ZOBODAT - www.zobodat.at

Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database

Digitale Literatur/Digital Literature

Zeitschrift/Journal: Nachrichten des Naturwissenschaftlichen Museums der Stadt

Jahr/Year: 1984

Band/Volume: 92_1984

Autor(en)/Author(s): Englert Ernst A.

Artikel/Article: Die Wanzen der Gemarkung Windheim im Hafenlohrtal () (Insecta Heteroptera) 1-36 - 1 -

JS5N 0518 - 8512______Nachr. naturwiss. Museum Aschaffenburg Band: 91, Seite 3-35

Die Wanzen der Gemarkung Windheim im Hafenlohrtal (Spessart) (Insecta Heteroptera)

Von Ernst A. ENGLERT

Inhaltsverzeichnis:

1. Einleitung ...... 3

2. Artenliste ...... 13

3. Anhang und Nachwort ...... 34

4. Zitierte Literatur ...... 35 - 2- - 3-

1. Einleitung

Der auch heute noch stark von Laubwäldern ge­ prägte Spessart wird von größeren Tälern zerglie­ dert, von denen das etwa nach Südost ziehende Hafenlohrtal (siehe Abb. 1) derzeit noch den größten Anteil naturnaher Landschaft zeigt.

Es gibt nur wenige und dann recht kleine Sied­ lungen. Lassen wir die Orte an der Quelle (Rothen­ buch mit etwa 1300 Einwohnern) und an der Mündung der in den (Hafenlor mit ca. 1300 Einwohnern) außer Betracht, berührt die Hafenlohr im Tal den Weiler Lichtenau, Einzelgehöfte und Forsthaus Erlenfurt, den Weiler Einsiedel (heute nur 7 Einwohner), den Lindenfurterhof (leerste­ hende Wohngebäude), das Torhaus Breitfurt, das einstige Forstdienstgebäude Fürstenbrücke (ver­ mietet), das Forsthaus und das Hotel Hubertus und schließlich Windheim (430 Einwohner).

Die Ursache für die nur kleinen Siedlungen an der Hafenlohr liegt weitgehend in den großen zusammen­ hängenden Waldflächen, die aufgrund ihrer Ge­ schichte viel weniger zersiedelt wurden als in anderen Teilen des Spessarts. Als weitere Ursachen dürften in Frage kommen, daß die Böden in diesem Teil des Spessarts im Vergleich zum Nordwest- und Westspessart nur wenig von Löß beeinflußt wurden, der überwiegende Anteil von Buntsandstein, aus denen der Großteil des Spessarts besteht, das Siedeln in diesem Gebiet weniger attraktiv machte. Nur langsam verwittert der Buntsandstein und die Böden auf dem Buntsandstein sind auch nicht son­ derlich tiefgründig. WALD - 4 - - 5-

Vom Deutschen Wetterdienst (Frankfurt a. M.) wurden für das Hafenlohrtal von Windheim bis Lindenfurterhof folgende Daten mitgeteilt: Mittlere Lufttemperatur 7 - 8 °C jährlich, in der Vegeta- tionszeit 14 - 15 °C. Mittlere Niederschlagssumme jährlich 650 - 850 mm, in der Vegetationszeit 210 - 240 mm. Mittlere Zahl der Frosttage 100 - 110 d. Mittlere Zahl der Tage mit Schneedecke 40 - 60 d. HauptiA/indrichtung im Tal NW; in höheren Lagen SW und W.

Für Hafenlohr sind folgende Klimadaten angegeben: Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei 8-10 °C, in der Vegetationszeit bei 16 - 18 °C. Die Winter sind sehr mild. Die Niederschlagsmenge beträgt 660 mm im Jahresdurchschnitt, das Vegeta­ tionszeitmittel etwa 300 mm. Das Minimum der Nie­ derschläge liegt im Spätwinter und im Frühjahr. Der Mainnebel wirkt sich klimatologisch günstig aus und erhöht die Luftfeuchtigkeit. Das milde Mainklima, dessen sich Hafenlohr erfreuen kann, wirkt durch das breite untere Hafenlohrtal bis Windheim (durch die "Kleine" und "Große Au"). Da Windheim zudem im Windschatten und auch im Regen­ schatten des Spessarts liegt, geschützt von "Trau­ berg", "Rothenberg" und "Achtelsberg" (siehe Abb. 2 ff), merkt es nichts von der Unbill der Klima­ verhältnisse des Hochspessarts und hat so teil an der Milde des Mainklimas. Allerdings streicht am Abend vom "Lautergrund" her oberhalb der "Ölmühle" ein kühler Luftstrom, der in den "Auwiesen" vor allem in der kälteren Jahreszeit kalte Nebelseen bildet. Im allgemeinen aber ist das Windheimer Klima mild.

Dann wundert es nicht, daß früher am "Rothenberg", wo die Südsonne den Berg wärmt, Weinbau betrieben wurde. Die letzten Weingärten wurden um die Jahr­ - 6-

hundertwende (vom 19. zum 20. Jahrh.) gerodet. Hin und lA/ieder erinnern eine durchgekommene Rebe, alte Weinbergshalden (Steinmauern), auch der noch vor­ kommende Weinbergs-Lauch (Allium vineale L.) und der heute gebräuchliche Flurname "Wengert" an ein­ stigen Weinbau.

An diesem warmen Hang des Rothenbergs konnten eine Reihe der im Kap. 2 aufgeführten Wanzen gefunden werden.

Hier im Hafenlohrtal bläst auch kein sonderlich rauher Wind, der dem Ort Windheim den Namen gegeben hätte. Der Name hat auch nichts mit Wenden und deren Ansiedlung zu tun. Er kommt nach J. SCHNETZ (1912)von MwunneM oder "wünni" (althochdeutsch "wuna") = Weide. In der Mundart heißt Windheim heute noch Winne. Diese Deutung unterstützt das Wort "lara", der Wortschlüssel zu Hafenlohr, das früher "lara inferiore" (also "Untere Lohr") hieß und soviel heißt wie "natürlicher Weideplatz".

An Wasser hat Windheim keinen Mangel. Versorgt mit Trinkwasser aus dem Quellgebiet des Weihergrundes (Wassergruppe Marktheidenfeld) mit weichem, sauren Wasser gibt es mit hervorragender Wasserqualität den "Hutzelbrunnen" in Dorfnähe, der so wenig ver­ siegt wie die muntere Hafenlohr und den "Ehrengeiß- Brunnen", eine klare Quelle bei Breitfurt. Eine Reihe von Quellen laufen nur in der Zeit der Früh­ jahrsschneeschmelze oder nach starken Regenfällen.

Dre Ort Windheim - seit 01.01.1974 ein Ortsteil von Hafenlohr - entstand jedenfalls ums Jahr 1000 aus einem Hof des Klosters Neustadt, wird 1312 erstmals urkundlich genannt und hatte zur Zeit der weiter unten dargelegten Untersuchungen 470 Einwohner. - 7- PT? $A W A V aW aVAW aW a¥7- 1 • w a W a1w W aV aW a*\ w » v » w * w * y ’^A W aV aW aW aW aW ^ aW a^äW a^ aM a^ 'AVaV aVaV aVAW a^ a^aV aV aVaV aW a ^a . ^AKKWAWAKKWAWAWAWAWAWA : ^ AVaV aW A^aV A^aW W A W W A W aV a\W*Va\V*VAVAW aW aVA ///V;VMVMV»VAVMVMV»VMa v a v $v m v $*v^v^vvv❖ ❖ v W aW aW aV aW aV aW aW aW aV»V V// ' V* $T aWWVVVVa¥aVaW WVVV$ - ^aW ' A WaW AaW W aW aW aV a^ b4.kA.kA.kA4j)aW aV aW a^ : VVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVV*AAAAAAAAA^A^A^A))^^.^ •. ^•//y MAMA^A^AMAW aV aW* i « 4 1- ^MÄÄÄÄMaV aVaVaVa^a^a^a^VaWAV aV VaW aVa^ WaVAW aHWWA ' \V aVaVaVaVaVaVaVaVaVaVaV - VaW aW aW aVaW aW aVaW a ^ W aW aV aW aW aW aW aV aV ^ VaV aW aV aV aVaW aW aWA % \ ^ W aW aW aW aW aW aW AWAV aVaWAV aVaVaVA ^AVaW aW aV aW aW aVaW : MAW aW aW aV aV aV aW a ' A\VaW aVaW aW aVAVaW :W aW aV aV a^ W aW aIW W aAAAWaAAAWaAAAA^a W aV aW aW aW aW aW '^ k A4 k k A.kAkAA A4 Akk AkA VAVaV aV aV a\Va\VaV (V^A^A^AMVaV aV aMaMA WAV aWAV aV aW V aMAMAMA V aMA '>WaIW aW a¥ aV aV W»W aW aW aW a ...... x AVaV aV aV aVaW ® i l i

' #i' ÄaV aY Ma 999 4T4 w aV aYA m 9t9 A^V maVA ft T 9 4 OA^A^A^A^A^A ^ *

DIE WINDHEIMER GEMARKUNG FAUSTSKIZZE

...... * • . WINDHEIM ER GEMARKUNGS GRENZE

A A A 4 4 4 9 4 A I aUB-U.NADELWALD 6GÄ0 - 40/60Sb

AE38.2. SKIZZE DER GEMARKUNG WINDHEIM IM SPESSART .. m m .p o u ^ jaj AV aV aV a V a VAV a V a V aÍÍ ^AA^íJjww////) ^ V aV aV*W*WAVAW*W í W*

Z s , ™ ™ b e r g V aV / ^ V aV a V a V a ^ p e r ^ S W ' / / / / i>W *W M VM VM ^ / / / / i A A A A A A A AA A A -n T S - -í> \ A A ATA A A A A A A A AYArATA A^Trí^w/ / • ' /J J V^YVVVVVAYoYVY i ■^/W aW a íViVAWAVAVAVffi^/7///-WAvr.w1viv. ‘ WENfiáíT # 5 ¿'/ffOFFERS id M ^ A W íW ÍW ^ ó e á Ó¿M Tkfcé W *V '////IA aTA1 ^ T F Í/^ VaV aV aY aV aY aV aAíV aV aV aV aY a* )^ / //lith ^ ^ Va¥ aW

V/Ta V /c *YaY aV a*A*A*A*AW *^AAh \ W A a a a a a a a a a a a a a a hOci£ink kV ZWy ? ífc S^^VaWAWV W aVVaVAW^V V VaW VaVWa^ ^V WVaVVaWV WaV a^V V ™aV aV a7^

II////;/) .VAVAVAVMVAVAW YmV$V$V*Y$V$VOVoY*YOY$YmaVAV aVA

Y V V Y ^ Y V a v / - ^ r - = - / / /'//// ,\*AKKWA*AK\WA*AWA\

w " 1'1 "'•M * W l r ^ / / .2^ T a^, YVV,VY$1 Y aY aY aa £ V ^ w a v m v o t K v a v ^ m m m v v & v / , /x______^______♦KwJMVMVMVMVA^^fe^^^^^ÄKREissiRtöi&^^l VMWAVAVAVMVMW^^ ~ ““* wa Y aYYY K waY vaY waY aa vY waY aY aY aY aY aY///A =-=^3«.-.=^- K w m v X w w - — — ~— ■- ______,„______-__ I

BLICK ZUM ROTHEN BERG fau3SKIZZE N

1 I j i 1 I 1 IANSTBGENDE EMERGE 1 1 1 1

íT = - = ^ - = - É ? WIESEN

ABB.3. BUCK ZÜM ROTHEN BERG - 9-

Es war einst ein Ort mit Winzern, Holzmachern, Steinhauern, Kleinlandwirten, Holzarbeitern und auch Glasmachern (Einsiedel).

Heute ist Windheim (nach Eingehen des Dampfsäge­ werkes mit Eaßdaubenfabrik Jacob Schall in Hubertus 1962, das in Spitzenzeiten 60 Arbeitsplätze bot) ein ausgesprochenes Erwerbs-Auspendlerdorf geworden. Von ca. 160 Erwerbstätigen pendeln die meisten nach Marktheidenfeld, nach Hafenlohr und sonstigen Orten aus. Das Gewerbe ist zurückgegangen, in der Neben- Erwerbs-Landwirtschaft sind nur wenige tätig. Das meiste Ackerland ist an Großbauern (einer aus Birkenfeld, einer aus Hafenlohr) verpachtet.

Die Gemeinde Windheim brachte bei ihrer Fusion mit Hafenlohr (1974) eine Gesamtgemarkungsfläche von 348 ha in die Großgemeinde ein. Hiervon waren 123,30 ha Gemeindewald, 28,90 ha Privatwald, 90,40 ha Wiese, 78,28 ha Ackerland, 1,44 ha Gärten und 2,06 ha Ödung. Die übrigen 11,62 ha verteilen sich auf Haus­ und Hofflächen, Wege und Bäche.

Der Windheimer Wald setzt sich zusammen aus 65 % Nadelwald (Kiefer 49 ?o, Fichte 14 %, Lärche 2 %) udn 35 % Laubwald (Buche 34 %, Eiche 1 %)• Besser wäre gerade ein umgekehrtes Verhältnis.

Die Verhältnisse bei den oft kleinen Wiesen- und Ackerparzellen ändern sich nun bei der anstehenden Flurbereinigung grundlegend.

Die Brache hat (wie vielerorts im Spessart) auch hier zugenommen. Leider wurde ein Teil des Hafen­ lohrtales zwischen Fürstenbrücke und Lindenfurt um vermeintlicher Gewinnträchtigkeit willen zuge- fichtet. Gerade dieser Hafenlohraltteil zeigte - 10- - 11-

einmal ein interessantes Insektenleben. Ich denke v/or allem an die verschwundenen Pflanzen wie Wald- engelwurz (Angelica sylvestris) und Wiesen-Bären- klau (Heracleum sphondylium), auf deren Dolden an sonnigen Tagen die Tagfalter, Bockkäfer und auch Wanzen sich eingestellt hatten.

Zur Zeit gehen in den Orten Windheim und Hafenlohr die Flurbereinigungsarbeiten ihrem Ende entgegen. Die seit einem halben Jahrhundert und länger be­ wirtschafteten Wiesen sind bereits "gestürzt” und werden leider zu Getreideäckern umgeformt. Gottlob ist dem Beseitigen der zahlreichen Hecken seitens der Regierung von Unterfranken ein Riegel vorge­ schoben worden. Als ADOLF SEIBIG vor einigen Jahren aus meinen Fenstern auf die Windheimer Gemarkung schaute, meinte er: "Daß es so etwas noch gibt; ich kann mich an diesem Bild nicht sattsehen!"

Die hier mitgeteilten wanzenfaunistischen Ergeb­ nisse wurden in den Jahren 1948 bis 1958 erstellt. Zu dieser Zeit - wenigstens um 1950 - war aus heutiger Sicht die Natur in diesem Spessartteil noch weitgehend in Ordnung. Inzwischen sind 30 Jahre ver­ gangen. Mehr und mehr wurde die Flur vom Menschen eintöniger gestaltet und damit verschwanden gleich­ zeitig viele interessante Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Kunstdünger und Pestizide taten das ihrige. Heute stelle ich einen deutlichen Rückgang der In­ sektenwelt, der Käfer, der Schmetterlinge und auch der Wanzen fest. Das ist schade, denn diese Lebewesen haben im Haushalt der Natur ihren festen Auftrag und sind so von außerordentlicher Bedeutung.

Etwa lOjähriges Beobachten und gelegentliches Auf­ sammeln erbrachte für das kleine Gebiet der Ge­ markung Windheim eine Ausbeute von 117 Wanzenarten. SINGER (1952), der eine Wanzenfauna für den Gesamt­ - 12-

spessart und Umgebung (von Hanau bis Würzburg) er­ stellte, fand etwa 5mal soviel Arten. Für die an unterschiedlichen Biotopen viel ärmere Spessartge­ markung Windheim (es fehlen praktisch vollkommen kalkbeeinflußte und trockengebietstypische Habitate) ist dennoch die gefundene Anzahl von Wanzen sehr bemerkenswert. Bemerkenswert ist sie auch in der Hinsicht, daß sie als typisch gelten kann für das ganze Hafenlohrtal, dem immer noch ein fragwürdiges Talsperrenprojekt droht. Interessant wäre es, zu vergleichen, wie sich die Verhältnisse heute dartun. Damit dies möglich wird, möchte ich hier meine Funde zur Diskussion stellen.

Die Bestimmung der Heteropteren erfolgte weitgehend nach STICHEL (1925 - 1938). Die Bestimmungsergebnisse wurden in den allermeisten Fällen von Dr. Karl SINGER (t 1959) geprüft. Die Anordnung der Artenliste ent­ spricht dem Katalog in STICHEL (1938). (Im Anhang (Kap. 3) findet sich eine Liste, in der die Namen so aufgeführt sind, wie sie WAGNER (1952 und 1962) verwendet; es werden nur die Nummern mit dem heutigen Namen versehen, die bei STICHEL einen anderen Namen tragen.) - 13-

2o0o Artenliste

2.1. Cydnidae, Erdwanzen

-1 o Gnathoconus albomarqinatus GOEZE Die Wanze lebt — man findet sie vom Früh­ jahr bis zum Herbst — unter den Labkräu­ tern (Galium), aber auch am Waldrand unter dem Laub und am Waldziest (Stachys silva- tica). 3 1/2 - 4 mm lang, Seitenrand des Corium trägt weiße Linie. Gef. 20. 6. 1949 am Rand der Achtelshecke im Laub.

-2. Gnathoconus picipes FALL. Kommt vor an Galiumarten, auch an Wachol­ der und Thuja. Seitenrand des Coriums ist schwarz oder rotgelb. 2 1/2 - 4 mm. Wäh­ rend der ganzen Vegetationszeit zu finden. Gef. 15. 4. 1949 unter Labkraut am Rothen Berg.

-3. Sehirus morio L. Ganz schwarz außer der Membrane; länglich, 10 - 11 mm. Unter Rauhhaargewächsen, unter Thymian. Wird gefunden in der Vegetations­ zeit bis zum Spätherbst, Gef. am 10.4.1948 am "Rupert" (Feldrain).

-4. Sehirus bicolor L. Gefunden am Sumpfziest, an Steinobst und Weißdorn. Schädling am Beerenobst. 6-8 qpm. Auf Pronotum beiderseits weißes Mal bis zur Mitte und zwei auf dem Corium. Ist das ganze Jahr auffindbar. Gef. 1.5.1950 an Weißdorn (Rother Berg). - 14-

2.2. Pentatomidae, Baumwanzen

-5. Odontotarsus purpüreolineatus ROSSI Gelbbraun mit dunklen Längsstreifen» 9 - 11 mm» An Disteln, unter Moos» Gefunden während der Vegetationszeit. Gef. 20»8. 1950 am Rothen Berg -1g.

-6» Euryqaster austriaca SCHRANK Unter Laub und Moos am Kiefernwaldrand und an alten Weinbergsmauern am Rothen Berg. 11 - 12 mm. Fühler hell- und dunkelbraun. Imago hell- bis dunkelbraun. Ich fand zwei ganz schwarze Exemplare. Zusammen mit Dr. Karl SINGER als Eurygaster austriaca be­ stimmt. Kann während der ganzen Jahreszeit gefunden werden. Gef. 10. 8. 1949 im Laub am Rothen Berg 5 Explo, g und cT.

-7. Euryqaster austriaca f. frischii GOEZE Es sind dies die unter Nr. 6 genannten schwarzen Exemplare. Gef. 10. 8. 1949 im Laub (Rother Berg).

-8. Euryqaster maura L. Unter Laub und unter Gräsern. 9 - 10 mm.. Kann im ganzen Jahr gefunden werden. Auch an Korbblütlern und am Getreide. Die Wanze ist hell- bis dunkelbraun. Gef. 23.7.1950 unter Laub am Rothen Berg.

-9. Craphosoma italicaum MUELL. Zahlreich gefunden an der Sichelmöhre(Fal- caria vulgaris), an der Wilden Möhre(Dau- cus carota). Rot mit 6 schwarzen» Längsbän- - 15-

Gefo 5. 6. 1951 an Wilder Möhre (Achtels­ berg)»

10. Podops inuncta LAP» Graugelbe Oberseite mit dunklen Punkten. Gelblicher Kiel am Kopf und vorderen Teil des Pronotum. 5 1/2 - 6 1/2 mm.Unter Moos und Laub. Ganzjährig zu finden. Gef» 23. 4. 1949 auf Feuchtwiesen in der "Großen Au" - 2 cf»

11. Sciocoris microphthalmus FLOR Unter Laub am Waldrand und an Weinbergs­ mauern am Rothen Berg. 5 - 7 mm. Häufig. 3. Fühlerglied kürzer als das 2. Durchs ganze Jahr anzutreffen. Gef» 14» 6. 195o.unter Stein und Laub an der Weinbergsmauer am Rothen Berg.

12» Sciocoris umbrinus WOLFF» Gefunden unter Thymian. 5 - 7 mm. Rother Berg. Gef. 1o. 9. 1949 an Thymian am "Wingert".

13. Aelia acuminata L» Häufig an Getreidefeldern. Getreideschäd-* ling. 8-9 mm\ Während der-ganzen Vegeta­ tionszeit zu finden. Viele Exemplare ge­ funden. Gef. 1. 7. 195o und später am Roggen am "Schleifweg".

14. Aelia rostrate BOH. Ebenso Getreideschädling wie die vorige Art. Gelbbraun. Gefunden in der Vegeta­ tionszeit am Getreide. 11-12 mm. Nur we- - 16-

nige Exemplare gefunden. Gef. 8. 7. 1953 am Hafer am Achtelsberg.

-15. Aelia kluqi HHN. Rötlichgelb mit dunkler Zeichnung.7-8 mm. Gef. 1o. 5. 195o am Waldrand am Rothen Berg.

-16. Neotiqlossa pusilla GMEL. Am Kiefernwaldrand (Rother Gerg) 6 mm. Gelbbraun meliert. Gef. 6.8.1952 wenige Exemplare am Rothen Berg unter altem Laub.

-17. Staqonomus pusillus H.S. An Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis) vor den Achtelsberghecken. Ziemlich vie­ le. 6 mm. Großes schwarzes Mal an der Spitze des Scutellums, die hinten weiß eingefaßt ist. Gef. 7. 1o. 1953.

-18. Rubiconia intermedia WOLFF. 6 1/2 - 7 1/2 mm. Braun mit schwarzen Punkten. An einem Platz mit Hasen-Klee (Trifolium arvense) 4.5.1951 vor den Ach­ telshecken. Dr. Karl SINGER gibt die Art als selten an.Ich fand ein ganzes "Nest".

-19. Eusarcoris aeneus SCQP. Schild mit großem bronzegrünen Fleck. 5 - - 6 mm. 5.6.1955 auf Grasplatz am Rothen Berg.

-2o. Eusarcoris melancephalus F. Unter Laub und Gebüsch am Achtelsberg am - 17-

8. 5. 1956. Ganzjährig zu finden. 5-6 mm.

21. Palomena viridissima PODA 3. Fühlerglied kürzer als 2. Grün oder braun. 12 - 14 mm. 19. 9. 1949 an Beeren­ sträuchern im Garten am Rothen Berg. Häufig.

22. Palomena prasina L. 2. und 3. Fühlerglied gleich. Grün oder braun. 12 - 14 mm. Häufig auf Sträuchern und an Bäumen. Im Okt. 1957 auf Himbeer­ sträuchern beobachtet. Ganzjährig anzu­ treffen.

23. Chlorochroa juniperina L. Grünlich mit gelbem Fleck an der Schild­ spitze. 11 mm. Wird im Herbst bräunlich. Gefunden am Waldrand des Rothen Berges am 28.7.1956. Kann gefunden Werden vom Früh­ jahr bis zum Herbst.

24. Carpocoris pudicus PODA Häufig an warmen Orten auf Büschen und Sträuchern. Ganzjährig zu finden. 11 - 13 mm. Rother Berg 2o. 5. 1949. Gelblich mit brauner und schwarzer Punktierung. Ganz­ jährig anzutreffen.

25. Dolycoris baccarum L. Es ist die bekannte stinkende "Beerenwan­ ze" an Erd- und Himbeeren. Wir haben den üblen Geschmack der angesaugten Beeren alle schon einmal im Mund gehabt. Blaß- grau mit violettem Schimmer. Schwarz punktiert. 1o-12 mm. Vor allem an Beeren. - 18-

Aber auch auf Disteln und Königskerzen» Jan» bis Dez. kann man fertige Imagines finden.

26. Eurydema ornatum L. Ich fand sie vor allem auf Rapsäckern, aber auch am Hederich. Rotes Exocorium mit schwarzem Fleck. 9-1o mm. 23.7.195o .

27. Eurydema dominolus SCQP. Häufig auf Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis) im Wachengrund und Hafenlohr- tal. Rot 5 - 6 mm. Auch auf Doldengewäch­ sen. Ich fand sie am 1. Mai 1953 auch in Copula.

28. Eurydema oleraceum L. Häufig an Kreuzblütlern. Am Raps können diese Wanzen wie E. ornatum Schaden an- richten» Kommen in verschiedenen Färbun­ gen vor. Fand sie in Mengen auf Raps an­ fangs Mai 1955. 6 - 7 mm. Ist ganzjährig anzutreffen.

29. Piezodorus literatus F. Auf Besenginster am Poller 17. 7. 1956 - 11-12 mm. Blaßgrün mit einigen schwarzen Punkten. Vorderer Körperteil leicht röt­ lich» Rote Fühler. Zur Vegetationszeit.

30. Piezodorus alliacea GERM. Anscheinend eine Herbstform der vorigen Art. Gef. am Poller unter Färbeginster und Laub am 1.6.1954. - 19-

31o Rhaphiqaster nebulosa PODA Fliegt in die Gärten» Ganzjährig zu fin­ den. Fliegt im Herbst in die Zimmer. 14 - 16 mm. 16.3.1949. Grau und schwarz punk­ tiert. Gelblicher Randfleck auf jedem Segment.

32. Pentatoma rufipes OL. Sommer und Herbst. An Laubbäumen und Bee­ rensträuchern gefunden 8.8.1954. Bronze- artig braun mit schwarzen Punkten. 13-15 mm. Soll ein Hauptfeind vom Buchen-Rot- schwanz (Dasychira pudipunda L.) sein (Dr. K. SINGER).

33. Elasmostethus interstinctus L. Ganzjährig anzutreffen. Braun mit rötli­ cher Zeichnung. 1o-11 mm. Gefunden an Ha­ sel, Birke und Geißblatt 25. 6. 1953 in Nähe des Hafenlohrbaches.

34. Elasmucha ferruqata STA. Es ist die Heidelbeerwanze schlechthin. Hintere Ecken des Pronotums sind zu einer Spitze ausgezogen. "Hörner". Braun und schwarz punktiert. 8 - 1o mm. Fand einige Exemplare unter Mulm bei einer Thuja. Eine saugte mich an, was außerordentlich schmerzte. Fand viele Exemplare auf der "Dürren Heid" und am "Heidebuckel".

35. Elasmucha qrisea L. Pronotum ohne Zahn. Hell- und dunkelbraun meliert» Auf Birke, Linde (Steinernes Haupt) gefunden 3.3.195o. Man findet sie immer wieder. 7-8 mm. - 20-

-36. Cyphostethus tristriatus F. Gelblichgrün, Mesocorium rot, große brau­ ne Makel auf Membrane,, 9-1o mm. Gefunden an Besenginster (Sarothamnus) und an Bir­ ke - 15» 8. 1959.

-37. Arma custos F. Bräunlich, 11 - 13 mm0 Lebt auf Birke und vor allem auf der Erle„Auf Erlen am Ha­ fenlohrbach gefunden 15» 9« 1949«, Larve saugt den Erlenkäfer (Agelastica alni L„) aus»

-38. Jalla dumosa HHN. Graugelb oder braunrot 12 - 14 mm. 17. 7„ 1949 unter Grasbüscheln (Rother Berg).

-39o Zicrona coerulea L0 Metallisch violett bis grünlich und zer­ streut punktiert. Fühler und Schnabel schwarz. 6 - 7 mm. 15.8.1949 auf dem "Ru­ pert" unter Salweide gefunden. Fand sie auch an Brombeeren und Weidenröschen (Epilobium angustifolium).

2.3. Coreidae, Randwanzen

-4o. Conocerus .juniperi H.S. 12 - 14 mm. Unter Hundsrose auf dem Ach­ telsberg 17. 6. 1949 und dann nicht mehr gefunden.

-41. Gonocerus acuteanqulatus GOEZE 12 - 14 mm. Auf Eichengebüsch am Rothen Berg 16. 6. 195o. Auch am Faulbaum am Ro­ then Berg beobachtet. - 21-

-42o Syromastus rhombeus L» An Weinbergsmauern vor dem Waldrand am Rothen Berg 21o 9. 1949. 9-1o mm. Seiten­ ränder des Pronotum ausgezackt, Seiten­ ecken weit vorgezogen. Rhombisch.

-43. Syromasthus marqinatus L. An Wallwurz gefunden 28.8.1949 auf Berg- rothenfelser Markung, später an Wilder Möhre am Achtelsberg. 9 - 11 mm.

-44. Pseudophloeus falleni SCHILL. 6 mm. Braun. 3. Fühlerglied sehr dünn und hell. Unter Thymian am Rothen Berg 1o.8. 1949. Noch häufig in der Flur angetrof­ fen. Variiert von hell bis dunkel.

-45. Bathysolen nubilis FALL. Gelbbraun mit dunklen Flecken. 5 - 6 mm. 8. 4. 195o am Rand der "Achtelshecke". Häufig an warmen Stellen des Rothen Bergs.

-46. Ceraleptus lividus STEIN Im Gras an alter Weinbergsmauer des Ro­ then Bergs 1o.7.1949. 1o mm. Lang behaar» te Fühler.

-47. Corizus calcaratus L. 1o - 12 mm. Scutellum schwarz mit gelber Spitze. Diese Art wird auch als Waldwanze bezeichnet. Gefunden am Rothen Berg auf Disteln und am Poller unter Eichgebüsch im Kiefernwald am 7. 8, 195o. - 22-

-48o Corizus hyoscyami L. Am warmen Feldrain am "Rupert" gefunden am 22» 9. 1953 sehr zahlreich» 8 - 1o mm. Schwarz umrandeter roter Kopf» Pronotum rot» Spitze des schwarzen Scutellums rot.

-49« Rhopalus subrufus GMEL» Häufig an warmen Feldrainen und unter Jo­ hanneskraut (Hypericum perforatum). Auch auf Reiherschnabel am Rothen Berg an­ getroffen 3. 6. 1956« 7 mm» Spitze des Schildes weißlich» Tier gelblich oder leicht rötlich.

-5o. Rhopalus distinctus SIGN» Rötlichgelb und lang behaart mit rötli­ chen Fühlern. 6 mm» Gefunden an Luzerne am Achtelsberg und in der "Achtelshecke"0 25. 9. 195o.

-51» Rhopalus parumpunctatus SCHILL» 6 - 7 mm. Sehr häufig auf Magerwiesen des Rothen Bergs. Gefunden 15. 9» 1949» Immer zu finden.

-52. Stictopleurus punctatonervosus GOEZE Gefunden 16.9.1949 am Rothen Berg an Thy­ mianpflanzen. Auch an Weg- und Feldrainen gesehen.

-53. Stictopleurus abutilon ROSSI Gefunden 16.9.1949 an Thymianpflanzen am Rothen Berg. - 23-

2.4. Pyrrhocoridae, Feuerwanzen

-54o Pyrrhocoris apterus L. Sie heißt auch die Feuerwanze und man findet sie gern am Fuß von Linden, auch von Obstbäumen. Sehr zahlreich. Gefunden an vielen Stellen. 3. 9. 1949 am Rothen Berg unter Obstbäumen.

2.5. Lyqaeidae, Bodenwanzen

-55. Spilostethus saxatilis SCOP, Kopf rot, die Spitze und Hinter den Augen schwarz. Scutellum schwarz. 1o - 12 mm. 3.4o195o gefunden unter Gras am Waldrand am Rothen Berg.

-56. Spilostethus equestris L. 1o - 12 mm Kopf rot, vorn ein breiter und hinten ein schmaler Streifen schwarz. Clavus rot, Spitze schwarz, hinten weiß­ lich eingefaßt. Bauch rot. Auf jedem Seg­ ment 4 schwarze Flecken. Beine und Fühler schwarz. An heißen Tagen häufig zu sehen, besonders an Schwalbenwurz (Cynanchium vincetoxicum) am Rothen Berg. Dort gefun­ den am 2o. 5. 195o in Massen.

-57. Nysius thymi WOLFF. Etwa 4 mm. Grau. Gefunden 2o. 9. 1949 am Rothen Berg an Feld-Thymian (Thymus ser- pillum). Die Wangenplatte wird nach hin­ ten schmäler. Später noch sehr häufig an­ getroffen, vor allem im Hochsommer.

-58. Nysius senecionis SCHILL. Gefunden am 1o. 7. 1949 und in späteren - 24-

Jahren häufig an Greiskräutern. 4 - 4,5 mm. Wangenplatten gleich breit bis nach hinten verlaufend. Häufig am Rothen Berg auf Senecio-Arten.

-59. Nysius punctipennis H.S. Vom Sommer bis Herbst gefunden. 13.9„195o an alter Weinbergsmauer am Rothen Berg im alten Laub und Mulm. 5 - 6 mm. Auch im Weyerich-Steinbruch am Rothen Berg unter Thymian. Körper dicht und kurz behaart.

-6o. Cymus melanocephalus FIEB. 3 1/2 - 4 1/2 mm. Gelblichbraun. 17. 9. 1949 am Achtelsberg unter -Sehlängel- Schmiele (Deschampsia flexuosa). 3,5 mm.

-61. Cymus obliquus HQRV. 4 mm. Der braune Strich auf dem Corium geht schräg zum Außenrand. Gefunden am Teich bei Hubertus unter (Scirpus silva- ticus) = Wald-Simse am 5. 6. 1954. Die Cymus-Arten nennt man auch Keulenwan- zen.

-62. Chilacis typhae Perris 41/2 mm. Gelblich, braun punktiert. Schild mit V-förmiger Zeichnung. An den Kolben der Typha (Rohrkolben) am Hader­ bodensee gefunden am 7. 7. 1951.

-63. Platyplax salviae SCHILL. 6 mm. Ich fand sie nur und häufig an Wie­ sensalbei (Salvia pratensis) an dem Kir­ chenweg nach Hafenlohr. Gefunden am 4. 9. 1949 am Wiesensalbei am Rothen Berg. Ein - 25-

Fleck auf dem Scheitel, zwei Flecke auf dem Schild, dessen Spitze ist gelblich.

64. Rhyparochromus chiraqra F. 41/2 mm. Schwarz, stark punktiert. Ge­ funden bei der Blutwürz (Potentilla tor- mentilla) am Achtelsberg am 8. 4. 195o.

65. Ischnocoris hemipterus Gyll. 6 mm. Auf ddflächen des Rothen Bergs am 2o. 8. 1949. Häufig dort zu finden. Also nicht nur auf Kalkboden, wie bisher an­ genommen wurde.

66. Peritrechus lundi GMEL. Kann das ganze Jahr durch gefunden wer­ den. Ist Häufig zu finden auf Wiesen vor dem Wald am Rothen Berg: 1.4. 195o

67. Peritrechus qeniculatus HAHN Im Moos gefunden am 2.7.1955 am Achtels­ berg. 5 nvrio

68. Peritrechus qracilicornis PUT. 5 - 5 1/2 mm. Gefunden 15.1o.T95o am Ro­ then Berg. Häufig. Unter Gras im Weye- richs Steinbruch.

69. Raqlius lynceus F. Am Rothen Berg gefunden auf Magerwiesen unter Wiesensalbei am 18. 6. 1951. Später noch häufig gefunden während der ganzen Vegetationszeit. - 26-

7oo Raglius albocuminatus GOEZE 3. 4. 195o am Achtelsberg in den Stein­ bruchgruben an sonniger Stelle. Ziemlich viele Exemplare beisammen.

71. Raglius pini L. Eine häufige Wanze unter Laub und Moos und Thymianpflanzen am Rothen Berg 25. 9. 1949. Durch das ganze Jahr zu finden.

72. Beosus maritimus SCOP. 7 mm. Unter Besenginster gefunden am Pol­ ler am 22. 9. 195o. Habe sie auch unter Gras auf öden Flächen gefunden.

73. Emblethus verbasci F. Unter Moos und Gräsern am Rothen Berg ge­ funden 5« 4o 1949 in Mengen.

74. Drymus pilipes Fieb. 5 - 5,5 mm. Corium rostfarbig, Tibien und Tarsen dunkelrotbraun, Beine stark be­ haart. Schwarz. Am Rothen Berg gefunden am 2o0 5. 195o. Nur 3 Exemplare.

75. Eremocorjs podragicus F. Seiten und Hinterrand des Pronotums gelb- lichweiß.» 7 mm. Am Waldrand unter dem Laub gefunden am 5. 1o. 1949. Später noch öfter.

76. Scolopostethus thomsoni REUT. Auf Brennesseln gefunden am Achtelsberg 3. 4. 195o. Häufig. 4 mm. - 27-

-77o Scolopostethus descoratus HAHN 4 mm. Unter Heidekraut am Heidebuckel ge­ funden am 26o 7. 1954.

2.6. Neidae, Stelzenwanzen

-78. Berytinus clavipes F, 7-9 mm. auf trockenen Stellen der Mager­ wiesen des Rothen Bergs gefunden am 15.6. 195o, auch unter Thymian.

2.7. Piesmidae, Meldenwanzen

-79. Piesma capitata WOLFF. 9.8.1949 und 1.4.195o gefunden am Rothen Berg im Weyerichs-Steinbruch. 2 - 2,5 mm Auch unter Weißem Gänsefuß am Schutt­ platz daneben.

-8o. Piesma maculata LAP, Wie vorige Art. Noch Häufiger an eben den genannten Stellen. Die Art ist o,5 mm größer als die vorige.

2.8. Tinqidae, Netzwanzen

-81. Dictyonota tricornis SCHRANK. 3 mm. An sonnigen Feldrainen am Rupert gefunden 26.6.1949.

-82. Galeatus spinifrons FALL» 2,5 - 3,o mm. Es gibt kurz- und langflü- gelige Exemplare. Gefunden am Rothen Berg an Gräsern am 17. 6. 195o. - 28-

-83o Tinqis cardui L. 3.5 mm. Randfeld der Halbdecken mit 3 Reihen Maschen. An Disteln aller Art ge­ funden 15« 7. 195o auf dem Achtelsberg.

-84. Tinqis maculata HoS» 3.5 mm. Gefunden an Sfcachys annua am Aehi- telsberg 2o. 80 195o.

-85o Catoplatus fabricii STAL. 4 mm. An Wiesen-Margerite gefunden am 8. 7. 1949. 3 Reihen Maschen.

2.9. Aradidae, Rindenwanzen

-86. Aradus corticalis L. 7 - 8 mm. An Eichschwämmen bei Einsiedel gefunden 6.5.195o. Es waren die einzigen 3 Exemplare.

2.10. Reduviidae, Dolchwanzen

-87. Reduvius personatus L. 16 - 17 mm lang. Glänzend braun. Gefunden auf dem Schulspeicher in Windheim. Stellt anderen Insekten aller Art nach. Gefunden 3o.7o195o. Durch Jahre gesehen. Man nennt diese Art auch die Schnabelwanze.

-88. Rhinocoris annulatus L. 12-13 mm. Beine rot, schwarz geringelt. Findet man während der Sommermonate. Ge­ funden am 25.9.1949 unter Buchenrinde im Windheimer Wald. - 29-

2.11. Nabidae, Sichelwanzen

-89o Prostemma quttula F. Wähtend des ganzen Jahres zu finden. 9 - 1o mm. Gefunden 25. 1. 195o unter Steinen am Achtelsberg. Häufig gesehen.

-9o. Nabis apterus L. 9-1o mm. Fühler so lang wie Körper. Häu­ fig allerorts zu sehen am Gras, am Wald­ rand, auch im Wald. Gefunden 14. 8. 1949 auf Erlen an der Hafenlohr.

2.12. Cimicidae, Plattwanzen

-91. Cirriex lectularius L. Es ist die Gemeine Bettwanze. 1 - 7 mm.

2.13. Anthocoridae, Blumenwanzen

-92. Anthocoris confusus REUT, 4 mm. Besonders an Salweiden und Birken zu finden. An Salweide gefunden am 3. 5. 195o am Rothen Berg.

-93. Crius minutus L. 2,3 mm. An blühendem Schwarzdorn gefun­ den am 2. 5. 195o.

2.14. Miridae, Weichwanzen

-94. Adelphocoris lineolatus GOEZE Gefunden im Weyerich-Steinbruch am Rothen Berg am 27. 8. 1949. -30-

-95. Calocoris fulvomaculatus DE GEER Häufig auf Gebüsch. Stellt nach Dr. K. SINGER Blattläusen nach und ist so biolo­ gischer Schädlingsbekämpfer. 6 mm lang. Fand die Art auf meinen Johannisbeeren am 15. 9. 1959»

-96. Homodemus M-flavum GOEZE 7 - 8 mm lang. Schwarz und gelb. Augen vorn gelb eingefaßt. Hinterer Abschnitt des Pronotums mit 3 gelben Streifen. Am Garten-Salbei im meinem Bienengarten ge­ funden am 16. 9. 1950.

-97. Stenotus binotatus F. 10.9.1949 am Rothenfelser Pfad an Brenn­ nesseln. 6 - 7 mm lang. Rötiichgelb, Kopf schwarze Flecken. Scutellum gelb. Fühler gelblichbrauno

-98. Lyqus spinolae MEY Auf Gebüsch am Waldrand des Rothen Bergs gefunden am 17.8.1950. 5 - 6 mm. 2. Füh­ lerglied dreimal so lang wie das 1.; 3. und 4. Fühlerglied so lang wie das 2.; zwei bräunliche Ringe an den hinteren Fe- mora.

-99o Lyqus pratensis L. 4 1/2 - 6 1/2 mm lang. Sehr variable Far­ ben, gelblich, grünlich, rötlich, grau, schwarz. Femora mit dunkeln Ringen. Über­ all auf Gräsern und Klee zu finden. 17.8. 1950 gef. am Rothen Berg.

-100 Lyqus kalmi L. Variable Färbungen. Auf Wilder Möhre gef - 31-

am 10.7.1950. 4 - 5 mm lang. Häufig gese­ hen am Rothen Berg und am Achtelsberg.

101. Polymerus holosericeus HAHN 4 - 4,5 mm lang. Fühler gelblichbraun . Gef. 26.6.1950 in Weyrichs Steinbruch am Rothen Berg. Bei Labkraut.

102. Liocoris tripustulatus F. 4 - 5 mm alng. Scutellum gelb. Auf Brenn­ nesseln gefunden am 3.9.1949 am Achtels­ berg. Variiert stark in der Färbung.

102. Deraeocoris ruber L. Gelblichbraun, rotbraun, schwarz gefärbt. Tibien meist rötlichgelb.7 mm lang.Saugt Insekten aller Art aus. auf Gartenblumen gefunden am 5. 7. 1950.

104. Capsus ater L. 5 - 6 mm lang. Schwarz. Leicht gelblich- rot. Gefunden 15.6.1950 auf Moos am Wald­ rand (Rother Berg).

105. Miris dolobratus L . 8 - 9 mm lang. Auf Grasweg am Rothen Berg am 24. 8. 1949 gefunden.

106. Globiceps cruciatus REUT. 4 - 6 mm lang. Auf Besenginster gefunden am 16. 6. 1950 am Poller.

107. Heterocordylus tumidicornis H.S. 4 mm lang. An Schlehen gefunden am 16. 6. 1950. Stellt Gespinstmotten nach. - 32-

-108. Macrotylus horvathi REUT. Gefunden am 5. 6. 1930 an Wiesen-Salbei. 4 mm lang. Gelblichgrün. Membrane mit schwarzem Fleck. Lebt gern auf Schwarz­ nesseln bei Abfallhaufen.

-109. Camylomma verbasci MEY.D. 3 mm lang. Kopf gelblichrot, sonst grün­ lich- oder weißlichgrau. Auf Salweide am Achtelsberg gefunden am 5. 8. 1949.

2.14. Gerridae, Wasserläuferwanzen

-110. Gerris paladum FAB. Meist geflügelt. 14-16 mm lang. Gefunden am Teich bei Hubertus am 8. 3. 1950. Man nennt die Art auch Seewasserläufer.

-111. Gerris na.jas DE GEER Am Tümpel beim "Buchwörth" oberhalb des Sportplatzes in Windheim 6. 5. 1950. 13 - 17 mm lang. Vorige Art hat gelbe Linie und Pronotum. Diese Art nicht. In Wind­ heim "Hakenmänner" genannt.

-112. Gerris lacustris L. 8-10 mm. Eine größere Anzahl hat mein Sohn Klaus im Teich bei Hubertus für Dr. Karl SINGER und für mich gefangen im Juni 1950. Die Wasserläufer heißen in Windheim entweder "Wasserspinnen" oder "Hakenmän­ ner", und die ziehen die kleinen Kinder in den Bach.

2.15. Veliidae, Bachläuferwanzen - 33-

-113. Velia currens F. 6 - 7 mm lang. Bauchseite mit breiten schwarzen Streifen. Auf der Hafenlohr gefangen 11.4. 1950.

2.16. Naucoridae, Schwimmwanzen

-1.14. Náucorls' ciniicóldes L.. Sie heißt auch die Schwimmwanze und ich fing sie am Teich bei Hubertus am 1. 8. 1949. Dort war sie damals häufig. 14 mm.

2.17. Nepidae,Skorpionswanzen

-115. Nepa ciñera L. Es ist der "Wasserskorpion". Grau bis graubraun. Tergum fast ganz rot. Wird bis zu 22 mm (ohne Atemrohr) lang. Bei einer Naturkundestunde, die den "Teich" zum Inhalt hatte, fingen wir einige Exemplare, auch Stabwanze und Rücken­ schwimmer, 18. 9. 1950

2.18. Ranatridae, Stabwanzen

-116. Ranatra linearis L. Wir fingen am Teich bei Hubertus 1 Exem­ plar mit 34 mm (ohne Atemrohr). 18. 9. 1950.

2.19. Notonectidae, Rückenschwimmer

-117, Notonecta glauca L. Gefangen im Teich bei Hubertus 18. 9. 1950. Es ist der Rückenschwimmer. Meine Schüler nannten die Art "Wasserbiene". -34

3. Nachwort

Gotthard S. H. Schüll, der vielseitige: Graphiker, Maler, Komponist und Dichter - er lebte damals in Schmerlenbach - machte mich mit Dr. Karl Singer, dem Nestor der Entomologie im bayerischen Unter­ maingebiet bekannt, der die Käfer und Wanzen des Gebietes von Würzburg bis Hanau erforschte. Dr. Singer zeigte uns beiden seine umfangreichen und wohlgeordneten Insektenkästen. Wir waren fasziniert vom Lebenswerk dieses Forschergiganten. Ich blieb dann den ganzen Tag bei ihm und er führte mich ein in die Welt seiner Forschung und durch sie und be­ geisterte mich von Insektenkasten zu Insektenkasten.

Mein Entschluß stand, als ich ihn spät abends ver­ ließ, fest: Ich wollte der besseren Überschaubar­ keit wegen mein Interesse den Wanzen zuwenden und diese Insekten in der Gemarkung Windheim und im Hafenlohrtal beobachten und evtl, sammeln.

Nun übergebe ich meine Sammelergebnisse mit 117 Wanzenarten dem Naturwissenschaftlichen Museum der Stadt Aschaffenburg.

Herr Dr. Karl Singer hat mich in eine mir bis dahin unbekannte Welt der Hemipterenfauna geführt und da­ mit zu Entdeckerfreuden eigener Art. Dafür sage ich ihm posthum - er starb 1939 hochbetagt - meinen herzlichen Dank.

Hafenlohr/Windheim, im Dez. 1982 Ernst A. Englert Achtelsbergstraße 16 - 35-

4. Literatur

1. Forstwirtschaftspläne der Forstdienststelle Marktheidenfeld für Windheim und Hafenlohr

2. Landwirtschaftsamt Marktheidenfeld - Bodengütekarte

3. LEIPPERT H. - Waldgesellschaften und ihre Böden im Spessart-Rhön-Vorland (Dissertation) - 1962

4. MATTHES und OKRUSCH: Spessart - Sammlung geolo­ gischer Führer - Gebr. Borntraeger - Berlin-Nikola- see - 1965

5. Aus der Vergangenheit des Waldsassengaues in die Gegenwart des Landkreises Marktheidenfeld - Bd. 1/1968 (Wasserverhältnisse und Wasserläufe im Landkreis Marktheidenfeld von Fritz KÖHLER S. 61 bis 72)

6. ENGLERT Ernst A. - Hafenlohrtal - 1979 - Herausgeber: Histor. Verein von Marktheidenfeld und Umgebung - 62 Seiten

7. ENGLERT Ernst A. - 1953 - Zur Heimatkunde des Hafenlohrtales - Selbstverlag (vergriffen) - 70 Seiten

8. ENGLERT Ernst A. - 1956 - Windheim einst und jetzt - Selbstverlag (vergriffen) - 37 Seiten

9. Dr. Dr. HASENFUSS Jos. - 1974 - Hafenlohr 650-Jahrfeier - 210 Seiten

10. Dr. STICHEL Wolfgang - 1925 bis 1938 - Illustrierte Bestimmungstabellen der deutschen - 36-

Wanzen - 2 Bände - Vlg. naturwissenschaftlicher Publikationen Dr. W. Stichel, Berlin-Hermsdorf

11. 5 Schriften der Aktionsgemeinschaft Hafenlohr­ tal zu den Hafenlohrtal-Festen 1978 bis 1982

12. Dr. SINGER Karl - Die Wanzen des unteren Main­ gebietes von Hanau bis Würzburg mit Einschluß des Spessarts - Mitteilungen des Naturwissen­ schaftlichen Museums der Stadt Aschaffenburg - 1952 - 5. Heft

13. ENGLERT Ernst A. - im "Spessart " Nr. 9 1976 - Auch Wasserläufer können ertrinken (In der Welt der Wanzen gibt es prachtvolle Formen und Farben) 1 Seite

14. Briefe von Dr. Karl SINGER an mich (7) - 1949 - 1951 über Wanzen

15. 5 Schreiben von Studienprofessor Kurt GLÄSSEL an. mich über Wanzen 1953 - 1955

16. SCHNETZ J. (1912): Lahrproblem-Jahresber. human. Gymnasium, Lohr

Ernst A. Englert Hauptlehrer a. D. Achtelsbergstraße 16

Hafenlohr/Windheim