Kuris Reisen

Elsass - Bas - Rhin

Hier beginnt Teil 2 unserer Reise durch die Rheinebene nördlich von Straßbourg.

La Petite Pierre & die blauen Häuser

Am Fuße der Nordvogesen liegt das Städtchen La Petite Pierre (deutsch Lützelstein) . Von Kutzenhausen bis zu diesem Ziel sind es 48 km, so dass wir viel Zeit für den Hauptort und das "Städtel" - die Altstadt - haben. Erst später besuchen wir die Felsenkäth .

Wir fahren gleich die Anhöhe hinauf zum Parkplatz am Eingang zum Städtel . Dort ist auch das Office de Tourisme, wo wir uns erst einmal mit Stadt- plan und Informationen versorgt haben.

Dann aber geht es los auf Entdeckungsreise durch die Altstadt . Es ist sehr ruhig um uns herum; viele Besucher haben sich nicht hierher verirrt und die Einheimischen sind auch nicht auf den Straßen zu sehen. Also bummeln wir durch die Rue du Château (li.) direkt auf die 1417 erbaute Kirche Mariä Himmelfahrt (re.) zu. Vorbei an hübschen Fachwerk- häusern, die - wie überall im Elsass - blumengeschmüc kt sind.

Die Kirche wurde von dem Grafen Burghard von Lützelstein erbaut und mit wunder- schönen Fresken verziert. Das heutige Kirchenschiff stammt aus dem späten 19. Jahrhundert und wurde bis ran an die Befestigungsmauern der Burg erbaut.

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Da das Gotteshau s der Heiligen Jungfrau geweiht war, stellte dies 1560 zu Beginn der Reformation ein Problem dar. So wurden die Fresken einfach weiß übergetüncht, dann allerdings 1864 wieder freigelegt und heute erstrahlen die 11 Szenen wieder farbenfroh.

Weiter geht‘s üb er eine Zugbrücke , denn gleich neben der Kirche erhebt sich die Burg Lützelstein . Sie wurde Ende des 12. Jh. von Graf Hugo errichtet. Über die Jahrhunderte hinweg gab es Familien - und Erbstreitigkeiten; Kriegswirren und Besitz- ansprüche von französischer un d deutscher Seite.

1801 kam Lützelstein zum Elsass. Nach 1815 wurde die Festung weiter ausgebaut und beherbergte bis 1870 eine französische Garnison. 1872 wurde diese geschlos- sen und die Anlagen teilweise geschleift.

Seit 1975 ist in dem altehrwürdigen Ge mäuer das Maison du Parc, der Sitz des 130.000 ha umfassenden Parc Naturel Régional des Vosges du Nord, untergebracht.

Das Innere der Burg sieht sehr verwunschen aus, fast wie im Mittelalter (o.) Im Inneren der Burg findet aber auch das Moderne seinen Platz, so wie diese "klei- nen" blauen Bienen (u.)

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Vom Städtel herunter ins Zentrum von La Petite Pierre ist es nicht weit. Auch hier herrscht Beschaulichkeit und Ruhe vor. Besonders fallen uns die bemalten Gebäude und farbenfrohen Fenster auf.

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Wir habe n allerdings ein ganz besonde- res Ziel: Maison des Paiens, das Hei- denhaus (re). Es ist ein Renaissancege- bäude aus dem Jahr 1534, errichtet auf Initiative des Pfalzgrafen Ludwig V., das in einem verwunschenen Garten steht. Der Name des Hauses leitet sich von alten römischen Bauresten ab.

Ausgesprochen gut gefällt uns das Alte, gepaart mit modernen märchenhaften Skulpturen (u). Ein Klick und die Elfe (oder was ist es?) erscheint als Portrait (u.re.).

Zwischenzeitlich ist es Mittag geworden und der Hunger meldet sich zu Wort. Also gehen wir wieder zurück zum Städtel und freuen uns auf Flammkuchen und Ge- würztraminer .

Das Restaurant Au Chateau in der Rue du Château 15 (u.) hat die typische Küche des Elsass ebenso auf der Speisekarte stehen wie traditionelle Küche Frankreichs.

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Bevor wir dann allerdings unsere Fahrt zum Château Lichtenberg fortsetzen, machen wir noch einen Abstecher in den Ort Graufthal , der wenige Kilometer von La Petite Pierre entfernt liegt. Unser dortiges Ziel: leuchtend blaue Felsenhäuser ; das letzte davon war noch bis 1958 von Katharina Ottermann - Felsenkäth genannt - bewohnt, bis sie verstarb. Nun st ehen die Felsenhäuser leer.

Im 16. Jh. haben hier lebenden Nonnen die Felsvertiefungen als Lagerräume ge- nutzt. Und wie es bei der Felsenkäth aussah? Einfach mal das Fenster öffnen ...

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Laut erbourg ist die "Porte de "

Lauterbourg – in Deutschland schreiben wir Lauterburg - direkt am Fluss Lauter gelegen, zieht viele Gäste an; auch aus Deutschland, denn die Grenze ist nahe. Es gibt einige sehr gute Restaurants, die zum Essen einladen.

S o haben auch wir uns an einem Sonntag auf den Weg gemacht, um ganz gemütlich (und genussvoll) Flammkuchen zu essen. Unser Ziel: das Res- taurant Au Vieux Moulin .

Lauterbourg liegt direkt an der elsässisch - pfälzischen Grenze; sein Nachbarort Neu- lauterburg ge hört schon zur Pfalz. Der Fluss Lauter teil verbindet die beiden Orte. Es gibt eine Fährverbindung und mehrere Brücken.

Wanderwege verbinden die beiden Seiten des Flusses und Inlineskater können auf den Wander - und Radwegen auch „grenzenlos“ ihrem Sport na chgehen.

Wir fahren an einem strahlend schönen Sonntag im September von Kutzenhausen an die Lauter und finden schnell einen Parkplatz direkt an der aus dem 13. Jahrhun- dert stammenden Église de la Trinité (Dreifaltigkeitskirche), die im 18. Jahrhundert umge baut wurde und ihr heutiges Aussehen erhielt.

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Einst war Lauterbourg von einer starken Befestigungsmauer mit 15 Türmen (o.) um- geben, allerdings wurde diese Maueranlage im 18. Jahrhundert abgerissen. Heute sieht man nur noch wenig davon. Dafür können wir aber durch viele verträumte Gas- sen (u.) des Städtchen bummeln.

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Langsam wird es Zeit, dass wir Richtung Rue du Mo ulin 5a (li.) gehen. Dort in einer kleinen Seitenstraße direkt am Fluss liegt das Restaurant Au Vieux Moulin (re.). Wir finden einen Tisch auf der Sonnenseite, direkt vor dem Eingang. Caesar, unser Dackel, "freundet" sich sofort mit dem Chef des Hauses an und bekommt eine Schale mit frischem Wasser. Angenehm, denn die Sonne meinte es in diesen Septembertagen noch ausgesprochen gut mit uns.

Aufzeichnungen berichten von der „Mühl Lauterburg und Oel Hanfreibe und Stampfmühle“ bereits 1669 - 1746. Es war 1744, a ls die Mühle auf Bitten des Müllers an den Bischof hin renoviert und ausgebaut wurde. In den nächsten Jahrzehnten er- lebte die Mühle viele Veränderungen im Land, so auch die Kriegswirren im 18. Jahr- hundert.

Doch auch die Technik hielt Einzug in der Wassermü hle. Im März 1900 war in der „Lauterzeitung“ zu lesen, dass der Müller Liebtag beschlossen hat, „Strom in seinem

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Besitz zu installieren“, was dann auch 1914 mit der Errichtung des ersten Stromnet- zes in Lauterbourg geschah.

Heute werden keine Mehlsäcke mehr aus der Mühle getragen; seit 1985 empfängt den Gast die gute alte Zeit in der Au Vieux Moulin mit einer hervorragenden französi- schen und elsässischen Küche und erstklassigen Weinen.

Links: Soupe à l'oignon et aux croutons gratinés (Zwiebelsuppe mit Kä sebaguette)

Rechts: Salade de mesclun aux gambas (Junge Salattriebe mit gegrillten Gambas)

Links: Tarte flambée au fromage de chèvre (Flammkuchen mit Speck, Zwiebeln und Ziegenkäse)

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Rechts: Tarte flambée au Munster (Flammkuchen mit Münsterkäse und Zwiebeln)

Getreu dem alten Sprichwort: "Nach dem Essen sollst du ruh'n, oder tau- send Schritte tun.", bummeln wir noch ein wenig durch die Stadt und fahren dann gen Süden. Wir wollen noch eine ausgiebige Tour durch das Delta der Sauer machen. Besonders interessant sind die Schwärme von Störchen und Gänsen. Doch davon mehr an anderer Stelle dieses Reiseberichtes …

Lembach & das Château de Fleckenstein

Der Ort liegt inmitten des Naturparks Nordvo- gesen ; umgeben von Wäldern; direkt an dem Fluss Sauer . Umg eben ist die Stadt von den Sandsteinfelsen der Nordvogesen, auf denen sich viele Burgen hoch über dem Tal erheben. Da sind die Hohenburg und der Löwenstein. Wir aber be- suchen die Burg Fleckenstein aus dem 12. Jahr- hundert.

Wir fahren mehrmals die D28 und D27 von Kut- zenhausen über Woerth nach ; es sind ja nur 18 km. Zum Einen, um den Ort kennenzu- lernen und dann auch, weil es dort während unse- rer Zeit im Elsass einen Bauernmarkt gibt und Kürbisse für eine ganz leckere S uppe .

Aber was soll ich viel über Lembach schreiben? Ich empfehle, einfach die Bilder zu betrachten und die Bildunterschriften zu lesen.

Wir finden jedesmal schnell einen Parkplatz in der Nähe der Kirche (li.), die sich mit ihrem sehenswerten Portal weit über dem Ort hinaus erhebt.

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Wie überall im Elsass so auch in Lembach: Blumen über Blumen; hier am Marktplatz direkt vor dem Rathaus (o.li.). Besonders idyllisch ist es im Ortsteil Flecken ; daher stammen auch die folgenden Bilder.

Hübsch anzusehen sind die Brunnen überall in den Straßen (u.) und an den Häusern in Lembach.

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Wir haben den Platz erreicht, an dem 1834 eine Synagoge für 30 jüdische Familien erbaut wurde (o.li.). Heute erinnert ein kleiner Pavillon an die 1941 abgerissene Sy- nagoge . Die Flamme de la Paix - die Flamme des Friedens (o.re.) erinnert an den letzten Weltkrieg. Die Plastik wurde 1995 aufgestellt.

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Nachdem wir uns den Ort genauer an- geschaut haben, kommt Hunger auf. Also bummeln wir wieder zu unserem Auto, das wir in der Nähe der evangeli- schen Kirche abgestellt haben. Unser Ziel ist der Gimbelhof ; ein beliebtes Ausflugslokal mit Blick auf Burg Fle- ckenstein .

Wanderer zieht es ebenso hierher, wie jede Menge Motorradfahrer, die die Ser- pentinenstraße hinauf auf den Berg mö- gen.

Die Küche ist vielseitig (sagt uns die Speisekarte aus) und in den Hotelzimmern kann man auch die Nacht hier oben verbringen. Uns zieht es da schon eher in den großen Biergarten und der Spezialität des Hau- ses: Flammkuchen.

Der 340 m hohe Fleckenstein befindet in der Nähe von Lembach. Die Burg auf sei- nem Gipfel wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts vom Kaiserhaus der Ho- henstaufen errichtet, und schon seit der gleichen Zeit von den Herren von Flecken- stein bewohnt (laut Urkunde von 1129. Diese beeindruckende Burg , die durch ihre Lange als uneinnehmbar galt, wurde 1689 von den Truppen Ludwigs XIV. zerstört. Die Ruine überdauerte die Jahrhunderte …

Wie schon oben erwähnt, sind wir noch- mals nach Lembach gefahren, um uns auf dem ...

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Kuris Reisen umzusehen und mit leckeren Köstlichkeiten der Region einzudecken. Auf dem Bau- ernmarkt gibt es Händler diesseits und jenseits der Grenze.

Eines dieser rusti kalen Bretter (allerdings aus Eiche!) ist nun auch bei uns in der Kü- che im täglichen Einsatz.

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Natürlich kann man (zumindest die, die Käse mögen) im Elsass auf keinen Fall am Münsterkäse (o.) vorbeigehen. Er sieht nicht nur lecker aus, sondern schmeckt auch so. Sein Duft ist auch nicht zu "überriechen" ...

Während unserer Zeit im Elsass - es ist Herbst - sieht man überall auf den Märkten und in den Hofläden eine große Auswahl an Kürbissen. Hier sind einige Bilder und ein ganz leckeres Rezept für eine Kürbissuppe.

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Butternutkürbis (engl. Butternut Pumpkin, franz. Potiron, ital. Zucca, span. Calabaza). Der Kürbis (o.re.) kann b is zu einem Jahr gelagert werden und erreicht eine Länge von 20 bis 30 cm. Dabei wiegt er zwischen 200 und gut 1000 gr. Besonders lecker schmeckt der Butternusskürbis gebacken mit Reis, Gemüse und Curry.

Ein besonders schmackhafter seiner Art ist der Muskatkürbis (o.li.) Er ist flach und rund und seine Farbpalette reicht von dunkelgrün bis hin zu braun. Man kann den Muskatkürbis zu vielen Rezepten verarbeiten; sein Fruchtfleisch ist rot bis orange. Der Name ko mmt daher, dass er einen leichten Muskatgeschmack hat. Ein Leichtge- wicht ist der Muskatkürbis nicht; er kann bis zu 5 kg wiegen.

Meine Bilder sollen ein wenig „Appetit“ machen und wer Hunger bekommt, sollte ein- fach mal das mitgebrachte Rezept aus dem Els ass ausprobieren. Ich habe es von ei- ner Frau, die ich im Hofladen getroffen habe.

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Französische Kürbissuppe

Für vier Personen braucht man: 1 kg Muskatkürbis 2 Tomaten und 2 Karotten 1 Zwiebel und einige Zehen frischen Knoblauch (nach Bedarf) 1 Becher Sahne 1 l Brühe Salz und Muskatnuss zum Würzen Butter zum Anbraten Zubereitung : Den Kürbis öffnen; das Fruchtfleisch in kleine Würfel schneiden. Karotten, Tomaten und die Zwiebel ebenfalls würfeln. Nun alles zusammen in Butter anbraten. Den gepresste n Knoblauch zugeben und mit der Brühe auffüllen. Mit Salz und Muskatnuss abschmecken und gut 30 min. leicht vor sich hin kochen lassen. Dann die Suppe pürieren und mit Sahne verfeinern. Natürlich schmeckt dazu ganz hervorragend ein frisches Baguette.

B on Appétit

Lichtenberg & das Château

Es war im 12. Jh., als auf einem Sandsteinplateau die Burg Lich- tenberg durch die Herren von Lichtenberg erbaut wurde. 300 Jahre später wurde sie zu einer bedeutenden Festung ausgebaut; aller- dings weitere 300 Jahre später von deutschen Truppen zerstört. 1993 wurde mit dem Restaurierungsprojekt begonnen; hat die „Be- wegung des Wiederaufbaus nach anderthalb Jahrhunderten Unter- brechung“ wieder eingesetzt (so die Chronik). Heute präsentiert sich die Burg als Kulturdenkmal und bietet den Besuchern einen Rundgang vom 13. bis zum 21. Jahrhundert. Die verschiedenen Räumlichkeiten gehen ein harmonisches Miteinander ein. Man muss es gesehen haben, wie 500 Jahre alte Steinmauern sich mit gewagten Holz - , Glas - und Stahlkonstruktionen "vertragen".

Diese Symbiose sorgt dafür, dass das kulturelle Erbe des Mittelalters und Ausstellun- gen zeitg enössischer Künstler die Besucher/innen gleichermaßen anziehen. Und dazu gehören auch sicher die Geschichten über Pierre l‘Ebouriffé ; wir kennen ihn als Struwwelpeter .

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Wir haben auf dem zentralen Parkplatz vor der katholischen Kirche geparkt und sind d en Waldweg hinauf auf den Burgberg gewandert. Vorbei an der Böschungsmauer und dem Trockengraben über die Brücke zum Eingangstor.

Das ehemalige Waffenarsenal (o.li.) wurde im 16. Jahrhundert an der Nordseite des Felsens erbaut. Heute befindet sich in dem freitragenden Anbau (o.re.) ein Audito- rium , in dem Wanderausstellungen, Veranstaltungen und Vorträge gehalten werden.

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Farbenfrohes Bild - auf Stoff gemalt (li.)

Unten ist die Zisterne zu sehen, zu der es einen Zugang unterhalb der Treppen gibt (u.li. und u.re.) .

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Spätgotische Kapelle aus dem Ende des 16. Jahrhunderts.

Wunderschön anzusehen sind die Spitzbogenfenster (li.) und das Kreuzgewölbe (o.re). Besonders reich verziert ist der Altar (o.li).

Moderne Kunst - auch innerhalb der Kapelle; wie es ohne mein "Selbstbildnis" aus- sieht? Einfach nur auf die Lupe klicken.

Moderne Kunst - überall in der Burganlage zu finden, so wie hier vor dem Eingang in die Kapelle.

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Die Sage über den Bau der Burg

Es soll einmal ein Ritter in diese Gegend gekommen sein, der einen klei- nen Hirtenjungen nach einem Berg fragte, auf dem man eine Burg er- richten könnte. Der Junge erzählte von einem solchen Berg, auf dem eine nie versie- gende Quelle stets frisches Wasser hervorbringen würde. So ließ sich der Ritter diesen Ort zeigen und die Burg wurde „auf einem lichten Berg“ errichtet; deshalb der Name Lichtenberg …

Die S age der verfeindeten Brüder

Zwei der Herren von Lichtenberg, es waren Brüder, erzürnten sich anei- nander, da beide in Liebe zu einem Edelfräulein entbrannten. Einer der Brüder wollte nun den anderen verhungern; der andere seinen Bruder verdursten lassen. D er erste hatte kein Glück mit seiner Tat und wurde von seinem Bruder im tiefen Turm eingemauert. Er konnte aber sein tägliches Brot mit dem herabtropfenden Wasser an den Mauerwänden tränken. Als sein Bruder dies erfuhr, ließ er ihn in ein trockenes heißes Verließ sperren, wo dieser elendig verdurstete. Nach dem Tod stürzte sich dann der andere Bruder – von Gewissens- bissen geplagt – in den Tod …

2009 ist das Struwwelpeter - Jahr in La Petite Pierre . Zwei Ausstellungen (eine auf der Burg Lützelstein und eine h ier im Château du Lichtenberg ) zeigen die doppelte Kultur des Elsass, das auch von Deutschland aus geprägt ist.

Struwwelpeter - auf den Spuren eines Lausbuben! Pierre l‘Ebouriffé - sur les traces d’un enfant malicieux!

Anhand des weltweit verbreiteten Kinderbuchs und mit Sammlerstücken setzt sich das Pays de La Petite Pierre mit der Thematik des Kindes in unserer Gesellschaft auseinander. Mal schrecklich, mal spitzbübisch, mal königlich…

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Der Autor des Struwwelpeters, Heinrich Hoffmann , wurde vor zweihundert Jah- ren in Frankfurt am Main geboren. An- lässlich seines Geburtstages präsentiert die Region Pays de la Petite Pierre 2009 die „drolligen Geschichten und lustigen Bilder". Bes childerungen und Texte in französischer, deutscher und elsässischer Sprache.

1845 erschien das Buch zum ersten Mal im Druck unter dem Titel „Drollige Geschichten und lustige Bilder für Kin- der von 3 – 6 Jahren“, aber seit der 4. Auflage (1847) schließlich unt er dem Titel „Struwwelpeter“. Bis heute sind von dem Buch mehr als 540 Auflagen erschienen und in vielen Spra- chen; auch in Blindenschrift. In Japan lesen die Kinder "Bobo - atama". Die englische Übersetzung hat übrigens Mark Twain erstellt. Hinter der Lupe v erbirgt sich der chinesische Struwwelpeter .

Rechts: Sollte unser Dackel nun zum "Struwwelcaesar" geworden sein?

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Pfaffenhoffen & die Rue de Docteur Schweitzer

Pfaffenhoffen – soll ich nun Pfaffenhofen (auf D eutsch) oder Pfaff- hoffe (wie die Elsässer) sagen? Lassen wir es bei der ersten Schreibweise, denn das ist auf F ranzösisch der einzige Name ei- ner Stadt mit der größten Anzahl von „F“ …

Man sagt, dass sich der Name der Stadt aus den Teilen „Pfaff“ (Priester) und „“ (Gerichtsurteile) zusammensetzen soll.

Die Geschichte der Stadt war wechsel- voll; so fand eine besonders ereigni srei- che Schlacht ganz in der Nähe im Drei- ßigjährigen Krieg statt. Aber auch als wichtiges Handelszent- rum war der Ort während des 14. und 15. Jahrhunderts bekannt.

Pfaffenhoffen liegt an der Moder; ganz in der Nähe von (1 5 km ent- fernt) und dazu noch an den Ausläufern der Vogesen.

Wir besuchen den Ort auf der Rückfahrt von Bouxwiller nach Kutzenhausen.

Hier im Ort hat Albert Schweitzer eine Zeit lang gelebt, davon erzählt das Haus Nr. 9 in der Rue du Docteur Schweitzer (li .). Wenige Häuser weiter, nämlich in der Nr. 37 , hat der Großvater des berühmten Tropendoktors gelebt, der gleichzeitig der Urgroßvater von Jean - Paul Satre war und Bürgermeister Pfaffenhoffens. Bitte die Lupe anklicken, dann öffnet sich ein Detail an Haus Nr. 9

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Beeindruckend sind auch die vielen farbenfroh bemalten Hausfassaden, die beson- ders beim Rundgang durch den Ort auffallen.

Links: Apotheke: Farbe macht gesund !!! Rechts: Anklicken & es ers cheint ein hübsches Detail.

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Links: Noch ein paar Sprüche ... Rechts: Noch einen Espresso; dann geht es zurück nach Kutzenhausen.

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Reichshoffen & die Eglise St - Michel

Von Kutzenhausen bis Reichshoffen sind es gerade einmal 16 km und der Ort liegt oft auf unseren Touren durch das Elsass. Also halten wir einmal und suchen uns einen Parkplatz gleich hinter der Kirche.

Die Eglise St. Michel mit dem 72 m hohen Kirch- turm verdie nt Beachtung wegen der wunderschö- nen Kanzeln und Altäre.

Grundsteinlegung war der 1772 und zwischen 1774 bis 1782 wurde der Innenausbau durchge- führt: Flämische Stuckateure haben die Verzie- rungen hoch unter der Decke angebracht; die 12 Glasfenster, einst a us klarem Glas mit Bleiverglasung, wurden später durch Glasma- lereien ersetzt.

Die Kanzel (u.li.) aus dem Jahre 1774 ist ganz im Stil Ludwig des XVI erbaut worden.

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Die Eichenbänke hingegen wirken sehr einfach; drei Tischlermeister aus Reichshoff en/Rishoffe haben sie gemacht.

Die Ständer, die den Chor tragen, sind ebenfalls aus Eiche und wieder im Stil Ludwig XVI in den Jahren 1780 bis 1790 erstellt.

Die Orgel ( o. re.) erklang 1777 das erste Mal. Nur eines kann ich hier nicht zeigen: den wunderbaren Klang der fünf Glocken.

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Sauer Delta auf dem Weg zum Rhein

Die Sauer – La Sauer Rivière – ist ein 70 km langer Nebenfluss des Rheins und entspringt im südlichen Pfälzer- wald , aber dort noch unter dem Na- men Saarbach .

In den Nordvogesen fließt er über die Grenze ins Elsass und heißt von dort an Sauer.

Der Fluss sucht seinen Weg durch den Regionalpark Voges du Nord und den Orten Lembach und Woerth.

In der Nähe des Ortes mündet die Sauer in einem Delta in den westlichen Alt- rheinarm.

Das Delta ist in den letzten zwei Jahrhunderten ein erhaltenswerter Teil der Rhein- auen und bis heute Überflutungsgebiet geblieben. Die Sauer hat sich allerdings in ei- ner Altrheinschleife ein neues Bett gesucht. Heute i st das Delta das zweitgrößte Na- turschutzgebiet im Elsass und wohl eines der artenreichsten. Die Wälder dieses be- merkenswerten Lebensraums muten dschungelartig an, seine Wiesen sind zeitweilig überschwemmt, Altrheinarme und Zuflüsse gehen ineinander über, w o sich das Hochwasser des Rheins ergießt.

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Hier im Delta liegt einer der letzten Zufluchtsorte vieler Tier - und Pflanzenarten der ursprünglichen Natur am Rhein. Wer hier spazieren geht, begegnet Wild - und Grau- gänsen, Schwänen und auch anderen bedrohten Vögeln wie den eleganten Silberrei- her.

Selbst wenn die Sonne nicht aus allen Knopflöchern scheint (wie bei unserem Be- such), fasziniert diese Landschaft.

Die Einmündung der Sauer (Delta de la Sauer) ist ein großflächiges Naturschutzge- biet, eines der sechs französischen Rheinauenreservate.

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Die im Sauer - Delta gelegene Bois de Munchhausen ist eine der letzten intak- ten Weichholzauen in Mitteleuropa.

Die Silberweidenbestände sind im Jah- resmittel vier bis sechs Monate von Wasser bedeckt, was für Mitteleuropa relativ ungewöhnlich ist.

In den Randbereichen Auen und auf höheren Kiesbänken entwickelt sich die Hart- holzaue.

Das Mosaik von großflächiger Weichholz - und Hartholzauen zeichne t das Natur- schutzgebiet aus.

Savern & die Katz(e) am Kreuzgang

Saverne liegt direkt am kleinen Flüsschen Zorn und am Rhein - Marne - Kanal und nirgendwo ist das Elsass schmaler als hier. Man braucht nur noch den Pass Col de zu überqueren und Lo thringen ist erreicht.

Bereits zu Zeiten Ludwig XIV war Saverne bekannt; die Römer hat- ten schon 1. Jahrhundert an dieser Stelle eine Siedlung errichtet.

Wechselvoll war die Geschichte der Stadt. So hat der Herzog von Lothringen im Jahre 1525 während der Bauernkriege mehr als 18.000 Menschen hinmetzeln las- sen. Auch der Dreißigjährige Krieg hinterließ Spuren der Verwüstung.

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Es war dann u.a. die Familie Rohan, die französischen Glanz in die Stadt brachten, als sie – ganz im Stil von Versailles – ein Schloss bauen ließen.

Schon Goethe und Victor Hugo haben die schöne Lage des Städtchens besungen.

Wir haben einen kostenlosen Parkplatz direkt am Bassin du Canal gefunden und ge- hen von dort aus auf Entdeckungsreise durch Saverne.

Der Parkplatz li egt auf der Rückseite von Schloss Rohan (o). Die 140 m lange, säulenverzierte Residenz der Strasbourger Fürstbischöfe kennzeich- net ihren verschwenderischen Lebens- stil. Nachdem das Gebäude abgebrannt war, ließ die Familie Rohan es 1770 wieder nach dem Vorbi ld von Schloss Wilhelmshöhe bei Kassel neu auf- bauen.

Heute ist in dem Schloss aus rötlichem Vogesensandstein das Musée Munici- pal , das Museen (u.) für Archäologie, Kunst und Geschichte sowie, nicht zu verges- sen, die jüngste Sammlung Louise Weiss (1893 - 1983) , bestehend aus ethnographi- schen Exponaten, Malereien, Zeichnungen, dekorativen Kunstgegenständen des 19. und 20. Jahrhunderts und den persönlichen Archiven der bekannten Journalistin, die aus der Region Saverne stammt, untergebracht.

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Wir bummeln die Rue D. Fischer ent- lang und stehen nur wenige Meter wei- ter vor der im 12. bis 15. Jh. errichteten katholischen Pfarrkirche Notre - Dame de la Nativité . Zum älteren Teil der Kirche (re. und u.) gehört auch der romanische Glockenturm. Besonders sehenswert i st die vom Baumeister Hans Hammer 1495 geschaffene Kanzel; von ihm stammt auch die Kanzel im Strasbour- ger Münster.

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Die Grand Rue ist erreicht und wir be- kommen einen eindrucksvollen Blick auf die wunderschönen Fachwerkhäuser der Stadt.

Es würde die Länge dieses Beitrages sprengen, wollte ich alle vorstellen. Deshalb belasse ich es bei dem wohl schönsten seiner Art: das 1605 fertigge- stellte ehemalige Domizil (re. und u.) des bischöflichen Steuereinneh- mens Henri Katz , das Maison Katz . Über reich mit geschnitzten Fachwerkbalken und zweistöckigem Erker sucht es sicher seinesgleichen unter den Renaissancehäusern des Elsass. Heute ist hier ein Restaurant untergebracht.

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Weiter bummeln wir die Grand Rue entlang und die Fußgängerzone bis zum Place de la Licorne . Biegen dann links in die Rue Poincaré und erreichen gleich darauf die Eglise des Récollets , die im 14. Jh. damals zum Augustinerkloster gehörende Kir- che; später kamen dann die Franziskaner. In der Mitte des Kreuzganges (u.li.) befindet sich ein kleiner verwunschener Kräuter- garten (u.re.).

Der an der Nordfassade befindliche Kreuzgang ist einer der schönsten goti- schen Kreuzgänge des Elsass (täglich von 08:00 bis 18:00 h zu besichtigen). Seine Wän de sind mit alten Malereien aus der Zeit der Gegenreformation geschmückt, da- runter die Anbetung der Heiligen Drei Könige.

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Wieder zurück an dem Place de la Licorne , stehe n wir vor dem Einhorn- brunnen . Sein Wasser – so wird erzählt – sei heilkräftig, weil das Einhorn Sym- bol der Reinheit ist und mit seinem Horn in das Brunnenwasser getaucht sein soll.

Nun haben wir das „Pflichtprogramm“ der Sehenswürdigkeiten geschafft und la ssen uns einfach nur durch die Gas- sen der Altstadt treiben. Da sich nun aber auch Hunger und Durst meldet, tun wir es den Franzosen gleich: Wir suchen uns einen netten Tisch in einem der kleinen Bistros auf der Grand Rue; bestellen je- weils große Tassen Kaf fee (ohne Milch und Zucker) und backfrische Baguettes mit Salami und Käse.

Seebach ist ein Fachwerkdorf zum Träumen

Seebach – ein typisches Fachwerkdorf im Elsass. Knapp 14 km über die D263 von Kutzenhausen entfernt, sind wir in wenigen Minuten in diese n kleinen Ort.

Direkt auf der Place de la Mairie (vor dem Rathaus) finden wir einen Parkplatz. Um uns herum viel Grün, viele Blumen und wunderschöne Fachwerkhäuser. Auch die großen Bauernhöfe laden zum Schauen ein.

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Viel mehr gibt es nicht über diesen ruhi gen kleinen Ort zu berichten als die Tatsache, dass es einmal im Jahr mit dieser Ruhe vorbei ist. Nämlich dann, wenn am Wochen- ende nach dem 14. Juli die Str eisselhochzeit gefeiert wird. Wir sind bekanntlich im September im Elsass und können also nicht mitfeiern. An dieser Stelle möchte ich mich bei Frank Dietze bedanken, der mir freundlicher- weise einige Bilder von der Streisselhochzeit 2009 zur Verfügung gestellt hat.

Aber auch unser Bummel im Spätsommer durch Seebach ist sehenswert, wie die Bil- der zeigen.

Hier am Rathaus (li.) fängt unser Rundgang an.

Überall blüht es in den schönsten Farben.

Zäune ja, aber ohne den Blick zu verdecken.

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Ein Blick / Einblick in den Hof ...

Wer mag hinter diesem Fenster wohnen?

Einladung zur Weinprobe ...

Roter Rhizinus (li.) & Stockrosen - Farbtupfer in den Bauerngärten.

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Hopfen - überall im Elsass wird er jetzt im September gepflügt.

Klein, aber mein ...

"Natürliche" Zaunpfosten

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Einladendes Hausschild, bevor wir wieder zurück an der Place de la Mairie sind.

Tradition im Elsass: Streisselhochzeit in Seebach

Jedes Jahr findet die Mariage au bouquet statt. Eine typische Hochzeit auf dem Lande , wie sie in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts gefeiert wurde. Das vor dem Rathaus des kleinen Ortes.

Mit einem Fe stumzug geht es dann durch die Straßen von Seebach; Musik - und Folkloregruppen machen das Ganze zu einem Musik - und Farbenerlebnis.

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Streisselhochzeit 2009 - alle fünf Bilder - (c) Frank Dietze

Sessenheim - zu Besuch bei J.W. & Friederike

Das beschauliche Dorf liegt an der D468 und rund 40 km nördlich von . Wir fahren über Haguenau in die Rheinebene, um auf den Spuren Goe- thes zu wandern.

Während im Elsässischen die Ortsbezeichnung Sähsene lautet, nennen die Einwoh- ner selbst ihren Ort Sähsem . Sessenheim wurde 77 5 erstmals urkundlich erwähnt.

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Es war im Jahre 1770, als der 21 - jährige Johann Wolfgang von Goethe hierher in das Pfarrhaus der Familie Brion kam. Schnell entflammte er für die zwei Jahre jüngere Pfarrerstochter Friederike . Viele Besuche sollten folgten . In seiner autobiographi- schen Schrift "Aus meinem Leben, Dichtung und Wahrheit" und in seiner Korrespon- denz, hat der Dichter diese Liebesbeziehung geschildert.

Doch seine Schwärmerei ließ nach, da er die Unabhängigkeit umso mehr liebe. Ein Brief, den Goet he von Frankfurt aus an Friederike schrieb, beendete diese Bezie- hung.

Friederike selbst hat nie geheiratet. Überliefert sind ihre Worte: „Wer von Goethe ge- liebt worden ist, kann keinen anderen lieben.“

Überall trifft man auf Spuren Goethes. Da ist die eva ngelische Zwiebelturmkirche in der Rue de l’Eglise unweit der Place de la Mairie, in der Goethe mit Friederike der Osterandacht ihres Vaters lauschte und an der sich die Grabplatten ihrer Eltern befin- den.

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Ob Goethe und Friederike hier auch gesessen ha ben ... ???

Blick in das Innere der Zwiebelturmkirche von Sessenheim

Wir bummeln weiter durch Sessenheim und kommen zu dem Hotel Au Boeuf , dem ein kleines Museum über den Dichter angeschlossen ist; dort sind Handschriften und Zeichnungen Goethes zu s ehen. Gleich neben der Eingangstür begrüßt ein "Sche- renschnitt" von Goethe die Besucher.

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Das wie dem rö- mi-

schen Tempel in Weimar nachempfundene Mé- morial Goethe (li.) erinnert seit 1961 an den gro- ßen deutschen Dichter und seine Jahre in Strass- bourg so wie Sessenheim.

Die Gedenkstätte ist in der ehemaligen alten Wache untergebracht, die links neben dem farbenfrohen Elsässer Fachwerkhaus steht.

Um eine Nachbildung der Goethe - Büste (re.) sind Goethe - , Napoleon - und Paul Va- lery Zitate angeordnet. Sie dokume ntieren die Tragweite des Goethischen Werks (u.).

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Das ursprüngliche Wohnhaus der Brions ist nicht mehr erhalten. Lediglich die Goe- the - Scheune (re.) kann noch besichtigt werden.

Und wer nun immer noch nicht genug herumgelaufen ist, kann ja noch eine 30 - min - Wanderung zur sog. Goethe - Eiche machen, an der der Dichter viele Stunden ver- brachte.

Wissembourg & die Donnerbüchsekugel

Nein, nein, ich will nicht gleich zu Beginn dieser Seite das „ganze Pulver verschießen“, nur weil die Bilderge- schichte mit einer „Donnerbüchsekugel“ beginnt. Aber das ist Geschichte. Geschichte aus der Zeit der Zwistig- keiten zwischen Deutschen und Elsässern …

Geschichte aber kann man überall in (deutsch Weißenburg) erleben. Bereit s im 7. Jahrhundert gab es eine Ansiedlung und ein Kloster. Vom 13. bis zum 17. Jahrhundert war Wissembourg freie Reichsstadt und 1522 hat Heinrich Motherer, Pfarrer der Johanneskirche, zusammen mit Martin Bucer die Reformation in der Stadt eingeführt. Wei ßenburg wurde nach dem Westfälischen Frieden 1648 französisch. Mehrmals än- derte sich die Nationalität für die Stadt, doch seit 1945 gehört sie endgültig zum El- sass und damit zu Frankreich.

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Teile der alten Stadtbefestigung sind heute noch zu sehen. Es gibt einen Circuit des Remparts , einen Rundweg über die Stadtmauer, von der man einen schönen Blick auf die alten Häuser und Gassen hat. An der Nordmauer aus dem 14. Jahrhundert fließt noch immer der alte Graben / der Bruch entlang.

Links: Circuit des Remp arts, Rundweg um die Altstadt herum.

Rechts: Blick über die Stadtbefestigung auf den Glockenturm der Eglise St - Pierre - et - St - Paul.

Wir parken auf dem großen Parkplatz am Place des Larmes und laufen einfach drauflos. Ständig klick en unsere Kameras. So sehen wir dann auch vor der Eglise St - Pierre - et - St - Paul (u.), der Abteikirche, die 1524 durch die Benediktiner erbaut wurde. Die vorwiegend im gotische n Stil erbaute Kirche ist mit 1320 qm eine der größten im Elsass.

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Im Innern finden sich bemerkenswerte Gl asfenster und Wandmalereien aus dem 14./15. Jahrhundert, u.a. eine elf Meter hohe Darstellung des heiligen Christophorus, sowie eine original erhaltene Orgel von 1766 in einem der prachtvollsten Gehäuse des Elsass.

Vom alten Kloster Weißenburg, an dem der Mönch Otfrid von Weißenburg wirkte, ist lediglich ein unvollendeter hochgotischer Kreuzgang (u.) übrig geblieben, der aller- dings als einer der schönsten des Oberrheins gilt. Angegliedert an diesen ist ein ehe- maliger romanischer Kapitelsaal, der heute als Seitenkapelle dient.

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Zurück auf dem Circuit des Remparts haben wir noch einmal einen wunderschönen Blick auf die Kirche Peter und Paul (li.) und dem angrenzenden Kreuzgang.

Auf unserem Weg über die Stadtmauer fällt auch der Blick auf die evangelische Eg- lise St - Jean (re.).

Wieder unten in der Stadt, bummeln wir entlang des Grabens Richtung „Klein - Vene- dig“ , einer der schönsten Plätze von Wissembourg.

Der Lauter ist der Name zu v erdanken; dem Fluss, der der Stadt ihr Aussehen gibt. Brücke, schön restaurierte Häuser und viel Blumen sorgen für Gemütlichkeit.

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Bummel durch Wissembourg

Überall in der Stadt kommen wir an schöne n alten Fachwerkhäusern vorbei, die mit ihrem Blumenschmu ck direkt am Bruch - dem Graben - liegen.

Links eine nackte Schönheit

Rechts noch eine dieser "Schleuderkugeln"

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"Was uns die Stunde geschlagen hat!" - So gesehen an der Turmuhr (li.) der Eglise St - Jean und an der Sonnenuhr (re.), die das Rat haus schmückt.

Klar, dass sich dann auch irgendwann der Hunger meldet. Unser Ziel war deshalb die Rue Nationale 36 , das Restaurant Au Petit Dominicain . Übrigens: das Essen war/ist hervorragend, wie überall auf unserer Reise durch das Elsass.

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