IV

Vorwort fellos hatte daran der prominente Solist schriften erscheinen dagegen bereits in und Widmungsträger, der nach Lalos der Urschicht der autographen Partitur. Angaben ihn um das Werk gebeten hat- Der Verlag Durand & Schœnewerk, der te (vgl. seinen Brief an Arthur Pougin bereits Opus 20 veröffentlicht hatte, er- Von seinen insgesamt vier mehrsätzigen vom 10. Dezember 1873, in: Édouard hielt den Klavierauszug der Symphonie Werken für Violine und Orchester ver- Lalo. Correspondance, réunie et présen- espagnole am 20. November 1874, also sah Édouard Lalo (1823–1892) nur tée par Joël-Marie Fauquet, 1989, etwa vier Wochen vor der Beendigung zwei mit der ausdrücklichen Bezeich- S. 106), gewichtigen Anteil. Der Erfolg der Partitur. Obwohl Lalo in den – we- nung „Konzert“: das Erste (Concerto gab vermutlich auch den Ausschlag für der für den Klavierauszug noch für die pour violon et orchestre op. 20, 1873) den Plan eines neuen, ebenfalls für Sa- Partitur erhaltenen – Druckfahnen noch sowie das Vierte (Concerto russe pour rasate geschriebenen und ihm gewid- zahlreiche Änderungen vorgenommen violon et orchestre op. 29, 1879). Bei meten Konzertes, das die Affinität zur haben muss, weist die am 18. Februar den beiden anderen Kompositionen spanischen Folklore (bzw. Pseudo-Folk- 1875 erschienene Erstausgabe des Kla- wich er dagegen auf Gattungsbegriffe lore) noch erheblich verstärken und vierauszugs gegenüber dem Autograph aus, die anstelle des konzertanten den schließlich den Titel Symphonie espa- und der Ende Mai 1875 erschienenen symphonische Aspekt (Symphonie espa- gnole erhalten sollte. Auch wenn der Erstausgabe der Partitur – alle Daten gnole pour violon principal et orchestre genaue Beginn der Komposition nicht nach den Angaben Joël-Marie Fauquets op. 21, 1874) oder den der freien, unge- bekannt ist, dürfte eine Entstehung vor in: Lalo. Correspondance, S. 28 bzw. bundenen Form (Fantaisie norvégienne dem Januar 1874 unwahrscheinlich 112 – erhebliche Abweichungen in der pour violon et orchestre, 1878) hervor- sein, jedenfalls existieren keine Belege Gestalt der Solo-Stimme auf. Wie die heben. Allen vier Werken ist, wie teil- für die Jahresangabe 1873, die häufig zahlreichen Korrekturen mit Rot- und weise bereits aus den Beinamen ersicht- in Lexika und Konzertführern begegnet. Bleistift im Partiturautograph zeigen, lich, die Anlehnung an charakteristische Die autographen Manuskripte des Kla- dürfte Lalo über den vorläufigen Ab- volkstümliche Melodien und Tänze ver- vierauszuges und der daraus ausgezo- schluss am 16. Dezember 1874 hinaus, schiedener europäischer Länder ge- genen Solo-Stimme sind mit „Houlgate vermutlich auch durch die Erfahrungen meinsam, aber auch der Versuch, die 1874“ (Seebad in der Normandie, wo mit der ersten privaten (am 29. Dezem- herkömmliche Konzertform durch neue Lalo sich im Sommer 1874 aufhielt), ber 1874 mit Sarasate in Lalos Woh- Formexperimente zugunsten einer eher die autographe Partitur mit „16 Xbre nung) und ersten öffentlichen Auffüh- suitenartigen Reihung – von der Zwei- 1874 / Paris bd Malesherbes 52“ datiert. rung (am 7. Februar 1875 im Pariser (Fantaisie norvégienne) über die Vier- Von den ersten (nicht erhaltenen) Skiz- Cirque d’hiver mit Sarasate unter der (Concerto russe) bis zur Fünfsätzigkeit zen bis zur Vollendung der Instrumen- Leitung von Jules Pasdeloup) noch zahl- (Symphonie espagnole), zum Teil mit tierung dürfte sich also die Komposition reiche Details geändert haben. Daher ausgedehnten Einleitungen versehen, vom Frühjahr bis zum 16. Dezember bildet die autographe Partitur, die chro- reichend – und eines ausgewogeneren 1874 hingezogen haben. nologisch letzte der erhaltenen autogra- Verhältnisses von Solo-Instrument und Erstmals für diese Ausgabe konnten phen Manuskripte, die Hauptquelle für Orchester-Tutti zu bereichern. Bereits in die erwähnten autographen Manuskrip- die Solo-Stimme der vorliegenden Neu- dem noch in der traditionellen dreisätzi- te, die als Stichvorlage für die Erstaus- edition. Zum Teil dürfte die Berücksich- gen Form geschriebenen ersten Violin- gaben dienten und bis heute im Besitz tigung dieser Veränderungen im Erst- konzert ist diese Tendenz zur Aufwer- des Originalverlegers verblieben sind, druck des Klavierauszuges zeitlich gar tung des Orchesters zu einem ebenbürti- eingesehen und berücksichtigt werden. nicht mehr möglich gewesen, zum Teil gen Partner unverkennbar, im zweiten Sowohl aus den autographen Datierun- allerdings auch – will man einmal von Werk wird sie in einem Maße fortge- gen als auch aus den Korrekturen mar- bewusst belassenen Varianten absehen – führt, dass das Werk seinen Gattungs- kanter Stellen der Solo-Stimme ergibt schlichtweg vergessen worden sein. So begriff „Symphonie“ zu Recht im Titel sich, dass der Klavierauszug und die be- blieb die formal auffälligste Abwei- führt und in diesem Zusammenhang reits vielfach modifizierte Solo-Stimme chung zwischen Klavierauszug und mit einer konzertanten Symphonie wie der Ausarbeitung der Partitur zeitlich in Partitur, die unterschiedliche Länge etwa Hector Berlioz’ Harold en Italie gewissem Abstand vorangingen. So wei- der Orchestereinleitung im fünften Satz, verglichen werden kann. sen die beiden im Sommer 1874 been- in den veröffentlichten Erstausgaben Die Uraufführung des Violinkonzerts deten Autographe noch die Bezeichnun- bestehen, obwohl Lalo in den Druckfah- F-Dur op. 20 durch den Widmungsträ- gen „Intermezzo“ für den zweiten und nen des Klavierauszuges die betreffende ger am 18. Januar „Final“ für den letzten Satz auf, die zu Passage dem neuesten Stand hätte an- 1874 im Pariser Châtelet unter Édouard „Scherzando“ (mit der Konsequenz der gleichen können: Das Partiturautograph Colonne bedeutete den ersten durch- Verlagerung des „Intermezzo“-Titels zeigt die von zwanzig auf dreißig Takte schlagenden Erfolg für den noch weitge- auf den dritten Satz) und „Rondo“ ver- erweiterte Einleitung dieses Finalsatzes hend unbekannten Komponisten. Zwei- bessert wurden; die korrigierten Über- bereits in der spätestens im Dezember V

1874 niedergeschriebenen Urschicht – tention to the free, rhapsodic form in tion and the solo violin part extracted Zeit zur nachträglichen Abänderung Fantaisie norvégienne pour violon et or- from it are both dated “Houlgate 1874,” des Klavierauszuges wäre also noch chestre (1878). As their titles suggest, this being a seaside resort in Normandy gewesen. all four works have a trait in common: where Lalo spent the summer of 1874. Die Uraufführung der Symphonie they all borrow characteristic folk melo- The autograph full score is dated “16 espagnole am 7. Februar 1875 löste dies and dances from various countries Xbre 1874 / Paris bd Malesherbes 52.” Begeisterung beim Pariser Publikum of Europe. They also attempt to enrich Thus, from the initial sketches (now aus und wurde zum großen Durchbruch the conventional concerto form by lost) to the complete orchestration, the des Komponisten Lalo. Sarasate nahm achieving a more balanced relation be- work probably occupied the composer das Werk in seine Konzertprogramme tween solo instrument and orchestral from the spring of 1874 to 16 December auf und machte es rasch europaweit be- tutti and by experimenting with form. of that same year. kannt. Die erste Aufführung außerhalb They tend to favor a suite-like succes- The above-mentioned autograph Frankreichs fand am 24. April 1875 in sion of movements, ranging from two manuscripts served as engraver’s copies Brüssel, die deutsche Erstaufführung (Fantaisie norvégienne) to four (Con- for the first editions and have remained am 20. Dezember 1876 in Berlin mit certo russe) and even five (Symphonie in the possession of the original publish- der Berliner Symphoniekapelle unter espagnole), some of which are preceded ers. For the first time, we were able to der Leitung von Franz Mannstädt statt. by lengthy introductions. Even the First consult them and incorporate the find- Bis heute ist die Symphonie espagnole , still in the traditional ings in our edition. Judging from the au- Lalos bekannteste Komposition geblie- three movements, unmistakably betrays tograph dates and several striking alter- ben und gehört zum festen Repertoire a tendency to treat the orchestra on a ations in the solo part, it would seem aller namhafter Geiger. par with the soloist. The second work that the piano reduction and the heavily Den Besitzern der Quellen sei für die enlarges on this tendency to such an ex- revised violin part both antedate the fi- Möglichkeit zur Einsichtnahme (Auto- tent that it fully deserves the term “sym- nal working out of the score. For exam- graphe) bzw. Überlassung von Kopien phony” in its title and brooks compari- ple, the two autographs finished in the (Erstausgaben, Bibliothèque nationale son with such symphonies-concertantes summer of 1874 still use the term “In- de , Paris), Herrn Dr. Joël-Marie as Hector Berlioz’s Harold en Italie. termezzo” for the second movement and Fauquet (Chartres) für seine zahlrei- The Violin Concerto in F major, “Final” for the last movement. Later chen Auskünfte und Hilfen sehr herz- op. 20, received its première on 18 Jan- these terms were altered to “Scherzan- lich gedankt. uary 1874, when its dedicatee Pablo de do” (thereby displacing the heading Sarasate played it at the Paris Châtelet “Intermezzo” to the third movement) Buchloe, Herbst 2001 under the baton of Édouard Colonne. and “Rondo.” In contrast, the original Peter Jost This was the first triumphant success layer of the autograph orchestral score for a composer still largely unknown at already uses these revised headings. The the time. A large part of its success was publishers Durand & Schœnewerk, who doubtless due to the celebrated soloist had already published Lalo’s op. 20, re- and dedicatee, who, as Lalo informs us ceived the piano reduction of the Sym- in a letter of 10 December 1873 to phonie espagnole on 20 November Arthur Pougin, had asked him for the 1874, i. e. roughly four weeks before work; see Édouard Lalo: Correspond- the completion of the orchestral score. Preface ance, ed. Joël-Marie Fauquet (Paris, Although no proof sheets have survived 1989), p. 106. It was presumably this for the piano reduction or the full score, success that prompted Lalo to plan an- Lalo must have made a large number of other concerto likewise written for and changes in proof. This becomes obvious Édouard Lalo (1823–1892) wrote a to- dedicated to Sarasate, but with a much when we compare the first edition of the tal of four multi-movement works for closer affinity to Spanish folk music (or piano reduction, issued on 18 February violin and orchestra. Only two of them, pseudo-folk music). This concerto even- 1875, with that of the score, published however, were expressly labelled concer- tually received the title Symphonie es- toward the end of May 1875 (these tos: the first, Concerto pour violon et or- pagnole. We do not know when Lalo be- dates are taken from Fauquet, op.cit., chestre, op. 20 (1873), and the fourth, gan work on the Symphonie espagnole, pp. 28 and 112). The two editions re- Concerto russe pour violon et orchestre, but it is unlikely to have originated be- veal considerable discrepancies in the op. 29 (1879). For the other two he re- fore January 1874. In any event, there writing for solo violin. The many correc- sorted to generic terms, either empha- is no evidence in support of the year tions inserted in the autograph score, in sizing the symphonic aspect in Sympho- 1873 frequently encountered in concert pencil and red crayon, reveal that Lalo nie espagnole pour violon principal et guides and reference books. The auto- probably changed a great many details orchestre, op. 21 (1874), or drawing at- graph manuscripts of the piano reduc- after the work’s initial completion on 16 VI

December 1874. Presumably this was in Dr. Joël-Marie Fauquet (Chartres) for compositeur va à tel point dans ce sens response to the first private hearing of supplying much useful information and que l’œuvre mérite parfaitement d’in- the work on 29 December 1874, when assistance. clure le terme de «symphonie» dans son Sarasate played it at Lalo’s home, and titre, et elle peut sous ce rapport se com- the first public performance with Sara- Buchloe, autumn 2001 parer à une symphonie concertante telle sate at the Paris Cirque d’hiver, con- Peter Jost que par exemple le Harold en Italie ducted by Jules Pasdeloup on 7 Febru- d’Hector Berlioz. ary 1875. For this reason, the orchestral La création du Concerto pour violon score, the most recent of the surviving en fa majeur op. 20 par le dédicataire, autograph manuscripts, forms the pri- Pablo de Sarasate, le 18 janvier 1874, mary source for the solo violin part in au Châtelet, à Paris, sous la direction our new edition. Many of Lalo’s changes d’Édouard Colonne, représente le pre- could not be incorporated in the first Préface mier succès décisif du compositeur, en- edition of the piano reduction, some core largement inconnu jusque-là. Sans doubtless due to shortage of time, others aucun doute, l’éminent soliste et dédica- probably from simple oversight, barring taire, qui selon les indications de Lalo the possibility that they were deliberate- Sur les quatre œuvres en plusieurs mou- l’avait prié de lui donner l’œuvre (voir ly omitted. As a result, the most striking vements écrites pour violon et orchestre, sa lettre à Arthur Pougin du 10 décem- discrepancy between the piano reduc- Edouard Lalo (1823–1892) n’a expres- bre 1873, in : Édouard Lalo. Correspon- tion and the score – the length of the or- sément intitulé «concerto» que deux dance, réunie et présentée par Joël-Ma- chestral introduction to the fifth move- d’entre elles: la première, (Concerto rie Fauquet, Paris, 1989, p. 106), a pris ment – was retained in the initial prints pour violon et orchestre op. 20, 1873) une part déterminante à ce succès. C’est although Lalo may well have brought et la quatrième, (Concerto russe pour probablement ledit succès qui a finale- this passage up to date in the proofs of violon et orchestre op. 29, 1879). Pour ment décidé Lalo à écrire un nouveau the piano reduction. The thirty-bar in- les deux autres compositions, il a recou- concerto pour Sarasate et à le lui dédi- troduction to the finale, expanded from ru par contre à des termes de genres cacer comme le précédent: ce concerto, the original twenty bars, is already mettant en relief l’aspect symphonique qui témoigne de façon encore beaucoup found in the original layer of the orches- au lieu du caractère concertant (Sym- plus marquée de l’affinité qui lie le com- tral score, written out at the latest by phonie espagnole pour violon principal positeur au folklore espagnol (ou plutôt December 1874. In short, Lalo would et orchestre op. 21, 1874) ou encore, au soi-disant folklore espagnol), reçoit still have had time to alter the piano la forme libre, indépendante (Fantaisie finalement le titre de Symphonie espa- reduction. norvégienne pour violon et orchestre, gnole. Même si l’on ne connaît pas le The première of the Symphonie es- 1878). Ces quatre œuvres ont pour début exact du travail de composition, pagnole on 7 February 1875 was en- point commun, comme il ressort déjà il est fort improbable que Lalo ait com- thusiastically received by the Parisian de leur titre, la référence à des mélodies mencé à écrire l’œuvre avant janvier audience and marked the major break- et danses populaires caractéristiques de 1874, et en tout cas il n’existe aucune through for its composer. Sarasate in- divers pays européens, mais aussi d’être preuve susceptible de confirmer l’année cluded the piece in his concert repertoire le produit d’une tentative du composi- 1873, date fréquemment citée dans les and quickly made it famous throughout teur visant à remplacer la forme tradi- dictionnaires et encyclopédies ainsi que Europe. The first performance outside tionnelle du concerto par de nouvelles dans les répertoires musicaux. Les ma- France took place in Brussels on 24 expériences formelles, privilégiant un nuscrits autographes de la réduction April 1875, the first German perform- enchaînement plutôt proche de la suite pour piano et de la partie de l’instru- ance in Berlin on 20 December 1876, – compositions en deux mouvements ment soliste extraite de celle-ci compor- with the Berlin Symphony Orchestra (Fantaisie norvégienne), quatre mouve- tent la datation «Houlgate, 1874» (il conducted by Franz Mannstädt. To the ments (Concerto russe) ou cinq mouve- s’agit de cette station balnéaire de Nor- present day the Symphonie espagnole ments (Symphonie espagnole), avec en mandie où Lalo avait séjourné pendant has remained Lalo’s best-known com- partie des introductions étendues, – ain- l’été 1874) et la partition autographe position and can be found in the perma- si qu’une relation plus équilibrée entre porte la mention «16 Xbre 1874 / Paris nent repertoire of all leading violinists. l’instrument soliste et le tutti orchestral. bd Malesherbes 52». On peut donc sup- The editor wishes to thank the own- Dès son premier concerto pour violon, poser qu’entre les premières esquisses ers of the sources for allowing him to encore écrit sous la forme en trois mou- (non conservées) et l’achèvement défi- consult the autograph manuscripts or vements traditionnelle, cette tendance nitif de l’orchestration, le travail de for providing copies of the first editions à vouloir revaloriser l’orchestre pour composition a dû s’étaler du printemps (Bibliothèque nationale de France, en faire un partenaire à part entière est de l’année 1874 jusqu’au 16 décembre Paris). He also extends his gratitude to manifeste; dans la deuxième œuvre, le 1874. VII

Pour la présente édition, il a été pos- viennent de l’ouvrage «Lalo. Correspon- lon la dernière version, le passage en sible pour la première fois de consulter dance», pp. 28 et 112, de Joël-Marie question dans les épreuves de la réduc- les manuscrits autographes mentionnés Fauquet précédemment cité –, des di- tion pour piano: l’autographe de la par- ayant servi de modèles de gravure aux vergences considérables en ce qui con- tition comporte déjà dans la strate origi- premières éditions et d’en tenir compte cerne l’agencement de la partie de l’ins- nale, notée par écrit au plus tard en dé- dans notre travail d’édition, manuscrits trument soliste. Comme il ressort des cembre 1874, l’introduction du finale restés jusqu’à ce jour en possession de nombreuses corrections effectuées au portée de vingt à trente mesures; Lalo l’éditeur de l’édition originale. Il résulte, crayon rouge et au crayon dans l’auto- aurait donc eu suffisamment de temps tant des datations autographes que des graphe de la partition, Lalo a probable- pour modifier après coup la réduction corrections effectuées sur des passages ment, au-delà de l’achèvement provi- pour piano. décisifs de la partie de l’instrument so- soire du 16 décembre 1874, et sans dou- Lors de sa création, le 7 février 1875, liste, que la réduction pour piano et la te aussi en relation avec les expériences la Symphonie espagnole a soulevé l’en- partie du soliste, modifiée à plusieurs faites lors de la première exécution pri- thousiasme du public parisien et ouvert reprises, ont précédé dans le temps vée (le 29 décembre 1874, dans le loge- la voie du succès au compositeur Lalo. l’achèvement de la partition. C’est ment de Lalo, avec Sarasate) et la pre- Sarasate a intégré l’œuvre à son réper- ainsi que les deux autographes terminés mière exécution publique (le 7 février toire, la rendant rapidement célèbre au cours de l’été 1874 portent encore 1875, à Paris, au Cirque d’Hiver, avec dans toute l’Europe. C’est à Bruxelles, le les appellations «Intermezzo» pour le Sarasate et sous la direction de Jules 24 avril 1875, qu’elle est donnée pour la deuxième mouvement et «Final» pour Pasdeloup), modifié encore bon nombre première fois en concert hors de France, le dernier mouvement, appellations cor- de détails. C’est pourquoi la partition et elle est créée le 20 décembre 1876 en rigées ultérieurement en «Scherzando» autographe, chronologiquement le der- Allemagne, à Berlin, avec l’orchestre (le troisième mouvement recevant ainsi nier des manuscrits autographes conser- symphonique de Berlin sous la direction le titre d’«Intermezzo») et «Rondo». Les vés, représente pour la présente nouvelle de Franz Mannstädt. La Symphonie es- titres corrigés apparaissent par contre édition la source principale de la partie pagnole est restée jusqu’à ce jour l’œu- déjà dans la strate originale de la parti- de l’instrument soliste. En partie, il se vre la plus connue d’Édouard Lalo et tion autographe. Les Éditions Durand peut que, faute de temps, il n’ait plus elle fait partie du répertoire de tous les et Schœnewerk, qui avaient déjà édité été possible de tenir compte de ces cor- violonistes de renom. l’opus 20, reçoivent la réduction pour rections et modifications pour la pre- Nous remercions ici expressément les piano de la Symphonie espagnole le 20 mière édition de la réduction pour pia- détenteurs des sources, soit pour la pos- novembre 1874, donc quatre semaines no, mais par ailleurs, il est aussi possi- sibilité de consultation qu’ils nous ont environ avant l’achèvement de la parti- ble, mis à part les variantes laissées donnée (autographes), soit pour les tion. Bien que Lalo ait encore nécessai- sciemment de côté, qu’elles aient été photocopies mises à notre disposition rement procédé dans les épreuves, dis- purement et simplement oubliées. C’est (premières éditions, Bibliothèque natio- parues aussi bien dans le cas de la ré- ainsi que la divergence la plus frappante nale de France, Paris); nous adressons duction pour piano que dans celui de sur le plan formel entre la réduction également nos vifs remerciements au Dr la partition, à de nombreuses modifica- pour piano et la partition, à savoir la Joël-Marie Fauquet (Chartres) pour ses tions, la première édition de la réduction différence de longueur de l’introduction nombreuses informations ainsi que pour pour piano parue le 18 février 1875 pré- orchestrale au 5e mouvement, a subsisté son soutien avisé. sente par rapport à l’autographe et à la dans les premières éditions publiées première édition de la partition, parue alors que le compositeur aurait dû nor- Buchloe, automne 2001 fin mai 1875 – toutes les données pro- malement modifier en conséquence, se- Peter Jost