3.02 Der SchulkreisMichaeli entr’écoles DIE ZEITSCHRIFT DER RUDOLF STEINER SCHULEN IN DER SCHWEIZ

Michaeli Eliteschule? St Michel 3/07

Zsolt Joanovits: Volksschule oder Eliteschule? 4

Volksinitiative: «Ja, Bildungsvielfalt für alle!» 7

Absolventstudie: Rudolf-Steiner-Schulen sind gute Schulen, aber… 8

Pädagogik: Felix Zimmermann – Nahrung für die Jugendseele 10

Film-Tipp: «Chrigu» – Eine Begegnung mit Leben und Sterben 12 FÜR ALLE OFFEN

Herausgegeben Publié par von der Arbeits- la communauté gemeinschaft der de travail des Rudolf Steiner écoles Rudolf WWW.SCHULKREIS.CH WWW.STEINERSCHULE.CH Schulen in der Schweiz Steiner en suisse Der Schulkreis 3/07 1 BUCH-TIPP

Auszug aus dem Inhalt: nach einem freien Geistesleben nicht nur zu einem Kampf nach Die von Rudolf Steiner inaugurierte Selbstverwaltung und Auto- aussen gegen ein zentralistisches Schulwesen, das durch den nomie der einzelnen Schulen stellte die Verantwortlichen vor Staat verantwortet wird, sondern erfordert auch die Phantasie grosse Herausforderungen, die auf der einen Seite zu fruchtba- der an einer Schule beteiligten Personen, eine solche Selbstver- ren Innovationen, auf der anderen Seite zu lähmenden Struktur- waltung im Rahmen der Möglichkeiten sachgerecht und mit debatten geführt haben. Dieses Ringen um die Sozialgestalt möglichst wenig Reibungsverlust zu realisieren. hatte in der Schweiz von Anfang an ein spezifisches Gepräge. Da das Schweizer Schulwesen ganz föderalistisch aufgebaut ist, Zunächst sei die Aufgabestellung kurz beschrieben. In seinem das heisst, die verschiedenen Kantone die Schulhoheit ausüben, Aufsatz «Freie Schule und Dreigliederung» macht Rudolf Stei- ist ein relativ grosser und unterschiedlicher Verhandlungsspiel- ner deutlich, dass nur der zur Freiheit erziehen könne, der sel- raum mit den staatlichen Behörden in den verschiedenen Kan- ber von Staat und Wirtschaft frei sei. Damit alles, was an einer tonen gegeben. Die Verhandlungen führten in der Regel auch zu Schule geschehe, Ausdruck einer pädagogischen Zielsetzung sei, vergleichsweise günstigen Bedingungen, was die Durchführung könne die Schulverwaltung nicht von einer übergeordneten Stel- des Lehrplanes und die Lehrerwahl betrifft. Das Studium der le wahrgenommen werden, sondern die produktiv in der Erzie- Schulbewilligung der verschiedenen Erziehungsdepartemente hung stehenden Personen müssten selber auch die Verantwor- von 1926 bis heute ist diesbezüglich lehrreich (siehe Anhang). tung für die Verwaltung wahrnehmen. Damit wird die Forderung Anders sieht es in der Frage der Finanzierung aus.

DIE RUDOLF STEINER SCHULEN IN DER SCHWEIZ – EINE DOKUMENTATION Es ist der erste geschichtliche Überblick über das inzwischen mehr als achtzig-jährige Wirken der Rudolf Steiner Schulen in der Schweiz. Vieles konnten die Autoren Dr. Heinz Zimmermann und Robert Thomas noch über direkte Kontakte mit der ersten oder zweiten Generation in Erfahrung bringen. Aus dem Inhalt: Die ersten Schulgründungen (Friedwartschule, Basel, Zürich, Bern), die Entwicklung nach dem 2. Weltkrieg, die Zusammenar- beit der Rudolf Steiner Schulen, die Bildung einer Arbeitsgemein- schaft, die Organe der Schulbewegung, das Ringen um die Sozi- algestalt der Schule, die Lehrerbildung, Kurzporträts der einzel- nen Schulen, Statistiken und Dokumente. Die Dokumentation möchte LehrerInnen, Eltern, aber auch eine breite Öffentlichkeit mit der Entstehung der Rudolf Steiner Schulbewegung bekannt machen – um damit ein Bewusstsein für die pädagogischen und sozialen Aufgaben der Gegenwart zu fördern. Soeben erschienen, Fr. 30.– + Versandkosten. Bestellungen: Koordinations- stelle der Rudolf Steiner Schulen, Carmenstr. 49, 8032 Zürich, [email protected]

2 Der Schulkreis 3/07 FACHAUSWEIS FAMILIENMANAGEMENT Ob voll zu Hause, voll im Beruf oder Teilzeit arbeitend - wer zu Hause in eigener Verantwortung mindestens eine auf Hilfe an- EDITORIAL EDITORIAL gewiesene Person betreut und dabei Haus- und Familienarbeit EDITORIAL EDITORIAL EDITORIAL leistet, macht einen Management-Job. Das soll nun auch aner- kannt werden. Nach einem Bericht der Zeitschrift «Fritz + Frän- zi» strebt Annemarie Ladon, Gründerin und Präsidentin des Be- NEUE- rufsverbandes der Familien-ManagerInnen, einen eidgenössisch anerkannten Fachausweis «Familienmanagement» an. Darin wür- PERSPEK- den die im Familienalltag erworbenen Kenntnisse, ergänzt durch Kurs-Module, in einem offiziellen Titel ausgewiesen und bestä- TIVEN- tigt. Eine Studie belege, dass in der Familie fachliches Wissen aus 22 verschiedenen Berufen gefragt sei, berichtet «Fritz + Frän- Liebe Leserinnen, liebe Leser zi». Die Tätigkeiten entsprächen einer leitenden Stellung in ei- nem Betrieb: organisieren, Entscheidungen treffen, delegieren, Die Elternlobby führt einen breiten bildungspolitischen planen, koordinieren, andere motivieren und anleiten, Beziehun- Kampf um die Gerechtigkeit der Schulfinanzierung; die gen unterhalten und Verhandlungen führen - alles Fähigkeiten, die in den Chefetagen der Geschäftswelt als «Teamführung, Kom- Resultate der Befragung nach Bildung und Lebensgestal- munikation, Coaching, Krisenmanagement, Networking» be- tung ehemaliger SchülerInnen zeigt, dass «die Rudolf zeichnet würden. Zurzeit bereite der Berufsverband die Eingabe eines Gesuches beim Bundesamt für Berufsbildung und die Prü- Steiner Schulen gut sind, aber ... », die hungernde Seele fungsordnung vor. («Fritz + Fränzi» 3/07, jö) der Jugendlichen sucht nach existentiellen Anregungen, www.bfm-agf.ch «Chrigu», ein Film über Leben und Tod, dokumentiert, wie 6.-KLÄSSLER GRÜNDEN SCHÜLERFIRMA Die 6. Klasse der Rudolf Steiner Schule Basel hat die Schülerfir- Grenzen erlebt werden. Diese Themen gehören zu unseren ma «Circus Company Basel» (CiCoBa) gegründet. Sie präsentiert Schulkreis-Aktualitäten und andere mehr. und verkauft Zirkusmaterial. Die SchülerInnen berichten: «Es begann in einer Wirtschaftsepoche. Anfangs hatte unser Klas- Der Herbst beginnt und mit ihm die Herausforderung, senlehrer Michael H.-Froehlich nur vor, uns einen Einblick ins Wirtschaftsleben zu gewähren, indem er uns berichtete, wie man unser alltägliches Bewusstsein mit neuen Perspektiven zu ein Unternehmen gründet. Doch im Laufe der Wochen waren wir durchdringen. uns einig: Da war was Ernstes im Gange. Durch einen Schüler lernten wir Shin Shendo Weber (den Leiter des Bewegungszen- trums MIKADO Basel) kennen, Profi im Bereich Zirkus. Er erklär- te sich bereit, 10 Schüler unserer Klasse zu einem Showteam auszubilden. An der ersten Basler Sportnacht stand das Team Robert Thomas zum ersten Mal auf der Bühne. Doch nicht nur das Showteam bemüht sich um die Firma. Auch der Rest der Klasse packt rich- tig an: Eine Website wird erstellt, wir tüftelten an einem Logo und Bestellungen werden gemacht.» (Klasse 6b, Jakobsberg/jö) NOUVEAUX HORIZONTS www.cicoba.ch, [email protected] Chère lectrice, cher lecteur

Le groupement Lobby Parents mène une lutte dans le domaine de l’éducation, défend le libre choix de l’école et revendique que les écoles jusqu’à présent privées soient IMPRESSUM intégrées dans un concept de formation; les résultats de DER SCHULKREIS Zeitschrift der Rudolf Steiner Schulen von/Nouvelles des écoles Rudolf Steiner de: Adliswil, Avrona, Baar, Basel, Bern/Ittigen, Biel, l’enquête sur les Anciens élèves montrent que «les écoles Birseck, Genève, Ins, Kreuzlingen, Langenthal, Langnau, Lausanne, Luzern, Münchenstein, Muttenz, Pratteln, St. Gallen, Schaan, Schaffhausen, Scha- Rudolf Steiner sont bonnes mais ...», le besoin existentielle fisheim, Scuol, Solothurn, Steffisburg, Wetzikon, Wil, Winterthur und Zü- rich www.schulkreis.ch www.steinerschule.ch des adolescent(e)s exige de l’école des réponses sur le REDAKTION: Robert Thomas, Carmenstr. 49, 8032 Zürich, sens de la vie . Le film «Chrigu» documente justement ce Tel. 01 262 25 01, Fax 01 262 25 02, [email protected] Jörg Undeutsch, Waldstätterstr. 20, 3014 Bern, Tel. 031 312 04 52, que sont les limites de la vie et de la mort. Tout cela fait [email protected] ABOS: Marianne Thomas, Carmenstr. 49, 8032 Zürich, partie de l’actualité d’Entr’Ecoles; et bien entendu Tel. 01 262 25 01, Fax 01 262 25 02, [email protected] Einzelabos Fr. 36.– (25 Euro) davantage … PRODUKTION/INSERATE: PUBLIFORM Text & Gestaltung Hp. Buholzer, Postfach 630, 3550 Langnau, 034 402 61 60, [email protected] L’automne commence et avec lui un défi de la conscience erscheint Redaktionsschluss Ostern Ende März 10. Februar qui nous incite à investir de nouveaux horizons. Johanni Ende Juni 10. Mai Michaeli Ende September 10. August Weihnachten Ende Dezember 10. November Robert Thomas

Der Schulkreis 3/07 3 ZSOLT JOANOVITS von anderen Veranstaltungen, die sie gemeinsam organisieren, bilden einen fixen Posten im Budget der Schule und ermöglichen deren Fortbestehen. Nun, was heisst eigentlich «privat»? Im alltäglichen Sprachgebrauch hat sich eingebürgert, von einer SCHWERPUNKT SCHWERPUNKT SCHWERPUNKT SCHWERPUNKT SCHWERPUNKT FREIE SCHULWAHL privaten Schule zu sprechen, wenn sie nicht vom Staat organisiert und aufrecht erhalten wird. Eine private Schule ist somit – im Gegensatz zur staatli- chen – nicht « öffentlich-rechtlich»’, sie ist also aus irgendeinem Grund nicht für alle gleichermassen zugänglich. Dabei gelten unterschwellig mehrere VOLKSSCHULE Kriterien, beispielsweise Religion, Rasse und Eth- nie und – das Geld. Wer auf solche Dinge Wert legt, der wird gewisse Kinder lieber nicht in seine Schu- le aufnehmen wollen. Er ist «privat», das heisst, er ODER sondert sich ab, ja noch mehr: er sondert aus. Das ist die eigentliche Bedeutung des Wortes.

Ursprünglich war die Schule privat. ELITESCHULE? Sie war das Privileg der reichen Oberschicht und wurde bis in das 19. Jahrhundert hinein von kirchli- chen Institutionen betrieben. Es war ein echtes Kir- chenmonopol, auch inhaltlich. Die Kirche bestimm- te, was gelehrt und gelernt werden durfte. Bildung war ein Mittel kultureller Bedürfnisse. Sie war aber Wer das Angebot der staatlich organisierten auch ein Mittel, die geistliche und weltliche Macht Bildungseinrichtungen nicht nutzen will, muss für zu bewahren. Es war nur recht und billig, so etwas nicht staatliche Bildung privat aufkommen – wie Bildung dem «gemeinen Volk» vorzuenthalten. zusätzlich zu dem über die Steuern geleisteten Seit der Industrialisierung der Wirtschaft gehen Beitrag an die staatliche Bildung. Obwohl auch zwei gesellschaftliche Entwicklungen Hand in Hand Rudolf Steiner Schulen öffentliche Schulen sind. und sind voneinander abhängig. Zum einen benö- tigt die industrielle Produktion Mitarbeiter: in den Unternehmen braucht es unterschiedlich ausgebil- DIE RUDOLF STEINER Die Volksschule ist unentgeltlich. So steht es sinn- detes Personal. Über die herkömmliche Bildung hin- gemäss in den Verfassungen des Staates und der aus definiert die Wirtschaft ein allgemeines Basis- SCHULE IST ÖFFENT- Kantone. Aber womit wird die Bildung eigentlich wissen als Lernziel und als Grundlage jeglicher Spe- LICH – SIE SCHLIESST finanziert? Klar, aus dem Mehrwert den die Wirt- zialisierung. Als das Industrieproletariat entstand, schaft erarbeitet. Über die Steuern schöpfen Bund wurde es Zeit, dass ein Einheitsstaat im eigenen WENN IMMER MÖG- und Kantone die Mittel für das öffentliche Leben Interesse von den kirchlichen Einrichtungen das LICH NIEMANDEN ab, unter anderem also für unsere Schulen. Wer Bildungsmonopol übernahm. Das war seinerzeit ein aber das Angebot der staatlich organisierten Bil- notwendiger und überaus positiver Schritt. Zum AUFGRUND VON dungseinrichtungen nicht nutzen will, muss für anderen aber – und das ist der zweite Prozess – SELBST GEWÄHLTEN nichtstaatliche Bildung privat aufkommen, zusätz- führt vermehrte Bildung, führt die Auseinanderset- lich zu dem über die Steuern geleisteten Beitrag zung mit elementaren Kulturtechniken und mit den KRITERIEN VOM an die staatliche Bildung. Grundlagen der sich rasant entwickelnden Natur- SCHULBESUCH AUS. Das kennen wir gut: Die Rudolf Steiner Schulen sind wissenschaft bei der gesamten beteiligten Bevöl- aus Initiativen von Eltern und Lehrpersonen hervor- kerung zu einem Individualisierungsschub unge- SIE HAT VIELLEICHT EIN gegangen. Sie sind zwar offiziell, also «staatlich», ahnten Ausmasses. Es ist leicht einzusehen, dass ANDERES PÄDAGOGI- anerkannt und zugelassen, aber sie haben einen eine allgemeine Individualisierung den herkömm- eigenen Lehrplan und nehmen für sich eine weit- lichen Industrieunternehmen ziemlich ungelegen SCHES PROFIL ALS DIE gehende Autonomie in Anspruch. Indem sie solches kommt. Aber mit der zunehmenden Technisierung, STAATSSCHULE, ABER tun, sondern sie sich aus der Sicht des Staates vom Computerisierung und Robotisierung der industri- einheitlichen Konzept Schule ab. Sie werden als ellen Produktion verändern sich die Anforderungen «PRIVAT» IST SIE privat bezeichnet – und werden aus den öffentli- an Belegschaften in neuerer Zeit ohnehin radikal. NICHT. chen Geldern nicht finanziert. Die Eltern sind damit Man spricht von der Dienstleistungsgesellschaft, aufgefordert, für die Schule, deren Pädagogik sie von der lernenden Gesellschaft und von lernenden in Anspruch nehmen wollen, ein Schulgeld zu ent- Unternehmen. Die «gleiche Schule für alle» wird richten. Das ist meist ein Familienbeitrag, der sich angesichts dieser Tatsachen zum Anachronismus. nach der Höhe des Familieneinkommens richtet. Unter diesen Umständen wird das Bildungswesen Darüber hinaus muss sich der Schulträger – insbe- des 19. Jahrhunderts mit dem staatlichen Bildungs- Zsolt Joanovits sondere in Zeiten schwacher Wirtschaft – einiges monopol, der allgemeinen Schulpflicht und den ist Psychotherapeut einfallen lassen, um zu den benötigten Geldmitteln vereinheitlichten Lerninhalten den heutigen Anfor- und Erwachsenen- für den Schulbetrieb zu kommen, wenn die Eltern- derungen nicht mehr gerecht. bildner sowie Vize- beiträge nicht ausreichen. Und der Schulträger, das präsident der eltern- sind wiederum die Eltern, zusammen mit den Lehr- Es kommt auf die Haltung an. lobby Schweiz personen. Die Erträge aus den Schulbazaren und In der Regel haben Rudolf Steiner Schulen keinen

4 Der Schulkreis 3/07 L’école publique est gratuite, financée par les impôts. Le choix d’une école libre ou pri- vée se paye. Les écoles Steiner, POINT DE MIRE POINT DE MIRE POINT DE MIRE POINT DE MIRE POINT DE MIRE initiées par les parents et les enseignants, sont des écoles officielles, reconnues par l’état, avec un programme scolaire propre et une autonomie im- portante qui diffèrent du con- cept uniforme de l’état: c’est la raison pour laquelle l’état les considère com- me des écoles privées et ne les fi- nance pas; elles sont portées par les parents. Faisons un saut dans l’histoire: Le mot «privé» signifie «où le public n’est pas Bild: ?????

IM HEUTIGEN BILDUNGSSYSTEM BESTEHT SO ETWAS WIE ECOLE D’ÉLITE, ÉCOLE EINE KÄUFLICHE BILDUNGSWAHL: ENTWEDER ICH ZIEHE PUBLIQUE OU LIBRE IN EIN GEHOBENES EINFAMILIENHAUSQUARTIER ODER ICH CHOIX ? BEZAHLE EBEN EINE PRIVATSCHULE.

Grund, besondere Kriterien anzuwenden, um be- dass Bildung die wichtigste Grundlage einer Volks- admis». Initialement, l’école était pri- stimmte Schüler oder Schülerinnen fernzuhalten. wirtschaft sei. Trotz gründlich veränderter Rahmen- Im Gegenteil: in der bildungspolitischen Diskussi- bedingungen fordern aber Wirtschaftskreise auch vée et un privilège de la haute socié- on hört man immer wieder Stimmen aus der Wal- heute noch, dass Schulabgänger eine einheitliche té riche; l’église tenait le monopole, dorf-Ecke, dass man durchaus bereit sei, mehr so Grundausbildung mitbringen sollen. Es ist noch aussi par rapport au contenu; la for- genannte «problematische» Kinder aufzunehmen. nicht ins allgemeine Bewusstsein vorgedrungen, Und auch bei der Finanzierung gilt der Grundsatz, dass dies über kurz oder lang den eigenen Interes- mation était un instrument de pou- den Schulbesuch auch Kindern minderbemittelter sen und den Interessen des ganzen Wirtschaftsrau- voir. Au courant de l’industrialisation, Eltern zu ermöglichen, notfalls über einen Sozial- mes zuwiderlaufen könnte, weil die Unternehmen fonds. Insofern ist die Rudolf Steiner Schule, inso- sowohl in fachlichen Bereichen als auch in der So- l’état a pris ce monopole. Ensuite, les fern sind die meisten nichtkommerziellen Privat- zialkompetenz zunehmend auf eine immer breite- entreprises ont changé radicalement schulen öffentlich – sie schliessen wenn immer re Palette von individuellen Fähigkeiten ihrer Mit- möglich niemanden aufgrund von selbst gewähl- arbeiter angewiesen sind, und weil das jetzige Bil- avec de nouvelles techniques, la ro- ten Kriterien, und sei es nur aufgrund der Kaufkraft dungssystem mit den vereinheitlichten Lehrplänen botisation et la production industriel- der Eltern, vom Schulbesuch aus. Sie haben viel- eine wirklich individuelle Entwicklung erschwert. le; le système scolaire du 19ème leicht ein anderes pädagogisches Profil als die Seit einiger Zeit setzt sich die «elternlobby Staatsschule, aber «privat» sind sie nicht. schweiz» für eine freie Schulwahl etwa nach skan- siècle n’est plus à la hauteur des exi- Ein anderes pädagogisches Profil – das ist es ja, dinavischem Vorbild ein. Sie verlangt einerseits, gences d’aujourd’hui. was die Rudolf Steiner Schule für viele interessant dass Eltern auch innerhalb des staatlichen Schul- macht. Sie ist interessant für jene, die eine anthro- systems eine freie Wahl zwischen den einzelnen Les écoles Steiner sont loin d’être pri- posophische Pädagogik, eine behutsame Einfüh- Schulen haben sollen. Und sie fordert, dass die vées, mais son profil pédagogique les rung der intellektuellen Inhalte und die Pflege der bislang nichtstaatlichen Schulen in das gesamte rend intéressantes pour les familles musischen Aktivitäten begrüssen. Für die Eltern Bildungskonzept miteinbezogen und damit auch steht das pädagogische Profil nicht unbedingt für vollumfänglich mittels einer Pro-Kopf-Pauschale qui ne cherchent pas forcément une eine spezifische Weltanschauung, aber doch min- vom Staat finanziert werden, ohne dass ihre Lehr- conception spécifique, mais une atti- destens für eine bestimmte Haltung, für einen be- pläne, wenn sie denn von jenen in den Staatsschu- stimmten Umgang mit den Kindern und mit den len abweichen, in Frage gestellt würden. Das soll tude déterminée en ce qui concerne Lerninhalten. Eine von aussen verordnete Anpas- allerdings nur gelten, wenn «der Zugang ohne eth- les relations avec les enfants et les sung des Lehrplans an staatliche Vorgaben steht nische, religiöse und finanzielle Einschränkung darum zu keinem Zeitpunkt zur Diskussion. gewährleistet ist», wie es im Text der Verfassungs- contenus des matières. Pour les initiative der «elternlobby», die im Kanton Basel- écoles Steiner il n’est pas question Bildung und Volkswirtschaft land bereits lanciert ist, wörtlich heisst. Dann sind d’adapter son plan scolaire aux mo- Es herrscht heute ein allgemeiner Konsens darüber, die Schulen öffentlich, und damit wird, wie wir oben

Der Schulkreis 3/07 5 dèles de l’état uniformes qui gesehen haben, die Unterscheidung zwischen den freie Wahl zugestanden wird, vollzieht sich doch staatlichen und den nichtstaatlichen Schulen in- die gewünschte soziale Durchmischung auf länge- rendent un véritable dévelop- sofern hinfällig, als endgültig nur noch profitori- re Sicht von selbst. Je nach «Klientel» werden sich pement individuel difficile. Un entierte oder sonstwie selektierende Schulen als die Schulen dann so oder anders ausrichten müs- Privatschulen bezeichnet werden können. sen. POINT DE MIRE POINT DE MIRE

POINT DE MIRE point contradictoire: POINT DE MIRE POINT DE MIRE Warum also wird die Segregation von den Gegnern l’économie a besoin des col- Argumentation ins Feld geführt? Ist es denn wirklich so, dass die laborateurs disposant des ca- Gegner der freien Schulwahl argumentieren mit der Bildungspolitik in der Schweiz sich ganz auf die Finanzierungsfrage und mit der drohenden Segre- Interessen der Wirtschaft und auf die Erhaltung von pacités individuelles, mais elle gation. Bei einer Grössenordnung von etwa 5% Traditionen stützt? In einem Papier der Zürcher SVP exige encore que les élèves en «Privatschüler» scheint die Finanzierung jedenfalls von 1998 etwa steht zu lesen: «Eine Finanzierung nicht das vordringlichste Problem zu sein, ganz nichtstaatlicher Schulen durch den Kanton stellt fin de scolarité soient formés abgesehen davon, dass die Kantone seit Jahrzehn- die bewährte Zürcher Schultradition in Frage und de manière uniforme. ten tüchtig von den selbstverwalteten Schulen pro- ist in Anbetracht des schwer defizitären Staats- haushaltes auch finanziell nicht verantwortbar.» Le groupement Lobby Parents Suis- fitieren. Was aber die Segregation betrifft, be- kommt die Argumentation etwas bedrückendes: (Aus einer Vernehmlassung der SVP Zürich zum se défend le libre choix de l’école Durch die Privatisierung im Bildungswesen «wer- Gesetz über die Mittelschulen vom 4. März 1998). selon le modèle scandinave et reven- den die leistungsschwachen und sozial benachtei- ligten Schülerinnen und Schüler bezüglich Wahl- Das Bildungsmonopol ist realitätsfern. dique que les écoles jusqu’à présent möglichkeiten und Chancengleichheit benachtei- Ganz abgesehen davon, dass sich die wirtschaftli- privées soient intégrées dans le con- ligt. Findet die freie Schulwahl schon während der che Situation unterdessen markant verbessert hat: obligatorischen Schulzeit statt, führt sie sowohl in Warum will der Staat alleiniger Bildungsanbieter cept de formation. L’état est deman- der Schule als auch im gesellschaftlichen Umfeld sein? Ist es sachlich notwendig, dass der Staat die dé de les financer avec un forfait par zu einer sozialen Segregation, da in erster Linie Schulen selber führt, verwaltet und bis hinunter élève, sans questionner leurs plans gut gebildete und gut verdienende Bevölkerungs- zur Zuteilung der Schüler in die Rechte der Eltern gruppen diese Schulen wählen.» (Aus einer Vorla- eingreift? Würden Lehrkräfte und Eltern nicht ge- scolaires et sans restrictions eth- ge an den Landrat im Kanton Baselland, 10. April nügen, um eine gute Schule für die Kinder zu rea- niques, religieuses ou financières, 2001). Auf deutsch: wir lassen die Finanzierung von lisieren? Braucht es den Staat überhaupt? privaten Schulen nicht zu, weil nur reiche Leute ihre Nun, es ist mit Sicherheit unverzichtbar, dass die comme le marque l’initiative lancée Kinder in Privatschulen geben. Kantone, die die Hoheit über das Bildungswesen dans le canton Bâle Campagne. Les In Wirklichkeit ist es genau andersherum: das heu- haben, die Randbedingungen für die Institution adversaires de ce libre choix de tige Bildungssystem ist es, das die Segregation Schule definieren, die Lernziele und überhaupt begünstigt. Sie ist heute schon ziemlich fortge- Mindestanforderungen festlegen und die Aufsicht l’école présentent entre autres des schritten, weil nur die Reicheren etwas gegen die über das Schulwesen wahrnehmen. Es ist auch arguments d’une ségrégation. Pour- Zwangseinweisung tun können. Es besteht so et- notwendig, dass sie zusammen mit den Gemein- was wie eine käufliche Bildungswahl: entweder ich den die Bildung als Gesamtes aus den Steuerein- tant, c’est le système actuel qui fa- ziehe in ein gehobenes Einfamilienhausquartier, nahmen finanzieren. Wenn sie aber auf der Verein- vorise la ségrégation puisqu’il existe um die territoriale Zuweisung meiner Kinder in ein heitlichung aller Lehrpläne und auf dem von Be- besseres, nämlich von Kindern ähnlicher Herkunft amten verordneten synchronen Ablauf des Ausbil- une sorte de choix qui s’achète; soit frequentiertes staatliches Schulhaus zu nutzen, dungsverlaufs und selbst der einzelnen Unter- une famille déménage dans un quar- oder ich bezahle eben eine teure Privatschule. richtsstunden bestehen, dann sind zunehmende tier aisé pour faire scolariser leurs Damit begünstige ich die Entstehung der gefürch- Schwierigkeiten unvermeidlich. Wie es ein Lehrer teten so genannten «Restschulen». einer staatlichen Mittelschuleinrichtung mit vielen enfants dans ce climat, soit elle paie Für den Normalverdiener aber gilt: Sobald die freie Migrantenkindern unlängst formuliert hat: «Ich une école privée qui coûte cher et qui Wahl unter den öffentlichen Schulen gewährleistet muss die Stunde heute thematisch abschliessen. ist und alle, auch die staatlichen Schulen eine ge- Ich kann keine Rücksicht darauf nehmen, wenn engendre ce qu’on appelle les wisse Autonomie bekommen, was den Lehrplan einzelne oder auch viele Schüler etwas nicht ver- «écoles du reste». und die Erfüllung der vorgegebenen Lernziele be- standen haben. Ich darf das Thema nicht wieder L’auteur de l’article, Zsolt Joanovits, trifft, werden die Eltern ihr Wahlrecht allenfalls aufgreifen, um jenen, die langsamer lernen, zu aufgrund von pädagogischen Profilen oder viel- helfen. Ich muss morgen mit dem nächsten The- pose la question si l’état est effecti- leicht auch aufgrund von problematischen Bezie- ma beginnen, das auf dem heute durchgenomme- vement nécessaire pour réaliser et hungen ihrer Kinder untereinander oder zu den nen Stoff aufbaut. Nach kurzer Zeit schwimmen Lehrpersonen treffen. Wenn auch den Minderbe- auch diejenigen, die schnell von Begriff sind. So gérer une bonne école – et pour mittelten oder auch den Minderbegabten, den ist Unterricht kaum mehr möglich.» s’immiscer dans les droits des par- «Bildungsfernen» und den Fremdsprachigen die ents. Est-ce que les parents et les enseignants ne seraient pas suffi- samment capable de l’assumer?

Résumé de texte: Irène Zumsteg

6 Der Schulkreis 3/07 VOLKSINITIATIVE BILDUNGSPOLITIK BILDUNGSPOLITIK BILDUNGSPOLITIK «JA, BILDUNGSVIELFALT FÜR ALLE» BILDUNGSPOLITIK BILDUNGSPOLITIK

EIN AUFRUF ZUR UNTERSTÜTZUNG DER ELTERNLOBBY SCHWEIZ

LIEBE ELTERN Die elternlobby schweiz hat am 6. Dezember 2006 im Kanton Baselland die formulierte Verfassungsinitiative «Ja, Bildungsvielfalt für alle» eingereicht. Darin fordert sie für alle Eltern das Recht auf freie Schulwahl und hat damit ein breites Presseecho ausgelöst. Die Rudolf Steiner Schulen in der Schweiz unterstützen die Volksinitiative und rufen, auch im Hinblick auf ihre Vorbereitung in anderen Kantonen, zur Unterstützung auf.

WORÜBER ABGESTIMMT WIRD Die Initiative ergänzt die Verfassung im Kanton Baselland und ist wie folgt formuliert: 1bis «Eltern können zwischen den einzelnen öffentlichen und den nicht staatlichen Schulen wählen.» 2bis «Der Unterricht an nicht staatlichen Schulen in der Schweiz wird für Kantonseinwohner durch die Schulträger entsprechend den Durchschnittskosten der öffentlichen Schulen finanziert, sofern der Zugang ohne ethnische, reli- giöse und finanzielle Einschränkung gewährleistet ist.»

FREIE SCHULWAHL UND GLEICHE BILDUNGSCHANCEN – AUCH FINANZIELL Die elternlobby schweiz fordert mit diesem Initiativtext ein Recht, das der Bund mit der UNO-Menschrechtserklärung schon ratifiziert hat. Darin heisst es: «Die Eltern haben ein vorrangiges Recht, die Art der Bildung zu wählen, die ihren Kindern zuteil werden soll.» Alle Eltern in der Schweiz sollen künftig uneingeschränkt die staatliche oder nicht staatliche Schule wählen können, die für ihr Kind und ihre Familie am besten geeignet ist. Kinder würden nicht mehr nach dem Territorialprinzip einem Schulhaus zugewiesen, sondern hätten Zugang zum gesamten staatlich bewilligten Schulangebot. Dieses Recht bedarf auch einer finanziellen Absicherung, da es sonst vom Einkommen der Eltern abhängt. Der Unter- richt an nicht staatlichen Schulen wie den Rudolf Steiner Schulen soll deshalb gemäss den Durchschnittskosten der öffentlichen Schulen finanziert werden. Damit würde der Elternbeitrag wegfallen und eine echte Chancengleichheit hinsichtlich Schulwahl und Bildungsweg gewährleistet sein.

INITIALZÜNDUNG IN BASELLAND Innerhalb von 18 Monaten muss nun über die Initiative in Baselland abgestimmt werden. Voraussichtlich wird das Juni 2008 geschehen. Inzwischen bereitet die elternlobby schweiz die Initiative auch für die Kantone St. Gallen, Aargau, Appenzell Ausserrhoden, Solothurn, Basel-Stadt, Zürich und Waadt vor. In den Kantonen Bern und Schwyz kämpft sie für eine finanzielle Besserstellung der nicht staatlichen Schulen. Baselland ist dabei von besonderer Wichtigkeit, da ein Abstimmungserfolg Signalwirkung für die gesamte Schweiz hätte.

ÜBERPARTEILICHES INITIATIVKOMITEE Die elternlobby schweiz wird von einem breit gefächerten, überparteilichen Initiativkomitee unterstützt. Mitglieder des Komitees sind Präsidentinnen und Präsidenten aus verschiedenen Elternvereinen, Mitglieder aus fast allen Par- teien, Lehrpersonen aus Staatsschulen und nicht staatlichen Schulen. Alle Mitglieder sind Eltern und unterstützen die Initiative als Privatpersonen. Ebenso unterstützen alle nicht staatlichen Schulen aus Baselland die Initiative.

MITGLIED WERDEN UND SPENDEN Für den bevorstehenden Abstimmungskampf ist die elternlobby schweiz vollständig auf Spenden angewiesen. Sie rechnet dafür mit Gesamtkosten von Fr. 150 000.–. Wir rufen deshalb dazu auf, die elternlobby schweiz durch eine Spende oder Mitgliedschaft (Fr. 40.–/Jahr) zu unterstützen und damit dem Recht auf freie Schulwahl in Baselland und in der Schweiz zur Durchsetzung zu verhelfen. Basel, August 2007 Robert Thomas Daniel Hering Koordinationsstelle der Öffentlichkeitsarbeit Rudolf Steiner Schulen in der Rudolf Steiner Schulen Schweiz und Liechtenstein Region Basel

Infos, Presseecho und Kontakt zur Verfassungsinitiative unter: elternlobby schweiz, Pia Amacher, Postfach 1020, 4153 Reinach, [email protected], www.elternlobby.ch Spenden und Mitgliedschaft: Über beiliegenden Flyer mit Einzahlungsschein oder über PC 40-207631-4 (Vermerk «Verfassungsinitiative»)

Der Schulkreis 3/07 7 Absolventenstudie: Leistungsausweis mit Mängeln dungsaspirationen, wohingegen der soziale Auf- stieg oder die nur materielle Existenzsicherung nachrangig sind. Überdurchschnittlich viele Eltern der Rudolf Steiner Schulen entstammen dem Leh- RUDOLF STEINER rerberuf und sind an staatlichen Schulen tätig, was BILDUNGSPOLITIK BILDUNGSPOLITIK BILDUNGSPOLITIK BILDUNGSPOLITIK BILDUNGSPOLITIK einerseits auf ein anspruchsvolles und kritisches «Publikum» schliessen lässt, andererseits aber SCHULEN SIND GUTE auch deutlich macht, dass sehr viele Schülerinnen und Schüler in einem ausgesprochen bildungsbe- wussten Milieu aufwachsen. Im Kontrast dazu feh- SCHULEN, ABER... len in der Erhebung die ehemaligen Schülerinnen und Schüler aus unteren oder sozial benachteilig- ten Schichten. Die Ergebnisse der Absolventenstudie mit ehemaligen In diesem sozialen Aspekt verbirgt sich die viel- Waldorfschülern in Deutschland liessen es vermuten: leicht grösste Herausforderung, die sich aus den Nun zeigen auch die Resultate aus der Schweiz, dass die Ergebnissen dieser Studie für die Zukunft der Ru- Rudolf Steiner Schulen gute Schulen sind und ihre dolf Steiner Schulen ergibt: nämlich nicht nur im Leistungen und Erfolge zeigen dürfen. Bekenntnis, sondern auch in der sozialen Realität eine Schule für alle zu werden. Mit Sicherheit gilt In aller Kürze: es dazu nicht nur finanzielle Barrieren abzubauen. – Überdurchschnittlich viele Ehemalige fanden den Die Rudolf Steiner Schulen müssen zu einem Weg in einen akademischen Beruf. Selbstverständnis vordringen, das auch Eltern – Auffallend viele Absolventen berichten über eine ohne gehobene Bildungsansprüchen zugänglich hohe Berufszufriedenheit, was für eine ausge- und verständlich wird. prägte Berufswahlreife nach Abgang von der Ru- In diesem Zusammenhang ist die vorliegende Stu- dolf Steiner Schule sprechen dürfte. die leider auch mit zahlreichen methodischen Män- – Die allermeisten ehe- geln behaftet. Bei- maligen Steinerschü- spielsweise passt der ler stellen ihrer Schu- für deutsche Verhältnis- le und den Lehrerin- se konstruierte Frage- nen und Lehrern ein bogen im Kapitel «See- gutes Zeugnis aus lische und körperliche und empfanden sich Gesundheit» begrifflich in ihrer Entwicklung überhaupt nicht auf die optimal gefördert. gesundheitliche Daten- – Nur die wenigsten al- lage in der Schweiz, so lerdings sind deshalb dass die Befragungen Anthroposophen ge- mangels Vergleichsda- worden oder finden ten wertlos sind. Auch sich heute in einem in der Erhebung in anthroposophischen Deutschland hat sich im Beruf wieder. Aber: Nachhinein gezeigt, Die allermeisten der dass vielen Gesund- befragten Ehemaligen heitsdaten die Ver- zeichnen sich durch gleichbarkeit fehlt. Das eine weltanschauli- ist deshalb höchst be- che Offenheit aus und dauerlich, weil gesund- verfolgen eine an der heitliche Fragen heute Welt orientierte Le- höchste Aktualität ge- bensphilosophie. niessen und weil vermutet werden kann, dass die – Bemerkenswert viele Ehemalige sind gesell- Rudolf Steiner Schulen mit ihrer Pädagogik hier schaftlich engagiert und sind häufiger in ehren- einen möglicherweise bedeutenden Beitrag lei- amtlichen Aufgaben zu finden. Politisch neigen sten. Die Chance, diesen Beitrag durch eine breit sie eindeutig dem rot-grünen Spektrum zu. angelegte Erhebung tatsächlich sichtbar zu ma- Erstmals macht diese Studie aber auch dingfest, chen, hat die Absolventenstudie eindeutig ver- dass diese Erfolge nicht losgelöst von der sozialen passt. Eine sorgfältige Planung der Studie hätte Herkunft der Schülerinnen und Schüler gesehen hier ohne grossen Mehraufwand zu möglicherwei- werden können: Die Elternschaft von Rudolf Stei- se brisanten Ergebnissen führen können. ner Schulen gehört eindeutig einem wertkonser- An das für die Studie eingesetzte Instrument (Fra- vativen Bildungsbürgertum an. Dieses ist gekenn- gebogen) stellen sich generell vielfältige Zweifel zeichnet durch einen überdurchschnittlich hohen bezüglich Gütekriterien. So gibt es im Fragebogen Bildungsstand und eine ausgeprägte Kulturorien- eine lange Reihe von Items, bei denen in Frage tierung. Persönlichkeitsbildung und berufliche steht, wie valide sie sind, d.h. ob sie messen, was Qualifikationen gehören zu den prioritären Bil- sie messen sollen. Ein einzelnes Beispiel muss hier

8 Der Schulkreis 3/07 Stellungnahme der Koordinationsstelle zur Vereinfachung genügen: Nur 47.7% der befragten Absolven- des Bundesgesetzes über die Mehrwertsteuer ten geben an, dass die RSS einen günstigen oder eher günstigen Einfluss auf ihre berufli- GEGEN EINE BESTEUERUNG VON che Orientierung hatte; da aber gleichzeitig 71.9% auch angeben, eine berufliche Orientie- BILDUNGSDIENSTLEISTUNGEN BILDUNGSPOLITIK BILDUNGSPOLITIK BILDUNGSPOLITIK rung durch die Schule für sehr wichtig zu hal- BILDUNGSPOLITIK BILDUNGSPOLITIK ten, ergibt sich eine relativ grosse Diskrepanz In ihrer Stellungnahme zur Vereinfachung des Bun- zwischen (heutiger) Erwartung und erinnerter desgesetzes über die Mehrwertsteuer befürwortet Schulrealität (Differenz: 24.2%). Daraus könn- die Koordinationsstelle der Rudolf Steiner Schulen te man schliessen, dass die RSS den Erwartun- diejenigen Revisionsvorschläge im Modul «Steu- gen der Absolventen punkto Berufswahl nur ergesetz», die auf eine administrative Vereinfa- sehr ungenügend entgegen kam und dass drin- chung und die Stärkung der Rechtssicherheit ab- gend Nachbesserung erforderlich ist. Durch ein zielen. Eine Unterstellung von Spenden, Förderbei- anderes Item im Fragebogen wird aber deutlich, trägen, Subventionen unter die Mehrwertsteuer dass die allermeisten Absolventen es für erst- wird hingegen entschieden abgelehnt. Diesbezüg- rangig wichtig halten, dass sie heute einen ih- liche Vorkehren widersprechen diametral den In- ren Neigungen entsprechenden Beruf ausüben teressen der heute zunehmend vom Gedanken der und sich mit der Arbeit identifizieren können. Gemeinnützigkeit und des bürgerschaftlichen En- Weiter berichtet die Mehrheit der Befragten gagements getragenen Zivilgesellschaft. über eine bemerkenswert hohe Berufszufrie- Grundsätzlich abgelehnt werden die Module «Ein- denheit (im Mittel zufrieden bis sehr zufrieden). heitssatz» und «2 Sätze», die u.a. eine Besteue- Aus dieser Sachlage heraus kann man nun spe- rung von Bildungsdienstleistungen vorsehen. Der kulieren und annehmen, dass die RSS faktisch Bund ist aus sozial-, gesellschafts- und kulturpoli- doch mehr zur Berufswahlreife ihrer Absolven- tischen Gründen gehalten, gewisse Bereiche, wie ten beigetragen hat, als diesen selber im Rück- insbesondere Bildung, Forschung, Sozialfürsorge, blick bewusst ist. Oder man kann glauben, dass Gesundheitswesen, Kinder- und Jugendhilfe, Kul- sich die Berufswahlreife erst nach Abgang von tur und Sport zu fördern und private Initiativen auf der RSS eingestellt hat. Leider lässt sich aber diesen Gebieten zu unterstützen. Eine Besteuerung auf Grund unzulänglicher Kategorienbildung im dieser Bereiche würde deren Rahmenbedingungen Fragebogen nichts Eindeutiges entnehmen zum deutlich verschlechtern. beruflichen Werdegang der Absolventen, z.B. Mit der Einführung der Mehrwertsteuerpflicht auf wie viele Berufe tatsächlich erlernt wurden und Bildungsdienstleistungen würde der Besuch einer ob der heute ausgeübte Beruf dem ursprüngli- Privatschule um den jeweils geltenden Mehrwert- chen noch entspricht. Auf solche Weise ist eine steuersatz verteuert. Damit wäre das rechtlich ge- objektive, d.h. aus der Sache selbst entwickel- währleistete Freiheitsrecht auf freie Schulwahl zu- te Interpretation vieler Fragen kaum möglich. sätzlich erschwert. Roland Muff Aus diesem Grund vermögen auch viele der Ungekürzte Fassung der Stellungnahme unter Aktuelles auf www.steinerschule.ch Schlussfolgerungen und Empfehlungen beson- ders im letzten Teil des Buches nicht recht zu Nordwestschweiz munden – nicht weil sie teilweise sehr kritisch ausfallen, sondern weil sie nicht wirklich schlüs- EMEINSAMER ILDUNGSRAUM sig sind. G B Die mehrheitlich positiven Kernaussagen der Die Kantone mit den grössten Unterschieden der Studie werden durch die hier vorgebrachte Kri- Schulsysteme planen einen gemeinsamen Bil- tik nicht tangiert. In vielen Einzelaspekten ver- dungsraum und haben ein entsprechendes Kon- mag die Studie aber nicht wirklich zu befriedi- zept in eine Konsultationsrunde gegeben. Die Re- gen. Dass dem so ist, hängt nicht zuletzt auch gierungen der Kantone Aargau, Basel-Landschaft, mit dem Umstand zusammen, dass innerhalb Basel-Stadt und Solothurn wollen im Rahmen der der RSS-Bewegung kaum eigene Forschung be- nationalen Harmonisierungsvorhaben ein gemein- trieben wird, welche Grundlage und Ausgangs- sames Bildungssystem entwickeln. Unter anderem punkt für eine kritische Selbstreflexion sein sollen die Wahl der Schuleingangsstufe (Grund- könnte. oder Basisstufe), die Einführung von Tagesstruk- Thomas Marti turen sowie die pädagogische Umsetzung interkan- tonaler Vorgaben gemeinsam erfolgen. Das ent- sprechende Konzept ist in wichtigen Detailfragen erst skizzenhaft. – Barz H. & Randoll D. (Hrsg. 2007): Absolventen von Wal- Die Rudolf Steiner Schulen erfüllen im Raum Nord- dorfschulen. Eine empirische Studie zu Bildung und Le- westschweiz einen wichtigen Bildungsauftrag, in- bensgestaltung. 393 Seiten. Wiesbaden – Randoll D. & Barz H. (Hrsg. 2007): Bildung und Lebensge- dem sie alternative pädagogische Konzepte anbie- staltung ehemaliger Schüler von Rudolf Steinerschulen in ten, die spezifische Bedürfnisse abdecken. Um ih- der Schweiz. Eine Absolventenbefragung. 205 Seiten. ren pädagogischen Auftrag einer ganzheitlichen Frankfurt am Main Bildung erfüllen zu können, wird diesen Schulen – Eine Zusammenfassung der Ergebnisse aus der Schwei- zerstudie kann unter [email protected] bestellt oder im geplanten Bildungsraum Nordwestschweiz ein unter www.steinerschule.ch heruntergeladen werden. ausreichender Gestaltungsspielraum eingeräumt werden müssen. Roland Muff

Der Schulkreis 3/07 9 Jugendliche suchen selbst entdeckte Zusammenhänge und tiefe Erlebnisse hen. Diese Kräfte drängen dazu, sich in und an der Welt zu erleben und erproben.

Neue Fähigkeiten PÄDAGOGIK PÄDAGOGIK PÄDAGOGIK PÄDAGOGIK PÄDAGOGIK NAHRUNG FÜR DIE Dies sind die Bedingungen, mit welchen Jugendli- che in der Pubertätszeit konfrontiert werden. Die ganze seelische Bandbreite taucht in ihrem mehr JUGENDSEELE oder weniger wachen Bewusstsein auf. Neue Fähig- keiten erwachen dabei. Durch das Versenken des Wer dem neu erwachten Denkvermögen der Pubertieren- Astralleibes bis in das im Raume stehende Knochen- den keine lebendige Nahrung bietet, wirft die Jugendli- system erwacht die Fähigkeit des räumlichen Vor- chen auf sich selbst zurück. Statt sich der Welt und ihren stellens, durch die Verbindung mit dem Stoffwech- Geheimnissen zu öffnen, versinkt ihre Seele im eigenen selsystem, welches von zeitgebundenen Prozessen Organismus. Machtstreben, Gewaltbereitschaft und bestimmt ist, die Fähigkeit des Denkens in der Zei- überschiessende Erotikbedürfnisse sind das Ergebnis – tenfolge. Diese Kombination des freien räumlichen Folge einer falschen Antwort der Schulen auf den Lebens- Vorstellens und des Zeitfolgedenkens ist die Grund- und Erlebnishunger der Jugendlichen. lage des kausalen, logischen Denkens, welches sich zwischen dem 12. und 16. Lebensjahr entwickelt. Wir haben in der Pädagogik dieses Denken so an- Der kindliche Entwicklungsprozess ist ein langsa- zusprechen, dass die Jugendlichen selber Zusam- mer Inkarnationsprozess, in welchem sich die indi- menhänge entdecken und sich dadurch an eigenen viduelle Seele (Astralleib) immer mehr in den phy- Erkenntnissen erfreuen können. Was in diesem Al- sischen Leib versenkt und sich mit ihm verbindet. ter vom 12. bis zum 15./16. Jahr nicht interessiert, sind abstrakte Theorien, von welchen man als Er- wachsener allerdings oft ausgeht. Weder zu einer chemischen Formel noch zu einem Atommodell können Jugendliche wirklich Beziehung herstellen, da diese keiner Wirklichkeit im beobachtbaren prak- tischen Leben entsprechen. Selbst entdeckte beob- achtbare Zusammenhänge lösen Begeisterung aus, da man die eigenen Erkenntnisfähigkeiten ent- deckt. Abstrakte Theorien trennen die jungen Men- schen von der Wirklichkeit, was Leere und Bezie- hungslosigkeit zur Folge hat. Ist die Welt nicht in- teressant, findet man darin keine Befriedigung, lohnt es sich nicht, diese zu erforschen, werden die Jugendlichen auf sich selber zurück geworfen, so dass sie in der eigenen subjektiven Seele respekti- ve dem eigenen Organismus versinken. Aus dem Knochensystem taucht nun weniger die freie Vor- stellung auf, sondern instinktive mechanische Kraft, was sich als Machtbedürfnis und Gewaltbereit- schaft äussert, ein in der heutigen Jugendbewegung Dieser Prozess ist kein linearer Vorgang, sondern leider allzu bekanntes Phänomen. Versinkt der hat einen rhythmischen Charakter, wie ein Pendel, Astralleib zu sehr im Stoffwechsel, wird die Seele das sich stossweise verbindet und wenigstens teil- vom heranreifenden Geschlechtsorganismus ergrif- weise wieder löst. Jeder Schwung nach innen ist fen und erweckt instinktartige Erotikbedürfnisse. eine verstärkte Selbstwahrnehmung, mit jedem Ersteres mehr bei den Knaben, zweites mehr bei den Schwung nach aussen öffnet man sich gegenüber Mädchen. den Mitmenschen und der Welt. Bis zum 11./12. Lebensjahr bleibt ein gesundes Kind aber immer auf Grenzen spüren gewisse Weise offen und trennt sich noch nicht völ- Mit dem Freiwerden des Astralleibes, mit dem Her- lig von seiner Umgebung, die seelische Nabelschnur vorbrechen der dionysischen Kräfte, mit der ver- wird noch nicht durchtrennt. stärkten Selbstwahrnehmung erwacht ein Lebens- Mit dem 11./12. Lebensjahr beginnt ein Prozess, in und Erlebnishunger. In keinem Lebensalter ist die- welchem sich die Seele langsam tief in den Leib ses Erlebnisbedürfnis stärker als im Pubertätsalter, senkt, bis ins Knochensystem hinein. Die Seele ver- nie ist die Angst grösser, etwas zu verpassen. Da- bindet sich auch viel stärker mit dem Stoffwechsel, mit einher geht das Bedürfnis der Selbstentdek- mit den Funktionen des Unterleibes. Diese Regio- kung. Die Jugendlichen möchten ihre Seele sowie nen sind die unbewusstesten Regionen im mensch- ihren Körper bis an die Grenzen spüren und auslo- lichen Organismus und haben mit der Geschlechts- ten. Die Dinge sind für Jugendliche dann interes- reife zu tun. Wenn Rudolf Steiner vom Freiwerden sant, wenn man als Lehrende und Lernende stets des Astralleibes spricht, so ist damit ausgedrückt, die Unvollkommenheit spürt, wenn man den Drang dass mit dem Hineinsenken der Seele in den Leib verspürt, weitere Zusammenhänge zu suchen, oder die Eigenschaften und Kräfte des Seelischen be- wenn man mindestens ahnt, dass es weitere Hin- wusst werden und damit zur freien Verfügung ste- tergründe gibt, die sich vielleicht einmal zu eröff- 10 Der Schulkreis 3/07 nen beginnen. Es hat mit der Ahnung zu tun, dass Die internationale Rudolf Steiner/Waldorfschulbewegung hinter unserer materiellen Welt, hinter der Natur eine geistige Wirksamkeit lebt, mit der man als Mensch selber verwandt ist. NORWEGEN: EIN WALDORF-PARADIES? Wenn aber eine Rose oder ein Bergkristall nur aus Die erste Schule wurde 1924 gegründet. In den 80er, 90er Jahren vermehr- INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL in abstrakten Modellen zu erklärenden Vorstellun- INTERNATIONAL INTERNATIONAL gen besteht, wenn der Bergkristall nur aus SIO2 ten sich wie in der Schweiz, die Schulgründungen. Heute gibt es 34 Schulen besteht und damit erklärt ist, kann man kaum mehr (Schweiz 36), von denen 13 eine Oberstufe haben. Es gibt drei Förderschu- eine Beziehung dazu herstellen. Wenn man Farben len, 50 Kindergärten und ein Lehrerseminar (1981); ab 1980 Staatszuschüs- se bis 85% (anders als in der Schweiz!); die Waldorfassoziation existiert nicht einfach als elektromagnetische Wellen beisei- seit 1981 (bei uns seit 2003). Das Verhältnis zu den Behörden ist positiv (der te stellt, sondern den Lernenden die Möglichkeit amtierende Ministerpräsident ist z.B. ein ehemaliger Steinerschüler). Die gibt, zu entdecken, dass Farbe immer seelischen Besonderheit der letzten Jahre besteht in der Schaffung der erfolgreichen Gehalt hat, dass sie real immer mit dem Subjekti- Innenstadt-Oberstufe in Oslo: neben der Allgemeinbildung und einer diffe- ven des Menschen zu tun hat, dass sie sogar Ei- renzierten, individuellen Betreuung werden Noten gegeben; die Schulfüh- genleben enthält, da sie nie allein wahrnehmbar ist, rung ist hierarchisch strukturiert. 310 Schüler aus 70 (!) verschiedenen Schu- sondern immer selber Gegenfarben als Ausgleich len, 50% aus Waldorfschulen. Diese Mittelschule wird sicher auf 400 Schü- hervorruft (z.B. bei farbigen Schatten) - dann wird ler mit 60 Lehrern wachsen. Eine interessante Erfahrung für Norwegen und sie interessant und geheimnisvoll, hat Bezug zum auch für die Pädagogik. In der Lehrerbildung sind Kindergarten- und Lehrer- Menschen. Wenn man entdeckt, dass in der Elek- ausbildung integriert. Es gibt nur relativ wenig Ehemalige in der Ausbildung. trizitätslehre die Begriffe «Spannung, Strom, Wider- Insgesamt gibt es heute 85 Studenten. Das Ziel ist es, der Lehrerbildung stand» mit dem Leben und meinen eigenen Seelen- eine volle Hochschulberechtigung zu geben, inklusiv der Möglichkeit zur zuständen zu tun haben, wird es ein Weltenrätsel. Promotion. Es werden drei Prinzipien verfolgt: ein akademischer Lehrgang, Ersatz-Erlebnisse Reine Information als zu lernendes Faktum, ohne Zusammenhänge aufzuzeigen, ist unverdaubare Nahrung für die Seele; es sind Steine statt Nah- rungsmittel. Das Erlebnisbedürfnis wird zu einer Gefahr, da die Jugendlichen Ersatzerlebnisse su- chen. Diese können sehr verschiedenen Charakter annehmen: Party, Nervenkitzel wie Brückensprin- gen, Anschauen von «Brutalos», Alkohol-Exzesse, Sekten, Konsumismus aller Art, Drogen... Als Pädagogen müssen wir diesen erlebnishungri- gen Menschen Erlebnismöglichkeiten bieten. Von Entdeckungen und Abenteuern zu lesen ist bereits eine sinnvolle Sache, aber an die physische Grenze kommen die Jugendlichen noch nicht. In dieser Zeit macht z. B. ein Abenteuerlager grossen Sinn. Das Ziel ist dabei, ein Stück weit auf sich selber gestellt zu sein, sich überwinden zu müssen, in Situatio- nen zu kommen, wo die Realität verunmöglicht auf- zugeben, wo man sich durchbeissen muss. Im Kon- die pädagogische Kompetenz und eine individuelle Verbindung mit dem kreten könnte das heissen, eine Woche lang mit Menschenbild. Diese Ausbildung wird zu einem Nordischen Lehrgang mit Rucksack und Zelt in die Berge zu gehen, ohne Zivi- Vernetzung nach Finnland (Snellman Korkeakolu) erweitert. Die Ausbildungs- lisation anzutreffen, nicht Brot, sondern Mehl mit- sprache soll Englisch sein; angeboten wird MA Ed und MA Enviroment. zutragen, das heisst Backöfen bauen zu müssen und, falls man über der Waldgrenze ist, das Brenn- holz organisieren zu müssen. - Das Bedürfnis der BELGIEN: NEUE WEGE Auslotung der Seele könnte man z. B. mit einem Musiklager befriedigen, wo man ein ganzes Pro- Die Schülerzahl ist seit Jahren unverändert geblieben, in den Städten wie gramm erarbeitet. Das 7.-Klass-Eurythmie-Spiel Antwerpen und Gent ist ein leichter Rückgang der Schülerzahl wahrzuneh- sowie das 8. Klass-Theater verfolgen denselben men. In Wallonien gibt es heute drei Initiativen: in Court Saint Etienne, Tour- Zweck, erfüllen diesen aber nur, wenn die Jugendli- nai und in Namur. Dennoch ist die Situation schwierig. Die zwei letztgenann- chen zu echt seelischer Darstellung kommen und ten Orte haben sehr kleine Schulen mit wenig Aussicht auf Wachstum. Seit sich nicht hinter Äusserlichkeiten verstecken. 2006 gibt es eine besondere Initiative. Eine 7. Pilotklasse mit SchülerInnen Die Waldorfschule wird immer wieder als weltan- ohne Grundschul-Abschlusszeugnis wurde gebildet. Diese Klasse führt in schaulich geprägte Schule beurteilt, vor allem durch eine reguläre Oberstufe «De Es» über. Diese Initiative ist sehr gut wahrge- Politik und Schulbehörde. Dabei herrscht kritiklos nommen worden, die Klasse ist voll. Ziel ist es, eine Waldorf- Berufs orien- die Vorstellung, dass die Staatsschule weltanschau- tierte Stufe zu gestalten, wo SchülerInnen ab der 9. Klasse verschiedene ungsneutral sei. Ist materialistische und mechani- Berufsrichtungen wählen können: Malen (Malerei und Dekoration, Ernäh- stische Vorstellung keine Weltanschauung? Prägt rung, Grafik und Werbung. Darüber hinaus ist geplant, dieses Projekt auch diese die Kinder nicht mehr als eine Schule, wel- für reguläre Abschlüsse mit akademischem Niveau einzuführen. Seit drei che die «Rätsel der Welt» sucht? Sind wir nicht ei- Jahren besteht eine Lehrerausbildung mit der Möglichkeit aus 15 Modulen gentlich dadurch weltanschauungsneutraler, dass zu wählen. In diesem Schuljahr haben sich 65 StudentInnen für dieses Aus- wir alle Möglichkeiten aufzuzeigen versuchen, was bildungsmodul angemeldet. Robert Thomas DerGrundlage Schulkreis einer 3/07 in Freiheit selbstgefundenen Welt- 11 anschauung ist? FILM-TIPP FILM-TIPP FILM-TIPP FILM-TIPP FILM-TIPP

Kinostart 27.9.2007: Der Vater von Christian, Marcel Ziörjen, berichtet: Ärztin spricht Chrigu von eigenartigen Beschwer- Zürich: RiffRaff 7.5.2004: Christian ist mit enormen Schmerzen den. Am Sonntag 27.11.2005 ist Christian gestor- Bern: cineMovie notfallmässig ins Inselspital Bern gebracht worden, ben. Geblieben ist sein Film: «Chrigu» sein letztes Basel: kult.kino Luzern: stattkino sein Arzt befürchtet einen Tumor! Später kam die Geschenk an diese Welt. Ein ergreifender Film, ein Winterthur: Kino Loge Bestätigung: bösartiger Tumor, eine ganz üble Sor- trauriger Film und doch so ganz voll Leben, so ganz Aarau: Kino Freier Film te! Ein ganzes Jahr Therapie ist vorgesehen. Che- von dieser Welt. Christian hatte grosse Freude am mo, Bestrahlung in einer fest vorgegebenen Rei- Filmen. Mit 17 Jahren stieg er bei einem Jugend- henfolge…, Nebenwirkungen. Ein Jahr Plagerei ist fernsehteam ein. Der Umgang mit bewegten Bil- Baden-Wettingen: zu überstehen. Ein Jahr der Plagerei geht vorbei. dern faszinierte ihn, das war seine Welt. Er machte Orient (5.-10.10.) Der Krebs ist unter Einsatz der gröbsten Mittel ver- einige Filme. Kurz vor dem Ende seiner einjähri- Brugg: Odeon (11.-17.10.) jagt. Die Bilder aus den Hightechapparaturen der gen Therapiezeit erstellte er eine tagebuchartige Frauenfeld: Luna (15.-17.10.) Mediziner zeigen keine Krebsspuren mehr. Dies ist Filmdokumentation über seine Krankheit und de- Lenk i.S.: Cinema Lenk (26.+27.9.) ein Grund zum Feiern. Chrigu organisiert eine gros- ren Behandlung. Reinach AG: Atelierkino se Party, genau ein Jahr nach seinem ersten Spital- Nach der Rückkehr des Krebses war es ihm ein (20.-24.10.) eintritt. grosses Anliegen, dies filmisch zu verarbeiten bzw. Schaffhausen: Scala Chrigu hat Pläne, grad hat er die Prüfung für die Aussagen aus dem ersten Film zu revidieren. Für (17.-21.10.) Filmhochschule in Zürich bestanden. Die Freude ist diesen zweiten Film brauchte er Unterstützung, Wohlen AG: Rex (21.10.) kurz! Bei der ersten Nachbesprechung mit seiner sein körperlicher Zustand liess ihm zu wenig Kraft.

12 Der Schulkreis 3/07 BASEL UNESCO-SCHULE Die UNESCO in Paris hat die Rudolf Steiner Schule Basel ins Netzwerk der «Chrigu» – Ein 17jähriger erkrankt an Krebs UNESCO-assoziierten Schulen aufgenommen. Die Basler Schule gehört AKTUELL AKTUELL AKTUELL damit einem Netzwerk von Schulen an, die junge Menschen an Fragen der AKTUELL AKTUELL Globalisierung, Völkerverständigung, Friedensbildung und des Umwelt- schutzes heranführen. Der «praktische Teil» des Anerkennungsverfahrens sind die «Hermes – Olympische Spiele» der Rudolf Steiner Schulen, die EINE nächstes Jahr ihr 10-jähriges Jubiläum feiern. Kinder aus 5 Nationen wer- den an 7 Spieltagen mit einem Final auf dem Gurten bei Bern teilnehmen. Als Geste der Öffnung und Gastfreundschaft werden die Rudolf Steiner BEGEGNUNG Schulen auch andere Schulen einladen, teilzunehmen. (Michael Froehlich/jö) VORSCHULERZIEHUNG Wichtiger Schritt in der «Kommission für Kleinkind- und Vorschulerziehung» MIT (KKV): Alle Rudolf Steiner Kindergärten, die nicht vom Dach einer Rudolf Steiner Schule geschützt werden, haben sich zusammengeschlossen und Vertreterinnen in die Kommission für Kleinkind- und Vorschulerziehung LEBEN UND (KKV) gesandt: Die acht Kindergärten der deutschen Schweiz werden durch Karina Baumann vertreten, die sechs der französischen Schweiz durch Anuschka Schneider. Die Kommission für Kleinkind- und Vorschulerziehung STERBEN hat sich als ein Arbeitsfeld der Koordinationsstelle entwickelt und im Ja- nuar 2003 ihre Arbeit aufgenommen. Ihre Aktivitäten zielen in zwei Rich- Ein 17-jähriger wird mit der Diagnose eines tungen: nach aussen Wahrnehmung, Durchdringung und Aufbereitung der bösartigen Tumors konfrontiert; mit Mut, Ernst- laufenden bildungspolitischen Reformprozesse des Vorschulbereichs in haftigkeit und Fantasie durchdringt er seine den verschiedenen Kantonen und Öffentlichkeitsarbeit – nach innen Un- kurze Lebensphase durch das Mediums eines terstützung der Qualitätsentwicklung bestehender Einrichtungen, sowie Filmes: «Chrigu». Der Film, der ab 27. September die Förderung und Entwicklung neuer pädagogischer Betreuungsinitiati- im Kino zu sehen sein wird, hat eine Spieldauer ven im Kleinkind- und Vorschulbereich. von ca. 90 Minuten. Starke Bilder des Films (Bettina Mehrtens Moerman/jö) bewegen die Zuschauer. Er wurde bereits an INITIATIVKREIS SCHULKÜCHEN verschiedenen Filmfestivals gezeigt. An der Bewusstsein für die Ernährung schaffen: Bewusstsein für Qualität der Le- Berlinale in Berlin gewann er einen Preis. bensmittel, Bewusstsein für die Auswirkung von Ernährung auf die Päd- agogik – das sind Aufgaben und Themen, denen sich der Initiativkreis der Rudolf Steiner Schulküchen an einer Tagung unter der Leitung von Micha- el Kassner, Ernährungsberater aus Stuttgart, nähern möchte. Angespro- chen dürfen sich alle interessierten Menschen fühlen, ob Koch, Lehrer, El- Er fand dies bei seinem Freund Jan. Jan begleitete tern oder Feinschmecker: Wie soll die Mahlzeit in der Schule beschaffen die letzten Wochen und Monate Christians mit der sein, in welcher Qualität und zu welchem Preis? Wie wird eine Esskultur in Kamera. Gemeinsam besprachen sie die Gestaltung der Schule gepflegt? Aber auch: Wie ist die Küche ausgerüstet? Arbeitet des Filmes. Jan erfüllte Christians letzten Wunsch, der Koch ehrenamtlich oder wird er entlöhnt? Zu diesen und weiteren Fra- diesen Film fertig zu stellen. gen fand sich bereits im Frühjahr eine Reihe von Schulküchen-Interessier- Der Film zeigt viele Szenen aus dieser schweren ten und -Betroffenen zusammen und kam zu einem ersten, fruchtenden aber auch immer wieder mit Hoffnung erfüllten Zeit. Austausch. Welche Rudolf Steiner Schule könnte für die geplante Tagung Dank dem Filmmaterial aus der Vergangenheit ist ihre gastronomische Infrastruktur zur Verfügung stellen? Zeitraum Früh- es möglich, Bilder eines unbeschwerten Christians ling 08. (Linda Winz/Ursula Steiner Urech/jö) Bitte melden bei: Ursula Steiner Urech, Tel. 062 926 39 85, [email protected] vorzuzeigen. Zu zeigen: Christian war nicht nur das Opfer dieses Krebses, Christian hat gelebt und das UNIVERSITÄTS-STUDIUM FÜR LEHRKRÄFTE Leben genossen. Den Filmemachern ist es gelun- Wie kann man als tätiger Lehrer ein Universitäts-Studium auf MA-Niveau gen, nicht allein dieser schlimmen Krankheit ein verbinden mit dem Unterricht und der Qualitätsentwicklung an der eige- Gesicht zu geben, sondern auch die schönen Mo- nen Schule? mente aufleben zu lassen. Der Schwere, die den Der Universitätsdozent Dr. David Parker der Universität Plymouth wird Film trägt, wird dadurch etwas an Bedrückung ge- zusammen mit Thomas Stöckli von der Forschungsstelle ipf interessierten nommen. Wir danken Jan und allen, die an diesem Lehrkräften in einer Arbeitsgruppe an der kommenden WBT in Dornach gemeinsamen Projekt für Christian mitgeholfen ha- am 18./19. Januar 08 aufzeigen, wie ein Einstieg in die Praxisforschung im ben. Christians Leidenszeit dauerte 18 Monate. Eine Klassenzimmer angelegt werden kann und wie ein solches Studium an- lange, intensive Zeit. Natürlich lässt sie sich nicht hand eines Moduls (das 6 Monate bis ein Jahr dauert) funktioniert. Zwei auf diese paar Minuten Film reduzieren und darin Gruppierungen von Schweizer und deutschen Lehrkräften haben einen in der ganzen Erlebnisvielfalt darstellen. Jeder Be- solchen Studiengang bereits begonnen und die ersten von ihnen absol- troffene, jeder Begleiter Christians muss wie er vieren dieses Jahr ihren MA-Abschluss. Auch Lehrkräften, die nicht einen weite Welten starker Gefühle und Empfindungen ganzen MA Studiengang machen können oder wollen, wird die Gelegen- durchreisen. heit gegeben, ein einzelnes Modul zu absolvieren. Eine gute Vorausset- Marcel Ziörjen/(rt) zung dafür bildet z.B. die Ausbildung nach dem neuen Konzept mit BA- Äquivalenznachweis an der Akademie für anthroposophische Pädagogik, welcher mit der Initiative für Praxisforschung ipf zurzeit entwickelt wird.(rt) Weitere Informationen: T.Stöckli: [email protected] Weitere Infos: www.chrigufilm.com. www.ipf.ch, www.päaedagogik-akademie.ch

Der Schulkreis 3/07 13 ERMINE DER JOB ACADEMY LEHRGANG UMWELTBERATUNG T Lehrstelle gesucht? Die ROJ Mittelschulen Der Klimawandel bewegt immer mehr SCHULBEWEGUNG Regio Jurasüdfuss haben mit dem neuen Menschen, sich beruflich oder persönlich AGENDA AGENDA AGENDA AGENDA AGENDA AKTUELL AKTUELL AKTUELL AKTUELL AKTUELL ARBEITSGEMEINSCHAFTSSITZUNGEN Projekt Job Academy die Bewilligung zum für die Umwelt stark zu machen. Doch DER RUDOLF STEINER SCHULEN Aufbau eines Lehrbetriebsverbundes in Umweltengagement verlangt Professiona- 15. September 2007 in Steffisburg allen Berufsbereichen erhalten! Das Bun- lität. Der Lehrgang «Umweltberatung und 17. November 2007 in Ins desamt für Berufsbildung und Technolo- -kommunikation» des Bildungszentrums INTERKANTONALE BILDUNGSPOLITISCHE gie BBT hat das von den ROJ Mittelschu- WWF vermittelt notwendiges Fachwissen KOMMISSION (IBK) len Regio Jurasüdfuss lancierte Projekt und die generalistischen Kompetenzen 21. November 2007 in Olten «Lehrbetriebsverbund Job Academy» be- zur Erlangung des eidgenössischen Fach- willigt. Die Unterstützung des Projektes ausweises in Umweltberatung. Die einjäh- INTEGRIERTE MITTELSCHULEN- KONFERENZ LBV Job Academy erfolgt auf der Grundla- rige, berufsbegleitende Weiterbildung 18. September 2007 ge von Artikel 55 des Bundesgesetzes startet im März 2008 zum 13. Mal. Sie ver- über die Berufsbildung vom 13. Dezember mittelt praxisorientierte Sachkenntnisse BERATERKREISSITZUNG 2002. Die Bewilligung wurde persönlich in Ökologie und nachhaltigem Ressour- 14. November in Dornach durch Ursula Renold (Direktorin des BBT) cenmanagement sowie Instrumente der KOMMISSION FÜR KLEINKIND- UND und Serge Imboden (Vizedirektor, Leiter Umweltberatung und Projektarbeit. Der VORSCHULERZIEHUNG Berufsbildung BBT) verfügt. Dadurch ha- Lehrgang ist aufgeteilt in sieben Module, 8. September in Bern ben die ROJ Mittelschulen Regio Jurasüd- die auch einzeln besucht werden können, Fachtagung «Geschichten sind Reisen im fuss ab sofort in allen Berufsbereichen die und kostet je nach Wohnkanton zwischen Kopf» 14. September in Olten Möglichkeit, Praktikastellen (aus dem Fr. 6800.- und Fr. 8400.–. Anmeldeschluss schweizerischen ROJ-Praktika-Netzwerk ist am 5. Januar 2008. Das Bildungszen- TREFFEN DER VERTRETERINNEN DER von über 650 Betrieben) zu Lehrstellen trum WWF hat über 300 UmweltberaterIn- «EG» DER RUDOLF STEINER SCHULEN nach Möglichkeit und Bedarf umzuwan- nen ausgebildet, die heute in den ver- 24. Oktober in Zürich Plattenstr. deln. Das Projekt Job Academy der ROJ schiedensten Berufen tätig sind: als En- Mittelschulen (Integrative Mittelschule ergie- oder Umweltberater in öffentlichen BERUFSWAHL: PRÄSENTATION DES IMS, Fachmittelschule FMS, Job Academy Ämtern und Beratungsfirmen, als Umwelt- ARBEITSMITTELS – Lehrbetriebsverbund und Coaching-Klas- fachperson in privaten Betrieben oder 2. November in «Schule se) wird wissenschaftlich von der Initiati- sozialen Institutionen, als Umweltvermitt- und Beruf» ve für Praxisforschung ipf begleitet. (rt) lerin in pädagogischen Berufen. (mm/jö) SEMINARLEITERKONFERENZ (SLK) Infos unter: www.roj.ch oder www.job-academy.ch Bildungszentrum WWF, Tel: 031 312 12 62, 7. Dezember 2007 in Olten oder www.ipf.ch [email protected], www.wwf.ch/bildungszentrum INTERNATIONALE NOVEMBER-TAGE DER WELEDA WÄCHST PÄDAGOGISCHEN SEKTION Knapp 14 Prozent mehr als im Jahr zuvor GREENPEACE: SCHULBESUCHE 22.-25. November 2007 in Dornach und damit erstmals über 200 Millionen Bereits bis zu 100 Mal im Jahr sind Green- WEITERBILDUNGSTAGE DER Euro (320 Millionen Franken) hat die Wele- peace-MitarbeiterInnen zu Gast in SCHULBEWEGUUNG da Gruppe im Jahr 2006 umgesetzt. Be- Schweizer Schulstuben: Sie stellen die 18.-19. Januar 2008 in Dornach sonders erfolgreich waren die neu einge- Arbeit ihrer Organisation vor, berichten WELTLEHRERTAGUNG führten Duschlotionen und die vom Markt vom (Ur-)Wald, von Wasser- und Meeres- 24.- 29. März 2008 in Dornach gut aufgenommene, völlig überarbeitete säugern, Zivilcourage, Globalisierung – Babypflegeserie. Auch in den ersten Mo- oder sie loten gemeinsam mit SchülerIn- BURNOUT FORUM nen und LehrerInnen Handlungsmöglich- 6. September 2008 in Lugano, naten des Jahres 2007 hielt das Wachs- keiten aus und starten konkrete Umwelt- Lausanne, Bern, Basel und Zürich tum an. Die Weleda Gruppe mit Sitz in Arlesheim/Schweiz ist der führende Her- projekte. Für einen Besuch benötigen die steller für anthroposophische Arzneimit- speziell dafür ausgebildeten Greenpeace- tel und hochwertige Naturkosmetik mit 16 MitarbeiterInnen einen halben Tag, aus- Niederlassungen weltweit. Im Laufe des nahmsweise einmal auch nur zwei Lektio- Jahres sollen in der Weleda Gruppe mehr nen. Der Kostenbeitrag beträgt pauschal als 100 Vollzeitstellen neu geschaffen 150 Franken (ganzer Tag 250 Franken). werden. Dies betrifft vor allem die Berei- Sollte dieser Betrag das Budget der Schu- che Forschung und Entwicklung sowie die le sprengen, lässt Greenpeace mit sich Herstellung. Bis zum Jahr 2013 soll eine reden, schreibt die Umweltschutz-Organi- neue Produktionsanlage für die Körper- sation auf www.schulbesuch.ch. pflege in Deutschland entstehen und be- (Fritz + Fränzi/jö) stehende Anlagen in Frankreich und der Schweiz erweitert werden. (Moritz Aebersold/jö)

Mit einen Inserat im SCHULKREIS erreichen Sie alle Eltern, LehrerInnen und Freunde der Rudolf Steiner Schulbewegung. Weitere Informationen: www.schulkreis.ch

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