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Die Bedeutung des heiliges Liedes in der deutschen evan- gelischen Kirche. Alle Zeiten, alle Gaue, alle Stände haben daran gearbeitet, alle Seiten des christlichen Lebens kommen darin zur Darstellung. Das Gesangbuch, die bedeutsamste lite­ rarische Schöpfung der Kirche der Reformation nächst Luthers Bibelübersetzung. Hymnologische Charakterköpfe.' Seite 1 Der heilige Gesang in Deutschland vor der Reformation Seite 7 Das Lied im Gottesdienste so als der^Gottesdienst selbst. Heiliger Gesang in der ersten Christengemeinde. Griechische Hymnen. Der Reichtum lateinischer Kirchen- und Volkspoesie. Das deutsche heilige Lied. Minnesang und Mystik. Tauler und H. von Laufenberg. Geißlerlieder. Lieder zu den hohen Fest- zeiten, mit ihren Melodien vom 12. Jahrhundert bis heute un- verklungen. Episches und Dramatisches im heiligen Liede. Da$ deutsche evangelische Kirchenlied. In der Zeit der Reformation. 1534-1560. Seite 22 Das wiederentdeckte Evangelium weckt den Freudenton des evangelischen Kirchenliedes. In Luther ist der Kirchengesang seiner Zeit verkörpert. Luther als Lyriker, Liturg, Musiker, Hymnolog, Prophet und Lehrer im Kirchenliede. Das Lieder- jähr 1524. Luther der Schöpfer des Gesangbuches. Seine Lie- der nach der Zeit ihrer Entstehung. Ihre Schicksale in der evangelischen und katholischen Kirche. Unsere Schuld an sie. Luthers Dichterkreis. Speratus und Gramann in Königsberg, Jonas, Eber und E. Creuziger in Wittenberg, Walther in Sachsen, Spengler, Sachs, Heyden in Nürnberg. Die Straßburger Dichter. Hubert, Meuslin, Capito, Vogtherr, Englisch, Jud. Die Dichter oberdeutscher Mundart. Zwingli und die Konftanzer Zwick, Ambrosius Vlaurer, Thomas Blaurer. Die Dichter plattdeutscher Zunge. Slüters Ge- sangbuch, 1525. Bonnus, Freder, Knopken. Die Böhmischen Brüder und ihre drei Gesangbücher,

Bibliografische Informationen digital»« durch !H http://d-nb.info/575215623 SIBLIOTHE — VIII — > je eins von Weiße, Horn, Herbert. Weißes dichterische Be- deutung. — Reusner, der Anhänger Schwenkfelds. Mathesius und Herman, der Pfarrherr und der Kantor im Joachimstal. Namenlose Lieder.

In der Zeit der Gegenreformation. lSeo—1618. Seite 71 Stilles Heldentum der Dichter in dieser Zeit der Sorge und des Kampfes um die reine Lehre. Selnecker. Vorwiegen der Sterbelieder: Ringwaldt, , Herberger, Leon. Nicolais Lieder sind auch Sterbelieder und doch mehr als das. Vorklang der Jesusliebe im Kirchenliede. M Moller. Vertrauenslieder: Joachim Magdeburg, Helmbold, Biene- mann. Schalling. Becker und sein Psalter im Gegensatze gegen den Lobwasserschen. Kein Luther! Wenig jubelnde Festlieder in dieserZeit. Chr.Fischer. Hagen. Hauslied und Lehrlied. Spruch- dichtung im Gesangbuche. Noch ein Geschlecht plattdeutscher Dichter. Die reformierte Kirche hegt den lutherischen Lieder- schätz, dichtet ihn aber mannigfach um. In und nach dem dreißigjährigen Kriege. 1618-1675. Seite 91 Die Notzeit ohne Gleichen auch eine Trostzeit ohne Gleichen. Neuer Aufschwung von Poesie und Musik mitten unter den Schrecken des Krieges. Opitz. Die kirchliche Dichtung dieses Zeitraumes im Vergleich zu der der früheren und der späteren Zeiten. . „Sein Leben sind seine Lieder." Er fingt von der Kirche Kreuz und Trost, von Buße, Haus, Beruf, weniger von den hohen Freudenzeiten des Kirchen- jahres. Mittelalterliche Vorlagen. Dichter vor 1630. Lieder von den „letzten Dingen" von Kiel, Meyfart, Siegfried, Schein. Die Zeit des Siegeslaufs Gustav Adolfs in Deutschland (1630—1632). Im Jahre der Landung Gustav Adolfs in Deutschland erschienen die meisten Lieder I. Heer- manns, um diese Zeit auch die Lieder von Stegmann, Rinckart, Fleming. Rinckart als tapferer Pfarrherr seiner Gemeinde in Pest und Krieg. Sein Danklied ein Tischlied. Flemings ge- heiligtes Selbstgefühl. „Gustav Adolfs Feldlied". Wegelin. Die Königsberger Dichter, .der Sterblichkeit be-. flissene". Dach, Werner, Weißel, Thilo, Albert, Titz. , im Dichten allzufruchtbar, in seinen besseren Liedern nicht ohne Kraft und Schwung. — IX —

Paul Gerh ardt. Sein Leben. Sein konfessioneller Kon- slikt mit dem Großen Kurfürsten. Seine 133 Lieder und Ge­ dichte stellen fast ein vollständiges Gesangbuch dar. Die Ausgaben von Krügers seit 1647 (be­ sonders die fünfte, 1653) die Quellen für die meisten Gerhardt-, lieber. Der Herzpunkt seines Singens die Rechtfertigung durch den Glauben. Seine Festlieder ebenso bedeutend als die vom christlichen Leben. Nur fehlen durchschlagende auf Bußtag und Totenfest. Seine sonnige Weltanschauung. Die Festlieder sind Christuslieder, im übrigen wiegen die Lieder des ersten Artikels vor. Gerhardt ein weltoffener Dichter: Natur, Familie, Vaterland haben in feinen Liedern eine geweihte Stätte. Echte Volkslieder sind sie fast alle in den Versmaßen des 16. Jahrhunderts gebaut. Die Sprache schön durch Schlicht- heit gleich der Goethes. Crügers und Eßelings Weisen zu Ger­ hardts Worten. Er selbst hat seine Lieder nie herausgegeben. Sein Lakonismus. Kein Lied von der Kirche, geschweige von den konfessionellen Bitternissen der Zeit. Die Bedeutung Ger- Hardts für seine und für unsere Zeit. Berliner Dichter. Schirmer. Pauli. Die Hannoverschen Dichter Gesenius und De- nicke und andere Umdichter des Kirchenliedes in der Zeit des dreißigjährigen Krieges. Umdichtungen alter und neuer Lieder aus Gründen teils des neuen dichterischen Geschmacks, teils der Nüchternheit der christlichen Anschauung, von Stöcken. Stockfleth. Dichter Schlesiens und der Lausitz. Die drei Ju- risten A. von Löwenstern, I. Franck, tz. Held. Gryphius. David Behme. Die Dichter des Nürnberger Blumenordens, v. Birken, Tietze, Wegleiter. Johann Scheffler und verwandte Dichter. Katho- lische Dichtung in dieser Zeit. Der niederrheinische Jesuit von Spee. Unter mystischen Einflüssen dichtet Scheffler seine Hoheliedpoesie. Knorr von Rosenroth. Elisabeth von Senitz. Sächsische und Thüringische Dichter. Keimann, Neumark, Homburg, Rodigast, Fritsch und die beiden Rudot-' städter Gräfinnen, Nachtenhöfer, . Norddeutsche Dichter. Burmeister, von Mengden, Sacer, Friedrich Funcke,Herzog Anton Ulrich vonBraunschweig. Namenlose Lieder, darunter „Jesus meine Zuver- ficht", 1653. Liturgische Lieder oott Clausnitzer, H. Schenk, Haß- locher, Johann Olearius. — X —

In der Zeit des Pietismus. 1675-1750. Seite 182 Das neue Leben und die neuen Lieder. Drei Zeiten pietisti- fcherDichtung,die sich alsFrühling.-Sommer,Herbstkennzeichnen Der Frühling. Die „Männer der Sehnsucht" ausSpe- ners Schule. Der mystische Schütz. Die Reformierten I. Nectnder und Buchfelder. Lutherische Pietisten. Im' Norden Laurenti und Scriver, in Nürnberg Dehler, in Berlin Schade, in Thüringen und Sachsen Drese, Schröder, Arnold, Freystein, Crasselius, Herzog, M. Müller. Neuh und die Grafen von Stolberg in Wernigerode. Der Sommer. Die Fülle neuer Lieder. Ihre Samm- lung in Halle (durch Schütz 1697 und Freylinghausen, 1704 und 1714), in Berlin (durch Porst, seit 1708) und sonst. Der Hallische Liebesquell und der Hallische Liedesquell. Im Waisenhause A.H.Francke, der Arzt Richter und J.A.Frey- linghausen, an der Universität die Professoren der Theologie Lange, Ruopp, Breithaupt, Herrnschmidt, die Professoren der Rechte Böhmer, Wolf. Sächsische und andere Dichter. I. I. Winckler. Gotter in Gotha. Arends und I. E. Schmidt; Schenk und Scheidt; Weihe in Gohfeld; die.Antwortlieder von Heunifch und Baumgarten; Gedicke in Berlin, E. Lange in Senzig. — Lampe, der reformierte Bundestheologe mit dem schwer- mitogen Zuge. Der Schweizer Reformierte Annoni. Der Herbst. Die Abschwächung und Abklärung des Pietismus. I. I. Stambach. Seine Gediegenheit. Ein nüchterner, fast moroser Zug. Trennung von Kirchen- und Hausgesang- buch. — Bogatziy, Sinold (von Schütz), Starck. Die Dichter der Esthnischen Lieder. Allendorf, Lehr. Woltersdorf, der schlesische A. H. Francke. Kunth. Philipp Friedrich Hiller und die Dichter des schwäbischen Pietismus. Bengel. Die beiden Hiller. Pöschel und seine „Marseillaise der Gläubigen", von Moser, Vater und Sohn, von Pfeil. Die Oberlaufitzer Mentzer, Schwedler, Rothe. Rothes Beziehungen zu Zinzendorf. Zinzendorf und die Brüdergemeinde. Des Grafen christliches und dichterisches Charisma. Bei viel Licht viel Schatten. Ueberreiche Hervorbringung. Improvisiertes und Ausschweifendes. Zerstücken und Verzerren der alten Lieder. Das Jesuslied und das Gemeindelied. Kindliches und Helden- Haftes. Chr. Gregor macht die Dichtung des Grafen ge- meindefähig. Chr. Renatus von Zinzendorf. — XI —

Der reformierte Mystiker Tersteegen. Lebendige • Stille und reife Fülle. Seine Lieder vorwiegend Heiligungs- lieber, doch kränzen sie auch schier alle Feste des Kirchenjahres. Sein „Blumengärtlein" ein Hausgesangbuch. Der Mystiker als Liturg; die feiernde Anbetung des gegenwärtigen Gottes. Die vom Pietismus nicht beeinflußten Dichter der Zeit. Lefsings Vater I. G. Lessing. Vorkämpfer der Orthodoxie: V. E. Löscher. Betichius, Günther, S. Franck, H. K. Hecker. In Hamburg die drei Pietistenfeinde Mayer, Elmenhorst, Neumeister. Der Dithmarsche Kramer, der Nürnberger Nerreter. Die Schlesien Schmolck, der schier all- zufruchtbare, im bunten Gewände der Bilderfülle, doch volks- tümlich und herzlich; Neumann und Krause in ihrer milden Wärme und Klarheit. In der Zeit der Aufklärung. 1750 bis 1800. Seite 245 Der aus dem Pietismus überkommene Individualismus paart sich mit einseitig verstandesmäßiger Betrachtung der Dinge. Auch die frommen Geister finden sich mit der Auf- klärung ab. Geliert. Der Wirkung seiner Lieder ist nur noch die der Lieder Luthers und Gerhardts vergleichbar. Doch hat diese Wirkung längst nachgelassen, Bielen ist Gellert kaum noch etwas. Wo heut der Protestantismus Schlachten schlägt und Siege erficht, ist Gellert nicht zur Stelle. Gellert singt gleichwohl die Heilstatsachen, .das Lob Gottes, das Vertrauen auf Gott. Am schönsten sind seine Lieder sanft rührenden Tones. Aus Gelferts Schule: Liebich, Hermes, Schöner, Bürde. Klo pstock als Dichter, als Liturg. Nur zwei seiner Lieder noch allgemein verbreitet. Seine Unvolkstümlichkeit. Lessing über ihn. Seine Lieberveränderungen. I. A. Cramer. Die aufklärerische Umdichtung des Kirchen­ liedes. Ausmerzung wie der alten Sprache, so des alten Glaubens. Der „Geiserich unter den Gesangbuchsvandalen", Diterich in Berlin. Reche in Mülheim am Rhein. Proben der Umdichtung. Der reformierte Zollikoser.' Funk. Durchwinterung des alten Kirchenliedes ins neue Jahrhundert. Viele Gemeinden und Familien be- dienen sich in dieser Zeit der alten Gesangbücher und Lieder. ResormierteDichter. Lavater,Stilling, Jorissen, Berger. Die übrigen Dichter dieser Zeit. Die Schwaben Schubart, Harttmann. In Holstein Matthias Claudius. In der Brüdergemeinde Gregor, Spangenberg, Luise von Hayn. Susanne von Klettenberg. Hamann, Herder und ihre Anbahnung des geschicht- lichen Verständnisses der kirchlichen Volkspoesie. — XII —

In der Zeit des wiedererwachten Glanbenslebens. 1800 bis jetzt. Seite 264 ' Novalis und sein werbendes Lied der Jefusliebc. Das Zurückgehen auf die altcrcrbtcn Schätze in Kirche, Kirnst, Volkstum. Des' Knaben Wunderhorn. Die Sänger der Frei-' heitSfricge,- Arndt voran, mit ihm Schenkendorf und Rückert, als Kirchenliederdichter. Albert Knapp und Philipp Spitt a, die Führer der kirchlichen Dichtung des Jahrhunderts. Das Reichsgottes- und Missionslied. Basel und Württemberg mit ihren Bahnmaier, Barth, Preiswerk. Die Bibelforscher von Meyer und Stier. Die Männer der inneren Mission J.D.Falk und Döring. Die beiden Krummacher. In Berlin Knak, in Pommern Görcke. Das Königs- und Vaterlandslied. Klaus Harms, Hülfemann, Grüneisen, I. Sturm, Fr. Spitta. Dichter verschiedener Gebiete. In der Schweiz Geßner, Hagenbach W. Wackernagel, Abel Burckhardt, Zelter in Beuggen. Geroks gefeierte Gedichte. In Baiern Plichtn, Harleß, Ranke. ' Im Elsaß Weycrmüller und Härter. Im Norden Roller, Sachse, von Strauß, Stip, Kögel. In der Brüdergemeinde von Ulbertini, Garve. Vorwiegen des kleinen geistlichen Volksliedes: Mohr, Hey, Jörgens, Räder. Dichterinnen pflegen das kleine geistliche Lied: Luise Hensel, Agnes Franz, Julie von Hausmann. — Meto Heußer- Schweizer, Annette von Droste-Hülshoff und ihr „Geistliches Jahr". Eleonore Fürstin Reuß. Die altniederländischen Freiheitsgesänge. Die G es an gbuchser neuerung im 19. Ja hrhundert. Unser e Aufgabe am Kirchenliede für Gegenwart und Zukunft. Die Sammlungen von Kanne, Raumer, Bunsen, der Berliner Liederschatz. Das Jahrhundert der Hymnologie. Die Hymnologen August Jakob Rambach, E. M. Arndt, Vilmar, Stip. Philipp Wackernagel, der Fürst unter den Hymnologen. Albert Fischer. Drei Zeiten der Gesangbuchserneuerung, 1. um das Jahr 1830, mit meist „schwachen Anfängen der Reform", 2. in den fünfziger Jahren mit entschiedenem Zurückgehen auf das Ursprüngliche, 3. im letzten Menschenalter unter teilweiser Ausnutzung der neuen hymnologischen (und liturgischen) Forschungen. Die Wieder- einsührung des ganzen Reichtums des evangelischen Kirchen- liedes in die singende Gemeinde — eine noch nicht gelöste verheißungsreiche Aufgabe.