Jade Weser Port II Ölweiche 210 N

Schortens

Bahnverlegung Sande Wilhelmshaven Hbf

PFA 5 Sande

Bahnhof Sande Jadebusen 29 PFA 4

436

Zetel

437 Bockhorn Ausbaustrecke 437 I –WilhelmshavenIIIa PFA 3

Zweigleisiger Ausbau Planfeststellungsabschnitte 4 und 5

Ausbaustufe II I a Varel–Sande (PFAJaderberg 4) Ausbaustufe I PFA 2/PFA 3, Fertig stellung 12/2014: Sande–Wilhelmshaven (PFA B5)eseitigung von Langsamfahrstellen, I durchgehende Zweigleisigkeit Inbetriebnahme 2003 erfolgt I Ertüchtigung bereits zweigleisiger Abschnitte 29 I Schallschutz in , Jaderberg, Varel IIIb Hahn- Lehmden Erneuerung undI zweigleisiger Ausbau PFA 4: Varel–Sande IIIa PFA 2 PFA 5: Sande–Wilhelmshaven Zweigleisiger AusbauTechnische Ausrüstung und Sicherheit Westerstede MaßnahmenRastede zum Immissions- und Naturschutz

211

Kofinanziert von der Fazilität 28 „Connecting Europe“ der Europäischen Union

PFA 1 IIIb Bad Zwischenahn Oldenburg

Oldenburg Hbf

Ausbaustrecke Oldenburg–Wilhelmshaven

PFA Planfeststellungsabschnitt 401 JadeWeserPort II Ölweiche 210 N PFA 6 Ausbaustufe II Jever IIIb I Sande-Nord–Weißer Floh I Weißer Floh–Ölweiche I Bahnverlegung Sande Accum

Schortens II Wilhelmshaven

Bahnverlegung Sande Wilhelmshaven Hbf Weißer Floh

BV Sande IIIb Sande PFA 5

Jadebusen 29 PFA 4

436

IIIb

Ausbaustufe IIIb

Zetel I Elektrifizierung der gesamten Ausbaustrecke I Anhebung der Streckengeschwindigkeit I Erhöhung der zulässigen Radsatzlast 437 Varel Bockhorn 437

I IIIa PFA 3

Zweigleisiger Ausbau

Ausbaustufe IIIa Jaderberg Ausbaustufe I PFA 2/PFA 3, Fertigstellung 12/2014: Beseitigung von Langsamfahrstellen, I durchgehende Zweigleisigkeit Inbetriebnahme 2003 erfolgt I Ertüchtigung bereits zweigleisiger Abschnitte 29 I Schallschutz in Rastede, Jaderberg, Varel IIIb Hahn- Lehmden I

IIIa PFA 2

Zweigleisiger Ausbau Westerstede Wiefelstede Rastede

211

28

PFA 1 IIIb Bad Zwischenahn Oldenburg

Oldenburg Hbf

Ausbaustrecke Oldenburg–Wilhelmshaven

PFA Planfeststellungsabschnitt Ausbaustrecke Oldenburg–Wilhelmshaven BV Bahnverlegung 401

2 Der Streckenabschnitt zwischen Rastede und Varel ist seit 2012 durchgehend zweigleisig ausgebaut.

Erneuerung und zweigleisiger Ausbau der Strecke Oldenburg–Wilhelmshaven

Mit dem Ausbau der bestehenden und Sande–JadeWeserPort vor. Weitere Bahnverlegung Sande: Neubau eines Bahnstrecke zwischen Oldenburg und Maßnahmen sind die Errichtung von zweigleisigen Streckenabschnitts öst­ Wilhelmshaven soll eine leistungs­ Schallschutzanlagen und die Erneuerung lich der Ortschaft Sande und Rückbau­ fähige Anbindung des Containerhafens von Signal- und Gleisanlagen. Zur Er- des bisherigen eingleisigen Strecken- JadeWeserPort an das nationale und höhung der zulässigen Achslast (Rad- abschnittes sowie der Bahnübergänge europäische Schienennetz geschaffen satzlasten) sowie der Geschwindigkeit im Ort, Schallschutzmaßnahmen werden. Der im September 2012 in auf 120 Kilometer pro Stunde wird Betrieb genommene Tiefwasserhafen der Schienenuntergrund umfangreich Ausbaustufe IIIa kann von den weltgrößten Container- ertüchtigt. (2014 fertiggestellt): schiffen angelaufen werden. Für die durchgehend zweigleisiger Ausbau Zukunft wird deshalb für die Strecke Die zum Teil sehr aufwendigen Maß- zwischen Rastede und Varel Oldenburg–Wilhelmshaven ein deut- nahmen zur Verbesserung des Unter- Untergrundverbesserung zwischen lich höheres Güterzugaufkommen grundes, vor allem in den nördlichen Rastede und Varel prognostiziert. Der durchgehend Streckenabschnitten in allen Baustu- Ertüchtigung der bereits vorhan- zweigleisige Ausbau sowie die Erneu- fen, bilden dabei den umfangreichsten denen zweigleisigen Abschnitte erung der Strecke Oldenburg–Sande– Teil des Gesamtprojekts. Schallschutzmaßnahmen in Rastede, Wilhelmshaven/Containerhafen­ sollen Jaderberg und Varel sicherstellen, dass die Eisenbahninfra- struktur auch künftigen Anforderungen Die Ausbaustufen in der Übersicht: Ausbaustufe IIIb: gerecht wird. Elektrifizierung der gesamten Ausbaustufe I (seit 2003 in Betrieb): Ausbaustrecke Auf der Basis von Verkehrsgutachten  Beseitigung von Langsamfahrstellen Streckenertüchtigung und Unter- zur Schienenhinterlandanbindung so- grundverbesserung Oldenburg– wie Festlegungen im Bundesverkehrs­ Ausbaustufe II: Rastede und Varel–Sande wegeplan wurde ein mehrstufiger  Weißer Floh–Ölweiche (seit 2011 Schallschutzmaßnahmen in den Ausbauplan für die Strecke Oldenburg– in Betrieb): Einrichtung Kreuzungs- Planfeststellungsabschnitten 1, 4, Wilhelmshaven entwickelt. Im Rahmen bahnhof Accum, Aufrüstung des 5 und 6 der Ausbaustufen I und II wurden vor Industriestammgleises mit Einbau Anhebung der Streckengeschwindig- allem die Langsamfahrstellen auf der neuer Leit- und Sicherungstechnik keit von 100 auf 120 km/h Strecke beseitigt und der JadeWeser- (LST), Einführung des Regelzugbe- Erhöhung der zulässigen Radsatzlast Port an die Strecke angebunden. triebes (bisher nur Rangierbetrieb), von 22,5 auf 23,5 Tonnen Schallschutzmaßnahmen Accum Neubau Elektronisches Stellwerk Darüber hinaus sieht die Ausbaustufe  Sande-Nord–Weißer Floh: Neubau (ESTW) im Bahnhof Sande III auch die Elektrifizierung der 2. Gleis, Schallschutzmaßnahmen Einrichtung Kreuzungsbahnhof Strecken Oldenburg–Wilhelmshaven (Fertigstellung 2016) Ölweiche

3 PFA 4 Ausbauabschnitt 4.1 Ausbauabschnitt 4.2

N Bauzeitlicher BÜ EÜ Ellenserdammer Tief

39,0 D K 104 SÜ Sielweg 40,0 Vogelschutz- BÜ Kötteritzergroden o Bereitstellungsflächen ll

29 s 38,0 41,0 gebiet für Bodenmassen tr Überleitverbindung . 42,0 L 815 Jeringhave „Schwarzer Rabe“ 43,0 Strecke 1540 Sande Richtung Esens Ellenser- BÜ Sielstraße dammersiel 44,0 BÜ Deichstraße K 294 37,0 Oldenbu tr. rger Damm pts SÜ Deichweg BÜ Kronsburg Hau EÜ Steinhauser Tief EÜ Hiddelser Tief 45,0 BÜ Privatweg BÜ Idagroden i BÜ Südstraße Infopunkt Sanderbusch 36,0 Vogelschutz- Bahnhof Sande Bahnhof Sande gebiet K 312 Infopunkt 2 Vogelschutz- Fuß-/Radwegtunnel Bahnverlegung Sande gebiet Petersgroden 2) Ausführung: DB Netz AG

Ausbaustrecke Oldenburg–Wilhelmshaven 38,0 Streckenkilometer SÜ Deichstraße1 Bahnverlegung Sande i Varel Neubaumaßnahmen 1) Ausführung: Gemeinde Sande Cäciliengroden Altenhof 29 SÜ Tangermoorweg Umbau / Ertüchtigung / Erneuerung Mariensi e Aufhebung Bahnübergänge ler St PFA 3 r. PFA = Planfeststellungsabschnitt PFA 5 Ergänzung Berührungsschutz Ems-Jade-Kanal Dangaster- EÜ = Eisenbahnüberführung Strecke 1522 Bereits umgesetzte Maßnahmen SÜ = Straßenüberführung Jadebusen Strecke 1522 Richtung Wilhelmshaven moor Richtung Oldenburg Baustelleneinrichtungsflächen / Zuwege BÜ = Bahnübergang

Planfeststellungsabschnitt 4: Varel–Sande

Der rund 10,6 Kilometer lange Plan- Die bestehende zweigleisige Strecke Im Rahmen des Ausbaus sind im PFA 4 feststellungsabschnitt 4 (PFA 4) der Oldenburg–Wilhelmshaven (Strecke bauliche Anpassungen vorgesehen, da- Ausbaustrecke (ABS) Oldenburg–Wil- 1522) ist in diesem Streckenabschnitt mit der Abschnitt den künftigen Ver- helmshaven befindet sich im Landkreis für eine Höchstgeschwindigkeit von kehrsanforderungen gerecht wird. Zu im Bereich der Stadt Varel 100 Kilometer pro Stunde ausgelegt den zentralen Maßnahmen zählen die und den Gemeinden Bockhorn, Zetel und nicht elektrifiziert. Sie verläuft ge- Elektrifizierung sowie die Ertüchtigung und Sande. Der PFA 4 beginnt nord- nerell auf den ersten rund 3,3 Kilo­ der vorhandenen zweigleisigen Strecke westlich von Varel-Dangastermoor, metern in enger Parallellage zur Bun- (Untergrund, Unterbau, Oberbau, Bö- durchquert in der Gemeinde Bockhorn desautobahn A 29 und durchquert an- schungen, Entwässerung usw.). Zusätz- die Ortslage Ellen­serdammersiel und schließend die landwirtschaftlich ge- lich sind Anpassungen an vier betroffe- verläuft weiter Rich­tung Norden bis in nutzten Flächen des Marschlandes. Im nen Bahnübergängen, den vorhande- den nördlichen Bereich des Bahnhofs Bahnhof Sande sind östlich der Bahn- nen Durchlässen sowie an den vorhan- Sande. Dort schließt er an den Beginn strecke Rangier- und Abstellgleise vor- denen Eisenbahnüberführungen der Bahnverlegung Sande (Strecke handen. Der gesamte Streckenabschnitt geplant. Darüber hinaus umfasst der 1540 Sande–Esens) und an den PFA 5 liegt nur leicht erhöht über Geländeni- PFA 4 umfangreiche Spurplanänderun- (Strecke 1522 Sande–Wilhelmshaven veau, welches wiederum nur ein bis gen im Bereich der Rangier- und Ab- Hauptbahnhof) an. zwei Meter über Meereshöhe liegt. stellanlagen des Bahnhofs Sande.

Die stillgelegte Bahnsteigbrücke und das Wartehäuschen wurden im September 2019 zurückgebaut. Der Mittelbahnsteig wird im weiteren Verlauf der Baumaßnahme zurückgebaut.

4 PFA 4 Ausbauabschnitt 4.1 Ausbauabschnitt 4.2

N Bauzeitlicher BÜ EÜ Ellenserdammer Tief

39,0 D K 104 SÜ Sielweg 40,0 Vogelschutz- BÜ Kötteritzergroden o Bereitstellungsflächen ll

29 s 38,0 41,0 gebiet für Bodenmassen tr Überleitverbindung . 42,0 L 815 Jeringhave „Schwarzer Rabe“ 43,0 Strecke 1540 Sande Richtung Esens Ellenser- BÜ Sielstraße dammersiel 44,0 BÜ Deichstraße K 294 37,0 Oldenbu tr. rger Damm pts SÜ Deichweg BÜ Kronsburg Hau EÜ Steinhauser Tief EÜ Hiddelser Tief 45,0 BÜ Privatweg BÜ Idagroden i BÜ Südstraße Infopunkt Sanderbusch 36,0 Vogelschutz- Bahnhof Sande Bahnhof Sande gebiet K 312 Infopunkt 2 Vogelschutz- Fuß-/Radwegtunnel Bahnverlegung Sande gebiet Petersgroden 2) Ausführung: DB Netz AG

Ausbaustrecke Oldenburg–Wilhelmshaven 38,0 Streckenkilometer SÜ Deichstraße1 Bahnverlegung Sande i Varel Neubaumaßnahmen 1) Ausführung: Gemeinde Sande Cäciliengroden Altenhof 29 SÜ Tangermoorweg Umbau / Ertüchtigung / Erneuerung Mariensi e Aufhebung Bahnübergänge ler St PFA 3 r. PFA = Planfeststellungsabschnitt PFA 5 Geplante Ergänzung Berührungsschutz Ems-Jade-Kanal Dangaster- EÜ = Eisenbahnüberführung Maßnahmen Strecke 1522 Bereits umgesetzte Maßnahmen SÜ = Straßenüberführung Jadebusen Strecke 1522 Richtung Wilhelmshaven im PFA 4 moor Richtung Oldenburg Baustelleneinrichtungsflächen / Zuwege BÜ = Bahnübergang

Zwei nicht öffentliche Bahnübergänge folgte im Frühjahr 2017. Abgeschlos- nahmen im PFA 4 beendet werden. werden aufgehoben. sen werden die Baumaßnahmen im Weitere Informationen zur „Bahnver­ März 2020 auf der freien Strecke und legung Sande“ sind der dazugehörigen Das Planfeststellungsverfahren wurde im Dezember 2021 im Bahnhof Sande. Broschüre zu entnehmen. im Sommer 2016 mit dem Planfeststel- lungsbeschluss des Eisenbahn-Bundes- Im Nordkopf des Bahnhofs beginnt zu- amtes abgeschlossen. Die vorbereiten- dem die Strecke Sande–Esens, die aus Tiefbaumaßnahmen den Arbeiten zur Einrichtung der Bau- der Ortslage Sande herausgelegt wer- stellen starteten im Herbst 2016, der den soll. Das Vorhaben „Bahnverlegung Im PFA 4 sind aufgrund der ungünstigen Baubeginn für die Streckenertüchtigung Sande“ soll zeitgleich mit den Baumaß- bodenmechanischen und bodendyna- mischen Eigenschaften erhebliche Maßnahmen zur tiefgründigen und dauerhaften Untergrundverbesserung notwendig. Die Instabilität des Bau- grundes bzw. der Böden ist im ein­ge­­ deichten Marschland naturgemäß weit verbreitet. Die Weichschichten beste- hen aus den Sedimenten historischer Überflutungen (Kleiböden) oder orga- nischem Material wie zum Beispiel Torf. Zur Stabilisierung des Untergrun- des kommen daher verschiedene Bau- verfahren zum Einsatz:

Fahrwegtiefgründung Bei sehr mächtigen Weichschichten erfolgt die Stabilisierung des Unter­ grundes mit einer Fahrwegtief­grün­ dung. Dabei dient eine Stahlbeton­ platte auf Pfählen als stabiler Unter- Im Bereich grund für das Schotterbett und die Varel-Ellenserdammersiel Gleise. Mit diesem Verfahren wurde ist ein Teil der Strecke be- reits fertiggestellt. im Bereich der Ortslage Bockhorn- Die eigentliche Oberlei- Ellenserdammersiel nördlich des Bahn­ tung wird nach Abschluss übergangs Sielstraße auf einem 180 aller Arbeiten montiert. Meter langen Streckenabschnitt der Untergrund stabilisiert.

5 nur montags bis freitags von 7 bis 18 Uhr in Betrieb sein. Ergänzt durch Neuschotter, wird der aufbereitete Schotter in den neuen Gleisen und Weichen wieder eingebaut. Die Be- tonschwellen und Schienen bestehen dagegen aus neuem Material.

Der Umbau des Oberbaus im Bahnhof Sande umfasst die Gleis- und Weichen­ erneuerung im Bereich der durchge- henden Hauptgleise und Veränderun- gen im Bereich der Rangier- und Ab- stellgleise, die im Endzustand jedoch keine Auswirkungen auf den Personen- Maschine für das zugverkehr und die derzeitigen Umstei- FMI-Verfahren. gebeziehungen haben.

Bahnböschungen und Im ersten Schritt wurden dazu rund schicht eingebaut. Diese Tragschichten Entwässerungsanlagen 100 Pfähle mit einer Länge von über bestehen aus Kiessandgemischen mit Zur Verbesserung der Standsicherheit 25 Metern in den Untergrund einge- einer Mächtigkeit von meist 80 Zenti- des Bahnkörpers ist eine durchgehende führt. Anschließend erfolgten die metern. Neigung der Bahnböschung im Ver- Beton­arbeiten für die rund 0,7 Meter hältnis von 1:2 vorgesehen, sodass der mächtige und 10,6 Meter breite Stahl- Die PSS wurde auch auf die Stahlbeton- Bahnkörper im Vergleich zum heutigen betonplatte. Diese wurde in fünf recht- platte der Fahrwegtiefgründung und Zustand in einigen Bereichen etwas eckige Blöcke mit Längen von je dem FMI-Körper zur Gewährleistung verbreitert wird. Am Rande des Bahn- 36 Metern unterteilt. der Frostsicherheit mit einer Höhe von körpers wird in der Regel aufgrund 30 beziehungsweise 35 Zentimetern der sehr flachen Geländesituation ein Fräs-Misch-Injektion (FMI) aufgetragen. offener Bahnseitengraben oder eine Das FMI-Verfahren ist eine moderne Tiefenentwässerung erstellt, die an die Technologie zur Bodenverfestigung Oberbau vorhandenen Entwässerungsanlagen und damit Stabilisierung des Unter- Der vorhandene Oberbau (Schienen, angeschlossen werden. Die Tiefenent­ grundes sowohl in Dammbereichen als Schwellen, Schotter) wird vollständig wässerung ist eine geschlossene un- auch an Moorstellen. Die Fräse fährt erneuert. Der ausgebaute Schotter terirdische Entwässerungsanlage aus mit einem bis zu neun Meter langen wird abgetragen und auf einer Fläche Sickerrohrleitungen. Das anfallende Schwert mit einer umlaufenden Kette an der Südstraße im südlichen Gemein- Niederschlagswasser wird in die vor- in den Untergrund ein und vermischt degebiet von Sande in einer mobilen handenen Vorfluten eingeleitet, das dabei den Boden mit einer Zementsus- Schotterreinigungsanlage aufgearbei- Entwässerungssystem wird im PFA 4 pension. Das Ergebnis ist ein homo­ tet. Die Anlage wird bei Bedarf jeweils daher nicht grundsätzlich verändert. gener, wasserundurchlässiger und frost­­ sicherer Erdbeton-Körper. Abhängig von Fräs-Misch-Injektions-Verfahren (FMI) der erforderlichen Tiefe des FMI-Kör- pers wird der Untergrund schrittweise Fräsbaum (verschiebbar) durch das Fräsen von 0,5 bis 1 Meter breiten Streifen stabilisiert. Im PFA 4 wird dieses Verfahren in mehreren Schotterhalterung Teilabschnitten auf einer Gesamtlänge Fräsplanum von rund 7.700 Metern je Gleis und bis maximal neun Meter Tiefe eingesetzt. Bearbeitungs- reihenfolge Davon betroffen sind auch die durchge- henden Hauptgleise im Bahnhof Sande.

Tragschichten Außerhalb der vorgenannten Bereiche 9 7 11 8 10 12 4 2 5 1 3 mit tiefgründiger Bodenertüchtigung FMI-Frässtreifen 6 wird in den übrigen Streckenab­schnit­ Tiefen von 2–9 m 1,0 m ten mit einer Gesamtlänge von rund 2.900 Metern eine verstärkte Planums- schutzschicht (PSS) mit zwei Lagen Geo­ Das FMI-Verfahren ist eine neue Technologie zur Bodenverfestigung. kunststoffgitter und einer Übergangs-

6 Die vorhandene Eisenbahnbrücke über das Ellenserdammer Tief entsprach nicht den Streckenanforderungen und wurde durch ein neues, auf Bohrpfählen tiefgegründetes Bauwerk an gleicher Stelle ersetzt. Links: Die Stahlbrücke von 1907. Rechts: Die neue Brücke in Betrieb.

Baustelleneinrichtungsflächen Dies reduzierte die Belastung für die Straßenüberführungen (SÜ) und Bereitstellungsflächen für Anwohner.­ Bodenmassen SÜ Tangermoorweg, SÜ Deichweg, Mehrere Baustelleneinrichtungsflächen SÜ Sielweg sind entlang der Bahnstrecke mit mög- Ingenieurbauwerke Im Rahmen der Streckenelektrifizierung lichst direktem Anschluss an befestigte werden nur die vorhandenen Schutz- Straßen und Wege vorgesehen. Dort Eisenbahnüberführungen (EÜ) maßnahmen für die Oberleitungsan­ werden Baumaterial und Geräte gela- lagen an den jeweils dreifel­drigen Bau- gert. Dazu gehören auch mobile Zement­ EÜ Steinhauser Tief und werken, die die A 29 und die Bahn­ silos und andere Anlagen für das Fräs- EÜ Hiddelser Tief strecke überspannen, an die aktuellen Misch-Injektionsverfahren. Die beiden einfeldrigen Bauwerke Richtlinien angepasst. bleiben erhalten und werden lediglich Als einzige Bereitstellungsfläche für an die neuen Anforderungen angepasst Fußgängerüberführung (FÜ)/ Schotter-, Aushub- und Abbruchmate- (Schotterfänge, Bahnerdung, vorge- -unterführung (FU) rial wurde ein circa elf Hektar großes setztes Bauwerk für Lärmschutzwand Areal nördlich der Südstraße an der bahnrechts auf EÜ Hiddelser Tief). FÜ Bahnsteigbrücke/Mittelbahnsteig Landesstraße­ 815 „Oldenburger Damm“ Im Rahmen des Ausbaus der Bahnhofs- her­­gerichtet. Dort werden vor allem – EÜ Ellenserdammer Tief anlage wurden die FÜ Bahnsteigbrücke neben der bereits erwähnten mobilen Die vorhandene einfeldrige Überführung und das Wartehäuschen auf dem still- Schotteraufbereitungsanlage – alle aus zwei getrennten Stahlüberbauten gelegten Mittelbahnsteig im Septem- Aushubmassen zu einzelnen, maximal entsprach nicht den künftigen Strecken­ ber 2019 zurückgebaut. Die Durch- 4,5 Meter hohen Haufwerken aufge- anforderungen und wurde durch ein fahrtshöhe des Bauwerks betrug rund schüttet, beprobt und danach ent­weder neues, auf Bohrpfählen tiefgegründe- 4,9 Meter über Schienenoberkante, für wieder verwertet oder auf Deponien tes Bauwerk an gleicher Stelle ersetzt. die Elektrifizierung der Strecke ist je- fachgerecht entsorgt. Auch das neue Bauwerk besteht aus doch eine Durchfahrtshöhe von 5,7 einem zweiteiligen Stahlüberbau mit Metern erforderlich. Der seit 20 Jahren Alle Flächen werden nach dem Ende jeweils einem Gleis. Damit verbunden nicht mehr genutzte Mittelbahnsteig der Baumaßnahmen rekultiviert und ist eine größere lichte Weite der neuen zwischen den Gleisen 4 und 5 wird im der ursprünglichen, meist landwirt- Eisenbahnüberführung (circa 28,1 Me- weiteren Verlauf der Baumaßnahmen schaftlichen Nutzung übergeben. ter statt seinerzeit circa 23,5 Meter). zurückgebaut. Das angrenzende Bahn­ steigdach­ auf dem Hausbahnsteig bleibt Bauzeitliches Umfahrungsgleis Durchlässe für Gewässer erhalten. Nach dem Rückbau des Mit- Ellenserdammersiel Zwei Gewölbedurchlässe für Gräben, telbahnsteigs sind keine neuen Einbau- In der Ortslage Ellenserdammersiel welche die Bahnstrecke queren, wur- ten auf dieser Fläche vorgesehen. Da- wurde unmittelbar nördlich des Bahn- den neu hergestellt, da sie den neuen durch wird sichergestellt, dass bei ei- übergangs Sielstraße auf der bahnrech- Streckenanforderungen nicht mehr ge- nem signifikanten Anstieg des Zugan- ten Ostseite ein bauzeitliches Umfah- nügten (bei Streckenkilometer 40,85 gebots im Personenverkehr jederzeit rungsgleis eingerichtet. Dadurch konnte und 45,16). Als neue Durchlässe wur- die Möglichkeit für den Aufbau eines die geplante Fahrwegtiefgründung unter den Stahlrohre mit einem Meter Durch- neuen Mittelbahnsteigs besteht. den beiden Streckengleisen unabhängig messer eingebaut. Das ist jedoch nicht Bestandteil dieses vom Zugbetrieb und damit deutlich ein­ Ausbauprojektes. facher und schneller hergestellt werden.

7 (Vorher/nachher) Der Bahnübergang Sielstraße in Ellenserdammersiel wurde erneuert sowie die Sicherungsanlage angepasst.

FU Deichstraße Bahnübergang wird derzeit westlich den Bestand wurden so ausgerundet, Die neue FU Deichstraße für den Fuß- der Bahntrasse ein vorhandener bahn- dass für den Straßenverkehr ein kom- gänger- und Radverkehr wird im Auftrag paralleler Weg ausgebaut, sodass alle fortables und erschütterungsarmes der Gemeinde Sande zeitgleich mit den Flächen westlich der Bahntrasse über Überfahren der Gleisanlage ermöglicht übrigen Umbaumaßnahmen im Bahn- den BÜ Kronsburg erreicht werden wird. Die vorhandene Sicherungsan- hof Sande gebaut. Die FU wird als ge- können. Für den entfallenden BÜ Köt- lage mit Lichtzeichen und Halbschran- schlossenes Rahmenbauwerk mit einer teritzergroden wurde in Abstimmung ken wurde entsprechend dem geplan- lichten Weite von 4,2 Metern und einer mit dem Wegeeigentümer kein Ersatz- ten Fahrbahnausbau angepasst. lichten Durchgangshöhe von mindestens wegebau erforderlich. Der oben bereits 2,55 Metern errichtet. Während der erwähnte BÜ Deichstraße im Nordkopf BÜ Kronsburg Bauzeit wird der Zugverkehr über ein des Bahnhofs Sande wurde ebenfalls Der BÜ Kronsburg befindet sich östlich vom Rahmenbauwerk errichte- aufgehoben. außer­­orts in der Gemeinde Bockhorn tes Umfahrungsgleis umgeleitet. Die in unmittelbarer Nähe des gleichnami- Rampen zur Unterführung haben eine Die verbleibenden vier Bahnübergänge gen Hofes im Zuge eines nicht-öffentli- Länge von rund 80 Metern und werden im PFA 4 wurden an den neuen Aus- chen Weges. Die Zuwegung zum Bahn- barrierefrei ausgeführt. Die Rampen­ bauzustand und an die neue Leit- und übergang, die vom Realverbandsweg neigung beträgt maximal 6 Prozent mit Sicherungstechnik angepasst. Zudem „91“ aus erfolgt, und der unmittelbare Zwischenpodesten in Abständen von waren ortsabhängig jeweils weitere Bahnübergangsbereich wurden asphal- maximal 6 Metern sowie Handläufen. Maßnahmen vorgesehen: tiert und aufgeweitet, um das Begeg- Die FU erhält zudem eine Beleuchtung nen von landwirtschaftlichen Fahrzeu- in Form von Aufbauleuchten außerhalb BÜ Sielstraße gen zu ermöglichen. Die Bahnüber- des Bauwerkes. Zuständig für die Pla- Die Sielstraße in der Ortslage Ellenser- gangszufahrt wurde auf eine Breite von nung und Baudurchführung der Straßen­­ dammersiel wurde im Bereich des 5,5 Meter ausgebaut und entsprechend anlagen/-anschlüsse, einschließ­lich der Bahnübergangs erneuert und auf eine der neuen Gleislage angehoben. Ver- Anschlüsse an die Trogrampen ist die durchgängige Breite von mindestens schließbare Tore sollen die unberech- Gemeinde Sande. 5,75 Metern befestigt. Die Gleise lie- tigte Nutzung des Bahnübergangs ver- gen hier aufgrund der Kurvenlage der hindern. Die vorhandene Sicherungsan- Bahnstrecke etwas überhöht, das lage mit Lichtzeichen und Halbschran- Bahnübergänge (BÜ) heißt, die Schienenoberkanten liegen ken wird entsprechend dem geplanten nicht auf einer Ebene. Zudem wurden Fahrbahnausbau angepasst. Der Real- Die Bahnübergänge für einen landwirt- Gleislage und -höhe mit dem Ausbau verbandsweg „91“ zur nördlich verlau- schaftlichen Privatweg nördlich des der Bahnstrecke etwas verändert. Da- fenden Straße Idagroden wird derzeit Ellenserdammer Tiefs und für den her wurde die Fahrbahnoberfläche der ebenfalls auf einer Länge von rund Privatweg Kötteritzergroden wurden Sielstraße vor und hinter dem Bahnüber- 545 Metern auf drei Meter Breite aus- aufgehoben und zurückgebaut. Als gang entsprechend der neuen Gleislage gebaut (Kronenbreite 5,5 Meter). Ersatzweg für den landwirtschaftlichen angehoben. Die Anschlussbereiche an

8 BÜ Idagroden Bauzeitliche Bahnübergangs­ gang abgesehen von kurzzeitigen Auch die Straße Idagroden in der Ge- sperrungen und Baustellenverkehr Sperrun­gen durchgehend passierbar meinde Zetel wurde im Bereich des au- blieb. ßerörtlichen Bahnübergangs auf das In Ellenserdammersiel wurde der erforderliche Mindestmaß von 5,5 Me- BÜ Siel­straße für die Bauzeit um Generell konnte im gesamten Strecken­ tern verbreitert. Die Straße wurde vor etwa 80 Meter nach Süden verschoben, abschnitt eine bauzeitliche Beeinträch- und hinter dem Bahnübergang entspre- um – unabhängig von den Baumaßnah- tigung des öffentlichen Straßenver- chend der neuen Gleislage angehoben. men – den Durchgangsverkehr für kehrs nicht vermieden werden. Stoff- Anschlussbereiche an den Bestand wur- Kraftfahrzeuge, Fußgänger und Radfah- transporte in und aus dem Baufeld er- den ausgerundet. Die neue Sicherungs- rer jederzeit zu ermöglichen. Dieser folgten nach Möglichkeit vom Gleis anlage umfasst eine Lichtzeichenan- bauzeitliche Bahnübergang wurde aus. Die Andienung der Baustelle mit- lage und Halbschranken. durch eine neue Straße angebunden tels Straßen-, Bau- und Spezialfahrzeu- und die Anlagen nach Fertigstellung gen erfolgte über vorhandene Straßen BÜ Südstraße der Bau­arbeiten wieder zurückgebaut. und Wege sowie über bahnparallele Die Höhenlage und die Straßenbreite Baustraßen. Durch dieses Baustraßen- des bestehenden BÜ Südstraße in der Im Bereich der BÜ Kronsburg und konzept mit bahnparallelen Wegen Gemeinde Sande wurden nicht verän- Idagroden wurde die Gleislage etwas konnten Störungen des normalen Zug- dert. Lediglich die Straßenbefestigung angehoben. Da die beiden Gleise nur betriebes während der Bauarbeiten wurde an die neue Gleiseindeckung im nacheinander und nicht gleichzeitig er- möglichst gering gehalten werden. Die Bahnübergang angepasst und die vor- neuert werden konnten, verhinderte Baustraßen wurden bzw. werden nach handene Sicherungsanlage mit Licht- der bauzeitliche Höhenunterschied Abschluss der Arbeiten wieder zurück- zeichen und Halbschranken wurde er- zwischen den beiden Gleisen ein Über- gebaut und Schäden an vorhandenen neuert. fahren für Kraftfahrzeuge. Für diesen Straßen und Wegen, die durch Baufahr- Zeitraum wurden weiträumige Umfah- zeuge verursacht wurden, beseitigt. Der nordöstlich in die Südstraße ein- rungen über die BÜ Sielstraße und Süd- mündende Privatweg Salzengroden straße eingerichtet. Für den landwirt- Trotz der umfangreichen Arbeiten ist wurde außerhalb der 25 Meter-Räum­ schaftlichen Verkehr war zudem die durchgängig jeweils ein Streckengleis strecke verlegt. Somit wird vermieden, Möglichkeit gegeben, bauzeitlich den während der Bauzeit für den Personen- dass Fahrzeuge, die von der Südstraße Bahnübergang im Zuge des landwirt- und Güterzugverkehr in Betrieb. Eine links in den Weg abbiegen wollen, den schaftlichen Privatwegs nördlich des vollständige Sperrung der Bahnstrecke Bahnübergang blockieren und nicht zü- Ellenserdammer Tiefs zu nutzen, bevor zwischen Varel und Sande ist nur kurz- gig räumen können. dieser im Endzustand aufgehoben zeitig an den Wochenenden jeweils von wurde. Weiterhin konnte der landwirt- Samstagmorgen bis Montagmorgen er- BÜ Deichstraße schaftliche Verkehr die Baustraße auf forderlich. Der Personentransport er- Der BÜ Deichstraße liegt im nördlichen der bahn­linken Westseite südlich der folgt dann über Schienenersatzverkehr. Bereich des Bahnhofs Sande. Der Kraft- Straße Idagroden nutzen. Für Güterzüge werden während der fahrzeugverkehr wird bereits seit 2016 Wochenendsperrpausen mehrstündige über eine Straßenbrücke, die von der Während der Umbauarbeiten am BÜ Fahrmöglichkeiten eingerichtet. Auch Gemeinde Sande gebaut wurde, über Südstraße war kein bauzeitlicher Hö- beim Umbau des Bahnhofs Sande hat die Gleisanlagen geführt. Der BÜ ist henunterschied zwischen den Gleisen die weitestgehende Aufrechterhaltung derzeit nur noch für Fußgänger und zu überwinden, sodass der Bahnüber- des Zugverkehrs höchste Priorität. Radfahrer nutzbar, für die nun eine se- parate Unterführung gebaut wird. Der BÜ muss bis zu seiner endgültigen Auf- hebung wegen der unterschiedlichen Zwischenzustände der Gleisanlagen mehrmals umgebaut werden. Nach der Aufhebung des Bahnübergangs wird auch die Deichstraße selbst an der westlichen Einbindung in die Bahnhof- straße in Zusammenarbeit mit der Ge- meinde Sande neugestaltet. Der alte Bahnübergang wird mit allen Anlagen- teilen zurückgebaut.

Überleitverbindung „Schwarzer Rabe“: Diese Weichen ermöglichen den bauzeitlichen Gleiswechsel für Personen- und Güterzüge.

9 Ems-Jade-Kanali Bismarck str. Strecke 1540 PFA 5 Richtung Esens Infopunkt Bahnverlegung Sande EÜ Marientief 48,0 49,0 Heppens . Wilhelmshaven 210 Bahnverlegung BÜ Umfangstraße 50,0 . SÜ Banter Weg r Sande Bant t Hauptstr s BÜ Ebkeriege P EÜ Feldbahn eter enz 47,0 FÜ Bant st r 51,0 r. G Kurpark ger Damm Mariensiel BÜ Hessenser Weg K 312 EÜ Ems-Jade-Kanal Bahnhof K 313 str. . r. r Oldenbur t 52,0 s ener St g v Kanalw er Wilhelms- k eg We Sande Wilhelmsha BÜ Werftstraße haven Hbf Gö BÜ Wilhelmshavener Straße L 815 Bordumer Banter K 294 Busch 46,0 Bunsen BÜ Luisenstraße Ebe JadeWeser str rts . tr. ESTW-A Airport Innenstadt . SÜ Parkhaus N tr. sties Mariensieler Str Ausbaustrecke Oldenburg–Wilhelmshaven PFA = Planfeststellungsabschnitt Indu 48,0 EÜ = Eisenbahnüberführung SÜ Deichstraße* Streckenkilometer Banter See Neubaumaßnahmen SÜ = Straßenüberführung *Ausführung: Gemeinde Sande FÜ = Fußgängerüberführung PFA 4 Umbau / Ertüchtigung / Anpassung BÜ = Bahnübergang Strecke 1522 Jadebusen Bereits umgesetzte Maßnahmen ESTW-A = Elektronisches Stellwerk Bahnhof Sande Richtung Oldenburg BaustelleneinrichtungsflächenZ/ uwege Außenstelle

Planfeststellungsabschnitt 5: Sande–Wilhelmshaven

Der rund 6,6 Kilometer lange Planfest­ Der Hauptbahnhof Wilhelmshaven bil- Ingenieurbauwerke stellungsabschnitt 5 (PFA 5) der Aus- det als Kopfbahnhof den Endpunkt der baustrecke (ABS) Oldenburg–Wilhelms­­ Strecke und wird nur vom Schienenper- Eisenbahnüberführungen (EÜ) haven befindet sich im Bereich des sonennahverkehr (SPNV) bedient. Im Landkreises Friesland, Gemeinde Bahnhof befindet sich zwischen den Die Eisenbahnüberführungen werden Sande, und im Bereich der kreisfreien Gleisen 1 und 2 sowie den Gleisen 3 im Zuge der geplanten Baumaßnahme Stadt Wilhelmshaven. Der PFA 5 be- und 4 jeweils ein Mittelbahnsteig. baulich nicht verändert. Aufgrund ginnt nörd­lich des Bahnhofs Sande, Im Rahmen des Ausbaus sind im PFA 5 der Elektrifizierung der Strecke müssen verläuft durch Mariensiel und führt bauliche Anpassungen vorgesehen, die jeweils seitlichen Geländer, die der weiter in Richtung Osten bis in den damit der Abschnitt den künftigen Absturzsicherung dienen, erdungstech- Hauptbahnhof Wilhelmshaven.­ Verkehrsanforderungen gerecht wird. nisch an die Schiene angeschlossen Zentrale Maßnahme ist die Elektrifizie- werden. Die bestehende zweigleisige Strecke rung der vorhandenen zweigleisigen Oldenburg–Wilhelmshaven (Strecke Strecke. Zusätzlich sind Anpassungen EÜ Ems-Jade-Kanal 1522) ist in diesem Streckenabschnitt an den vorhandenen Eisenbahnüber- Für die beiden eingleisigen, denkmal- für eine Höchstgeschwindig­keit von führungen (EÜ), den Straßenüber- geschützten Klappbrücken EÜ Ems- 100 Kilometern pro Stunde ausgelegt führungen (SÜ) und fünf betroffenen Jade-Kanal wurde für die Installation und nicht elektrifiziert. Sie verläuft Bahnübergängen (BÜ) geplant. Ein BÜ der Oberleitung eine Lösung gefunden, bis zur Querung des Marientiefs gelän- wird erneuert. die ohne baulichen Eingriff in die be- degleich beziehungsweise in leichter stehenden Bauwerke auskommt. Die Dammlage. Der weitere Verlauf bis zur Im August 2017 wurde der Planfest- Planung erfolgte in enger Abstimmung Querung des Ems-Jade-Kanals erfolgt stellungsbeschluss für den Abschnitt mit der Denkmalbehörde der Stadt Wil- in Dammlage. Hinter der Rollklapp­ Sande–Wilhelmshaven vom Eisenbahn- helmshaven und dem Niedersächsischen brücke verläuft der östliche Bahnkörper Bundesamt erteilt. Die vorbereitenden Landesamt für Denkmalpflege. Sämt- geländegleich, während der westliche Arbeiten begannen im 1. Quartal 2019 liche Anlagen der Oberleitung werden für rund zwei Kilometer eine leichte mit der Einrichtung der Baustelle. Der außerhalb rechts und links neben den Dammlage aufweist. Bis zum Bahnhof Abschluss der Arbeiten ist für 2021 ge- Klappbrücken errichtet. Wilhelmshaven verläuft die Strecke plant. dann auf Geländeniveau.

10 Ems-Jade-Kanali Bismarck str. Strecke 1540 PFA 5 Richtung Esens Infopunkt Bahnverlegung Sande EÜ Marientief 48,0 49,0 Heppens . Wilhelmshaven 210 Bahnverlegung BÜ Umfangstraße 50,0 . SÜ Banter Weg r Sande Bant t Hauptstr s BÜ Ebkeriege P EÜ Feldbahn eter enz 47,0 FÜ Bant st r 51,0 r. G Kurpark ger Damm Mariensiel BÜ Hessenser Weg K 312 EÜ Ems-Jade-Kanal Bahnhof K 313 str. . r. r Oldenbur t 52,0 s ener St g v Kanalw er Wilhelms- k eg We Sande Wilhelmsha BÜ Werftstraße haven Hbf Gö BÜ Wilhelmshavener Straße L 815 Bordumer Banter K 294 Busch 46,0 Bunsen BÜ Luisenstraße Ebe JadeWeser str rts . tr. ESTW-A Airport Innenstadt . SÜ Parkhaus N tr. sties Mariensieler Str Ausbaustrecke Oldenburg–Wilhelmshaven PFA = Planfeststellungsabschnitt Indu 48,0 EÜ = Eisenbahnüberführung SÜ Deichstraße* Streckenkilometer Banter See Neubaumaßnahmen SÜ = Straßenüberführung *Ausführung: Gemeinde Sande FÜ = Fußgängerüberführung PFA 4 Umbau / Ertüchtigung / Anpassung BÜ = Bahnübergang Strecke 1522 Endpunkt der Ausbaustrecke: Jadebusen Bereits umgesetzte Maßnahmen ESTW-A = Elektronisches Stellwerk Bahnhof Sande Richtung Oldenburg BaustelleneinrichtungsflächenZ/ uwege Außenstelle Wilhelmshaven Hauptbahnhof

Straßenüberführung (SÜ), Bahnübergänge (BÜ) BÜ Luisenstraße Fußgängerüberführung (FÜ) Im PFA 5 befinden sich insgesamt sechs An diesem Bahnübergang wird die Bahnübergänge, die von den geplanten Erstellung einer Bahnübergangssteue- Aufgrund der geplanten Streckenelek- Baumaßnahmen betroffen sind. Im We- rungsanlage (BÜSTRA) notwendig. Die- trifizierung werden die notwendigen sentlichen wird lediglich die techni- se Anlagen werden eingesetzt, wenn Schutzmaßnahmen an den Brücken- sche Sicherung der Bahnübergänge an sich in unmittelbarer Nähe eines Bahn- bauwerken entsprechend den aktuel- die Technik des Elektronischen Stell- übergangs Straßenkreuzungen oder len DB-Richtlinien und technischen werks (ESTW) angepasst. Die Fern- -einmündungen mit Ampelsteuerung Normen nachgerüstet. An den Bauwer- überwachung der Bahnübergänge wird befinden. Die BÜSTRA koordiniert die ken ist die Herstellung eines Berüh- künftig an das neue ESTW-A Sande/ Sicherheitstechniken von Straße und rungsschutzes geplant. Dies ist erfor- Wilhelmshaven übertragen und durch Schiene, sodass der Straßenverkehr derlich, damit keine unbeabsichtigte den Fahrdienstleiter in der Betriebs- abfließen kann und Rückstaus im Be- Berührung der Oberleitung von der zentrale Hannover gesteuert. Die Ver- reich des Bahnübergangs verhindert Brücke aus erfolgen kann. Die Brücken­ kabelung im Bereich der Bahnübergän- werden. Im Bereich der BÜ Luisenstra- bauwerke werden an die Bahnerdung ge wird wegen der zukünftigen Elektri- ße muss die Lichtzeichenanlage in Ab- angeschlossen. Eine Befestigung der fizierung erneuert. Diese Anpassungen hängigkeit zur Ampelanlage der Kreu- Oberleitung an den Bauwerken ist nicht betreffen die Bahnübergänge: zung Mitscherlichstraße/Bahnhofstraße vorgesehen. BÜ Wilhelmshavener Straße (K 312) ausgebildet werden. Dazu sind kleinere BÜ Umfangstraße Anpassungen an der Straßenführung FÜ Bant BÜ Ebkeriege Straße (K 313) nötig. Das Bauwerk verfügt mit einer lichten BÜ Hessenser Weg Höhe von rund 4,9 Metern über Schie- BÜ Werftstraße nenoberkante nicht über die für die Elektrifizierung erforderliche Höhe. BÜ Umfangstraße, Das Bauwerk wird angehoben, um die BÜ Ebkeriege Straße (K 313) geforderte lichte Höhe von 5,7 Metern Bei beiden Bahnübergängen wird zu- zu erreichen. In Summe ergibt sich sätzlich zu den oben genannten Anpas- daraus eine Anhebung der Brücke um sungen eine Gefahrenraumfreimelde­ 1,1 Meter. Ferner muss das Bauwerk anlage (GFR-Anlage) nachgerüstet. Die- mit den Stützen um circa ein bis zwei se Radarsensoranlage überwacht den Meter seitlich versetzt werden. Da die Sicherheitsraum des Bahnübergangs Fußgängerüberführung die Belastun- und soll Kollisionen im Kreuzungs­be­ gen aus dem neuen Berührungsschutz reich von Schiene und Straße verhin- nicht aufnehmen kann, wird unter der dern. angehobenen Fußgängerüberführung ein separates Bauwerk errichtet.

11 Das alte Relaisstellwerk am BÜ Luisenstraße wird im Rahmen der Elektrifizierung Denkmalgeschützte Eisenbahnüberführung Ems-Jade-Kanal außer Betrieb genommen.

Technische Ausrüstung und Sicherheit

Für die Aufnahme der neuen Stellwerks- Technische Ausrüstung und Brand- und Katastrophenschutz an technik des ESTW-A Sande/Wilhelms- Sicherheit Schienenwegen haven ist der Bau eines Gebäudes erforderlich. Der Standort des einge- Für den künftigen Ausbaustandard Die seit 2012 in Kraft gesetzte Richtli- schossigen Gebäudes mit 18 Meter wird eine neue Leit- und Sicherungs- nie „Anforderungen des Brand- und Ka- Länge und 6 Meter Breite befindet sich technik installiert und in das Elektroni- tastrophenschutzes an Planung, Bau und im Bereich der Gemeinde Sande. Den sche Stellwerk der Strecke integriert. Betrieb von Schienenwegen nach Allge- Bauvorschriften der Kommune ent- Es werden Signale und die dazugehöri- meinen Eisenbahngesetz“ des Eisen- sprechend wurden Bauweise und gen technischen Anlagen errichtet und bahn-Bundesamtes ist Grundlage für das Gestaltung den orts­typischen Neubau- miteinander verkabelt. Die Sicherungs- geplante Rettungskonzept im PFA 4. ten angepasst und mit Satteldach und technik der Bahnübergänge wird dabei rotem Verblendmauerwerk umgesetzt. ebenfalls an den neuen Ausbaustan- Damit die Rettungskräfte im Notfall dard angepasst. schnell und reibungslos an den Einsatz- ort gelangen können, werden Zufahrten Elektronisches Stellwerk (ESTW) Oberleitungsanlagen für Straßenfahrzeuge an öffentliche Wilhelmshaven Für die Elektrifizierung der Strecke Straßen angebunden. Die Zufahrten werden die Oberleitungsmasten mit ei- werden ausreichend befestigt und rei- Am BÜ Luisenstraße unmit­­ telbar­ vor nem maximalen Abstand von rund 65 chen bis an die Zugänge zum Bahnkör- dem Bahnhof Wilhelmshaven wird das Metern errichtet. In Gleisbögen, auf per heran. in den 60er-Jahren errichtete Relais- Brückenbauwerken oder etwa bei Wei- stellwerk außer Betrieb genommen. chen werden die Mastabstände an die Für die Selbstrettung und zur Heran- Durch die geplante Elektrifizierung der jeweilige Situation angepasst. In der führung von Fremdrettungskräften Strecke muss das alte Stellwerk zurück- Regel werden Stahl- oder Betonmasten wird entlang des Bahnkörpers auf der gebaut werden. Die gesamte Strecke verwendet. Im Bereich des PFA 4 und freien Strecke bahnrechts ein Ret- wird zukünftig über das neu errichtete 5 betragen die Masthöhen rund 8,5 tungsweg angelegt. Im Bahnhofsbe- ESTW-A Sande/Wilhelmshaven signal- Meter über Schienenoberkante. Der ei- reich von Sande wird an den beiden äu- technisch bedient. Die alte im Gebäude gentliche Fahrdraht liegt in einer Höhe ßeren Gleisen jeweils ein Rettungsweg vorhandene Stellwerkstechnik wird von circa 5,10 bis 5,75 Meter über angeordnet. Ab dem Empfangsgebäude aufbereitet und an anderer Stelle wie- Schienenoberkante. im Bahnhof Sande verläuft der Ret- derverwendet. tungsweg bahnlinks. Alle Rettungs- wege am Bahnkörper haben eine Min- destbreite von 80 Zentimetern.

12 Lärmschutzwand in der Ortschaft Ellenserdammersiel (zwischen Varel und Sande)

Maßnahmen zum Immissions- und Naturschutz

Bei Ausbau- und Neubaustrecken tritt zwei Metern über Schienenober- „wesentliche Änderung“ des Schienen- die Lärmvorsorge in Kraft, die auf den kante im Bereich der Ortslage El- weges noch einen „erheblichen bauli- gesetzlichen Bestimmungen des Bun- lenserdammersiel (beidseitig der chen Eingriff“ dar, zumal in diesem des-Immissionsschutzgesetzes (BIm- Bahnstrecke auf insgesamt rund 870 Abschnitt die Streckenparameter wie SchG) basiert. Paragraph 41 des Geset- Meter Länge) und Höchst­geschwindigkeit und Radsatzlast zes sieht vor, dass beim Neubau oder nicht geändert werden. Obwohl die 16. der wesentlichen Änderung von Ver- vier Metern über Schienenoberkante BImSchV hier keine unmittelbare An- kehrswegen keine schädlichen Umwelt- im Bereich des Bahnhofs Sande (auf wendung findet, werden im PFA 5 auf- einwirkungen durch Verkehrsgeräusche der bahnlinken Westseite nördlich grund einer freiwilligen Zusage des hervorgerufen werden dürfen, die nach des ehemaligen Empfangsgebäude Bundesministeriums für Verkehr und di- dem Stand der Technik vermeidbar auf rund 430 Meter Länge) gitale Infrastruktur (BMVI) Lärmvorsor- sind. Nur wenn die Kosten der Schutz- gemaßnahmen durchgeführt. maßnahmen in keinem angemessenen werden zwei Drittel dieser betroffenen Verhältnis zum Schutzzweck stehen, Gebäude vollständig geschützt, das heißt Im Rahmen der schalltechnischen Un- kann von diesem Grundsatz abgewichen die Immissionsgrenzwerte werden dort tersuchung wurde bei 63 Wohngebäuden werden. eingehalten. eine Überschreitung der Immissions- grenzwerte festgestellt. Aufgrund der In einem Schallgutachten – von einem Die geplanten bzw. teilweise schon aus­ relativ geringen nächtlichen Grenzwert- unabhängigen Gutachter im Auftrag geführten Lärmschutzwände bestehen überschreitungen nur in der ersten Ge- der Bahn erstellt – wurden die Schall­ in der Regel aus Aluminium­elementen, bäudereihe und eines sehr ungünstigen immissionswerte und die Veränderung die auf der Gleisseite hochabsorbierend Kosten-Nutzen-Verhältnisses wurde im durch die Baumaßnahme errechnet. ausgeführt sind, um möglichst wenig PFA 5 auf die Planung von aktivem Schall­ Die Berechnungen basieren auf den Schall zu reflektieren. Die Farbgebung schutz in Form von Schallschutzwänden aktuellen Verkehrsprognosen für das der Stahlträger und der Elemente wur- verzichtet. Jahr 2025. Für die Bemessung der den im weiteren Planungsverlauf mit Schallschutzmaßnahmen sind die den Gemeinden Bockhorn (für Ellen­ser­ Für die 63 betroffenen Gebäude mit Schallimmissionsgrenzwerte­­ der dammersiel) und Sande abgestimmt. einer Überschreitung der Immissions- 16. Verordnung zur Durchführung grenzwerte besteht somit ein Anspruch des Bundes-Immissionsschutzgesetzes Ergänzende passive Schallschutzmaß- auf passive Schallschutzmaßnahmen (16. BImSchV) verbindlich. nahmen sind in diesem relativ dünn be- „dem Grunde nach“. Zu den passiven siedelten Gebiet nur an 25 Gebäuden Schallschutzmaßnahmen zählen bei- PFA 4 erforderlich und wurden daher bereits spielsweise der Einbau von Schall­schutz­­ Ohne Lärmschutzwände würden im 2015 umgesetzt. fenstern und Lüftungseinrichtungen so­­ PFA 4 im Jahr 2025 an rund 70 Gebäu- wie Dämmungen. Art und Um­fang der den die Immissionsgrenzwerte für den PFA 5 passiven Schallschutzmaß­nahmen wer- Nachtzeitraum überschritten werden. Die im PFA 5 geplanten Maßnahmen – den im Nachgang zum Plan­feststel­ lungs­ ­ Durch die geplanten Lärmschutzwände Elektrifizierung, Erneuerung der Leit- ver­­fahren für jedes betroffene Gebäude mit Höhen von und Sicherungstechnik usw. – stellen objektbezogen für alle schutzbedürftigen­ aus Immissionsschutzsicht weder eine Räume festgelegt.

13 Blick vom Bahnübergang „Idagroden“ in das Vogel- schutzgebiet „Marschen am Jadebusen“, das von intensiver Grünlandnut- zung geprägt ist.

Erschütterungsschutz tags und nachts ohne zeitliche Ein- kündigt. Mit der frühzeitigen Informa- schränkung vorgenommen werden. tion betroffener Anlieger sollen Beim Betrieb von Schienenverkehrs­ Durch Optimierungen des Bau­ablaufes bauzeitliche Konflikte durch Lärmbe- wegen lassen sich Erschütterungen sollen jedoch Nachtarbeiten möglichst lästigungen vermieden oder zumindest nicht vollständig vermeiden. Diese vermieden werden. Je nach Art und minimiert werden. werden vom Fahrweg in den Baugrund Umfang der Baumaßnahmen und des eingeleitet und mit zunehmendem Beurteilungszeitraumes können wäh- Abstand vom Fahrweg gedämpft. rend der Bauphasen Schall­immissionen Landschaftspflegerischer Begleitplan kurzzeitig von mehr als 80 dB(A) auf- Im PFA 4 sind tiefgründige Maßnahmen treten. Da es sich in den meisten Ab- Durch das Vorhaben ABS Oldenburg– und der Einbau einer Tragschicht als schnitten – bis auf den Bereich Ellenser­ ­ Wilhelmshaven werden Beeinträchti- Planumsschutzschicht zur Erhöhung der dammersiel – um eine Wanderbaustelle gungen von Boden, Grundwasser/Ober- Tragfähigkeit des Untergrundes vorge- handelt, treten diese Spitzenbelastun- flächenwasser, Klima/Luft, Pflanzen/ sehen. Darüber hinaus ist auf den Stre- gen nur in kürzeren Zeiträumen auf und Tiere sowie Landschaftsbild/Erholungs­ ckenabschnitten, an denen – einzeln nicht durchgängig während der Gesamt­ eignung verursacht. Durch entspre- oder in geschlossenen Ortslagen – bauzeit. chende Vermeidungs- und Schutzmaß- Wohn­gebäude stehen, der Einbau von nahmen werden zahlreiche Beeinträch- besohlten Schwellen vorgesehen, um An den größeren Baustelleneinrichtungs- tigungen vermieden beziehungsweise mögliche Erschütterungsimmissionen flächen in Ellenserdammersiel und an auf ein unerhebliches Maß gemindert. weiter zu minimieren. Die Wirksamkeit der Südstraße werden bauzeitliche Die verbleibenden erheblichen Beein- dieser Maßnahmen wird nach der Inbe- Lärm- und Sichtschutzwälle errichtet, trächtigungen werden durch geeignete triebnahme der umgebauten Bahnstre- um Beeinträchtigungen benachbarter Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen cke im PFA 4 durch Erschütterungs- Wohngrundstücke durch Immissionen kompensiert. Insgesamt verbleiben messungen überprüft. zu minimieren. nach Umsetzung der Maßnahmen keine erheblichen Beeinträchtigungen des Alle Anwohner wurden vor Baubeginn Naturhaushaltes und des Landschafts- Baustellenlärm vom Vorhabenträger über den Ablauf bildes sowie der Erholungseignung. der Bauarbeiten und die möglichen Im gesamten PFA 4 und PFA 5 werden Lärmschutzmaßnahmen umfassend Besonderes Augenmerk wird auf die die ausführenden Firmen verpflichtet, informiert. Außerdem sind während Baumaßnahmen gerichtet, die im Vo- lärmarme Bauverfahren und Bau­ma­ der Bautätigkeiten Ansprechpartner gelschutzgebiet „Marschen am Jadebu- schinen einzusetzen. Jedoch sind im der örtlichen Bauüberwachung und sen“ stattfinden. Die Umsetzung der Zuge der Streckenertüchtigung und bei der Baufirma ständig erreichbar. Ein Vermeidungs- und Schutzmaßnahmen der Errichtung der Lärmschutzwände Baubüro mit Sitz der Baustellenleitung wird vor allem durch die umweltfachli- Geräuscherzeugungen durch die Bau- wurde am Bahnhof Sande eingerichtet. che Bauüberwachung der Deutschen maschinen nicht vermeidbar. Bei der Nachtarbeiten werden im Vorfeld an die Bahn kontrolliert, die während der ge- Beurteilung der zu erwartenden bau- Anwohner per Hauswurf, über die Web- samten Bauzeit im PFA 4 vor Ort ver- zeitlichen Lärmbelastungen wurde seite, das BauInfoPortal und gegebe- treten ist. davon ausgegangen, dass die Arbeiten nenfalls über die lokale Presse ange-

14 Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen im PFA 4

Gestaltungsmaßnahmen Begrünung von Schallschutzwänden auf rund 1,3 km Länge

Ausgleichsmaßnahmen (ca. 11 Hektar) Ansaat von Böschungen und Bahnseitengräben Trassennahe Pflanzung von Bäumen und Sträuchern Entwicklung eines Gehölzstreifens Entsiegelung von Flächen Anbringen von Fledermauskästen und Nistkästen für Vögel

Ersatzmaßnahmen im Landkreis Friesland (ca. 15 Hektar) Maßnahmenkomplex Sandelerhorsten (Stadt Jever) mit Entwicklung von Extensivgrünland, Sanierung von Wallhecken und Anlage eines Feldgehölzes, Umsetzung: Naturschutzstiftung Region Friesland-Wittmund-Wilhelmshaven Waldrandgestaltung und Anpflanzung von Gehölzen (Gemeinde Neuenburg), Umsetzung: Niedersächsische Landesforsten

Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen im PFA 5

Ausgleichsmaßnahmen (ca. 0,2 Hektar) Anbringen von vier Nistkästen Trassennahe Pflanzung von Bäumen und Sträuchern

Ersatzmaßnahmen in den Landkreisen Friesland und Wittmund (ca. 3,2 Hektar) Grünlandextensivierung Wayens, Hohenkirchen Altarm Ellenserdammer Tief Kompensationsfläche Minjes-Land

15 Infopunkt mit Aussichtsplattform am Bahnhof Sande Mit dem Beginn der Arbeiten im Bahnhof Sande Ende August 2019 hat die DB auch das bereits bestehende Informationsangebot erweitert. Neben dem seit Oktober 2018 eröffneten Infopunkt zur Bahnverlegung Sande am Ems-Jade-Kanal, gibt es am Bahnhof Sande einen zweiten Anlaufpunkt für Interessierte. Auf der frei zugänglichen zweistöckigen Aussichtsplattform sind die Bauarbeiten am Bahnhof Sande jederzeit einsehbar. Im unteren Teil befindet sich eine Informationsausstellung, die durchgehend geöffnet ist. Außerdem werden öffentliche Führungen angeboten. Diese werden vorab zur Anmeldung auf der Projektwebseite www.oldenburg-wilhelmshaven.de angekündigt. Zusätzlich gibt es im Rathaus Sande einen Infobildschirm zu den Baufortschritten in den einzelnen Bauabschnitten.

Impressum

Herausgeber: DB Netz AG Regionalbereich Nord (I.NG-N-O) Ausbaustrecke Oldenburg–Wilhelmshaven Lindemannallee 3 30173 Hannover E-Mail: [email protected]

Fotos: Harald Eilting/GBL (Titel rechts) DB AG/Detlev Knauer (S. 3, S. 6, S. 7 links, S. 8–9, S. 13–14) DB AG/Marvin Jekel (S. 4) DB AG /Mattes Caspers (S. 4, S. 12 rechts, Rückseite) DB AG /Milena Chryssos (S. 5, S. 7 rechts) Oskar Baumann (S.11, S. 12 links) Zitzke/Fotolia (S. 15)

Änderungen vorbehalten, Einzelangaben ohne Gewähr. www.oldenburg- Stand Januar 2020 wilhelmshaven.de