- sprenkeltem Genagsel dicht verstopft. Die Puppen- land versuchen, Tannenholz einzutragen, das am wiege führt nicht wie bei Molorchus in gestrecktem Boden liegt und geringelt ist, ganz kleine dünne flachem Bogen, sondern in einem Hakengang ins Äste. Neuerdings und in den letzten 3 Jahren hatte Holz (Abb. 32). Die teils schon im Spätsommer M. Eg g e r (i. itt. 2009) diese Situation in Griechen- frisch entwickelten Jungkäfer überwintern in den land Peloponnes an Abies cephalonica entdeckt und Puppenwiegen und erscheinen bald im Frühjahr dieses Tier zahlreich zusammen mit Pogonocherus von April an. Der "Wellenbock" ist in Südtirol eugeniae taygetanus und Axinoplapis gracilis ssp. boreomontan in Fichtenwäldern [1967, lapsus: christinae daraus gezüchtet. Vielleicht lebt dieses "Eichenwäldern"] des ganzen Gebietes verbreitet,

83 aber leicht zu übersehen wenn man das Befallsbild Hautflügler, p. 165; He l l r i g l 2006: Synopsis Wild- nicht kennt (He l l r i g l 1967: 35-36; 1974: 42). Der bienen, p. 448). Von M. Egger (in litt. 2009) in Süd- "Wellenbock" galt als selten, was aber durch öfters tirol nicht gefangen. – E. Niederfriniger (in litt.): beobachtete Massenvorkommen, meist an einzel- Meran Umg., Zucht aus Fichtenästen: 1993-2006. nen Bäumen in boreomontanen Fichtenwäldern, zu – Die beiden letzten Angaben sind untypisch, da revidieren ist [vgl. He l l r i g l 1971: Untersuchungen diese Art hier nicht selten und andererseits aber ein über Auftreten und Lebensweise des Wellenbockes typisches Insekt des Stammes und nicht der Äste ist. Semanotus undatus L. - Anz. Schädlkde u. Pflan- Vahrn, aus Fichtenstamm, 21.III.1992, 14♂+14♀ zenschutz, 44, 5: 70-76]. (coll. G. Mörl). Vahrn, 10.IV.1992, in Anzahl ex Starken Befall konnte ich auch am 26.VIII.1970 bei larva (coll. Schwienbacher). Vahrnersee, XI.2000, Mauls an einer gefällten 60 jährigen Fichte feststel- 4 Ex. (G. Mörl). len. Die Käfer waren zu dem Zeitpunkt größtenteils Um einen Überblick über Befallsdichte, Schlüpf- bereits fertig entwickelt in den Puppenwiegen. Im verhältnisse, Begleitinsekten und Parasitoide Frühjahr schlüpften aus eingetragenem Holz an die zu erhalten, wurde im Winter 2008/09 in Vahrn- 70 Wellenböcke; zudem wurde als Prädator der Raudegg (830 m) ein im Januar 2007 geschlägerter ausgewachsenen Larve die "Pseudo-Holzwespe" und gleich aufgeklafteter Fichtenstamm, an dem Orussus abietinus in 6 Exemplaren festgestellt. bei der Brennholzbereitung im Dez./Jan. 2008/09 Diese gehört als Entomophage nicht zu den Holz- Semanotus-Befall festgestellt worden war (am wespen (Siricidae) sondern bildet bei den Pflanzen- 28.XII.2008 6 Ex.), durch G. v. Mörl in passende wespen (Symphyta) eine eigene Familie Orussidae Stücke abgelängt und in 10 großen Zuchtkartons (He l l r i g l 1984: Orussus abietinus Scop. als Parasit (60 x 40 x 45 cm) in einer Holzhütte im Freien über- der Larve des Wellenbockes Semanotus undatus L. wintert (Abb. 3 b). – Die Käfer begannen in den (Col., Cerambyc.).- Anz. Schdlkde., 57: 97-98). mit Klebeband dicht verschlossenen Großkartonen In den Folgejahren fanden sich weitere befallene am 20.03.2009 zu schlüpfen; bei mehreren Zucht- Fichten, sowohl am Rande als im Inneren der kontrollen wurden vom 04.IV. bis 24.V.2009 dabei Bestände, auch in vielen anderen Gebieten: Dorf 430 Semanotus (55 % ♂♂) vorgefunden (Abb. 32) Tirol, V.1982 (div.); Brixen-Vahrn, IV.1992 (20 Ex.). und entnommen (leg. Mörl & Hellrigl); es gab auch Kleinere Fichten waren häufig infolge Lichtmangels einige Parasitoide aber leider keine Orussus. abgestorben, größere oft nach Blitzeinschlägen. An sonstigen Begleitinsekten im Fichtenstamm tra- Solche Fichten fanden wir z.B. in Mittewald (830 m) ten später, von Anf. Mai bis Anf. Juni, auch noch IV.1990, in Schalders (1000 m), am Vahrner See Molorchus minor und Callidium violaceum über- (700 m), Vahrn-Raudegg (830 m) etc. Landesweit aus zahlreich in Erscheinung. Die massenhaften dürfte es kaum einen montanen Fichtenwald ohne Molorchus konnten nicht gezählt werden (Abb. 23), Semanotus-Fichten geben. – In Neustift-Riggertal während von Callidium violaceum insgesamt fanden C. Deiaco & G. v. Mörl einen befallenen 150 Ex (66% ♀♀) schlüpften (Abb. 33) – hingegen Fichtenstamm aus dem III.-IV.1983 an die 60 Käfer war Callidium aeneum nur mit 2 Ex. vertreten, aus gezogen wurden (coll. G. Mörl & coll. Hellrigl). dem einfachen Grund da diese Art mehr auf Befall Ein Teil eines dicken Fichtenstammes mit starkem von Ästen spezialisiert ist und weniger auf Stamm- Semanotus-Befall aus Vahrn-Voitsberger wur- holz, wie durch diesen Zuchtversuch eindeutig her- de 1991 von Förstern überbracht und in Brixen- vorging (vgl. Nr.98 Callidium aeneum). Milland zur Aufzucht und Nachzucht auf meinem Freibalkon aufgestellt. Nach dem Schlüpfen der [97] [Semanotus russicus (Fabricius 1776)] "Wellenböcke" wurden die verlassenen Stamm- Eine Art mit süosteuropäischer Verbreitung; Larven- stücke im Freien belassen und in der Folge jah- entwicklung unter der Rinde von Wacholder. – relang (1992-97) von diversen Hautflüglern, wie Be n s e 1995: 252-253, Fig. 743); Italien: Piemont, Keulenwespen (Sapygina decemguttata) oder Wild- Emilia Romagna, Toskana etc. (Sa m a 1988: 99). bienen, wie Heriades truncorum besiedelt (He l l - Die schöne Art ist auch im pannonischen Raum in r i g l 2004: Fundnachweise Entomofauna Südtirols: Niederösterreich verbreitet, wo ich sie im Okt.1967

84 im Marchfeld, bei Untersiebenbrunn, in Wacholder Fichte 5 Ex., aus Kiefer 2 Ex. (leg. Mörl). E. Nie- fand. Aus einigen der im Holz überwinternden fer- derfriniger (in litt. 2009): Käfer schlüpften oft aus tigen Käfer, erhielt ich bei kontrollierter Nachzucht dicken Lärchenästen und Stämmchen bis 15 cm; in ex ovo in Brixen, im IV.1971, aus Wacholder rd. 90 Vinschgau, Meran Umg. und Ulten. Exemplare. In Südtirol kommt diese Art natürlich In Unkenntnis ihrer Entwicklungs- und Lebenswei- nicht vor. se, sowie des unverkennbaren Fraßbildes der Larve Im Freiland werden – ähnlich wie beim Wachol- (siehe oben), wurde die Art häufig für "eher selten" derprachtkäfer Palmar festiva – vornehmlich durch gehalten. Diesen Eindruck gewinnt man sowohl aus Wacholdergitterrost Gymnosporangium verursachte den meist spärlichen Freilandfängen, als auch aus Zweigverdickungen befallen, da dort das Rinden- Zuchten von Stammholz. Ein jüngstes typisches bastgewebe, von dem sich die Larven ernähren, viel Beispiel dazu war, dass bei Totalaufzucht der In- dicker ausgeprägt ist. sekten eines ganzen Fichtenstammes in Vahrn-Rau- degg (830 m), im April /Mai 2009, aus diesem Holz 98 Callidium aeneum (De Geer 1775) neben 422 Ex. Semanotus undatus (5 5% ♂♂) sowie [= Callidium variabile Fabricius 1775] 150 Ex. Callidium violaceum (66 % ♀♀), nur Weite Verbreitung in Mittel- u. Nordeuropa u. Süd- 2 Callidium aeneum (0,3 %) geschlüpft waren. Die ost-Europa; Entwicklung in trockenem Nadelholz. Erklärung ist einfach die, dass die beiden ersteren (Ho r i o n 1974: 114; Be n s e 1995: 260-261, Fig. 766; Arten zum Befall berindetes Stammholz bevorzu- Je n i s 2001: 188-189; Italien: Sa m a 1988: 103). gen, Callidium aeneum hingegen Äste von 2-10 cm Der "Erzfarbene Scheibenbock" ist in Südtirol weit – vorzugsweise solche von 4- 6 cm Durchmesser. verbreitet; die Larve verübt einen sehr charakte- Ein eindrucksvolles Beispiel über die „Häufigkeits- ristischen, inselförmigen Platzfraß unter der Rin- verhältnisse“ lieferte auch ein rezenter Befund in de von Ästen von Fichten und Kiefern (Abb. 34) Vahrn-Radegg: hier hatte am 25.07.2009 eine ver- (vgl. He l l r i g l 1974: Die Forstschädlige Europas, heerende Sturmböe 12 alte, randständige Fichten Bd. 2 Käfer: p. 173, Abb. 76). geworfen. Bei der Untersuchung der untersten, in- Nach Gr e d l e r (1866: 378-379, Callidium dilatatum folge Lichtmangels abgestorbenen stärkeren Äste Payk., C. cognatum Laich.) nicht gemein, von 250- mit durchwegs gut 8-10 cm Durchmesser und 5-6 m 1400 m. Auf dem Brenner, sehr selten (Rosenh.); Länge – zeigte sich, dass es keinen einzigen Ast bei Bozen, Sigmundskron und Kaltern auf Holz, im gab, der nicht mindestens 2-3, oft auch 5 und mehr, April (Gdlr.); Welschnofen (Lipp.); im Sarntale, am Platzfraßgänge von C. aeneum aufgewiesen hat. Da- Weisshorn (Stud. Heiss) und Passeier (Mstr.); bei raus lässt sich ableiten, dass C. aeneum in montanen Rovereto (Frapporti). älteren Fichtenbeständen bei uns als häufigsteCal - Im 20. Jh. von Prof. Hellweger in der Brixner Ge- lidium-Art anzusehen ist. – Monitoring: 1992-96, gend einzeln an Holz gefunden (Gerstendörfer IT01 Ritten, 1700 m, 2 Ex. (W. Schwienbacher). 1931). In Hafling /Meran, VI.-VII.1930 (MV). In den 1960 -70 er Jahren regelmäßig bei Mauls, Mitte- 99 Callidium coriaceum Paykull 1800 wald und St. Andrä in 2-5 cm starken Fichtenästen. Boreomontan Verbreitung in Nord- und Mitteleuro- Bei Mauls weiterhin 1976 -1983/84 öfters aus toten pa und den Alpen; Entwicklung in tot. Nadelholz; Fichtenästen (ca. 50 Ex.), gemeinsam mit Mono- (Ho r i o n 1974: 112, Karte 29; Be n s e 1995: 260-61, chamus saltuarius; ebenso in Kiefernästen recht Fig. 767; Je n i s 2001: 186-87; Sa m a 1988: 103). häufig. Auch von M. Egger (i. litt. 2009) in Mauls In Südtirol die seltenste Art der "Scheibenböcke"; aus Zucht erhalten. Bei Oberfennberg, V.1967, div. Entwicklung in dürren Stümpfen und Stammteilen Ex. aus Fichtenästen (He l l r i g l 1967: 37; 1974: 42). von Fichte; Fraßgänge mäanderförmig unter Rinde, Völs am Schlern, VI.1972,1 Ex. (leg. Kamp, i. itt.). Verpuppung im Holz (He l l r i g l 1974a: 173). Im Pfossental 1700 m, VII.1974, 2 Ex., G. Rößler Nach Gr e d l e r (1866: 379): ein grosses Ex. (♂) (Pe e z & Ka h l e n 1977: 383). Schenna, 1984, 1 Ex. in Ulten gesammelt von Stud. Schwienbacher; ein (Hellr.); Kaltern, V.1981, 1 Ex. (G. Mörl). Vahrner- Ex. erbeutete Höllrigl am Übergange von Durnholz see, IV.2001, bei Aufarbeitung Brennholz: aus nach Pens. (Gdlr. 1873): Seit bei Bozen.

85 Im 20. Jh. hier zunächst weiterhin sehr selten: in 1984; Kaltern-Montiggl, 1985; Mittewald-Flagge, Brixen einmal in einem Haus (Ge r s t e n d ö r f e r 1931); 1988. – Von M. Egger (i. litt.) in Mauls aus Zucht hier später ebenfalls in einem Haus, am 14.VI.1952, erhalten. – In coll. G. Mörl: Kaltern-Montiggl, 1♀ der schönen, seltenen ab. cupripenne Kriechb. V.1976, 4 Ex.; St. Andrä, VI.1982 (1), Flaggertal, (mit roten Schenkeln) durch A. v. Peez gesammelt VI.1987 (1), Vahrn-Spilluck, VIII.1991 (2); Vahr- (He l l r i g l 1967: 36). nersee, V.1992 (2) und Gadertal, Stern, VI.1995. Erst später konnte ich diese seltene Art bei Mauls, Vahrnersee, IV.2001, bei Aufarbeitung Brennholz: am 30.VI. -10.VII.1968, in 2 Dutzend Exemplaren, aus Fichte 12 Ex., aus Kiefer 28 Ex. (leg. Mörl). an Fichtenklaftern fangen, hier weitere 5 Ex. im In Vahrn-Raudegg wurden im Mai 2009 aus ei- V.1969 (an der Stelle, wo jetzt das Aushubmaterial nem Fichtenstamm 150 Ex. gezogen (Mörl & des Brennertunnels „zwischengelagert“ wurde). Hellrigl). Später auch noch einige Male aus eingetragenem Der "violette" oder "Blaue Scheibenbock" ist von Fichtenholz gezogen (He l l r i g l 1974: 42). In Badia- den in Häusern auftretenden Bockkäfern der häu- Wengen, VIII.1986, 1 Ex. (leg. Mörl). figste (Abb. 33). Er findet sich hier vor allem in Mittewald 03.-17.VII.1993, 2 Ex. (Schwienbacher, berindeten Fichtenschwanten, die für Abteilungen in litt.). Auch von M. Egger (i. litt.) in Mauls aus in Dachböden und Kellern, oder als Holzzäune im Zucht erhalten: aus dickerem Fichtenklafter Freien verwendet werden. In Dachböden oder Kel- vom Herbst 2000, schlüpften 4 Ex. Mitte Jänner lern ist zur Flugzeit der Käfer oft der ganzen Boden 2001. – Am Vahrner See (700 m), VI.2000, 2 Ex. mit toten und lebenden Käfern und reichlich Bohr- bei Aufarbeiten von Fichtenbrennholz (leg./ mehl bedeckt. Die für unberindetes Holz harmlosen coll. G. Mörl). E. Niederfriniger : Zucht aus hohlem Käfer werden oft fälschlich für den gefährlichen Fichtenstamm: Hafling 2005; sowie Passeier, Ulten, "Hausbock" gehalten. Immer wieder werden der Vinschgau. Forstbehörde aus allen Landesteilen Befallsproben zugeschickt (He l l r i g l 2006: Über Auftreten von 100 Callidium violaceum (Linnaeus 1758) Holzinsekten in Häusern: 333-348). Weite Verbreitung in Mittel- u. Nordeuropa u. Süd- ost-Europa; Entwicklung in trockenem Nadelholz. 101 Pyrrhidium sanguineum (Linnaeus 1758) (Ho r i o n 1974: 113; Be n s e 1995: 260-261, Fig. 768; Verbreitung in Süd- u. Mitteleuropa und südl. N-Eu- Je n i s 2001: 188-189; Italien: Sa m a 1988: 103). ropa; Entwicklung in trockenem, hartem Laubholz. Nach Gr e d l e r (1866: 378) fast überall und bis zu (Ho r i o n 1974: 115; Be n s e 1995: 262-263, Fig. 771; 2200 m Seehöhe zu Hause, hier besonders in Senn- Je n i s 2001: 188-189; Italien: Sa m a 1988: 104). hütten und Heustädeln, an Fichtenstöcken etc. Bei Der "Blutrote Scheibenbock" entwickelt sich un- Innichen; bei Brixen und Bozen (Gdlr.); am Ritten ter der Rinde von Eichenholz (Stämme, Klafter, und Fennberg (Hsm.); in Fassa, Welschtirol, Vist- dicke Äste), seltener in Edelkastanie. Die Art ist rad, Schnals und Vinschgau etc. (Gdlr.). im pannonischen Raum (z.B. Wienerwald) und im An Fichtenholz auf Holzlagerplätzen im ganzen Mittelmeergebiet häufig. Aus Südtirol wurde sie Gebiet im Mai /Juni ziemlich häufig; auch in Häu- bereits von Gr e d l e r (1866, 1878) aus Bozen und sern, wo er aus eingelagertem Brennholz schlüpft. Jenesien gemeldet, war hier vormals aber nicht Im 20. Jh. im Eisacktal häufig von Sterzing (Knabl häufig. Bei Meran im Mai 1939 in Anzahl an ge- 1909), Mauls und Mittelwald (Peez, Hellrigl), bis schlagener Edelkastanie gefunden, später einige Brixen. Hier vom Talboden (Ge r s t e n d ö r f e r 1931) Ex. in Tschötsch b. Brixen (He l l r i g l 1967; Pe e z & über St.Andrä (Hellr.) bis zur Plose in 1800 m Ka h l e n 1977). Weitere sporadische Meldungen gab (Peez). Auch in Hafling (Peez), Kaltern und Mitter- es aus Vilpian (He y r o v s k y 1967) und Tschötsch- berg (Hellr., Kahlen, Schwienbacher), entlang der Brixen, V.1973, 1 Ex. (He l l r i g l 1974 b). – In der Mendelkette bis Fennberg (div.) (He l l r i g l 1967: Folge wurden die Käfer hier erst wieder im Mai 37). – 1981 gefunden, in Anzahl in /an aus dem Frankreich In coll. Hellrigl (ca. 100 Ex.): Ritten-Klobenstein, importierten berindeten Eichenstämmen, in einem 1968; Mauls, 1968 -1985; Neumarkt, 1984; Naturns, Holzlager in Brixen-Köstlan (leg. Deiaco, Mörl

86 & Hellrigl): IV.1981, 100 +84 Ex. (leg. Deiaco & Nach Gr e d l e r (1866: 379-380, Phymatodes varia- Mörl: coll. Mörl) und 18 Ex. (leg./coll. Hellrigl). bilis Linn.) bei Bozen (Rosh.), z.B. in der Rodlerau; Weiters wurden in Brixen, 10.V.1984, 2 Käfer aus am Ritten, bei Kaltern auf Holzstößen, Passeier, Erlenholz (import. aus Brescia) gezogen (Hellr.). Vinschgau etc. (Gdlr.); mit der Art die Varietäten: In Vahrn-Raudegg, seit den 1990 er Jahren öfters ab. fennicum L., ab. testaceum L., ab. praeustum F. Befall an berindeten Schwanten von Edelkastanie, (letztere zahlreicher als die beiden vorigen). mit Larvenfraß unter Rinde (G. Mörl) (Abb. 35). In Südtirol die größte und häufigstePhymatodes -Art; In Brixen-Köstlan, in Gärtnerei, 15.IV.2003, 1 Ex. an den bevorzugten harten Laubhölzern Quercus, (leg./coll. G. Mörl). – E. Niederfriniger (in litt.): Castanea, Prunus und Malus oft vergesellschaftet Zucht aus Hopfenbuche: Burgstall 2006. In Südtirol mit anderen Bock- und Prachtkäfern. nicht gefangen von M. Egger (i. itt. 2009). – Spär- Bei Brixen, besonders in Tschötsch und Krane- liche Funde sind aus Nordtirol (He i s s 1971: 130) bitt, oft in Anzahl (Gerstend., Peez, Hellr.); auch und aus Osttirol (Ko f l e r 2009: 42) bekannt. bei Waidbruck und am Virgl häufig (Peez, Hellr.); Überraschend war ein rezentes Massenauftreten Marling bei Meran (Peez); ebenso im Überetsch am des "Blutroten Scheibenbocks" in einem Haus Mitterberg und im Unterland beim Auer /Castelfe- in Brixen-Milland, vom 30.03.- 30.04.2005, an der (Hellrigl, Kahlen, Schwienbacher, Mörl u.a.). Eichenklafterholz, das der Besitzer in Atzwang Zu den in Südtirol vorkommenden Farbvarietäten (Unteres Eisacktal) gekauft und im Keller gelagert siehe He l l r i g l (1967: 34). Der Großteil aller hier hatte. Bei einer Besichtigung der nachträglich in der von mir beobachteten Exemplare gehören dem Garage gestapelten Eichenklafter am 18.04.2005, variablis-Formenkreis an (Fld. dunkel, hell oder konnten zusammen mit Förster Pasquale Deluca dunkel behaart); hingegen ist mir die von Gredler (F. S. Brixen) noch über 100 lebende Ex. der Käfer aus Bozen erwähnte forma typ. – testaceus-Formen- gesammelt werden (Abb. 36). kreis (Fld. hell gelbbraun) – typisch für wärmere Das Eichenholz war in Atzwang im Vorjahr Gegenden – hier noch nicht untergekommen. geschlägert und dort im Freien gelagert und befallen Der "Veränderliche Scheibenbock" Phymatodes worden. Die fertig entwickelten Käfer überwinterten testaceus ist in Südtirol eine sehr häufige an Brenn- in den Puppenwiegen und schlüpften in den ersten holzvorräten in Häusern an diversen Hartlaubhöl- wärmen Frühlingstagen bis Ende April. Dies zern vorkommende Art, besonders im Vinschgau plötzliche starke Auftreten von P. sangiuneum in (He l l r i g l 2006, Forest Obs.: 334-335). – Am Mit- den Flaumeichen-Hopfenbuchen-Niederwäldern terberg oft gezüchtet (M. Egger, i. itt. 2009). – bei Atzwang (350 m), wo ich die Art früher nie Die vom Verf. 1967 angeführten Südtiroler Fund- beobachtet hatte und wo sich der Befall im Sommer orte finden sich auch zitiert bei Sa m a (1988: 107). 2006 wiederholte (starker Larvenfraß unter der Brixen, IV.1981, 5 Ex. (Mörl); Kaltern, VI.1983, Rinde von Eichenklaftern) war doch überraschend 3 Ex.; Vahrner See, V.2000, 1 Ex., Vahrn: VII.2004, (He l l r i g l 2006: Über Auftreten von Holzinsekten 2 Ex. (Mörl). – Monitoring: 1992-96, IT02, Mon- in Häusern. – Forest observer, 2/3, 2006: 333-348). tiggl, 600 m, 13 Ex., s. hä. (W. Schwienbacher). Brixen-Neustift, IV.2010, in Anzahl aus abgestor- benen Erlen gezogen (leg. K. Schanung). 103 *Phymatodes lividus (Rossi 1794) [= subgenus Phymatoderus Reitter 1913] 102 Phymatodes testaceus (Linnaeus 1758) [= Poecilium lividum (Rossi) auct. p.] [= Phymatodes variabilis Linné, auct.] [In Fauna Europaea: Phymatodes subg. Phymatode- [= Callidium ruficollis Fabricius 1781] rus = Synonym von: Poecilium Fairmaire 1864]. Weite Verbreitung in ganz Europa; häufige Art von Verbreitung West- u. Südeuropa, M-Europa spora- sehr variabler Färbung; Entwicklung polyphag in disch, vielf. imp.; Entwicklung in trock. Laubholz. trockenem Laubholz, Larvenfraß unter der Rinde. (Ho r i o n 1974: 119; Be n s e 1995: 268-269, Fig. 789; Käfer von V.-VIII. am Brutholz, dämmerungsaktiv. Je n i s 2001: 192-193; Sa m a 1988: 109-110). (Ho r i o n 1974: 116; Be n s e 1995: 266 -267, Fig. 780; Die holomediterrane Art entwickelt sich in Ästen Je n i s 2001: 192-193; Sa m a 1988: 106 -107). und Stämmchen von Eiche und Edelkastanie.

87 Ähnlich der vorigen Art, aber kleiner (vgl. Je n i s Fig. 46). – Die Art stellte sich in den Folgejahren 2001: p. 193: fig. 422-424), und oft wohl auch mit hier als weit verbreitet, wenngleich nicht gerade dieser verwechselt. Vom ähnlichen Phymatodes pu- häufig heraus. Auch von W. Schwienbacher mehr- sillus zu unterscheiden durch kurz behaarte Flügel- fach (1985; 1993; 1994; 1995) oberhalb Kastel- decken. Vermutlich in ganz Italien, hauptsächlich bell, aus Wacholder gezüchtet, desgleichen von in der mediterranen Macchia; seltener im Norden, M. Egger, (in litt. 2009). E. Niederfriniger (in litt. in den Städten öfters mit Holz eingeschleppt (Sa m a 2009): Zucht aus abgestorbenem Wacholder: Oft 1988: p. 110, Verbreitung Fig. 47). eingetragen vom Vinschger Sonnenberg, aber meist Neu für Südtirol und hier von Sa m a (1988: 109 -110, schon ausgeflogen! Poecilium lividum) erstmals aus Sterzing gemeldet, nach Belegen, die er selbst überprüft hatte. Ich zog 105 Phymatodes pusillus (Fabricius 1787) ein weiteres Exemplar bei Pfatten /Laimburg am [= subgenus Phymatoderus Reitter 1913] 15.VI.1981 aus einem Eichenast. Diese Art war [= Callidium pusillum Fabricius 1787] bereits 1967 (Anhang: p. 63) in der Liste der für [= Poecilium pusillum (Fabr. 1787), auct. p.] Südtirol noch zu erwartenden Arten angeführt [= Phymatodes abdominale Bon. 1812, auct.] worden. In coll. mea auch Belege aus Rom (Villa Sporadische Verbreitung in Mittel- und Südeuropa; Borghese), Südfrankreich und Istrien. Entwicklung in abgestorbenen dickeren Ästen von Quercus u. Castanea; (Ho r i o n 1974: 117-118, Karte 104 Phymatodes glabratus (Charpentier 1825) 30; Be n s e 1995: 270-271, Fig. 796; Je n i s 2001: 192- [= subgenus Phymatoderus Reitter 1913] 193). Überwinterung als Puppen oder Jungkäfer; [= Poecilium glabratum (Charpentier 1825)] Käfer im April /Juni an trockenen Zweigen. [= Callidium castaneum Redtenbacher 1849] Nach Gr e d l e r (1866: 380, Phymatodes abdominale In Mitteleuropa und teilw. Südeuropa, zerstreut und Bon.): Einmal bei Bozen vorgekommen (Gdlr.); selten; Entwicklung in absterbendem Wacholder. Gr e d l e r (1873: 73) bei Völlan (Weis). – Diese (Ho r i o n 1974: 116-117; Be n s e 1995: 270-271, bisher als selten gemeldete Art wurde Anf. März Fig. 795; Je n i s 2001: 194-195; Sa m a 1988: 108). – 1972 am Mitterberg zwischen Pfatten und Kaltern, Gr e d l e r (1866: 379, Callidium glabratum Charp., von K. Hellrigl und M. Kahlen in großer Anzahl castaneum Redtb.): "Von Baron v. Hausmann in in abgestorbenen Eichenwipfeln gefunden. Die seiner Villa in Gries zweimal gefunden; sonst auf berindeten Eichenstangen und -Äste enthielten am Wacholder." 2. März durchwegs fertige Puppen oder frische, Der als selten geltende "Wacholderbock" brü- unausgefärbte Jungkäfer; bis Ende März schlüpften tet zusammen mit dem "Wacholderborkenkäfer" an die 200 Käfer (100 Ex. in coll. Hellrigl). In den Phloeosinus thujae unter der Rinde absterbender dünneren Zweigen brütete die Art vergesellschaftet Wacholderbüsche. Mitte der 1960 er Jahre konnte mit Phymatodes alni (He l l r i g l 1974: 42) [vgl. Sa m a ich diese Art bei Jenesien (1200 m) oberhalb Bozen, 1988: 107, Poecilium, Fig. 45]. – In späteren erstmals in Anzahl rezent nachweisen. Ende Mai Jahren, ohne gezielte Suche, gelegentlich weitere waren die in den Puppenwiegen überwinternden Einzelfunde (Hellrigl). Die Art ist hier zweifellos weit Käfer bereits ausgeflogen, doch wurden noch Lar- verbreitet und nicht selten. Einmal am Mitterberg ven gefunden und zur Aufzucht gebracht (He l l - geklopft (M. Egger, i. litt. 2009). – E. Niederfriniger r i g l 1967: 34). – Bei Jenesien konnte ich im III.- (in litt. 2009) Zucht aus Flaumeiche: Burgstall IV.1968/69 über 4 Dutzend Exemplare dieser als 1996-2000. – Mitterberg; Haslach, Castelfeder selten geltenden Art aus abgestorbenem Wacholder regelmäßig ex Quercus bis 1994 (Schwienbacher, in ziehen (vgl. Zo c c h i & Co v a s s i , 1968/69, Redia, litt.). Monitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, Vol. 51: 259-268). In Jenesien (1350 m), XI.1983, 13 Ex. (W. Schwienbacher). aus Wacholder, 1 Ex. (Hellr., in coll. Mörl); Schen- na, Mai 1984, 6 Ex. (Hellr.). Auch bei Staben / 106 Phymatodes rufipes (Fabricius 1776) Vinschgau, 1971 aus Wacholder gezogen (Kahlen) [= subgenus Phymatodellus Reitter 1913] (He l l r i g l 1974: 41; Sa m a 1988: 108, Poecilium, [= Poecilium rufipes (Fabr. 1776), auct. p.]

88 [In Fauna Europaea: Phymatodes subg. Phymatod- Gredler’s Angabe für diese unverwechselbare Art ellus = Synonym von: Poecilium Fairmaire 1864]. nicht zu zweifeln ist, wird sie von Sa m a (1988: 112, Südl. Mitteleuropa und Südeuropa zerstreut u. sel- Fig. 49, Poecilium fasciatum) für Trentino-Südtirol ten (Ho r i o n 1974: 120-121; Be n s e 1995: 268-269, nicht angeführt, obschon sie noch gut ins allgemei- Fig. 788; Je n i s 2001: 198-199; Sa m a 1988: 111, ne Verbreitungsbild (Fig. 49) passen würde. – In Poecilium, Fig. 48). Entwicklung in dürren Ästen Südtirol nicht gefangen (M. Egger, i. litt. 2009). von Crataegus, Prunus, Rubus aber auch Nußbaum Ich kenne diese Art vom pannonischen Raum, von (De m e l t 1966); Käfer schon ab IV., meist V.-VI. Winden am Neusiedler See, V.1968, in Anzahl. Nach Gr e d l e r (1866: 379, Callidium rufipesFabr.): in Tirol erst an 2 Punkten aufgefunden: bei Bo- 108 Phymatodes (Poecilium) alni (Linné 1767) zen am Virglberge auf Leontodon, in den ersten [= subgenus Poecilium Fairmaire 1864] Maitagen (Gdlr.) und in St. Leonhard in Passeier [In Fauna Europaea wird Poecilium Fairmaire 1864 auf Schlehenblüte (Fr. Moser). [Moser’s Angabe ist als eigenes Genus geführt, nicht als Subgenus]. möglicherweise nicht verlässlich: vgl. Nr. 27]. In Süd- und Mitteleuropa und südl. N-Europa weit Im Allgemeinen recht selten, an xerothermen verbreitet. Entwicklung in dürren, vertrockneten Eichenbuschwaldgebieten auf blühendem Cra- Zweigen von Eichen, auch Erlen u.a.; Käfer zeitig taegus. In den 1960 er Jahren bei Brixen öfters auf im Frühjahr, IV.-VI., von dürren Ästen zu klopfen der Tschötscherheide, V.1967 (5), einmal in Sarns, (Ho r i o n 1974: 120; Be n s e 1995: 266 -267, Fig. 782; V.1966, durch A. v. Peez im Mai von blühendem Je n i s 2001: 194-195; Italien: Sa m a 1988: 113). Crataegus gestreift (He l l r i g l 1967: 35). Auch im Nach Gr e d l e r (1866: 379, Callidium alni Linn.): Südtiroler Unterland bei Auer, 18.V.1970, 6 Ex. Im wärmeren Südtirol. Bozen, auf Sambucus und an blühenden Sträuchern gestreift (Peez) (He l l - Quercus, selten (Hsm., Gdlr.); am Calvarienber- r i g l 1974: 42). Castelfeder /Auer, am 17.V.1985, ge bei Kaltern, 24. April; Kurtatsch (Gdlr.); Trient in Anzahl (G. Pircher leg.) (Ka h l e n 1987: 168). (Bertolini). Die Flügeldecken manchmal fast ganz – Castelfeder, Auer Lahn, Mitterberg und Mon- schwarz [= ab. infuscatus Chevr.]. tiggl regelmäßig auf Crategus im Mai; einzelne Ex. Im Eisacktal auf der Tschötscherheide bei Brixen auch Kastelbell 1993 (Schwienbacher, in litt.). In von Prof. Hellweger an Kastanienreisig und auf Kastelbell häufig (M. Egger & E. Niederfriniger , Blüten von Evonymus gefunden (Ge r s t e n d ö r f e r i. litt. 2009). 1931). Hier auch in den 1960 -70 er Jahren öfters von dürren Eichenästen geklopft bzw. ex larva ge- 107 Phymatodes fasciatus (Villers 1789) zogen (Peez, Hellrigl). Brixen Tschötscher Heide, [= subgenus Paraphymatodes Plavilstshikov 1934] 1967-72, aus Eichenwipfeln, 150 Ex. (coll. Hell- [= Poecilium fasciatum (Villers 1789), auct. p.] rig). Die Art findet sich hier u.a.o. (z.B. Mitterberg [= Callidium unifasciatum Olivier 1790] b. Kaltern) regelmäßig in Anzahl als Folgeschädling [In Fauna Europaea: Phymatodes subg. Paraphy- in dürren Eichenzweigen und Ästen, die durch den matodes = Synonym: Poecilium Fairmaire 1864]. "Eichenringelungs-Prachtkäfer" (Coraebus floren- Im Südl. Mitteleuropa und in Südeuropa sehr zer- tinus) zum Absterben gebracht wurden. Bei der streut und selten; (Ho r i o n 1974: 119; Be n s e 1995: Haselburg /Bozen, 27.IV.1954 (Peez), ebendort 268-269, Fig. 787; Je n i s 2001: 196-197). Ent- 28.IV.1954 (5 Ex., Wohlmann). Im ganzen Etsch- wicklung in abgestorbenen Zweigen und Stöcken tal häufig an Eichenzweigen (Hellr.) (He l l r i g l von Weinreben (Vitis); Generation 1jährig; Käfer 1967: 35; 1974: 42). – Auch später in den Eichen- V.-VII. buschwaldgebieten weiterhin überall häufig, z.B. Nach Gr e d l e r (1866: 379, Callidium unifasciatum Feldthurns, V.1983 (G. Mörl); Kaltern, V.1983 und Fabr.): "Bozen, sehr selten (Gdlr.)." – In Südtirol Meran, VI.1989 (Hellr.), doch kaum mehr beachtet. seit Gr e d l e r keine neuen Funde; die Art ist hier – Monitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, 15 "verschollen" (He l l r i g l 1967: 35). Obschon an Ex., s. hä. (W. Schwienbacher).

89 Tribus Trachyderini Tribus Clytini

109 Purpuricenus kaehleri (Linnaeus 1758) 110 Xylotrechus pantherinus (Savenius 1825) Der "Blut- oder Purpurbock" ist eine südeuro- Die als selten geltende Art, mit nord- bis mittel- päische, thermophile Art, die in Mitteleuropa nur osteuropäischer Verbreitung (vgl. Be n s e 1995: stellen- und zeitweise, meist vereinzelt, gefunden 277, Fig. 813), fehlte im Verzeichnis von He l l r i g l wird; Entwicklung in verschiedenen Laubgehölzen (1967), wenngleich sie aus Südtirol (Tirol) schon (Ho r i o n 1974: 145, Karte 34; Be n s e 1995: 246 -247, bekannt war aus Atzwang (N. H. M. W: Wien. Ent. Fig. 729; Je n i s 2001: 198-199; Italien: Sa m a Zeitg. 1882: 138 etc.) [Mü l l e r 1950: 133, nota]; 1988: 92). He y r o v s k y 1955; Belege aus Bozen (Zool. Mus. Nach Gr e d l e r (1866: 377, P. köhleri) Bozen, bei Berlin) und Meran (Dtsch. Ent. Inst., Eberswalde): Runkelstein, am Griesner- und Calvarienberge, cit. Ho r i o n (1974: 124). – Be r t o l i n i (1899: 315, nicht ganz selten früh morgens von Eichen zu schüt- Xylotrechus pantherinus Steven, moei Thoms.) teln, oder auch auf den Gassen der Stadt zu treffen; erwähnt die Art aus Trentino von Madrano (det. auch bis Oberbozen 1250 m aufsteigend (Gdlr.); in Dr. Seidlitz). – Italien: Sa m a (1988: 114). Tiers und bei Primier; bei Salurn; Naturns (Gdlr.). Zahlreiche weitere Fundangaben dieser Art hatte Gr e d l e r (1898: 5) Über Buchholz, bei 950 m mir dann Dr. G. Schmidt (Berlin) am 16.XII.1968 (3000 Fuß!) auf Blüten. übermittelt (vgl. He l l r i g l 1974: 43-44): nach Mitt. Auch im 20. Jh. wiederholte Nachweise aus Süd- des Berliner Insektenhändlers Kr i c h e l d o r ff , hatten tirol, im Allgemeinen selten und meist die Varietät er selbst und andere Berliner Sammler, wie Bü c k i n g litoralis Depoli, die von Gredler als var. boryi Brull. und Ja h n , diesen seltenen Bockkäfer wiederholt in (= ab. cinctus Villa) bezeichnet worden war. Südtirol, an einem Flüsschen bei Atzwang auf Sa- Meran-Gratsch, VII.1937 (2 Ex., Wohlmann); lix caprea erbeutet. In coll. G. Schmidt div. sichere bei Steg /Sarntal, VII.1950, 1 Ex. (Forchermayr); Belege: Bozen, 2.VI.1900, an Weide (leg. Bücking); Brixen Umg., vereinzelt auf Obst- u.a. Laubbäumen Bozen Umg., 1910 (leg. Kricheldorff); Atzwang, (Ge r s t e n d ö r f e r 1931). Hier am 28.VIII.1966, unter 18.- 20.VI.1908, an Weide (2 Ex. leg. Jahn). Nach Aprikosenbaum, 1 Ex. (leg. A. v. Peez). Eisacktal, Kr i c h e l d o r ff musste X. pantherinus bei Atzwang Atzwang (400 m), VI.1953, 1 Ex. (leg. Stättermeyer, in Anzahl vorhanden gewesen sein. Vermutlich coll. H. Baumann, i. litt.). – Mehrmals bei Brixen sind auch etliche der Angaben Gr e d l e r s (1866) für im Juni 1966 -76 aus toten Edelkastanien- und Xylotrechus rusticus auf X. pantherinus zu beziehen Eichenästen gezogen: Tschötscherheide, VI.1965/66, (siehe dort). 10 Ex. ex larva (Hellr.), VI.1975/76, 2♀; Brixen- Ein älteres Belegexemplar aus "Bolzano" erhielt Milland, 16.VI.1990, 1♂ (Hellr.); einmal auch bei ich von E. Lekes (aus Prag), ein weiteres Exemplar Atzwang, VI.1972, 1♂ (Hellr.); (He l l r i g l 1967: 41; aus Atzwang, 2.VII.1940, steckt in der Sammlung 1974: 45; Pe e z & Ka h l e n 1977: 388). Rund um die A. Wö r n d l e (Innsbruck). – Eigene Nachsuchen am Montiggler Seen geklopft (M. Egger, i. litt. 2009). klassischen Südtiroler Fundort Atzwang, erbrachten E. Niederfriniger (in litt. 2009): Zucht Etschtal, im Frühjahr 1969 zunächst keinerlei Spuren dieser Meran Umg., Vinschgau (seit 1990). In Montiggl Art. Allerdings wurde hier, als unerwarteter Ersatz, und Mitterberg, von 1990 bis 1995, einige Ex. in an steinschlagbeschädigten Hopfenbuchen starker Köderfallen (Schwienbacher, in litt. 2009). – Mo- Befall durch den ebenfalls seltenen Bockkäfer nitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, 2 Ex., Leioderes kollari entdeckt. n. hä. (W. Schwienbacher). – In Südtirol ist diese Im Frühjahr 1969 konnte ich X. pantherinus dann südliche Art recht selten; häufiger im Trentino (Be r - mehrfach bei Brixen feststellen: bei Waldheim, t o l i n i 1899: 315; Sa m a 1988: 92). VI. 1969, 3 Ex. aus kümmernden Salweiden gezogen sowie VI.-VII.1970/71, 2 Ex. an Salweide (Hellr.); weiters bei den Sandpyramiden, Riggertal hinter Neustift, Larvengänge und frische Ausfluglöcher an durch Steinschlag beschädigten älteren Salweiden;

90 hier am 30.VI.69, 1 Ex. beim Ausbohren (Hellr.). Be r t o l i n i (1899: 315) diese aber auch aus Trentino: In Brixen-Lüsental, Oberguggenbichl, 15.VII.1975, "Dr. Seidlitz machte mich aufmerksam auf zwei 1 Ex. aus Salweide gezogen (Abb. 37). Die Art ist Exemplare aus der Gegend von Madrano (oder in Südtirol sicherlich noch weiter verbreitet und Trento?), die sich in meiner Sammlung unter dem hier weniger selten als ihre Schwesternart X. rus- Namen liciatus [ = rusticus L.] fanden, die aber ticus. In den letzten Jahren fand ich noch öfters zweifellos dem pantherinus zuzuordnen sind." Larvenfraßspuren und Fluglöcher an beschädig- Es steht somit fest, dass Dr. St. Be r t o l i n i beide ten Salweiden in der Rienzschlucht und bei Neu- Xylotrechus-Arten aus Trentino in seiner Samm- stift, sowie bei Mittewald. Bisweilen gemeinsam lung hatte. Dies bestätigt auch Sa m a (1988: 114), mit dem Weidenbock Saperda similis. Unterhalb der angibt X. rusticus aus Trentino (!) gesehen zu Aicha an Salweide: 02.08.1992, 1 Ex. (M. Egger, haben und ebenso X. pantherinus aus dem Trenti- i. litt. 2009). E. Niederfriniger (in litt. 2009) Zucht ner Fleimstal (coll. Ha l bh e r r , Rovereto) und aus aus Salweide: Hafling 1990, 2003. Brixen-Schabser Madrano (Mü l l e r 1950: 133, nota); [Madrano ist Höhe, VI.-VII.2007/08, 3 Ex. an Salweide, zusam- Fraktion der TN Gemeinde Pergine Valsugana]. – men mit Saperda similis (leg. Hellrigl). Dadurch erhält die Aussage Gr e d l e r s bezüglich "Pappeln, Klobenstein und Bozen" mehr Gewicht, 111 Xylotrechus rusticus (Linnaeus 1758) zumal ja auch Be r t o l i n i als weiteren Fundort für [= Clytus liciatus Mulsant, 1862] X. rusticus "Caldaro-Kaltern" nennt. Jedenfalls pas- [= Rusticoclytus rusticus (L.) s. Vives 2001: 97] sen die Südtiroler und Trentiner Angaben gut in das Weite Verbreitung in Nord-, Mittel- und Südeuropa; allgemeine Verbreitungsbild von Xylotrechus rusti- Entwicklung und teilw. als Schädling in Espen. cus in Europa (vgl. Be n s e 1995: 275, Fig. 809). (Ho r i o n 1974: 122-23; Be n s e 1995: 274-275, Fig. 809; Die Art wurde im Verzeichnis von He l l r i g l (1967: Je n i s 2001: 220-21); Ital.: Sa m a 1988: 114. 39) für Südtirol angeführt, unter Zitierung der [Fa u n a e u r o p a e a : Rusticoclytus Vives 1977 = Gat- Gredler-Angaben, sowie einer Meldung aus Brixen tungssynonym von Xylotrechus Chevrolat 1860]. (leg. Prof. Hellweger: Ge r s t e n d ö r f e r 1931), später Eine Auwald-Art, die sich vor allem an Pappeln, aber aber in Zweifel gezogen (He l l r i g l 1974: 43, Fuß- auch Buchen, Erlen u.a. Laubhölzern entwickelt. note), da sich Gr e d l e r s Angaben für Atzwang, wo In Schweden werden nach Pa l m (1951) häufig krän- der hiesige typische Fundort von X. pantherinus ist, kelnde /gefällte Stämme von Aspen angegangen. möglicherweise auf letztere Art (welche Gredler In Mitteleuropa meist nur zerstreut und selten, öfters noch nicht kannte) beziehen könnten. In einer spä- nur ältere Funde (Ho r i o n 1974: 122). Ich kenne teren Checklist (He l l r i g l & Ka h l e n 1996: Tierwelt die Art aus Wien Lobau, V.1963/64 (Hellrigl). Ihre Südtirols) fehlte diese damals hier als "verschollen" Zugehörigkeit zur heimischen Fauna erschien lange geltende Art überhaupt. zweifelhaft, wegen möglicher Verwechslung mit Diese Zweifel konnten indes beseitigt werden, da es der von hier sicher nachgewiesenen Schwesternart Edmund Ni e d e r f r i n i g e r (in litt. 2009) in den letzten Xylotrechus pantherinus (vgl. He l l r i g l 1974: 10 Jahren mehrfach gelang, die Art durch Zucht aus 43- 44; Pe e z & Ka h l e n 1977: 385). – Schwarzpappel, in Atzwang 1998-2008, zu erhalten Nach Gr e d l e r (1866: 382, Clytus liciatus Linn.) (2 Ex. in coll. Hellrigl); hier auch 2010 in Anzahl. "Auf Hollunder und Pappeln. Klobenstein (Hsm.); Es kommen somit in Atzwang beide großen Xylot- bei Atzwang im Eisacktale und Bozen, in manchen rechus vor (vgl. Abb. 37 u. 38). – Hingegen fehlen Jahren nicht sehr selten (Rosenh., Gdlr.)." – Von in Nord- und Osttirol bisher alle Xylotrechus-Arten Be r t o l i n i (1899: 315) als "Xylotrechus rusticus (Wö r n d l e 1950; Ko f l e r 2009). Nicht unerwähnt Lin., liciatus Lin." angegeben von: "Trento; presso soll schließlich ein weiterer faunistisch interessanter Madrano su d’un salice Caldaro, ovunque raro (Ber- Fund von Xylotrechus rusticus aus Sardinien blei- tol.); Dintorni di Bolzano (Grdl.)." Im Gegensatz zu ben: bei Dorgali (Nu), am 29.05.2000, an Alnus cor- Gr e d l e r (1866), der die Schwesternart Xylotrechus data 4 Ex. (leg. G. v. Mörl; det./foto K. Hellrigl). pantherinus noch nicht gekannt hatte, erwähnt

91 112 Xylotrechus antilope (Schönherr 1817) schlüpften in den folgenden Jahren, im VI- Verbreitung in Mittel- und Südeuropa, bis südl. VII.1972-1974 rd. 60 Ex. der als selten geltenden Nordeuropa; Entwicklung in dürren Eichenästen; Art (leg./coll. Hellr.) (Abb. 40) (He l l r i g l 1974: 44, (Ho r i o n 1974: 125-26; Be n s e 1995: 272-273, Fig. 802; Abb. 3; Ho r i o n 1975: 108). Später wurde auch in der Je n i s 2001: 216-17); Ital.: Sa m a 1988: 115. Fennerschlucht ober Magreid starker Befall an ab- Von Gr e d l e r (1866) noch nicht erwähnt, auch von sterbenden Hopfenbuchen gefunden, IV.1977 (Kah- Be r t o l i n i (1899) nicht aus Trentino gemeldet. – len, Hellrigl, Witzgall) (Pe e z & Ka h l e n 1977); aus Diese für Südtirol neue Art wurde erstmals im Holz von Kurtatsch-Fennhals wurden VII.1977-79 V.1972 am Mitterberg bei Kaltern bei einem 24 Ex. gezogen (Hellr.); auch bei Fennberg, Schulausflug vom Schüler J. Kofler gefunden VII.1981, 2 Ex. (Hellr.). Auer/Castelfeder, 1982-84, (Abb. 39); bei weiterer Nachsuche konnten hier wieder zahlreich aus Hopfenbuche (Hellr.) (Ka h l e n von 21.-31.V.72 insgesamt 8 Ex. an Eichenklaf- 1987). Bei Kaltern-Mitterberg, VII-VIII.1983/84, tern gefangen werden (Hellrigl, J. Kofler, W. Volg- 10 Ex. (leg. Hellrigl). – Aus Hopfenbuche von Cas- ger) (He l l r i g l 1974: 44, Abb. 4). Später konnten telfeder und Mitterberg wurden von 1988 bis 1995 aus eingetragenem Eichenholz vom Mitterberg, an die 20 Exemplare gezüchtet (M. Egger, i. litt. V.1972-1975, weitere Ex. gezogen werden (Kahlen, 2009). Zahlreiche Funde Mai /Juni Mitterberg, auch Scholz) (Pe e z & Ka h l e n 1977: 385); hier ebenso wiederholt in Ostrya ex larva; einzelne Ex. in Auer ex Quercus VII.1977, 26 Ex. (Hellrigl), VIII.1978, Umg. und Castelfeder bis 1993 (Schwienbacher, in 2 Ex. und V.1984, 1 Ex. (Hellr.); Auer, V.1981, litt.). Monitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, 1 Ex. (Hellr.). – Kaltern, V.1981, 2 Ex. (leg. Dei- 1 Ex. (W. Schwienbacher). – E. Niederfriniger (in aco, coll.Mörl). – Die Art ist am Mitterberg- litt. 2009): Zucht aus Hopfenbuche: Marling, Haf- Montiggl, nicht selten (in coll. Hellrigl ca. 50 ling, Burgstall, Terlan. Ex.). Zahlreiche Funde Mai /Juni Mitterberg, Auer Lahn, Castelfeder bis 1994; immer wieder 114 *Xylotrechus stebbingi Gahan 1906 ex Quercus (Schwienbacher, in litt.). Monitoring: Der "Indische Eschenbohrer-Bockkäfer" ist eine re- 1992-96, IT02, Montiggl, 33 Ex. An Eichen- zent eingeschleppte Art, die in Süd- und Mitteleuro- holzschlägen in Castelfeder (M. Egger, 2009). pa in rascher Expansion begriffen ist (Be n s e 1995: E. Niederfriniger (in litt.): Zucht aus Flaumeiche 470; Je n i s 2001: 218-219; Sa m a 1988: fehlt). – 1990 -2009 (Hafling, Burgstall, Kastelbell). Diese aus Tibet stammende, um 1985 in Italien ein- TN: Pomarolo, VI-VII.2010, aus totem Eichen- geschleppte Art wurde ab 1988 an Eschenbrettern stamm 40 -50 Ex. (Mörl & Hellrigl). bei Algund gefunden (He l l r i g l & Ka h l e n 1996: Fußnote 5*). Die Lebensumstände und Fundnach- 113 Xylotrechus arvicola (Olivier 1795) weise dieser Art in Südtirol wurden vom Verfasser Weite Verbreitung in Süd- u. Mitteleuropa; Entwick- bereits mehrfach publiziert: [He l l r i g l 1997: Auftre- lung polyphag in trockenen, harten Laubhölzern. ten eingeschleppter Pflanzen- und Vorratsschädlin- (Ho r i o n 1974: 127-28; Be n s e 1995: 272-273, Fig. 801; ge in Südtirol (p. 53; p. 75, Abb. 16: Fig. 2: Indischer Je n i s 2001: 216-17); Ital.: Sa m a 1988: 115. Eschenbohrer, X. stebbingi, Algund 04.08.1988); Die seltene Art entwickelt sich in diversen harten He l l r i g l 2001: Gredleriana Vol.1: 464-465, Streif- Laubhölzern, wie Ostrya, Quercus, Fagus, Prunus. lichter: Adventive, rezent eingeschleppte Insekten. Von Gr e d l e r noch nicht erwähnt, aber nach Be r - He l l r i g l 2006: Forest observer, Vol. 2/3: 349-388: t o l i n i (1899) im Trentino, bei Cembra von Graf Rasche Ausbreitung eingeschleppter Neobiota; Eccheli gefunden. Die Art war deshalb auch hier in p. 374: Indischer Eschenbohrer-Bockkäfer – Xylot- Südtirol zu erwarten (He l l r i g l 1967: 62). rechus stebbingi Gahan 1906: (Abb. 20 a) Algund, Der Neunachweis für Südtirol gelang erstmals 04.08.1988; (Abb. 20 b) Bergamo, 13.07.1989 (Foto VII.1971 in Castelfeder bei Auer an einer anbrü- K. Hellrigl)]. In coll. Hellrigl: ca. 80 Belegexempla- chigen Hopfenbuche (Ostrya). Aus einem dicken re aus Südtirol und Norditalien (Abb. 41). Aststumpf dieses Baumes [irrtümlich als Ulme an- Der "Indische Eschenbohrer" ist ein technischer gegeben], mit zahlreichen Larven und Fraßgängen, Holzchädling, der die verschiedensten Laubhart-

92 hölzer befällt. Die Larven minieren zunächst un- unterem Etschtale (Gdlr.), dabei als "nicht sehr ge- ter der Rinde, später dringen sie ins Holz ein und mein" bezeichnet. können wertvolles Laubschnittholz (z.B. Bretter- Zahlreiche rezente Nachweise aus dem Eisacktal, ware von Esche und Erle) schwer schädigen und von Sterzing (Knabl 1909), Mauls und Grasstein, unbrauchbar machen. – In der Südschweiz und in VII.1968/69 (Hellrigl), Brixen, VI.1965 - VIII.1978 Norditalien eingeschleppt um 1985; in Südtirol seit (div.), hauptsächlich in Tschötscherheide (Peez, 1988 nachgewiesen an Schnittbrettern von Esche: Hellr., Kahlen), Lajener Ried bei Klausen auf Algund in Sägewerk mit jugoslavischen Eschen Eichengebüsch (Hellr.), bei Waidbruck, 1967 ex importiert (leg./det. Hellrigl); in Marling, VII.1988, Castanea gezogen (Hellr.), bei Bozen am Virgl 8 Ex. aus Eschenbrettern gezogen, ebenso in Ber- (Hellr., Peez); in Jenesien, IV.1969 (Hellr.); in Ulten gamo an Lager-Rundholz von Fraxinus und Alnus, bei Bad Gfrill (Peez) etc. (He l l r i g l 1967: 39; Pe e z VII.1989 (leg./det. Hellrigl), daraus vom 30.07.- & Ka h l e n 1977: 385). In coll. Hellrigl: rd. 90 Ex. 17.08.1991 20 Ex. gezogen (Hellr.). Bei späterer In späteren Jahren /Jahrzehnten zahlreiche weitere Nachzucht in Brixen, VII.-VIII.1992-94, 24 Ex. Funde aus dem Eisacktal (Hellrigl, Kahlen, Mörl), (Hellrigl). dem Etschtal (Kahlen, Schwienbacher) und Über- In Südtirol seit 20 Jahren auch schon im Freiland etsch. Am Mitterberg, VIII.1972 - V.1985 (Hell- lokal eingebürgert, z.B. im Unterland (leg. Schwien- rigl), Kaltern-Montiggl, V.1976, 2 Ex., VI.1981, bacher 1989) und bei Marling (He l l r i g l 1997: 64 Ex. (leg. Deiaco, coll. Mörl); hier auch V.1983 p. 53; p. 75: Fig. 2). Seit Ende der 1980 er Jahre im (Hellr.). Unterland u.a.o. in rascher Ausbreitung begriffen; Monitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, schlüpft aus fast jedem Laubholz, regelmäßig in 12 Ex. (W. Schwienbacher). Unterland: Oberfenn- Lichtfallen, findet sich auch immer wieder in der berg, Umg. Ulmburg, VI.2007 (R. Franke, i. litt.). Wohnung in Auer (Schwienbacher, in litt. 2009). – Bei Marling aus Esche gezüchtet viele und ex- 116 Clytus lama Mulsant 1847 treme große Exemplare (M. Egger, in litt. 2009). Verbreitung: montan bis subalpin, südl. Mitteleuro- – Brixen-Milland, Tischlerei, 2.VII.1999, 1 Ex. pa und Südosteuropa; Entwicklung in Nadelholz; (Mörl). – E. Niederfriniger (in litt. 2009): Zucht aus (Ho r i o n 1974: 130-31; Be n s e 1995: 278-279, Fig. 820; Laubholz: Etschtal bis Naturns, 1995-2009. Diese Je n i s 2001: 204-05); Ital.: Sa m a 1988: 117. invasive Art befällt polyphag alle Laubhölzer und In Südtirol in kollinen bis hochmontanen Lagen verdrängt dort zunehmend die heimischen Clytini wohl im ganzen Gebiet verbreitet, aber nicht wie Clytus arietis, Plagionotus arcuatus u.a. (der- häufig. zeit in coll. E. Niederfriniger noch über 100 Ex.). Diese gebirgsbewohnende Art entwickelt sich im Holz trockener Fichtenstämme; steigt höher auf 115 Clytus arietis (Linnaeus 1758) als der häufigere C. arietis und besucht nur selten Weite Verbreitung in Europa: Süd- u. Mitteleuropa Blumen. Besiedelt im Ostalpenraum (Tirol und bis südl. Nordeuropa; Polyphage Art an Laubholz; West-Österreich) jene Gebiete, in denen die po- (Ho r i o n 1974: 130; Be n s e 1995: 280-281, Fig. 823; lyphage, thermophile Laubholzart Clytus rhamni Je n i s 2001: 202-203; Sa m a 1988: 116-117). – fehlt (vgl. Be n s e (1995: 278-279: Verbreitungskar- Käfer Mai /Juli häufig an Laubholzklaftern, Eichen- ten 820-819). Überwintert im Holz als Larve oder gebüsch und auf Blüten. In Südtirol weit verbreitet Puppe (lange mehrmonatige Puppenruhe). In einer und wohl nur in höheren Lagen fehlend. Überwin- vertrockneten Blitz-Fichte in St. Andrä /Brixen, tert ebenso wie Clytus lama regelmäßig als Puppe fanden sich Anf. Nov. 1966 neben 14 Larven auch (lange Puppenruhe von 60-80 Tagen, bis über 100 9 überwinternde Puppen (Hellrigl & Peez). Tage beobachtet). Von Gr e d l e r (1897: 5, Clytus lama Muls.) erst in Schon von Gr e d l e r (1866: 382, Clytus arietis späteren Jahren von Clytus arietis unterschieden Linn., gazella Fabr.) angeführt aus: Brixen; Bozen; und nur von "Bozen, auf Triftholz aus dem Sarntal" Sarntal (Gdlr.); auf der Mendel (Apetz); bei Tschars angeführt. Es dürfte sich daher auch manche in (Platter); Passeier (Mstr.); Valsugana (Gdlr.) und früheren Publikationen gemachte C. arietis-Angabe

93 auf C. lama beziehen, wie 1866 "in Passeier auf (Ko f l e r 2009) und Trentino nicht bekannt. Ich Fichten (Meister)" (He l l r i g l 1967: 39). (Abb. 42) kenne diese Art aus Istrien, wo sie recht häufig ist: Auch im 20. Jh. regelmäßig gefunden, meist einzeln Istrien, Icici, VII.1967 (10 Ex. leg. Hellrigl). – und nicht häufig. Im Eisacktal bei Sterzing, 1909, Gelegentlich auftauchende Meldungen von "Cly- 3 Ex., von Pfarrer H. Knabl gefangen. Bei Mauls an- tus rhamni" aus unserer Region, wie bei Be r t o l i n i fangs 1960 er Jahre 1 Dutzend Ex. (Peez & Hellr.); (1899: 315): Trodena in Fiemme, raro (Eccheli mehrmals auch einzeln bei Brixen (Gerstendörfer) i. itt.) – Truden im Fleimstal, selten (Eccheli) – be- und in Schalders auf Blüten (Peez). ruhen auf Verwechslung, meist mit Clytus lama Bei Mauls, VI.-VIII.1968/71, in Anzahl an und in Muls., wie auch letztes Beispiel zeigt; denn Be r - Fichtenholz (Hellr.) (He l l r i g l 1967: 39; 1974: 44). t o l i n i (l.c.) meldet eine Zeile zuvor: "Clytus lama Bei Mittewald-Flaggertal, VII.1988, div. (Hellr.). Muls.: Due esemplari raccolti da Eccheli a Tro- Ich fand die Art in Berglagen auch im Trentino, dena." Offenbar hatte Bertolini die letztgenannten z.B. in Cadino, VII.1967, und Val di Genova, Ex. selber gesehen und richtig bestimmt, hingegen 22.VII.1976. – Sand i. Taufers, VII.-VIII. 1926/34 die ersteren "in-litteris"-Ex. von Eccheli aber nicht (6 Ex., Baliani, Mus. Verona). Taufers, Mühlen: selbst überprüft. Bad Winkel (800 m), VII.1969, 1 Ex. (H. Baumann i. litt.). – Im Montigglerwald aus Tanne gezogen, [117] [Cyrtoclytus capra (Germar 1824)] VI.1976 (Kahlen); bei Latsch im Vinschgau einige Verbreitung: südl. Mitteleuropa, Osteuropa, nördl. Male (Rößler) (Pe e z & Ka h l e n 1977: 385). Bei Balkan; Entwicklung in Wurzelstöcken von Ahorn; Meran, VI.1984 und Naturns VII.1984 (Hellr.); (Ho r i o n 1974: 131; Be n s e 1995: 296-297, Fig. 869; ebenso Lüsen, 1985, und Brixen, 1994 (Hell- Je n i s 2001: 202-203; Ital.: Sa m a (1988: 127). rigl). – Kaltern-Montiggl, V.1976-1981, 45 Ex. Von Gr e d l e r (1866: 383, Clytus capra Germ.) zu- (Deiaco & Mörl). Vahrn, VI.1983, 3 Ex.; Viums, nächst nur aus Osttirol genannt: Im Juni bei Lienz VII.1995, 1 Ex.; Vahrn, VIII.2002 (1) (Mörl). – an Erlenstöcken sehr selten (Rosh.). Im 2. Nach- Insgesamt liegen zahlreiche Belege vor: 65 Ex. in trag (1870: 15, C. capra) „Bei Bozen, Nals und in coll. Hellrigl, 50 Ex. in coll. G. v. Mörl; weitere in Ulten, vom Mai an“ (vermutl. Eigenbeobachtung coll. Schwienbacher etc. – Monitoring: 1992-96, Gdlr.). Im 4. Nachtrag (1875: 115): „Bei Steinwend IT02, Montiggl, 600 m, 1 Ex.; IT01 Ritten, 1700 m, in Schalders (hier auch C. arietis L.) und Montan, 1 Ex. (Schwienbacher). 20. Mai“ (vermutl. Eigenbeobachtung Gdlr.). – Dies sind die einzigen und zudem fraglich erscheinenden [00] [Clytus rhamni Germar 1817] Angaben für Südtirol und für Italien, die später Polyphage Laubholzart, mit Entwicklung in trocke- auch von Be r t o l i n i (1899: 316) und Sa m a (1988: nem Holz (schwächere Äste /Zweige) von Robinia, 127) übernommen und zitiert wurden. Keine neue- Quercus, Castanea, Prunus, Ficus etc. Thermophile ren Funde bekannt (He l l r i g l 1967, 1974; Ho r i o n Art mit zerstreuter Verbreitung in Mitteleuropa; 1974). – Die Art ist hier verschollen und fraglich. häufiger in Frankreich und auch in Südosteuropa Gredler macht wenig Aufhebens um diese als sehr und Italien, Locus typicus Fiume; im Alpengebiet selten geltende Art, so dass nicht auszuschließen (besonders Ostalpen) weitgehend fehlend; an ih- ist, dass hier eventuell eine Verwechslung mit einer rer Stelle hier die Nadelholzart Clytus lama Muls.; anderen Clytini vorliegen könnte, wie Clytus lama (Mü l l e r 1950: 142-143; Ho r i o n 1974: 129-130; (mit schräggestellten Schulderbinden), den Gr e d l e r Sa m a 1988: 118; Be n s e 1995: 278-279, Fig. 819). erst später (1897) von Clytus arietis unterschieden Diese kleine, zierliche Art fehlt auch in der ge- hatte. Auch die Höhenlage von Steinwend, 1500 m, samten Region Trentino-Südtirol (vgl. Sa m a 1988: scheint mir für C. capra deutlich zu hoch. 118) eine frühere Angabe von Gr e d l e r (1866: 383, Die Art wurde in Flußauen aus Wurzelstöcken von Clytus rhamni Germ.): "Verf. Besitzt ein Tiroler Ex. Ahorngebüsch und aus Erlenästen gezogen, bzw. auf ohne nähere Angabe seines Vorkommens", beruhen älteren Erlenstöcken gefangen (Ho r i o n 1974: 132, sicher auf Fundortverwechslung, denn C. rhamni 1975: 108). In Talauen, montan bis ca. 1000 m. In ist auch aus Nordtirol (Wö r n d l e 1950), Osttirol der Schweiz nur im Osten (St. Gallen, Graubünden)

94 (Al l e n s p a c h 1973). Ich kenne diese Art von Diese Meldung scheint insofern plausibel, als Weitsee (765 m), bei Ruhpolding (Bayr. Alpen), Tschars ein ausgesprochen xerothermes Habitat ist VII.-VIII.1974, 24 Ex. (leg. Ettenberger). In Nord- und zudem ein rezentes Ex. aus dem Vinschgau Tirol stellenw. und selten, bei Innsbruck, Reutte, sich in coll. Wohlmann befindet (He l l r i g l 1967: Seefeld, Thiersee (Wö r n d l e 1950); aus Ost-Tirol 38; 1974: 43). – Später wurde die Art auch noch ist nur die alte, unsichere Angabe Rosenhauers aus in Brixen, in einem Holzlager in aus Frankreich Lienz bekannt (Ko f l e r 2009: 43). Nach Be n s e (1995: importierten berindeten Eichenstämmen gefunden, 297, Fig. 869) passen die Tiroler und Schweizer V.1981, 1 Ex. (leg. C. Deiaco: coll. Mörl). Vor Jah- sowie Bayerischen Fundangaben gut ins allgemeine ren einmal in Castelfeder beim Nachtfang mit Stirn- Verbreitungsbild. – M. Egger und E. Niederfriniger lampe (M. Egger, i. litt. 2009). Die Art ist hier somit haben die Art in Südtirol nie gefunden. sicher heimisch, aber äußerst selten. – Ich kenne die Art aus Wien, Lainzer Tiergarten, VI.1963/67, 118 Plagionotus arcuatus (Linnaeus 1758) mittags an alten dürren Eichen am Stamm auf- und Weite Verbreitung in Mittel- und Südeuropa, sowie ablaufend (leg. Hellrigl & C. Holzschuh). südl. Neordeuropa; an Eichen oft nicht selten (Ho r i - o n 1974: 132; Be n s e 1995: 284-285, Fig. 386; Je n i s [120] [Plagionotus floralis (Pallas 1773)] 2001: 214-215). Ganz Italien, besonders im Hügel- Südeuropa und südl. Mitteleuropa (sporadisch und land (Sa m a 1988: 120). – Nach Gredler (1866: 382, thermophil). Entwicklung in krautigen Pflanzen, Clytus arcuatus Linn.): Auf Eichen nicht selten. wie Euphorbia gerardiana und Medicago sativa. Bozen, Mitte Juni in Haslach u. a. o. (Hsm., Gdlr.); Verbreitet in Fr.-Ven.Giulia und auch im Veneto; Rovereto (Zeni). erreicht noch Trentino (Be r t o l i n i 1899: 315), aber Auch im 20. Jh. vielerorts an gefällten Stämmen nicht mehr Südtirol (Sa m a 1988: 121). Nach Gr e d l e r und Klaftern von Eichen, meist nicht zu häufig, (1866: 382, Clytus floralis Pall.): Bei Rovereto auf aber bisweilen in größerer Anzahl. Bei Brixen, Schirmblumen sehr selten (Rosenhauer); am zahl- besonders auf der Tschötscherheide, im V.-VI. reichsten wohl bei Segno am Nonsberge (Magnani). 1966, zahlreich (Hellrigl). Am Virgl bei Bozen, – Ich kenne diese Art aus Jugoslawien: Istrien, Pola, V.1966/67, div. (Peez, Hellr.). Bei Atzwang, Mai / VI.1960 und Insel Cres, VII.1979 (leg. Hellrigl). – Juni 1968/71/72, in Anzahl an Ästen von Edel- Nach der Verbreitungskarte Be n s e 1995: 286-287, kastanie (Hellr.) (He l l r i g l 1967: 38; 1974: 43). (Fig. 342) scheint aber ein mögliches Vorkommen Am Mitterberg bei Kaltern, Mai 1974/76 zahlreich in Südtirol nicht ausgeschlossen. an Eichenklaftern (Hellr., Kahlen); hier auch im V.1976 und V.1981, 20 Ex. (Deiaco, in coll. Mörl); 121 Neoclytus acuminatus (Fabricius 1775) hier weiters im VI.1984/85; ebenso in Auer, 1981 [= Callidium acuminatum Fabricius 1775] (Hellrigl). Einmal am Mitterberg an Holzschlag [= Callidium erythrocephalum Fabr. 1787] (M. Egger, i. litt. 2009). Monitoring: 1992-96, IT02, [= Plagitmesus erythrocephalus (F. 1801) auct.] Montiggl, 600 m, 3 Ex. (Schwienbacher). E. Nieder- Der "Rotköpfiger Eschenbohrer"Callidium acumi- friniger (in litt. 2009): Zucht aus Eiche: Hafling, natum Fabr. (= Clytus erythrocephalus Fabr., auct.) Kastelbell, Vilpian. stammt aus Nordamerika, wo er an Eschen (Fraxi- nus sp.) u.a. als "Redheaded Ash Borer" bekannt ist. 119 Plagionotus detritus (Linnaeus 1758) (Ho r i o n 1974: 136; Be n s e 1995: 296-97, Fig. 870; In Mitteleuropa u. Südeuropa niedere /mittlere La- Je n i s 2001: 212-13); Italien: Sa m a 1988: 127. gen; Larven unter Rinde gefällter Eichenstämme; Die Art wurde schon im 19. Jh. nach Europa ein- (Ho r i o n 1974: 133; Be n s e 1995: 284-285, Fig. 837; geschleppt, wo sie sich von Fiume aus rasch über Je n i s 2001: 214-215). In Italien stellenweise und NW-Jugoslawien westlich in die angrenzenden selten; von Sa m a (1988: 120) nicht für Trentino- Länder (Italien, Schweiz, Frankreich) ausbreitete; Südtirol angeführt. – In Südtirol sehr selten. aus Friaul Venezia-Giulia und der Lombardei wird Nach Gr e d l e r (1866: 382, Clytus detritus Linn.): bei sie bereits in den 1940 er Jahren erwähnt. Inzwi- Tschars im Vinschgau, im Sommer (Stud. Platter). schen ist die wärmeliebende, äußerst polyphage

95 und invasive Art in Nord- und Mittelitalien voll sartor. – In Südtirol erstmals nachgewiesen am adaptiert. – In Südtirol wurde sie erstmals 1953 im Mitterberg /Kaltern, im IV.-V.2976, aus armdicken Unterland bei Montan gefunden und 1965 bei Auer / Eichenästen 2 Ex. gezogen (leg. Kahlen & Scholz, Castelfeder; hier dann ab 1969 häufig und 1972/73 vid. Hellrigl). Aus diesen Ästen waren bereits 1975 massenhaft aus verschiedenen Laubhölzern (u.a. einige Strangalia revestita, Chlorophorus figuratus, auch Reben) gezogen (leg. Hellrigl, Peez et al.); Clytus arietis und Xylotrechus antilope gezogen desgleichen am Mitterberg /Kaltern (Hellr., Kah- worden: Erstmeldung bei Pe e z & Ka h l e n (1977: len). – Erstmeldung für Südirol: He l l r i g l (1974 b: 386). – Am Mitterberg im Frühjahr 1985 wieder 44). Im Unterland, im VI.1972, sehr häufig bei mehrfach aus halbdürren Eichenstämmchen gezo- Branzoll (110 Ex. Hellrigl) und bei Auer-Castel- gen (leg. Schwienbacher) (Ka h l e n 1987: 168). feder (ca. 90 Ex., leg. Hellrigl); weniger häufig in Von 1985 bis 1993 öfters ex Quercus: Mitterberg, Überetsch am Mitterberg bei Kaltern, im VI.1972, vereinzelt Castelfeder und Auer Umg. (Schwienba- 15 Ex. (leg. Hellr.). – In den Folgejahren wurden cher, in litt.). Am Mitterberg gezogen aus Eichen die Käfer dann 1975 auch in Staben Vinschgau (M. Egger, i. litt. 2009). E. Niederfriniger (in litt.): gefunden (Kahlen) (Pe e z & Ka h l e n 1977: 386) und Zucht aus Eiche: Mitterberg Kaltern 1995-1999; 1987 im unteren Eisacktal bei Atzwang (He l l r i g l 2008-2009. – Monitoring: 1992-96, IT02, Mon- 1997). In der Mahr bei Brixen, an Importholz, IV.- tiggl, 600 m, 1 Ex. (W. Schwienbacher). – Scheint in V.1981, 36 Ex. (leg./coll. G. v. Mörl). – Gezüchtet Südtirol nicht allzu selten; für Trentino fehlen bisher aus Rebenholz oberhalb Bozen (M. Egger, i. litt. Nachweise (Sa m a 1988: 119, Fig. 52). – Ich kenne 2009). E. Niederfriniger (in litt.): Zucht aus Manna- diese kleine Art auch aus Südfrankreich (VAR). esche, Atzwang 2007. – Aus Nordtirol sind mir keine Meldungen bekannt. – Literatur: He l l r i g l 123 Chlorophorus figuratus (Scopoli 1763) 1974: Cerambycidae, Bockkäfer. – In: Schwenke, [= Callidium plebeium Fabricius 1881: 243] Die Forstschädlinge Europas, Bd.2: 179. He l l r i g l Südl. Mitteleuropa und Südeuropa; Entwicklung in 1974 b: Nachtrag zur Cerambyciden-Fauna von toten Ästen div. Laubhölzer (Quercus, Castanea); Südtirol. – Kol. Rdsch. (1974) 51: 32-55. Pe e z & Käfer Mai /Juli an Blüten (Ho r i o n 1974: 142; Be n s e Ka h l e n 1977: Die Käfer von Südirol. – Mus. Fer- 1995: 290 -291, Fig. 854; Ital.: Sa m a (1988: 124). dinand. Innsbruck, 525 Seiten. (Abb. 43). Gr e d l e r (1866: 383, Clytus plebejus Fabr.) um Bo- He l l r i g l 1997: Auftreten eingeschleppter Pflan- zen und am Kalterer See auf blühenden Sträuchern zen- und Vorratsschädlinge in Südtirol (p. 53; gemein (Gdlr.); Oberbozen (Ausserer); Passeier, p. 75, Abb. 16: Fig. 1: Amerikanischer Eschenboh- selten (Meister); Rovereto im Mai /Juni auf Schirm- rer-Bockkäfer, Neoclytus acuminatus, Atzwang: blumen s. häufig (Rosenh.). 13.07.1987 Rezente Funde: Bei Brixen-Mahr (Gerstend. 1931); He l l r i g l 2001: Gredleriana Vol.1: 464-465, Streif- Meran-Gratsch, VII.1937, 1 Ex.; Kaltern, V.1953 lichter: Adventive, rezent eingeschleppte Insekten. (1 Ex., Wohlm.); Tschötscherheide, V.-VII. 1965/68 He l l r i g l 2006: Forest observer, 2/3: Ausbreitung öfters, aber immer vereinzelt (Peez, Hellr.), hier eingeschleppter Neobiota (p.373-374: Abb.19).– auch 1981 (Hellr.); Feldthurns 1983, 2 Ex. (Mörl). Auf der Mendel und bei Meran (Peez). Waidbruck, 122 Pseudosphegesthes cinereus (Castelnau & VII.-VIII.1970/71, mehrmals auf Blüten (Hellr.). Gory 1835) Atzwang, V.1972/1983 div. (Hellr.); Branzoll-Auer, Verbreitung: zerstreut im westlichen Mittel- u. Süd- VI.1972, div. (Hellr.). Am Mitterberg bei Kaltern, europa, auch in Italien; Entwicklung in Eichen; auf Blüten nicht selten; VII.1972 – V.1983 (Hellr.) (Ho r i o n 1974: 136-37; Be n s e 1995: 282-83, Fig. 830; (He l l r i g l 1967: 40; 1974: 45). Kaltern-Mon- Je n i s 2001: 216-17); Ital.: Sa m a 1988: 119. tiggl, V.1981, 10 Ex. (Deiaco & Mörl); hier auch Diese Art fehlte in den Verzeichnissen von Gr e d l e r 1985/1987 und 1992 div. (Hellrigl). In coll. Hellrigl: (1866), Be r t o l i n i (1899) sowie He l l r i g l (1967, 80 Ex. – Monitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, 1974). Beschrieben als Clytus cinereus gleicht 600 m, 67 Ex. (W. Schwienbacher). Niederfriniger sie in Größe und Habitus einem Chlorophorus (in litt. 2009): Zucht Meran Umg., Vinschgau.

96 [124] [Chlorophorus herbstii (Brahm 1790)] Spanien, (fehlt in Mitteleuropa und Itali- [= Callidium verbasci Fabr. 1775, nec Linn. 1767] en); sowie: Chlorophorus glabromaculatus (Goe- [= Clytus quinque-maculatus Gebler, 1860] ze 1777), mit Verbreitung Mitteleuropa: Belgien, [= Anthoboscus sulfureus Mulsant, 1862] Frankreich, Schweiz, Italien, Balkan, Griechenl., Die nette Art, mit weiter Verbreitung mehr in Nord- Slovenien, Sizilien, Sardinien, Korsika. (Abb. 44). europa und im östlichen Mitteleuropa, entwickelt Auch Je n i s (2001: 206-207) trennt die beiden For- sich vornehmlich in trockenen Ästen von Linden men artlich, vertauscht aber irrtümlich die Bilder (vgl. Be n s e 1995: 290 -291, Fig. 852). In Italien und der Imagines! Die Art im weiteren Sinne entwickelt auch in Südtirol fehlt sie bisher (He l l r i g l 1967: 40; sich polyphag in verschiedenen Laubhölzern, vor Ho r i o n 1974: 139-140; Sa m a 1988: 127). Hingegen allem in abgestorbenen Ästen von Quercus, Casta- kommt sie bereits im angrenzenden Nordtirol vor, nea und Robinia. wo sie schon Gr e d l e r (1866: 383, Clytus sulp- Aus Südtirol wird C. glabromaculatus schon von hureus Schaum, verbasci Fabr.) meldete: "befindet Gr e d l e r (1866: 383, Clytus quadripunctatus Fabr.) sich aus Innsbruck in Bertolini’s Sammlung", und gemeldet: Selten; bei Leifers (Hinterwaldner), Kal- von wo sie später auch Wö r n d l e (1950: 297) aus tern (Gdlr.) und Rovereto (Zeni); sowie (1882: 234, Innsbruck beim Zenzenhof angibt. Dort am Zen- Clytus glabromaculatus Goeze, 4-punctatus F.): zenhof wurde sie auch noch vor 40 Jahren von "auch bei Meran (Treuinfels)." – Nach Be r t o l i n i Kahlen & Hellrigl gefunden: VI.1969 -VII.1970, (1899: 316, Clytanthus pilosus var. glabromacula- 4 Ex. aus Lindenästen (leg./coll. Hellrigl). – Auch tus): Raro. Vallarsa (Zeni), Strigno (Cost.), Trento aus Osttirol gibt es rezente Nachweise von 1969 (Bertolini). – Neuere Funde der vermeintlich selte- bis 1988 (Ko f l e r 2009: 43); hingegen ist eine nen Art fehlten hier zunächst (He l l r i g l 1967: 41). von Ko f l e r zitierte alte Gr e d l e r -Angabe (1866: Schon bald aber fanden sich Einzelbelege in div. 383, Clytus verbasci Linn.) aus Osttirol: "Lienz Sammlungen: Montan, IX.1954 (1 Ex., Wohlm.); auf Wiesenblumen (Rosenh.)" sicher nicht hierher Castelfeder bei Auer, VII.1955 (1 Ex., Wohlm.); sondern auf Chl. varius zu beziehen [= verbasci ebendort, VIII.1967 (1 Ex., Kahlen). In den 1970 er Linn., nec Fabr.]. – In coll. m. auch einige Belege Jahren stellte sich dann die Art in Südtirol als gar aus Oberbayern, Dachau, VI.1968, Tilia ex larva nicht so selten heraus, denn sie wurde bei Auer / (leg. Konrad Witzgall). Castelfeder und Mitterberg /Kaltern mehrfach aus abgestorbenen harten Laubhölzern (Eiche, Robi- 125 Chlorophorus glabromaculatus (Goeze 1777) nie, Hopfenbuche) gezogen (Hellrigl, Peez, Kahlen) [= Chlor. pilosus glabromaculatus (Gz.), auct.] (He l l r i g l 1974: 45; Abb. 6: Chlorophorus pilosus Um diese Art gab es einige nomenklatorische Verwir- glabromaculatus Gze.; Pe e z & Ka h l e n 1977: 387). rung: sie wurde bisher in zwei wohlunterschiedene In coll. Hellrigl, ca. 100 Ex, ein Großteil davon aus Unterarten unterteilt, die westliche typische Rasse Eichenästen gezogen: Branzoll, V.1972; Mitterberg- Ch. pilosus pilosus (Forster 1771) und die mittel- bis Kaltern, VII.1974, 1978 /79, 1981 viele Ex.; Auer- südosteuropäische Rasse Ch. pilosus glabromacu- Castelfeder, 1972-75, 1977, 1980, 1982/83, zahl- latus (Goeze 1777). Manche Autoren unterschieden reich aus Quercus, Ostrya und Robinia (Hellr.). die beiden Subspezies nicht und brachten die Art Von M. Egger (i. litt. 2009) in Castelfeder in Anzahl nur unter ihrem Stammnamen Ch. pilosus (Forster aus Hopfenbuchen gezüchtet; E. Niederfriniger (in 1771) [Ho r i o n 1974: 140; Be n s e 1995: 288 -289; litt.) Zucht aus Eiche: Mitterberg Kaltern 1995, Fig. 847, C. pilosus; Vi v e s 2001: 106, Fig.]. Andere 2008 -2009. – Im Unterland weit verbreitet an Quer- hingegen, wie Sa m a (1988: 122), vermuteten, dass cus u.a. Laubhölzern, von Mitterberg, Auer Umg., es sich bei den beiden Taxa um zwei zu trennende auch Kurtatsch, Tramin, Penon (Schwienbacher, in Arten handeln könnte. Letztere Ansicht setzte sich litt. 2009). Monitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, neuerdings eher durch, so dass – gemäß Fauna Euro- 600 m, 2 Ex. (W. Schwienbacher). paea (2007/09) – unterschieden wird zwischen: Chlorophorus pilosus (Forster 1771), mit Verbrei- 126 Chlorophorus trifasciatus (Fabricius 1781) tung: Balearen, Canaren, Frankreich, Sardinien, [= Callidium trifasciatum Fabricius 1781: 244]

97 Verbreitung Süd- und SW-Europa; im Gegensatz da- Eisacktal bei Waidbruck , VII.1969/70, 20 Ex. und zu in Südosteuropa: Ch. hungaricus Seidlitz 1891; bei Atzwang, VIII.1972, 5 Ex. (Hellrigl). Auch in (Ho r i o n 1974: 140; Be n s e 1995: 294-295, Fig. 864; Castelfeder und am Mitterberg wiederholt (He l l - Je n i s 2001: 120-211); Ital.: Sa m a 1988: 126. r i g l 1967: 40; 1974: 44; Pe e z & Ka h l e n 1977: Thermophile, südliche Steppen-Art, die sich im 387; Sa m a 1988: 125). Kaltern-Montiggl, V.1981, Wurzelhals krautiger Pflanzen entwickelt, wieOno - 3 Ex. (Deiaco, coll. Mörl). – Auch im Trentino: nis natrix und Dorycnium hirsutum. Käfer finden sich Lago Toblino, 22.07.1976, 25 Ex. (Hellrigl). – Mo- im Juli an Blüten (Umbelliferen, Achillea usw.). nitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, 4 Ex. Nach Gr e d l e r (1866: 383, Clytus trifasciatus (Schwienbacher). E. Niederfriniger (in litt.): Meran Fabr.): Im wärmeren Etschtale. Bei Terlan auf Umg.,Vinschgau. – Bozen, Rafenstein, VIII.1999 Schirmblumen am 16. Juli einige Male gefunden (R. Franke, i. l.). (Rosenhauer); bei Bozen nur sporadisch, häufiger um Kaltern in Weinbergen (Grdl.) und bei Jenesien 128 Chlorophorus varius (Müller 1766) (Lampr.); Trient (Bertolini) und Rovereto (Zeni). [= Leptura verbasci Linné 1767: 640] Nach Gr e d l e r (1873: 74) auch bei Lana und Völlan, [= Clytus verbasci Laich. 1784, Tyr. Ins. II: 105] am 16. Juli auf Wiesenblumen (Weis); bei Run- [= Callidium ornatum Herbst, 1784] kelstein auf Achillea millefolium. – Neuere Funde Südeuropäische Art; im 19. Jh. auch weit durch fehlen (He l l r i g l 1967: 40; Pe e z & Ka h l e n 1977: Mitteleuropa verbreitet (Ho r i o n 1974: 137, Fig. 33; 387; M. Eg g e r , i. litt. 2009). – Auch im Trentino Be n s e 1995: 288-289, Fig. 848); Italien: Sa m a bekannt (Be r t o l i n i 1899: 316, Clytanthus trifascia- (1988: 123). Entwicklung in Laubholz, in toten tus): Diffuso, ma scarso (Sa m a 1988: 126). – In Ästen. Südtirol "verschollen", sollte hier lokal wohl noch Nach Gr e d l e r (1866: 383, Clytus verbasci L., or- in Steppen-Habitaten vorkommen. natus F.) "in den Brixner und Bozner Gegenden auf Wollkraut" (Laicharting), hier wohl der gemeinste 127 (Müller 1766) Clytus, auf Wiesen. Im Untervinschgau (Gdlr.). – [= Leptura massiliensis Linné 1767] Zahlreiche Nachweise auch im 20. Jh.: Meran- Art mit weiter Verbreitung in Süd- und Mitteleuropa; Gratsch, VII.1937 und Montan VII.-IX.1954 Entwicklung polyphag in Laubholz, in abgestorbe- (div. Wohlmann). Untervinschgau: Partschins, nen Zweigen und Ästen von Quercus u.a. (Ho r i o n VII.1934 (3 Ex., Pomini leg., MV); Bozen, VIII.1952 1974: 141, Be n s e 1995: 292-293, Fig. 858). (2 Ex., Messori leg., MV). Nach Gr e d l e r (1866: 383, Clytus massiliensis In den 1960 er Jahren im Eisacktal, Brixen Umg., Linn.) Südtirol bis 1100 m. Bei Brixen und durch Kranebitt und St. Andrä 1965/66 (Peez, Hellr.) das Eisacktal auf Wiesenblumen gemein (Rosen- und Waidbruck, VII.1967/70 (Hellr.), sowie im hauer); Bozen, auf Umbelliferen häufig, bis Jene- Etschtal, Mitterberg /Kaltern, und Unterland bei sien aufsteigend. Kaltern im Juni (Rosenh., Hsm., Branzoll- Auer /Castelfeder im Juli /Aug. 1969/72 Gdlr.). Ebenso im Läger- und Sugana-Tale; selten mehrfach auf Blüten von Umbelliferen, Achillea bei St. Leonhard (Mstr.) und im Untervinschgau und Disteln. (Gdlr.). Klausen-Thinnebach (600 m), VII.1960/66, 5 Ex. Im 20. Jh. bei Meran-Gratsch, VII.1937 (Wohlm.) (H. Baumann i. litt.). – Kaltern-Montiggl, V.1981, und Montan, VII.1954 (div., Wohlmann); Prad im 16 Ex. (Deiaco, coll. Mörl). – Trentino: Lago di Vinschgau, VII.1962 (Schmidt, i. litt.). Klausen- Toblino, 22.07.1976, 9 Ex. Vom Verf. aus Tilia und Thinnebach (600 m), VII.1966/67 (Baumann i. litt.). Castanea gezogen: einmal in Castelfeder auch aus – Im Eisacktal bei Brixen in den 1966 er Jahren Robinien-Zaunstangen. In coll. Hellrigl rd. 60 Ex. (und später) regelmäßig, aber nicht häufig (Peez, Im nördlichen Teil des Gebietes weniger häufig. – Hellr., Kahlen), besonders an xerothermen Stellen In den 1970 er Jahren im Vinschgau bei Naturns, wie Tschötsch, Lüsenstraße, Elvas, Neustift und Staben und Latsch nicht selten (G. Rößler). Im Kranebitt, auf Blüten und aus Zuchthölzern. Sel- Forstgarten Aicha, VII.1976 (Hellr.), hier auch tener bei Mauls, VII. 1968; häufiger im unteren VI.1986, 2 Ex. (coll. Mörl) (vgl. He l l r i g l 1967:

98 40; 1974: 45; Pe e z & Ka h l e n 1977: 387). Moni- Subfamily Lamiinae toring: 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, 15 Ex., hä. (W. Schwienbacher). Vinschgau, St. Martin i. K., Tribus Dorcadionini VIII.1996; Schlanders, VIII.1999 (R. Franke). Genus: Dorcadion Dalman 1817 – Erdböcke 129 Anaglyptus mysticus (Linnaeus 1758) Viel Verwirrung gab es bis in neuere Zeit um die Art mit weiter Verbreitung in Europa: Südeuropa Faunistik und Systematik der Gattung Dorcadion. bis südl. Nordeuropa (Ho r i o n 1974: 144; Be n s e Diese sog. "Erdböcke" oder "Grasböcke" finden 1995: 304 -305, Fig. 891). Entwicklung polyphag in sich an dürren Grasplätzen, ihre Larven fressen diversen Laubhölzern. In ganz Südtirol bis gegen an Graswurzeln. Die schwierige Gattung wurde 1300 m verbreitet, aber im Allgemeinen nicht häu- Mitte des 20. Jh. von Br e u n i n g (1943) in mehrere fig; Käfer V.-VII. auf blühendem Gesträuch. Gattungen aufgesplittert: Pedestredorcadion Breu- Nach Gr e d l e r (1866: 384, Clytus mysticus Linn.): ning 1943 [= Autodorcadion Plavilstshikov 1958]; Am Brenner, 1250 m, und bei Sterzing; Taufers; Carinatodorcadion Breuning 1943; Iberodorcadion Brixen, auf Lonicera; Bozen auf Eichen und Mis- Breuning 1943 [=Hispanodorcadion Vives 1976]; peln, schon im Frühjahre nicht selten (Hsm., Gdlr.); Maculatodorcadion Breuning 1943 etc. Diese als bei Jenesien und Kohlern (Gdlr.); Passeier, häufig Subgenera durchaus angebrachten Namen wurden (Mstr.); Prad im Vinschgau (Gdlr.); im Trentino in der Folge von vielen Autoren aber nicht akzeptiert (Zeni). Viel seltener: die var. hieroglyphica Herbst. oder zur Kenntnis genommen und oft nicht einmal – Be r t o l i n i (1899: 316): bei Kaltern, Truden. erwähnt und die einzelnen Arten weiterhin unter Viele Nachweise im 20. Jh.: Sterzing VI.1909 dem früheren Sammelnamen "Dorcadion" geführt. (H. Knabl); Siebeneich, V.1927 (leg. F. Hartig, MV); Im Gegensatz dazu fand sich in "Fa u n a e u r o p a e a " Bozen-Leifers, V.1935, (2 Ex., leg. Wohlmann). Bei (last update 19 April 2007: version 1.3), der alte St. Georgen /Meran im Mai (leg. A. v. Peez). Bei Gattungsname "Dorcadion" überhaupt nicht mehr Brixen in den 1960 er Jahren in Haselstöcken (Peez) genannt, nicht einmal als Synonym, was man als und bis nach Klerant und St. Andrä (1000 m) auf- großen Mangel bezeichnen muss; denn die einzel- steigend in Kirsche (Peez, Hellrigl). In Brixen im nen Arten waren, wenn man die neuen "Gattungs- IV.1967/68 und V.1975, öfters aus Ulmen gezogen namen" nicht kannte, in "Fauna europaea" über- sowie in der Rienzschlucht im IX.1966 aus Bir- haupt nicht mehr auffindbar. Schon aus diesem ken; bei Castelfeder /Auer und Atzwang im V.1972 Grunde scheint es angebracht diese neuen Namen mehrmals aus Ästen von Hopfenbuchen (Ostrya) als Untergattungen hier zu nennen, im Zusammen- erhalten (Hellr.). Im Sarntal, im IV.1978, einmal hang mit jenen Dorcadion-Arten, die bisher (zu ex Tilia und am Mitterberg /Kaltern im V.1980 und Recht oder zu Unrecht) auch für unser Gebiet ge- V.-VI.1983/84 an Holzklaftern (Hellrigl). In Elvas nannt wurden. (850 m) 1985 an Holunder. (He l l r i g l 1967: 41; Diese untragbare Situation hat sich in der neuesten 1974: 45; Peez & Kahlen 1977: 387). update von Fa u n a e u r o p a e a (22 December 2009: G. v. Mörl fand ihn bei Vahrn, VI.1977 (1), Kaltern- vers. 2.1) etwas verbessert, so dass wenigstens eini- Montiggl, V.1981 (2), Neustift V.1983 (2 Ex.). ge Arten noch unter „Dorcadion“ aufscheinen. Von M. Egger am Mitterberg gefangen (i. litt. 2009). Bei Be n s e (1995: 306) werden die einzelnen Arten Weiters Mitterberg, VI.1983 (Deiaco) und Vahrn- der Gattung Dorcadion nicht näher besprochen. Die Raudegg, V.1997 (leg./coll. Mörl). E. Niederfriniger Verbreitung der Gattung liegt mit wenigen Ausnah- (in litt. 2009): Zucht aus versch. Laubhölzern. Wei- men (D. fuliginator, D. molitor) mehr im mediter- tere Meldungen aus Südtirol: St. Vigil!, Bruneck!, ranen bis pannonisch-pontischen Bereich. – Das Ratschings!, Mals! (Sa m a 1988: 129). Typenmaterial der von Sc o p o l i 1763 neu beschrie- Die südlicher verbreitete verwandte Art Anaglyp- benen 3 Dorcadion-Arten stammt zweifellos aus tus gibbosus (Fabricius 1787), aus Italien und der Region Kranjska (Carniola, Krain) im Westen Südfrankreich, erreicht unser Gebiet nicht mehr Sloweniens, wo J. A. Sc o p o l i von 1754-1769 als (vgl. Be n s e 1995: 302-303, Fig. 884). Arzt in einem Bergwerk in Idrija tätig war.

99 [001] [Dorcadion aethiops (Scopoli 1763)] Scop.). Le due specie sono spesso confuse nelle [= subgenus Carinatodorcadion Breuning 1943] vecchie collezioni, per cui bisogna andar cauti con Südosteuropa; mediterran-pannonische Art, die in le indicazioni relative alla Ven. Giulia." Italien sicher nicht vorkommt (Mü l l e r 1950: 165; Neuere Autoren beziehen hingegen "Lamia pedest- Sa m a 1988: 133). Mir ist sie vom Wienerwald, Kah- ris L., Rossi 1790" bzw. "Dorcadion rufipes Auct." lenberg V.1963 (leg. Hellrigl) und vom Neusiedler- auf eine zweite Art, Dorocadion etruscum Rossi see (VI.1971) bekannt. – Nach Gr e d l e r (1866: 385, (Syn. femoratum Brullé), welche dem D. arenarium Dorcadion morio Fabr.) "einmal in der Brixener sehr ähnlich ist und im Veneto, Lombardei, Piemont, Gegend gefunden (Laicharting: Lamia aethiops); Toskana und Emilia Romagna etc. vorkommt (Sa m a in Haslach bei Bozen im Mai (Stud. Burgauner)." 1988: 132). – Ich kenne diese Art aus der Toskana Es handelt sich zweifellos um Fehlmeldungen (Florenz). Für unsere Region kommt sie nicht in (Fehlbestimmung oder Fundortverwechslung), spä- Betracht, weshalb die alten Trentiner Angaben für ter teilw. auch von Be r t o l i n i (1899: 317) zitiert: pedestre Poda [recte L.] bzw. rufipesFabr. (Be r t o l i n i "Presso Bolzano (Gredler)" [He l l r i g l 1967: 42]. 1899: 317) nicht auf etruscum Rossi zu beziehen Auch nach Ho r i o n (1974: 148) in Süd-Tirol nicht sind, sondern auch auf D. arenarium (Scop.). – heimisch (nur alte Zufallsfunde). Ein seinerzeit von mir angeführtes Ex. von D. pedestre Poda, "das angeblich aus Eppan stam- [002] [Dorcadion fulvum (Scopoli 1763)] men soll (leg. 1965?)" (He l l r i g l 1967: 42), gehört [= subgenus Carinatodorcadion Breuning 1943] zwar zu dieser Art, war aber nicht in Südtirol sondern Südosteuropa; mediterran-pontische Art, die eben- sicherlich im Wienerwald gesammelt worden. falls in Italien nicht vorkommt. Mir ist sie aus Nieder- Auch Ho r i o n (1974: 150) meldet D. pedestre nur österreich von Wien Mödling und Schwechat vom südöstl. Mitteleuropa und Südosteuropa. (1965) und vom Neusiedlersee (VI.1971) bekannt. – Nach Gr e d l e r (1866: 385, Dorcadion fulvum [004] [Dorcadion etruscum (Rossi 1790)] Scop.) "dem Verf. durch Knoflach als Tiroler Käfer [= subgenus Pedestredorcadion Breuning 1943] mitgeteilt." – Es handelt sich um eine nicht näher [= Dorcadion rufipesauct., nec Fabr.] lokalisierbare Fehlmeldung. [Syn. = D. femoratum Brullé] Diese Art ist sehr ähnlich dem D. arenarium (Scop.) [003] [Dorcadion pedestre (Poda 1761)] und mit diesem leicht zu verwechseln (Mü l l e r [= subgenus Pedestredorcadion Breuning 1943] 1950: 165 -166). Sie kommt im Veneto, Lombardei, [= Dorcadion rufipes Fabricius 1792] Piemont, Toskana, Emilia Romagna etc. vor (Sa m a Ebenfalls pannonisch-pontische Art aus SE-Europa; 1988: 132); ich kenne sie aus der Toskana (Florenz). ich kenne sie aus Niederösterreich (1958, leg. Holz- – Für unsere Region kommt sie nicht in Betracht, schuh), dem Burgenland und vom Neusiedler See weshalb die alten Trentiner Angaben für pedestre (1960, leg. Frieser). – Die Art fehlt in Italien (Mü l - Poda [recte L.] bzw. rufipes Fabr. [L.] (Be r t o l i n i l e r 1950: 165). – Diverse aus Italien und auch aus 1899: 317) nicht auf etruscum Rossi zu beziehen der Region Trentino-Südtirol vorliegende Mel- sind, sondern auch auf D. arenarium. dungen als "Dorcadion pedestre Auct. (nec Poda Nach Gr e d l e r (1866: 385, Dorcadion rufipesLinn.) 1791)" beziehen sich auf Dorcadion arenarium "In der Trientner und Roveredaner Gegend, nicht (Scop.) [vgl. Be r t o l i n i 1899: 317]. – Diese wich- sehr selten (Knoflach in ex., Zeni)." – Nach Be r - tige Unterscheinung zwischen "D. pedestre Auct." t o l i n i (1899: 317) als "Dorcadion pedestre Poda und "D. pedestre Poda" war von früheren Autoren (sic!), rufipesFabr. (sic!) – Nei dintorni di Trento e (Ge r s t e n d ö r f e r 1931; Po r t a 1934) zu wenig be- Rovereto raro (Knoflach, Zeni)." achtet worden, was bei Zitierung alter Angaben zu Fehlern führte, wie bereits Mü l l e r (1950: 170) [005] [Dorcadion fuliginator (Linnaeus 1758)] ausführt: "Sappiamo che con il nome D. pedestre [= subgenus Iberodorcadion Breuning 1943] sono state descritte due specie differenti: pedestris Art aus Westeuropa und westl. Mitteleuropa: Frank- Poda (= rufipes Fabr.) e pedestre Fabr. (= arenarium reich, Spanien, Schweiz, Deutschland, Holland

100 (Ho r i o n 1974: 151-154). Die Art fehlt in Italien auf Trentino zu beziehen sein. – In Südtirol kommt (Sa m a 1988: 133). – Ich kenne sie aus Süddeutsch- die Art jedenfalls nicht mehr vor; auch M. Egger land, Mittelfranken: Bad Windsheim, 11.05.1980, (i. litt.) hat sie in Südtirol nie gesehen. Auch im in Anzahl (leg. K. Witzgall). – War von Gr e d l e r Trentino ist sie verschollen und vermutlich erlo- (1868: 1. Nachlese, p. 76) zunächst fälschlich aus schen. Hingegen kenne ich vom Veneto Belege von "St. Leonhard in Passeier, auf einer Distelblüte Monte Veronese, aus Ven. Giulia vom Mte. Nevoso, (Fr. Moser)" gemeldet worden, später aber als be- und ich selbst fand sie in Istrien. wusste Fehlmeldung des Bauern Franz Moser (der sie im Ausland käuflich erworben hatte) erkannt Tribus und widerrufen (1870: 2. Nachlese, p. 1-2). Auch Be r t o l i n i (1887, 1899: 317) zitiert zunächst die- 131 Parmena unifasciata (Rossi 1790) se Falschmeldung, berichtigt sie dann aber später [= P. balteus ssp. unifasciata (Rossi) auct.] (1899: 390). Fr. Moser = Fälschung, siehe Gredler Diese mehr mediterrane, als selten geltende Art 1870: 1. Nachlese (*). lebt an verschiedensten Laubgehölzen, wie Hedera (*) In seiner „Zweiten Nachlese zu den Käfern helix, Castanea, Malus u.a. Ähnlich den Erdböcken von Tirol“ (Gr e d l e r 1870: Harold, Coleopterol. (Dorcadion und Dorcatypus) ziehen sich die Käfer Hefte VI, p. 1-2) widerruft der Autor ein paar in zur Überwinterung gelegentlich unter Steine der 1. Nachlese (Coleopt. Hft. III) unserer Fauna zurück: Brixen-Tschötsch, im Kastanienhain, Febr.- aufgeschmuggelte Arten: darunter auch Dorcadion April (vid. A. v. Peez) (He l l r i g l 1967: 43, Parmena fuliginator, sowie einige weitere vom Bauer Franz balteus L., ssp. unifasciata Rossi). Moser in Passeier gemachte Angaben, die intru- Schon von Gr e d l e r (1866: 385, Parmena unifa- dierte Kuckuckseier sind, die der bis dahin durchaus sciata Rossi) angeführt: "Dies seltene Tier wurde für ehrlich geltende Bauer, von einem auswärtigen hin und wieder in Südtirol gefunden, beim Tunnel Entomologen bezogen hatte. im Eggentale auf Felsen, Ende Mai, 3 Ex. (Stud. Egger); um Bozen im Sandertale, Haslach und 130 Dorcadion arenarium (Scopoli 1763) bei Seit auf Corylus, ebenfalls im Mai (Gdlr.); bei [= subgenus Pedestredorcadion Breuning 1943] Münster (Prevost)." Weiters (1882) "von Ludy in [= Dorcadion pedestre auct., nec Poda, 1761] Afing auf Epheu gesammelt." – Auch im Trentino Nach La i c h a r t i n g (1784, Lamia arenaria) "Bei selten (Be r t o l i n i 1899: 316, Parmena balteus Lin., Bozen". Diese Angabe wurde zitiert von Gr e d l e r fasciata Villers). (1866: 385, Dorcadion pedestre Linn.) und ergänzt Mitte des 20. Jh. zunächst nur spärliche Einzelfunde durch eine Meldung von Ro s e n h a u e r (1847): auf bei Bozen: Haselburg und Runkelstein, V.1935, den Bergen bei Rovereto im Mai und Juni an dür- einige Ex. (leg. Wohlmann, Pechlaner); sowie im ren Plätzen häufig (Rosh.); (He l l r i g l 1967, 1974). Eisacktal, bei Elvas, 1954 -1966, 4 Ex. unter Steinen – Hingegen bringt Be r t o l i n i (1899: 317) unter (leg. Peez), bei Waidbruck, 1965/1966, 7 Ex. aus "Dorcadion arenarium Scop., pedestre Fabr." nur toten Apfelästen gezogen (He l l r i g l 1967: 43). – Angaben aus Trentino: "Frequente in certe loca- Erst später wurde durch Untersuchungen von lità sui muri e sassi. Rovereto (Zeni); Trento, Ala Al l e n s p a c h (1970/72) und He l l r i g l (1971) erkannt, (Bert.). A Riva un esemplare, già alla metà di marzo, dass Parmena balteus (Linné 1767) (= P. interruptus sotto un sasso (Bertolini)." – Aus diesen Angaben Allenspach 1970), mit westl. Verbreitung in den geht hervor, dass D. arenarium früher zweifellos im Seealpen und Piemont, und P. unifasciata (Rossi südlichen Trentino vorgekommen ist; dies bestäti- 1790), mit mehr südöstlicher Verbreitung, zwei gen auch die Angaben von Sa m a (1988: 131) der getrennte gute Arten sind. Hier in Südtirol kommt im Museum von Rovereto Belege von D. arenari- nur P. unifasciata Rossi vor (= P. balteus L., sensu um arenarium (Scop.) aus "Avio! und Sud Tirol!" Allenspach 1970); (vgl. Sa m a 1988: 133-134). gesehen hat [N.B.: als "Süd Tirol" wurde früher Diese bisher in Südtirol wenig häufige Art wurde aber auch das Trentino bezeichnet!]. Auch die alte Anfang der 1970 er Jahre bei Waidbruck in großer La i c h a r t i n g -Angabe "Bei Bozen" dürfte wohl eher Anzahl an lagernden Laubholzklaftern gesammelt:

101 von Juni bis Oktober konnten an die 400 Exemplare (Ho r i o n 1974: 154-55; Be n s e 1995: 316-17, Fig. 923; (!) aus Apfel- und Kastanienholz-Bündeln geklopft Je n i s 2001: 240-41); Ital.: (Sa m a 1988: 139). werden (He l l r i g l 1974: 45-46). (Abb. 45). Eine mediterrane Art, die sich in Stamm und Wur- Später wurde kaum mehr nach dieser inzwischen zeln diverser Laubhölzer (Ficus, Morus, Salix a.a.) „entzauberten“ Art gesucht. Es wurden dann noch entwickelt; reicht bis in den südlichen Teil unseres bei Elvas, V.1977, 3 Ex aus Evonymus gezogen Gebietes und fand sie hier früher sehr vereinzelt. (leg. Kahlen); bei Kurtatsch, IV.1977, einige Ex. Gr e d l e r (1866: 386, Morimus funestus Fabr.) sah aus Reisigbündeln geklopft (Pe e z & Ka h l e n 1977). Belege aus Neumarkt und Primiero (Cismontal, Auer, Lahn zahlreich 28.XI.1984 (Schwienbacher) östl. Trentino) sowie durch Ausserer aus Fondo (Ka h l e n 1987). Im Unterland bis 1996 regelmä- (Val di Non) (He l l r i g l 1967: 43) (Abb. 47). Aus ßig von Quercus, aber auch von Hedera geklopft: Trentino gibt es noch weitere Fundangaben aus Mitterberg, Castelfeder, Montiggl, Auer, Kurtatsch, Nago, Rovereto und Mt. Baldo durch Gr e d l e r so- Auerer Lahn ex larva (Schwienbacher, in litt.). wie Be r t o l i n i (1899: 317): Trento, Mojà, Cadine, Gezüchtet vom Mitterberg (M. Egger, i. litt.). – Vallarsa b. Rovereto, etc. – Aus dem Trentino liegen Monitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, 7 Ex., zahlreiche weitere (vorwiegend ältere) Fundanga- häufig (W. Schwienbacher). – E. Niederfriniger (in ben vor (Ha l bh e r r 1896; Sa m a 1988: 139). litt.): Zucht aus Efeu und Linde 1994; Schenna In Südtirol war die Art seit Gr e d l e r s Zeiten bis vor 2007. – Brixen Seeburg, 13.V. 2009, an Misteln kurzem verschollen; erst rezent, am 25.V.1994, ist (Viscum album) 1 Ex. (leg. Hellrigl & V. Lutz). aber 1 Ex. am Weg von Kastelbell in die höhere Kiefernzone M. Egger & E. Niederfriniger über den [00] [Parmena pubescens (Dalman 1817)] Weg gelaufen (M. Egger i.l. 2009). Die Art gehört Eine mediterrane Art, die sich in Stängeln verschie- nur bedingt zur heimischen Fauna: im Trentino war dener krautiger Pflanzen entwickelt, besonders sie vormals nicht selten, wo Feigenbäume gediehen, Euphorbien. Sie kommt in der Region Trentino- in deren Stämmen die Larve lebt (Be r t o l i n i l.c.); Südtirol nicht vor (vgl. Sa m a 1988: 134-135). die überwinternden Imagines finden sich im Febr./ März, zusammengekauert im Boden unter Steinen [00] [Parmena subpubescens Hellrigl 1971] (Mü l l e r 1950: 171). Vermutlich fehlt sie derzeit [= Parmena balteus var. unifasciata (Rossi) auct.] weitgehend in Südtirol, was sich aber im Zuge der Endemische Art aus Süditalien: Sizilien, Sardinien, Klimaerwärmung bald ändern könnte, zumal es hier Calabrien; Loc. Typicus: Levanzo, Isole Egadi. – auch zahlreiche Feigenbäume gibt. Lebt an Nerium oleander und Ficus carica (Sa m a 1988: 134). – Wurde von He l l r i g l (1971) unter 133 Morimus asper (Sulzer 1776) dem "Parmena balteus"-Material des Museo civico [= Morimus funereus Muls., ssp. asper Sulz.] di Storia Naturale Verona entdeckt und als neue Art [= Lamia lugubris Fabricius 1792] erkannt und beschrieben (Abb. 46).Unter falschem Verbreitung ähnlich wie bei Dorcatypus, ist jedoch Namen scheint sie teilw. bereits in den Katalogen etwas häufiger und dringt weiter nach Norden vor; von Lu i g i o n i (1929: 760) und Po r t a (1934: 219) (Ho r i o n 1974: 155; Be n s e 1995: 318-19, Fig. 926; auf. Je n i s 2001: 242-43); Ital.: (Sa m a 1988: 140-41). Die Art i. w. S. wurde unterteilt in eine Ostrasse Tribus Lamiini M. asper funereus Muls. 1863 und ein Westrasse, mit der Nominatform M. asper asper (Sulz. 1776); 132 Dorcatypus tristis (Linnaeus 1767) erstere kommt in NE-Italien, nur im Raum Triest- [= Lamia funesta Fabricius 1787] Istrien vor, letztere in ganz Italien und auch in [= Herophila (Cerambyx) tristis (Linné)] der Region Trentino-Südtirol. Entwicklet sich in [Die Gattung wird neuerdings auch geführt als He- Stöcken und anbrüchigen Stämmen von Fagus, rophila Mulsant 1862 = Dorcatypus Thoms. 1864]. Populus, Salix etc. Die Larven minieren plätzend Weite Verbreitung in Südeuropa, sporadisch im süd- unter der Rinde, die Käfer April /Aug. an und in lich. Mitteleuropa; Entwickl. in Wurzelstöcken. Nähe der Brutbäume.

102 Morimus asper kommt auch im N-Spanien vor Montiggl, 600 m, 1 Ex. (W. Schwienbacher). Auf (Vi v e s 2001: 216, Morinus asper); die Fehlschrei- der Straße vom Kalterer-See nach Auer, in den bung "Morinus" kann als lehrreiches Beispiel die- letzten Jahren mehrfach in Einzelexemplaren nen, wohin die oft krampfhafte Suche nach neuen (leg. Schwienbacher & Minerbi). – Diese südli- Namen führt: Br u l l é (1832: 258) introduced: "La- che Art ist in Südtirol jedenfalls sehr selten. Im mia (Morinus Serville ined.) lugubris Fabr." and Unterland von April bis November überall, aber "Lamia (Morinus Serville ined.) funesta Fabricius", vereinzelt; auch im besiedelten Gebiet, hier immer but in same publication in "Errata": "Morinus, lisez wieder von Leuten überbracht (Schwienbacher, in [= read] Morimus". So the name Morimus Brullé, litt.2009). E. Niederfriniger (i. litt.): Vinschgau: Na- 1832 must be used and proposal of G. Sa m a (1991: turns, am Etschufer am Fuße einer Schwarzpappel 126): "Morinus Brullé, 1832 = Morimus Serville, Ende Mai 2001; Prader Sand hinter Fischerweiher, 1835" can not be accepted. [Da n i l e v s k y , 2003]. Anfang Juni 2003, abends am Boden laufend. Nach Gr e d l e r (1866: 386, Morimus lugubris Fabr.) "Von Bozen südlich: Gries, in Weingärten, selten 134 Lamia textor (Linnaeus 1758) (Lampr.); an der Mendel hoch über den „Buchhö- Weite Verbreitung in ganz Europa (Ho r i o n 1974: fen“ an Buchenstöcken, den 5. Juli, und bei Kaltern; 156; Be n s e 1995: 320-321, Fig. 931 ; Je n i s 2001: Stadl bei Auer, Mai (Gdlr.)." Auch in Welschtirol: 244-245). – Der "Weberbock" lebt an Wurzelstö- "bei Trient (Bertolini) und Rovereto (Zeni); Nago, cken von Weiden, seltener an Pappeln und Erlen. an noch safthaltigen Buchenstöcken, Ende Juni sel- Die stattliche, flugunfähige Art ist im 20. Jh. mit ten (Rosenh.); Campo (Frapp.); Torcegno." Zurückdrängung der Auwälder immer seltenen ge- Vor 4 Jahrzehnten fand ich im Trentino, am Lago di worden. Nach Gr e d l e r (1866: 386): "Taufers, auf Terlago, am 28.VII.1965 unter der Rinde einer alten Erlen (Gdlr.), Ritten auf Pappeln (Hsm.); Klausen; Weide, mehrere Larven und Puppen, von denen Bozen, schon von Mitte April an sehr häufig; Meran die 2 letzten am 30. Sept. 1965 das Käferstadium auf Weiden (Gdlr.); St. Leonhard (Meister); Vin- erreichten, um dann unter Rinde zu überwintern. schgau, Martell etc."; rezente Bestätigungen dieser Weitere Exemplare aus Trentino: Mte. Bondone alten Angaben fehlen weitgehend. (650 m), VII.1968 (1 Ex); Lago Toblino, an Salix Aus dem 20. Jh. zunächst nur recht spärliche alba, 30.VII.1975, 3 Ex. (leg./coll. Hellrigl). Tobli- Nachweise: Ge r s t e n d ö r f e r (1931) erwähnt no-See auch Mai 2006 in Anzahl (leg. E. Niederfri- die Art aus der Brixner Gegend; einige Ex. niger). Pomarolo, 13.06.2010, 1♂ (leg. Hellrigl). bei Meran (leg. v. Peez) (He l l r i g l 1967: 44). Der Cerambycidenspezialist Dr. Leo He y r o v s k y – Wenige sonstige Meldungen bzw. Belege: (Prag) hatte diese Art 1916 /1918 im Trentino – wie Auer, 20.V.1935 (1 Ex., Wohlmann); Leifers, er mir 1974 persönlich bei meinem Besuch in Prag 14.V.1932 (1 Ex., Pechlaner). – Früher bei Auer bestätigte – "ausnahmslos nur an Larix-Stämmen" in den Auen, jetzt alles verbaut (M. Egger, i. litt. und Stöcken gefunden, gemeinsam mit dem Lär- 2009). Bei Neumarkt, von wo schon He y r o v s k y chenbock Tetropium gabrieli (He y r o v s k y 1967: 63) (1967) die Art meldet, habe ich im VIII.1971 (He l l r i g l 1974: 46). – Dr. L. He y r o v s k y verstarb 1 Ex. aus einer von Megopis scabricornis befallenen am 29.Juli 1976, im Alter von 83 Jahren. Weide gezogen (He l l r i g l 1974: 46). – Bei Branzoll, Rezente Funde aus Südtirol nur sehr spärlich: 2.V.1976, 1 Ex. (leg./coll. Hellrigl). Einmal wurde auch bei Brixen, 21.VII.1953 bei Bei Vilpian, 20.V.1977, 1 Ex. (C. Deiaco, coll. Mörl). einem Sägewerk, ein stattliches Männchen gefun- – Vinschgau: Laaser Leiten, am Fuße alter Pappel, den (leg. T. Kerer, coll. Peez), zweifellos mit Holz- V.-VII., wenige Ex. (G. Rößler) (Ka h l e n 1987: stämmen aus dem Süden eingeschleppt (He l l r i g l 168). Schnalstal, Naturns (600 m), 19.-21.V. 1982, 1967: 44). Branzoll, IV.1972, 1 totes Ex. im Genist 2 Ex. (leg. Woizilinski, coll. H. Baumann, i. litt.). am Bach (leg. Kahlen) (Pe e z & Ka h l e n 1977: 389) Später auch im Eisacktal gefunden, bei Albeins in (Sa m a 1988: 141, Morimus asper asper Sulz.). – Sandgrube, IV.1985, 1 Ex. (C. Deiaco, coll. Mörl). Einige rezente Einzelfunde auch aus Überetsch Einmal in Anzahl bei Neustift-Riggertal, und dem Unterland: Monitoring: 1992-96, IT02, IV.-VIII.1983, auf schotteriger Aufschüttungfläche

103 mehrfach am Fuße von Grauweiden-Gebüsch Aicha (heute ein Fußballplatz!). Schabs, VI.1983, (leg. Deiaco & Mörl & Hellr.); div. Belege in aus Kiefern, 2 Ex. (Deiaco); Aicha, V.1987, 3 Ex. coll. Mörl & coll. Hellrigl (ca. 20+17 Ex.); hier und Albeins, V.1987, 8 Ex. (C. Deiaco, coll. Mörl). vereinzelt auch noch 2006 (R. Sinischalchi, pers. Bei Mauls an Kiefernästen, V.1990, 3 Ex. (Mörl), Mitt.). – Das frühere Fundgebiet im hinteren Rig- div. (Hellr.); Aicha Holzlager an Kiefern, VII.1988, gertal wurde inzwischen (ab 2008) völlig zerstört, 3 Ex. (Mörl), div. (Hellr.). Vahrner-See (700 m), durch Auffüllung mit Aushubmaterial des Brenner- VIII.2000, 6 Ex. (leg./coll. Mörl). basistunnels. – E. Niederfriniger (i. litt.): in Südtirol, Auch sonst konnte ich die Art bzw. ihre Befallsbil- Meran Umg., nur sehr selten und vereinzelt. der an Kiefern allenhalben beobachten: Vom Über- etsch: Kaltern, Montiggler Wald, Mitterberg, im 135 Monochamus galloprovincialis (Olivier 1795) Etschtal bis Auer-Salurn und ebenso im Vinschgau M. galloprovincialis ssp. pistor (Germar 1818) bei Schlanders und Latsch in den 1990 er Jahren. Weite Verbreitung von NW-Afrika über ganz Eu- – In coll. Hellrigl: 90 Ex. (Südtirol: 1964 -1990). – ropa; Entwicklung in Ästen /Stämmen von Kiefern An Kiefernholzschlägen überall (M. Egger, i. litt. (He l l r i g l 1971 a; Ho r i o n 1974: 161-162; Be n s e 2009). E. Niederfriniger (in litt. 2009): Zucht aus 1995: 324-325, Fig. 942). In Mitteleuropa, Nordost- Föhre öfters: Algund 2002, Lana 2008. – Rezente Italien und Südtirol die südosteuropäische Rasse Fotobelege gibt es aus Schabs /Neustift, VI.1990 ssp. pistor (Germar 1818) (Sa m a 1988: 143). (Hellrigl) und aus Montiggl, VI.2009 (Foto: Hans Von Gr e d l e r (1866: 386) war diese an Pinus leben- Laimer) (Abb. 48). de Art noch nicht von dem ähnlichen, an Fichten vorkommenden M. sutor unterschieden worden. 136 Monochamus saltuarius Gebler 1830 – Hingegen findet sich die Art im Verzeichnis Verbreitung in Mitteleuropa und Osteuropa; Ent- der "Käfer von Nordtirol" (Wö r n d l e 1950: 297, wicklung in Ästen von Fichten (He l l r i g l 1971 a; M. galloprovincialis Oliv. var. pistor Germ.) schon Ho r i o n 1974: 158-159; Be n s e 1995: 322-323, als sehr selten an Föhren erwähnt. In der Samm- Fig. 938). In Italien nur im Norden (Sa m a 1988: lung von Alois Wö r n d l e (Innsbruck) steckt auch 144). ein Südtiroler Belegexemplar aus Bozen Haslach, Diese allgemein als „selten“ geltende Art (saltua- VI.1910 (Wörndle). Erste Südtiroler Exemplare rius = gelegentlich) stellte sich – nach Abklärung aus Brixen, 03.-31.VII.1946, 1♂, 1♀ sammelte ihrer Lebensweise durch Verf. (vgl. He l l r i g l 1971) A. v. Peez (coll. Peez). – in Wirklichkeit als die in unseren montanen bis Ich selbst fand diese Art im oberen Eisacktal re- subalpinen Fichtenwäldern häufigste und verbrei- gelmäßig an gefällten Kiefern, erstmals VIII.1964 tetste heimische Monochamus-Art heraus, die sich bei Grasstein 15 Ex. und 14.VII.-10.VIII.1966 bei in absterbenden unteren dicken Ästen der Fichten Mittewald 16 Ex.; wurde im VII.1966 dann auch bei entwickelt, ebenso in Ästen geschlägerter Fichten. Mauls gefunden (nördlichster Punkt) und ebenso Die Art war Gr e d l e r (1866: 386) noch nicht be- im Etschtal bei Fennberg (1000 m), Frühjahr 1966 kannt. Sie konnte von mir erstmals 1965 bei Mauls ein abgebrochener Kiefernwipfel mit zahlreichen im Obereisacktal neu für Südtirol nachgewiesen Ausfluglöchern und Überresten von Käfern (Hellr.). werden. In den Folgejahren wurde sie ab 1966 auch In den 1970 er Jahren im VII.-VIII., bei Mittewald bei Mittewald in Anzahl an frischen Fichtenschlägen und Mauls an Kiefern, doch nicht zu häufig (Hellr.) gefangen bzw. aus Fichtenästen gezogen (Hellrigl, (He l l r i g l 1967: 45; 1974: 46: Monochamus gallo- Peez); 1966 auch bei St. Andrä /Brixen nachgewie- provincialis Oliv., ssp. pistor Germar). sen. Es wurden erste Angaben zur Entwicklung und An der Lüsnerstraße bei Brixen gab es im Frühjahr Lebensweise gemacht (He l l r i g l 1967: 46-47). 1975 starken Befall (zusammen mit Acanthocinus In der Folge weiterhin öfters bei Mauls und Mitte- aedilis) an liegenden Windbruchkiefern: aus einem wald, VI.-VIII.1968/71, vereinzelt an Fichtenästen 2 Meter langen Wipfelstück schlüpften 18 Käfer gefangen (Hellr., Frieser). Aus eingetragenen sowie (leg. Hellrigl). – Sehr starken Anflug und Befall gab bei Weiterzucht infizierten Fichtenästen, habe ich die es in den 1980 er Jahren an einem Holzlagerplatz bei Art dann in großer Anzahl (über 100 Exemplare!) ex

104 larva bzw. ex ovo gezogen (He l l r i g l 1971 a, Anz. Bei Mauls, hatte vor ca. 8 Jahren Manfred Egger Schdlkde., 44, (1): 3-8; He l l r i g l 1971 b, Redia, (Innsbruck) einmal mit 3 Pärchen eine Nachzucht Vol. 52: 465- 489). – Bei Mühlbach, 1969/70 einige in frischen Fichtenästen versucht (nach Literatur- Ex. aus den Wipfeln von Windwurffichten gezo- angaben Hellrigl); hat besten funktioniert, es sind gen, ebenso am Antholzer See, 1650 m, VI.1971 in ca. 30 Käfer ex ovo geschlüpft (M. Egger, i. litt. Fichtenwipfeln (Hellr.) (He l l r i g l 1974: 46). – Bei 2009). – Von E. Niederfriniger (persönl. Mitteilung Mittewald-Flagge (800 m) gab es im VII.1988 auf 2009): 2006/07, bei Saltaus, 300-400 m, und Haf- einem frischen Fichtenschlag, an aufgestapelten ling-Naiftal, 700 m, wurde M. saltuarius in großer Fichtenästen, zahlreiche Freilandfänge (rd. 25 Ex) Anzahl aus Fichtenästen gezogen; insgesamt wohl (Hellrigl, Minerbi); hier auch VII.1988, 4 Ex. (leg./ an die 80 Ex., davon rd. 30 Ex. an einen Samm- coll. Mörl). In den 1980-90 er Jahren wurden die ler aus Deutschland abgegeben (noch 50 Ex. in typischen Fraßbilder in Fichtenästen regelmäßig coll. Niederfriniger verblieben, vid. K. Hellrigl, auch bei Vahrn beobachtet (Hellrigl & Mörl). In VIII.2009). coll. Hellrigl: 120 Ex. (Südtirol: 1966 -1992). Nach Bekanntwerden ihrer Lebensweise wurde die 137 Monochamus sartor (Fabricius 1787) Art in den Folgejahren von zahlreichen weiteren Verbreitung in Mitteleuropa, Baltikum, Alpen, in- und ausländischen Sammlern und Entomologen nördl. Südeuropa; Entwicklung an frischem Nadel- im Obereisacktal gesammelt, meist durch Aufzucht holz, bes. dicke Stämme Picea (He l l r i g l 1970/71, ex larva befallener Fichtenäste (z.B.: K. Witzgall, 1974 a; Ho r i o n 1974: 156 -158, Karte 36; Be n s e Dachau; M. Kahlen und M. Egger, Innsbruck; 1995: 322-323, Fig. 937 ; Je n i s 2001: 246-247). In W. Schwienbacher, Auer u.a.). Eine groß angeleg- Italien im Norden (Sa m a 1988: 144). – In Mittel- te Zucht mit befallenen Fichtenästen aus Mauls europa zählt der "Schneiderbock" (M. sartor) zu (leg. K. Hellrigl, Prof. Marco Covassi & Dott.ssa Va- den größten technischen Fichtenschädlingen (Vi t é leria Francardi) wurde im Mai 2000 von der Univ. 1952, He l l r i g l 1970). In Nordosteuropa (Fenno- Florenz (Istituto Speriment. Zoologia Agraria) zum Skandinavien, Russland) wird M. sartor durch den Zwecke genetischer DNA-Untersuchungen ange- nahe verwandten, sibirischen Monochamus urus- legt. – Bereits 2 Jahre zuvor, im Sommer 1998, sovi (Fischer von Waldheim 1806) [= M. quadri- hatte G. v. Mörl in Vahrn-Raudegg (830 m), wo die maculatus Motschulsky 1845; = M. rosenmuelleri Art schon öfters in Einzelstücken gefangen worden (Cederhjelm) Jacobson 1910] vertreten (He l l r i g l war, einen großen Stapel dicker, grüner Fichtenäste 1970/71: 375; 415- 420; 1974 a; Ho r i o n 1974: 158; von frischgefällten alten Fichten für die Käfer zum Be n s e 1995: 320-321, Fig. 934 ; Je n i s 2001: 247). Befall bereitgestellt (Abb. 49). Es wurde an den Wie bei allen Monochamus-Arten ist die Entwick- Ästen Eiablagen und Holzspäneauswürfe beobach- lung an das Vorhandensein frischer Rinde gebun- tet, doch wegen mehrmonatiger beruflicher Abwe- den, unter der die Larven einen flächigen Platzfraß senheit wurde später der Schlüpfzeitpunkt völlig mit reichlichem Auswurf grober Holzspäne ver- verpasst. Die in den Folgejahren 1999-2000 zu hun- üben. Ein dickes Spanpolster verbleibt dabei unter derten vorgefundenen kreisrunden Ausfuglöcher an der Rinde und dient deren Feuchthaltung, da die den Fichtenästen, zeigten was los gewesen war. Larven sich nur von der Bastschicht an der Unter- Ein einziges Männchen aus dieser Freilandzucht, seite der Rinde ernähren. Die Entwicklung verläuft hatte sich vom nahen Wald her auf den Holzbalkon sehr rasch, mit meist nur 1 jähriger Generation. Die des Sommerhauses verflogen (5.VII.2000); Vahrn- Monochamus-Arten sind "Sortiment-Spezialisten", Raudegg, VIII.1992/2002, div. ♀♂ (G.Mörl). d.h. sie bevorzugen bestimmte Durchmesserstärken An einer weiteren im Frühjahr 2009 gefällten Fichte ihrer Brutbäume: Der "Schneiderbock" (M. sartor) in Vahrn-Raudegg, wurde am 02.VI.2009 1♀ bei befällt die stärksten unteren und mittleren Stamm- Eiablage am Fichtenast beobachtet und am 20.VII.09 teile der Fichten; der "Schusterbock" (M. sutor) hin- 1♀ frisch abgestorben, gefunden (Mörl). An Ästen gegen befällt die oberen, schwächeren Stammteile – im Vorjahr gefällter Fichten, fanden sich 25.VII.09 während die kleinste Art, M. saltuarius, meist nur in zahlreiche Fluglöcher (Mörl & Hellrigl). stärkeren Ästen der Fichten brütet (He l l r i g l 1971 a,

105 1974 a). Der in Mitteleuropa an Kiefern lebende Ausfluglöchern (Ø 10-12 mm) vom Frühjahr und M. galloprovincialis kann hingegen alle Bereiche teilw. schon vom Vorjahr (Abb. 51: Foto Hellrigl). abdecken: er befällt Stamm, Wipfel und Äste. – Grasstein (800 m) 30.VI.2009, an Fichtenstamm Durch die tief ins Holzinnere führenden, finger- 1♂, Mittewald-Flagge, 850 m, 16.VIII.2009, 1♀ dicken Überwinterungs- und Verpuppungsgänge (Schanung & Hellrigl). werden die Stämme als Nutzholz völlig entwertet. Die Käfer mit den auffallend langen Fühlern der 138 Monochamus sutor (Linnaeus 1758) Männchen finden sich von Mitte Juni bis Ende Weite boreomontane Verbreitung in Nord- und Mittel- Sept. an frischen Fichtenschlägen in mittleren und europa, Alpen; Entwicklung in Fichtenstämmen höheren Lagen vielerorts und oft nicht selten. Die (He l l r i g l 1970/71, 1974 a; Ho r i o n 1974: 159-160, Käfer verüben einen Reifungsfraß an grünem Fich- Karte 37; Be n s e 1995: 324-325, Fig. 941 ; Je n i s tenreisig (Abb. 50). 2001: 248-249). In Italien im Norden (Sa m a 1988: Von Gr e d l e r (1866: 386, Monochammus [Lamia] 144). sartor Fabr.) gemeldet: "Im Sommer an gefällten Von Gr e d l e r (1866: 386) gemeldet: zusammen mit Fichtenstämmen umherlaufend; am Brenner (Ro- vorigem (M. sartor) und viel häufiger bis gegen senh.), Bozen, Rabbi und St. Felix (Rosenh., Hsm., 1900 m. In Taufers, bei Oberbozen, 10. Aug. (Gdlr.); Gdlr.); bei Moos und St. Leonhard, gemein (Meis- Trafoi u. Gomagoi (Rosenh.); Passeier (Mstr.). – ter); im Martelltale (Fleischmann)". N.B.: Allerdings hatte Gr e d l e r die 2 anderen Mo- Im 20. Jh. zahlreiche Fundnachweise: Meran-Haf- nochamus-Arten, M. galloprovincialis und M. sal- ling, VI.-IX.1930/31 (5 Ex., MV). Im Obereisacktal tuarius, noch nicht unterschieden. Besonders mit am Brenner (Peez); bei Mauls (VI.-VII.1966/68), M. saltuarius wird M. sutor oftmals verwechselt; Grasstein (VII.1966) und Mittewald (VIII.1964) von unseriösen Sammlern und Einkäufern sogar regelmäßig an Holzschlägen (Hellrigl, Peez). Bei bewusst, um so günstiger an M. saltuarius zu Mauls, im VI.-VIII.1971, recht häufig an frisch kommen! geschlägerten Fichten (Frieser, Hellrigl) (He l l r i g l Auch im 20. Jh. war der "Schusterbock" (M. sutor) 1967: 45; 1974: 46; Pe e z & Ka h l e n 1977: 389). in Südtirol in den montanen Fichtenwäldern weit Bei Mittewald, am Eingang des Flaggertales an verbreitet, jedoch von unterschiedlicher Häufigkeit Fichtenschlag (800 m), im VII.1988, mehrere Ex. und meist viel seltener als der vorige (M. sartor). zusammen mit zahlreichen M. saltuarius (coll. Hell- Ich halte M. sutor sogar für die seltenste heimische rigl & Mörl). Monochamus-Art; sie befällt vornehmlich Fichten- Nach Auflassung der ergiebigen Holzlagerplätze bei Stangenholz. Mauls, wurde jahrelang nicht mehr nach dieser Art St. Nikolaus-Ulten, IX.1924 (1 Ex., MV); Sand gesucht. In coll. Hellrigl: 60 Ex. (Südtirol: 1964- i. Taufers, VIII.1926 (leg. Baliani, MV); Hafling, 1990) (Abb. 50). – Beim Besuch eines weiteren VI.-VII.1930 (2 Ex., MV); St. Leonhard Pass. (Po- Holzlagerplatzes in Mauls /Ritzail im Sommer 2000 mini leg., MV). Schalders b. Vahrn (Gerstend. 1931). wurden einige frisch anfliegende Käfer gesammelt – In den 1960 er Jahren von Brennerbad (Peez), (Hellrigl, M. Covassi, Valeria Francardi). An Holz- über Mauls und Mittewald (Peez, Hellrigl), Brixen schlägen bei Mauls (M. Egger, i. litt. 2009). E. Nie- (Peez) und St. Andrä (Hellrigl) nicht selten. St. Jakob derfriniger (in litt.): Zucht aus Fichte: Passeier 2009, i. Ahrntal, 4.X.1965 (leg. Prof. Schimitschek). Bei Meran Umg. 2007. – Monitoring: 1992-96, IT01 Mauls, im VI.-VIII.1968/70, vereinzelt (leg. Hell- Ritten, 1700 m, n.hä (W. Schwienbacher). – Vahrner rigl) (He l l r i g l 1967: 45; 1974: 46). See, VII.2000, 1♂ (Mörl); Vahrn-Raudegg (830 m), In coll. Hellrigl: 40 Ex. (Südtirol: 1964-1972). seit 10 Jahren immer wieder einzelne Exemplare – Brixen-Palmschoß, VII.1977, 1♀ und Weiten- anfliegend, hier zuletzt V.-VIII.2006/07 (♂♀) und tal, VIII.1980, 1♂ (Mörl); Brixen-Lüsenstraße, VII.2008 sowie 4.-8.VIII.2009, 4♂ (G. v. Mörl). – VII.1984, 1♀ (Deiaco, coll. Mörl). An Holzschlä- Vahrn, Ruine Salern, 800 m, VII.2009, auf Holz- gen bei Mauls (M. Egger, i. litt. 2009). – E. Nieder- lagerplatz mehrere 25-30 cm dicke Fichtenstämme friniger (i. litt. 2009) keine Fundmeldungen und mit starkem Befall, mit unzähligen großen runden Sammlungsbelege. – Monitoring: 1992-96, IT01

106 Ritten, 1700 m, n. hä (W. Schwienbacher). – Neu- (He l l r i g l 2006: Forest observer). – E. Niederf- erdings wieder öfters bei Vahrn Raudegg, 830 m: riniger (in litt. 2009): Zucht aus Kirsche, Ulme: 2 im Vorjahr geschlägerte mittlere Fichtenstämme Burggrafenamt 1994 -2009. Die Art ist in Südtirol (Ø 15 cm), jeweils mit mehreren runden Ausflug- verbreitet aber nicht häufig. löcher (Ø 8-9 mm); an frischem Fichtenstamm da- neben: 4.VII.2009, 2 Pärchen in Kopula (leg. Mörl 140 Mesosa nebulosa (Fabricius 1781) & Hellrigl). [= Aphelocnemia auct.] Verbreitung in Mittel- u. Südeuropa; polyphag an Tribus Mesosini Laubholz, oft in alten, weißfaulen Ästen (Ho r i o n 1974: 164; Be n s e 1995: 312-313, Fig. 913; Je n i s 139 Mesosa curculionoides (Linnaeus 1761) 2001: 254-255). Ganz Italien (Sa m a 1988: 137). – [= Haplocnemia auct.] Oft zusammen mit voriger Art in denselben Habita- Weite Verbreitung in Mittel- und Südeuropa; sehr ten, an div. Laubhözern, besonders Castanea, Alnus polyphag an totem Laubholz (Ho r i o n 1974: 163; und Corylus; bevorzugt aber stärker verrottetes, Be n s e 1995: 312-313, Fig. 914 ; Je n i s 2001: 252- durch Weißfäulepilze schon recht morsches Holz. 253). Fast in ganz Italien (Sa m a 1988: 136). – Schon von Ro s e n h a u e r (1847) aus Brixen "an dür- Gr e d l e r (1866: 389) erwähnt an Fundorten: "Bozen ren Ästen der Castanea vesca" gemeldet. von Mitte April an Feigenbäumen häufig (Gdlr.), Gr e d l e r (1866: 389, Mesosa nubila Oliv., [Lamia] bis Welschnofen aufsteigend (Lippert); Neumarkt nebulosa Fabr.) erwähnt die Art aus "Bozen, in (Gdlr.); Tschars (Platter)"; auch aus St. Leonhard manchen Jahren nicht ganz selten in Wäldern und (Meister) und im Trentino aus Rovereto (Frapporti) Auen, auch aus Ästen der Castanea vesca gezogen gemeldet. (Hsm., Gdlr.); Passeier, mit voriger, selten (Meis- Auch im 20. Jh. konnte diese schöne und extrem po- ter); in Welschtirol (Zeni)." lyphage Art, die schon von Rosenhauer aus "Lienz, Von Ge r s t e n d ö r f e r (1931) nur einmal aus Brixen im Juli an Erlenstämmen selten" erwähnt wurde, in gemeldet, hier später dann öfters nachgewiesen: so Südtirol wiederholt nachgewiesen werden: im März /April 1966, in Elvas und Tschötsch, einige Bei Brixen nach Ge r s t e n d ö r f e r (1931) nicht sel- überwinternde Ex. in Kastanienästen (Peez); des- ten; hier auch am 9.VI.1948 (1 Ex., A. v. Peez). In gleichen bei Mühlbach, VI.1969 und bei Tschötsch, Brixen-Neustift im Aug./Sept.1966/67 auch mehr- IV.1975, div. ex Castanea (Hellr.); bei Neustift, fach (4 Ex.) aus Nußästen (Juglans) gezogen, die Jan. 1967, ex Castanea, sowie VIII.1975 ex Alnus auch von Saperda scalaris befallen waren (Hellr.). (Hellrigl) (He l l r i g l 1967: 47- 48). Brixen, Tschötscherheide, VIII.1967, ex Castanea, In Lüsen, im III.1967 und bei Unterfennberg, 3 Ex. (Hellr.); Waidbruck, VII.-VIII.1967/70, 3 Ex. V.1967, einige Ex. in toten Haselästen (Hellrigl). (Hellrigl). Weitere Nachweise aus der Naif bei Me- Bei Brixen, im IX-X.1969/70 und IV.1977, zusam- ran, 27.VI.1939, 2 Ex. (Peez) sowie Bozen-Haslach, men mit M. curculionoides, div. Ex. aus absterben- 13.VI.1954 (leg./coll. Peez). den Ulmen gezogen. In der Rienzschlucht b. Brixen, Leifers, V.1935, 10 Ex. (leg./coll. Wohlmann); Bo- V.1976, 2 Ex. aus Birke gezogen (Hellr.); ebenso zen und Branzoll (3 Ex., Pechlaner). Bei Brixen, im V.1983, 2 Ex. (Mörl); Branzoll, IV.1976, in Hasel- V.-VII.1969, in Anzahl aus abgestorbenen Ulmen und Eichenästen, ebenso am Mitterberg einige Ex. gezogen (Hellr., Peez); Brixen, V.1983 (Hellrigl). aus Eichenästen (Kahlen); am Mitterberg 1978/79 (He l l r i g l 1967: 47; 1974: 47; Pe e z & Ka h l e n 1977: ex Quercus (Hellr.) und 1984 bei Kaltern gesammelt 390). – Brixen, VII.-VIII.1976/77, aus Ulme (Mörl) (He l l r i g l 1974: 47; Pe e z & Ka h l e n 1977: 390; Be- und Neustift, Riggertal V.1987 (Deiaco, coll. Mörl). lege: coll. K. Hellrigl & coll. G. Mörl). – Später nicht – Am Mitterberg geklopft und aus Linde gezogen mehr gesucht. – Am Mitterberg geklopft (M. Egger, (M. Egger, i. litt. 2009). Monitoring: 1992-96, IT02, i. litt. 2009). Monitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, Montiggl, 600m, 1 Ex. (W. Schwienbacher). In den 600 m, 3 Ex. (W. Schwienbacher). – E. Niederfri- letzten Jahren in Brixen-Tschötscher Heide, vom niger (in litt.): Zucht aus Corylus, Eiche, Hopfen- Verf. in 3 Ex. (Abb. 52) aus Föhrenmisteln gezogen buche: Burggrafenamt 1990 - 2009.

107 Tribus Velorini Ro s e n h a u e r kannte die Art aus Brixen, im Juli an dürrem Kastanienreisig, wo sie später auch Ge r s - 141 Deroplia genei (Aragona 1830) t e n d ö r f e r (1931) aus Tschötsch gemeldet hatte. [= Stenidea genei (Aragona) auct.] Nach Gr e d l e r (1866: 389) in Bozen und Umgeb.; [= Stenidea Mulsant 1842 = Deroplia Dejean Welschnofen; Kalditsch auf dürren Kastanienästen 1835] (Gdlr.); Passeier und Tschars im Vinschgau. Verbreitung Südeuropa und südliches Mitteleuropa; Im 20. Jh. weiterhin bei Brixen durch v. P e e z auch Entwicklung in toten Coraebus-Eichenzweigen; in Köstlan und Schrambach gefunden; bei Bozen (Ho r i o n 1974: 165; Be n s e 1995: 340-341, Fig. 984; Virgl, im V.1964, an blühenden Mannaeschen Je n i s 2001: 264-65); Ital.: (Sa m a 1988: 149). (leg. Peez) und in Brixen auf der Tschötscherheide, Von dieser seltenen Art, die sich in abgestorbenen V.-VII.1965-67 (Hellr., Peez, Kahlen) (He l l r i g l Ästen und Zweigen von Eichen entwickelt, waren 1967). In der Tschötscherheide auch in den fol- lange nur alte Angaben Gredlers bekannt. – Nach genden Jahren, VI.1968/69 und VII.1971 (20 Ex.), Gr e d l e r (1866: 388, Blabinotus genei Arragona, sowie V.-VI.1975 und VI.1981, öfters aus abgestor- foudrasi Muls.) wurden die Käfer wiederholter Ma- benen Zweigen von Quercus und Castanea gezo- len von Studenten an der Mauer des Kirchleins in gen (leg. Hellrigl). – Bei Aldein, VII.1944 (1 Ex., Bozen-Haslach [unter Südhang des Virgl] aufgefun- MV); Siebeneich V.1927 (3 Ex., F. Hartig, MV); den, im Juni und November [Käfer überwintert!]. Waidbruck (He l l r i g l 1974). – Bei Auer, Castel- Im Trentino von Be r t o l i n i (1899: 319, Deroplia feder und am Mitterberg öfters von Eichengebüsch genei Arag.) einmal aus Sardagna bei Trient ge- geklopft (Kahlen u.a.) und ebenso im Vinschgau meldet und von Ha l bh e r r (1896) aus Brione. – Im bei Naturns, Tschars und Laatsch (Kahlen) (Pe e z 20. Jh., bei Leifers-Stammerwald, 23.V.1911, 1 Ex & Ka h l e n 1977). – Kaltern, VI.1977 (G. Mörl). (leg. Ratter, coll. Wörndle/Innsbruck) (He l l r i g l – Rund um die Montiggler Seen, von Sträuchern 1967: 53; 1974: 48, Stenidea; Ho r i o n 1975: 110). geklopft (M. Egger, i. litt.). – Monitoring: 1992-96, Die mehr südliche Art entwickelt sich besonders IT02, Montiggl, 600 m, 169 Ex., sehr häufig in absterbenden Eichenästen, die vom Prachtkäfer (W. Schwienbacher). Auch in den letzten Jahren er- Coraebus florentinus [= fasciatus] befallen sind gaben sich verschiedentlich Einzelfunde, wie z.B.: (Ho r i o n 1974: 165; Be n s e 1995: 340-341, Fig. 984). Vahrn-Raudegg (830 m), 25.VII. 2009, einige Ex. Sie dürfte daher in Südtirol in Eichenbuschwäldern beim Lichtfang (Mörl & Hellrigl). E. Niederfriniger: vielerorts verbreitet sein (He l l r i g l 1974: 48). – Zucht aus Flaumeiche, Vinschgau 1989 - 2009. Wurde dann auch im Vinschgau gefunden: Kastel- bell am Sonnenberg, am 11.V.1985, von dünnen, Tribus Pogonocherini dürren Eichenzweigen an lebenden Bäumen, 11 Ex. geklopft (leg. Kahlen, 2 Ex. in coll. Hell- 143 Pogonocherus hispidulus (Piller & Mitter- rigl); desgleichen in Kastelbell geklopft (M. Egger pacher 1783) & W. Schwienbacher i. litt. 2009). Idem E. Niederf- [= P. hispidus Linn., s. Gredler 1866] riniger (in litt.): Kastelbell 2005 /10. – Die Art wäre [= P. hispidulus Pill., hispidus Fabr., Bertolini 1899] wohl auch im Eisacktal, in Brixen Umg., an den Verbreitung: ganz Mitteleuropa, südl. Nordeuropa, hier häufigen toten Coraebus-Ästen an Eichen zu nördl. Südeuropa; Entw. polyphag in Laubholz; erwarten. – Verbreitet, aber selten. (Ho r i o n 1974: 168; Be n s e 1995: 328-329, Fig. 952; Je n i s 2001: 270-71); Ital.: (Sa m a 1988: 147). 142 Anaesthetis testacea (Fabricius 1781) Diese polyphage größere Art wird oft mit der [= Saperda testacea Fabricius 1781] folgenden kleineren und häufigeren verwechselt, Weite Verbreitung in Mittel- und S-Europa (Ho- sowohl taxonomisch als auch nomenklatorisch r i o n 1974: 167; Be n s e 1995: 342-343, Fig. 989). (vgl. Gr e d l e r 1866; He l l r i g l 1967; Pe e z & Ka h l e n Entwicklung in dünnen, trockenen Zweigen und 1977). Stockausschlägen von Castanea vesca und Quercus, Nach Gr e d l e r (1866: 388, P. hispidus Linn.) Bei wo die Larve in einem Zentralgang miniert. Schon Brixen an dürren Ästen der Kastanien, selten

108 (Rosh.); bei Albions im Eisacktal und in Tiers; Lindenzweigen (leg. Peez & Hellr.). Bozen-Haslach, Bad Ratzes; Bozen, in Haslach und gegen Sarntal IV-VI.1954 (leg. Peez) und Virglberg, im V.1964 (Gdlr.); bei Welsch- und Deutschnofen etc. – Nach (leg. Hellr.). Tschötscherheide, 1967, Zucht aus Be r t o l i n i (1899: 319) im Fleimstal u.a.o. Kastaniernästen, 15 Ex. (leg./coll. Hellr.). Zargen- Es ist nicht ganz klar, worauf sich diese alten Anga- bach bei Waidbruck, VI-VIII.1969/70, 45 Ex. aus ben tatsächlich beziehen (vgl. He l l r i g l 1967). Apfelreisigbündeln geklopft (He l l r i g l 1974: 48). Rezente Funde, ab Mitte des 20. Jh., gibt es relativ In späteren Jahren nur wenig beachtet. In jeder wenige: vereinzelt bei Brixen in Tschötscher- Zucht häufig (M. Egger, i. litt. 2009). – Monito- heide, V.1950, Eisackauen, 17.01.1958, und Köstlan, ring: 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, 16 Ex., V.1964 (leg. Peez). Im Überetsch aus Kaltern nach- s. hä (W. Schwienbacher). Pinzon /Trudener- gewiesen, V.1954 (leg. Peez). Im Eisacktal bei bachschlucht, 400 m, 09.02.1990, 2 Ex. geklopft Waidbruck, VIII.1965, 13 Ex. ex Malus (Hellr.); (M. Kahlen). – Im Zuge einer rezenten Studie über Brixen Eisackauen, IX.1977, 1 Ex. (Peez, coll. Hellr.); Verbreitung der Misteln (Viscum album) in Südtirol, Brixen und St. Andrä, mehrmals aus dürren Ästen in den Jahren 2004 -2006 massenhaft aus Kiefern- von Corylus gezogen, 1965/66, IX.1968 und misteln gezogen, landesweit von Brixen bis Pinzon- VIII.1983 (leg./coll. Hellrigl). – Aus Schneeberg- Neumarkt und von Überetsch bis Hinterpasseier Sarntal, V.1930 (1 Ex., MV). Bei Waidbruck, VI.- (He l l r i g l 2006: 56). Tschötscherheide /Brixen, aus IX.1969/70, 5 Ex. aus Apfelreisigbündeln geklopft Kiefernmisteln, VII.-IX.2005, 42 Ex. (leg. Hellrigl, (Hellr.), zusammen mit P. hispidus und Parmena coll. Mörl). unifasciata, doch seltener als diese (He l l r i g l 1974: 47). – Brixen, Lüsenstraße, V.1983, 5 Ex. (Mörl). – 145 Pogonocherus fasciculatus (De Geer 1775) Immer wieder beim Klopfen dabei (M. Egger, i. litt. Weite Verbreitung in Nord- u. Mitteleuropa, mehr 2009). Monitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, sporadisch im Süden; Entwicklung in Nadelholz 2 Ex., n. hä (Schwienbacher). E. Niederfriniger (in (Ho r i o n 1974: 170; Be n s e 1995: 338-339, Fig. 978; litt.): Meran Umg. Passeier, Zucht aus Pyrus malus: Je n i s 2001: 266-67); Ital.: (Sa m a 1988: 145). 1995-2009. Galt in Südtirol als die häufigste Art der Gattung; Befall in schwächeren Ästen von Kiefern und Fich- 144 Pogonocherus hispidus (Linnaeus 1758) ten. Nach Gr e d l e r (1866: 388, P. fascicularis Panz.) [= P. pilosus Fabr., s. Gredler 1866] bei Bozen auf Föhren, im Eggen- und Sarntale, nicht [= P. hispidus L., pilosus Fabr., Bertolini 1899] sehr gemein (Hsm., Gdlr.); in Passeier an Zäunen Verbreitung: Mittel- und Südeuropa, südl. Nordeu- und Baumstämmen häufig (Mstr.); Steinegg, (Gdlr. ropa; Entwicklung sehr polyphag in Laubhölzern; 1878), Kaltern (Bertolini). (Ho r i o n 1974: 169; Be n s e 1995: 326-327, Fig. 949; Im 20. Jh. von Brixen Umgeb. mehrfach belegt Je n i s 2001: 268-69); Ital.: (Sa m a 1988: 146). aus Vahrn, Tschötscher Heide, V.1965 (Peez), Die häufige Art lebt wie vorige polyphag an ab- Elvas, VI.1963, Köstlan, VIII.1965 und Neustift, sterbenden Ästen verschiedenster Laubhölzer. VII-VIII.1965 (Hellr.). Im Obereisacktal bei Bren- Erscheinungszeit April /Oktober. Wegen nomen- ner, Sterzing (Knabl, Peez) und Mauls, VI.1966- klatorischer Verwechslung mit P. hispidulus (Pill. VII.1968 und VIII.1971, div. Ex. (Hellr.); bis Zi- & Mitt.) unsichere Zuordnung der alten Angaben rog (1900 m) steigend, VII.1958 (Peez) (He l l r i g l (vgl. He l l r i g l 1967). – Nach Gr e d l e r (1866: 388, 1967; Pe e z & Ka h l e n 1977). – Klausen-Thinnebach P. pilosus Fabr.): Mit der vorigen bei Brixen (Rosh.) (600 m), VI.1960, 1 Ex. (H. Baumann, i. litt.). und Bozen (Hsm., Gdlr.). – Nach Be r t o l i n i (1899: Später noch mehrfach in Mittewald, VII.1985, und 319, P. hispidus L., pilosus F.) im Trentino diverse Brixen Umg., VII.1985; in Elvas, 800 m, VI.1983, Fundangaben von Trento bis Riva. – 20 Ex. aus Ästen von Pinus nigra (leg./coll. Hell- An rezenten Funden, Mitte des 20. Jh., wurden rigl); Brixen, V.1983, 3 Ex. (Deiaco, coll. Mörl); bekannt: Brixen Eisackauen, VI.1950, Rienz- Feldthurns, VI.1991 (Hellr.). In coll. Hellrigl: schlucht, XI.1957; Tschötscherheide, VII.1966 (alle 80 Ex.; später wenig beachtet und kaum gesam- leg. Peez). St. Andrä (1000 m), IX.1966, an und aus melt.

109 Unterland, Oberfennberg, VI.2005 (R. Franke). VI.-VIII.1963/68 (leg. Peez), und V.1967, an Kiefer Pinzon / Trudenerbachschlucht, 400 m, 20.03.1993, 1 Ex. (Kippenberg), sowie Köstlan, V.1965, 1 Ex. 2 Ex. geklopft (M. Kahlen). Gezogen und geklopft aus Kiefer gezogen (Hellrigl), Brixen VII.1969, aus Kiefern oberhalb Kastelbell (M. Egger, i. litt. 2009). Pinus-Ästen (Hellr.) für Erstmeldungen hielten. Monitoring: 1992-96, IT01 Ritten, 1700 m, n. hä Später weitere Funde: Elvas bei Brixen, IV.1983, (W. Schwienbacher). einige Ex. aus Ästen von Schwarzkiefern gezo- gen (Hellrigl, Kahlen) (Ka h l e n 1987). Hier in den [146] [Pogonocherus perroudi Mulsant 1839] 1980 er und 1990 er Jahren noch öfters vereinzelt an Mediterrane Art, vornehm. SW-Europa, östlich bis Schwarzkiefer (leg. Hellrigl). Schlanders, VII.1986, Istrien u. dalmatinische Küste (Be n s e 2001: 331, 1 Ex. (Hellr.); bei Tramin VII.1993/ 94 mit Phae- Fig. 957); Entwicklung in Pinus-Arten: P. halepen- nops formaneki vereinzelt aus Schwarzkiefern- sis, P. nigra, P. pinea etc. Italien nördlich bis zum ästen (Hellrigl). Tschötsch, 750 m, XI.2004, 1 Ex. Südhang der Alpen, erreicht aber Südtirol nicht an Weißkiefer (leg. Hellrigl) (Mi n e r b i et al. 2006: (Ho r i o n 1974: 170). – Mü l l e r (1950: 184) und 130). – Neustift Leiten, 700 m, VIII.2006, 1 Ex. an Sa m a (1988: 147) zitieren aus der Region Trentino- Föhrenschlag (leg. Lauterbach & Hellrigl). In der Südtirol zwar eine alte Meldung aus "Bozen" Blütezeit nicht selten in der Kiefernzone oberhalb (Da n i e l 1891, Col. Stud.), doch handelt es sich hier Kastelbell: 25.05.1994 ca. 15 Ex. geklopft (M. Eg- wohl um eine Falschmeldung (Fehlbestimmung od. ger, i. litt.). Kastelbell 07.05.1994 und 15.06.1996 Fundortverwechslung). Es gibt keine weitere alte in größerer Anzahl geklopft (Schwienbacher, in litt. oder rezente Meldung aus der Region. – Die Art 2009). E. Niederfriniger (in litt. 2009): Zucht aus war von He l l r i g l (1967:49) mit Vorbehalt ange- Föhre: Martelltal, 2000. – In Südtirol meist selten führt worden; später aus dem Südtirol-Verzeichnis und nur vereinzelt. He l l r i g l (1974: 47) wieder gestrichen. Im Jahr 1973/74 hatte ich aus Ästen von Pinus halepensis, 148 Pogonocherus ovatus (Goeze 1777) importiert von der dalmatinischen Insel Hvar, in [= Lamia ovalis Gmelin 1790] Brixen 40 Ex. gezogen (coll. Hellrigl). Verbreitung in Mitteleuropa und Nördl. Südeuropa; Auch von weiteren Pogonocherus-Arten, wie Entwicklung in absterbenden Tannenzweigen P. eugeniae Ganglbauer 1891 (in Niederösterreich (Ho r i o n 1974: 171-72; Be n s e 1995: 334-335, Fig. 968; und im Apennin an Tanne) sowie Pogonocherus Je n i s 2001: 268-69); Ital.: Sa m a 1988: 146. neuhausi Müller 1916 (an der dalamtinischen Küste Von der als „selten“ geltenden kleinen Art waren an Aleppokiefer) kommt keine in Südtirol natürlich lange nur die Angaben von Gr e d l e r (1866: 388, vor; ausgenommen temporäre Einschleppungen von Pogonocherus ovalis Gyll.) bekannt: "Welschnofen Pogonocherus neuhausi mit Pinus halepensis von (Putzer); im Haslach bei Bozen (Gdlr.) und auf der Adria-Insel Hvar, im IX.1973, 3 Ex. (Hellrigl); dem Nonsberge, selten (Ausserer)." (He l l r i g l (vgl. He l l r i g l 2002: 43, Borkenkäfer: Pityogenes 1967: 49). – Im 20. Jh. zunächst nur ein neuer calcaratus). Nachweis: Fennhals, V.1970, 1 Ex. von Tanne ge- klopft (Kahlen) (He l l r i g l 1974: 47; Pe e z & Ka h l e n 147 Pogonocherus decoratus Fairmaire 1855 1977: 392). – Überwintern als fertige Käfer in den Verbreitung: Nord- und Mitteleuropa, sporadisch in Puppenwiegen. Südeuropa; Entwickl. in dünneren Kiefernästen Erst Mitte der 1980 er Jahre gelang dann Verf. im (Ho r i o n 1974: 170; Be n s e 1995: 336-337, Fig. 969; oberen Eisacktal die Abklärung der Lebensweise Je n i s 2001: 268-69); Ital.: (Sa m a 1988: 145). dieser kleinen Art, die sich in den unteren dünnen, Diese nette Pogonocherus-Art war Gr e d l e r (1866: infolge Lichtmangels kümmernden bzw. absterben- 388) aus Südtirol noch nicht bekannt. Allerdings den Zweigen von Weißtannen (Abies alba) entwi- meldete sie später Be r t o l i n i (1899: 319) aus Tru- ckelt, und diese durch meist dichten Befall zum Ab- den, 1 Ex. Eccheli. – Dies war von He l l r i g l 1967 sterben bringt und somit als "Astreinigungs"-Käfer sowie Pe e z & Ka h l e n 1977 zunächst übersehen nützlich wird (He l l r i g l 2006: Mistelinsekten). worden, so dass sie neue Einzelfunde aus Tschötsch,

110 Nach Entdeckung seiner Lebensweise hat sich die- Nach Ka h l e n (1987: 391) bei Bozen-Haslach und ses kleine Böckchen in der Folge hier im gesamten am Mitterberg (leg. Schwienbacher). An Buchen- Verbreitungsgebiet der Weißtanne als in dünnen holzschlägen immer wieder zu finden (M. Egger, Tannenzweigen nicht selten erwiesen: Mittewald, i. litt. 2009). Kaltern, V.1981, aus Kirschenstamm, VIII.1983/84, 30 Ex.; Lüsen, VIII.1984, 2 Ex.; 6 Ex. (Deiaco); Brixen, V.-VII.1977/80/81, Tramin, V-VI.1983, 30 Ex.; Partschins, IX.1981, 10 Ex. (coll. Mörl); Vahrner See, VII.2001, 2 Ex. 2 Ex., V.1982, 1 Ex. und Febr.1983, 10 Ex. (alle (G. Mörl). leg./coll. Hellrigl: ca.70 Ex.). – Auch in Fennberg, E. Niederfriniger (in litt.): Zucht aus Salweide, Buchholz (div.) (Ka h l e n 1987). – Durch Klopfen zuletzt 2009: Meran Umg. Passeier, Vinschgau. unterständiger kleiner magerer Tannen, 30.V.1993, Im Frühjahr 2008 in Brixen /Battististraße starker zusammen mit W. Schwienbacher ca. 10 Stück Befall an frisch angepflanzen, aus Veneto importier- (M. Egger, i. litt.). E. Niederfriniger (in litt.): Zucht ten, fünf Meter hohen Stieleichen, von denen ein aus Tanne: Fennberg 1997, Kohlern 2008. – Über Alleebaum durch dichten Larvenfraß zum Absterben einen bemerkenswerten Befund berichtet Da n i - gebracht wurde: hier am 01.V.2008 neben zahlrei- l e v s k y (2003): "All specimens from the territory chen frischen Ausfluglöchern auch 2 lebende Käfer of the former USSR, identified as Pogonocherus (leg. G. Mörl). In Brixen Lüsenstraße, 12.VI.2009, ovatus, in Pl a v i l s t s h i k o v 's collection in Moscow 1 Ex. an Laubholz (leg. K. Schanung, det. Hell- Zoological Museum, were in fact P. decoratus. No rigl); Vahrn-Raudegg, 830 m, 15.VII.2009, 1 Ex. P. ovatus from this area are known to the authors”. (leg. G. Mörl). – Verbreitet, aber nicht häufig.

Tribus Acanthoderini 150 Oplosia fennica (Paykull 1800) [= Oplosia cinerea (Mulsant 1839)] 149 Acanthoderes clavipes (Schrank 1781) [= Lamia fennica Payk. 1800, nec L., 1758] [= Aegomorphus clavipes (Schrk.) auct. partim] Vom südl. Nordeuropa, über Mitteleuropa, bis nördl. In Nord- und Mitteleuropa, besond. montan, spora- Südeuropa; Entwickl. in alten Lindenzweigen; disch in Süd-Europa; Entwicklung in Laubholz; (Ho r i o n 1974: 165-67; Be n s e 1995: 342-43, Fig. 988; (Ho r i o n 1974: 174-75; Be n s e 1995: 358-59, Je n i s 2001: 282-83); Ital.: Sa m a (1988: 150). Fig. 1027; Je n i s 2001: 282-83); Ital.: Sa m a 1988: Locus typicus dieser als selten geltenden Art ist 158. Skandinavien. In Italien wurde sie bisher erst aus Entwickelt sich in verschiedenen Laubhölzern: Lar- Trentino und Südtirol sowie der Emilia Romagna venfraß unter Rinde, Verpuppung im Splintholz. – bekannt (Sa m a 1988: 150). Sie entwickelt sich in Schon von Gr e d l e r (1866: 387, Acanthoderus va- abgestorbenen, bereits etwas weißfaulen Ästen und rius Fabr.) zahlreiche Meldungen: Auf dem Ritten; Zweigen von Linden und erscheint schon ab Mai. Bozen besonders in der Rodlerau häufig, April, Mai; Auch in Nordtirol wurde sie einige Male an Linden Siebeneich, Juni; im Überetsch; Gfrill bei Salurn; gefunden (Wö r n d l e 1950). bei Tschars im Vinschgau; auch in Welschtirol; In Südtirol meldet Gr e d l e r (1866: 387, Liopus fen- Gr e d l e r (1873): in Ulten und bei Truden. nicus Payk.) nur einmal "dies höchst seltene Tier, Käfer im April /Aug. an Laubolzklaftern (gute Ende Mai 1863 am Tunnel im Eggental auf einem Tarnfärbung!), hier weit verbreitet aber nicht Felsen (Stud. Niglutsch)." (cit. He l l r i g l 1967). häufig: bei Mauls und Mittewald, VII.-VIII.1964 Erst über hundert Jahre später konnte ich im (Peez, Hellr.); bei Brixen 1969-1976 und Gufidaun V.1972, am Mitterberg b. Kaltern, wieder 2 Ex. aus VI.1975 (Hellr.). In Waidbruck konnte ich die Käfer einer abgestorbenen, glattrindigen Linde schnei- im III.1967 massenhaft aus lagernden armdicken den, die auch stark von Stenostola ferrea befal- Nussästen sowie aus Castanea ziehen (He l l r i g l len war (He l l r i g l 1974: 48). Am Mitterberg auch 1967: 50); hier ebenso im VIII.1970 u. VI.1971 von M. Egger aus Linde gezogen (i. litt. 2009). (Hellr.). Der endgültige Durchbruch gelang im IV.-V.1976, in Keine sonstigen Meldungen bei He l l r i g l (1974/75), der Rienzschlucht bei Brixen /Waldheim, als ich die Pe e z & Ka h l e n (1977). Käfer in Anzahl aus am Boden liegenden, morschen

111 Lindenästen und Zweigen schneiden konnte (15 VI.1987, 3 Ex. (Deiaco, in coll. Mörl). Auch von Ex. leg. Hellrigl). Später hier noch an der alten div. anderen Sammlern in Südtirol regelmäßig und Lüsnerstraße aus Lindenzweigen erhalten: V.1983, häufig gefunden. In Anzahl in coll. Niederfriniger 6 Ex. (leg./ coll. G. Mörl). Brixen-Rienzschlucht, (in litt. 2009). 18.12.2001, 1 Ex. aus Lindenzweig (G. Mörl). Mit Erkennung des typischen Befallsbildes (von außen 152 Exocentrus adspersus Mulsant 1846 sichtbare helle kompakte Spanbündel) war der Bann Weite Verbreitung in Mittel- u. Südeuropa (Ho r i o n scheinbaren "Seltenheit" gebrochen und es wurde 1974: 181-83; Be n s e 1995: 354-55, Fig. 1016). Lar- künftig hier kaum weiter nach der Art gesucht. venentwicklung in abgestorbenen Ästen und Zwei- Später auch noch bei Halbweg im Sarntal aus gen von Quercus und Castanea, die Larve miniert Lindenast gezogen, IV.1978 (leg. Kahlen); sowie im Holzinneren, Verpuppung nahe der Oberfläche. Auer, VII.1981, 1 Ex. (Schwienbacher, in coll. Pir- – Ital.: Sa m a (1988: 156) cher) (Ka h l e n 1987: 391). Mitterberg 13.V.1984, Dieses kleine "Wimpernböckchen" war Gr e d l e r 3 Ex. und 15.-30.V.1996, 9 Ex. (Schwienbacher, in (1866) noch nicht bekannt. Erstmals in Brixen, im litt.2009). E. Niederfriniger (in litt.) Zucht aus Lin- VII.1954, in der Stadtgärtnerei an dürrem Schnitt- de: 1994-2006. – Neuerdings von einigen Autoren reisig, zusammen mit den beiden anderen Arten als Oplosia cinerea geführt (Je n i s 2001: 282-283). gefunden (leg. A. v. Peez). Ab V.1965/66 konnte ich die Art dann in Anzahl auf der Tschötscherheide Tribus Acanthocinini b. Brixen, zusammen mit Anaesthetis testacea und Purpuricaenus kaehleri, aus dürren Stockausschlä- 151 Leiopus nebulosus (Linnaeus 1758) gen von Quercus und Castanea schneiden und im Weite Verbreitung Mittel- und S-Europa, sNE (Ho- folgenden Frühjahr massenhaft ex larva ziehen. r i o n 1974: 175; Be n s e 1995: 350-351, Fig. 1007). Dort auch im VI. verschiedenlich von Eichen- Entwicklung in abgestorbenen berindeten Ästen gebüsch gestreift (Hellrigl, Peez). (He l l r i g l 1967: versch. Laubhölzer (Quercus, Castanea, Alnus etc.). 51-52). Nach Gr e d l e r (1866: 387, Liopus nebulosus Linn.) In der Folge wurden auch ältere Sammlungsbele- stellenweise nicht selten. Bei Lienz an Erlen und ge entdeckt: Leifers, VI.1911 (div. Ex., Wörndle); bei Brixen an dürren Ästen der Castanea vesca Bozen, VI.1927 (MV). Später bei Brixen und Auer, gemein (Rosenh.); bei Runkelstein auf Weiden und V.-VII.1967/68 und 1971/73, zahlreich aus dür- in der Rodleraus bei Bozen, vom Mai an (Gdlr.); im ren Eichenästen gezogen (in coll. Hellrigl: 60 Ex.) oberen Nonsberge (Ausserer), in Passeier (Meister) (He l l r i g l 1974: 47; Ho r i o n 1974: 183). – Ebenso und im Ultental (Rosenh.); Gr e d l e r (1878: 20) bei später am Mitterberg /Kaltern und bei Atzwang Sterzing. – Ital.: Sa m a (1988: 154 -156) (Hellr., Kahlen) sowie im Schnalstal b. Ladurn, In Südtirol an Laubholz im ganzen Gebiet nicht VII. 1975, 2 Ex. (Rößler) (Pe e z & Ka h l e n 1977: selten (Pe e z & Ka h l e n 1977: 392). Die Käfer 393). – Auch in den folgenden Jahren /Jahrzehnten erscheinen schon zeitig im Frühjahr. Im Eisacktal in Eichenbuschwaldgebieten zahlreich. Aus Eichen bei Sterzing (Knabl 1909); Mauls und Mittewald, gezogen vom Mitterberg (M. Egger, i. litt. 2009). in den 1960 -70 er Jahren öfters, noch bis Ende E. Niederfriniger (in litt.): Zucht aus Flaumeiche, August (Hellrigl, Peez). Häufig bei Brixen Umg. 1993-2009: Meran Umg., Vinschgau. Monitoring: an Kastanienästen (div.) (He l l r i g l 1967: 51). 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, 98 Ex., s. hä Auch im Überetsch und Unterland häufig (Hellrigl, (W. Schwienbacher). – An Eichen häufig. Kahlen, u.a.). In coll. Hellrigl: 60 Ex.: Mittewald, VIII.1964; Brixen-Sarns IV.1965; Mauls, VIII.1966; 153 Exocentrus lusitanus (Linnaeus 1767) Brixen Umg.: Tschötsch, St. Andrä, Lüsenstraße, [= Cerambyx balteatus Gyllenhall, 1817] 1969/71/75 (div.) Zucht aus Castanea, Corylus, Weite Verbreitung in Mittel- und Südeuropa; in Spa- Alnus, Salix und Kirsche; Waidbruck IV.1966 – nien nur lokal im Nordosten (Be n s e 1995: 355-356, VII.1970 (div.); Mitterberg VI.1983, Zucht aus Fig. 1021). Larvenentwicklung in abgestorbenen Eiche. – Brixen, VII.1977, 4 Ex. (Mörl); Aicha, glattrindigen Ästen und Zweigen von Linde (Tilia).

112 Die Larven minieren meist im Bast und bohren sich bei Brixen VI./VII. 1968/69 und 1972/78 in großer erst zur Verpuppung ins Holz ein. Anzahl (ca. 250 Ex.) aus abgestorbenen, dünnrin- Schon von Gr e d l e r (1866: 388, Exocentrus balte- digen Ulmenästen gezogen, die auch von Agrilus atus Linn.) gemeldet: Bei Bozen und Umg., wie im auricollis bebrütet waren (Hellr., Peez, Kahlen) Haslacher Walde, mehrmals gesammelt, Mai, Juni (He l l r i g l 1974: 47). (Hsm., Gdlr.); an der hl. Grabkirche bei Kaltern E. Niederfriniger (in litt.): Zucht aus Ulme: Meran (Ausserer); bei Trient (Bertolini). – Im 20. Jh. auch Umg., zuletzt 2009. – Ebenso wie die vorige Art durch He l l w e g e r bei Brixen „selten im Juni auf am Mitterberg gezüchtet (M. Egger, i. litt. 2009). der Tschötscherheide“ gefunden (Ge r s t e n d ö r f e r Monitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, 1 Ex. 1931). Ebenso in den 1950 er Jahren regelmäßig (W. Schwienbacher). – Die Art ist weniger häufig aber nur vereinzelt in Brixen Umgeb. gefunden als die beiden vorigen. (leg. A. v. Peez), so in den Eisackauen bei der Mahr, St. Andrä und Tschötscherheide etc. – Erst ab Früh- 155 Acanthocinus aedilis (Linnaeus 1758) jahr 1965, nachdem Verf. begonnen hatte systema- "Zimmermannsbock" mit weiter Verbreitung in tisch und in größerem Ausmaß abgestorbenes Holz ganz Europa (Ho r i o n 1974: 177-178; Be n s e 1995: zu untersuchen, stellte sich heraus, dass die Art 344-345, Fig. 993). Entwicklung in Nadelhölzern, überall im Eisacktal und landesweit an Lindenästen bes. Kiefern (Pinus sp.); Käfer überwintern in den vorhanden ist. In den Jahren 1965/66/67/68 konnten Puppenwiegen in oder unter der Rinde oder knapp in Brixen-St. Andrä und Tschötscher Heide an die unter der Holzoberfläche im Splintholz. 200 Käfer aus Lindenästen gezogen werden (Hellr., Nach Gr e d l e r (1866: 387, Astynomus aedilis L.) Peez, Kahlen) (He l l r i g l 1967: 52; Pe e z & Ka h l e n wohl durch ganz Tirol bis über 1000 m. Brixen, in 1977: 393; Ho r i o n 1974: 184). – Auch in späteren Föhren (Rosenh.); Klobenstein und Bozen (Hsm., Jahren bei Brixen, V.1976, regelmäßig zahlreich Gdlr.); im Nonsberg, Welschtirol und Passeier etc. aus Lindenästen gezogen, 40 Ex. (Hellr.); insgesamt In der montanen Zone an frischen Kiefernschlägen in coll. Hellrigl: 110 Ex. – Vahrn-Raudegg, 830 m, und Holzlagerplätzen ab April verbreitet und nicht VI.2000, aus Lindenast, 17 Ex. (Mörl); VII.2009, in selten (bis 1100m) (He l l r i g l 1967: 50; Pe e z & Ästen Larvengänge und Fluglöcher (Hellr. & Mörl). Ka h l e n 1977: 392). Zahlreiche Funde besonders Aus Linden gezüchtet am Mitterberg (M. Egger, aus dem Eisacktal, bei Mauls, Grasstein, Mitte- i. litt.), ebenso bei Meran 2009 (E. Niederfriniger). wald und Vahrn (Hellrigl, Peez, Mörl), sowie bei – Monitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, Meran (Peez) nachgewiesen. Auch bei Natz-Schabs 1 Ex. (W. Schwienbacher). zahlreich an Kiefernschlag, IV.1966 (Hellr.), im Pustertal bei Kiens (Hellr.); Brixen-Lüsenstraße, 154 Exocentrus punctipennis Mulsant & Guille- IV.1975, zahlreich (Hellrigl). – In coll. m.: 70 Ex. beau 1856 Kastelruth, VII.1981, 16 Ex., sowie Brixen, VII.- Weite Verbreitung in Mittel- und Südeuropa (Ho- VIII.1981, 6 Ex. (leg. Mörl). Brixen, VIII. 1976, r i o n 1974: 185; Be n s e 1995: 355-356, Fig. 1017). 3 Ex. (Deiaco, coll. Mörl). – Monitoring: 1992-96, Larvenentwicklung in abgestorbenen Ästen und IT02, Montiggl, 600 m (W. Schwienbacher). Auch Zweigen von Ulmus. – Ital.: Sa m a (1988: 157) öfters im Montiggler Wald in Holzstämmen, IV.2001 Auch dieses kleine "Wimpernböckchen" war (Hellrigl). Pinzon/Trudenbachschlucht, 400 m, Gr e d l e r (1866) noch nicht bekannt. Erstmals 20.03.1993, 1 Ex. (Kahlen). – Mauls, 26.05.2000, in Brixen, im VII.1954, in der Stadtgärtnerei an 2 Ex. (M. Covassi, coll. Hellrigl). Vahrner See, dürrem Schnittreisig, zusammen mit den anderen 700 m, 7.-23.IV.1995, 3 Ex.; Vahrner See, 700 m, Exocentrus gefunden, 8 Ex. (leg. A.v.Peez). – Ab 16.-31.III.2002, 12♂ (leg./coll. Mörl). Rezent am VI.-IX.1966/67 konnte ich die Art in Brixen, am Spingeser-Berg (900 m), am 20.X.2009, an großer Eisackdamm, in Anzahl aus abgestorbenen Ulmen- Windwurf-Kiefer in der Rinde zahlreiche frische ästen ziehen (He l l r i g l 1967: 52); ebendort auch ovale Fluglöcher und unter der Rinde artypische von deutschen Sammlern, Witzgall & Frieser Larvenfraßspuren (Schanung & Hellrigl). (i. litt.) vielfach (Ho r i o n 1974: 185). Auch später

113 156 [Acanthocinus reticulatus (Razoumowsky Von Gr e d l e r (1866: 387: Astynomus [Cerambyx] 1789)] griseus F.) aus Südtirol nur eine Angabe: [= Astynomus (Cerambyx) atomarius (Fabr. 1792)] "Baron Hausmann sammelte ihn im Pustertale Verbreitung südl. Mitteleuropa, montan bis sub- – wahrscheinlich bei Antholz." – Anfang 20. Jh. alpin, in Südeuropa sporadisch; Entwicklung in zweimal in Brixen gefunden: Prof. Hellweger Tanne (Ho r i o n 1974: 178-79; Be n s e 1995: 344-45, (Gerstedörfer 1931) und T. Kerer, VII.1951 an Fig. 994; Je n i s 2001: 276-77); Ital.: (Sa m a 1988: Brennholz (pers. Mitt.). – Ab VII.-VIII.1966 konnte 152). ich die Art dann mehrfach bei Mittewald-Grasstein Die seltene Art entwickelt sich vornehmlich in Tan- auf frischem Nadelholzschlag fangen; die Käfer nen (Abies spp.), besonders in solchen auf stark ero- flogen an berindete Fichtenstämme an; hier in der dierten Standorten (Ka i l i d i s , 1966: an Griechischer Folge auch div. Ex. aus armdicken Kiefernwipfel Tanne, Abies cephalonica; Anz. Schdlkde., 39, 6: (zusammen mit Monochamus galloprovincialis) 81-85). – Von Gr e d l e r (1866: 387, Astynomus und VI.-VII.1968 mehrere Ex. aus Fichtenstamm atomarius Fabr.) "Einmal am Übergang von Ulten (mit Monochamus sartor); hier insgesamt 10 Ex nach Proveis im Nonsberg (ca. 1750 m) auf Aden- (leg. Hellrigl). ostyles (Alpendost) sitzend am 3. Juli gefunden; Zehn Jahre später, bei Mittewald, am Eingang des St. Leonhard in Passeier (Gdlr.)." Nach Ge r s t e n - Flaggertales (800 m), auf einem frischen Fichten- d ö r f e r (1931) wurde auch bei Klausen 1 Ex. von schlag, im VII.1988, in Anzahl (ca. 40 Ex.) an ge- Prof. Hellweger gefangen. stapelten Fichtenästen, mit Monochamus saltuarius Aufgrund dieser etwas dubiosen Fundumstände so- und Pronocera angusta (leg. Hellrigl) (Abb. 53); wie fehlender späterer Nachweise, erscheinen diese Mittewald-Flagge, VII.1988, 5 Ex. (G. Mörl). Meldungen fragwürdig. Eine Verwechslung mit Mauls, Febr. 1990, ex Pinus 7 Ex (Schwienbacher, dem ähnlichen A. griseus, von dem Gr e d l e r (l.c.) in litt. 2009). In Vahrn-Riggertal, VIII.1992, 2 Ex. nur fremde Zitate, aber keine Eigenfunde bringt, (leg. Hellrigl). Vahrn-Raudegg, 830 m, VII.1998, scheint durchaus möglich. Auch aus Osttirol wurde 3 Ex. (Mörl) und am 22.VII.2009, 1♀ Lichtfang nur A. griseus bekannt (Ko f l e r 2009: 47). – Aus (G. Mörl). In den Kiefernwäldern oberhalb Aicha Norditalien sicher nur aus Piemont (Sa m a 1988: geleuchtet (M. Egger, i. litt. 2009). E. Niederfriniger 152) und Venezia Giulia: Monte Nevoso (Mü l l e r (in litt.): Vinschgau 2008. – Pinzon /Trudenbach, 1950) bekannt; sonst noch in Emilia Romagna (Fo- 09.05.2004, 2 Ex. in Pinus nigra (M. Kahlen). resta Lama) und im Süden am Pollino. – Ich halte V.-VI.2010 zahlreich aus Fichten (Mörl, Nieder- die hier "verschollene" Art für eher nicht heimisch friniger) und Kiefern (Schanung) gezogen. in Südtirol, wenngleich der "Locus classicus" die In Südtirol verbreitet, aber nicht zu häufig. In Schweiz ist. – In coll. mea zahlreiche Belege aus coll. Hellrigl: 70 Ex. Emilia Romagna: Forlì, Foresta Lama, VII.1977 (leg. Sama); Moravia, VI.1975 (leg. Hladil) und Tribus Agapanthiini - Distelböcke Niederösterreich: Mödling, Gaaden, Nov. 1981, ex Abies alba. – In coll. Hellrigl: ca. 50 Ex. [00] [Agapanthia dahli (Richter 1821)] Dieser "Distelbock" ist in Ost-Österreich im panno- 157 Acanthocinus griseus (Fabricius 1792) nischen Gebiet des Wienerwalds, Niederösterreichs Weite Verbreitung in Nord- und Mitteleuropa, mehr und des Burgenlandes, sehr häufig: z.B. Purbach, sporadisch in Südeuropa-Kl.-As.; in Nadelholz; V.1965 und Neusiedler See, V.1967 (leg./coll. Hell- (Ho r i o n 1974: 179-81; Be n s e 1995: 346-47, Fig. 997; rigl); hingegen kommt er im Italien-Festland und Je n i s 2001: 276-77); Ital.: (Sa m a 1988: 152). auf den Inseln nicht vor (Fauna Europaea 2007). Die seltene, flüchtige Art entwickelt sich in Stäm- Wird in Italien vertreten durch Agapanthia sicula men und dickeren Ästen von Fichten aber auch von Ganglbauer 1884, die hier in 2 Rassen auftritt: auf Kiefern; das großfaserige Larvenfraßbild unter der Sizilien A. sicula sicula Ganglb., und am Italien- Rinde ähnelt dem von Monochamus-Arten. Festland (südwärts von Emilia Romagna) sowie auf den Inseln Corsika und Sardinien Agapanthia

114 sicula malmerendii Sama 1981; die man früher für im V.1980/81/83, in Anzahl (leg./coll. Hellrigl). – eine ssp. von A. dahli gehalten hatte (vgl. Sa m a Monitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, hä 1988: 169-170, Fig. 66). (W. Schwienbacher). – E. Niederfriniger (in litt. Da Agapanthia dahli in Italien und Südtirol sicher 2009): Meran Umg. Passeier, Vinschgau. nicht vorkommt, und auch A. sicula malmerendii nördlich der Emilia Romagna fehlt (Sa m a 1988), 159 Agapanthia cardui (Linnaeus 1767) kann es sich bei der Angabe Gr e d l e r ’s (1866: 389): [Syn. = A. pannonica Kratochvil 1985] "Agapanthia lineatocollis Marsh., cardui Fabr.: Weite Verbreitung in Mittel- u. Südeuropa bis NW- von La i c h a r t i n g auf Disteln öfter gefangen; bei Afrika; [Ho r i o n 1974: 189, Karte 44; 1975: 113] Nauders u. Bozen, sehr selten (Gdlr.)" – von Be r - (Ho r i o n 1974: 188; Be n s e 1995: 386-387, Fig. 1092; t o l i n i (1899: 320) referiert als: A. Dahli Richter, Je n i s 2001: 258-59); Ital.: (Sa m a 1988: 174). lineatocollis Muls., cardui Fabr.: nella Val Venosta Entwickelt sich in den Stängeln verschiedener krau- e al Bolzano, molto rara (Grdl.)" – wohl nur um tiger Pflanzen, wie Compositen, Umbelliferen (Hera- Verwechslung mit großen Stücken von A. villosovi- cleum), Asphodelus, Chrysanthemum und Senecio ridescens gehandelt haben (He l l r i g l 1974: 48). sowie in Disteln (Carduus). Die Käfer Mai /Juni an Daher wurde A. dahli seit 1974 aus dem heimischen Stängeln und Blättern der Wirtspflanzen. – Gr e d - Artenverzeichnis gestrichen. Von Ho r i o n (1974: l e r (1866: 390, Agapanthia cardui Linn., suturalis 186) zunächst noch für Südtirol zitiert (nach He l l - Fabr.) nannte diese Art nur aus Welschtirol: Salurn r i g l 1967), später (1975: 113) als fraglich erklärt. (Frapporti), Borgo Valsugana (Gdlr.); bei Trient (Bertolini) und Rovereto (Zeni) nicht selten. – Es 158 Agapanthia villosoviridescens (De Geer erstaunt, dass Gr e d l e r seinerzeit nicht mehr Funde 1775) (vor allem Eigenfunde) vermeldete, und ebenso Art mit weiter Verbreitung in Mittel- und Südeu- Be r t o l i n i (1899: 320) aus dem Trentino "scarsa a ropa; lebt wie die recht ähnliche A. dahli an div. Torcegno (Costesso)", denn im 20. Jh. wurde die krautigen Pflanzen, wie Umbelliferen, Compositen, Art im Etschtal viel häufiger registriert: Disteln (Ho r i o n 1974: 187; Be n s e 1995: 400- 401; Meran-Obermais, 30.V.1939, 1 Ex. (leg. Peez); Fig. 1122; Je n i s 2001: 258-259). In Südtirol haupt- Neumarkt (Heyrovsky, 1967); Leifers, VI.1938 sächlich im Etschtal und Überetsch verbreitet. (div. Ex. Pechlaner); Auer und Kaltern, 25.V.1953 Nach Gr e d l e r (1866: 389, Agapanthia angusticol- (4 Ex., Wohlmann). Zwischen Neumarkt und Kal- lis Schh.): In der Rodlerau bei Bozen auf Cirsium tern, Ende Mai 1969/70 in größerer Anzahl an arvense nicht selten, Ende April (Hsm., Gdlr.); Compositen gefangen (Peez, Kahlen). Bei Bran- Mariaberg auf Aconitum (Gdlr.); [zitiert auch von zoll, entlang der alten Staatsstraße, im Mai /Juni Be r t o l i n i (1899: 320)]. – Im 20. Jh. zunächst keine 1972, massenhaft an Disteln, Chrysanthemum u.a. neueren Funde (He l l r i g l 1967: 54); doch dann (Hellrigl mit Studenten: 120 Ex. in coll.); (He l l r i g l im Unterland öfters, mehr vereinzelt im Frühjahr 1967: 54; 1974: 48; Pe e z & Ka h l e n 1977: 393). (He l l r i g l 1974: 48; Pe e z & Ka h l e n 1977: 393): Nur erstaunlich wenige Fundangaben aus Trentino- Bei Auer, 25.V.1953 (Wohlmann); bei Branzoll, Alto Adige hingegen bei Sa m a (1988: 173-174). 21.-31.V.1972, 6 Ex. an Disteln (Hellrigl, Kofler Auch in späteren Jahren /Jahrzehnten im Überetsch, J.); Mitterberg bei Kaltern, 31.V.-16.VI.1972, 3 Ex. im Frühlingstal und Montiggler Wald, im Mai (Hellrigl, Peez). – Im Frühjahr (Mai) 1972-76 dann massenhaft an Comositen u.a. in feuchten Wiesen, im Unterland und Überetsch sehr zahlreich (120 Ex. meist zusammen mit voriger A. villosoviridescens in coll. Hellr.), zusammen mit Agapanthia cardui. (Hellrigl, Schwienbacher, G. v. Mörl, C. Deiaco). Dies blieb auch in den folgenden Jahren so: Im – Kaltern-Montiggl, V.1976-81, 12 Ex., (leg. Dei- ganzen Unterland bei Branzoll-Auer und im Über- aco) und V.1981, 84 Ex. (leg./coll. Mörl). Moni- etsch in den Buschwaldzonen des Mitterberges und toring: 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, 9 Ex., hä bei Kaltern-Montiggl s. hä. (div.) (Ka h l e n 1987: (W. Schwienbacher). Am Mitterberg gestreift, zu- 169). Kaltern-Montiggl, 21.V.1976, 80 Ex. (Deiaco) sammen mit A. villosoviridescens (M. Egger, i. litt. und V.1976-81, 115 Ex. (leg./coll. Mörl); ebendort, 2009). E. Niederfriniger (in litt.): Kaltern 2008.

115 [159b] [A. cardui pannonica Kratochvil 1985] "Südeuropäische Art, circumalpin transgredierend (Ho r i o n 1974: - -; Be n s e 1995: 386-387, Fig. 1093; zum südwestl. und südöstl. Mitteleuropa; in Süd- Je n i s 2001: 258-59); Ital.: (Sa m a 1988: - -). deutschland nur im Oberrheingebiet". Diese etwas zweifelhaft erscheinende Form wurde erst 1985 von Agapanthia cardui unterschieden. Tribus Saperdini Südosteuropäisch, mit Entwicklung in div. Kräu- tern; Bestimmungsschlüssel und Verbreitungskarten 161 Saperda (Anaerea) carcharias (Linné 1758) siehe: Be n s e (1995: 386-387) und Je n i s (2001: 258- Weite Verbreitung in ganze Europa; Entwicklung 259). – Wird in Fauna Europaea (2007) weiterhin in lebenden Pappeln (Populus spp.); Käfer verüben als Synonym von Agapanthia cardui geführt. Die Blattfraß. (Ho r i o n 1974: 191; Be n s e 1995: 360-61, angegebenen Unterscheidungsmerkmale kommen Fig. 1031; Je n i s 2001: 286-87); Sa m a 1988: 159. in Übergängen bei ein- und derselben Population Der "Große Pappelbock" ist ein Pappelschädling vor; ich halte dieses Taxon, das in Südtirol auch besonders in jungen Pappelkulturen, durch die vom Schlerngebiet genannt wurde, für keine va- tief ins Holz eindringenden, fast fingerdicken und lide Art oder Subspezies. – Von einigen Autoren mehrere Dezimeter langen Larvengänge. werden allerdings geografische morphologische Nach Gr e d l e r (1866: 390, S. carcharias) sehr ver- Unterscheide eingeräumt, zwischen "southern fe- breitet auf Populus: Lajen; Bozen und umliegende notype" und "northern fenotype"; demnach gehört Mittelgebirge, wie am Rittener und Oberbozner A. pannonica zur nördlichen Form. The subspecies Berge, bei Seis, Kohlern und Deutschnofen (Gdlr.); rank of Agapanthia cardui pannonica was estab- um Meran (Dr. Setari); St. Leonhard (Meister) und lished by J. M. Gutowski (1992). Sarntal (Kiniger); im unteren Etschtale (Zeni). Aus Brixen schon von Ge r s t e n d ö r f e r (1931) [160] [Calamobius filum (Rossi 1790)] erwähnt; wird hier regelmäßig vereinzelt gefun- Verbreitung: Südeuropa und südl. Mitteleuropa; Ent- den. So bei St. Andrä (1000 m), Mitte Juni 1966, wicklung in Gräsern wie Hedysarum, Hordeum; 1 frisches ♂ sowie mehrere Puppen und Larven in (Ho r i o n 1974: 172-73; Be n s e 1995: 402-03, Fig. 1127; Stamm von Zitterpappel (Hellrigl). Auch bei Al- Je n i s 2001: 262-63); Ital.: Sa m a 1988: 175. beins an Aspen, 1964 div. (Hellrigl) und Anf. Sept. Eine schmale, langgestreckte mediterrane bis einige Ex. an Pyramidenpappeln am Sportplatz und mitteleuropäische Art, die sich an xerothermen in einem Privatgarten (Hellr. & Peez) (He l l r i g l Stellen in verschiedenen wilden Graminaceen, 1967: 55). aber auch in Kulturgräsern wie Roggen und Hafer Hafling, VII.1934 (1 Ex., MV); Dietenheim, entwickelt. In Italien im Norden bis Istrien, Venedig, IX.1965/71 (3 Ex., Prof. E. Schimitschek, coll. Grado, Montegrotto, Colli Euganei etc. bekannt Hellr.); Waidbruck, VII.1971, mehrere Ex. aus (Sa m a 1988: 175). Aus Trentino-Südtirol wurde Pappeln gezogen (Hellr.). In einem Privatpark nur eine alte Angabe bekannt: im Museum Trient in Brixen, war im Herbst 1971, in den Ästen ge- befindet sich ein angeblich aus Meran stammendes fällter Pyramidenpappeln, massenhafter Befall zu Exemplar (Peez vid.) (He l l r i g l 1967; Pe e z & beobachten, und es wurden an die hundert aus- Ka h l e n 1977). Diese Fundangabe ist vielleicht eine gewachsene Larven gesammelt (Peez & Hellrigl) Fehlmeldung (Fundortverwechslung); die Art ist in (He l l r i g l 1974: 48). In Brixen-Ratzötz, 1975, der Region Trentino-Südtirol fraglich, jedenfalls 1 Ex. (Hellrigl). – In coll. Hellrigl: rd. 50 Ex. – Tau- "verschollen". In Südtirol nicht gefangen (M. Egger, fers i. Münstertal,VIII.1982, 2 Ex. Beim Lichtfang i. litt. 2009). (Rößler) (Ka h l e n 1987: 169). Gemäß europäischen Verbreitungskarten [siehe: Auch im Überetsch öfters Befall an Pappeln Be n e s (1995: 402-403) und Je n i s (2001: 262-263)] beobachtet (Hellrigl). Im Unterland immer wieder scheint ein hiesiges Vorkommen in trockenen vereinzelt am Licht; Auer, Kalterer See, Montiggl; Steppenhabitaten (die es hier aber kaum mehr letzter Fund: Auer 20.08.2009 (Schwienbacher, in gibt!) eventuell möglich. – Ho r i o n (1974: 172; mit litt.). Monitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, Verbreitungskarte 39) bezeichnet Calamobius als 1 Ex. (W. Schwienbacher). Brixen-Majestic, IX.1976,

116 1♀ und IX.1986, 1♂; Vahrn, 830 m, VII.1977, 1♀; & Be l l m a n n 1998). Mittewald V.-VI.1993, VI- sowie VIII.1980, 1♂ und VIII.1992, 2♂ beim VII.1994, div. Ex. (Schwienbacher, in litt.2009). Leuchten (G. Mörl). Vahrn (830 m), 25.02.2009, Mittewald, 04.VII.1995, 1♀ (Hellrigl & Schwien- große Larven und Fraßgänge im Holz von gefällter bacher). Franzensfeste /Stauseee (M. Egger, i. litt. Aspe (Mörl & Hellrigl); ebendort, 20.07.2009, 1♀ an 2009): Von Mauls bis Franzensfeste teilweise di- Aspenschößling (G. v. Mörl). – E. Niederfriniger (in rekt unter der Autobahn ca. 25 Stück gezüchtet; litt.): Zucht aus Schwarzpappel: Passeier 2008. ein deutscher Entomologe, Herr Schneider, hat hier im Gebiet einmal im Juni über 50 Stück gefan- 162 Saperda (Anaerea) similis Laicharting 1784 gen. – Niederfriniger (i. litt.) Zucht aus Salweide: [Syn. = Saperda phoca Frölich 1793] Partschins 1998-2005. – Rezente Funde: Neustift, Verbreitung Nord- und Mitteleuropa; selten und Schabs: VI.2009, div. Ex. aus Salix caprea gezogen sporadisch im Süden; Entwicklung in lebenden (leg. Hellrigl & K. Schanung); Mittewald (800 m), Ästen /Stämmen Salix caprea (Ho r i o n 1974: 191; VII.2009, frische Eiablagen an Salweiden (vid. Be n s e 1995: 360-361, Fig. 1032; Je n i s 2001: 288- Hellrigl). Rodeneck-Spisses (960 m), XI.2009, 289). – Ital.: Sa m a (1988: 159-160) zahlreiche Befallsstellen an Salweiden (vid. Hell- Nach Gr e d l e r (1866: 390, S. phoca Fröhlich; S. si- rigl, Mörl & Schanung); ebenso Brixen-Lüsental, milis Laich.) "Etwas selten: Verf. kennt ihn durch viele alte Larvengänge und Ausfluglöcher an älteren Dr. Setari aus Meran und von Senale am Nonsber- Salweiden (leg. Schanung, vid. Hellrigl). – Die Art ge. Ausserer sammelte ihn Ende Sept. bei Kaltern, hat alle zwei Jahre ein Flugjahr, ähnlich wie die Höllrigl bei Sarnthein und Fr. Moser in Passeier." kleine Saperda populnea. Von dieser als selten geltenden Art, die sich aus- schließlich in Salix caprea entwickelt, wurden 163 Saperda (Compsidia) populnea (Linné 1758) rezente Funde in Südtirol erstmals 1969 bekannt, Verbreitung in ganze Europa; Entwicklung (2 jäh- nachdem sie Verf. Im VI.1969/71 bei Mühlbach rig) mit Gallenbildung an lebenden Trieben von mehrfach an Salweiden gefangen, bzw. aus leben- Populus und Salix (Ho r i o n 1974: 192; Be n s e 1995: den Salweidenstämmchen gezogen hatte (5♀, 3♂); 364-365, Fig. 1038; Je n i s 2001: 288-289). einmal auch bei Neustift, VI.1969, aus Salix cap- An jungen Aspen (Populus tremula), deren Zweige rea gezogen (He l l r i g l 1967: 55; 1974: 48). Bei an den Befallsstellen knotig anschwellen, im gan- Mühlbach wurden am 20.V.1975 in Ästen einer zen Gebiet verbreitet. Die Larven in den Zweig- befallenen Salweide Puppen gesammelt, daraus knoten sind oft stark parasitiert von Tachinenflie- 2 Ex. (leg. Hellr.) (He l l r i g l 1975: Nachtrag). Bei gen (He l l r i g l 1985, 1997: 42-43; He l l r i g l 2004: Neustift /Schabser Höhe, VI.1975, 5 Ex. (Hellrigl, Raupenfliegen aus Südtirol, mitgeteilt von Herting). G. Mörl). – Auch später, in den 1980 er und 1990 er Nach 2 jähriger Entwicklung erscheinen die Käfer Jahren, wurde die schöne Art von Verf. und Be- ab Mitte Mai. gleitern hier vielerorts an Salweiden gesammelt Nach Gr e d l e r (1866: 391, S. populnea Linn.) Auf bzw. daraus gezogen: so Blumau, Straße nach Völs, Pappeln und Weiden ziemlich gemein (Laichart.). VI.1983/84, mehrere Ex. aus Salweiden gezogen Brixen, Klausen und Albions im Eisacktale; (Hellr., Pircher, Kahlen) (Ka h l e n 1987: 169). – St. Ulrich in Gröden (Gdlr.); Taufers (Rederl.); Brixen-Lüsenstraße, IV.1981, 1 Ex. (G. Mörl); Welschnofen (Putzer); Bozen im Juni auf Birken ge- ebendort: V.-VI.1983, aus Salix gezogen, 4♂+3♀ gen Runkelstein und bei Oberbozen (Hsm., Gdlr.); (C. Deiaco, coll. G. Mörl). Lüsental, V.1983, 4 Ex. Moena (Gdlr.); St. Leonhard (Meister). – Auch auf und Feldthurns, VI.1983, aus Salweide, VI.1983, der Mendel und bei Kaltern (Be r t o l i n i 1899). 2 Ex. (Hellr.); Sterzing, VII.1983/85, div. aus Sal- Rezente Nachweise, im ganzen Eisacktal: Sterzing, weide (Hellr.). – In coll. Hellrigl: 50 Ex. Stange VI.1909 (H. Knabl); in den 1960 -70 er Jahren Neustift: Schabser Höhe, VI.1991, div. aus Salwei- regelmäßig und teilw. häufig bei Mauls, Mittewald, den gezogen (leg. Hellrigl) (Abb. 54). Vahrn (Hellrigl); Brixen: Tschötsch, Schabs; Aicha /Spinges und Mittewald, von 1995 bis 1999 Klausen, Waidbruck, Atzwang (div.). Tschötsch, mehrfach (Hellrigl, H. Bellmann) (vgl. Fu n k e V.1975, 24 Ex.; Mauls, 1976-83, div. Ex. (Hellr.).

117 Vahrner See, VI.1981, 4 Ex. (G. Mörl); Brixen Umg., aus Walnussästen gezogen (Hellr. & Peez) über 1981/91, 40 Ex. (Deiaco & Mörl, coll. Mörl). Waidbruck, aus Aspen (Hellr.) und Atzwang (Hell- Auch im Etschtal, vom Vinschgau bis Unterland, rigl) bis Bozen (div.). z.B. Mitterberg-Kaltern 1983, überall verbreitet. – In Mauls an Holzklaftern (M. Egger, i. litt. 2009). In coll. Hellrigl: 75 Ex. – Monitoring: 1992-96, IT02, In Mittewald Flaggertal (800 m), im VII.1988, Montiggl, 600 m, 1 Ex. (W. Schwienbacher). bei der Eiablage an Fichte beobachtet (Hellrigl) Im Frühjahr 2008/09 zahlreiche Gallen an Schößlin- (Abb. 55). Vahrner See, 1981, 12 Ex. (G. Mörl), gen von Pappeln und Weiden bei Neustift /Schabser Riggertal, V.1987, 10 Ex. aus Holzzucht (Deiaco, Höhe; bei Vahrn-Raudegg, 26.VI.2009 und 15.-22. coll. Mörl). Brixen, VII.1977 (3), VI.1981 (1), so- VII.09, einige sehr dunkle Ex. (G. v. Mörl). wie Vahrner See VI.1993 (3); Vahrn, V.2002/04 (3) (leg. G. Mörl). – Auch aus dem Etschtal mehr- 164 Saperda (s. str.) scalaris (Linnaeus 1758) fach bekannt: Hafling, IX.1931 (MV); St. Georgen Die Arten der Gruppe Saperda (s. str) haben eine b. Meran (Peez); Vinschgau: Schlanders (Hellr.); völlig andere Larvenentwicklung als die der vor- Überetsch: Mitterberg-Kaltern, VIII.1992 (Hellr. genannten Untergattungen Anaerea und Compsi- u. a.) und Unterland (Schwienbacher). Je nach dia, welche alle Holzminierer in lebenden Bäumen Holzart aus denen sie gezogen wurde, dominieren sind. verschiedene Färbungen der Käfer, so bei Erlen: Entwicklung erfolgt unter der Rinde in div. frisch Oberseite weißlich, Unterseite gelbgrün tomentiert; abgestorbenen Laubhölzern, bes. in Ästen; weite hingegen bei Juglans die schön gelblich tomentierte Verbreitung in Europa; (Ho r i o n 1974: 193; Be n s e Form (He l l r i g l 1967: 56; 1974: 49). Ein weißgrau- 1995: 362-363, Fig. 1034; Je n i s 2001: 290-291). es Ex. fand sich bei Sterzing 16.VIII.2009. – E. Nie- Nach Gr e d l e r (1866: 390, S. scalaris Linn.) Auf derfriniger (in litt.): Zucht aus Laubholz: Passeier, Weiden und Pappeln, nicht selten (Laicharting) bis Hafling, Vinschgau 1995- 2009. Rodeneck: V.2010, 1250 m. In Taufers und Weitental; Brixen, Klau- in Anzahl aus Vogelbeere (Hellrigl, Mörl). sen, Ratzes und Welschnofen (Gdlr.); am Ritten auf Sambucus (Hsm.); Bozen, im sog. [Bozner]Boden 165 Saperda (s. str.) octopunctata (Scopoli 1772) auf Salix alba vitellina im Mai gemein (Gdlr.); im [Syn. (?) = tremulae Gyllenhall 1827, auct.] unteren Etschtale (Zeni); überall in Passeier auf Weite Verbreitung in Mittel-Europa; in Südost- Haselstauden und Kastanienbäumen (Meister) und Europa sporadisch, fehlt in Nordeuropa. Entwick- in Schnals (Gamper). lung unter Rinde abgestorbener Äste von Linden In Südtirol nach S. populnea die häufigsteSaperda - (Tilia sp.); oft vergesellschaftet mit Lindenpracht- Art. Die Larve miniert – wie es für alle Vertreter käfern; (Ho r i o n 1974: 196, Fig. 46; Be n s e 1995: dieser Untergattung (s. str.) typisch ist – in der Bast- 368-69, Fig. 1046; Je n i s 2001: 290-91); Sa m a 1988: schicht abgestorbener Äste und Stämme diverser 161. Laubhölzer, wie Juglans, Prunus, Populus, Salix, Die Art soll sich angeblich auch an Zitterpappeln Alnus, Corylus usw., wobei die Splinholzober- (Populus tremula) entwicklen, was aber mehrfach fläche nur schwach geschürft wird. Verpuppung bezweifelt wurde, ebenso wie die fragwürdig er- im Frühjahr, meist wenig tief unter der Holzober- scheinende Synonymie: S. tremulae Gyllenhall fläche, in Hakengang oder U-Gang. Ausfluglöcher (auct.). Ich selbst und ebenso alle meine Gewährs- sind kreisrund; Flugzeit Mai /Sept. (He l l r i g l 1967: leute fingen oder züchteten diese Art hier immer nur 55-56). In coll. Hellrigl: rd. 80 Ex. an oder aus Linden (Tilia sp.), niemals hingegen von Die Art ist im ganzen Gebiet verbreitet, vom Bren- Populus tremula (vgl. Nr. 166: Saperda perforata). ner (Schlüsseljoch); Ridnaun aus Alnus (Hellr.); Gr e d l e r (1866: 391, S. tremulae Fabr.) erwähnt Sterzing (Knabl 1909: an Erlen); im Pfitschtal, diese Art: "Auf Linden nicht selten (S. punctata VIII.1934 (1 Ex., MV); im Eisacktal: 1965-1981 bei Laicharting)." Am Ritten und bei Oberbozen auf Mittewald und Vahrn aus Salix (Hellr.), Rodeneck Linden (Hsm., Gdlr.); bei Bozen, nicht gemein (Peez), Brixen Umg., ab Anf. Mai (Peez, Hellr.). (Rosenh., Gdlr.); bei Eppan und Kreut im Sommer Brixen /St.Andrä, im V.1967 und 1969, in Anzahl (Gdlr.); Rovereto (Frapporti).

118 Im 20. Jh. bei Brixen /Lüsnerstraße auf Linden erfolgt am Abend, wobei die Käfer auch ans Licht gefunden (Ge r s t e n d ö r f e r 1931); später durch kommen. A. v. Peez, VII.1955 und Verf., V.1965/68, auf der Gr e d l e r (1866: 390) schreibt: "Von dieser selte- Tschötscherheide mehrfach an Lindengebüsch nen Art (Saperda seydlii Fröhlich) befindet sich ein gesammelt. Bei St. Andrä (1000 m), im VII.1965, kleines aber sehr ausgesprochenes Tiroler Ex. in des 10 Ex. von blühender Linde gestreift (Peez & Hell- Verf. Sammlung." Diese vom deutschen Entomo- rigl). Eine Untersuchung älterer Linden an den Tal- logen und Botaniker Alois v. Fr ö l i c h (1766-1841) hängen von Brixen ergab, dass sich in den meisten beschriebene Saperda seydlii Frölich: war auch von abgestorbenen dickeren Ästen und Wipfelstücken C. H. G. v. He y d e n (1793-1866) in Anzahl aus Aspen- der Linden Fraßspuren unter der Rinde und mehr / holz erzogen worden. – Von Po r t a (1934) wird die weniger zahlreiche runde Ausfluglöcher der Käfer Art aus Trentino gemeldet (He l l r i g l 1967: 64), was fanden (diese sind deutlich größer als von Stenosto- aber erst rezent eine Bestätigung fand. la). Aus eingetragenen Ästen wurden V.1966/67 über Nach Sa m a (1988: 162) gab es für Italien nur unsi- 2 Dutzend Käfer gezogen (coll. Hellrigl) (He l l r i g l chere Meldungen, wie von Lu i g i o n i (1929) für Pie- 1967: 57). Weiters auch V.-VI.1968/69 vom Verf. mont, die wahrscheinlich auf Verwechslung mit der in größerer Anzahl (ca. 60 Ex.) in St. Andrä und sehr ähnlichen S. octopunctata beruhen. Irreführend Tschötscher Heide aus abgestorbenen Lindenästen ist dabei auch die Synonymie, da S. octopunctata gezogen (He l l r i g l 1974: 49). Bei St. Andrä /Brixen, früher auch als "Saperda tremulae Fabr." benannt im Moar-Graben, wurde im Frühjahr 1975 mas- war (z.B. Gr e d l e r 1866: 391). Jedenfalls fehlten senhafter Befall aus dem Vorjahr in abgestorbenen gesicherte Nachweise der Art für Italien. Lindenwipfeln beobachtet (zahlreiche runde Flug- Die ersten sicheren Nachweise für Italien und Neu- löcher!); in denselben Stammteilen brütete auch der fund für Südtirol von Saperda perforata, gelan- Prachtkäfer Dicerca alni Fisch. (He l l r i g l 1975: gen E. Niederfriniger (in litt.) bei Meran-Hafling, Nachtrag). – Später auch noch in der Rienzschlucht, 1995 - 2000, durch Zucht aus Zitterpappeln. Diesen VI.1978, 10 Ex. aus Lindenästen gezogen (Hell- Erstnachweis für Italien hat G. Sa m a (Quad. Studi rigl); ebenso in Tschötsch VI.1984 (Abb. 56). In Nat. Romagna, 11 suppl.: 41-56, maggio 1999) dann coll. Hellrigl: ca. 85 Ex. aus Südtirol. nachträglich 1999 gemeldet. Vom Mitterberg einmal aus Linde gezüchtet Im Winter 2009 wurde die als sehr selten geltende (M. Egger, i. litt. 2009). E. Niederfriniger (in litt.): Art dann auch in Vahrn-Raudegg (830 m) entdeckt, Zucht aus Linde: 1993- 2007. – Am Ritten, bei wo G. v. Mörl beim Spalten von Brennholz mehre- Oberbozen-Maria Himmelfahrt (1270 m), an den re Larven unter Rinden von Aspe fand und durch dortigen alten Linden, fanden sich in abgestorbenen Larvenaufzucht am 25.02.09 einen Käfer ♀ erhielt dickeren Wipfelästen im Frühjahr 2009 zahlreiche (Abb. 57), den er zunächst für einen "Lindenbock" runde Fluglöcher der Käfer (Mitt. Förster). – Im (S. octopunctata) hielt. Aufgrund der Wirtsart (Aspe) allgemeinen sind die Käfer eher selten zu finden. sowie der Färbung des Käfers (gelb statt grün), erschien mir dies aber subspekt und tatsächlich er- 166 *Saperda (s. str.) perforata (Pallas 1773) gab eine neue Überprüfung eindeutig S. perforata. [Syn. = decempunctata Goeze 1777; – Das Larvenfraßbild unter Rinde der Aspen ist [Syn. = punctata Payk. 1800, et auct. (nec L.)] sehr typisch und unverwechselbar (Abb. 58); zahl- [Syn. = seydlii Frölich] reiche weitere ältere unverkennbare Larvengänge Verbreitung in Mittel- und Nordeuropa; in Südost- und runde Ausfluglöcher der Käfer wurden hier im Europa sporadisch, meist zerstreut und selten; Sommer 2009 am Stamm einer alten Zitterpappel (Ho r i o n 1974: 193-195, Fig. 45; Be n s e 1995: 366- gefunden (Abb. 59), welche vor 2 Jahren vom Wind 367, Fig. 1042; Je n i s 2001: 292-293). Entwickelt sich geworfen wurde. In dieser Aspe (deren Basis auch im Stamm und dickeren Ästen frisch abgestorbener vom Pappelprachtkäfer Poecilonota befallen war) Zitterpappeln (Populus tremula), mit Larvenfraß wurden über 2 Dutzend Fraßgänge und Fluglöcher unter der Rinde und Verpuppung knapp unter der S. perforata gezählt; dieser Pappelbock war so- der Splintoberfläche (Abb. 58). Das Schwärmen mit hier in Vahrn seit Jahren fest etabliert. In Wien

119 findet sich die Art öfters in der Lobau, wenn dort im 168 Stenostola dubia (Laicharting 1784) Febr. die großen Pappeln liegen und man unter der [= Saperda dubia Laicharting 1784: Tyr. Ins. II] Rinde die vorbereiteten verstopften Ausbohrlöcher [= Saperda nigripes Fabr. 1792; Gyllenhall 1827; sieht (M. Egger, i. litt. 2009). In coll. mea Belege Kraatz 1862]; [= S. tiliae Küster 1846]; aus Niederösterreich, Böhmen, Berlin, Schwe- Art mit weiter Verbreitung in Mitteleuropa, nach den. – Ende Sept. 2009 gelang Verf. dann noch ein Westen zu seltener; Entwicklung in Laubholz: Tilia, Neunachweis im Trentino, bei Pomarolo-Servis im Salix, Corylus u.a. (Mü l l e r 1950: 207; Ho r i o n forstl. Monitoring-Areal, wo sich typische Befalls- 1974: 205-206; Be n s e 1995: 370-371, Fig. 1051). spuren an abgestorbener Aspe fanden. – Hafling Nach La i c h a r t i n g 1784: Tyroler Insecten I/2: 52 St. Kathrein, 20.V.- 13.VII.2010, 3 Ex. aus Zitter- "von schwarzer Farbe, Flügeldecken dunkelblau". pappel gezogen (E. Niederfriniger). Also for Be n s e (1995) Stenostola dubia: "Elytra macroscopically with a distinct blue shine". 167 Saperda (s. str.) punctata (Linnaeus 1767) Im Eisacktal in Brixen Umg. öfters bei Mellaun Verbreitung in Süd- und Mittel-Europa; Entwick- im V.1963/64 von Linde gestreift (Peez); ebendort, lung unter der Rinde absterbender Äste und Stämme V.1966/67 mehrere Exemplare aus Lindenästen (mit von Ulmen und Celtis (Ho r i o n 1974: 195; Be n s e frischen Ausfluglöchern) geschnitten (Hellrigl). 1995: 366-367, Fig. 1043; Je n i s 2001: 290-291). Bei St. Andrä aus armdicken Lindenstämmchen Von Gr e d l e r (1866: 391, S. punctata Linn.) aus der gezogen, mit Exocentrus lusitanus und Saperda Umgebung von Bozen gemeldet: "kam mir einige octopunctata (leg. Hellr.). Bei Mauls, VII.1967, Male zu Gesicht. Auf Pappeln und Linden"; doch an Salweide (leg. Peez) (He l l r i g l 1967: 58; 1974: lässt diese Wirtspflanzenangabe den Schluß zu, dass 49). es sich dabei wohl um eine andere Saperda-Art Die Art wurde öfters mit der folgenden verwechselt, gehandelt haben muss (vermutlich sogar um zwei, auch wegen der teilweise gleichlautenden Synony- nämlich S. perforata auf Pappeln und S. octopunc- mien. Die Angaben von Gr e d l e r (1866), der nur tata auf Linden). eine der beiden Arten kannte und nannte lautete: Die erste glaubhafte Südtirol-Angabe ist jene von Nach Gr e d l e r (1866: 391, Stenostola nigripes Prof. Hellweger, der sie nach Ge r s t e n d ö r f e r (1931) Fabr.) "Auf Populus tremula ziemlich selten. Bozen "bei Meran auf Celtis (= Zürgelbaum) gefunden" (Gdlr.); im obern Nonsberge (Lampr.) und im Tale hatte. Später wurde die Art dann auch vom Verf. Vistrad, 1500 m (Mstr.) (Saperda dubia Laich.)." bei Brixen nachgewiesen, 10.VI.1969, 2 Ex. und Die dunkelblau metallisch schimmernde Stenostola div. Fluglöcher in frisch abgestorbener Ulme am dubia Laicharting wurde hier auch in späteren Jah- Eisackdamm (He l l r i g l 1967: 56; 1974: 49). Die ren /Jahrzehnten gelegentlich gefunden; sie scheint Art blieb hier aber zunächst noch recht selten. – In aber nicht häufig zu sein. – Am Mitterberg, IV.1974 den Folgejahren, ab 1975/76, wurde sie dann hier (2 Ex.) und in Kaltern, V.1981, 6 Ex., sowie im im Zuge eines ausgedehnten Ulmensterbens über- Sarntal, V.1978, aus Tilia (leg. Hellr.). In Kaltern, aus häufig: Aus Ästen und Stämmen sowie dickerer Montiggler-Wald, im V.1981, 39 metallisch-blaue Stammrinde abgestorbenen Ulmen, im Süden von Ex. [zusammen mit 54 grauen Ex.] aus Lindenästen Brixen, schlüpften im Frühjahr 1975 75♂ und 50♀ gezogen (Deiaco & Mörl: coll. Mörl). – Mitterberg, dieser seltenen Art. – Aus denselben Rinden und V.1986, div. Ex. (Schwienbacher). – E. Niederfrini- Stammstücken schlüpften auch 115♂ und 110♀ des ger (in litt. 2009): Zucht aus Linde: Andrian 1999. "Grünen Ulmenprachtkäfers" Scintillatrix mirifica – M. Egger kennt diese Art nicht von Südtirol, nur (Muls.) (He l l r i g l 1975: Nachtrag). In den Jah- aus Nordtirol (i. litt.). – In Südtirol verbreitet, an ren IV.-V.1976/77 nochmals 30 Ex. (Hellrigl). – oder aus Linden nicht selten. In der Folge wurden noch weitere Ex. der beiden Ulmen-Käfer gesammelt bzw. gezogen (Mörl & 169 Stenostola ferrea (Schrank 1776) C. Deiaco): Brixen Eisackdamm, IV.1976, 25 Ex. [= Saperda nigripes Fabricius 1801] (leg. C. Deiaco); IV.1976/77, 35 Ex. (leg. G. Mörl). [= Stenostola nigripes Muls. 1839, Küster 1846] – In coll. Hellrigl: ca. 185 Ex. aus Südtirol. [= Saperda plumbea Bonelli 1812]

120 Art mit weiter Verbreitung in Mitteleuropa, nach Mai aus Rhamnus alpina gezogen wurde (Mü l l e r Westen zu seltener; Entwicklung in Laubholz: vor- 1950: 201). Auch Faulbaum (Rhamnus frangula) nehmlich Tilia (Mü l l e r 1950: 207; Ho r i o n 1974: und Juglans regia werden als weitere Wirtspflanzen 206-207; Be n s e 1995: 370-371, Fig. 1052). – angegeben (Sa m a 1988: 162). Der Faulbaum ist Es herrscht noch immer Verwirrung um die Un- die primäre Brutpflanze; diese kommt in größerer terscheidung dieser Art, die Gr e d l e r (1866) noch Beständen meist in Moor- und Sumpfgebieten vor, nicht kannte und nannte, von der vorhergehende welche in Südtirol immer mehr zurückgedrängt St. dubia Laichart., vor allem wegen der vielen und werden. – Ich kenne die Art aus Bayern: Würm- teils widersprüchlichen Synonymien; dabei folgen Moos bei Starnberg, VII.1959, 6 Ex. (leg. Stöcklein) wir hier den kompetent erscheinenden Angaben und Chiemgau-Grassauer Moor, VI.1972, 14 Ex. von G. Mü l l e r (1950: 207-208) und L. He y r o v s k y (leg. Brandl). (1955: 297-299). Nach Mü l l e r (1950: 207) sind Für Lienz in Osttirol zitiert Ko f l e r (2009: 48) eine die Flügeldecken von ferrea Schrank bleischwarz, alte Angabe von Gr e d l e r (1866: 391) nach Rosen- matt. Dieselbe Ansicht vertreten auch die viele an- hauer für Faulbaum (Rhamnus frangula = Frangula dere Autoren, wie Heyrovský (1955), Plavistshikov alnus) wobei keine neuen Funde vorliegen. – In (1965) und Danilevsky & Miroshnikov (1985), so- Anbetracht dieser Meldungen aus benachbarten wie Be n s e (1995) Stenostola ferrea: "Elytra macro- Regionen (wozu noch Kärnten hinzukommt), so- scopically without a blue metallic shine". wie dem Umstand, dass in Südtirol eine weitere Sichere Nachweise für Südtirol gelangen erstmals seltene Art, die sich ebenfalls in Rhamnus alpi- im Frühjahr 1972, am Mitterberg bei Kaltern, wo na und Rh. frangula entwickelt – nämlich Oberea ich über 3 Dutzend Exemplare von St. ferrea Schrk. pedemontana (vgl. Nr. 172) – vorkommt, würde ich aus toten Lindenästen erhielt (leg./det. Hellrigl) ein Vorkommen in Südtirol als durchaus möglich (He l l r i g l 1974: 49; Ho r i o n 1975: 114). Auch spä- und zu erwarten einschätzen. Es scheint hier ein ter dort u. a. o. noch öfters gefunden (Pe e z & Ka h l e n ähnlicher Fall vorzuliegen, wie bei der erst letzthin 1977: 395). Hier auch in den Folgejahren mehrfach neu nachgewiesenen Saperda perforata an Pappeln, aus Linde: V.1974/76 (8 Ex.), V.1983/84 (10 Ex.), die bislang überhaupt nicht für Italien aufschien sowie Kaltern, V.1981 (6 Ex.); im Sarntal, IV.1978, (vgl. Sa m a 1988: 162; Be n s e 1995: Karte 1042). ex Tilia (21 Ex.) leg./coll. Hellrigl. – Weitere Be- lege in coll. G. Mörl: Kaltern, Montiggl-Wald, im Tribus Obereini V.1981, 54 graue Ex. [zusammen mit 39 blauen] aus Lindenästen gezogen (Dejco & Mörl). – Am 171 Oberea pupillata (Gyllenhal 1817) Mitterberg im VI.1996 in Anzahl aus Linde gezüch- Verbreitung: Mitteleuropa montan, Russland, spo- tet (M. Egger & Schwienbacher); in Auer Lahn ex radisch Südeuropa; lebt an Lonicera (Geißblatt); Tilia in Anzahl 1984 (Schwienbacher, in litt.). – (Ho r i o n 1974: 200-01; Be n s e 1995: 372-73, E. Niederfriniger (in litt.): Zucht aus Linde: Hafling, Fig. 1059; Je n i s 2001: 308-09); Ital.: Sa m a 1988: 1993-2007. – Häufiger als vorige. 165. Die Art lebt an Heckenkirsche (Lonicera) und ist [170] [Menesia bipunctata (Zoubkoff 1829)] hier mit dieser in montanen Lagen weit verbreitet. Weite, aber spärliche Verbreitung in Mittel- und Nach Gr e d l e r (1866: 392) "mehr verbreitet als Südosteuropa; Entwicklung in Rhamnus frangula; häufig"; in Südtirol bei Bozen, Girlan und Meran. Ho r i o n 1974: 198, Karte 47; Be n s e 1995: 368-69, Im 20. Jh. zunächst spärliche Funde bei Kloben- Fig. 1047; Je n i s 2001: 284-85; Sa m a 1988: 162. stein, VII.1926, und Hafling, VII.1930 (Mus. Ve- Das Verbreitungsbild in Europa ist recht ähnlich rona); Mte. Roen, 26.VIII.1963, 1 Ex. an Lonicera dem von Saperda octopunctata (vgl. Nr.165), (leg. Peez). Hierher ist auch die Angabe von H. Kn a - welche für Italien nur aus Friaul-Ven.Giulia und b l [Aufzeichnung 1910: S. 126, unter "O. melanura" Trentino-Südtirol angegeben wird (Sa m a 1988: (= Oberea pedmontana)] zu beziehen, von 3 Ex. die 161), während Menesia in Italien bisher nur aus er am 2.-27.VI.1909 bei Sterzing-Thumburg auf Friaul-Ven. Giulia bekannt wurde, wo sie Ende Lonicera gefangen hatte (He l l r i g l 1974).

121 Im Wipptal (oberes Eisacktal) wurde die Art in neu- 173 Oberea oculata (Linnaeus 1758) erer Zeit dann öfters in Anzahl gefunden, schwär- Art mit weiter Verbreitung in ganz Europa (Ho r i o n mend um Lonicera-Sträucher: bei Mittewald, VI.- 1974: 201; Be n s e 1995: 374-375, Fig. 1063). VII.1995 (leg. Schwienbacher & Hellrigl), davon "Rothalsiger Weidenbock"; Entwicklung in leben- am 04.07.1995, 6 Ex. (leg. Schwienbacher). – Bei den Ästen und Stämmchen von Salix caprea, wo Mauls gezüchtet aus Lonicera (M. Egger, i. litt.). die Larven einen oft ziemlich langen Zentralgang E. Niederfriniger (in litt. 2009): Zucht aus Lonicera: minieren. In Südtirol wohl im ganzen Gebiet zuletzt 2005 Hafling. – Ebenso Gadertal, Campill verbreitet. (1450 m), 2.VI.2005, in Anzahl an Lonicera, verge- Nach Gr e d l e r (1866: 392) "sehr verbreitet": Tau- sellschaftet mit dem Prachtkäfer Agrilus cyanescens fers (Rederlechner), um Welschnofen (Lippert); (leg. G. Mörl); ebendort am 22.07.2007, an Hecken- Klausen und Bozen, auf Weiden, im Juni gemein kirsche 5 Ex O. pupillata, sowie am 28.VI.2009 (Rosenh., Hsm., Gdlr.); in Passeier (Meister). einige Ex. und 1 Agrilus cyanescens, ebenso am Im 20. Jh. im Eisacktal öfters in Sterzing, VII.1909 2.VIII.2009, 3 O. pupillata und 3 A. cyanescens (H. Knabl), ebenda VI.1969 (2) und VI.1985 (leg. Mörl). Vahrn-Voitsberger, VI.2007, 1 Ex. an (1 Ex. Hellr.); in den 1960 -70 er Jahren mehrfach Lonicera (G. Mörl). Die richtige Einstufung muß bei Mauls /Mittewald (Hellr.). Taufers, Mühlen: anstatt „sehr selten“ (He l l r i g l & Ka h l e n 1996) Bad Winkel (800 m), VII.1964 (H. Baumann i. litt.). lauten: „nicht häufig“. Gadertal: Kampill (1450 m), Brixen Umg., VII.1965/68 (10) sowie 1973/75/77 11.07.2010, an Lonicera fliegend, 12 Ex. (G. Mörl, (6) an den Talhängen bis Tschötsch, 750 m (Hellr., vid. Hellrigl); ebendort: 31.07.10, 4 Ex. (G. Mörl). Peez), Walder /Lüsen, 800 m (Hellr.) und Mellaun, 1000 m (Peez) aufsteigend; die Käfer VI.-VIII. ein- 172 Oberea pedemontana Chevrolat 1856 zeln (He l l r i g l 1967: 59). – Auch später noch öfters [= Oberea melanura Gredler 1857] im Eisacktal gesammelt; bei Mauls, 15.VIII.1971, [= O. pupillata var. pedemontana Chevr.] 1♀ der ab. quadrimaculata Donis. (He l l r i g l 1974). Verbreitung: Südosteuropa und Südhang der Alpen; Bei Brixen /Waldheim im VII.1975/76 (10 Ex.) und Entwicklung in Zweigen Faulbaum (Rhamnus); bei Aicha, im VII. 1976/78 (10 Ex.) mehrfach an (Ho r i o n 1974: 201; Be n s e 1995: 374-75, Fig. 1062; Salweiden gefangen, bzw. aus Ästen von Salweiden Je n i s 2001: 308-09); Ital.: Sa m a 1988: 165. gezogen, ebenso im VII.1981/85 bei Feldthurns, Von Gr e d l e r (1857: Die Käfer von Passeier, 2. Heft. Klausen, Elvas, Neustift /Schabser Höhe und 1989 p. 67-69) als neue Art beschrieben (Gr e d l e r 1866: bei Vahrn (Hellr.). Auf der Schabser Höhe auch 392); war aber Synonym zu der bereits ein Jahr VII.1991 (3 Ex.) und VI.2009 (2 Ex.) aus Salweide zuvor benannten O. pedemontana Chevr. – nach gezogen (Hellr.). Die Käfer sind durch Zucht leich- Gredler (1882 und 1898) wurde diese Art später ter zu erhalten als mittels Suche an den Blättern. – In nur mehr durch Baron v. Tiesenhausen, Ende Mai, coll. G. Mörl Belege aus: Brixen VI.1976 (1), Aicha, in 18 Exemplaren bei Moritzing /Bozen auf einem VIII.1980 (4), Vahrn, VI.1983 (1) (leg. Mörl); ihm fremden Strauch mit grünlichen Blüten (ver- Brixen-Waldheim, VIII. 1985, 7 Ex. (leg. Deiaco, mutl. Rhamnus carthartica) gefangen (He l l r i g l coll. Mörl). – St u r a n i (1981) meldet die Art auch 1967: 59). – In der Typenschachtel Gr e d l e r s steckt aus dem Vinschgau vom Reschensee und aus Glurns noch ein Exemplar; seither ist die Art in Südtirol (vgl. Sa m a 1988: 164). Von E. Niederfriniger (in litt. "verschollen" (He l l r i g l & Ka h l e n , 1996). Es gibt 2009) im Martelltal im Juni 1996, 2 Ex. aus Salix aber auch Belege aus Trient (Be r t o l i n i 1887, Sa m a caprea gezogen. 1988). – Die Art, mit Locus typicus Piemont, ist in Norditalien verbreitet, südlich bis Romagna (Sa m a 174 Oberea linearis (Linnaeus 1761) 1988: 165-166, Fig. 64). Nach G. Sa m a , der sie in Der "Haselbock" hat eine weite Verbreitung in der Romagna bei Ravenna fand (VI.1978), entwi- Europa (Ho r i o n 1974: 202; Be n s e 1995: 372-373, ckelt sie sich in Rhamnus alpina und Rh. frangula. Fig. 1054). Larvenfraß in jungen, lebenden Trieben (Abb. 60) und Zweigen von Hasel (Corylus) und Juglans. Nach Gr e d l e r (1866: 392) auf Haselsträuchern,

122 selten. Bozen, im Frühjahre in Haslach (Hsm., Tribus Phytoeciini Gdlr.); St. Leonhard auf Walnussbäumen sehr selten (Meister). Von Be r t o l i n i (1899: 322) wiederholt bei 175 Phytoecia (Musaria) affinis (Harrer 1784) Kaltern gefunden. – In ganz Festland-Italien (Sa m a [= Musaria affinis (Harrer 1784)] 1988: 165-166). [= nigripes (Voet 1778) auct.] unavailable name; Auch im 20. Jh. recht spärliche Funde: bei Brixen Verbreitung südl. Mitteleuropa, Südosteuropa, "einzeln in der Mahr und bei St. Andrä" von collin-montan; Entwicklung in Umbelliferen. Prof. Hellweger gesammelt (Gerstendörfer 1931); (Ho r i o n 1974: 210-11, Fig. 50; Be n s e 1995: 414- in der Rienzschlucht bei Brixen, 18.VIII.1954 415, Fig. 1163; Je n i s 2001: 296-97); Ital.: Sa m a (v. Peez) (He l l r i g l 1967: 59). Vinschgau: Part- 1988: 176. schins, IV.1977, aus Haselästen gezogen (Kahlen) Nach Gr e d l e r (1866: 392, Phytoecia affinisPanz.): (Pe e z & Ka h l e n 1977: 395). Weitere Belege in „Von Dr. Setari bei Meran gefangen.“ Nach Be r t o l i - coll. m.: Bressanone, VII.1973 (leg. Sette); Brixen- n i (1899: 321) selten bei Trient. – Die Art entwickelt Waldheim, VI.1976 (1); Auer-Branzoll, VI.1975 sich in Stängeln krautiger Pflanzen:Chaerophyllum, (1); Kaltern-Mitterberg, V.1977 (1) (leg. Hellr.). Laserpitium, Peucedanum; in Italien kommt nach Auch später noch öfters vereinzelt gefunden: Kalte- Sa m a (1988: 176-177, Fig. 69, Musaria nigripes rersee, V.1981, 1 Ex. geklopft; ebenso Kalterersee Voet) im Norden, im Bereich des Alpenbogens die 22.VI.1987, 4 Ex. (leg./coll. G. Mörl). Mitterberg / Nominatform vor (Fr.-Ven. G., Südtirol-Trentino, Kaltern, VI.1984, 1 Ex. (Schwienbacher); Neu- Piemont, Ligurien), weiter südlich (entlang der markt, Sommer 1984, zahlreiche junge Larven in Apenninen) die ssp. nigrohirta Müller 1948. – Aus Haseltrieben (Hellrigl). Diese Larvenfraßspuren Südtirol fehlen rezente Funde, die Art ist hier "ver- waren auch anderorts nicht selten, z.B. Vahrn (vid. schollen" (vgl. He l l r i g l 1967: 59-60, Phytoecia G. Mörl). E. Niederfriniger (in litt.): Meran Umg. (Musaria) nigripes). – Ich kenne die Art aus Mün- In letzter Zeit von C. Deiaco an seinem Wohnort chen, Echinger Lohe, 1951 und aus Val d’Aosta, Predore bei Bergamo an Haselsträuchern öfters be- S. Remy, VII.1958. obachtet und gezüchtet (Belege in coll. G. Mörl). 176 Phytoecia nigricornis (Fabricius 1781) [00] [Oberea erythrocephala (Schrank 1776)] [Syn. = Phytoecia solidaginis Bach 1856] [subgenus Amaurostoma Müller 1906] Verbreitung Mittel- bis Südeuropa und südl. Nord- Verbreitung südliches Mitteleuropa und Südeuropa; europa; Entwickl. in verschiedenen Compositen; Entwicklung in Stängeln von Euphorbia-Arten; (Ho r i o n 1974: 210-11; Be n s e 1995: 434-35, (Ho r i o n 1974: 203-204, K. 48; Be n s e 1995: 376- Fig. 1205; Je n i s 2001: 300-01); Ital.: Sa m a 1988: 377, Fig. 1067; Je n i s 2001: 304-305; Sa m a : 167). 183. Gr e d l e r (1866: 392) erwähnt sie im Trentino aus Diese nicht häufige, aber weit verbreitete Art [Sa- Campo in Judikarien (Frapporti); nach Be r t o l i n i perda nigricornis Fabr.] lebt an Tanacetum solidago (1899) auch bei Rovereto (Halbherr). Sie erreicht (Rainfarn) und Artemisia, in deren Stängeln sie sich Südtiroler Gebiet aber nicht (He l l r i g l 1967: 64). entwickelt. Erscheinungszeit Mai /Juli. Ebenfalls an Euphorbia (E. palustris) lebt eine Nach Gr e d l e r (1866: 393, Phytoecia solidaginis weitere südosteuropäische Art, Oberea euphorbiae Bach) in Bozen hinter St. Anton auf Sträuchern im (Germar 1813), von der Gr e d l e r (l.c.) schreibt: Mai nicht selten (Gdlr.). Auch bei Welschnofen "finde ich unter meinen Notizen als Tiroler- ver (Lippert) und in Passeier, auf Gras (Gdlr.). – Die von zeichnet, vermag aber dermal keine nähere Aus- Gredler noch als eigene Art gehaltene solidaginis kunft zu geben." Diese Angabe kann sich allenfalls Bach, gilt heute nur mehr als ab. von nigricornis. auf Trentino beziehen, von wo sie Po r t a (1934) Im 20. Jh. bei Bozen, VI.1935 (1 Ex., Wohlm.); Castel- meldet (He l l r i g l 1967); allerdings nennen Mü l - firmiano-Sigmundskron V.1926 (1 Ex., MV.); l e r (1950) und Sa m a (1988) diese Art nur weiter im Eisacktal bei Grasstein, 12.VI.1966, 1 Ex. der südlich aus Friaul. ab. solidaginis Bach an Gras (Hellr.), 5.VI. 1 Ex. gestreift (Peez); in Brixen am Millander Bach,

123 1961-1966/68 an Rainfarn gestreift 7+3 Ex. (Peez, Leifers, 3.VI.1930 (leg. Sauter, coll. Peez), Leifers, Hellrigl) (He l l r i g l 1967: 60; 1974: 50). Bei Mauls 14.V.1932 (2 Ex., Pechlaner); Leifers, 7.V.1934 (M. Egger, i. litt. 2009). – Brixen-Kampan, VII. (2 Ex., Wohlmann); Bozen: Kaiserau und Rodler- 1977, 2 Ex. (Peez, coll. Hellr.). Vinschgau, Schnals- au, 8.V.1934 (2 Ex., Wohlmann); Lana, 18.V.1950, tal, Ladurn, VII.1975, 1 Ex. (leg./det. G. Rößler). 1 Ex. (Wohlmann), Auer, 25.V.1953 (Wohlmann) Bei Kaltern, V.1981, 1 Ex. (coll. Mörl), Neustift, (He l l r i g l 1967: 60; 1974: 50; Pe e z & Ka h l e n 1977: VI.1983, 1 Ex. (coll. Mörl). Tschögglberg Vöran, 395). – Zwei rezente Fundmeldungen liegen vor aus VI.2009 (R. Franke). Seis (Geo -Tag 2004); sowie Etschtal: Tschögglberg Vöran, VI.2006 (R. Franke). 177 *Phytoecia cylindrica (Linnaeus 1758) Weite Verbreitung in Europa, von Südeuropa, über 179 Phytoecia icterica (Schaller 1783) Mitteleuropa bis südl. Nordeuropa; (Ho r i o n 1974: [= Saperda ephippium Fabricius 1792] 213; Be n s e 1995: 428-429, Fig. 1189; Je n i s 2001: Zerstreute Verbreitung in Mittel- und Südosteuropa; 298-99); Ital.: Sa m a 1988: 183. – Entwicklung in Entwicklung in Stängeln von Umbelliferen; unteren Stängelteilen und im Wurzelhals von überall (Ho r i o n 1974: 217; Be n s e 1995: 424-25, Fig. 1183; häufigen Umbelliferen, wieChaerophyllum etc. Je n i s 2001: 300-01); Ital.: (Sa m a 1988: 185). In ganz Mitteleuropa (s. str.) besonders in hügeligen- Nach Gr e d l e r (1866: 393, Phytoecia ephippium montanen Lagen , nach Süden in den Alpen auch Fabr.): Terlan, 8. Juni und Bozen, auf s. g. Rosswie- subalpin; im allg. nur zerstreut und nicht häufig sen im Grase nicht selten (Hsm., Gdlr.). oder selten. Entwickelt sich in den Wurzeln von Pastinaca sati- Aus der Region Trentino-Südtirol bisher nur va und Daucus carota, nach De m e l t (1964) auch an 2 Meldungen aus Valsugana, bei Torcegno (Be r t o - Pimpinella. – Aus dem 20. Jh. liegen nur spärliche l i n i 1899: 322) und Val Calamento (vid. Sama!), ältere Funde vor: Bozen-Virgl, VII.1931, 1 Ex. (Rat- bzw. aus dem angrenzenden Veneto am Monte Bal- ter leg., coll. Wörndle); Sigmundskron, 3.VII.1925 do von Ha l bh e r r (1896). – Die Art fehlte in den bis- (1 Ex., Ratter leg., coll. Pechlaner /Innsbruck). herigen Südtirol-Verzeichnissen. – Neumeldung: (He l l r i g l 1967: 60; 1974: 50). [vgl. Sa m a 1988: Vinschgau, Schnalstal, Ladurn, 21.07.1974, (leg. p. 184, Fig. 74 Distribuzione]. – Aus Südtirol fehlen G. Rößler; det. Dr. G. Schmidt, Berlin). Eisacktal, seit 75 Jahren neuere Nachweise; die Art ist daher Mauls, VI.1985, 2 Ex. (leg./det. Hellrigl). hier als "verschollen" anzusehen.

178 Phytoecia pustulata (Schrank 1776) [00] [Phytoecia caerulea (Scopoli 1772) [= Saperda lineola Fabricius 1781] [= Saperda rufimana Schrank 1789] Verbreitung in Südeuropa und südl. bis östl. Mittel- Nach Gredler (1866: 393, Ph. rufimana Schrank) europa; Entwickl. in Schafgarbe (Achillea) u.a.; von Rosenhauer "im südlichen Tirol sehr selten" (Ho r i o n 1974: 213-15, Karte 51; Be n s e 1995: 420- gemeldet, wurde diese ostmediterrane, pontische 21, Fig. 1176; Je n i s 2001: 302-03); Ital.: Sa m a 1988: Art seither nie mehr in der Region gefunden. Nach 185. – Nach Gr e d l e r (1866: 393, Phytoecia lineola Sa m a (1988: 188) nur im Süden der Italienhalbinsel Fabr.): Schon von La i c h a r t i n g gekannt. Bozen, auf und in Sizilien vorkommend. Die Art ist aus dem Hecken am Fagen (Hsm.); Sigmundskron, im April Südtirol-Verzeichnis zu streichen [vgl. He l l r i g l öfters gestreift (Gdlr.); in Passeier (Gdlr.) und in 1967: 60, Nr. 159; 1974: 50; Ho r i o n 1974: 218]. Welschtirol (Zeni). Diese mehr südliche Art lebt an Compositen und 180 Phytoecia (Opsilia) coerulescens (Scopoli Umbelliferen; Käfer April /Juli. Im 20. Jh. mehr- 1763) fach in Bozen und im Etschtal nachgewiesen, [= Saperda virescens Fabricius 1781] aber immer nur vereinzelt; fehlt bisher im mitt- Weite Verbreitung in Süd- und Mitteleuropa; Ent- leren und oberen Eisacktal. – Bozen, 25.V. 1906 wicklung in Kräutern, wie Echium, Cynoglossum; (2 Ex. leg. Ratter, coll. Pechlaner /Innbruck); Bozen- (Ho r i o n 1974: 218-19; Be n s e 1995: 432-433, Moritzing, 7.V.1926, 1 Ex. (leg. Sauter, coll. Peez); Fig. 1201; Je n i s 2001: 296-97); Ital.: Sa m a 1988: 180.

124 Nach Gr e d l e r (1866: 393, Phytoecia virescens 20. Jh. zuerst bei Sterzing, V.-VI.1909 (Pfarrer Fabr., Saperda coerulescens Laicharting): Bozen, H. Knabl); dann in den 1950-60 er Jahren öfters am Etsch- und Eisackdamme, auf Echium vulgare, bei Brixen, besonders auf der Tschötscherheide, Ende Juni (Hsm., Gdlr.). (Grdlr. 1875): Passeier. – Mai /Juni (Peez), auch in den Eisackauen, in Elvas Die häufigste heimische Phytoecia-Art und wohl und bis St. Andrä aufsteigend (Peez). Am Virgl bei im ganzen Gebiet verbreitet. Vor allem an Echi- Bozen, V.1959 (Peez, coll. Hellr.). – Bozen, V.1935 um (Blauer Natternkopf), aber auch an Anchusa, (Wohlmann); Montan, VII.1955 (Wohlmann). Bei Lithospermum und Leucopsis. Die Käfer von Mitte Castelfeder-Auer, V.1970, mehrfach an blühenden Mai bis Ende Juli gut getarnt an den Stängeln und Crataegus (Peez, Kahlen) (He l l r i g l 1967: 57; Blättern der Brutpflanzen, die sie zur Mittagszeit 1974: 49). Im Vinschgau, bei Latsch, Eyers und bei Sonnenschein niedrig umschwärmen. Taufers stellenweise nicht selten (Rößler) (Pe e z Im 20. Jh. bei Brixen, in der Hachl (Hellweger) und & Ka h l e n 1977: 396). Weitere Belege in coll. m.: bei Neustift an Echium nicht selten, VI.1965/67, Auer-Neumarkt, V.1970 (1), Auer, 24.V.1972 (1), 30 Ex. (Peez, Hellr.). Bei Leifers, V.1933, div. Ex. Auer-Branzoll, V.1973 (1); Mitterberg, V.1972 (2) (Pechlaner); Waidbruck, VII.1970, 1 Ex. (Hellr.) (leg. Hellr.). – Castelfeder, Auer, Montan, Mitterberg, (He l l r i g l 1967: 60; 1974: 50). – Klausen-Thinne- Neumarkt Ende April bis Ende Mai nicht selten bach (600 m), VI.1960, 1 Ex. (H. Baumann i. litt.).– (Schwienbacher, in litt. 2009). Manchmal beim Im Unterland, bei Auer, V.1972, 4 Ex. und im oberen Klopfen am Mitterberg (M. Egger, i. litt. 2009). – Eisacktal bei Mittewald an Echium zahlreich, 1984 Monitoring: 1992-96, IT02, Montiggl, 600 m, 1 Ex. (Hellrigl). – Vinschgau, St. Martin i. K., VI.2007 (Schwienbacher). Die Art kommt auch in Nordtirol (R. Franke). (Wö r n d l e 1950: 300) und in Osttrirol (Ko f l e r 2009: 49) vor. Tribus Tetraopini

181 Tetrops praeustus (Linnaeus 1758) [= Tetrops nigra Kraatz 1859] Weite Verbreitung Nord-, Mittel- u. Südeuropa; Ent- wicklung in Zweigen Rosaceen (Prunus, Rosa); Ho r i o n 1974: 222-223; Be n s e 1995: 436-437, Fig. 1210; Je n i s 2001: 282-283; Sa m a 1988:190. Nach Gr e d l e r (1866: 391, Polyopsia, Tetrops pra- eusta Linn.) fliegt diese kleine Art [mit Gattungs- namen "Vielaugenbock" od. "Vieraugenbock"] nach Rosenhauer: "gleich im Frühjahre in Gärten und Wäldern ziemlich häufig herum". AufPrunus - Arten, besonders Zwetschkenbäumen, bis 1250 m. In Bozen Umg., bei Gries und St. Georgen, Kohlern usw., auch bei Kaltern, St. Pauls auf Spiraea arun- cus (Hsm., Gdlr.); St. Leonhard auf Weiden (Mstr.); St. Florian (Gdlr.) und im italienischen Etschgebiete (Zeni); Proveis (Gdlr.); Auch ein kleines Ex. ohne Makel der Flügeldeckenspitze kam vor [Nach Mü l - l e r 1950: 222 = ab. inapicalis Pic]. Das kleine, sog. „Pflaumenböckchen“ ist hier weit verbreitet, aber nicht häufig im April /Juni auf blühenden Sträuchern (Schlehen, Wildrosen) Abb. 4: Hermann Knabl (1880 -1940) und Bäumen (Obstbäume, Castanea). Die Larven Pfarrer in Gramais minieren unter der Rinde von dünneren Ästen. – Im Sterzing: 1909 -1910

125 182 Tetrops starkii Chevrolat 1859 Auf Tschötscherheide, am 27.V.1967, weitere 2 Ex. Verbreit. östl. Mitteleuropa und Südosteuropa, südl. an blühender Esche (Hellr.) (He l l r i g l 1974: 49). Nordeuropa; in Zweigen von Esche (Fraxinus); Diese Art kommt auch in Nordtirol (Wö r n d l e 1950: Ho r i o n 1974: 223; Be n s e 1995: 436-437, Fig. 1211; 300) und in Osttrirol (Ko f l e r 2009: 49) vor. Je n i s 2001: 284-285; Sa m a 1988:191. – Mü l l e r (1950: 222-224) meldet sie mehrerorts Gr e d l e r (1866: 391, Polyopsia, Tetrops) hatte diese aus Friaul-Ven. Giulia. – Sa m a (1988: 191, Fig. 78) Art noch nicht gekannt und nicht von Tetrops pra- gibt sie für Italien nur aus Friaul-Ven. Giulia an eusta unterschieden. – Erstnachweis für Südtirol (unter Zitierung auch der Angaben von Mü l l e r erfolgte 1964 durch Verf. auf Tschötscherheide bei 1950), nicht hingegen der aus TN-AA; die dortige Brixen, 18.V.1964, 3 Ex. von blühender Manna- Meldung durch He l l r i g l (1967, 1974) wird nicht esche (Fraxinus ornus) gestreift: 1 Ex. der forma erwähnt. – Laimburg V.1989 (leg. Roland Zelger), typica und 2 Ex. der ab. pseudopraeusta Müller Mitterberg 09.V.1987, 14.V.1992 (Schwienbacher, 1927 (De m e l t vid.), bei denen der dunkle Seiten- in litt.). – Eine rezente Meldung von Dr. Ko f l e r streif der Flügeldecken fehlt. Diese Varietät mel- (2009) für Osttirol (1960) aus Nußdorf im Drautal det Wö r n d l e (1950: 301) ausdrücklich auch aus schließt eine Verbreitungslücke zwischen Friaul Nordtirol, wo T. starki als häufiger aufscheint als und Nordtirol und beseitigt Zweifel an einem Vor- T. praeusta (He l l r i g l 1967: 57). kommen auch in Südtirol.

126 Zusammenfassung

Vor 43 Jahren war erstmals eine "Cerambycidenfauna Südtirols" erschienen (He l l r i g l 1967), welche einen 100 jährigen Vergleich mit den alten Angaben von Gr e d l e r (1866/68: "Die Käfer von Tirol") ermöglichte. Nach über 4 Jahrzehnten sollte nun eine neu überarbeitete und wesentlich erweiterte Auflage folgen, in der neben zahlreichen neuen Fundangaben auch eine Anpassung an die seit den 1980 er Jahren stark veränderten wissenschaftlichen Namen der Cerambycidae aufscheinen sollte. Die wissenschaftliche Nomenklatur wurde den Werken von Be n s e (1995), Ja n i s (2001) und Fa u n a Eu r o p a e a (2007/09) angepaßt. Neben einer faunistischer Erfassung der Arten ging es auch um Untersuchung ihrer Entwicklungs- und Lebensweise. Im Zuge der langjährigen Erhebungen und Zuchtbeobachtungen zur Cerambycidenfauna Südtirols konnte die Lebensweise von rd. 30 Arten genauer erforscht und abgeklärt werden. Neben eigenen Erkenntnissen des Verfassers, wurden summarisch auch die Funde und Zuchtergebnisse von 5 weiteren Spezialisten mit einbezogen, die seit Jahrzehnten in Südtirol sammlerisch tätig waren. Es sind dies: Manfred Kahlen (Hall i.Tirol), Werner Schwienbacher (Auer), Manfred Egger (Innsbruck), Edmund Niederfriniger (Schenna) und Georg v. Mörl (Brixen). Im einleitenden Abschnitt wird ein historischer Rückblick über die Cerambyciden-Forschung in Südtirol gegeben: von La i c h a r t i n g (1784: Verzeichniss der Tyroler-Insecten"), mit 74 Cerambyciden, über Ro s e n h a u e r (1847: "Die Käfer Tyrols") und Gr e d l e r (1863, 1866: "Die Käfer von Tirol") mit 136 Arten Cerambycidae (bei insgesamt 2828 Käferarten), bis zur 2. Hälfte des 20. Jh., mit den Arbeiten von He l l r i g l 1967 ("Cerambycidenfauna Südtirols") mit 160 Arten, sowie von Pe e z & Ka h l e n 1977 ("Die Käfer von Südtirol") und Ka h l e n 1987, mit 4364 Käferarten und 161 Cerambycidae. – Die vorliegende Neubearbeitung umfaßt 171 heimische Bockkäfer-Arten; dabei liegen bei 148 Arten (86 %) u.a. auch rezente Nachweise aus den letzten 10-20 Jahren vor. Neue Meldungen seit den letzten Verzeichnissen von He l l r i g l (1967, 1974/75) und Ka h l e n (1977, 1987) betreffen folgende Arten: Acmaeops marginatus, Necydalis ulmi, Trichoferus cinereus, Trichoferus griseus, Glaphyra kiesenwetteri, Lidoderina linearis, Phymatodes lividus, (Xylotrechus rusticus), Xylotrechus stebbingi, Saperda perforata, Phytoecia cylindrica. Die 182 [171] behandelten Arten von Cerambycidae sind 7 Unterfamilien zuzuordnen (4 Prioninae, 1 Vesperinae, 50 Lepturinae, 2 Necydalinae, 9 Spondylidinae, 62 Cerambycinae, sowie 54 Lamiinae). Nach kurzen Angaben zur Verbreitung in Europa und zur Entwicklungsbiologie, beginnen die einzelnen Art- besprechungen jeweils mit Zitierung der alten Fundangaben für Südtirol von Gr e d l e r (1866), um einen Vergleich mit den anschließenden rezenten Fundmeldungen des 20. Jh. zu erhalten. In der vorliegenden Arbeit werden 182 Arten nummeriert aufgelisteten; davon sind 171 Arten von hier nachge- wiesen. Als möglich aber nicht gesichert sind 11 Arten angeführt (Nummern [Nr.] in Klammern); davon betreffen 5 Arten vermutliche Fehlmeldungen, wo (frühere) Vorkommen aber nicht auszuschließen sind: [05] Vesperus luridus; [55] Leptura aethiops, [56] Leptura arcuata, [117] Cyrtoclytus capra, [160] Calamobius filum.Hingegen waren 6 Arten teilweise schon aus importierten Hölzern geschlüpft und könnten hier eventuell noch zu erwarten sein: [81] Stenopterus ater, [97] Semanotus russicus, [120] Plagionotus floralis,[124] Chlorophorus herbsti, [146] Pogonocherus perroudi & P. neuhausi, [170] Menesia bipunctata. Einige Arten sind verschollen, d.h. seit über 50 Jahren kein Nachweis mehr: 02 Tragosoma depsarium, 29 Anop- lodera rufipes, 40 Corymbia erythroptera, 50 Stenurella septempunctata, 57 Necydalis major, 70 Cerambyx miles, 107 Phymatodes fasciatus, 126 Chlorophorus trifasciatus, 130 Dorcadion arenarium, 156 Acanthocinus reticulatus, 172 Oberea pedemontana, 175 Phytoecia affinis,179 Phytoecia icterica. Zehn in früheren Verzeichnissen geführte Arten betrafen nachweisliche Fehlmeldungen, die nunmehr zu streichen waren; diese wurden ohne fortlaufende Nummern [00] in eckige Klammern gesetzt: [Cortodera holosericea, Pedostrangalia pubescens, Clytus rhamni, Dorcadion aethiops, Dorcadion fulvum, D. pedestre, D. etruscum, Dorcadion fuliginator, Agapanthia dahli, Phytoecia caerulea]. Ebenfalls mit [00]-Nummern versehen wurden einige weitere, hier nicht nachgewiesene Arten, die zur faunistischen Abgrenzung hier kurz kommentiert wurden: [Akimerus schaefferi, Nivellia sanguinosa, Grammoptera ustulata, Vadonia unipunctata, Arhopalus syriacus, Nothorhina punctata, Stenopterus flavicornis, Ropalopus macropus, Parmena pubescens, P. subpubescens, Oberea erythrocephala & O. euphorbiae]. – Abbildungen: 18 Bildseiten mit 100 Figuren; Bibliographie: 112 Referenzen.

127 5 Literaturverzeichnis: Bockkäfer – Coleoptera Cerambycidae

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130 Artenregister – Namensregister

A. Gattungsnamen: Synonyme kursiv

Acanthocinus 113, 151 Gaurotes (Carilia) 50 Penichroa 74 Acanthoderes 111 Glaphyra 76, 142 Phymatodes 87 Acmaeops 49 Gracilia 75 Phymatoderus 108 Aegomorphus 111 Grammoptera 54 Phytoecia 123 Aegosoma 40, 136 Pidonia 51 Agapanthia 114 Haplocnemia 107 Plagionotus 85 Akimerus 46 Herophila 102 Poecilium 88 Alosterna 54 Hesperophanes 74 Pogonocherus 108 Anaesthetis 108 Hylotrupes 80, 144 Prionus 42, 137 Anaglyptus 99 Pronocera 81, 144 Anastrangalia 56 Judolia 60 Pseudosphegesthes 96 Anisarthron 72 Pseudovadonia 55 Anoplodera 55 Lamia 103 Purpuricenus 90 Aphelocnemia 107 Leioderes 82, 144 Pyrrhidium 86, 146 Arhopalus 69 Leiopus 112 Aromia 79, 143 Leptura (Rutpela) 55, 139 Rhagium 43 Asemum 68, 141 Leptura (Strangalia auct.) 65 Rhamnusium 45 Lepturobosca 56 Ropalopus 80, 144 Brachyta 47 Letzneria 53 Rosalia 80, 143 Lioderina 83 Caenoptera 75 Saperda (Anaerea) 116, 151 Calamobius 116 Megopis 40 Saperda (Compsidia) 117 Callidium 85, 146 Menesia 121 Saperda (s. str.) 118, 151 Callimellum 77 Mesosa 107, 150 Saperda perforata 119, 152 Callimus 77 Molorchus 75, 142 Saphanus 71 Cerambyx 72, 142 Molorchus 76 Semanotus 83, 145 Chlorophorus 96, 147 Monochamus 104, 149-150 Spondylis 68 Clytus 93, 147 Morimus 102 Stenidea 108 Cornumutila 53, 138 Stenocorus 46 Cortodera 51, Nathrius 75 Stenopterus 77 Corymbia (Leptura) 59, 138 Necydalis 67, 140 Stenostola 120 Corymbia (Melanoleptura) 60 Neoclytus 95, 147 Stenurella 63 Criocephalus 69 Nivellia 53 Strangalia 64 Cyrtoclytus 94 [Nothorhina] 70 Strangalina 64

Deilus 79 Obrium 78, 143 Tetropium 70 Deroplia 108 Oberea 121 Tetrops 125 Dinoptera 49 O. pedemontana 122, 152 Tragosoma 41 Dorcadion 99-100 Oplosia 111 Toxotus 15 Dorcatypus 102, 148 Oxymirus 45 Trichoferus 74 Typocerus 64 Ergates 41, 136 Pachyta 46, 137 Evodinus 48 Pachytodes 71 Vadonia 56 Exocentrus 112 Paracorymbia 58 Vesperus 43 Parmena 101, 148 Pedostrangalia 62, 138 Xylotrechus 90, 147

131 B. Artennamen: Synonyme kursiv

A cerambyciformis (Pachytodes) 61 fugax (Deilus) 79 abdominalis (Grammoptera) 54 cerambyciformis (Judolia) 61 fulva (Paracorymbia) 58 acuminatus (Neoclytus) 95 cerdo (Cerambyx) 72 fuscum (Tetropium) 70 adspersus (Exocentrus) 112 cinerea (Oplosia) 111 aedilis (Acanthocinus) 113 cinereus (Pseudosphegesthes) 96 G aeneum (Callidium) 85 cinereus (Trichoferus) 74 gabrieli (Tetropium) 71 aethiops (Leptura) 66 clathratus (Evodinus) 48 galloprovincialis (Monochamus) 104 aethiops (Strangalia) 66 clavipes (Acanthoderes) 111 genei (Deroplia) 108 affinis (Phytoecia, Musaria) 123 clavipes (Ropalopus) 80 genei (Stenidea) 108 alni (Phymatodes, Poecilium) 89 coerulescens (Phytoecia, Opsilia) 124 glabratus (Phymatodes) 88 alpina (Rosalia) 80 collaris (Dinoptera) 49 glabromaculatus (Chlorophorus) 97 angulatus (Callimus) 77 coriarius (Prionus) 42 gracilicorne (Tetropium) 71 angulatum (Callimellum) 77 cordigera (Corymbia) 59 griseus (Acanthocinus) 114 angusta (Pronocera) 81 coriaceum (Callidium) 85 griseus (Trichoferus) 74 annularis (Leptura) 66 curculionoides (Mesosa) 107 antilope (Xylotrechus) 92 cursor (Oxymirus) 45 H arcuata (Leptura) 66 cylindrica (Phytoecia) 124 herbstii (Chlorophorus) 97 arcuatus (Plagionotus) 95 hispidulus (Pogonocherus) 108 arenarium (Dorcadion) 101 D hispidus (Pogonocherus) 109 arietis (Clytus) 93 [dahli (Agapanthia)] 114 holosericea (Cortodera) 52 arvicola (Xylotrechus) 92 decoratus (Pogonocherus) 110 humeralis (Cortodera) 52 asper (Morimus) 102 depsarium (Tragosoma) 41 hybrida (Paracorymbia) 58 ater (Stenopterus) 77 detritus (Plagionotus) 95 attenuata (Strangalia) 64 dubia (Anastrangalia) 56 I- J attenuatus (Typocerus) 64 dubia (Stenostola) 120 icterica (Phytoecia) 124 aurulenta (Leptura) 65, 139 inexspectata (Leptura) 57 aurulenta (Strangalia) 65 E interrogationis (Brachyta) 47 erratica (Judolia) 61 interrogationis (Evodinus) 47 B erraticus (Pachytodes) 61 inquisitor (Rhagium) 43 bajulus (Hylotrupes) 80 erythroptera (Corymbia) 59 barbipes (Anisarthron) 72 [erythrocephala (Oberea)] 123 K bicolor (Rhamnusium) 45 kaehleri (Purpuricenus) 90 bifasciata (Stenurella) 63 F kiesenwetteri (Glaphyra) 76 bifasciatum (Rhagium) 43 faber (Ergates) 41 kollari (Leioderes) 82 [bipunctata (Menesia)] 121 fasciata (Penichroa) 74 brevipennis (Nathrius) 75 fasciatus (Phymatodes) 89 L brunneum (Obrium) 78 fasciculatus (Pogonocherus) 109 lama (Clytus) 93 bulzanensis (Prionus) 41 femorata (Cortodera) 51 lamed (Pachyta) 46 buprestoides (Spondylis) 68 femoratus (Ropalopus) 81 lineata (Letzneria) 53 fennica (Oplosia) 111 linearis (Lioderina) 83 C ferrea (Stenostola) 120 linearis (Oberea) 122 cantharinum (Obrium) 78, 143 ferus (Arhopalus) 69 livida (Pseudovadonia) 55 capra (Cyrtoclytus) 94 figuratus (Chlorophorus) 96 lividus (Phymatodes) 87 carcharias (Saperda, Anaerea) 116 filum (Calamobius) 116 lurida (Pidonia) 51 cardui (Agapanthia) 115 flavicornis (Stenopterus) 77 luridus (Vesperus) 43 castaneum (Tetropium) 70 [floralis (Plagionotus)] 95 lusitanus (Exocentrus) 112

132 praeustus (Tetrops) 125 seydlii (Saperda) 119 M pratensis (Acmaeops) 50 septempunctata (Stenurella) 64 [macropus (Ropalopus)] 81 [pubescens (Parmena)] 102 septentrionis (Acmaeops) 49 maculata (Leptura, Rutpela) 65, 139 [pubescens (Pedostrangalia)] 62 sexguttata (Anoplodera) 55 maculata (Strangalia) 65 [punctata (Nothorhina)] 70 sexmaculata (Judolia) 60 maculicornis (Paracorymbia) 59 punctata (Saperda s. str.) 120 similis (Saperda, Anaerea) 117 major (Necydalis) 67 punctipennis (Exocentrus) 113 starkii (Tetrops) 126 marginatus (Acmaeops) 49 pupillata (Oberea) 121 stebbingi (Xylotrechus) 92 marmottani (Glaphyra) 76 pusillus (Phymatodes) 88 striatum (Asemum) 68 melanura (Oberea) 122 pustulata (Phytoecia) 124 [subpubescens (Parmena)] 102 melanura (Stenurella) 63 sutor (Monochamus) 106 melanura (Strangalia) 63 Q sycophanta (Rhagium) 44 meridianus (Stenocorus) 46 quadrifasciata (Leptura) 65 [syriacus (Arhopalus)] 79 miles (Cerambyx) 73 quadrifasciata (Strangalia) 95 minor (Caenoptera) 75 quadrimaculata (Pachyta) 47 T minor (Molorchus) 75 quadrivittata (Cornumutila) 53 tabacicolor (Alosterna) 54 minuta (Gracilia) 75 testacea (Anaesthetis) 108 mordax (Rhagium) 54 R testaceus (Phymatodes) 87 moschata (Aromia) 79 reticulatus (Acanthocinus) 114 textor (Lamia) 103 [muricata (Nothorhina)] 70 revestita (Pedostrangalia) 62, 138 timida (Penichroa) 74 mysticus (Anaglyptus) 99 reyi (Anastrangalia) 57 tristis (Dorcatypus) 102 [rhamni (Clytus)] 94 tristis (Herophila) 102 N rubra (Corymbia) 60, 138 trifasciatus (Chlorophorus) 97 nebulosa (Mesosa) 107 ruficornis (Grammoptera) 54 nebulosus (Leiopus) 112 rufipes (Anoplodera) 55 U [neuhausi (Pogonochaerus)] 110 rufipes (Phymatodes) 88 ulmi (Necydalis) 67, 140 nigra (Stenurella) 64 rufus (Stenopterus) 77 umbellatarum (Glaphyra) 76 nigra (Tetrops) 125 [russicus (Semanotus)] 84 umbellatarum (Molorchus) 76 nigricornis (Phytoecia) 123 rusticus (Arhopalus) 79 undatus (Semanotus) 83, 145 nigripes (Phytoecia, Musaria) 123 rusticus (Criocephalus) 79 ungaricus (Ropalopus) 81 rusticus (Xylotrechus) 91 unifasciata (Parmena) 101 O unipunctata (Vadonia) 56 oculata (Oberea) 122 S ustulata (Grammoptera) 54 octopunctata (Saperda s. str.) 118 saltuarius (Monochamus) 104 ovatus (Pogonocherus) 110 sanguineum (Pyrrhidium) 86 V-W sanguinolenta (Anastrangalia) 57 variegata (Grammoptera) 54 P [sanguinosa (Nivellia)] 53 variabilis (Phymatodes) 87 [pannonica (Agapanthia)] 115 sartor (Chlorophorus) 98 varius (Chlorophorus) 98 pantherinus (Xylotrechus) 90 sartor (Monochamus) 105 velutinus (Cerambyx) 72 pedemontana (Oberea) 122, 152 scabricorne (Aegosoma) 40 [verticalis (Pedostrangalia)] 62 perforata (Saperda s. str.) 119 scabricornis (Megopis) 40 villosoviridescens (Agapanthia) 115 [perroudi (Pogonocherus)] 110 scalaris (Saperda s. str.) 118 violaceum (Callidium) 86 piceus (Saphanus) 71 [schaefferi (Akimerus)] 46 virens (Lepturobosca) 56 [pilosus (Chlorophorus)] 97 scopolii (Cerambyx) 73 virginea (Gaurotes, Carilia) 50 polonicus (Criocephalus) 69 scutellata (Corymbia) 60 welensii (Cerambyx) 72 populnea (Saperda, Compsidia) 117 scutellata (Melanoleptura) 60

133 134 A. Bockkäfer Bildnachweis: Alle Aufnahmen vom Verfasser K. Hellrigl

Abb.1: Verf. K. Hellrigl, VIII.1996 Hrsg. der „Tierwelt von Südtirol“

Abb. 2: Edmund Niederfriniger (Schenna), mit seinem Holzzuchtkäfig: 22.08.2009

Abb. 3: Georg v. Mörl, Vahrn, 11.10. 2009;

Abb. 3 b: Holzkäferzuchten in 10 Kartons (60 x 40 x 45 cm) Vahrn, V. 2009: G. v. Mörl

135 Abb. 3c: Holzkäferzuchtkäfig Vahrn, G. v. Mörl, 2009 /2010

Abb. 5-6: Aegosoma scabricorne. Fluglöcher in Pappel, Montiggl: 28.04.2005 Puppe ♀ + Larve: Ahorn, Vahrn: 04.07.2009

Abb. 7: Ergates faber - Fluglöcher Kiefernstöcke: Rodeneck, 26.10.2009

136 Abb. 8: Prionus coriarius: Sägebock (♂+♀): Vahrn, 30.VII.1988

Abb. 9 a: Ergates faber: Mulmbock ♀: Abb. 9 b: Ergates faber: Mulmbock ♂: Rodeneck, 31.07.2010 Lüsen-Walder, 17.07.2010

Abb. 10: Pachyta lamed (♂+♀) Mittewald-Flagge, VI /VII.1988

137 Abb. 11: Cornumutila quadrivittata ♀ Moravia: Karlova, VI.2006 (leg. Kraus)

Abb. 12: Corymbia rubra ♀ Mittewald-Flagge, VII.1988

Abb. 13 -14: Pedostrangalia revestita 13: Käfer Färbungsvarietäten: VI.1985 14: Brixen, Befall Ulmenaststumpf, VI.1985 14 b: Mitterberg, Befall Eichenast, 22.06.1984

138 Abb. 15: Leptura (Rutpela) maculata Mittewald-Flagge, VIII.1988

Abb. 16: Leptura aurulenta Käfer aus Haselstock, Partschins: VII.2009 (leg. Niederfriniger, Foto Hellr., 2009)

139 Abb. 17: Necydalis ulmi; Käfer aus Birkenstock, Schnalstal: VI.2002 1♂ + 5♀ (leg. Niederfriniger, Foto Hellr., 2009) Erstnachweis für Südtirol

140 Abb. 18: Tremex fuscicornis Laubbaum-Holzwespe; Schnalstal, Birkenstock: VI.2002 (leg. Niederfriniger); Erstmeldung für Südtirol

Abb. 19-20: Asemum striatum Aicha, VII.1988: Puppe in Kiefernstock Ausbohrlöcher an der Stockoberseite

141 Abb. 21 a: Cerambyx cerdo ♂ – Großer Eichenbock Abb. 21 b: Cerambyx velutinus – Samtiger Eichenbock Castelfeder, VI.1967 – VIII.1970 (leg. Hellrigl) (oben)

Abb. 22-23: Molorchus minor Abb. 22: Fraßbild an Fichte: Vahrner See, VI.2009 Abb. 23: Käfer, Vahrn-Raudegg: V. 2009 (Zucht) (Mitte)

Abb. 24: Glaphyra marmottani Mitterberg /Kaltern: 24.V.1972 (Hellrigl 1974)

142 Abb. 25-26: Obrium cantharinum; Vahrn, Aspe: Larven-Fraßbild + Käfer: VII.2009

Abb. 27 a: Aromia moschata - Moschusbock Abb. 27 b: Rosalia alpina – Alpenbock Eisacktal: Mauls, 13.VII.1991 Steiermark, IX.1984 (Hellrigl);

143 Abb. 28: Hylotrupes bajulus – Hausbock Vahrn (700 m), im Haus, VII.1989 Abb. 29: Ropalopus ungaricus – Ahornbock , Klenovica, VII.1978 (leg. J. Sobota)

Abb. 30: Pronocera angusta Abb. 31: Leioderes kollari Schmaler Fichtenbock, beim Nadelfraß Atzwang, 15.V.1972 (Hellrigl 1974) Mittewald-Flagge, VII.1988

144 Abb. 32: Semanotus undatus – Wellenbock a. Vahrn: Fichtenstamm, III.1991; Käfer, IV.1992 b. Vahrn: 9 Zuchtkartons, III.-V.2009 c. Vahrn: Larvenfraßbilder und Käfer, 09.05.2009

145 Abb. 33: Callidium violaceum Vahrn: Käfer aus Zucht, V.2009 (links)

Abb. 34: Callidium aeneum Käfer und Fraßbild Fichte, Mauls VI.1984 großer heller Larven-Platzfraß: C. aeneum Larvenfraß unregelmäßig: Pronocera angusta (oben und links)

Abb. 35-36: Pyrrhidium sanguineum 35: Vahrn: Fraßbild Edelkastanie, V.2003 36: Atzwang/Milland, 18.04.2005 (unten)

146 Abb. 37: Xylotrechus pantherinus Neustift, 30.VI.1969 S. caprea (Hellrigl 1974) (links)

Abb. 38: Xylotrechus rusticus Atzwang, VI.1998 P. tremula (Niederfriniger)

Abb. 39: Xylotrechus antilope Mitterberg /Kaltern, 21.V.1972 (Hellrigl 1974), (rechts)

Abb. 40: Xylotrechus arvicola Etschtal /Auer, 18.VII.1971 (Hellrigl 1974), (links)

Abb. 41: Xylotrechus stebbingi Algund, aus Eschenbrettern VIII.1988

Abb.42: Clytus lama Mittewald-Flagge, VII.1988, (rechts)

Abb. 43: Neoclytus acuminatus Etschtal /Auer, 21.V.1972 (Hellrigl 1974), (links)

Abb. 44: Chlorophorus glabromaculatus Etschtal /Auer, 21.V.1972 (Hellrigl 1974)

147 Abb. 45: Parmena unifasciata Eisacktal, Waidbruck, VII-VIII.1970

Abb. 46: Parmena subpubescens Abb.47: 132 Dorcatypus tristis Hellrigl 1971; Loc. Typicus: „Trauerbock“: Kroatien, 5.VII.1988 Levanzo, Isole Egadi; Sizilien

148 Abb. 48: Monochamus galloprovincialis Schabs, VI.1990; Befallsbild u. Reifungsfraß ♀ Anflug, Kiefernbock ♀, Montiggl, VI.2009

Abb. 49: Monochamus saltuarius, Käfer ♀♂: Mittewald-Flagge, VII.1988

149 Abb. 50-51: Monochamus sartor Käfer ♀♂: Mittewald-Flagge, VII.1988; Ausfluglöcher in Fichtenstämmen, Vahrn: Ruine Salern, VII.2009

Abb. 52: Mesosa curculionoides, aus Misteln: 27.VII.2005 (Hellrigl)

150 Abb. 53: Acanthocinus griseus Grauer Fichten-Zimmermannsbock Mittewald-Flagge, VII.1988

Abb. 54: Saperda similis Neustift: Schabs, VI.1991, aus Salweide (rechts oben)

Abb. 55: Saperda scalaris Mittewald-Flagge, VII.1988 (rechts)

Abb. 56: Saperda octopunctata Brixen-Tschötsch, an Linde: VII.1984

151 Abb. 57-58-59: Saperda perforata Käfer aus Aspe: Vahrn, 25.02.2009; Vahrn; Fraßbild alt, an Stamm Zitterpappel Vahrn, 25.09.2009, Larvenfraßbild (frisch) unter Aspenrinde

Abb. 60: Oberea pedemontana Ravenna, VI.1978 (leg. G. Sama)

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