FEST/SPIEL/HAUS/ ST/POELTEN/ BEETHOVEN/MOZART/ BERNSTEIN 09 APRIL 2018 Tonkünstler-Orchester © Nancy Horowitz Tonkünstler-Orchester Niederösterreich Yutaka Sado: Beethoven/Mozart/Bernstein

Montag, 09. April 2018, 19.30 Uhr Festspielhaus St. Pölten, Großer Saal Gesamtdauer: ca. 1 Std. 45 Min. (inkl. Pause)

Künstlerische Leiterin Festspielhaus St. Pölten: Brigitte Fürle FEST/SPIEL/HAUS/ ST/POELTEN/ ALANA ALEXANDER/ELLIOT: SYMPHONIC MOTOWN 19 APRIL 2018 www.festspielhaus.at

Elliot unbenannt © MITWIRKENDE

Violine EMMANUEL TJEKNAVORIAN

Sopran CAROLYN SAMPSON Sprecherin RUTH BRAUER-KVAM

WIENER SINGVEREIN Choreinstudierung JOHANNES PRINZ

WIENER SÄNGERKNABEN Choreinstudierung GERALD WIRTH

Dirigent YUTAKA SADO PROGRAMM

LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770 – 1827) «Leonore» Ouvertüre Nr. 3 op. 72b (1806) Adagio – Allegro 14’

WOLFGANG AMADEUS MOZART (1756 – 1791) Konzert für Violine und Orchester A-Dur KV 219 (1775) Allegro aperto – Adagio – Allegro aperto Adagio Rondeau. Tempo di Menuetto – Allegro – Tempo di Menuetto 29’

PAUSE

LEONARD BERNSTEIN (1918 – 1990) Symphonie Nr. 3 für Chor, Knabenchor, Sprecher, Sopran und Orchester «Kaddish» (1963/1977) Anrufung – Kaddish 1 Din-Torah. Kaddish 2 Scherzo. Kaddish 3 – Finale 40’

Bitte beachten Sie, dass die tatsächliche Spieldauer von diesen Angaben geringfügig abweichen kann. «Leonore» Ouvertüre Nr. 3 op. 72b Adagio – Allegro

Ludwig van Beethovens einzige Oper, «Fidelio», hat eine kompli- zierte Entstehungsgeschichte. Sie erlebte Uraufführungen von drei verschiedenen Versionen. Nach der Premiere im Jahr 1805 im Theater an der Wien wurde «Fidelio» in der ersten Fassung nur noch zwei Mal gespielt. Aber auch der ein Jahr später im selben Theater herausgekommenen Version, nunmehr unter dem Titel «Leonore» und von drei auf zwei Akte gerafft, war kein Erfolg beschieden. Nach nur zwei Vorstellungen verschwand sie wieder vom Spielplan. Die Musik Beethovens hatte sich aber bei Kennern wohl doch als überaus qualitätsvoll und dramatisch wirkungsvoll im Gedächtnis festgesetzt: 1814 trat die Direktion der Hofoper wegen einer Wiederaufführung an den Komponisten heran, der daraufhin das Werk nochmals einer gründlichen Über­ arbeitung auf einen ebenfalls revidierten Text unterzog. Mit der Uraufführung der dritten Fassung unter dem ursprünglichen Titel «Fidelio» im Mai 1814 im Wiener Kärntnertortheater begann die bis heute unvermindert anhaltende Erfolgsgeschichte dieser Oper.

Hinter dem heldenhaften Kampf eines einzelnen Menschen um Gerechtigkeit stand für Beethoven ganz allgemein der Freiheits­ kampf jedes Volkes gegen unterdrückende Herrscher. Dieses Thema beschäftigte ihn sein Leben lang und löste auch noch andere, visionäre Werke aus, man denke nur an die Symphonie Nr. 9 mit dem Finale über einen Text von Friedrich von Schiller. In der Oper widmete sich Beethoven einerseits mit ergreifender musikalischer Intensität dem mutigen Einsatz Leonores, die, als Mann verkleidet, in einem Gefängnis des Diktators einen Hilfs- dienst annimmt, um ihren dort aus politischen Gründen gefangen gehaltenen Gatten Florestan befreien zu können. Der Moment, in der aus der Ferne das Trompetensignal das Eintreffen des gerechten Ministers ankündigt, womit Leonore und Florestan vor « BEETHOVENS DRITTE ‹LEONOREN-OUVERTÜRE› GEHÖRT FÜR MICH ZU DEN AUFREGENDSTEN OUVERTÜREN DER MUSIKLITERATUR. WENN SIE ZWISCHEN BEIDEN ‹FIDELIO›-AKTEN IN DER STAATSOPER GESPIELT WIRD, SETZT DANACH IMMER MINUTENLANGER FRENETISCHER APPLAUS EIN. »

Christian Karácsonyi Fagottist im Tonkünstler-Orchester seit 1978 der Ermordung durch den Unterdrücker Pizarro gerettet werden, ging in die Operngeschichte ein. Er ist auch der Gänsehaut aus- lösende Mittelpunkt der zweiten und der dritten «Leonoren»- Ouvertüre, die Beethoven für die Aufführungen­ der ersten beiden Fassungen der Oper komponierte. Die «Leonoren»-Ouvertüre Nr. 1 op. 138 entstand vermutlich später für eine Aufführung der Oper in Prag. Für die an der Hofoper angesetzte Neu- und Letzt- fassung des «Fidelio» schrieb Beethoven dann überhaupt eine neue, musikalisch unabhängige Ouvertüre, die ausschließlich die Funktion einer dra­matischen Aufheizung hat.

Von den drei «Leonoren»-Ouvertüren setzte sich die als Nummer drei gereihte später als eigenständige Konzertouvertüre durch, wird aber gelegentlich auch vor dem Finale der Oper einge- schoben, direkt nach dem Befreiungsduett von Florestan und Leonore. Die Ouvertüre führt in ihrem Einleitungsteil, Adagio, direkt in die finstere Gruft des Gefängnisses und ruft mit Arien­ zitaten noch einmal die verzweifelte Lage Florestans in Erinne- rung. Im Allegro führt Beethoven ein neues Thema ein, das von einer unbändigen Energie erfüllt ist: vorwärts in die Freiheit. Dann ertönt zwei Mal das Signal der Trompete aus der Ferne. Tastend und zögerlich nur ist zunächst die Reaktion auf das Be- freiungszeichen, ehe die Flöte in einem berührenden Ausbruch das Freiheitsthema anstimmt und schließlich das ganze Or- chester mitreißt. Noch einmal halten alle inne, ehe ein furioser Einsatz der Geigen, dem alle anderen Streichergruppen folgen, einen grenzenlosen Presto-Jubel­ einleitet. Rainer Lepuschitz Der Autor, geboren in Salzburg, lebt in Innsbruck. Dramaturgische und publizistische Arbeit u. a. für das Wiener Konzerthaus, die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, die Salzburger Festspiele, die Mozartwoche Salzburg; Dramaturgie und Pressearbeit für das Festspielhaus St. Pölten, Tonkünstler-Orchester und Grafenegg Festival bis 2008.

ENTSTEHUNG 1806 — URAUFFÜHRUNG am 29. März 1806 im Theater an der Wien VOM TONKÜNSTLER-ORCHESTER ZULETZT AUFGEFÜHRT im März 2016 in Wien und St. Pölten, Dirigent: John Storgårds WOLFGANG AMADEUS MOZART Konzert für Violine und Orchester A-Dur KV 219 Allegro aperto – Adagio – Allegro aperto Adagio Rondeau. Tempo di Menuetto – Allegro – Tempo di Menuetto

Wolfgang Amadeus Mozarts Violinkonzert A-Dur KV 219 ist das letzte von insgesamt fünf Violinkonzerten des Salzburger Kom- ponisten. Mozart war das Geigenspiel gewissermaßen in die Wiege gelegt. Sein Vater Leopold, ein berühmter Geigenpädagoge und Herausgeber eines Standardlehrbuchs mit dem Titel «Ver- such einer gründlichen Violinschule», widmete sich der musi- kalischen Ausbildung des Knaben auch auf der Violine mit aller­ größter Fürsorge. Wolfgang Amadeus brillierte als «Wunderkind» an europäischen Höfen sowohl am Klavier als auch auf dem Streichinstrument und konzertierte später als Geiger in Salz- burg und auf Reisen unter anderem in München und Augsburg. Als junger Konzertmeister der erzbischöflichen Salzburger Hof- musik versorgte Mozart sich und weitere Geiger in der Hofkapelle und in anderen Musizierkreisen der Stadt mit herrlicher konzer­ tanter Violinmusik. In seine Serenaden und Divertimenti, die er für Festlichkeiten von Salzburger Bürgern und Studenten kom- ponierte, baute er ausgedehnte Violinsoli ein. Innerhalb einer kurzen Zeitspanne zwischen 1773 und 1775 schuf er aber auch fünf «wirkliche» Violinkonzerte.

Geigerische Einflüsse aus Nord und Süd

Den konzertierenden Geigenstil lernte Mozart auf seinen Italien-­ Reisen aus der Schule des Virtuosen Giuseppe Tartini kennen, aber auch französische und böhmische Einflüsse (letztere durch den in Italien erfolgreichen Geiger Josef Myslivecˇek) lassen sich feststellen. Mozart orientierte sich am dreisätzigen Concerto- Vorbild, wie es von Vivaldi vorgeprägt war. In der musikalischen Tiefenwirkung und der Ausgestaltung des Melodischen und des Formalen gelangte Mozart freilich von seinem ersten Violinkonzert an weit über die Vorbilder hinaus. Er reicherte die Elemente des Virtuosen und Unterhaltsamen mit höchster kompositorischer « Kunst an. Die barocke Form, wie sie noch … DU WEIST in den italienischen Vorbildern durch- SELBST NICHT schimmerte, wurde in den Eröffnungs- sätzen von der Anlage des Sonatensatzes WIE GUT DU verdrängt, wie sie der junge Mozart in der VIOLIN SPIELST, Symphonik und Konzertmusik des be- WENN DU NUR wunderten «Londoner Bach» (Johann DIR EHRE GEBEN Christian) kennengelernt hat. Ebenso ent- UND MIT FIGUR, wickelte er die Beziehung zwischen dem HERZHAFTIGKEIT, Soloinstrument und dem Orchester wei- UND GEIST ter, die nicht bloß in einem Wechselspiel SPIELEN von Solo und Tutti standen, sondern stark verflochten wurden. Ein wunderbares Bei- WILLST … spiel dafür ist der Mittelsatz des A-Dur- » Violinkonzertes KV 219, ein Adagio mit Leopold Mozart schimpft am 18. Oktober 1778 in einem fast feierlich getragenen Haupt- einem Brief seinen Sohn thema, aus dem Solovioline und Orchester Wolfgang Amadeus, schöne weiterführende Melodien ge­ der nicht mehr Geige winnen. Ein Mirakel die klangliche Gestal­ spielen will. tung, die Mozart aus Oboen-Harmonien, kleingliedrigen Violin­figuren, Synkopen in den zweiten Geigen und Bratschen und schreitenden Achtelnoten der Celli und Bässe webt.

Im Eröffnungssatz, Allegro aperto, des A-Dur-Konzertes löst das Orchester mit einem energischen, aufsteigenden Thema eine prickelnde Stimmung und große Erwartungshaltung aus – die Vorbereitungen für einen festlichen Auftritt des Soloinstruments scheinen getroffen. Doch was macht die Violine? Sie tritt mit langsamen Bewegungen ein, mit einer getragenen A-Dur-Drei- klangszerlegung und Seufzerwendungen: fünf Adagiotakte voller Innigkeit und Poesie. Erst dann steigt auch die Solovioline in das Allegro ein und verwickelt das Orchester in Dialoge, fordert Antworten auf seine figurativ ausgeschmückten Fragen, die auch in ernsten Molltönen vorgetragen werden. Im Finale gibt die Solovioline das Rondothema im Menuett-Takt vor, das Orchester wiederholt es und wird mit der nächsten Solopassage­ vollkommen überraschend in eine Situation gebracht, die schon das Ende des Konzertes bedeuten könnte. Doch nach der mit Vorschlägen versehenen, wie eine Schlussfloskel klingenden A-Dur-Tonleiter – dieselbe Passage stellt dann tatsächlich gut 300 Takte später den ruhigen Ausklang des Werkes dar – bringt die Violine den Satz wieder in Bewegung. Plötzlich verlassen Orchester und Solist den Dreiertakt des Menuetts und schlagen ein heftig erregtes Allegro im 2/4-Takt an, das den Alla-turca-Mittelteil einleitet.

Den Effekt der Janitscharenmusik und deren Schlagwerk erzeugt Mozart dadurch, dass er die Violoncelli und Bässe «coll’arco al roverscio» spielen lässt – die Saiten werden mit der Rückseite des Bogens berührt. Ironie der Geschichte: Ursprung dieser damals in Mode befindlichen «Türkenklänge» ist in diesem Fall eine ungarische Volksweise. Mozart hat diese «Alla-turca»-Melodie schon drei Jahre davor in Skizzen zu einem Ballett mit dem Titel «La gelosie del serraglio» verwendet. «Die Entführung aus dem Serail» ist nahe, Osmin stapft bereits durch dieses Violinkonzert. Rainer Lepuschitz

ENTSTEHUNG 1775 — URAUFFÜHRUNG Datum unbekannt VOM TONKÜNSTLER-ORCHESTER ZULETZT AUFGEFÜHRT im Mai 2017 in Baden und Wiener Neustadt, Solist: Henning Kraggerud, Dirigent: Jamie Phillips

PSSSSSSSST! Unsere Musik hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – auch Husten, Niesen, Plaudern, Zuckerlpapier-Rascheln und natürlich Handy­ läuten. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Aufführenden und Ihre Mithörerinnen und Mithörer sowie aus rechtlichen Gründen bitten wir Sie zu beachten, dass Bild- und Tonaufnahmen nicht gestattet sind. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Symphonie Nr. 3 für Chor, Knabenchor, Sprecher, Sopran und Orchester «Kaddish» Anrufung – Kaddish 1 Din-Torah. Kaddish 2 Scherzo. Kaddish 3 – Finale (Vokaltext nach der Werkbeschreibung in diesem Heft)

Leonard Bernstein saß über den letzten Partiturseiten seiner dritten Symphonie «Kaddish», als die Nachricht von der Ermor- dung des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy eintraf. Am 22. November 1963 schrieb der Komponist auf die erste Seite seiner Symphonie: «To the beloved Memory of John F. Kennedy». Die Worte des «Kaddish» werden in der jüdischen Religion tradi- tionellerweise auch als Totengebet am Grab Verstorbener und bei Gedächtnisfeiern gesprochen. Ursprünglich entstand «Kaddish», «Heiligung», vermutlich im ersten oder zweiten Jahrhundert nach Christus, aber als jüdischer Lobpreis Gottes zum Gebet in der Synagoge. Der erste Gebetstext ist in einer Mischung aus Hebräisch und Aramäisch, der damaligen Volkssprache im Nahen Osten, überliefert. In den nächsten Jahrhunderten veränderte sich der Text, seit dem zwölften Jahrhundert wird er unverändert gebetet. Im Mittelpunkt des Gebets steht neben dem Gotteslob die Bitte um Frieden und um die Niederkunft des Gottesreiches auf der Erde und in Israel.

Drei Mal «Kaddish»

In der Symphonie betet der Chor das «Kaddish» drei Mal. Im ersten Teil komponierte es Bernstein als verzweifeltes und an- klagendes Totengebet. Im Orchester zieht sich ein Ostinato aus den zwölf Tönen der chromatischen Tonleiter durch das Gebet, nachdem in der langsamen Einleitung eine dreitönige Anrufung mit Aufwärtsbewegung angestimmt wurde. Das Gebet im ersten Teil wird zunehmend zu einem wilden Tanz, das «Amen» kommt aufgeregt in Synkopen und Halbtonschritten über die Lippen der Sänger. Der Sprecher, der Mensch, macht von Anfang an klar, er bete sein eigenes «Kaddish» als persönliche Aussprache mit « Gott, die sich zum Angriff auf Gott wan- DER SPRECHER delt, ihn in Frage stellt und am Ende zur SYMBOLISIERT Aussöhnung zwischen Gott und dem Menschen führt. DEN MENSCHEN ODER Der zweite Teil der Symphonie beginnt DENJENIGEN mit einer Stimmung der Ratlosigkeit und TEIL DES der Einsamkeit im Universum: zerrüttete MENSCHEN, Schlagwerkklänge, ein Summchor im DEN GOTT Hintergrund und verzweifelte Fragen des GESCHAFFEN Menschen an Gott, ob dieser denn über- HAT, UM SEINE haupt zuhöre, überhaupt wahrnehme, was die Menschheit auf dem Erdenreich UNSTERBLICH- anrichtet mit Krieg, Vernichtung von KEIT ANZU- Mitmenschen und der Erfindung einer DEUTEN … Bombe, die den ganzen Planeten aus­ » löschen könne. Der Chor hängt noch Leonard Bernstein immer in den zerklüfteten «Amen»-Rufen über «Kaddish» fest, die schließlich in eine kreisende me- lodische Bewegung übergehen und in der Ferne verschwinden. Der Mensch hält Gott als Fehler vor, den Menschen nach seinem, Gottes, Ebenbild erschaffen zu haben.

Solosopran und Knabenchor setzen mit dem zweiten «Kaddish» der Symphonie ein, in kantablen Melodien voller Sehnsucht nach Frieden und mit Worten des Trostes. Zwischendurch kommen bewegte Tonfolgen auf, als ob die Betenden eine neue Energie bemächtige. Dann tragen die Streicher hymnisch den Gesang weiter. Der Mensch kann aber nicht Frieden schließen mit Gott. Zu viel ist noch zu bereden. In einem flackernden Scherzo wie aus einer Symphonie Gustav Mahlers befragt der Mensch Gott zu dem, was dieser auf Erden geschaffen habe, und stellt ihm das Reich des Menschen gegenüber: das, was die Menschen geschaffen haben. Ironisch preist der Mensch seinen eigenen, geheiligten Namen. Diese Passage wurde nach ersten Auffüh- rungen der Symphonie missverständlich als Blasphemie kritisiert. Doch die Musik sagt etwas anderes. Unmittelbar nach der Selbst- preisung des Menschen spricht dieser das Wort «Glaube» aus, und das Orchester stimmt eine beglückende, erhebende Melodie an, nunmehr frei von allen Dissonanzen.

Doch die Lage auf der Erde bleibt bitterernst. In den dritten Teil der Symphonie führen die Blechbläser und Streicher mit brutalen Fortissimo-Sequenzen ein, die sich schwer lastend über die Welt auszubreiten scheinen. Holzbläser-Rufe wie von Einsamen aus der Wüste werden dann doch erhört, und die Streicher greifen die erhebende Melodie wieder auf. Der Mensch wünscht einen guten neuen Morgen. In der Gemeinsamkeit, im Eins von Mensch und Gott scheine die Unsterblichkeit noch möglich zu sein. Das Orchester steigert sich in einem «Auferstehungs-Hymnus», dann setzt der Chor mit einer um Freude ringenden Fuge zum dritten «Kaddish» der Symphonie an. Immer wieder mischen sich Klage­ motive und Leidenstöne aus früheren Teilen der Symphonie ein. Die einzelnen Fugenfiguren scheinen einander jedoch an den Händen zu nehmen und gemeinsam in ein besseres Dasein zu tanzen. Die Dreiton-Anrufung kehrt wieder und peitscht das Gebet zu einem «Amen»-Jubel auf. Restlos wohl scheint den Betenden aber bis zum Schluss der Symphonie nicht zu sein. Auch wenn die aktuelle Krise überwunden ist, bleibt für die Zu- kunft ein Rest Unbehagen.

Ringen um den Glauben

Bernsteins «Kaddish» ist eine Symphonie und gehört zu jener Gattung, die sich im Laufe der Epochen zum musikalischen Ort der Verhandlung der Welt entwickelt hat. Was mit Beethovens neunter Symphonie als Appell an  CD-TIPP Menschlichkeit und Frieden auf Tribute to Leonard Bernstein Erden begann, mit Mahlers zweiter Tonkünstler-Orchester, Yutaka und achter Symphonie hymnisch Sado; Ouvertüre zur Operette zur Auferstehung und Erlösung «Candide», Symphonische erhöht wurde, mündet Mitte des Tänze aus dem Musical «West Side Story», Suite «On the 20. Jahrhunderts in Bernsteins Waterfront» und «Fancy Free», «Kaddish» im Ringen um den Glau- erschienen im April 2017 im ben an Gott, überlagert von Zweifeln Eigenlabel des Tonkünstler- an seiner Existenz angesichts von Orchesters. unmittelbar zurückliegenden Kata- strophen wie der Shoa und den Pogromen in Europa, den Atom- bomben auf Japan, den Machtkämpfen zwischen den politischen Systemen des Kapitalismus und Kommunismus – und der gerade noch verhinderten Katastrophe eines Atomkrieges als Folge der Kuba-Krise. All dem folgten der Bau der Mauer mitten durch Europa, die Ermordung des US-Präsidenten.

Toten- und Friedensgebet

Als Bernsteins «Kaddish» im Dezember 1963 in Tel Aviv urauf- geführt wurde, lag die Menschheit in einer Depression, die bis heute nicht auskuriert ist. Aufführungen von «Kaddish» könnten jeden Tag stattfinden. Bei den ersten Aufführungen in den USA wurde der Sprechertext von einer Frau – Bernsteins Ehefrau, der Schauspielerin Felicia Montealegre – gesprochen. Für die europäische Erstaufführung der Symphonie am 20. August 1977 beim Carinthischen Sommer in Villach – vier Tage nach Elvis Presleys Tod – mit dem Israel Philharmonic Orchestra und dem Wiener Jeunesse-Chor übertrug der Komponist den – gekürzten – Sprechertext einem Mann: dem Schauspieler Michael Wager. Das Sopransolo sang damals Montserrat Caballé. Vor der Schluss- fuge fügte Bernstein eine neu hinzukomponierte Passage in die Symphonie ein, in der jene erhebende, Hoffnung gebende Melodik von unheimlichen, bedrohlichen, tiefen Klängen unterlegt ist. Diese revidierte Fassung dirigierte Bernstein auch bei der «Journey for Peace» 1985 in der Wiener Staatsoper, weiters in Athen, in Budapest und in Hiroshima als Gedächtnisaufführung zum 40. Jahrestag des Abwurfs der ersten Atombombe durch die US-Luftwaffe. Da war die Symphonie Totengebet und Friedens- gebet in einem.

Die drei «Kaddish»-Teile legte Bernstein in der traditionellen Form einer viersätzigen Symphonie an. Der erste Satz besteht aus der langsamen Einleitung mit der ersten Anrufung und dem darauf folgenden Allegro-Hauptsatz mit dem ersten «Kaddish». Den zweiten, langsamen Satz bilden «Din-Torah» («Prüfung nach Gottes Gesetz») und das zweite «Kaddish». Im dritten Teil sind der dritte Satz, das Scherzo, und das Finale mit dem dritten «Kaddish» und dem Schlusschor zusammengefasst. Die Spre- chertexte sind in allen Teilen melodramatisch eingewoben. Wie schon Beethovens und Mahlers Symphonien mit Solostimmen und Chor ist auch Bernsteins «Kaddish»-Symphonie mit Elementen der Kantate und des Oratoriums vermischt: Das Geistliche und das Weltliche fließen ineinander. «Kaddish» ist Sakralmusik für den Konzertsaal, richtet sich direkt an das Publikum. Es ist ein Dialog aller Menschen – der Menschheit – mit Gott, ein Friedens- gebet über alle Ideologien und Religionen hinaus. Es ist Musik, die der Apokalypse Widerstand leistet. Rainer Lepuschitz.

ENTSTEHUNG 1963, revidiert 1977 — URAUFFÜHRUNG am 10. Dezember 1963 in Tel Aviv mit dem Israel Philharmonic Orchestra unter der Leitung des Komponisten, Sopran: Jennie Tourel, Sprecherin: Hannah Rovina LEONARD BERNSTEIN dieses letzte Kaddisch anstimmen: Für dich, Symphonie Nr. 3 für mich und für alle, denen mein Herz gehört für Chor, Knabenchor, Sprecher, Sopran und Orchester in diesen «Kaddish» heiligen Hallen.

1. TEIL Ich möchte beten ANRUFUNG und die Zeit wird mir kurz. Sprecher Yit'gadal v'yit'kadash sh'me¯ raba … O mein Vater: Ehrwürdiger, geheiligter einsamer, enttäuschter Vater: KADDISH 1 Betrogener, verstoßener Beherrscher des Alls: Zornige, faltige, greise Majestät: Sprecher GEPRIESEN … Ich möchte beten. UND GEHEILIGET … Ich möchte SEI DER ALLERHÖCHSTE NAME … AMEN. Kaddisch sagen. Mein eigenes Kaddisch. Chor Vielleicht gibt es Yit'gadal v'yit'kadash sh'me¯ raba, amen keinen, der es nach mir sagen könnte. b'al'ma div'ra chir'ute¯, amen, v'yam'lich mal'chute¯ Du weißt, wie wenig b'chaye¯chon uv'yome¯chon Zeit ich noch habe. uv'chaye¯ d'chol be¯t Yis'rae¯l, Kommt mein Ende in einer ba-agala uviz'man kariv, Minute? In einer Stunde? v'im'ru: amen. Habe ich überhaupt noch Zeit, daran zu denken? Y'he¯ sh'me¯ raba m'varach Es könnte hier sein, l'alam ul'al'me¯ al'maya. während wir singen, dass man uns auf ewig Einhalt gebietet, Yit'barach v'yish'tabach v'yit'pa-ar für immer unseren Lobpreis für dich v'yit'romam v'yit'nase¯ unterbricht. v'yit'hadar v'yit'aleh v'yit'halal Aber solange ich atmen kann, sh'me¯ d'kud'sha, b'rich Hu, für wie kurze Zeit immer, werde ich l'e¯la min kol bir'chata LEONARD BERNSTEIN dieses letzte Kaddisch anstimmen: Für dich, Symphonie Nr. 3 für mich und für alle, denen mein Herz gehört für Chor, Knabenchor, Sprecher, Sopran und Orchester in diesen «Kaddish» heiligen Hallen.

1. TEIL Ich möchte beten ANRUFUNG und die Zeit wird mir kurz. Sprecher Yit'gadal v'yit'kadash sh'me¯ raba … O mein Vater: Ehrwürdiger, geheiligter einsamer, enttäuschter Vater: KADDISH 1 Betrogener, verstoßener Beherrscher des Alls: Zornige, faltige, greise Majestät: Sprecher GEPRIESEN … Ich möchte beten. UND GEHEILIGET … Ich möchte SEI DER ALLERHÖCHSTE NAME … AMEN. Kaddisch sagen. Mein eigenes Kaddisch. Chor Vielleicht gibt es Yit'gadal v'yit'kadash sh'me¯ raba, amen keinen, der es nach mir sagen könnte. b'al'ma div'ra chir'ute¯, amen, v'yam'lich mal'chute¯ Du weißt, wie wenig b'chaye¯chon uv'yome¯chon Zeit ich noch habe. uv'chaye¯ d'chol be¯t Yis'rae¯l, Kommt mein Ende in einer ba-agala uviz'man kariv, Minute? In einer Stunde? v'im'ru: amen. Habe ich überhaupt noch Zeit, daran zu denken? Y'he¯ sh'me¯ raba m'varach Es könnte hier sein, l'alam ul'al'me¯ al'maya. während wir singen, dass man uns auf ewig Einhalt gebietet, Yit'barach v'yish'tabach v'yit'pa-ar für immer unseren Lobpreis für dich v'yit'romam v'yit'nase¯ unterbricht. v'yit'hadar v'yit'aleh v'yit'halal Aber solange ich atmen kann, sh'me¯ d'kud'sha, b'rich Hu, für wie kurze Zeit immer, werde ich l'e¯la min kol bir'chata v'shirata, tush'b'chata v'nechemata, Sprecher da-amiran b'al'ma, Amen! Amen! Hast du es gehört, Vater? v'im'ru: amen. «Sh'lama raba! Friede im Überfluss möge uns Y'he¯ sh'lama raba beschieden sein. Amen.» min sh'maya v'chayim ale¯nu Großer Gott, v'al kol Yis'rae¯l der für Frieden in der himmlischen Höhe sorgt, v'im'ru: amen. der dem Morgen gebietet, seit es Tage gibt, und der Dämmerung Anfang und Ende bewirkt: Erhoben und geheiligt werde sein großer Gewiss kannst du auch einen Anflug von Ordnung Name, Amen. hier unten auf diesem blinden, In der Welt, die er nach seinem Willen torkelnden Stück Erde erschaffen, Amen. bewirken: Und sein Reich erstehe In eurem Leben und in euren Tagen Lasset uns abermals Und dem Leben des ganzen Hauses Israel Amen sagen. Schnell und in naher Zeit, Sprechet: Amen! Chor Oseh shalom bim'romav, Sein großer Name sei gepriesen Hu ya-aseh shalom ale¯nu In Ewigkeit und Ewigkeit der Ewigkeiten! v'al kol Yis'rae¯l v'im'ru: amen. Gepriesen sei und gerühmt und verherrlicht Und erhoben und erhöht und gefeiert Der Frieden stiftet in seinen Himmelshöhen, Und hocherhoben und gepriesen Stifte Frieden unter uns Der Name des Heiligen, gelobt sei er Und ganz Israel, Noch über jedes Lob Sprechet: Amen! Und Gesang, Verherrlichung und Trostverheißung, Die je in der Welt gesprochen wurde, Sprechet: Amen!

Fülle des Friedens Und Leben möge vom Himmel herab uns Und ganz Israel zuteil werden, Sprechet: Amen! v'shirata, tush'b'chata v'nechemata, Sprecher da-amiran b'al'ma, Amen! Amen! Hast du es gehört, Vater? v'im'ru: amen. «Sh'lama raba! Friede im Überfluss möge uns Y'he¯ sh'lama raba beschieden sein. Amen.» min sh'maya v'chayim ale¯nu Großer Gott, v'al kol Yis'rae¯l der für Frieden in der himmlischen Höhe sorgt, v'im'ru: amen. der dem Morgen gebietet, seit es Tage gibt, und der Dämmerung Anfang und Ende bewirkt: Erhoben und geheiligt werde sein großer Gewiss kannst du auch einen Anflug von Ordnung Name, Amen. hier unten auf diesem blinden, In der Welt, die er nach seinem Willen torkelnden Stück Erde erschaffen, Amen. bewirken: Und sein Reich erstehe In eurem Leben und in euren Tagen Lasset uns abermals Und dem Leben des ganzen Hauses Israel Amen sagen. Schnell und in naher Zeit, Sprechet: Amen! Chor Oseh shalom bim'romav, Sein großer Name sei gepriesen Hu ya-aseh shalom ale¯nu In Ewigkeit und Ewigkeit der Ewigkeiten! v'al kol Yis'rae¯l v'im'ru: amen. Gepriesen sei und gerühmt und verherrlicht Und erhoben und erhöht und gefeiert Der Frieden stiftet in seinen Himmelshöhen, Und hocherhoben und gepriesen Stifte Frieden unter uns Der Name des Heiligen, gelobt sei er Und ganz Israel, Noch über jedes Lob Sprechet: Amen! Und Gesang, Verherrlichung und Trostverheißung, Die je in der Welt gesprochen wurde, Sprechet: Amen!

Fülle des Friedens Und Leben möge vom Himmel herab uns Und ganz Israel zuteil werden, Sprechet: Amen! 2. TEIL zertrümmert, vertilgt und verbannt hat. Und nun hat er sich losgerissen DIN-TORAH | PRÜFUNG NACH GOTTES GESETZ und spielt entfesselt mit seinem neu entdeckten Feuer, Sprecher der Lust nach dem Tod, Mit einem nach dem wollüstigen, Amen auf vollkommenen, meinen endgültigen Tod. Lippen Herr, Gott der Heerscharen, nahe ich, Vater, ich ziehe dich zur Rechenschaft: deiner Person. Du hast dies zugelassen, Nicht mit Scheu. Herr der Heerscharen! Aber mit einer gewissen Du mit deinem Manna! Du ehrfurchtsvollen Wut. Feuersäule! Du forderst Glauben! Erkennst du meine Wo ist dein eigener? Warum hast du Stimme nicht? deinen Regenbogen fortgenommen, Ich bin der Teil des Menschen diesen hübschen Bogen, den du zur Erinnerung den du gemacht, den du mit der um deinen Finger geknüpft hattest, Unsterblichkeit verführt hast. damit du niemals dein Bestimmt erinnerst du dich, Vater, Versprechen vergisst? ich bin der Teil, der den Tod verweigert, «Denn siehe: Ich setze meinen Bogen der auf dir beharrt, der deine Stimme in die Wolke … vergöttert, deine Barmherzigkeit errät. Und will ihn ansehen, auf dass ich Und immerzu hast du meine Stimme gehört stets gedenke meines immerwährenden Bundes …» Und immerzu hast du mir Antwort gegeben Dein Bund! Mit einem Regenbogen, einem Raben, einer Pest, Deine Vereinbarung mit dem Menschen. irgendetwas. Aber jetzt sehe ich Blechener Gott. Deine Vereinbarung ist nichts, dieses Mal zeigst du mir Blech wert. Sie zerfällt in meiner Hand! nicht das Geringste. Und wo gibt es jetzt Glauben – deinen oder meinen? Hörst du mir überhaupt zu, Chor Vater? Amen, Amen, Amen ... Du weißt, wer ich bin, dein Ebenbild, dein trotziger Abglanz, den der Mensch 2. TEIL zertrümmert, vertilgt und verbannt hat. Und nun hat er sich losgerissen DIN-TORAH | PRÜFUNG NACH GOTTES GESETZ und spielt entfesselt mit seinem neu entdeckten Feuer, Sprecher der Lust nach dem Tod, Mit einem nach dem wollüstigen, Amen auf vollkommenen, meinen endgültigen Tod. Lippen Herr, Gott der Heerscharen, nahe ich, Vater, ich ziehe dich zur Rechenschaft: deiner Person. Du hast dies zugelassen, Nicht mit Scheu. Herr der Heerscharen! Aber mit einer gewissen Du mit deinem Manna! Du ehrfurchtsvollen Wut. Feuersäule! Du forderst Glauben! Erkennst du meine Wo ist dein eigener? Warum hast du Stimme nicht? deinen Regenbogen fortgenommen, Ich bin der Teil des Menschen diesen hübschen Bogen, den du zur Erinnerung den du gemacht, den du mit der um deinen Finger geknüpft hattest, Unsterblichkeit verführt hast. damit du niemals dein Bestimmt erinnerst du dich, Vater, Versprechen vergisst? ich bin der Teil, der den Tod verweigert, «Denn siehe: Ich setze meinen Bogen der auf dir beharrt, der deine Stimme in die Wolke … vergöttert, deine Barmherzigkeit errät. Und will ihn ansehen, auf dass ich Und immerzu hast du meine Stimme gehört stets gedenke meines immerwährenden Bundes …» Und immerzu hast du mir Antwort gegeben Dein Bund! Mit einem Regenbogen, einem Raben, einer Pest, Deine Vereinbarung mit dem Menschen. irgendetwas. Aber jetzt sehe ich Blechener Gott. Deine Vereinbarung ist nichts, dieses Mal zeigst du mir Blech wert. Sie zerfällt in meiner Hand! nicht das Geringste. Und wo gibt es jetzt Glauben – deinen oder meinen? Hörst du mir überhaupt zu, Chor Vater? Amen, Amen, Amen ... Du weißt, wer ich bin, dein Ebenbild, dein trotziger Abglanz, den der Mensch Sprecher Yit'barach v'yish'tabach v'yit'pa-ar Verzeih mir, Vater. Ich war rasend vor Fieber. v'yit'romam v'yit'nase¯ Habe ich dir wehgetan? Vergib mir. v'yit'hadar v'yit'aleh v'yit'halal Ich hatte vergessen, sh'me¯ d'kud'sha, b'rich Hu, dass auch du verwundbar bist. l'e¯la min kol bir'chata Aber du hast den ersten Fehler begangen, als du v'shirata, tush'b'chata v'nechemata, den Menschen nach deinem Ebenbild schufst, da-amiran b'al'ma, sanft und voller Fehler, liebender Gott, v'im'ru: amen. wie musst du leiden, wenn du von so weit weg voll Bedauern Y'he¯ sh'lama raba auf deine misslungene Handarbeit siehst – min sh'maya v'chayim ale¯nu zerbrechlich, töricht, todgeweiht. v'al kol Yis'rae¯l v'im'ru: amen. KADDISH 2 Oseh shalom bim'romav, Sprecher Hu ya-aseh shalom ale¯nu Mein kummervoller Vater, v'al kol Yis'rae¯l wenn ich dich nur v'im'ru: amen. trösten, an meine Brust drücken und wiegen, in den Schlaf Erhoben und geheiligt werde sein großer Name. Amen. wiegen könnte. Aber vielleicht In der Welt, die er nach seinem Willen erschaffen, Amen. kann ich dich in den Schlaf singen. Und sein Reich erstehe In eurem Leben und in euren Tagen Sopransolo und Frauenchor Und dem Leben des ganzen Hauses Israel Yit'gadal v'yit'kadash sh'me¯ raba, amen Schnell und in naher Zeit, b'al'ma div'ra chir'ute¯, amen, Sprechet: Amen! v'yam'lich mal'chute¯ b'chaye¯chon uv'yome¯chon Sein großer Name sei gepriesen uv'chaye¯ d'chol be¯t Yis'rae¯l, In Ewigkeit und Ewigkeit der Ewigkeiten! ba-agala uviz'man kariv, v'im'ru: amen. Gepriesen sei und gerühmt und verherrlicht Und erhoben und erhöht und gefeiert Y'he¯ sh'me¯ raba m'varach Und hocherhoben und gepriesen l'alam ul'al'me¯ al'maya. Der Name des Heiligen, gelobt sei er Noch über jedes Lob Sprecher Yit'barach v'yish'tabach v'yit'pa-ar Verzeih mir, Vater. Ich war rasend vor Fieber. v'yit'romam v'yit'nase¯ Habe ich dir wehgetan? Vergib mir. v'yit'hadar v'yit'aleh v'yit'halal Ich hatte vergessen, sh'me¯ d'kud'sha, b'rich Hu, dass auch du verwundbar bist. l'e¯la min kol bir'chata Aber du hast den ersten Fehler begangen, als du v'shirata, tush'b'chata v'nechemata, den Menschen nach deinem Ebenbild schufst, da-amiran b'al'ma, sanft und voller Fehler, liebender Gott, v'im'ru: amen. wie musst du leiden, wenn du von so weit weg voll Bedauern Y'he¯ sh'lama raba auf deine misslungene Handarbeit siehst – min sh'maya v'chayim ale¯nu zerbrechlich, töricht, todgeweiht. v'al kol Yis'rae¯l v'im'ru: amen. KADDISH 2 Oseh shalom bim'romav, Sprecher Hu ya-aseh shalom ale¯nu Mein kummervoller Vater, v'al kol Yis'rae¯l wenn ich dich nur v'im'ru: amen. trösten, an meine Brust drücken und wiegen, in den Schlaf Erhoben und geheiligt werde sein großer Name. Amen. wiegen könnte. Aber vielleicht In der Welt, die er nach seinem Willen erschaffen, Amen. kann ich dich in den Schlaf singen. Und sein Reich erstehe In eurem Leben und in euren Tagen Sopransolo und Frauenchor Und dem Leben des ganzen Hauses Israel Yit'gadal v'yit'kadash sh'me¯ raba, amen Schnell und in naher Zeit, b'al'ma div'ra chir'ute¯, amen, Sprechet: Amen! v'yam'lich mal'chute¯ b'chaye¯chon uv'yome¯chon Sein großer Name sei gepriesen uv'chaye¯ d'chol be¯t Yis'rae¯l, In Ewigkeit und Ewigkeit der Ewigkeiten! ba-agala uviz'man kariv, v'im'ru: amen. Gepriesen sei und gerühmt und verherrlicht Und erhoben und erhöht und gefeiert Y'he¯ sh'me¯ raba m'varach Und hocherhoben und gepriesen l'alam ul'al'me¯ al'maya. Der Name des Heiligen, gelobt sei er Noch über jedes Lob Und Gesang, Verherrlichung und Trostverheißung, 3. TEIL Die je in der Welt gesprochen wurde, Sprechet: Amen! SCHERZO

Fülle des Friedens Sprecher Und Leben möge vom Himmel herab uns Ich entführe dich Und ganz Israel zuteil werden, auf deinen Sprechet: Amen! Lieblingsstern, an den Ort, Der Frieden stiftet in seinen Himmelshöhen, der deiner Schöpfung am würdigsten ist. Und Stifte Frieden unter uns Hand in Hand wollen wir Und ganz Israel, bewundern, Sprechet: Amen! wie Vollendung funktioniert. Sprecher Das also ist dein himmlisches Königreich, Vater, Ruh dich aus, Vater. genauso, wie du es entworfen hast. Schlafe, Träume. Jedwedes unsterbliche Klischee noch intakt. Lass mich dir deinen Hüpfende Lämmer, Traum erfinden, wogender Weizen. lass mich ihn mit dir träumen, Tänzelnde so zart ich das kann. Sonnenstrahlen. Träumend vielleicht kann Aber irgendetwas ich dir helfen, dein Ebenbild stimmt nicht. aufs Neue zu erschaffen Das Licht ist matt. Die Luft steril. und es zu lieben. Weißt du, was nicht stimmt? Es gibt nichts zu träumen. Nichts zu wissen. Nirgendwohin zu gehen. Diese gelassenen, sorglosen, lächelnden Leute. Hast du auch sie nach deinem Ebenbild erschaffen?

Du bist Gelassenheit, aber auch Raserei. Ich weiß es, ich habe sie ertragen. Du bist Hoffnung, Und Gesang, Verherrlichung und Trostverheißung, 3. TEIL Die je in der Welt gesprochen wurde, Sprechet: Amen! SCHERZO

Fülle des Friedens Sprecher Und Leben möge vom Himmel herab uns Ich entführe dich Und ganz Israel zuteil werden, auf deinen Sprechet: Amen! Lieblingsstern, an den Ort, Der Frieden stiftet in seinen Himmelshöhen, der deiner Schöpfung am würdigsten ist. Und Stifte Frieden unter uns Hand in Hand wollen wir Und ganz Israel, bewundern, Sprechet: Amen! wie Vollendung funktioniert. Sprecher Das also ist dein himmlisches Königreich, Vater, Ruh dich aus, Vater. genauso, wie du es entworfen hast. Schlafe, Träume. Jedwedes unsterbliche Klischee noch intakt. Lass mich dir deinen Hüpfende Lämmer, Traum erfinden, wogender Weizen. lass mich ihn mit dir träumen, Tänzelnde so zart ich das kann. Sonnenstrahlen. Träumend vielleicht kann Aber irgendetwas ich dir helfen, dein Ebenbild stimmt nicht. aufs Neue zu erschaffen Das Licht ist matt. Die Luft steril. und es zu lieben. Weißt du, was nicht stimmt? Es gibt nichts zu träumen. Nichts zu wissen. Nirgendwohin zu gehen. Diese gelassenen, sorglosen, lächelnden Leute. Hast du auch sie nach deinem Ebenbild erschaffen?

Du bist Gelassenheit, aber auch Raserei. Ich weiß es, ich habe sie ertragen. Du bist Hoffnung, aber auch Reue. Sieh hin: Ein feuriges Rad! Ein Widder! Ein Stein! Ich weiß es. Soll ich ihn töten? Du hast mich bereut. Da! Das Blut verströmt und ich hab’s getan! Aber nicht Ich erfinde die da, diese diesen Traum. Glaubst du mir jetzt? Perfektionierten: Sie sind jenseits von Bereuen oder Hoffen. Es gibt sie nicht, Ich habe dich in meinen Traum eingesperrt, Vater, Vater, nicht einmal und du musst ihn bis zum Ende ertragen … in den Lichtjahren unseres Traumes. Ich zeige dir Sieh zur Höhe! jetzt einen Ganz hinauf! Traum. Einen, Was siehst du? der der Erinnerung Einen Regenbogen, von wert ist. mir für dich erschaffen! Komm mit mir zurück zum Stern des Bereuens. Meine Verheißung, Komm dorthin mein Bund! zurück, Vater, Sieh ihn dir an, Vater. wo träumen Und glaube! Glaube! Wirklichkeit Sieh dir meinen und Leiden Regenbogen an möglich ist – und sprich mir nach: in solchem Maß, wie du es GEPRIESEN … nie für möglich UND GEHEILIGET … gehalten hättest, SEI DER NAME DES MENSCHEN! und in diesem Leid wirst du dein Ebenbild endlich erkennen. Die Farben meines Regenbogens blenden dich, Vater, Sieh es dir an, mein Königreich auf Erden! ich weiß, Wunder des Lebens. sie tun deinen Augen weh. Mirakel des Alltags. Halte sie trotzdem offen. Gleißende Dreh dich nicht weg. Zaubereien … Da: Siehst du wie Sieh hin: Ein einfach und friedvoll brennender Dornbusch! alles wird, aber auch Reue. Sieh hin: Ein feuriges Rad! Ein Widder! Ein Stein! Ich weiß es. Soll ich ihn töten? Du hast mich bereut. Da! Das Blut verströmt und ich hab’s getan! Aber nicht Ich erfinde die da, diese diesen Traum. Glaubst du mir jetzt? Perfektionierten: Sie sind jenseits von Bereuen oder Hoffen. Es gibt sie nicht, Ich habe dich in meinen Traum eingesperrt, Vater, Vater, nicht einmal und du musst ihn bis zum Ende ertragen … in den Lichtjahren unseres Traumes. Ich zeige dir Sieh zur Höhe! jetzt einen Ganz hinauf! Traum. Einen, Was siehst du? der der Erinnerung Einen Regenbogen, von wert ist. mir für dich erschaffen! Komm mit mir zurück zum Stern des Bereuens. Meine Verheißung, Komm dorthin mein Bund! zurück, Vater, Sieh ihn dir an, Vater. wo träumen Und glaube! Glaube! Wirklichkeit Sieh dir meinen und Leiden Regenbogen an möglich ist – und sprich mir nach: in solchem Maß, wie du es GEPRIESEN … nie für möglich UND GEHEILIGET … gehalten hättest, SEI DER NAME DES MENSCHEN! und in diesem Leid wirst du dein Ebenbild endlich erkennen. Die Farben meines Regenbogens blenden dich, Vater, Sieh es dir an, mein Königreich auf Erden! ich weiß, Wunder des Lebens. sie tun deinen Augen weh. Mirakel des Alltags. Halte sie trotzdem offen. Gleißende Dreh dich nicht weg. Zaubereien … Da: Siehst du wie Sieh hin: Ein einfach und friedvoll brennender Dornbusch! alles wird, wenn du zu Von allen Ecken glauben bereit bist? und Enden ertönen die Stimmen deiner Glaube nur! Kinder, sie singen Glaube! dein Lob. KADDISH 3 Knabenchor Knabenchor b'al'ma div'ra chirute, amen, Yit'gadal v'yit'kadash sh'me¯ raba … v'yam'lich mal'chute¯ Erhoben und geheiligt werde sein großer Name. Amen. b'chaye¯chon uv'yome¯chon uv'chaye¯ d'chol be¯t Yis'rae¯l, Sprecher ba-agala uviz'man kariv, Wach noch v'im'ru: amen. nicht auf! Wie groß auch In der Welt, die er nach seinem Willen erschaffen, dein Schmerz ist – Und sein Reich erstehe ich werde In eurem Leben und in euren Tagen dir helfen, Und dem Leben des ganzen Hauses Israel ihn zu Schnell und in naher Zeit, ertragen. Sprechet: Amen!

Glaube, Sprecher liebender Gott, Der Regenbogen schwindet dahin. glaube an mich Unser Traum geht zu Ende. und du wirst das Wir müssen erwachen. Und das Morgengrauen ist eisig. himmlische Königreich auf Erden erblicken, FINALE so, wie du es wolltest. Glaube nur … Glaube … Sprecher Das Sieh, wie mein Morgengrauen ist Regenbogen die Gegend eisig. erhellt. Aber das Morgengrauen wenn du zu Von allen Ecken glauben bereit bist? und Enden ertönen die Stimmen deiner Glaube nur! Kinder, sie singen Glaube! dein Lob. KADDISH 3 Knabenchor Knabenchor b'al'ma div'ra chirute, amen, Yit'gadal v'yit'kadash sh'me¯ raba … v'yam'lich mal'chute¯ Erhoben und geheiligt werde sein großer Name. Amen. b'chaye¯chon uv'yome¯chon uv'chaye¯ d'chol be¯t Yis'rae¯l, Sprecher ba-agala uviz'man kariv, Wach noch v'im'ru: amen. nicht auf! Wie groß auch In der Welt, die er nach seinem Willen erschaffen, dein Schmerz ist – Und sein Reich erstehe ich werde In eurem Leben und in euren Tagen dir helfen, Und dem Leben des ganzen Hauses Israel ihn zu Schnell und in naher Zeit, ertragen. Sprechet: Amen!

Glaube, Sprecher liebender Gott, Der Regenbogen schwindet dahin. glaube an mich Unser Traum geht zu Ende. und du wirst das Wir müssen erwachen. Und das Morgengrauen ist eisig. himmlische Königreich auf Erden erblicken, FINALE so, wie du es wolltest. Glaube nur … Glaube … Sprecher Das Sieh, wie mein Morgengrauen ist Regenbogen die Gegend eisig. erhellt. Aber das Morgengrauen ist da. immer und ewig werden Vater, wir haben wir uns neu erschaffen, einen Tag gewonnen. neu erschaffen, auf immer Wir haben unser Kaddisch geträumt und ewig neu erschaffen! und sind lebendig aufgewacht. Leiden und neu erschaffen! Guten Morgen, Vater. Verbunden durch unseren Sopransolo, Knabenchor und Chor Regenbogen können wir, Y'he¯ sh'me¯ raba m'varach du und ich, immer noch l'alam ul'al'me¯ al'maya. unsterblich sein. Das ist unser Bund. Und ihn zu heiligen Yit'barach v'yish'tabach v'yit'pa-ar ist unsere Heiligkeit … Es ist nicht v'yit'romam v'yit'nase¯, ganz der Bund, den wir einmal v'yit'hadar v'yit'aleh v'yit'halal geschlossen haben, vor langer Zeit, sh'me¯ d'kud'sha, b'rich Hu, als es noch den alten, ersten Regenbogen gab. l'e¯la min kol bir'chata Aber damals war ich noch dein hilfloses Kind. v'shirata, tush'b'chata v'nechemata, An dich geklammert, ohne dich tot. da-amiran b'al'ma, Wir sind beide älter geworden, v'im'ru: amen. du und ich. Und wie ich nicht betrübt bin, Y'he¯ sh'lama raba sei auch du nicht betrübt. min sh'maya v'chayim ale¯nu Glätte deine Stirn; v'al kol Yis'rae¯l, Blick wieder voll Güte auf mich, v'im'ru: amen. auf uns, auf alle diese Kinder Gottes Oseh shalom bim'romav, hier in diesen heiligen Hallen. Hu ya-aseh shalom ale¯nu Dann werden auch wir wieder v'al kol Yis'rae¯l, voll Güte zu dir aufblicken. v'im'ru: amen.

O mein Vater; Gott des Lichtes; Sein großer Name sei gepriesen Geliebte Majestät. In Ewigkeit und Ewigkeit der Ewigkeiten! Mein Ebenbild, mein Ich! Wir sind Eins, trotz allem, Gepriesen sei und gerühmt und verherrlicht du und ich; gemeinsam leiden wir, Und erhoben und erhöht und gefeiert gemeinsam sind wir. Und auf Und hocherhoben und gepriesen ist da. immer und ewig werden Vater, wir haben wir uns neu erschaffen, einen Tag gewonnen. neu erschaffen, auf immer Wir haben unser Kaddisch geträumt und ewig neu erschaffen! und sind lebendig aufgewacht. Leiden und neu erschaffen! Guten Morgen, Vater. Verbunden durch unseren Sopransolo, Knabenchor und Chor Regenbogen können wir, Y'he¯ sh'me¯ raba m'varach du und ich, immer noch l'alam ul'al'me¯ al'maya. unsterblich sein. Das ist unser Bund. Und ihn zu heiligen Yit'barach v'yish'tabach v'yit'pa-ar ist unsere Heiligkeit … Es ist nicht v'yit'romam v'yit'nase¯, ganz der Bund, den wir einmal v'yit'hadar v'yit'aleh v'yit'halal geschlossen haben, vor langer Zeit, sh'me¯ d'kud'sha, b'rich Hu, als es noch den alten, ersten Regenbogen gab. l'e¯la min kol bir'chata Aber damals war ich noch dein hilfloses Kind. v'shirata, tush'b'chata v'nechemata, An dich geklammert, ohne dich tot. da-amiran b'al'ma, Wir sind beide älter geworden, v'im'ru: amen. du und ich. Und wie ich nicht betrübt bin, Y'he¯ sh'lama raba sei auch du nicht betrübt. min sh'maya v'chayim ale¯nu Glätte deine Stirn; v'al kol Yis'rae¯l, Blick wieder voll Güte auf mich, v'im'ru: amen. auf uns, auf alle diese Kinder Gottes Oseh shalom bim'romav, hier in diesen heiligen Hallen. Hu ya-aseh shalom ale¯nu Dann werden auch wir wieder v'al kol Yis'rae¯l, voll Güte zu dir aufblicken. v'im'ru: amen.

O mein Vater; Gott des Lichtes; Sein großer Name sei gepriesen Geliebte Majestät. In Ewigkeit und Ewigkeit der Ewigkeiten! Mein Ebenbild, mein Ich! Wir sind Eins, trotz allem, Gepriesen sei und gerühmt und verherrlicht du und ich; gemeinsam leiden wir, Und erhoben und erhöht und gefeiert gemeinsam sind wir. Und auf Und hocherhoben und gepriesen JMW_bernstein_SW_114x190_GzD_abf 21.02.18 16:45 Seite 1

Der Name des Heiligen, gelobt sei er Bernstein Noch über jedes Lob Und Gesang, Verherrlichung und Trostverheißung, Ein New Yorker Die je in der Welt gesprochen wurde, Sprechet: Amen! Fülle des Friedens Und Leben möge vom Himmel herab uns in Wien Und ganz Israel zuteil werden, Sprechet: Amen!

Der Frieden stiftet in seinen Himmelshöhen, Stifte Frieden unter uns s s

Und ganz Israel, e r g n o C

Sprechet: Amen! f o

y r a r b i L / F Sprechertext: Leonard Bernstein R © O Einzige autorisierte deutsche Fassung von Peter und Elly Weiser, 1998. Die Textgestalt des Sprechertextes folgt dieser Version. Abdruck der Texte und Übersetzungen mit freundlicher Genehmigung des Musikverlags © Boosey & Hawkes Bote & Bock, Berlin

ber 2018 Ab 17. Okto

Ab 17. Oktober 2018 – 5. Mai 2019

Judenplatz 8, Wien 1 · So–Do 10 – 18 Uhr, Fr 10 – 14 Uhr · www.jmw.at JMW_bernstein_SW_114x190_GzD_abf 21.02.18 16:45 Seite 1

Der Name des Heiligen, gelobt sei er Bernstein Noch über jedes Lob Und Gesang, Verherrlichung und Trostverheißung, Ein New Yorker Die je in der Welt gesprochen wurde, Sprechet: Amen! Fülle des Friedens Und Leben möge vom Himmel herab uns in Wien Und ganz Israel zuteil werden, Sprechet: Amen!

Der Frieden stiftet in seinen Himmelshöhen, Stifte Frieden unter uns s s

Und ganz Israel, e r g n o C

Sprechet: Amen! f o

y r a r b i L / F Sprechertext: Leonard Bernstein R © O Einzige autorisierte deutsche Fassung von Peter und Elly Weiser, 1998. Die Textgestalt des Sprechertextes folgt dieser Version. Abdruck der Texte und Übersetzungen mit freundlicher Genehmigung des Musikverlags © Boosey & Hawkes Bote & Bock, Berlin

ber 2018 Ab 17. Okto

Ab 17. Oktober 2018 – 5. Mai 2019

Judenplatz 8, Wien 1 · So–Do 10 – 18 Uhr, Fr 10 – 14 Uhr · www.jmw.at UNTER 26? MUSIK ERLEBEN ZUM HALBEN PREIS!

Gilt für alle Konzerte des Tonkünstler- Orchesters im Musikverein und für alle Veranstaltungen im Festspielhaus St. Pölten und in Grafenegg

ORCHESTER

TK_Anz_AP_Anzeigen_180316_RZ.indd 4 16.03.18 14:28 Emmanuel Tjeknavorian Violine UNTER 26? MUSIK ERLEBEN Arens © Uwe ZUM HALBEN PREIS! Emmanuel Tjeknavorian wurde in Wien geboren, erhielt ab dem Alter von fünf Jahren Geigenunterricht und trat als Siebenjähriger Gilt für alle Konzerte des Tonkünstler- das erste Mal öffentlich mit Orchester auf. Seit 2011 studiert er Orchesters im Musikverein und für bei Gerhard Schulz an der Universität für Musik und darstellende alle Veranstaltungen im Festspielhaus Kunst Wien. Beim Internationalen Jean-Sibelius-Violinwettbe- St. Pölten und in Grafenegg werb 2015 wurde er für die beste Interpretation des Sibelius- Violinkonzerts ausgezeichnet und errang den zweiten Preis.

Als «Rising Star» der European Concert Hall Organisation führt ihn in der Spielzeit 17-18 eine Tournee durch die renommierten Konzertsäle Europas. Emmanuel Tjeknavorian ist außerdem «Great Talent» des Wiener Konzerthauses. Zu den weiteren Höhepunkten der aktuellen Spielzeit zählen seine Debüts beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin in der Berliner Philhar- monie und beim Tonhalle-Orchester Zürich als Solist der Orpheum Stiftung Zürich. Wiedereinladungen führen ihn u. a. zu Konzerten mit den Wiener Symphonikern, dem hr-Sinfonieorchester und mit dem Bruckner Orchester Linz. Beim Rheingau Musik Festival und beim Hanko-Musikfestival in Finnland wurde er nach seinen Recitals umgehend wieder engagiert. Jeden dritten Samstag im Monat ist Emmanuel Tjeknavorian mit der Sendung «Der Klassik- Tjek» bei radio klassik Stephansdom zu hören. Am 17. März 2018 war er in Rolando Villazóns TV-Show «Stars von morgen» zu Gast. Emmanuel Tjeknavorian spielt auf einer Violine von Antonio Stradivari. ORCHESTER

TK_Anz_AP_Anzeigen_180316_RZ.indd 4 16.03.18 14:28 Carolyn Sampson Sopran © Marco Borggreve © Marco

Carolyn Sampson ist auf Opern- und Konzertbühnen in ihrer britischen Heimat sowie im übrigen Europa und den USA mit einem breit gefächerten Repertoire erfolgreich. An Opernhäusern wie der English National Opera in London, der Scottish Opera in Glasgow, der Opéra National in Paris sowie beim Glyndebourne Festival ist sie ein gern gesehener Gast mit Partien wie Dido («Dido and Aeneas»), Dorinda («Orlando»), Mozarts Pamina, Anne Trulove («The Rake’s Progress») und Debussys Mélisande.

Regelmäßig tritt Carolyn Sampson bei den BBC Proms auf und konzertiert mit Klangkörpern wie dem Concertgebouworchester Amsterdam, dem Freiburger Barockorchester, dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, dem Gewandhausor- chester Leipzig, den Wiener Symphonikern, dem Bach Collegium Japan und zahlreichen US-amerikanischen Orchestern. Als Lied­ interpretin glänzte sie in so renommierten Konzertsälen wie der Londoner Wigmore Hall, dem Amsterdamer Concertgebouw und der New Yorker Carnegie Hall. Regelmäßig arbeitet sie dabei mit dem Pianisten Joseph Middleton zusammen.Carolyn Sampson hat zahlreiche CDs bei verschiedenen Labels eingespielt, darunter die Lieder-Alben «Fleurs» und «A Verlaine Songbook». Zuletzt erschien das Album «Lost Is My Quiet», auf dem auch Duette mit dem Countertenor Iestyn Davies zu hören sind. Carolyn Sampsons Soloalbum «A French Baroque Diva» wurde 2015 bei den Gramophone Awards ausgezeichnet. Ruth Brauer-Kvam Sprecherin © Fabio Eppensteiner © Fabio

Ruth Brauer-Kvam wurde in Wien geboren. Sie studierte am Tanz-Gesang-Studio­ Theater an der Wien und schloss ihre Aus- bildung 1993 ab. Die Schauspielerin und Sängerin in Theater, Musical und Film ist seit 2007 Ensemblemitglied am Theater in der Josefstadt. Zudem ist sie als Malerin und Illustratorin tätig.

In zahlreichen Rollen konnten Besucher des Theaters in der Josefstadt und der Kammerspiele Ruth Brauer-Kvam bereits erleben. Derzeit spielt sie in der Hitchcock-Bearbeitung «Die 39 Stufen», in den vergangenen Jahren war sie als Gina Wegner in der Uraufführung von Daniel Kehlmanns «Der Mentor» (2012), als Schwester Maria Amnesia in Dan Goggins «Non(n)sens» (2012) oder als Baronin Eloise Wagner de Bousquet in Felix Mitterers «Galápagos» (2017) zu erleben, um nur einige Rollen zu nennen. Darüber hinaus war Ruth Brauer-Kvam etwa als Else Ehrenberg in Schnitzlers «Der Weg ins Freie» bei den Festspielen Reichenau zu Gast oder an der Komischen Oper Berlin in der Titelpartie von Emmerich Kálmáns romantischem Musical «Marinka». Auch in Film und Fernsehen ist die Schauspielerin gern gesehen und spielte u. a. in «Schnell ermittelt», «Braunschlag», «Altes Geld» und in der Krimi-Serie «Tatort» mit. Am 16. März 2018 hatte ihre erste Regiearbeit Premiere: Die Operette «Wiener Blut» in einer freien Bearbeitung am Bronski & Grünberg Theater. 2011 war Ruth Brauer-Kvam als beste Schauspielerin für ihre Rolle als Sally Bowles in «Cabaret» für einen Nestroy nominiert. Wiener Sängerknaben © Lukas Beck

Die Wiener Sängerknaben blicken auf eine lange Tradition zu- rück: Spätestens seit 1296 singen Knaben in der Wiener - kapelle. 1498 verlegte Maximilian I. seinen Hof samt Kapelle nach Wien. Musiker wie Wolfgang Amadeus Mozart, und wirkten am Wiener Hof; Joseph Haydn, Michael Haydn und sangen als Knaben im Chor. Bis 1918 sang der Chor ausschließlich für den Hof. Seit 1924 wurden an die 1000 Tourneen in 98 Länder unternommen.

Heute sind die Wiener Sängerknaben ein privater Verein. Rund 100 Knaben zwischen neun und 14 singen in vier Konzertchören. Zusammen absolvieren sie jährlich knapp 300 Auftritte vor einer halben Million Zuschauer. Als Hofmusikkapelle singen sie mit den Wiener Philharmonikern und dem Wiener Staatsopernchor die Messen in der Hofburgkapelle. Jedes Jahr wirken die Sänger- knaben bei Orchesterkonzerten mit. Beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker waren sie zuletzt 2016 unter zu Gast. Zahlreiche Tonaufnahmen, Filme und Doku- mentationen belegen die Popularität des Chores. Ausbildung und Tradition der Wiener Sängerknaben sind von der UNESCO als Immaterielles Kulturelles Erbe in Österreich gelistet. Zu Leonard Bernstein haben die Wiener Sängerknaben eine be- sondere Verbindung: Sie sangen 1977 unter Bernsteins Leitung bei der Uraufführung der revidierten Fassung von «Kaddish» mit. Die später entstandene Live-Aufnahme ist als CD erhältlich. Gerald Wirth Choreinstudierung © Lukas Beck

Gerald Wirth erhielt seine musikalische Ausbildung bei den Wiener Sängerknaben und am Bruckner-Konservatorium Linz. Der Komponist, Oboist und Pianist ist Spezialist für Gesang: 2001 wurde Gerald Wirth künstlerischer Leiter der Wiener Sänger- knaben, 2013 deren Präsident.

Mit 15 leitete Gerald Wirth seinen ersten Kinderchor, ein Jahr darauf gründete er einen Jugendchor und ein Triosonaten-En- semble. Von 1986 bis 1989 war er Kapellmeister bei den Wiener Sängerknaben, von 1989 bis 1991 Chordirektor am Landestheater Salzburg. Von 1991 bis 1998 war er künstlerischer Leiter des Calgary Boys , der Calgary Civic Symphony und Associate Conductor des Calgary Philharmonic Orchestra in Kanada. Gerald Wirth hat auf der ganzen Welt Chöre und Orchester dirigiert und singt und spielt selbst immer wieder. Gerald Wirths Hauptinter- esse gilt der Arbeit mit der Stimme; er hat eine eigene Methode entwickelt, die auch ungeübten Sängern hilft, sich in Musik zu finden und auszudrücken. Er hält international Workshops über jeden Aspekt von Vokalmusik. Seine eigenen Kompositionen sind oft von Mythen oder philosophischen Texten inspiriert; er kombi- niert Einflüsse aus Gregorianik und Weltmusik. Er hat Opern, Oratorien, Messen, Motetten, Lieder und zahlreiche Arrange- ments für Chor geschrieben. 2010 wurde seine Oper «Der Bettel- knabe» im Wiener Musikverein, 2016 die symphonische Kantate «Carmina austriaca» beim Grafenegg Festival uraufgeführt. Wiener Singverein © Singverein ©

Der Chor der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien zählt zu den besten Konzertchören der Welt. 1858 als Zweigverein der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien gegründet, wurden vom Singverein zentrale Werke des Chorrepertoires uraufgeführt, darunter «Ein deutsches » von Brahms, Verdis «Ave Maria», Bruckners «», Mahlers achte Symphonie und Franz Schmidts «Buch mit sieben Siegeln». Mit Johannes Prinz, seit 1991 Chordirektor, ging der Wiener Singverein ins 21. Jahr- hundert. Regelmäßig arbeitet er mit Dirigenten wie , , Mariss Jansons, , , Sir und zusammen. International beachtete Aufnahmen entstanden zuletzt mit Mahlers zweiter und dritter Symphonie unter . 2013 erschien der Livemitschnitt des Jubiläumskonzerts zum 200. Geburtstag der Gesellschaft der Musikfreunde mit Händels «Alexanderfest» unter .

Künstlerisch ist der Singverein im Wiener Musikverein zuhause. Regelmäßig wird der Chor zu internationalen Gastauftritten ein- geladen. Bei den Salzburger Osterfestspielen trat er 2017 unter Christian Thielemanns Leitung auf. Am Beginn der Konzertsai- son 17-18 bestritt der Chor mit dem Gewandhausorchester Leipzig unter eine Tournee durch Deutsch- land, Frankreich, China und Japan und konzertierte mit dem Cleveland Orchestra unter Franz Welser-Möst in Luxemburg. Johannes Prinz Choreinstudierung © Studio Wilke ©

Johannes Prinz, 1958 in Wolfsberg, Kärnten, geboren, kam in einem musisch geprägten Elternhaus schon früh mit der Musik in Berührung. Im Alter von neun Jahren wurde er Mitglied der Wiener Sängerknaben. Bei Erwin Ortner besuchte er zahlreiche Chorleiterkurse. Seine Ausbildung absolvierte Johannes Prinz an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Er schloss die Studien der Musik- und Instrumentalmusikerziehung und die Ausbildung zum Gesangslehrer mit Auszeichnung ab. Zusätzlich studierte er hier Dirigieren bei Karl Österreicher.

Von 1982 bis 1992 leitete Prinz den Chor der Wiener Wirt- schaftsuniversität. Von 1988 bis 1995 übernahm er zusätzlich die Leitung des Kammerchors der Wiener Musikuniversität und von 1995 bis 2007 jene des Wiener Kammerchors. Die Gesell- schaft der Musikfreunde in Wien verpflichtete Johannes Prinz 1991 als Chordirektor des Wiener Singvereins. Als Gast über- nahm Johannes Prinz Choreinstudierungen beispielsweise beim Bayerischen Rundfunkchor, beim Berliner Rundfunkchor, beim Rias-Kammerchor und bei der Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor. In den vergangenen Jahren profilierte sich Johannes Prinz auch als Orchesterdirigent. 1985 erhielt Prinz einen Lehrauftrag an der Wiener Musikuniversität. Seit 2000 ist er Professor für Chorleitung an der Kunstuniversität Graz. Er leitet internationale Chorleiterkurse und Masterclasses und ist Jurymitglied bedeutender Chorwettbewerbe. Yutaka Sado Dirigent © Peter Rigaud Peter ©

Yutaka Sado, in Kyoto geboren, gilt als einer der bedeutendsten japanischen Dirigenten unserer Zeit. Chefdirigent des Tonkünstler- Orchesters Niederösterreich ist er seit der Saison 15-16. Ob Berliner Philharmoniker, Konzerthausorchester Berlin, London Symphony Orchestra, Bayerisches Staatsorchester, die Sym- phonieorchester von BR, NDR, SWR und WDR, Sächsische Staatskapelle Dresden, Gewandhaus­orchester Leipzig, Mahler Chamber Orchestra, Orchestre de Paris oder Santa Cecilia Rom: Die Liste der führenden Orchester, die Yutaka Sado diri- giert hat und wieder dirigieren wird, ist beeindruckend. Seine Karriere entwickelte sich außerhalb Japans zunächst vor allem in Frankreich, wo er 1993 Chef des Orchestre Lamoureux Paris wurde. Yutaka Sado gewann nach mehrjährigen Assistenzen bei Leonard Bernstein und Seiji Ozawa wichtige Dirigier-Preise wie 1989 den Grand Prix des 39. «Concours international de jeunes chefs d'orchestre» in Besançon und 1995 den Grand Prix der Leonard Bernstein Jerusalem International Music Competition. Seine enge Verbundenheit zu Bernstein führte ihn als Conductor in Residence auch zum Pacific Music Festival in Sapporo.

Seit 2005 ist Yutaka Sado Künstlerischer Direktor des Hyogo Performing Arts Center (PAC) und Chefdirigent des PAC-Orches- ters. Sados Bekanntheitsgrad in Japan ist enorm, nicht zuletzt dank einer TV-Sendung, in der er als Dirigent und Moderator Interessierten die Welt der klassischen Musik näherbrachte. Tonkünstler-Orchester Niederösterreich Chefdirigent Yutaka Sado © Johannes Brunnbauer ©

Das Tonkünstler-Orchester ist mit seinen drei Residenzen – im Musikverein Wien, im Festspielhaus St. Pölten und in Grafenegg – einer der größten und wichtigsten musikalischen Botschafter Österreichs. Den Kernbereich der künstlerischen Arbeit bildet das traditionelle Orchesterrepertoire von der Klassik über die Romantik bis zur Musik des 20. Jahrhunderts. Chefdirigent ist seit der Saison 15-16 Yutaka Sado.

Alternative Programmwege der Tonkünstler werden von Musi- zierenden, Publikum und Presse gleichermaßen geschätzt. Die Einbeziehung von Genres wie Jazz und Weltmusik im Rahmen der «Plugged-In»-Reihe sichert dem Orchester seit mehr als zehn Jahren einen fixen Platz am Puls der Zeit. Mit Aufführungen zeitgenössischer Kompositionen stellen sich die Tonkünstler dem aktuellen Musikgeschehen. Ein Composer in Residence, unter ihnen Brett Dean, HK Gruber, , Jörg Widmann, Matthias Pintscher, Christian Jost und Brad Lubman, arbeitet mit den Tonkünstlern im Rahmen des Grafenegg Festi- vals zusammen. Komponisten wie Arvo Pärt, Kurt Schwertsik, Friedrich Cerha und Bernd Richard Deutsch schrieben Auftrags- werke für das Orchester.

Die Tonkünstler sind das einzige österreichische Symphonie­ orchester, das über drei Residenzen verfügt. Eine fast 70-jährige Tradition verbindet sie mit den Sonntagnachmittags-Konzerten im Wiener Musikverein, der noch heute erfolgreichsten Pro- grammreihe der Tonkünstler. Das Festspielhaus St. Pölten wurde am 1. März 1997 von den Tonkünstlern feierlich eröffnet. Seither gestalten sie als Residenzorchester mit Opern-, Tanz- und Vermittlungsprojekten und umfangreichen Konzertange­ boten einen entscheidenden Anteil des künstlerischen Gesamt- repertoires in der niederösterreichischen Landeshauptstadt. In Grafenegg, wo mit dem Wolkenturm – auch er wurde von den Tonkünstlern eingeweiht – und dem Auditorium akustisch her- ausragende Spielstätten zur Verfügung stehen, konzertieren die Tonkünstler als Festival-Orchester. Eröffnet wird die Sommer- saison in Grafenegg alljährlich mit der Sommernachtsgala, die in Österreich und mehreren Ländern Europas im Fernsehen und im Radio ausgestrahlt wird.

Wechselvolle Geschichte der Tonkünstler seit 1907

Die wechselvolle Orchestergeschichte wurde in hohem Maße von den politischen und gesellschaftlichen Ereignissen und Umwälzungen des 20. Jahrhunderts beeinflusst. Im Oktober 1907 gab das Wiener Tonkünstler-Orchester mit 83 Musikern sein erstes Konzert im Wiener Musikverein; am Pult standen keine Geringeren als der Dvoˇrák-Schüler Oskar Nedbal, Hans Pfitzner und Bernhard Stavenhagen, ein Schüler Franz Liszts. Unter der Leitung von Franz Schreker gestaltete das Wiener Tonkünstler-Orchester 1913 die Uraufführung der «Gurre-­ Lieder» von Arnold Schönberg. Von 1919 bis 1923 war Wilhelm Furtwängler Chefdirigent des Orchesters. Bruno Walter, Otto Klemperer, Felix Weingartner, Hermann Abendroth und Hans Knappertsbusch dirigierten die Tonkünstler in den Folgejahren.

Das gegenwärtige Tonkünstler-Orchester ging aus dem nach Ende des Zweiten Weltkriegs gegründeten Landessymphonie­ orchester Niederösterreich hervor. Bedeutende Musikerpersön- lichkeiten wie Walter Weller, Heinz Wallberg, Miltiades Caridis, Tonkünstler-Orchester Niederösterreich

KONZERTMEISTER/IN Lieke te Winkel, Chiril Maximov**, Alexander Gheorghiu, Vahid Khadem-Missagh 1. VIOLINE Gyula Szép, Alois Wilflinger, Susanne Masetti, Martha Wagner, Gerhard Fechner, Ines Miklin, Teodora Sorokow, Xuan Ni, Maria Fomina, Sophie Kolarz-Lakenbacher, Sophie Gansch, Yaromyr Babskyy, Maria Stieger, Aleksandra Bucholc, Bhoiravi Achenbach 2. VIOLINE Julia Mann, Natalia Sagmeister, Peter Erhart, Kora Lemberg, Evelina Ivanova-Peham, Gerald Hinterndorfer, Dora Huber, Liselotte Murawatz, Judith Steiner, Isabelle Reinisch, Yuka Bartosch-Murakami, Noriko Takenaka, Stephanie Grandpierre, Veronika Wincor, Angelika Wimmer, Cornelia Neumann VIOLA Gertrude Rossbacher*, Nikita Gerkusov, Herbert Suchy, Martin Fuchs, Christian Knava, Robert Stiegler, Peter Ritter, Susanne Stockhammer, Stefan Sinko, Andreas Winkler, Victoria Fónyad-Joó, Terez Brandl, Mary Motschman VIOLONCELLO Georgy Goryunov*, Martin Först, Ursula Erhart-Schwertmann, Cecilia Sipos, Martin Dimov, Thomas Grandpierre, Sebastian Dozler, Iris-Meongwon Cho, Kanade Oshima KONTRABASS Michael Seifried, Ernö Rácz, Bernhard Binder, Mathias Kawka-Rona, Johannes Knauer, Simon Pennetzdorfer, Lukas Palfy-Ströcker FLÖTE Walter Schober, Heidrun Lanzendörfer, Friederike Herfurth-Bäz, Birgit Fluch-Latini OBOE Barbara Ritter, Andreas Gschmeidler, Johannes Strassl, Theresia Melichar KLARINETTE Helmut Wiener, Christoph Moser, Kurt Franz Schmid, Stefan Vohla FAGOTT Gottfried Pokorny, Andor Csonka, Christian Karácsonyi, Barbara Loewe HORN Jonas Rudner, Christoph Peham, Sebastian Löschberger, Michel Gasciarino, Markus Hartner, Franz Pickl TROMPETE Thomas Lachtner, Thomas Bachmair, Helmut Demmer, Josef Bammer POSAUNE Andreas Eitzinger, Gabriel Antão, Erik Hainzl, Wolfgang Gastager TUBA Michael Pircher HARFE Silvia Radobersky PAUKE Gunter Benedikt, Margit Schoberleitner SCHLAGWERK Bence Kulcsár, Joachim Murnig

GESCHÄFTSFÜHRUNG Frank Druschel, Johannes Sterkl, Barbara Sorgner (Assistenz) ORCHESTER- UND BETRIEBSBÜRO Samo Lampichler, Suzanne Blaha-Zagler, Julia Eder, Roswitha Wallisch-Gepart, Irmtraud Madl (Orchesterinspektion) NOTEN-BIBLIOTHEK Nikolaus Blach, Heidi Abel, Wilfried Edlinger ORCHESTER-LOGISTIK Emil Zitarevic, Nenad Djordjevic, Christian Pehatschek DRAMATURGIE UND PRESSE Ute van der Sanden MARKETING Edith Schweitzer, Viktoria Bauer MUSIKVERMITTLUNG Lena Jaeger, Bettina Kattinger VERKAUF UND SERVICE Sandra Kritzinger, Sylvia Bestenlehner, Magdalena Brunner, Gabriele Fränzl, Inga Freuis, Romana Köstler, Karin Lissinna, Orsolya Molnár, Doris Moutesidis, Julia Nendzig, Sebastian Schmid, Nina Stainer, Helene Steiner, Anita Überacker *Instrumente zur Verfügung gestellt von der Dkfm. Angelika Prokopp Privatstiftung **Instrument zur Verfügung gestellt von der Oesterreichischen Nationalbank , Kristjan Järvi und Andrés Orozco-Estrada waren seither Chefdirigenten des Orchesters. Weitere wichtige künst- lerische Impulse erhalten die Tonkünstler von ihren Gastdiri- genten. In den vergangenen Jahren begrüßten sie viele namhafte Dirigentinnen und Dirigenten in ihren Konzerten, unter ihnen Kent Nagano, Julia Jones, Michail Jurowski, Tomáš Netopil, Andrej Boreyko, Jakub Hruša, Gilbert Varga, Simone Young, Micha´l Nesterowicz und Robert Trevino. Mit angesehenen Orchesterleitern wie Hugh Wolff, Krzysztof Urba´nski, Michael Schønwandt, Jun Märkl, Dmitrij Kitajenko und John Storgårds verbindet die Tonkünstler eine teils langjährige und freund- schaftliche Zusammenarbeit.

Zu den solistischen Partnerinnen und Partnern des Orchesters zählen neben vielen anderen Joyce DiDonato, Lisa Batiashvili, Elisabeth Kulman, Aida Garifullina, Alban Gerhardt, Cameron Carpenter, Sol Gabetta und Michael Schade sowie die Pianisten Rudolf Buchbinder, Fazıl Say, Lars Vogt, Kit Armstrong und Lang Lang. Auch die Violinvirtuosinnen und -virtuosen Augustin Hadelich, Alina Pogostkina, Christian Tetzlaff, Julia Fischer, Daishin Kashimoto, und Arabella Steinbacher sowie der Oboist Albrecht Mayer, die Klarinettistin Sabine Meyer und der Harfe- nist Xavier de Maistre traten mit den Tonkünstlern auf.

Tourneen führten die Tonkünstler in den vergangenen Jahren ins Baltikum, nach Großbritannien, Spanien, Slowenien, Tschechien und wiederholt nach Japan. Unter der Leitung von Chefdirigent Yutaka Sado gaben sie Anfang 2017 acht Konzerte in sechs Städten Großbritanniens. Nach der ersten großen Japan-Reise unter der Leitung von Yutaka Sado im Mai 2016 mit 14 Konzerten in den renommier­testen Sälen des Landes reisen das Orchester und Yutaka Sado im Mai 2018 erneut für drei Wochen nach Japan.

Ausführliche Orchesterbiografie: tonkuenstler.at FEST/SPIEL/HAUS/ Tipp / Festspielhaus St. Pölten ST/POELTEN/ ALANA ALEXANDER/ELLIOT: SYMPHONIC MOTOWN Broadway-Größen im Festspielhaus 19 APRIL 2018 www.festspielhaus.at LISA SIMONE: SAVION GLOVER & FRIENDS . MY WORLD TONKÜNSTLER

Musik/Jazz Sie ist die Tochter einer Tanz/Klassik Die Tap-Dance- Blues-Legende und hat erst spät den Legende Savion Glover legt eine heiße Gesang für sich entdeckt. Lisa Simo- Sohle aufs Festspielhaus-Parkett: Im ne war Technikerin der US Air Force, Alter von zwölf Jahren als „The Tap ehe sie am Broadway als Sängerin Dance Kid“ am Broadway berühmt reüssierte. In mehreren Soloalben geworden, hat der Choreograf und hat sie sich dem großen Erbe ihrer Tänzer eine musikalisch vielfältige Mutter Nina gestellt und mit ihrem Karriere eingeschlagen. Gemeinsam jüngsten Werk „My World“ endgültig mit dem Tonkünstler-Orchester unter ihre eigene Stimme gefunden. Tief in der Leitung von Garrett Keast bietet er der Gospeltradition verankert, schreit nun zu Musik von Leonard Bernstein, sich Lisa Simone den Blues von der George Gershwin und Duke Ellington Seele und haucht den Soul ins Mikro, eine musikalisch-tänzerischen Jam- bis es kein Halten mehr gibt. Session auf höchstem Niveau.

Sonntag, 15. April 2018, Donnerstag, 26. April 2018, 19.00 Uhr, Großer Saal 19.30 Uhr, Großer Saal Karten EUR 42, 38, 33, 26, 12 Karten EUR 42, 38, 33, 26, 12

Elliot unbenannt © Festspielhaus St. Pölten / Kalendarium

Vorschau: April/Mai 2018 Wir April 2018

fr 13 17.00 Uhr Programmpräsentation 2018/2019 Kleiner Saal Eintritt frei, Anmeldung an [email protected] verschlafen fr 13 19.30 Uhr Company Wayne McGregor Autobiography Großer Saal Tanz/Zeitgenössisches Ballett

so 15 19.00 Uhr Lisa Simone My World Großer Saal Musik/Jazz ein Drittel do 19 18.00 Uhr Programmpräsentation 2018/2019 19.30 Uhr Alana Alexander . Elliott . Tonkünstler Symphonic Motown Großer Saal Musik/Funk/Soul

so 22 16.00 Uhr La Strada Graz – Adrian Schvarzstein Seasons unseres Großer Saal Circus/Akrobatik/Live-Musik

do 26 19.30 Uhr Savion Glover & Friends . Tonkünstler Großer Saal Tanz/Klassik Lebens. Mai 2018

sa 05 19.30 Uhr Cloud Gate Dance Theatre of Taiwan Rice Großer Saal Tanz

mo 07 19.30 Uhr Tonkünstler-Orchester Brahms/Schostakowitsch Großer Saal Musik/Klassik

mi 09 18.00 Uhr Festspielhaus-Communities Yes.We.Share. Bühne Tanz/Musik

mi 16 18.00 Uhr prima la musica Junge Talente Kleiner Saal Musik/Klassik

do 17 19.30 Uhr Akram Khan Company XENOS Großer Saal Tanz/Live-Musik

do 24 18.30 Uhr SILK Fluegge Disastrous Bühne Tanz/Performance

mi 30 19.30 Uhr Mnozil Brass Cirque Großer Saal Musik/Blech Ö1 Club-Mitglieder nützen den Tag und

IMPRESSUM Herausgeber Niederösterreichische Kulturszene Betriebs GmbH, Kulturbe zirk 2, 3100 St. Pölten, genießen den Abend. T: +43(0)2742/90 80 80, F: +43(0)2742/90 80 81, www.festspielhaus.at. Für den Inhalt verantwortlich Thomas Gludovatz, Johannes Sterkl. Künstlerische Leiterin Brigitte Fürle. Redaktion Kern Markus Hennerfeind, Ute van Mit ermäßigtem Eintritt zu mehr als 20.000 der Sanden. Redaktion Umschlag Isabella Pohl. Gestaltung Kern parole, München. Produktion Walla Druck Wien. Termin-, Programm- und Besetzungsänderungen vorbehalten. Fotografieren, Ton- und Videoaufzeichnungen nicht Kulturveranstaltungen, dem Ö1 Magazin »ge- gestattet. Preis des Programmheftes: Euro 2,70 hört«, einer kostenlosen Kreditkarte u.­v.­m. Anmeldung auf oe1.ORF.at

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