Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland Emsnah, grenznah – Traditionen neu denken, Ideen und Visionen gemeinsam verwirklichen! INHALT Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

INHALT

1 ZUSAMMENFASSUNG 8

2 ABGRENZUNG DER REGION 13

3 AUSGANGSLAGE 16 Impressum Auftraggeber: LAG W.E.R.O.-Deutschland 3.1 Raum- und Siedlungsstruktur 16 c/o. Landkreis Leer 3.2 Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungsentwicklung 18 Amt für Wirtschaftsförderung 3.3 Wirtschaftsstruktur 21 Friesenstr. 26 3.3.1 Gewerbliche Wirtschaft, Handel, Dienstleistungen 21 26789 Leer 3.3.2 Landwirtschaft 26 3.3.3 Tourismus 28 Auftragnehmer: Grontmij GmbH 3.3.4 Wirtschaftsförderung und regionale Kooperationen 33 Postfach 34 70 17 3.4 Energie und Klimaschutz 34 28339 Bremen 3.5 Natur und Umwelt 36 3.6 Verkehr und Mobilität 38 Friedrich-Mißler-Straße 42 28211 Bremen 4 EVALUIERUNG 44

Bearbeitung: Grontmij GmbH 5 SWOT-ANALYSE 45 Dipl.-Ing. Roland Stahn (Projektleitung) Dipl.-Ing. Birte Adomat 6 ENTWICKLUNGSSTRATEGIE 54 Dipl. arch. Klaus Großpietsch 6.1 Kooperationen 54 6.2 Abstimmung mit übergeordneten Planungen 55 Bildnachweis: Die Quellen sind jeweils am Bild nachgewiesen. 6.3 Leitbild 58 Die Titelbilder haben jeweils das 6.4 Handlungsfelder 59 © Touristik GmbH

7 AKTIONSPLAN 82 Bearbeitungszeitraum: 07/2014 – 12/2014 Vorgelegt durch: Lokale Aktionsgruppe (LAG) W.E.R.O.-Deutschland 8 EINBINDUNG DER BEVÖLKERUNG 85 Harald Krebs (Vorsitzender der LAG) 8.1 Zukunftswerkstatt 85 8.2 Online-Beteiligung 89

9 ZUSAMMENSETZUNG DER LOKALEN AKTIONSGRUPPE (LAG) 93 REK 10 STRUKTUR DER LAG 95

02 | | 03 INHALT / ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

INHALT

11 FÖRDERBEDINGUNGEN 96 ABBILDUNGSVERZEICHNIS

11.1 Fördertatbestände 96 Abbildung 1: Abgrenzung der Region W.E.R.O.-Deutschland 13 11.2 Zuwendungsempfänger 100 Abbildung 2: Siedlungsstruktur 16 11.3 Zuwendungshöhen, Fördersätze und Antragsverfahren 100 Abbildung 3: Bevölkerungsentwicklung 2000 – 2013 in v. H. 18 Abbildung 4: Entwicklung des Durchschnittsalters 2000 – 2012 19 12 PROJEKTAUSWAHL 102 Abbildung 5: Bevölkerungsanteil über 65 Jahre 2012 – 2030 20 Abbildung 6: Entwicklung der Arbeitsplätze vor Ort 2008 – 2012 21 13 FINANZPLAN 104 Abbildung 7: Beschäftigtenindex nach Wirtschaftsbereichen 2008 – 2013 22 Abbildung 8: Entwicklung der Beschäftigungsquote 2003/2013 23 14 BEGLEITUNG UND BEWERTUNG 107 Abbildung 9: Auszubildende im Bereich der sozialversicherungspfl ichtig Beschäftigten 2007/2013 23 14.1 Monitoring 107 Abbildung 10: Weiblicher Beschäftigtenanteil 24 14.2 Selbstevaluation 107 Abbildung 11: Bruttowertschöpfung 25 14.3 Methodische Ansätze 108 Abbildung 12: Entwicklung der Bruttowertschöpfung 26 14.4 Ziele, Indikatoren und Kriterien in den drei Bewertungsbereichen 110 Abbildung 13: Betriebsentwicklung 2003 – 2010 27 Abbildung 14: Entwicklung der Viehhaltungsdichte 2003 – 2010 27 15 ANHANG 113 Abbildung 15: Entwicklung der Gefl ügelhaltung im LK Emsland 28 Anhang 1: Kooperationserklärungen 113 Abbildung 16: Touristische Kennziff ern 29 Anhang 2: Ergebnisse der Zukunftswerkstatt 118 Abbildung 17: Wasserstraßensystem 31 Anhang 3: Pressespiegel 134 Abbildung 18: Leitbild Hauptnetzwerk Wassertourismus 32 Anhang 4: Ergebnisse der Online-Beteiligung 144 Abbildung 19: Wachstumsregion Ems-Achse 33 Anhang 5: Projektblatt 161 Abbildung 20: Erneuerbare Energien – Anlagen 34 Anhang 6: Evaluierungsbericht 2007 – 2013 163 Abbildung 21: Erneuerbare Energien – Stromerzeugung 35 Anhang 7: Geschäftsordnung 171 Abbildung 22: Selbstversorgungsgrad erneuerbare Energien 35 Abbildung 23: Gewässergüte Nährstoff e für die Bearbeitungsgebiete Untere Ems 16 LITERATUR- UND QUELLENVERZEICHNIS 174 und Ems/Nordradde 37 Abbildung 24: Bundeswasserstraßen 38 Abbildung 25: Verkehrserschließung Straße 39 Abbildung 26: Verkehrserschließung Schiene 40 Abbildung 27: ÖPNV-Verbindungsmöglichkeiten an Schultagen 42 Abbildung 28: ÖPNV-Verbindungsmöglichkeiten (Bus) in den Schulferien 42 Abbildung 29: ÖPNV-Verbindungsmöglichkeiten (Bus) samstags 42 Abbildung 30: Liniennetzplan im Landkreis Leer 43 Abbildung 31: Handlungsfelder 59 Abbildung 32: Rangfolge der Handlungsfelder 60

04 | | 05 ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

Abbildung 33: Aktionsplan 83 TABELLENVERZEICHNIS Abbildung 34: Handlungsanleitung Zukunftswerkstatt 85 Abbildung 35: Online-Beteiligung nach Kommunen 90 Tabelle 1: Einwohner und Gebietsgröße 14 Abbildung 36: Veränderungsbedarf 91 Tabelle 2: Entwicklung der Fahrgastzahlen 2007 – 2011 41 Abbildung 37: Verbesserungsvorschläge nach Themenbereichen 91 Tabelle 3: Übersicht der Projekt- und Prozessdokumentation 44 Abbildung 38: Beteiligung nach Geschlecht 92 Tabelle 4: SWOT-Analyse 45 Abbildung 39: Altersstruktur der Teilnehmerinnen und Teilnehmer 92 Tabelle 5: Ziele im Handlungsfeld Demografi e 62 Abbildung 40: Verwendung des LEADER-Budget nach Handlungsfeldern 96 Tabelle 6: Ziele im Handlungsfeld Ortsentwicklung, Ortsgestaltung, Daseinsvorsorge 63 Tabelle 7: Ziele im Handlungsfeld kulturelle und regionale Identität 66 Tabelle 8: Ziele im Handlungsfeld Tourismus und Naherholung 68 Tabelle 9: Ziele im Handlungsfeld Naturschutz und Landwirtschaft 70 Tabelle 10: Ziele im Handlungsfeld Energie und Klimaschutz 72 Tabelle 11: Ziele im Handlungsfeld regionale Wirtschaftsentwicklung 76 Tabelle 12: Ziele im Handlungsfeld Mobilität / ÖPNV 78 Tabelle 13: Zusammensetzung der LAG 93 Tabelle 14: Projektauswahlkriterien 103 Tabelle 15: Indikativer Finanzplan 105 Tabelle 16: Bewertungsbereich „Prozess und Strukturen“ – Ziele, Indikatoren und Zielgrößen 111 Tabelle 17: Übersicht der Projekt- und Prozessdokumentation 163

06 | | 07 ZUSAMMENFASSUNG Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

1. Zusammenfassung*

Die Region Einrichtungen haben das Ortsbild häufi g verän- kern“ mit mehreren hunderttausend Übernach- Unterhaltungsaufwand aufgrund zunehmender dert – nicht selten auch negativ. tungen pro Jahr, handelt es sich in der Region Belastungen steigt. Die Region W.E.R.O.-Deutschland ist der deutsche Trotz der beschriebenen Entwicklungen sind die in- um touristische Einrichtungen und Attraktionen, Der ÖPNV ist überwiegend auf die Schülerbeför- Teil der deutsch-niederländischen Kooperation frastrukturelle Ausstattung und die Daseinsvorsor- die eher dem ruhigen, kulturorientierten und derung ausgerichtet und für andere Verkehrsteil- W.E.R.O. - Westerwolde (NL), Emsland (D), Rheider- ge in der Region als insgesamt gut zu bezeichnen. naturnahen Tourismus zuzuordnen sind. Proble- nehmer entsprechend unattraktiv. land (D) und Oldampt (NL). Aufgrund der bewähr- Die Bevölkerungsentwicklung war in den letzten me werden innerhalb der Angebote für Ferien- ten Zusammenarbeit der deutschen Kommunen Jahren in fast allen Kommunen positiv. Insge- wohnungen erkennbar. Hier ist ein Rückzug von Beteiligungsverfahren innerhalb dieser Region entstand schon 2000 samt ist die Bevölkerungszahl von 2000 – 2013 bisherigen Anbietern erkennbar, für den es oft daraus die LEADER-Region W.E.R.O.-Deutschland. um knapp 4% gestiegen. Die demografi schen keinen Ersatz gibt. Zur besseren Beurteilung der Ausgangslage sowie Die LAG hat beschlossen, diese Kooperation auch Entwicklungen werden trotz dieser positiven Ein touristisches Merkmal der Region sind die gu- zur Einbindung der Bevölkerung in den Ziel- und in der neuen Förderperiode fortzusetzen. Zunahme auch in der LEADER-Region W.E.R.O.- ten Voraussetzungen für den Wasser- und für den Entwicklungsprozess wurden unterschiedliche Die Region hat eine Größe von rd. 800 km² mit Deutschland zu einer erheblichen durchschnittli- grenzüberschreitenden Tourismus. Beteiligungsformen gewählt: knapp 75.000 Einwohnern. W.E.R.O.-Deutschland chen Alterung der Bevölkerung führen. Die Region hat einen Stromselbstversorgungsgrad liegt im äußersten Nordwesten Niedersachsens Die wirtschaftliche Entwicklung der Region ist aus erneuerbaren Energien von 172%. Der größte • Expertengespräche und grenzt unmittelbar an die Niederlande. durch einen starken Zuwachs von Arbeitsplätzen Teil stammt aus Windkraftanlagen. • Zukunftswerkstatt Verwaltungstechnisch gehören vier beteiligte innerhalb der letzten Förderperiode gekennzeich- Es gibt Bestrebungen, den Anteil erneuerbarer • Online-Beteiligung Kommunen oder kommunale Gebietsteile zum LK net. Der Zuwachs im Zeitraum 2008 – 2012 betrug Energien über die Nutzung von Geothermieanla- Leer, fünf Kommunen bzw. kommunale Gebiets- durchschnittlich knapp 14%. Die zusätzlichen Ar- gen weiter zu steigern. In der öff entlichen Zukunftswerkstatt am teile liegen im Landkreis (LK) Emsland. beitsplätze sind in fast allen Wirtschaftsbereichen Die Ems hat in der Region einzigartige Natur- 24. September 2014 in Bunde haben die rd. entstanden. Die Beschäftigtenquote konnte so in räume geschaff en, die in den letzten Jahrzehn- 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Vorstel- Ausgangslage allen Kommunen um 3 bis knapp 10 Prozentpunk- ten offi ziellen Schutzstatus bekommen haben. lungen über die Zukunft der Region in Bildern zum te gesteigert werden. Darüber hinaus gibt es Klärungsbedarf über die Ausdruck gebracht. Die in kleinen Gruppen gezeich- Siedlungsstrukturell ist die Region durch kleine Der Anteil der weiblichen Beschäftigten beträgt Nutzung und den gleichzeitigen Schutz von Ems neten „Botschaften“ sind in die Entwicklungsstra- und mittelgroße Grundzentren gekennzeichnet, 2013 durchschnittlich rd. 36%, 2008 waren es und Dollart. Dies erfolgt zurzeit im Rahmen eines tegie des REK eingefl ossen. Die Resonanz auf diese die z.T. mittelzentrale Teilfunktionen wahrzuneh- durchschnittlich 34%. „Masterplans Ems 2050“ mit wissenschaftlicher Form der Beteiligung war durchweg sehr positiv. men haben. Die benachbarten Mittelzentren Leer Einen besonderen Stellenwert in der Region hat Unterstützung und unter umfassender Beteili- Die angebotene Online-Beteiligung wurde von und Papenburg gehören nicht direkt zur LEADER- nach wie vor die Landwirtschaft, da sie maßgeb- gung regionaler Akteure. knapp 170 Bürgerinnen und Bürgern wahrge- Region, erfüllen aber für die Region alle entspre- lich das Landschaftsbild und die Landnutzung Die reiche Naturausstattung hat auch zur Folge, nommen. Ebenso wie in der Zukunftskonferenz chenden Funktionen. beeinfl usst. Parallel zu einem starken Betriebs- dass alternative Nutzungsvorhaben oft schwierig beschäftigten sich die Teilnehmerinnen und Aufgrund wirtschaftlicher und demografi scher rückgang ist die Viehhaltung weiter intensiviert zu realisieren sind. Teilnehmer vor allem mit der Zukunft ihrer Orte Einfl ussfaktoren haben sich das Ortsbild und die worden, insbesondere im Bereich des Emslandes. Die verkehrliche Erschießung der Region ist sehr im Zusammenhang mit der demografi schen funktionale Entwicklung der Orte in den letzten Die starke Ausdehnung der Gefl ügelhaltung hat gut. Die A31 verläuft von Süden nach Norden. Entwicklung und den Veränderungen der Versor- Jahren deutlich verändert. Zusammengefasst zu einer kritischen Betrachtung der Entwicklung Eine Reihe von Bundes-, Landes- und Kreisstra- gungsinfrastruktur und der Daseinsvorsorge. Der kann man eine Entwicklung beschreiben, die innerhalb der Bevölkerung und innerhalb der ßen ergänzen diese überregionale Verkehrsver- Frauenanteil bei dieser Form der Beteiligung war gekennzeichnet ist von einem Verlust vieler zuständigen Behörden geführt. bindung. Auch bahn- und wassertechnisch ist höher als bei der Zukunftswerkstatt. öff entlicher und privater Einrichtungen in den Auch der Tourismus hat eine positive Entwick- die Region gut erschlossen. Alle Verkehrsträger kleinen Orten und starken Ortsveränderungen lung zu verzeichnen, auch wenn es durch die sind in einem trimodalen Knotenpunkt in der Entwicklungsstrategie durch Funktionsverlagerungen in den zentralen Stilllegung der Transrapidversuchsstrecke 2011 Gemeinde Dörpen vereint. Orten. Traditionelle Einrichtungen (z.B. Einzelhan- einen herben Rückschlag gegeben hat. Mit Aus- Das Wirtschaftswegesystem ist umfangreich, Auf der Basis der Ergebnisse der verschiedenen Be- delsgeschäfte) konnten sich oft nicht halten, neue nahme des touristischen Zentrums „Schloss Dan- bereitet aber zunehmend Probleme, da der teiligungsformen und der Analyse der Ausgangs-

* Für eine leichtere Lesbarkeit des Textes wurde von einer geschlechtsspezifi schen Diff erenzierung von Worten und Formu- lierungen abgesehen. Entsprechende Textstellen gelten gleichwertig für alle Geschlechter.

08 | | 09 ZUSAMMENFASSUNG Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

situation wurden insgesamt acht Handlungsfelder Die Gewichtung der Handlungsfelder geht von für die Entwicklungsstrategie identifi ziert: einer Betrachtungsweise aus, die nicht wertet, Handlungsfeld Beispiele strategischer Zielsetzungen sondern sich an pragmatischen Gesichtspunkten • Demografi e orientiert. Die Handlungsfelder wurden in eine Demografi e • Die Region passt sich den demografi schen Entwicklungen an • Ortsentwicklung und -gestaltung Rangfolge gebracht, die sich davon ableitet, (Querschnittsthema) • Tourismus und Naherholung wie viele Aktivitäten in den Handlungsfeldern • Kulturelle und regionale Identität voraussichtlich stattfi nden werden oder zu er- Ortsentwicklung • Die Hauptorte stellen weiterhin die Daseinsvorsorge im engeren • Naturschutz und Landwirtschaft warten sind. Diese Annahmen leiten sich wieder- und -gestaltung, und weiteren Sinne für den gesamten Gemeinde- oder Stadt- • Energie und Klimaschutz um ab von den Ergebnissen der Bestands- Daseinsvorsorge bereich sicher • Regionale Wirtschaftsentwicklung analyse einschließlich der SWOT-Analyse und ganz • In allen Orten wird ein attraktives Wohnumfeld angestrebt • Mobilität /ÖPNV besonders von den Ergebnissen der Akteursbeteili- • In allen Orten wird das Zusammenleben von Jung und Alt gung. Die Rangfolge der Handlungsfelder spiegelt gefördert Dabei ist das Thema Demografi e als Querschnitts- sich in der Budgetverteilung auf die einzelnen Tourismus • Fortsetzung und Ausbau/Optimierung der gebiets- und grenz- thema zu betrachten, das in allen übrigen sieben Handlungsfelder wider. und Naherholung überschreitenden Aktivitäten im Bereich des Tourismus Handlungsfeldern zu berücksichtigen ist. Weitere Die strategischen und operativen Ziele in den • Private touristische Leistungsträger oder Anbieter erweitern Querschnittsthemen sind der Genderaspekt sowie jeweiligen Handlungsfeldern wurden mit den und verbessern ihr Angebot die Barrierefreiheit bzw. das Diskriminierungsver- Zielsetzungen der Regionalen Handlungsstrategie bot einzelner Bevölkerungsteile. Weser-Ems abgeglichen. Kulturelle • Stärkere Vernetzung von Kunst und Kultur in der Region und regionale Identität W.E.R.O.-Deutschland

Naturschutz • Natur und Landschaft sowie die landwirtschaftlichen Produk- und Landwirtschaft tionsgrundlagen werden so weit wie möglich geschont

Energie und Klimaschutz • Das Thema Klimaschutz wird integraler Bestandteil aller Aktivi- täten in den Bereichen Politik, Verwaltung und Öff entlichkeit

Regionale • Die Region unterstützt alle Entwicklungen zur Sicherung und Wirtschaftsentwicklung Schaff ung von Arbeitsplätzen

Mobilität / ÖPNV • Verbesserung der ÖPNV-Angebote – ÖPNV erreichbar/nutzbar/ bezahlbar für jeden

10 | | 11 ZUSAMMENFASSUNG / ABGRENZUNG DER REGION Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

2 Abgrenzung der Region

Aktionsplan Förderbedingungen Die Region W.E.R.O. - Deutschland ist der und Projektauswahlkriterien deutsche Teil der deutsch-niederländischen Die LAG W.E.R.O.-Deutschland plant, die Umset- Kooperation W.E.R.O.-Westerwolde (NL), zung der Entwicklungsstrategie in den nächsten Die Förderung öff entlicher und privater Vorhaben Emsland (D), Rheiderland (D) und Oldampt Jahren durch eine Reihe von klar strukturierten orientiert sich an dem Grundsatz, dass der Förder- (NL). Aufgrund der bewährten Zusammen- Aktivitäten zu unterstützen. Diese Aktivitäten rahmen vorgegebener Förderrichtlinien auf EU-, arbeit der deutschen Kommunen innerhalb gliedern sich in folgende vier Bereiche: Bundes- und Landesebene nicht eingeschränkt dieser Region entstand schon 2000 daraus wird. die LEADER-Region W.E.R.O.-Deutschland. • Steuerung und Entscheidung Das REK beschreibt zu jedem Handlungsfeld die Die LAG hat beschlossen, diese Kooperation • Kommunikation und Impulse grundsätzlichen Fördertatbestände und listet in fast unveränderter geografi scher Form • Projektberatung und -begleitung beispielhaft einzelne Vorhaben auf. auch in der neuen Förderperiode fortzuset- • Monitoring und Evaluierung Private und öff entliche Vorhaben sollen jeweils zen. mit 50% der förderfähigen Ausgaben aus ELER- Zwei Änderungen im Vergleich zur bisheri- Die inhaltlichen Schwerpunkte konzentrieren sich Mitteln gefördert werden. Kooperationsprojekte gen Regionsabgrenzung ergeben sich in der auf die Bereiche Kommunikation und Impulse erhalten einen um zehn Prozentpunkte erhöh- Samtgemeinde sowie der Stadt Ha- sowie Projektberatung und -begleitung. Neben ten Fördersatz. Die Förderobergrenze beträgt ren. Die Gemeinden Lathen, und der Umsetzung möglichst vieler Projektideen ist 100.000,- € pro Projekt. Die Förderuntergrenze schließen sich der LEADER- ein weiteres wichtiges Ziel der beiden genannten beträgt 2.500,- € pro Projekt. Das Antragsverfah- Region Hümmling an. Der Ortsteil Wesuwe Aktionsbereiche, den LEADER-Prozess stärker als ren soll kontinuierlich erfolgen. der Stadt Haren, der bislang Teil der Region bisher in der Region bekannt zu machen und zur Das Projektauswahlverfahren orientiert sich an W.E.R.O.-Deutschland war, gehört nunmehr Mitwirkung insbesondere privater Personen anzu- einer Liste von Projektauswahlkriterien, von denen vollständig zur LEADER-Region „Moor ohne regen. Die Förderung privaten Engagements setzt die Basiskriterien erfüllt sein müssen, um in die Pro- Grenzen“. Die übrigen Gemeinden der Samt- sich fort in der gleichrangigen Förderung privater jektauswahl durch die LAG zu gelangen. Zusatzkri- gemeinde verbleiben in der Region W.E.R.O.- Projekte gegenüber öff entlichen Projekten. terien dienen der LAG als Entscheidungshilfe. Deutschland.

Quelle: Landkreis Leer Abbildung 1: Abgrenzung der Region W.E.R.O.-Deutschland (Original-Maßstab 1:100.000)

12 | | 13 ABGRENZUNG DER REGION Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

Tabelle 1: Einwohner und Gebietsgröße1 Alle Kommunen haben grenzüberschreitende fahrtsstraße zu, auf der die auf der Meyer Werft in Kontakte in teilweise sehr intensiver Form (z.B. Papenburg gebauten Schiff e die off ene See errei- Europaschule in Rhede). Es fi ndet grenzüber- chen können. Auch die (Verkehrs-)Häfen in Haren, Stadt / Gemeinde Größe in Einwohner Einwohner/ schreitend täglich ein Austausch von Aktivitäten Dörpen und Ditzum (Gemeinde Jemgum) haben km2 km2 in vielfältigster Form statt. Ein „grenzenloses“ lokal und regional eine hohe Bedeutung. Europa wird in der W.E.R.O.-Region täglich gelebt Allerdings sind auch Probleme im Zusammenhang Bingum (Stadt Leer), LK Leer 8,88 1.568 179 und ist auch ein Faktor des Erfolges der Region mit der Funktion der Ems als Schiff fahrtstraße zu Gemeinde Bunde, LK Leer 121,0 7.566 62 in wirtschaftlicher Hinsicht. Gleichzeitig hat sich konstatieren: Notwendige Infrastruktureingriff e in trotz aller Gemeinsamkeiten auf beiden Seiten das Flusssystem in der Vergangenheit haben zu er- Gemeinde Jemgum, LK Leer 78,48 3.597 46 der Grenze eine kulturelle und soziale Identität heblichen ökologischen Veränderungen geführt. Stadt Weener, LK Leer 81,24 15.430 190 bewahrt, von deren Austausch beide Seiten profi - Maßnahmen, um die Belastungen für die Ökosys- tieren. teme zu mindern oder auszugleichen, haben zu Stadt Papenburg (OT Aschendorf, 49,75 8.797 177 Die A 31 hat sich in den letzten Jahren für alle Auswirkungen in anderen Bereichen geführt, z.B. OT Herbrum), LK Emsland Kommunen als außerordentlich bedeutsames im Landwirtschaftssektor. Auch hier zeigt sich die Samtgemeinde Dörpen, LK Emsland 209,02 16.052 76 Infrastrukturprojekt erwiesen, das ebenfalls als verbindende Funktion der Ems, denn nahezu alle Voraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg der Eingriff e sind in ihren Auswirkungen in allen Kom- Stadt Haren, LK Emsland 90,02 14.200 158 Region gelten kann. Die Ansiedlung neuer Unter- munen der Region W.E.R.O.-Deutschland spürbar. SG Lathen (Gde. , Gde. Oberlan- 87,08 3.457 76 nehmen in der Region und auch die Sicherung Die genannten regionalen Bindeglieder haben gen, Gde. ), LK Emsland bereits bestehender Arbeitsplätze wären ohne die dazu geführt, dass die Akteure in der Region A 31 weitaus schwieriger gewesen. Auch der Tou- W.E.R.O.-Deutschland sich als eigenständige Gemeinde Rhede (Ems), LK Emsland 74,99 4.180 56 rismus hat von der schnellen Verkehrsverbindung Region innerhalb der beiden Landkreise sehen, in W.E.R.O.-Deutschland gesamt 800,46 74.847 93 aus den Ballungsräumen in NRW und NL an die der sie zusammen leben, arbeiten, die Gegenwart Küste profi tiert, auch wenn die Region insgesamt und die Zukunft gestalten und auch den nächsten Quelle: LSN-online, Tabelle K1020014 (31.12.2013), Stadt Leer, Stadt Haren, Stadt Papenburg vor allem als Transitraum zu verstehen ist. LEADER-Prozess gemeinsam durchführen wollen. Die Ems ist aus touristischer Sicht das hervor- Der LEADER-Prozess bietet eine Plattform, auf der stechende Merkmal und der Anziehungspunkt – unabhängig von Kreisgrenzen – Probleme, vor Damit umfasst die Region eine Gesamtfl äche von Städte und (Samt-)Gemeinden in der LEADER- für Wassersportler, aber auch für Radtouristen allem aber die Chancen dieser Region analysiert rd. 800 km2 mit knapp 75.000 Einwohnern. Region begründen: sowie für Camper. Die aus wirtschaftlicher Sicht und in eine positive Regionalentwicklung über- Die Bevölkerungsdichte liegt mit 93 EW pro wichtigste Funktion kommt der Ems als Schiff - führt werden können. km2 etwas unter dem Niveau des LK Emsland • die Grenze zu den Niederlanden (109 EW/km2) und deutlich unter der des LK Leer • die Autobahn A 31 mit 152 EW/km2. • die Ems. Neben den gemeinsamen naturräumlichen Gegebenheiten, auf die ausführlich im REK der Alle drei Bindeglieder sind von zentraler Bedeu- letzten Förderperiode eingegangen wurde2, gibt tung für die Region in wirtschaftlicher, politischer, es drei zentrale Merkmale und Bindeglieder, die sozialer und kultureller Hinsicht. die Kooperation der insgesamt neun beteiligten

1 Aufgrund des Gebietszuschnittes mussten einzelne Werte individuell ermittelt werden. 2 Vgl. Ingenieurbüro Grote 2007: 6f.

14 | | 15 AUSGANGSLAGE Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

3 Ausgangslage

Das vorliegende Konzept ist die Fortschreibung Auch weitere, raumstrukturelle Merkmale haben vor allem im Rheiderland typische Straßendörfer Region. Diese insgesamt sehr heterogene Siedlungs- des REK W.E.R.O.-Deutschland 2007 (vgl. Fn 2). Die sich gegenüber 2007 nicht wesentlich verändert entstanden sind (s. Abb. 2). Darüber hinaus sind auch struktur ist mit einer relativ aufwendigen, also kos- Fortschreibung baut auf dem REK von 2007 auf. (vgl. REK). Zusammengefasst sind vor allem fol- Kleinstsiedlungen und Einzelgehöfte typisch für die tenintensiven öff entlichen Infrastruktur verbunden. Dementsprechend werden Veränderungen zu gende Merkmale herauszustellen: 2007, die regionalen Besonderheiten sowie neue Themen und Ziele explizit hervorgehoben. • Die rel. dünne Besiedlung sowie die weitläu- Die Grundlage für die Bestimmung der Ausgangs- fi ge Siedlungsstruktur führen zu Problemen lage und der darauf aufbauenden SWOT-Analyse bei der Nahversorgung sowie der Mobilität. bildet die Analyse und fachliche Bewertung von • Die Region ist durch ein System von Bun- vorliegenden Planungen, Gutachten, Strategien, desautobahnen, Bundes-, Landes-, Kreis und Programmen und Konzepten, Berichten sowie Pro- Gemeindestraßen sehr gut erschlossen und tokollen für die Gebietskulisse. Hierzu zählen z.B. überregional angebunden. Evaluierungs- und Jahresberichte sowie Protokolle • Der Schienenverkehr stellt ausreichende der LAG W.E.R.O.-Deutschland. Zudem werden ak- Verbindungen zu den Verkehrsknotenpunk- tuelle statistische Daten des Statistischen Bundes- ten Groningen (NL), Oldenburg, Rheine und amtes, des Landesamtes für Statistik Niedersach- Münster her. sen, Zensus 2011 und KomSIS-Netzwerkes sowie • Der sonstige ÖPNV ist nach wie vor sehr weitere statistische Veröff entlichungen berücksich- stark auf den Schülerbeförderungsverkehr tigt. Bei der Darstellung der Ausgangslage 2014 ausgerichtet und für wenig mobile Bewoh- wird ein Vergleich zum Basisjahr des REK W.E.R.O.- ner z.T. unbefriedigend bis problematisch. Deutschland (2007) gezogen und Veränderungen • Durch die Ems, den Küstenkanal sowie den sowie Besonderheiten werden hervorgehoben. Haren-Rütenbrock-Kanal ist die Region auch auf dem Wasserweg für den Wirtschafts- 3.1 Raum- und Siedlungsstruktur sowie den Freizeitverkehr erreichbar und – auch grenzüberschreitend – gut erschlossen. Die zentralörtliche Gliederung und Versorgungs- Über das GVZ Emsland in Dörpen bestehen struktur in W.E.R.O.-Deutschland hat sich im feste Binnenschiff sverbindungen zu den Vergleich zum Basisjahr des REK W.E.R.O.-Deutsch- ARA-Häfen in Antwerpen, Rotterdam und land 2007 nicht geändert. Die Mittelzentren Amsterdam. Leer, Lingen, Papenburg und Meppen befi nden • Die touristische Gewässerinfrastruktur ist sich außerhalb oder unmittelbar an der Grenze nach wie vor im Vergleich zur niederländi- der LEADER-Region. Im LK Leer haben die Orte schen Seite wenig vernetzt und damit nicht Jemgum, Weener sowie Bunde Funktionen eines optimal nutzbar. Grundzentrums wahrzunehmen.3 Im LK Emsland sind Haren und Dörpen als grundzentrale Stand- Die Siedlungsstruktur der Region ist sehr heterogen. orte mit der mittelzentralen Teilfunktion „Logistik/ Neben den Zentralorten und einer Reihe von Bau- Hafen“ festgelegt. Als Standorte mit der zent- erschaften mit einer kompakten Siedlungsstruktur ralörtlichen Funktion eines Grundzentrums sind hat sich die Besiedlung in weiten Teilen des Gebietes festgelegt Dörpen, Haren, Lathen und Rhede.4 entlang der Straßen und Wege entwickelt, so dass

3 Vgl. LK Leer 2006: 13. 4 Vgl. LK Emsland 2010: 15. Quelle: Eigene Darstellung auf Grundlage GeoBasis-DE / BKG 2014 Abbildung 2: Siedlungsstruktur

16 | | 17 AUSGANGSLAGE Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

3.2 Bevölkerungsstruktur und aus dem Osten Europas oder der ehemaligen Entwicklung des Durchschnittsalters 2000 – 2012 Bevölkerungsentwicklung Sowjetunion. 2013 lebten in der Region W.E.R.O.-Deutschland rd. Die Entwicklung der Bevölkerungszahl ist ein 75.00 Menschen, davon 38% in den Kommunen wichtiger Indikator für die Beurteilung der Aus- des LK Leer und 62% im LK Emsland. Der Auslän- gangslage sowie die Perspektiven der Region. deranteil erreicht Werte von 3,2% in Jemgum bis Diese Aussage basiert auch auf dem Umstand, zu 14,3% in der Gemeinde Rhede. Davon stammt dass die Veränderungen in zunehmendem Maße ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung aus den vom Wanderungssaldo in einer Region beeinfl usst Niederlanden. In den letzten Jahren haben die werden und weniger durch die natürliche Entwick- Integrationsbemühungen sehr stark zugenom- lung (Saldo Geburten/Sterbefälle). men. So gibt es mittlerweile Erzieherinnen aus den Die Analyse der Entwicklung der letzten Jahre ist Niederlanden, die in den deutschen Kindergärten auch deshalb von besonderer Bedeutung, weil arbeiten, damit die niederländischen Eltern ihre sie frei ist von außergewöhnlichen Ereignissen, Kinder in den deutschen Kindergarten schicken wie z.B. der Wiedervereinigung nach 1990 sowie und nicht täglich über die Grenze in einen nieder- dem Zuzug von deutschen Bevölkerungsteilen ländischen Kindergarten bringen müssen.

Bevölkerungsentwicklung 2000 – 2013 in v. H.

Quelle: LSN-online: Tabelle Z100030 Abbildung 4: Entwicklung des Durchschnittsalters 2000 – 2012

Die Bevölkerungsentwicklung in der Region ist Bemerkenswert ist die erkennbare Entwicklung durch drei wesentliche Merkmale gekennzeichnet: auch vor dem Hintergrund der Bevölkerungsvor- ausberechnung des statistischen Landesamtes für • Mit Ausnahme der Stadt Haren ist in allen die Kreise Emsland und Leer. Für den LK Emsland Kommunen mittlerweile die Zahl der Gestor- wird ein Bevölkerungswachstum bis 2031 von benen höher als die Zahl der Geburten. insgesamt 6,6% prognostiziert (Basisjahr 2008), für • Durch einen positiven Wanderungssaldo ist den LK Leer ein Bevölkerungsrückgang um 8,1%.5 die Bevölkerungszahl in der Region insgesamt Trotz der insgesamt positiven Tendenz deuten seit 2000 leicht gestiegen. Diese Entwicklung sich in allen Kommunen demografi sche Probleme ist in den Städten und Gemeinden in unter- an, die auf die Veränderung der Altersstruktur schiedlicher Intensität verlaufen (vgl. Abb. 3). zurückzuführen sind: Die Region altert wie oben in • In den Kommunen des LK Emsland ist insge- Abb. 4 dargestellt. samt ein stärkeres Bevölkerungswachstum

Quelle: LSN-online: Tabelle K1001690 festzustellen im Vergleich zu den Kommu- Abbildung 3: Bevölkerungsentwicklung 2000 – 2013 in v. H. nen im LK Leer.

5 Vgl. LSN-Online: Tabelle M1010012.

18 | | 19 AUSGANGSLAGE Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

Ebenfalls erhebliche Auswirkungen auf die Infra- 3.3 Wirtschaftsstruktur Bevölkerungsanteil über 65 Jahre 2012 – 2030 struktur wird die Entwicklung in der Altersklasse 0 – 18 Jahre haben. Auf Landkreisebene wird ein 3.3.1 Gewerbliche Wirtschaft, Rückgang in den beiden LK zusammen um 22,3% Handel, Dienstleistungen bis 2031 gegenüber 2008 prognostiziert (LSN). Krippen, Kindergärten, Schulen sowie Unter- nehmen werden sich auf diese Veränderungen Beschäftigung einstellen müssen. Im September 2014 lag die Arbeitslosenquote im Zusammengefasst: Die Region wächst weiterhin, LK Emsland bei 3,4%, im LK Leer betrug die Quote hat sich aber auf eine stark veränderte Alters- 6,2%. Im Emsland herrscht somit praktisch Voll- struktur mit unterschiedlichen Bedürfnissen ein- beschäftigung, und auch der LK Leer konnte die zustellen. Quote in den letzten Jahren erheblich senken. In den sieben statistisch erfassten Kommunen in der Region hat sich die Zahl der Arbeitsplätze von 2008 bis 2012 um 2.604 von 18.743 auf 21.347 er- höht. Der Durchschnittswert von 13,9%8 resultiert aus lokal recht unterschiedlichen Ergebnissen (vgl. Abb. 6).

Arbeitsplatzentwicklung 2008 – 2012

Quelle: Bertelsmann Stiftung Abbildung 5: Bevölkerungsanteil über 65 Jahre 2012 – 20306

Noch deutlicher zeigt sich diese Entwicklung bei derter Bedarf bezüglich der medizinischen und einer vorausschauenden Betrachtung der Zahl der sozialen Betreuung in der Region ergeben. Auch Menschen im Seniorenalter: hierfür sind Menschen erforderlich, von denen es Hinter den o.a. Zahlen verbergen sich z.T. ganz allerdings aufgrund der erkennbaren demogra- erhebliche Detailentwicklungen. So wird sich z.B. fi schen Entwicklung immer weniger geben wird. der Anteil der hochbetagten Menschen ab 75 Jah- Die Bevölkerungsvorausberechnung bis 2031 re in den LK Emsland und Leer im Zeitraum von weist in den LK Emsland und Leer einen Rückgang 2008 bis 2031 um 70% erhöhen.7 Man kann diese der Einwohner im arbeitsfähigen Alter zwischen voraussichtlichen Entwicklungen auch auf die Re- 18 und 60 Jahre von 7,9% (LK EL) und 23,4% (LK gion W.E.R.O.-Deutschland übertragen. Als Folge Leer) aus. Das sind fast 35.000 Menschen weniger dieser Entwicklung wird sich ein erheblich verän- gegenüber 2008. Quelle: LSN-Online: Tabelle Z70H5109 Abbildung 6: Entwicklung der Arbeitsplätze vor Ort 2008 – 2012

6 Die Daten beziehen sich auf kommunale Einheiten ab 5.000 Einwohner, so dass für die Gemeinden Jemgum und Rhede sowie die Stadteile von Leer und Papenburg keine Daten vorliegen. 7 LSN, Tabelle Z1010011, Daten auf Gemeindeebene stehen nicht zur Verfügung. 8 Im gleichen Zeitraum wurden in Niedersachsen insgesamt rd. 7% zusätzliche Arbeitsplätze geschaff en.

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Beschäftigtenindex nach Wirtschaftsbereichen 2008 – 2013 Entwicklung der Beschäftigungsquote 2003/2013

Quelle: Regionalmonitoring Niedersachsen Abbildung 8: Entwicklung der Beschäftigungsquote 2003/2013

Quelle: LSN-Online: W70H5103 Abbildung 7: Beschäftigtenindex nach Wirtschaftsbereichen 2008 – 2013 Sozialversicherungspfl ichtige Auszubildende 2007/2013

Von wenigen Ausnahmen abgesehen, wurden in Im Zusammenhang mit der positiven Entwicklung allen Wirtschaftsbereichen zusätzliche Arbeitsplät- der Beschäftigtenzahlen und der Beschäftigungs- ze geschaff en (s. Abb. 7). Die Steigerung geht also quote lohnt sich auch ein Blick auf die Situation im nicht auf die Neuansiedlung einzelner großer Un- berufl ichen Ausbildungssektor. ternehmen zurück, sondern schließt alle Bereiche, Im Gegensatz zur Gesamtbeschäftigtenzahl ist KMU und größere Unternehmen ein.9 die Zahl der Ausbildungsverhältnisse 2013 im Ver- Das Beschäftigungswachstum hat folgerichtig gleich zu 2007 insgesamt fast unverändert geblie- auch zu einer Zunahme der Beschäftigungsquote ben (s. Abb. 9). Lediglich in Rhede ging die Zahl geführt (vgl. Abb. 8). Abbildung 8 zeigt auch, dass der Ausbildungsverhältnisse einher mit der Ent- diese Steigerung in allen Kommunen stattgefun- wicklung der Beschäftigtenzahlen. Die Ursachen den hat. dieser Entwicklung lassen sich aus den Statistiken

9 Die erhebliche relative Zunahme im landwirtschaftlichen Sektor in Dörpen ist allerdings auf Eff ekte in einzelnen Unternehmen zurückzuführen, die sich aufgrund des geringen absoluten Umfangs an Arbeitsplätzen in diesem Sektor in einer sehr hohen Steigerungsrate ausdrücken. So stieg zwar die Zahl der Beschäftigten in diesem Wirtschaftsbereich von 44 auf 142 Personen. Quelle: LSN-online, Tabelle K70H5104 Insgesamt waren 2013 allerdings nur 2,8% aller abhängig Beschäftigten in diesem Wirtschaftsbereich zu verzeichnen. Abbildung 9: Auszubildende im Bereich der sozialversicherungspfl ichtig Beschäftigten 2007/2013

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Das Thema beschäftigt die Region schon seit Region eine immer stärkere Rolle – eine Aufgabe, Weiblicher Beschäftigtenanteil mehreren Jahren. Bereits 2009 kam eine Studie die sich ausdrücklich auch an die Kommunen zu der Aussage: „Zusammenfassend lässt sich richtet. festhalten, dass für die südliche Ems-Achse das Thema ,Fachkräftemangel’ als bleibende Heraus- Wertschöpfung forderung für die regionalen Akteure anzusehen ist“ (GWS: 62). Die Landkreis Leer und Emsland weisen im Die Landkreise, die Städte und Gemeinden und regionalen und im niedersächsischen Vergleich auch die Unternehmen der Region unternehmen einen hohen Bruttowertschöpfungswert auf erhebliche Anstrengungen, um dieses Problem (vgl. Abb. 11). auch dauerhaft zu lösen. Dabei spielt die Ver- Ebenfalls sehr markant ist die Entwicklung der besserung der weichen Standortfaktoren in der Bruttowertschöpfung im Zeitablauf.

Bruttowertschöpfung

Quelle: LSN-online, Tabelle K70H5104, eigene Berechnungen Abbildung 10: Weiblicher Beschäftigtenanteil

nicht ableiten. Die sinkende Zahl der Schulabgän- (vgl. Abb. 10). Das heißt, dass von der Zunahme ger, der steigende Anteil von Schulabgängern, die der Arbeitsplätze in der Region die Frauen keine berufl iche Ausbildung anstreben, und auch überproportional partizipiert haben. 2008 waren der steigende Anteil nicht ausbildungsfähiger rd. ein Drittel aller Arbeitsplätze der Frauen Jugendlicher dürften die Hauptursachen für diese Teilzeit arbeitsplätze. 2013 betrug dieser Wert Entwicklung sein. In den Unternehmen selbst 37,7 %.10 ist keine abnehmende Ausbildungsbereitschaft festzustellen. Fachkräftemangel Aus der dargestellten Entwicklung kann sich mit- tel- bis langfristig durchaus ein Fachkräfteproblem Die ausgesprochen gute Situation auf dem Ar- ergeben. beitsmarkt hinsichtlich der Arbeitslosigkeit und der Beschäftigungsquote lenkt den Blick zuneh- Frauenerwerbstätigkeit mend auf das Problem ausreichend verfügbarer, qualifi zierter Fachkräfte. Aus dem Kreis der lokalen

Im Juni 2013 waren rd. 36% aller Beschäftigten Wirtschaftsförderer wurde dieses Problem mehr- Quelle: Regionalmonitoring Niedersachsen Frauen. 2008 betrug dieser Wert noch 34% fach angesprochen. A bbildung 11: Bruttowertschöpfung

10 Das Merkmal Beschäftigungsumfang (Voll-/Teilzeit) ist aufgrund von Umstellungen des Erhebungsinhaltes durch die Bundes- agentur für Arbeit letztmalig für den Stichtag 30.06.2011 zur Veröff entlichung freigegeben.

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Entwicklung der Bruttowertschöpfung Betriebsentwicklung 2003 – 2010

Quelle: LSN-online, Tabelle Z6080013 und Agrarberichterstattung Niedersachsen 201011 Abbildung 13: Betriebsentwicklung 2003 – 2010

Quelle: Regionalmonitoring Niedersachsen A bbildung 12: Entwicklung der Bruttowertschöpfung Entwicklung der Viehhaltungsdichte 2003 – 2010

Abbildung 12 zeigt ergänzend zu den Beschäfti- Rückgang mit 32% und 36% besonders deutlich gungszahlen, dass es in beiden Landkreisen off en- ausgeprägt. Die freiwerdenden Flächen sind bar gelungen ist, die wirtschaftliche Entwicklung weitestgehend von den weiter produzierenden sehr positiv zu gestalten. Im Raum Weser-Ems Betrieben aufgenommen worden, so dass sich die nimmt man damit eine Spitzenstellung ein. durchschnittliche Flächenausstattung von rd. 44 ha auf rd. 58 ha vergrößert hat. 3.3.2 Landwirtschaft Ein weiteres Merkmal des landwirtschaftlichen Strukturwandels ist die Erweiterung der Faktor- Der landwirtschaftliche Strukturwandel hat sich in ausstattung durch eine Erhöhung der Nutztier- der Region W.E.R.O.-Deutschland auch im letzten zahlen. Die Viehhaltungsdichte, defi niert über Förderzeitraum kontinuierlich fortgesetzt. Ins- den Großvieheinheitenbesatz (GV-Besatz) hat gesamt sind von 2003 bis 2010 331 Betriebe aus sich im Zeitraum von 2003 bis 2010 um knapp der Produktion ausgestiegen (vgl. Abb. 13). Das 10% erhöht. In der SG Lathen sind im genannten entspricht etwa einem Viertel aller Betriebe. In Zeitraum sogar 45% Wachstum zu verzeichnen der Gemeinde Rhede und in SG Dörpen war der (vgl. Abb. 14).

Quelle: LSN-online, Tabelle K6080020 und Agrarberichterstattung Niedersachsen 2010 Abbildung 14: Entwicklung der Viehhaltungsdichte 2003 – 2010

11 Aktuellere statistische Veröff entlichungen liegen zurzeit nicht vor. Die periodisch durchgeführten Landwirtschaftszählungen werden nach Aussage des LSN erst wieder 2016 stattfi nden.

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Entwicklung der Gefl ügelhaltung im LK Emsland Touristische Kennziff ern

Quelle: Kopmeyer, Dirk, 2013 Abbild ung 15: Entwicklung der Gefl ügelhaltung im LK Emsland

*Stadt Papenburg, Samtgemeinde Lathen, Stadt Haren Quelle: Touristik GmbH Südliches Ostfriesland, Emsland Touristik GmbH Das Wachstum geht vor allem auf die außerge- aufgestellten Unternehmen haben sich in den Abbildung 16: Touristische Kennziff ern wöhnliche Entwicklung im Bereich der Gefl ügel- vergangenen Jahren zunehmend am Markt eta- haltung zurück (vgl. Abb. 15), die im LK Emsland bliert und stellen deshalb auch den größten Teil seit einigen Jahren zu beobachten ist, und deren der sozialversicherungspfl ichtigen Arbeitsplätze Die im Folgenden dargestellten Zahlen stammen Ein weiteres auff älliges Merkmal sind die eben- Umfang hinsichtlich raumordnerischer, umwelt- im Agrarbereich. von den zuständigen regionalen touristischen Or- falls hohen Übernachtungszahlen in Dörpen relevanter und auch seuchenhygienischer Bedin- ganisationen und schließen auch die Übernach- und in der Samtgemeinde Lathen. Während die gungen durchaus kritisch betrachtet wird. 3.3.3 Tourismus tungen in Privatquartieren, in Ferienwohngebie- offi zielle Statistik in beiden Kommunen rd. 37.000 Die Entwicklungen im gesamten Emsland sind ten sowie im Bereich des Dauercampings mit ein. bzw. 33.000 Übernachtungen von Touristen, aber auch auf den Teil der Region W.E.R.O.-Deutschland Die offi zielle statistische Erfassung und Bewertung Sie unterscheiden sich somit z.T. erheblich von auch Geschäftsreisenden verzeichnet, liegen die übertragbar, der im LK Emsland liegt. touristischer Kennziff ern ist sehr schwierig, da es den Angaben des statistischen Landesamtes. Gesamtübernachtungszahlen um ein Vielfaches Positive Entwicklungen sind im Gartenbau- selbst auf der lokalen Ebene oft keine belastbaren Auff ällig sind die großen lokalen Unterschiede höher. Ursächlich hierfür sind die Übernachtun- bereich zu beobachten. Die in diesem Bereich Zahlen gibt.12 der Übernachtungszahlen in der Region insge- gen auf den Camping- und Zeltplätzen in diesen samt, selbst wenn man den hohen Wert in Haren beiden Kommunen. zunächst nicht berücksichtigt. Dieser ist auf das Am Beispiel der Gemeinden im Rheiderland 12 Viele Anbieter im Tourismusbereich stellen der offi ziellen Statistik und auch den örtlichen oder regionalen Tourismusorganisati- Freizeitzentrum Schloss Dankern zurückzufüh- sollen die Bedeutung und die Entwicklung des onen keine oder keine korrekten Zahlen zur Verfügung. Die offi ziellen Zahlen des LSN beziehen sich auf Einrichtungen mit mehr ren, stellt also einen statistischen Sondereff ekt Tourismus etwas dezidierter dargestellt wer- als zehn Betten, so dass ein Großteil der Einrichtungen in der Region W.E.R.O.-Deutschland nicht erfasst wird. Die aufgeführten Zahlen für die Stadt Papenburg beziehen sich auf die Gesamtstadt, da für Herbrum und Aschendorf keine eigenen Daten vorlie- dar. Etwa ¾ der Übernachtungszahlen in Haren den. Auch hier wird der Fokus auf den Zeitraum gen. Gleiches gilt für die Zahlen der Samtgemeinde Lathen und der Stadt Haren. entfallen auf dieses touristische Zentrum. seit 2007 gelegt und betrachtet, was sich seit

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geben, machen sie den weitaus größten Anteil am Wasserstraßensystem touristischen Umsatz aus. Einen beträchtlichen An- teil am Gesamtumsatz haben die Touristen, die bei Privatvermietern untergekommen sind. Ihr Anteil ist mit etwa 11 % der Übernachtungen relativ gering, aufgrund der hohen Ausgaben machen sie jedoch mehr als 21 % des Gesamtumsatzes aus. Einen höhe- ren Tagessatz haben nur die Geschäftstouristen, die aber aufgrund der geringen Übernachtungszahlen trotzdem nur für knapp 7 % des Umsatzes verant- wortlich sind. Eine beträchtliche Gruppe stellen die © Foto: LK Leer Besucher dar, die bei Freunden oder Verwandten unterkommen und trotzdem mit 21 Euro höhere Tagesausgaben haben als die Dauer-Camper. der Erstellung des vorherigen REK geändert Rd. 48 % der touristischen Ausgaben fl ießen in hat.13 den Einzelhandel, rd. 38 % in das Gastgewerbe. Die Gemeinden im Rheiderland haben seit 2005 Die angebotenen Dienstleistungen erwirtschaften eine insgesamt positive Entwicklung der Übernach- nur etwa 13,5 % der touristischen Ausgaben. tungszahlen zu verzeichnen, vor allem Jemgum Diese Angaben beziehen sich auf das gesamte und Weener. Jemgum konnte insbesondere von südliche Ostfriesland und sind daher nur bedingt 2008 bis 2010 starke Zuwächse verzeichnen (von gültig für die Kommunen des Rheiderlandes sowie etwa 62.000 auf knapp 90.000 Übernachtungen), der Region W.E.R.O.-Deutschland insgesamt. Es Weener von 2012 auf 2013 (von knapp 65.000 lässt sich vermuten, dass die verausgabten Tages- auf ca. 71.000 Übernachtungen). In Bunde ist die sätze und die Verteilung der Ausgaben auf die Entwicklung weitgehend konstant geblieben und einzelnen Sektoren übertragbar sind. bewegt sich um etwa 33.000 Übernachtungen. Im Vergleich zu den zur Verfügung stehenden Quelle: Landesverband Motorbootsport Niedersachsen e.V. (2012) Der Anteil des Campings an den Gesamtüber- Gästebetten ergibt sich auf diese Weise eine offi zi- Abbildung 17: Wasserstraßensystem nachtungen ist in Bingum (40 %) und Weener elle Auslastung von lediglich rd. 25 bis 35%, wenn (12 %) seit 2008 deutlich zurückgegangen. Bei man Haren unberücksichtigt lässt. den Reisemobilisten lässt sich kein einheitlicher Die Zahl der touristischen Einrichtungen, die Trend feststellen: In Bunde variieren die Werte seit Übernachtungen anbieten, hat in den letzen Jah- der Region besteht nach wie vor ein Mangel an Die Kommunen haben auf diese Entwicklung auch 2008 um die 4.000 Übernachtungen, in Jemgum ren zugenommen. Waren es 2005 noch 70 Einrich- Ferienwohnungen. bereits reagiert und die Infrastruktur für diese war eine deutliche Abnahme zu erkennen, die tungen, betrug die Zahl 2013 87.14 Die Zunahme Sie haben in den letzten Jahren eine deutlich Gästegruppe entsprechend angepasst. sich von 2012 auf 2013 in einen rasanten Anstieg resultiert allerdings fast ausschließlich aus einem positive Entwicklung genommen, auch wenn Die Region zeichnet sich durch die attraktiven umkehrte. In Weener ist die Zahl eher rückläufi g zusätzlichen Angebot an Ferienwohnungen und bspw. die touristische Attraktivität in Lathen und landschaftlichen Gegebenheiten aus, die vor al- (Touristik GmbH Südliches Ostfriesland 2014). Ferienhäusern (Haren und Papenburg), das in den Dörpen durch die Einstellung der Transrapidtest- lem mit dem Rad und auf dem Wasser zu erleben Das Rheiderland ist ein beliebtes Ziel für Tagestou- letzten Jahren bereits wieder reduziert wurde. strecke Ende 2011 abgenommen hat. 2014 fand sind. Das Radwegesystem ist in den letzten Jahren risten. Sie stellen den größten Anteil der Besucher Einige dieser Einrichtungen wurden speziell für in Papenburg die Landesgartenschau statt, die in kontinuierlich ausgebaut und an die Bedürfnisse (3,6 Mio. in 2013). Da sie auch ohne Übernachtungs- Monteure und ähnliche Berufsgruppen geschaf- Papenburg selbst und auch im engeren Umfeld der Gäste angepasst worden. Gleiches gilt für den kosten knapp 29 Euro am Tag in der Region aus- fen. Nach Ansicht der zuständigen Touristiker in positive Eff ekte ausgelöst hat. Wassertourismus, der ebenfalls durch Infrastruk- Innerhalb der letzten Förderperiode hat insbeson- turverbesserungen (z.B. Weener) gefördert wurde. dere die Zahl der Reisemobilisten zugenommen. Eine Vielzahl von kleineren attraktiven Einrichtun-

13 Aufgrund der vorliegenden Daten wird die Entwicklung seit 2005 untersucht. 14 Vgl. LSN-Online Tab. Z7360111 und /7350111.

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Wasserstraßennetz aufmerksam gemacht wurde. 3.3.4 Wirtschaftsförderung Aufgrund dieser fehlenden Verbindung kommt und regionale Kooperationen dem Haren-Rütenbrock-Kanal eine besondere Bedeutung zu. Dieser, insbesondere für die Sport- Wachstumsregion Ems-Achse bootschiff fahrt nutzbare Kanal, verbindet das deutsche Kanalnetz mit dem niederländischen Die Wachstumsregion Ems-Achse wurde 2006 Kanalnetz und hat somit eine grenzüberschrei- gegründet und ist eine regionale Kooperation, tende Funktion. Für die Sportbootschiff fahrt ist die sich aus Unternehmen, den Landkreisen der Haren-Rütenbrock-Kanal eine wesentliche Aurich, Emsland, Grafschaft Bentheim, Leer und Verbindungsroute, die auf Harener Seite durch Wittmund, der kreisfreien Stadt Emden, weiteren den Jachthafen Emspark unterstützt wird. Die Kommunen, Kammern, Bildungseinrichtungen Niederlande haben die Bedeutung des Haren- und Verbänden in der Region zusammensetzt. Rütenbrock-Kanals durch den Ausbau des Koning Darüber hinaus sind die Agenturen für Arbeit und Willem-Alexander-Kanals (www.veenvaart.nl), der die Jobcenter Kooperationspartner. im Sommer 2013 in Betrieb genommen wurde, Ziel ist die Profi lierung einer gemeinsamen Wirt- nochmals erhöht. schaftsregion Ems-Achse bei gleichzeitiger Stär- Unverändert geblieben ist die Zuständigkeit für kung des Wirtschaftswachstums und Schaff ung den Tourismus in der Region: Für den Bereich von zusätzlichen Arbeitsplätzen. Dies geschieht des Emslandes ist weiterhin die Emsland Touris- über die Entwicklung von Projekten und die Ver- tik GmbH zuständig, für das Rheiderland im LK besserung der Kommunikation zwischen Unter- Leer die Touristik GmbH „Südliches Ostfriesland“. nehmen mit dem Ziel, das vorhandene Wissen zu Aufgrund dieser Strukturen existiert auch kein bündeln und alle am Wirtschaftsprozess Beteilig- Quelle: Grontmij/Arcadis/GfL, 2001 eigenes touristisches Marketingkonzept speziell ten zu vernetzen. Abbildung 18: Leitbild Hauptnetzwerk Wassertourismus für die Region W.E.R.O.-Deutschland. Die Aufgabenbereiche der Ems-Achse setzen sich Die zuständigen touristischen Organisationen aus drei Schwerpunkten zusammen: Netzwerk- Quelle: Wachstumsregion Ems-Achse sehen nach wie vor touristische Potenziale in der bildung, Regionallobbying und Sicherung und Abbildung 19: Wachstumsregion Ems-Achse Intensivierung des gemeinsamen, grenzüber- Gewinnung von Fachkräften. schreitenden Tourismus mit den Niederländern, Die Ems-Achse verfügt über sechs Netzwerke gen rundet das touristische Angebot der Region im Kulturtourismus, im Wassertourismus und im zu den Themenbereichen Logistik, Maritime Seit 1997 arbeitet die EDR als grenzübergreifender, ab. Nach wie vor unbefriedigend sind die tou- Naturtourismus. Verbundwirtschaft, Metall- und Maschinen- öff entlich-rechtlicher Zweckverband. Ihm gehören ristischen Verbindungen auf dem Wasser in die Probleme sehen die Experten vor allem in der bau (MEMA), Tourismus, Energie und Kunststoff . rund 100 Mitglieder an: öff entlich-rechtliche Or- Niederlande. künftigen Sicherung und Entwicklung von touris- Innerhalb der Netzwerke werden themen- gane aus den Provinzen Groningen, Drenthe und Abbildung 18 zeigt einen Ausschnitt aus einer tischen Einrichtungen in unmittelbarer Nähe der spezifi sche Problemstellungen diskutiert und Friesland sowie aus Ostfriesland, dem Emsland, grenzüberschreitenden Planung von 2001, in Ems. Belange des Naturschutzes und des Hoch- gemeinsame Vorhaben und Projekte ent- dem Cloppenburger Raum sowie angrenzenden der bereits auf eine fehlende Wasserstraßen- wasserschutzes können sich negativ auf die touris- wickelt. Gebieten. Seit ihrer Gründung zeigt die EDR auf verbindung von Rhede an das niederländische tischen Entwicklungen auswirken. beiden Seiten der Grenze gemeinsame Interessen Ems-Dollart-Region (EDR) auf – unter anderem in den Bereichen Raumord- nung, Infrastruktur, regionale Wirtschaftsförderung Die Ems-Dollart-Region (EDR) ist die nördlichste und Kultur. Vor allem aber will sie die Kontakte europäische Grenzregion entlang der deutsch-nie- zwischen der Bevölkerung beiderseits der Grenze derländischen Grenze. Sie wurde 1977 gegründet. intensivieren.

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Erneuerbare Energien – Stromerzeugung

3.4 Energie und Klimaschutz Region W.E.R.O.-Deutschland ist das in beein- Erneuerbare Energien – Stromerzeugung druckender Weise im Bereich der erneuerbaren Im Vergleich zur bisherigen Förderperiode haben Energien gelungen. Die jährliche Produktion von sich in diesem Bereich gravierende Veränderun- rd. 1 Mio. MWh Strom reicht aus, um rd. 250.000 gen ergeben: Die nationale Klimaschutzpolitik Haushalte mit Strom zu versorgen. Der größte Teil wurde massiv verändert; auf regionaler und des Stroms wird durch die 262 Windkraftanlagen lokaler Ebene wurden ebenfalls Zielsetzungen produziert. Der rel. hohe Anteil der Stromerzeu- formuliert und Rahmenbedingungen geschaff en, gung aus Biogas (vgl. Abb. 21) ist mit gravierenden die 2006/7 noch nicht im Blickfeld standen. Veränderungen der landwirtschaftlichen Flächen- nutzung verbunden gewesen. Der Anbauanteil für Erneuerbare Energien Mais ist deutlich gestiegen. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien Energie sparen, die Energieeffi zienz verbessern übertriff t mittlerweile den Stromverbrauch in fast und erneuerbare Energien nutzen, das sind die allen W.E.R.O.-Kommunen. In der Region insge- zentralen Vorgaben und Instrumente, um letztlich samt wird 72% mehr Strom aus erneuerbaren einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. In der Energien erzeugt als verbraucht wird (s. Abb. 22).15 Quelle: Eigene Darstellung auf Grundlage EnergyMap Abbildung 21 : Erneuerbare Energien – Stromerzeugung Erneuerbare Energien – Anlagen Selbstversorgungsgrad erneuerbare Energien

Quelle: Eigene Darstellung auf Grundlage EnergyMap Abbildung 20: Erneuerbare Energien – Anlagen

15 Da die Datenermittlung der verwendeten Quelle (EnergyMap) von Durchschnittswerten ausgeht, können die realen Verhältnisse erheblich von den dargestellten Verhältnissen abweichen. So ist der Stromverbrauch in der Gemeinde Rhede nur halb so hoch, wie aufgrund der Einwohnerzahl und des unterstellten Stromverbrauchs pro Einwohner von EnergyMap unterstellt wird. Auf Quelle: Eigene Darstellung auf Grundlage EnergyMap diese Weise erhöht sich der Selbstversorgungsgrad in Rhede von 481% auf 826%. Abbildung 22: Selbstversorgungsgrad erneuerbare Energien

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Zu weiteren Möglichkeiten, erneuerbare Energien Gebäude an diese Versorgung angeschlossen. zu nutzen, laufen in der Samtgemeinde Lathen Hinzu kommen 60 % der anschließbaren Haus- intensive Gespräche. Im Raum steht die Nutzung halte. Diese Quote soll bis 2025 auf 70 % erhöht der Erdwärme aus großen Tiefen. Die Energie aus werden. Verbunden wurde dies mit Energieeffi - einer Tiefe von bis zu 10 km soll Strom und Wärme zienzmaßnahmen. Die Aktivitäten der Samtge- mit einer Leistung von 60 MWh pro Jahr liefern. meinde wurden 2014 mit der Auszeichnung als Bioenergiedorf gewürdigt. Energieeinsparungen/Energieeffi zienz 3.5 Natur und Umwelt Im öff entlichen wie im privaten Sektor sind vor allem in den letzten Jahren erhebliche Anstren- Kapitel 4.3 des REK von 2007 befasst sich umfas- gungen unternommen worden, die Energieeffi - send mit dem Thema Umwelt und Landschaft und zienz zu verbessern und Energie einzusparen. Es weist in diesem Zusammenhang auch auf die um- gibt keine statistischen Gesamterhebungen für fangreichen Schutzgebiete (FFH, Vogelschutz, LSG, die Region, welche quantitativen Eff ekte diese NSG etc.) insbesondere im Rheiderland hin. Auf eine Maßnahmen gehabt haben. Die Stadt Papenburg, erneute Darstellung an dieser Stelle wird verzichtet, die Gemeinde Dörpen sowie die Gemeinde Rhede da sich seither keine gravierenden Änderungen befassen sich zurzeit mit der Erstellung eines ergeben haben. Erwähnt werden auch die noch gemeinsamen integrierten Klimaschutzkonzepts vorhandenen und z.T. noch intakten Moore, die nach den Vorgaben des Bundesumweltministeri- unter dem Klimaschutzaspekt in jüngster Zeit eine ums (BMU). Das Konzept wird u.a. die Art und den zunehmend wichtige Funktion erhalten haben.

Umfang möglicher Energie- und damit CO2-Ein- sparpotenziale beschreiben. Ein energetisches Quartierskonzept nach den Vorgaben des BMU gibt es bislang noch nicht in der Region. Ein besonders innovatives Projekt wird 2014 in Ha- ren verwirklicht. Die Kindertagesstätte im Ortsteil Erika soll durch Solarzellen und Erdwärme ihre ei- gene Energie produzieren und mit verschiedenen Speichertechniken diese selbst verbrauchen oder in das öff entliche Netz abgeben. Die Bodenplatte dient als Wärmespeicher, das Haus erfüllt den Passivhausstandard und ist damit extrem energie- © Foto: LK Leer sparend. Die Steuerung wird von einem großen Energieversorger und der Universität Twente in ei- Im Zusammenhang mit der europäischen und nem Forschungskonzept entwickelt und in Haren der nationalen Naturschutzgesetzgebung sind in (Ems) erstmals einem Praxistext unterzogen. zunehmendem Maße Einschränkungen und Re- Die Samtgemeinde Lathen hat die Bedeutung und gelungen bei öff entlichen und privaten Projekten die Chance erneuerbarer Energien erkannt und zu beachten. Ein besonderes Problem der Region

konsequent gehandelt. Lathen setzt auf Strom stellen die erforderlichen Kompensationsleistun- Quelle: NLWKN und Wärme aus erneuerbaren Energien. Durch ein gen dar, für die es immer schwerer wird, an die Abbildung 23: Gewässergüte Nährstoff e für die Bearbeitungsgebiete Untere Ems und Ems/Nordradde Nahwärmenetz sind mittlerweile alle öff entlichen notwendigen Flächen zu kommen.

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Eine weitere wesentliche Entwicklung im Bereich Natur und Umwelt betriff t die Umsetzung der eu- ropäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Große Teile der Region W.E.R.O.-Deutschland gehören zur Flussgebietseinheit Ems. Mittlerweile liegt der erste internationale Bewirtschaftungsplan für die Flussgebietseinheit (FGE) Ems vor. Der internatio- nal koordinierte Bewirtschaftungsplan für die FGE Ems enthält unter anderem eine Beschreibung der Flussgebietseinheit. Er erläutert den Zustand und die Ziele für die Oberfl ächengewässer und für das Grundwasser. Er enthält eine Zusammenfassung der Maßnahmenprogramme der Niederlande und Deutschlands (Bundesländer Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen), die zur Erreichung der Ziele Quelle: Bundesministerium für Verkehr und digitale der Wasserrahmenrichtlinie aufgestellt wurden. Infrastruktur 2014 Im Zeitraum 2009 (Vorlage Bewirtschaftungsplan) Abbildung 24: Bundeswasserstraßen bis 2015 sollte durch die Umsetzung der empfohle- nen Projekte das Ziel erreicht werden, die Oberfl ä- chengewässer und das Grundwasser in einen guten Halt in Weener. Die 395 mit Halt in Leer tangiert das Zustand zu versetzen. Abbildung 23 zeigt beispiel- Rheiderland und hat entsprechende Ausstrahlungs- haft den Handlungsbedarf. Die dargestellten Werte eff ekte auf die Region. Der Bahnhof Leer erfährt beziehen sich auf den Zeitraum 2000 – 2011, haben 2014 und 2015 einen barrierefreien Ausbau im Rah- sich allerdings in den letzen Jahren nicht wesent- men des Programms „Niedersachsen ist am Zug II“. lich verändert, so dass der angestrebte Zielzustand Weitere ausführliche Beschreibungen wurden 2015 kaum erreicht werden dürfte. bereits im REK von 2007 vorgenommen (S. 12f.). Zusätzliche Informationen enthalten die Nahver- 3.6 Verkehr und Mobilität kehrspläne des LK Emsland (LK Emsland 2014) und der Verkehrsregion Nahverkehr Ems-Jade, der Verkehrserschließung Straße, Bahn, auch der Landkreis Leer angehört. Wasserwege Zu erwähnen ist allerdings zum einen der Neubau des Bahnhofs in Dörpen 2014 als Teilprojekt im Die mittlerweile sehr gute Verkehrserschließung Zusammenhang mit dem Ausbau des Güterver- der Region hat maßgeblich zur positiven Gesamt- kehrszentrums. entwicklung in den letzten Jahren beigetragen. Die 2014 realisiert wurde der Ausbau des Hafens, dem wichtigsten Verkehrswege in der Region und deren sich als letztes Teilprojekt noch der Ausbau des überregionale Verknüpfung sind den Abbildungen Güterbahnhofs mit Verlängerung der Gleise auf 24 – 26 zu entnehmen.16 Von herausragender Be- Ganzzuglänge anschließen soll. Das integrierte deutung sind dabei die A 31 für den Straßenverkehr Güterverkehrskonzept des GVZ Emsland stellt eine sowie die DB Strecken 395 (Emden-Hamm), 390 Vernetzung von Straßen, Schienen und Wasser-

(Norddeich-Bremen) und 397 (Leer-Groningen) mit wegen dar (Trimodalität) (vgl. Nahverkehrsplan LK Quelle: Google Maps. Screenshot Abbildung 25: Verkehrserschließung Straße

16 In Abb. 26 fehlt der Abzweig von der DB-Strecke 395 in Lathen in Richtung Werlte. Diese Strecke ist eingleisig, nicht elektrifi ziert und wird nur für den Güterverkehr genutzt.

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Hervorzuheben ist die besondere Bedeutung Entsorgung nutzen das ländliche Wegenetz mit ÖPNV und SPNV der Ems, auf der die Schiff e der Meyer Werft in zunehmend größeren und schwereren Fahr- Papenburg in die Nordsee überführt werden. Der zeugen. Die Bauweise (Breite, Tragfähigkeit) des Abgesehen vom SPNV basiert der ÖPNV auf dem bedarfsgerechte Zustand dieser Wasserstraße ge- Wegenetzes ist diesen Anforderungen an vielen Schülerbeförderungsverkehr. Die Situation wird hört zu den wichtigsten Zielsetzungen der Region, Stellen nicht mehr gewachsen. Das in den Haus- von der Bevölkerung als unbefriedigend angese- auch wenn damit erhebliche Auswirkungen auf halten der Kommunen für Sanierungsmaßnahmen hen, so dass folgerichtig in der Regel das eigene Natur und Umwelt, die Landwirtschaft, die Fische- vorgesehene Geld reicht grundsätzlich nicht aus, Auto genutzt wird, um an das Ziel zu kommen. rei, aber auch auf Tourismus und Naherholung um einen Sanierungsstau zu vermeiden. Im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) hat es verbunden sind. nach Einführung des Regionalexpress eine deutli- Neben den aufgeführten Bundeswasserstraßen Radwege che Steigerung der Fahrgastzahlen gegeben (vgl. wird eine Reihe weiterer Fließgewässer touristisch Tab. 2). Allerdings sind die Fahrgastzahlen 2013 genutzt. Die Vernetzung der Gewässer weist nach Das Radwege- und Radwegeleitsystem ist in der gegenüber 2011 wieder rückläufi g. wie vor Lücken auf, die vor allem den Anschluss an letzten Förderperiode – auch durch LEADER-Mittel Seit der letzten Förderperiode wurde die Bahnver- touristisch nutzbare Gewässer in den Niederlan- – weiter ausgebaut und verbessert worden.17 Nur bindung 397 (Leer-Groningen mit Halt in Weener) den betriff t. ansatzweise konnte dabei die Entwicklung der von einem Zwei- auf einen Einstundentakt erhöht. Zunehmend problematisch wird nach Ansicht ei- E-Bikes berücksichtigt werden (höhere Geschwin- Die folgenden Abbildungen zeigen, dass das niger Vertreter der Region der Zustand vieler Stra- digkeiten, zusätzliche Nutzergruppen). ÖPNV-Angebot im Emsland vor allem auf die ßenbrücken. Die beim Bau der Brücken unterstell- Mittelzentren zugeschnitten ist und innerhalb der ten Verkehrsbelastungen sind an vielen Stellen in Ferien und am Wochenende stark ausgedünnt erheblichem Maße überschritten worden, so dass wird – geschuldet der Tatsache, dass vor allem sich Schäden bereits vor den derzeit prognosti- Schüler befördert werden. zierten Zeiträumen eingestellt haben. Quelle: Website Deutsche Bahn Abbildung 26: Verkehrserschließung Schiene Tabelle 2: Entwicklung der Fahrgastzahlen 2007 – 2011 Ländliche Wege / Wirtschaftswege

Emsland 2014: 67). Das GVZ Emsland ist mittler- Das umfangreiche Wirtschaftswegenetz der Regi- Bahnhof Ein-/Aussteiger Entwicklung weile eine der wichtigsten logistischen Drehschei- on ist grundsätzlich in einem zufriedenstellenden 2007 2011 2013 Total % ben im nordwestdeutschen Raum. Zustand, wird aber zunehmend belastet. Land- 2007 – 2013 Die Wasserstraßen haben eine sehr große Bedeu- wirtschaftlicher Verkehr, aber auch Güterschwer- tung für die Region. Durch die Ems, den Küstenka- verkehr und nicht zuletzt die öff entliche Ver- und Haren 376 462 458 82 + 21,8 nal und durch den Dortmund-Ems-Kanal hat die Lathen 508 584 582 74 + 14,6 Region Anschluss an die Nordsee, an die Metro- polregion Bremen-Oldenburg und vor allem an Dörpen 328 473 402 74 + 22,6 den größten deutschen Binnenhafen in Duisburg. Aschendorf 308 358 338 30 + 9,7 Der LK Emsland beabsichtigt nach der Renovie- rung der sechs Schleusen zwischen Varloh und Papenburg 686 1.065 993 307 + 44,8 Herbrum den Ausbau des Ems-Seitenkanals, der Leer 2.840 4.290 4.140 1.300 + 45,8 durch die Einsparung von Schleusen der Binnen- schiff fahrt einen Zeitgewinn von sechs Stunden Weener 50 90 140 90 + 180,0 verschaff en würde. Zwischen Ditzum und Petkum Gesamt 5.096 7.322 7.053 1.957 + 38,4 verkehrt eine Fähre über die Ems, der eine wesent- liche Bedeutung zukommt. Quelle: Nahverke hrsplan LK Emsland 2014, S. 208; Landesnahverkehrsgesellschaft, eigene Berechnungen Schleusenanlage Hilter; © Foto: LK Leer

17 Zum bestehenden System wurden bereits im REK von 2007 umfangreiche Ausführungen gemacht.

40 | | 41 AUSGANGSLAGE Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

Quelle: Verkehrsverbund Ems Jade Quelle: Nahverkehrsplan LK Emsland 2014: 144 Quelle: Nahverkehrsplan LK Emsland 2014:145 Abbildung 30: Lini ennetzplan im Landkreis Leer Abbildung 27: ÖPNV-Verbindungsmöglichkeiten an Schultagen Abbildung 28: ÖPNV-Verbindungsmöglichkeiten (Bus) in den Schulferien

Im Landkreis Leer sind die Verkehre auf die Ergänzung zum Linienfahrplan darstellt. Im Rhei- Stadt Leer ausgerichtet (vgl. Abb. 30). Die Haupt- derland wurde zudem ein Urlauberbus eingeführt. verkehrslinien verkehren im Ein- oder Zwei- Bei diesem Angebot können Urlauber den Bus für stundentakt. Mit der Linie 620 ist ein grenzüber- zwei Euro pro Fahrt nutzen. Auf der Strecke Leer- schreitender Verkehr in die Niederlande sicher- Ditzum nutzten 2014 etwa 1.000 Urlauber dieses gestellt. Nicht dargestellt sind weitere Linien, Angebot. die fast ausschließlich dem Schülerbeförderungs- Der Landkreis Leer als Mitglied der Verkehrs- verkehr dienen und dementsprechend in region-Nahverkehr Ems-Jade unterstützt und Ferienzeiten nicht oder sehr eingeschränkt ver- nutzte das durch den Landkreis Aurich entwickel- kehren. te Mitfahrportal Ems-Jade. Das Mitfahrportal Ems- In den SG Lathen und Dörpen sind seit einigen Jade war eine Internetplattform zur Vermittlung Jahren sog. „Ruf-mich-Busse“ im Einsatz, die das von regelmäßigen oder einmaligen Mitfahrgele- Linienangebot ergänzen. Im Rheiderland gibt es genheiten. (LK Leer 2014, b). Mangels Nachfrage ein Anrufbus-System, das eine fl ächendeckende wurde das Portal im Oktober 2014 abgestellt.

Quelle: Nahverkehrsplan LK Emsland 2014: 146 Abbildung 29: ÖPNV-Verbindungsmöglichkeiten (Bus) samstags

42 | | 43 EVALUIERUNG/ SWOT-ANALYSE Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

4 Evaluierung 5 SWOT-Analyse

Die Evaluierung des LEADER-Prozesses im Zeit- Prozess einsteigen. Sind die Projekte umgesetzt Die folgende Tabelle beinhaltet in zusammengefasster Form die Analyse der Ausgangslage. Dafür wurden raum 2008 – 2013 erfolgte in unterschiedlichen oder verworfen worden, fehlt die persönliche die einzelnen Kapitel der Ausgangslage in insgesamt acht Themenfelder gegliedert: Formen und zeitlichen Schritten. „Betroff enheit“ und das Interesse lässt nach. Hier Von 2008 bis 2013 fand eine Zusammenfassung der ist ein gewisser Zielkonfl ikt erkennbar: Einerseits • Bevölkerungsentwicklung und demo- • Ortsentwicklung und -gestaltung, Daseins- Projektarbeit durch das ReM in Form von Jahres- gemäß dem Bottom-up-Ansatz auch Bürgerinnen grafi sche Situation vorsorge, soziale Integration berichten statt. 2010 erfolgte zudem eine Selbst- und Bürger in den Prozess einzubinden, die nicht • Wirtschaft und Arbeitsplätze • Klima und Energie evaluierung, die auf Grundlage eines Selbstevalu- als abgeordnete Funktionsträger agieren, und an- • Landwirtschaft und Fischerei • Verkehr und Mobilität ierungsworkshops stattfand. Darüber hinaus nahm dererseits Akteure zu fi nden, die mit ihrem Engage- • Tourismus und Naherholung • Natur und Umwelt die LEADER-Region an landesweiten Befragungen ment ein regionales Interesse verfolgen. durch das Thünen-Institut (TI) für ländliche Räume Hinsichtlich des Projektauswahlverfahrens, der teil. So führte das TI leitfadengestützte Befragun- Betreuung durch das Regionalmanagement sowie Tabelle 4: SWOT-Analyse gen der LAG im Jahr 2010 und 2013 durch sowie durch die Ämter für regionale Landesentwicklung eine Befragung des ReM und eine Projektträgerbe- in Meppen und Aurich (vormals LGLN) äußerten Stärken / Chancen Schwächen / Risiken fragung im Jahr 2010. Die Daten wurden durch das sich sowohl die Kommunalvertreter als auch die TI ausgewertet, zusammengefasst und in aufberei- WiSo-Partner sehr zufrieden. Bevölkerungsentwicklung und demografi sche Situation teter Form dem ReM zur Verfügung gestellt. Kritisch wurde von allen Gesprächspartnern der Die Ergebnisse der vorstehend beschriebenen Eva- verwaltungstechnische Aufwand betrachtet, der + Bevölkerungswachstum, - Bevölkerungsverluste in Jemgum luierungsschritte sind im Anhang 6 dokumentiert. entsteht, unabhängig vom fi nanziellen Umfang des v.a. durch Zuwanderung - Steigender Altersdurchschnitt Außerhalb des offi ziellen Evaluierungsverfahrens Projekts. Ähnliche Aussagen wurden im Zusam- + Rel. günstige Altersstruktur, - Deutliche Zunahme der Zahl der Senioren durch das TI wurde im Rahmen der aktuellen menhang mit Kooperationsprojekten geäußert. v.a. in den Emslandkommunen und der Hochbetagten bis 2030 REK-Erstellung mehrfach darauf hingewiesen, dass Einige Gesprächspartner bemängelten, dass es - Rückgang der jungen und mittleren einige WiSo-Partner das Interesse an den LAG- trotz der vorliegenden Entwicklungskonzeption Altersklassen Sitzungen und am Gesamtprozess verloren haben nicht immer gelungen ist, die regionalen Zusam- oder in ihren Erwartungen enttäuscht wurden. Es menhänge bei der Auswahl der Themen und Wirtschaft und Arbeitsplätze gibt keine eindeutig belegten Gründe, aber die Projekte herauszustellen. Aussagen deuten darauf hin, dass zum einen der Ein grundsätzlicher Kritikpunkt ist die Diskrepanz + Flächendeckender Beschäftigtenzuwachs - Fachkräftemangel in einzelnen Wirtschafts- „Formalismus“ des Verfahrens, und zum anderen zwischen dem Anspruch, durch den LEADER-An- in allen Wirtschaftsbereichen bereichen die fehlende „Betroff enheit“ zu diesem Verhalten satz einen wesentlichen Beitrag zur Regionalent- + Hohe Beschäftigungsquote - Teilweise stagnierende oder rückläufi ge führen. Fehlende Betroff enheit meint, dass WiSo- wicklung zu leisten, und den dafür zur Verfügung + Rel. niedriges Lohnniveau = rel. niedrige Ausbildungszahlen Partner mit konkreten Projektvorstellungen in den stehenden Ressourcen. Arbeitskosten - (noch) recht hohe Abhängigkeit der Region + Hohe Bruttowertschöpfung von der Meyer Werft + Insgesamt gute bis sehr gute Standortvoraus- - Hightech-Unternehmen nach wie unter- Tabelle 3: Übersicht der Projekt- und Prozessdokumentation setzungen repräsentiert + Branchenvielfalt - Fehlende Hochschulstandorte – Abwanderung Dokumentation Zeitraum + Hohe Standorttreue der Arbeitnehmer junger Menschen + Hoch spezialisierte Arbeitskräfte u.a. durch - Fehlendes Breitbandangebot in weiten Teilen Jahresbericht (ReM) 2008 bis 2013 „Global Player“ Meyer Werft W.E.R.O.s Projektträgerbefragung (TI) 2010 + Sehr gute Wirtschaftsförderungsstruktur und - Rel. niedriges durchschnittliches -angebote Lohn-/Einkommensniveau LAG Befragung (TI) 2010 und 2013

Selbstevaluierungsworkshop (ReM) 2010

Selbstevaluierungsbericht (ReM) 2010

44 | | 45 SWOT-ANALYSE Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

Landwirtschaft und Fischerei

+ Starke, konkurrenzfähige Unternehmen - Fortschreitender Strukturwandel und in der Landwirtschaft „Zwang“ zu Größe und Spezialisierung + Gute Standortbedingungen für vor- und - Nährstoff überschussprobleme nachgelagerte Bereiche - Eingeschränktes bauliches Entwicklungs- + Landwirtschaft nach wie vor als sozialer Faktor potenzial durch Emissionsabstände im Dorf - Flächenknappheit, steigende Bodenpreise belasten Betriebe mit hohem Pachtanteil; Einkommenstransfer in nichtlandwirt- schaftliche Sektoren - Seuchenhygienisches Risiko steigt durch Konzentration in der Tierhaltung - Potenzielle Einkommensgefährdung in der Fischerei durch Auswirkung der Ems- vertiefungen sowie gesetzliche/naturschutz- fachliche Rahmenbedingungen - Imagedefi zite der Landwirtschaft - Gefährdung der Fischerei durch Schutzgebiete, Windenergiegewinnung, Schiff fahrt sowie das Baggergutmanagement; unsichere Rechts- Landwirtschaft und Wasser prägen den Raum; © Foto: LK Leer position der Fischerei (keine ausschließlich von der Fischerei nutzbare Flächen vorhanden) - Konkurrenzdruck und Wettbewerbsstrukturen führen zu einer Überalterung der Fischereifl otte

Tourismus und Naherholung

+ Sehr gute touristische Infrastruktur - Wenig belastbare Zahlen durch statistische in den Kernkompetenzbereichen Radfahren Erfassung von Arbeitnehmern in Beherber- und Wassertourismus gungseinrichtungen; keine objektive Analyse + Professionelle regionale Tourismusorgani- der aktuellen Situation möglich sationen und Vermarktungseinrichtungen - Weiterhin ungenutzte oder suboptimal + Wachsende Bedeutung des Reisemobil- genutzte touristische Potenziale, z.B. grenz- Tourismus überschreitender Wassertourismus, + Gute Voraussetzungen für den Naturtourismus Vernetzung von Angeboten + Flächendeckendes und umfangreiches - Unterschiedliche Gewichtung des Tourismus- Angebot an touristischen Einrichtungen und sektors in den Kommunen Sehenswürdigkeiten - „Schwächelnde“ Gastronomie in den Dörfern + Sehr gute Möglichkeiten für und suboptimales Informationsangebot zu grenzüberschreitenden Tourismus Öff nungszeiten etc. + Grenzüberschreitende Angebote - Verschlickung von Häfen - Gefährlicher Begegnungsverkehr auf Wirt- schaftswegen mit landwirtschaftlichen und anderen Fahrzeugen - Keine durchgängige Barrierefreiheit von touris- © Foto: Emsland Touristik tischen Einrichtungen und Infrastruktur

46 | | 47 SWOT-ANALYSE Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

Ortsentwicklung und Ortsinfrastruktur, Daseinsvorsorge, soziale Integration

+ Gute bis sehr gute öff entliche und private - Strukturveränderungen in den Ortszentren = Infrastrukturausstattung in allen zentralen Funktionsverluste und/oder Funktions- Orten verlagerung + Ansätze neuer Wohn- und Betreuungs- - Starke Rückzugstendenzen in den kleineren konzepte aufgrund demografi scher Ortsteilen (Infrastrukturausstattung und Veränderungen Wohnen); Daseinsvorsorge vor Ort nimmt ab + Zahlreiche Entwicklungs- und Gestaltungs- - Fehlende Orte der Begegnung und Kommuni- konzepte kation v.a. für Gruppen, die sich nicht in + Überwiegend attraktive Ortskerne Vereinen, Verbänden oder der Kirche engagie- + Bedeutende Anteile von niederländischen ren wollen Mitbürgern - Fehlende Mietwohnungen und kleinere + Günstige Baulandpreise Wohnungen (Single- und Paarhaushalte) + Hohe Verbundenheit und Identifi kation mit - Barrierefreiheit/-armut im öff entlichen Raum dem Ort und der Region weitgehend noch nicht hergestellt + Intensives Vereinsleben und starkes ehren- - Sanierungsbedarf öff entlicher Kulturgüter amtliches Engagement - Stagnierender Zuzug niederländischer + Noch „gelebte“ Nachbarschaft Mitbürger - Punktuelle Ansätze von ungenutzter oder untergenutzter Bausubstanz - Unterbringungsbedarf für Flüchtlinge und kurzzeitig beschäftigte Arbeitnehmer

Klima und Energie

+ Hoher bis sehr hoher Selbstversorgungsgrad - Projekt zur Sicherstellung der nationalen Ver- bei Strom durch erneuerbare Energien mit sorgungssicherheit in Jemgum: Extrem hohe lokal unterschiedlichen Ausprägungen Bindung von lokalen Ressourcen in Verwaltung + Intensive Klimaschutzaktivitäten in einzelnen und Politik in der Gemeinde. Langfristige Pro- Kommunen (Klimaschutzkonzept in Papen- jektauswirkungen werden vor Ort dauerhaft burg, Dörpen und Rhede; geplante Tiefen- thematisiert geothermie in Lathen, Forschungsprojekt - Biogaserzeugung verstärkt Druck auf den Haren) Bodenmarkt + Bioenergiedorf Lathen (2014) - Sinkende Akzeptanz von Energiemaisanbau in + Wachsende wirtschaftliche Bedeutung der der Bevölkerung erneuerbaren Energien - Themenaffi nität in der Region W.E.R.O.- + Kompetenz- und Know-how-Gewinn durch Deutschland sehr unterschiedlich ausgeprägt © Foto: Fotolia praxisorientierte, grenzüberschreitende - Klimabelastungen durch hohes regionales und Forschung (Haren, Dörpen) überregionales Straßenverkehrsaufkommen + Klimaschutzengagement der LK Emsland und (Transit A 31) Leer - Intensive landwirtschaftliche Nutzung organi- scher Böden

48 | | 49 SWOT-ANALYSE Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

Verkehr und Mobilität

+ Gute bis sehr gute regionale und überregiona- - Teilweise sanierungsbedürftige Brücken le Verkehrserschließung - Wirtschaftswege sind teilweise nicht auf die + Trimodalität (Straße, Bahn, Wasserwege/Hafen) aktuellen Fahrzeugdimensionen und Verkehrs- in Güterverkehrszentrum als positiver Stand- belastungen ausgelegt ortfaktor - Probleme bei der Unterhaltung von Wirt- + Gutes (touristisches) Radwegesystem schaftswegen + Anrufbus als Ansatz für fl ächendeckenden - Abhängigkeit vom PKW in vielen Haushalten alternativen/ergänzenden ÖPNV - ÖPNV nach wie vor unattraktiv; alternative + Spezielle touristische Angebote (RADexpress- ÖPNV-Angebote noch in den „Kinderschuhen“ bus, Urlauberbus) - Umweltbelastungen durch Verkehr

Emsland RADexpress; © Foto: Emsland Touristik

Natur und Umwelt

+ Attraktive Naturraumausstattung - Wachsende Widerstände und sinkende Akzep- + Umfangreiche Schutzgebiete und geschützte tanz durch Einschränkungen aufgrund natur- Landschaften oder Landschaftsbestandteile schutzrechtlicher Gegebenheiten in der Region + Gute Voraussetzungen für Naturtourismus - Probleme bei der Umsetzung von Kompensati- onserfordernissen © Foto: Emsland Touristik - Belastungen der Naturgüter durch Flächenver- brauch sowie Emissionen aus Verkehr, Land- wirtschaft und Wirtschaft - Emsvertiefungen - Landwirtschaftliche Nutzung (ehemaliger) Moorfl ächen

50 | | 51 SWOT-ANALYSE Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

Zusammenfassende Betrachtung und Ansatzpunkte zur Entwicklung der Region

Die folgenden Ausführungen sind eine sehr stark SWOT-Analyse. Ziel ist, die wesentlichen Hand- vereinfachte Übersicht über die wichtigsten Merk- lungserfordernisse zu skizzieren. Diese Hand- male der Region. Sie basieren auf der Analyse der lungserfordernisse fi nden sich in der anschlie- Ausgangsbedingungen sowie der vorstehenden ßenden Handlungsstrategie wieder.

SWOT Handlungsansätze und -erfordernisse

• Die Region W.E.R.O.-Deutschland wächst und • Anpassung der Infrastruktur und der altert Daseinsvorsorge

• Strukturelle Veränderungen im • Anpassung der Versorgungs- und Versorgungs- und Dienstleistungsangebot (Gesundheits-)dienstleistungsstruktur

• Wirtschaft braucht Arbeits- und Fachkräfte • Verbesserung der weichen Standort- faktoren; bedarfsgerechte Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten

• Wirtschaft braucht zeitgemäße Verkehrs- • Verbesserung der Verkehrs- und Kommu- und Kommunikationsinfrastruktur nikationsinfrastruktur

• Landwirtschaftsstruktur wandelt sich weiter; • Individuelle Wachstumschancen für Grenzen des Wachstums teilweise erreicht landw. Unternehmen sichern

• Raumansprüche an die Landwirtschaft engen • Neue Perspektiven für landw. Unter- sektorale und einzelbetriebliche Perspektiven nehmen unter Berücksichtigung externer ein Ansprüche

• Kernkompetenzen im Rad- und Wasser- • Potenziale weiter ausschöpfen tourismus

• Schwächen im grenzüberschreitenden • Defi zite aufgreifen, Chancen nutzen Tourismus und im Natur- und Kulturtourismus

• Klimaschutz noch nicht fl ächendeckend • Projekte zur stärkeren Verankerung i.d. etabliert Kommunen; „Klimapakt“ mit den Land- kreisen

• Unzureichendes ÖPNV-Angebot benachteiligt • Angebot auch aus Klimaschutzgründen verschiedene Personengruppen nachfrageorientiert erweitern

• Belastungen von Natur und Landschaft sowie • Reduzierung und Ausgleich der Ansprüche natürlicher Ressourcen durch unterschiedliche Ansprüche

© Foto: Emsland Touristik

52 | | 53 ENTWICKLUNGSSTRATEGIE Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

6. Entwicklungsstrategie

Die Entwicklungsstrategie beschreibt im Folgen- ven Entscheidung die Auswahl entsprechender Naturpark Wildeshauser Geest zu einer projektbe- eine neue Fördermaßnahme „Förderung von Ope- den, in welchen Handlungsfeldern in der nächsten Projekte beschließen. zogenen Kooperation. rationellen Gruppen und Innovationsprojekten Förderperiode gezielt Anstrengungen unternom- Förderentscheidungen der Lokalen Aktionsgrup- In einer „Erklärung von Jemgum“ haben alle 11 im Rahmen der Europäischen Innovationspart- men werden sollten, um die regionale Entwick- pe (LAG) W.E.R.O.-Deutschland mit Blick auf den beteiligten Kommunen in der LEADER-Region nerschaft Produktivität und Nachhaltigkeit in der lung positiv zu fördern. Die Zielvorstellungen wer- EMFF sind nicht vorgesehen. Ebenso werden För- W.E.R.O.-Deutschland nochmals formal ihre Landwirtschaft angeboten.“ (Niedersächsisches den in jedem Handlungsfeld so weit wie möglich derentscheidungen über LEADER-Projekte nicht Kooperationsbereitschaft bekundet. Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und diff erenziert dargestellt. Mit Wirkungsindikatoren, durch die FLAG getroff en. Gleichwohl können hier Alle Kooperationsvereinbarungen sind im Anhang Verbraucherschutz). qualitativen und quantitativen Zielwerten sowie Synergien geschaff en werden. Durch die Auswahl aufgeführt. Aufgrund der Bedeutung der Landwirtschaft und einer zeitlichen Vorgabe zur Zielerreichung wer- der Projekte (siehe Kapitel 12) fi ndet eine Prüfung der ausgeprägten Innovationsbereitschaft dieses den Anhaltspunkte für eine spätere Evaluierung statt, ob eine Förderung über LEADER erfolgen 6.2 Abstimmung mit übergeordneten Wirtschaftszweiges sollte in der kommenden För- der Ziele festgelegt. soll. Durch die Verknüpfung des Regionalma- Planungen derperiode der Einrichtung einer operationellen Die Entwicklungsstrategie ist methodisch aus der nagements mit der FLAG ist eine Abstimmung auf Gruppe oder der Entwicklung von Innovationspro- Analyse der Ausgangslage, der SWOT-Analyse Projektebene gewährleistet. Europa 2020 jekten ein besonderes Augenmerk gelten. sowie den Ergebnissen der verschiedenen Beteili- gungsformen abgeleitet. 6.1 Kooperationen Die europäische Wachstumsstrategie von 2010 PFEIL Die Inhalte der Entwicklungsstrategie sind mit basiert auf drei Prioritäten der wirtschaftlichen übergeordneten Planungen und Konzepten Die Region W.E.R.O.-Deutschland beabsichtigt, Entwicklung: intelligentes, nachhaltiges und inte- Die Länder Niedersachsen und Bremen stellen abgestimmt. Das gilt insbesondere für die Regi- auch in der kommenden Förderperiode die gratives Wachstum zur Sicherung von Beschäfti- für die EU-Förderperiode 2014 – 2020 wieder ein onale Handlungsstrategie der Region Weser-Ems bewährte Zusammenarbeit und Kooperation mit gung, Produktivität und sozialem Zusammenhalt. gemeinsames, länderübergreifendes Entwick- (ARL Weser-Ems 2014, vgl. auch S. 53 des REK). benachbarten Regionen fortzusetzen. Diese Zielsetzungen werden in der Entwick- lungsprogramm zur Förderung der ländlichen Zur Verdeutlichung der Zusammenhänge wird Hierzu gibt es u.a. eine gemeinsame Erklärung der lungsstrategie der Region W.E.R.O.-Deutschland Räume auf: bei den strategischen Zielen des REK ein direkter LEADER-Regionen aus dem Emsland und der Graf- berücksichtigt. Bezug zu den jeweiligen strategischen Zielen der schaft Bentheim (s. Anhang 1). Die sechs Regionen PFEIL = Programm zur Förderung RHS Weser-Ems hergestellt. wollen auch künftig über einen regelmäßigen Europäische Innovationspartnerschaft der Entwicklung im ländlichen Raum Des Weiteren hat die Entwicklungsstrategie einen Informationsaustausch, gemeinsame Exkursionen direkten Bezug zu den EU-Strukturfonds sowie und gemeinsame Projekte den Netzwerkgedan- „Die im letzten Jahr von der EU-Kommission ent- Der Entwurf des Programms liegt der EU zur dem ELER inklusive deren zugeordneten Program- ken in die Praxis umsetzen. Erste Kooperations- wickelte Europäische Innovationspartnerschaft Prüfung vor. Mit einer Genehmigung wird 2015 men, Richtlinien, Erlassen etc. ideen gibt es in den Bereichen Dorfentwicklung, (EIP) „Produktivität und Nachhaltigkeit in der gerechnet. Die Fischereihäfen Ditzum und Pogum der Ge- Klimaschutz, Tourismus, Sport und Kultur sowie Landwirtschaft“ hat das Ziel, Innovationsprozesse Das Programm beschreibt in 19 sogenannten meinde Jemgum gehören zum Fischwirtschafts- Mobilität. sowie insbesondere den Innovationstransfer in Codes Maßnahmen, die letztlich zur Entwicklung gebiet der niedersächsischen Nordseeküste. Kooperationsabsichten gibt es ebenfalls mit der die Land- und Ernährungswirtschaft durch eine des ländlichen Raumes beitragen sollen. Die Für die Umsetzung der Prioritätsachse 4 des LEADER-Region Oost-Groningen (NL) sowie den verbesserte Zusammenarbeit zwischen landwirt- Codes basieren auf Bedarfen, die aus der Aus- Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF) ILE/LEADER-Regionen im LK Leer (Fehngebiet und schaftlicher Praxis, Beratung und Wissenschaft gangslage sowie der SWOT-Analyse abgeleitet „Steigerung von Beschäftigung und territorialem ROEDE). sowie ggf. weiteren Akteuren im ländlichen Raum wurden. Die Bedarfe sind in sechs Prioritäten Zusammenhalt“ wird in Niedersachsen die bereits Eine Besonderheit stellt das Kooperationsprojekt zu verbessern und auszubauen. Sie ist damit ein gegliedert: in der vergangen Förderperiode gebildete Lokale „Fortbildung von Handwerkern in historischen wichtiger Baustein der Europa 2020-Strategie für Fischereiaktionsgruppe (FLAG) zuständig sein. Sie Gewerken“ dar. Hier bekennen sich neben der intelligentes und nachhaltiges Wachstum. • Priorität 1: Förderung von Wissenstransfer wird die Fortschreibung der integrierten Strategie LEADER-Region W.E.R.O.-Deutschland auch die Re- Im neuen ELER-Programm für Niedersachsen und und Innovation in der Land- und Forstwirt- für das Fischwirtschaftsgebiet Niedersächsische gionen Parklandschaft Ammerland, Wesermarsch Bremen 2014 – 2020 wird vor diesem Hintergrund schaft und den ländlichen Gebieten Nordseeküste initiieren und im Falle einer positi- in Bewegung, Nordseemarschen, Fehngebiet und

54 | | 55 ENTWICKLUNGSSTRATEGIE Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

• Priorität 2: Verbesserung der Lebensfähigkeit • Verbesserung der Daseinsvorsorge und Regionale Handlungsstrategie INTERREG der landwirtschaftlichen Betriebe und der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse für Weser-Ems Wettbewerbsfähigkeit aller Arten von Land- die Bürgerinnen und Bürger, Der nordwestliche Teil Niedersachsens und der wirtschaft in allen Regionen und Förderung • Leichtere Erreichbarkeit zentralörtlicher Die regionale Handlungsstrategie Weser-Ems nördliche Teil der Niederlande bilden traditionell innovativer landwirtschaftlicher Techniken Bildungs-, Gesundheits-, Kultur- sowie Ver- verknüpft "die landespolitischen Zielsetzungen ei- eine Grenzregion, die sich durch eine ausgeprägte und der nachhaltigen Waldbewirtschaftung sorgungs- und Verwaltungseinrichtungen nerseits mit den sich aus den Stärken und Schwä- Zusammenarbeit auszeichnet. Die grenzüber- • Priorität 3: Förderung einer Organisation unter Vermeidung unnötigen Verkehrs und chen der Region ergebenden, strategisch wich- schreitende Kooperation und Zusammenarbeit der Nahrungsmittelkette, einschließlich der zusätzlicher Mobilitätskosten, tigen Handlungsfeldern und Entwicklungszielen soll auch in der Periode 2014 – 2020 im Rahmen Verarbeitung und Vermarktung von Ag- • Streichung sämtlicher Vorranggebiete Roh- andererseits. Der Fokus liegt insofern auf Themen- des INTERREG-Programms fortgesetzt werden. Die rarerzeugnissen, des Tierschutzes und des stoff gewinnung für die Rohstoff art Torf, feldern, die einen deutlichen regionalen Bezug Region Weser-Ems sowie die Provinzen Drenthe, Risikomanagements in der Landwirtschaft • Beendigung des Torfabbaus zugaunsten des aufweisen, für die regionsspezifi sche Lösungen Friesland und Groningen auf niederländischer • Priorität 4: Wiederherstellung, Erhaltung und Klima- und Naturschutzes und Festlegung entwickelt werden können. Die Handlungsstra- Seite haben sich im Sommer 2014 auf eine soge- Verbesserung der mit der Land- und Forst- von Vorranggebieten Torferhaltung und tegien stellen damit eine wichtige Arbeits- und nannte Strategie Nord verständigt, die die künfti- wirtschaft verbundenen Ökosysteme Moorschutz. Orientierungsgrundlage für die Ämter für regiona- ge Zusammenarbeit in der Priorität 2 beschreibt. • Priorität 5: Förderung der Ressourcen- Aufgrund des noch laufenden Anhörungsverfah- le Landesentwicklung dar. Darüber hinaus werden Dabei werden zwei Ziele genannt effi zienz und Unterstützung des Agrar-, rens kann noch keine abschließende Bewertung die wesentlichen Entwicklungsziele der regiona- Nahrungsmittel- und Forstsektors beim zur Änderung des LROP abgegeben werden. len Handlungsstrategien auch die Aussagen zur 1. „Stärkung der grenzüberschreitenden Inno- Übergang zu einer kohlenstoff armen und Der Kreistag des Landkreises Emsland hat in seiner Landesentwicklungspolitik im geplanten Lan- vationskraft der Region durch wirtschaftliche klimaresistenten Wirtschaft Sitzung am 17. Januar 2011 das RROP 2010 als desentwicklungsprogramm beeinfl ussen“ (RHS und wissensorientierte Zusammenarbeit, • Priorität 6: Förderung der sozialen Inklusion, Satzung beschlossen. 2013 hat der Kreistag eben- Weser-Ems, 2014: 3). Zu den regionalpolitischen 2. Gesellschaftliche und territoriale Zusam- der Armutsbekämpfung und der wirtschaft- falls beschlossen, das Regionale Raumordnungs- Zielsetzungen gehört auch die Abstimmung menarbeit für ein ressourcenschonendes lichen Entwicklung in ländlichen Gebieten. programm im sachlichen Teilabschnitt Energie zu kommunaler und regionaler Konzepte, wie z.B. und integratives Wachstum.“ (Regionales ändern: In der beschreibenden Darstellung wird der der REK mit der regionalen Handlungsstrategie Programmmanagement INTERREG / Ems Das vorliegende REK berücksichtigt gezielt die in bisherige Abschnitt 4.9 „Energie“ durch eine Neu- Weser-Ems. Dollart Region, 2014). PFEIL aufgeführten Prioritäten und Maßnahmen- fassung ersetzt. In der zeichnerischen Darstellung Die regionale Handlungsstrategie Weser-Ems codes. werden Vorranggebiete Windenergienutzung (W/V führt in ihrem Tabellenteil in insgesamt zehn In neun Maßnahmenbereichen werden sowohl und WR/V), ein Vorbehaltsgebiet Verstetigung und Handlungsfeldern rd. 250 operative Ziele auf. Sie Zielvorstellungen als auch Projekt- und Maßnah- LROP, RROP Speicherung von regenerativer Energie (Wind) und weist ausdrücklich darauf hin, dass die für die menideen formuliert. In der vorliegenden regiona- ein Vorranggebiet Leitungstrasse (Korridor) entspre- Umsetzung der strategischen sowie der operati- len Entwicklungsstrategie sind diese Maßnahmen- Die niedersächsische Landesregierung hat 2014 chend einer zeichnerischen Darstellung aufgeführt. ven Ziele und Maßnahmen vorrangig Mittel aus bereiche berücksichtigt. die Eröff nung des Beteiligungsverfahrens für Der Landkreis Leer beabsichtigt, die Teilabschnitte den europäischen Strukturfonds einschl. des ELER den Entwurf zur Änderung des Landes-Raum- „Windenergie“ und „Rohstoff gewinnung-Quarz- eingesetzt werden sollten (RHS Weser-Ems, S.8). Masterplan Ems 2050 ordnungsprogramms (LROP) beschlossen. Die sand“ durch Änderungsverfahren zu ordnen. Das Gleichzeitig wird deutlich gemacht, dass eine stra- wesentlichsten Inhalte beziehen sich auf folgen- geltende RROP von 2006 ist hinsichtlich dieser tegische Regionalentwicklung nicht ausschließlich Mitte 2014 hat sich auf Initiative der niedersächsi- de Bereiche, die auch für die Region W.E.R.O.- Teile unwirksam. Die bis November 2014 erfolgte auf Ziele der EU-Strukturfonds ausgerichtet sein schen Landesregierung die Lenkungsgruppe Ems Deutschland relevant sind: öff entliche Auslegung wird zurzeit ausgewertet. darf (RHS Weser-Ems, S.8). Die Strategie bezieht auf eine neue Art der Zusammenarbeit in der Ems- Hintergrund des Änderungsverfahrens ist der sich somit auch auf Maßnahmen außerhalb der region verständigt. Zentraler Punkt ist der „Master- • Formulierung umfangreicher Naturschutz- politische Beschluss des LK, eine regionale Steue- Strukturförderfonds. plan Ems 2050“. Mit diesem soll bis zum Jahresende ziele wie die Festlegung von Vorranggebie- rung der Windenergie vorzunehmen und Vorrang- ein verbindlicher Rahmen geschaff en werden, wie ten für einen landesweiten Biotopverbund, gebiete „Windenergienutzung“ festzulegen. An die nachhaltige Entwicklung der Emsregion sicher- • Regelungen zur Reduzierung des Flächen- anderer Stelle im Kreisgebiet soll diese Nutzung gestellt werden kann. Die Absichtserklärung sieht verbrauchs für Siedlungsentwicklung, dann ausgeschlossen werden. unter anderem vor, den Sedimenttransport fl ussauf-

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wärts nachhaltig einzudämmen und die Gewässer- Getreu diesem Motto besinnt sich die Lokale Akti- 6.4 Handlungsfelder bei dieser sektoralen Betrachtung zunächst unbe- güte zu verbessern. Die für eine Flussmündung ty- onsgruppe W.E.R.O.-Deutschland konsequent auf rücksichtigt bleiben. Allerdings gibt es innerhalb pischen Lebensräume sollen wieder geschaff en und das, was die Region an besonderen Potenzialen Methodik der Regionalentwicklung Themen, die sich auf fast Arten in einem guten Zustand erhalten werden. und Stärken vorzuweisen hat: alle Bereiche und Handlungsfelder beziehen und Mitglieder des Lenkungskreises sind neben der Lan- Die Gliederung der Analyseergebnisse, einschließ- somit auch überall mit in die Überlegungen einbe- desregierung der Bund, die betroff enen Landkreise, • Eine Vielzahl innovativer und impulsge- lich der Ergebnisse der verschiedenen Bürgerbe- zogen werden müssen. Dies gilt insbesondere für die Meyer Werft sowie Umweltverbände. bender Unternehmen im produzierenden teiligungsprozesse (vgl. Kap. 8), in 8 Handlungs- die Themen Demografi e (s.w.u.), Gender, Barrie- Gewerbe und im Dienstleistungsgewerbe. felder, folgt dem methodischen Ansatz, Aussagen refreiheit, regionale Kooperation und Integration. 6.3 Leitbild • Eine agile, zukunftsorientierte Landwirt- zu Zielen, Projekten, Indikatoren etc. eindeutig Diese Querschnittsthemen sind in den folgenden schaft, die an den Interessen der Verbraucher zuordnen zu können. Abhandlungen, soweit relevant, mit berücksich- Im Nordwesten Niedersachsens gelegen, bildet (Qualität, Nachhaltigkeit etc.) ausgerichtet ist. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es zwischen tigt. Auf die besondere Rolle der demografi schen die Region W.E.R.O.-Deutschland nicht nur einen • Eine reichhaltige natur- und kulturräumliche allen Handlungsfeldern mehr oder weniger inten- Situation und Entwicklung wird gesondert einge- lebendigen Natur- und Kulturraum mit vielen Ausstattung (vielseitiges Wasserwegenetz sive Beziehungen und Wechselwirkungen gibt, die gangen (s.w.u.). Facetten, sondern auch einen dynamischen Wirt- etc.), welche in Teilen durch den Radwan- schaftsraum. der-, Agro- und Schutzgebietstourismus Über allem stehen die Nähe zur Ems sowie die erschlossen ist. Nähe zur deutsch-niederländischen Grenze, • Eine Vielzahl von Vereinen und Organisa- Handlungsfelder die den Alltag der hier lebenden und arbeiten- tionen, die sich ehrenamtlich engagieren den Menschen maßgeblich beeinfl ussen. Beide und den Bereich der Kinder-, Jugend- und Aspekte gehen einher mit dem Wissen und den Seniorenarbeit unterstützen. Erfahrungen aus der interregionalen Zusammen- • Ein ausgeprägtes Regionalbewusstsein der arbeit, die dem markanten Kompetenzprofi l von Menschen in Verbindung mit der aktiven W.E.R.O.-Deutschland ihre räumliche und inhaltli- Heimat- und Kulturpfl ege. che Schärfe verleiht. Sie bilden die Grundlage für • Eine feste und intakte Sozialstruktur, die das besondere Selbstverständnis sowie die Iden- mit einer hohen Wohn- und Lebensqualität tität der Region und sind daher nach Meinung einhergeht. der Lokalen Aktionsgruppe W.E.R.O.-Deutschland zentrale Elemente des Logos und des Mottos für W.E.R.O.-Deutschland möchte sich auch weiterhin die LEADER-Förderperiode 2014 – 2020: im Wettbewerb der Regionen aktiv behaupten. Zu diesem Zweck bedarf es der gelebten Kooperation über verwaltungs-, branchen- und kulturhistori- sche Grenzen hinweg. Nur gemeinsam können die öff entlichen und privaten Akteure aus dem Rhei- derland und dem Emsland die Entwicklung der Region voranbringen und ihre Ideen und Visionen verwirklichen. Gleichzeitig gilt es, die bewährten Qualitäten der Regionen zu bewahren und be- darfsgerecht weiterzuentwickeln. Dies zeigt sich „Emsnah, grenznah – vor allem in den lokalen und regionalen Traditio-

Traditionen neu denken, nen und der Bereitschaft, diese im Angesicht des Quelle: Eigene Darstellung Ideen und Visionen fortschreitenden gesellschaftlichen Wandels neu Abbildung 31: Handlungsfelder gemeinsam verwirklichen!“ zu denken.

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Gewichtung der Handlungsfelder Die Gewichtung der Handlungsfelder im vorlie- Aspekte des Gender-Mainstreaming Barrierefreiheit genden Konzept geht deshalb von einer Betrach- Die Handlungsstrategie verfolgt das Ziel einer tungsweise aus, die nicht wertet, sondern sich „Gleiche Chancen für Frauen und Männer wäh- Für unsere Gesellschaft ist es mittlerweile selbst- positiven Regionalentwicklung für die gesamte an pragmatischen Gesichtspunkten orientiert. rend ihres gesamten Lebensverlaufs sind das Ziel verständlich, dass Menschen mit Behinderungen Region. Dazu leisten Projekte in allen Handlungsfel- Die Handlungsfelder werden in eine Rangfolge moderner Gleichstellungspolitik. Die Bundesregie- ein selbstbestimmtes Leben führen können und dern einen Beitrag. Den „Wert“ dieser Beiträge kann gebracht, die sich daraus ableitet, wie viele Akti- rung will Frauen und Männern Anreize bieten, ihre ihnen die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen man nicht objektiv vergleichen. Ein Projekt, das vitäten in den Handlungsfeldern voraussichtlich Partnerschaft auf Augenhöhe zu leben, die Aufga- ermöglicht wird. Dies entspricht dem Sinn des zum Klimaschutz beiträgt, ist nicht vergleichbar mit stattfi nden werden oder zu erwarten sind. Diese ben in Familie und Haushalt gerecht zu teilen und Artikels 9 des Übereinkommens der Vereinten einem Kulturprojekt. „Kleine“ Projekte – gemessen Annahmen leiten sich wiederum ab von den beiden eine Erwerbstätigkeit zu ermöglichen, die Nationen vom 13.12.2006 über die Rechte von am Investitionsvolumen – haben grundsätzlich die Ergebnissen der Bestandsanalyse einschließlich ihnen ein eigenes, existenzsicherndes Einkommen Menschen mit Behinderungen. Allerdings sind gleiche Bedeutung wie „große“ Projekte. Einfacher der SWOT-Analyse und ganz besonders von den ermöglicht – auch im Alter.“ (BMfSFJ, 2014) generell und ganz speziell auch in der Region ausgedrückt: Es gibt kein geeignetes Referenzsys- Ergebnissen der Akteursbeteiligung. Die Rangfol- Nach dieser Defi nition des Bundesfamilienminis- W.E.R.O.-Deutschland die Voraussetzungen dafür tem für einen Vergleich von Handlungsfeldern und ge der Handlungsfelder spiegelt sich in der Bud- teriums bezieht sich Gender-Mainstreaming somit in vielen Lebensbereichen noch nicht gegeben. auch Projekten, das dem Anspruch einer integrier- getverteilung auf die einzelnen Handlungsfelder gleichermaßen auf Frauen und Männer und auf Der Zugang zur physischen Umwelt, zu Trans- ten Gesamtbetrachtung gerecht wird. wider (vgl. Kap.13). den gesamten Lebensverlauf. Somit hat dieser portmitteln und vor allem zu Informations- und Begriff nicht nur konkrete Auswirkungen auf das Kommunikationstechnologien ist in vielen Arbeitsleben von Frauen, wie oft unterstellt, son- Bereichen nach wie vor defi zitär. Das ist vor dem dern beginnt bereits in frühester Kindheit, z.B. in Hintergrund einer alternden Gesellschaft, in der Rangfolge der Handlungsfelder der Kinderkrippe. Und auch im hohen Lebensalter immer mehr Menschen mit Behinderungen leben, sollte die politische Maxime in gesellschaftliches ein Aufgabenfeld, dem sich alle verantwortlichen Handeln münden. Gender-Mainstreaming ist so- Akteure im öff entlichen wie im privaten Bereich mit eine typische Querschnitts-„Aufgabe“, die sich stellen sollten. auf alle Bereiche und Handlungsfelder im vorlie- Die Region W.E.R.O.-Deutschland nimmt in ihre genden REK bezieht. Folgerichtig wird auch kein Handlungsstrategie deshalb ausdrücklich das Handlungsfeld im Sinne einer besonderen Anwen- Ziel auf, im Zusammenhang mit der Umsetzung dung oder Beachtung von Gender-Mainstreaming von Projekten in allen Handlungsfeldern darauf herausgestellt. Der Aspekt wird vielmehr im zu achten, dass die Belange der Barrierefreiheit Rahmen aller Handlungsfelder mitgedacht. im Sinne des Artikels 9 des o.a. UN-Abkommens berücksichtigt werden.

Quelle: Eigene Darstellung © Foto: Hagemeier Abbildung 32: Rangfolge der Handlungsfelder

60 | | 61 ENTWICKLUNGSSTRATEGIE Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland 2018 2020 2020 2020 Tabelle 5: Ziele im Handlungsfeld Demografi e

Strategisches Ziel Operatives Ziel

Die Region passt sich den demo- Anpassungen im Bereich Daseins- grafi schen Entwicklungen an vorsorge, Wirtschaftsentwicklung + 10%5 2020 8 20 2010 20 des Aus- Steigerung gangswertes um 30% 203 2020 2015 (Arbeitskräfte, Fachkräfte), Freizeit und Kultur, Mobilität). Näheres siehe

entsprechende Handlungsfelder zierung 2 zite

Die demografi schen Strukturen und der demogra- lienbesitzer in höherem Lebensalter auf die fi sche Wandel beeinfl ussen alle Lebensbereiche energetische Sanierung ihrer Häuser verzichten, und fast alle Sektoren und Handlungsfelder. Die weil sie sich „zu alt“ fühlen oder „es sich nicht mehr Einrichtungen der ung von Demografi e wird sich auf die Struktur und das lohnt“. Förderanträge zum Erhalt und zur Förderanträge Schaff Daseinsvorsorge privaten Leerstände Anzahl beseitigter Defi Anzahl beseitigter Zusätzlicher Wohnraum in m Wohnraum Zusätzlicher Initiativen und Programme Leben in den Orten auswirken, auf die Arbeitswelt, Aufgrund dieses Querschnittsaspekts beschränken Vorhaben und Projekten Anzahl von in allen Einwohnerzufriedenheit: Einwohner- Orten die subjektive wird zufriedenheit ermittelt Anzahl Einrichtungen, Initiativen, Vorhaben auf öff entliche und soziale Einrichtungen, auf das sich die Zielaussagen in diesem Handlungsfeld auf Kulturangebot, auf den Tourismus und selbst auf generelle Ansätze. Die demografi schen Aspekte den Klimaschutz, wenn man z.B. an die immer werden stattdessen in allen nachstehend aufge- zite

wiederkehrende Situation denkt, in der Immobi- führten Handlungsfeldern mit berücksichtigt. im zite ung von von ung Einrichtungen und Be-ung von Der Erhalt und die Schaff Daseins- Einrichtungen der privaten gefördert werden vorsorge In Defi allen Orten werden Leerstän- größere (z.B. Wohnumfeld de) beseitigt Defi Beseitigung gestalterischer Wohnraumsicherung durch gezielte gezielte durch Wohnraumsicherung Innenentwicklung Ausländische Mitbürger nehmen aktiv Ausländische und wirtschaftlichenam sozialen Leben teil in der Kommune und Region Beseitigung von Zuständen , die Zuständen Beseitigung von mindern und Lebensqualität Wohn- Schaff gegnungsorten, die das Zusammenle- Jung und Alt fördern ben von Operative ZieleOperative Wirkungsindikator Zielwert Zeitziel

© Foto: Fotolia Tabelle 6: Ziele im Handlungsfeld Ortsentwicklung, 6: Ziele im Handlungsfeld Ortsgestaltung, Daseinsvorsorge Tabelle Die Hauptorte stellen weiterhin die Die Hauptorte weiterhin stellen und im engeren Daseinsvorsorge Sinne für den gesamten weiteren Gemeinde- sicher oder Stadtbereich In allen Orten ein attraktives wird angestrebt Wohnumfeld In allen Orten die Integration wird ausländischer Mitbürger gefördert Es wird weiterhin eine positive Bevöl- eine positive weiterhin Es wird kerungsentwicklung angestrebt In allen Orten wird die Wohn- Wohn- In allen Orten die wird gesichertund Lebensqualität oder gesteigert In allen Orten das Zusammen- wird Jung und Alt gefördert leben von Strategische Ziele Strategische RHS Weser-Ems: Handlungsfeld Soziale Innovation und Daseinsvorsorge (9); Bildung & Qualifi und Daseinsvorsorge Innovation Soziale Handlungsfeld Weser-Ems: RHS

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In allen durchgeführten Formen der Bürger- und Daseinsvorsorge: Die klassischen Bereiche der Ortsgestaltung: Die Orte haben durch die aktuell auch Asylsuchende und Flüchtlinge, müs- Expertenbeteiligung (vgl. Kap. 8) war die Zukunft öff entlichen Daseinsvorsorge wie die Abfallbesei- teilweise rasanten Entwicklungen in den letzten sen in Abhängigkeit von der Ausgangssituation der Orte das zentrale Thema. Fragen des weiteren tigung, die Versorgung mit Wasser, Gas und Strom Jahren ihr „Gesicht“ erheblich verändert. Histori- und den individuellen Zielsetzungen der Personen Wachstums wurden in Zusammenhang gebracht sowie der Betrieb des öff entlichen Personennah- sche Gebäude und Freiräume sind umgestaltet integriert werden. Die Integration bezieht sich mit der Entwicklung der öff entlichen und der verkehrs sind in allen Städten und Gemeinden worden oder haben durch neue Gebäude in der auf den Arbeitsmarkt und natürlich auch auf das privaten Versorgungsinfrastruktur. Dabei wurden fl ächendeckend gesichert. Ergänzende Einrich- Nachbarschaft ihre Wirkung verloren. Der Verkehr soziale Umfeld. Es ist deshalb sehr zu begrüßen, immer wieder die Aspekte des demografi schen tungen wie Schulen, Kindergärten, Freizeiteinrich- und die Verkehrsinfrastruktur standen vielfach bei wenn bspw. die Stadt Papenburg den Zuzug und Wandels in die Diskussionen eingebracht. Das tungen etc. sind ebenfalls fast fl ächendeckend der Ortsentwicklung im Mittelpunkt. Gestaltungs- die Zusammenführung von Familien von Arbeits- Thema Ortsgestaltung ist ebenfalls eng verknüpft vorhanden, allerdings mit rückläufi ger Tendenz aspekte wurden nicht oder nur unzureichend be- kräften aus dem EU-Bereich fördert. Es ist das Ziel mit den Themen Wachstum und Funktionsverän- und abnehmender Dichte in Abhängigkeit von rücksichtigt. Kurzum: Viele Orte haben zumindest der Stadt Papenburg, auf diesem Weg die soziale derungen. der Einwohnerzahl sowie der Siedlungsstruktur in Teilbereichen einen erheblichen Gestaltungsbe- Eingliederung der Arbeitnehmer zu fördern. der Kommunen. darf, damit der Wunsch vieler Akteure im LEADER- Wachstum: Die Region W.E.R.O.-Deutschland ist Deutliche Rückzugstendenzen sind allerdings im Prozess nach attraktiven Orten erfüllt wird. Erhalt des natürlichen und kulturellen Erbes und in den letzten Jahren zu einer Wachstumsregion privaten Sektor zu verzeichnen. Jüngstes Beispiel der allgemeinen Lebensqualität in den Fische- geworden. Bevölkerungswachstum und wirt- ist die Aufgabe mehrerer Geschäftsstellen der Integration: Die Region verfügt über langjährige reistandorten: Einige Orte am Dollart sind nach schaftliches Wachstum gingen einher mit der Kreissparkasse im LK Leer. Der kontinuierliche Erfahrungen bei der Integration ausländischer wie vor durch die Fischerei geprägt. Der Struk- Ausweisung von Wohn- und Gewerbegebieten. Rückgang privater Versorgungseinrichtungen – Mitbürger. In einigen Kommunen stellen nieder- turwandel in diesem Berufszweig gefährdet auch Nach Ansicht aller regionalen Experten werden insbesondere für den täglichen Bedarf – hat in ländische Staatsbürger 10% und mehr der Ein- das Alleinstellungsmerkmal und den besonderen auch in der Zukunft eher Wachstumsaspekte zu den letzten Jahren und Jahrzehnten zu einem wohner. Die soziale Integration dieser Mitbürger Charme dieser Orte. Durch das Verschwinden der berücksichtigen sein, als Schrumpfungs- oder grundsätzlich veränderten Einkaufsverhalten hat alle Beteiligten in den letzten Jahrzehnten vor Kutter im Hafen fällt auch das touristische Allein- Stagnationsaspekte. Die Region verfolgt dabei geführt: Einkäufe werden in konzentrierter Form Herausforderungen gestellt, die aber mittlerweile stellungsmerkmal weg. Es wird in der kommenden das Ziel, ein solches Wachstum so ressourcen- am jeweiligen Zentralort durchgeführt. Die Benut- praktisch alle bewältigt sind und zu einem neuen Förderperiode darum gehen, LEADER-Projekte der schonend wie möglich zu gestalten. Dabei spielt zung eines PKW ist dabei fast immer unabdinglich. Verständnis von Miteinander geführt haben. Die- Region W.E.R.O.-Deutschland in diesen Orten eng in Zukunft mehr als bisher die Innenentwicklung Der tägliche kleine Einkauf zu Fuß oder mit dem ses Erfolgsmodell gilt es, auf neue Mitbürger zu mit Maßnahmen der Lokale Fischereiaktionsgrup- eine wichtige Rolle, weil parallel zu positiven Fahrrad am Wohnort ist nicht mehr möglich. Diese übertragen. Arbeitsuchende aus EU-Staaten, aber pe (FLAG) abzustimmen. Wachstumsentwicklungen in den Orten selbst Entwicklung setzt sich fort durch die zunehmen- Funktionsveränderungen stattfi nden. Geschäfts- den Einkaufsaktivitäten im Internet. aufgaben, Schließung landwirtschaftlicher Die Akteure in der Region W.E.R.O.-Deutschland Betriebe, aber auch der Rückzug öff entlicher und bekennen sich zum Erhalt einer möglichst fl ächen- caritativer Einrichtungen verändern das Ortsbild deckenden Versorgungs- und Dienstleistungs- und die Funktion in fast allen Orten in der Region. infrastruktur und befürworten eine Förderung Nachgefragt werden stattdessen bedarfs- und wirtschaftlich tragfähiger Konzepte. Gleichzeitig funktionsgerechter Wohnraum (Senioren, kleine möchte man den negativen Begleiterscheinungen Mietwohnungen) sowie Orte der Begegnung und dieser Entwicklung gegensteuern. Der Verlust von der Kommunikation – sowohl als winterfeste Ein- Läden und Dienstleistungseinrichtungen ist auch richtung als auch als dörfl icher Treff punkt mit der ein Verlust von Kommunikationsorten. Der Erhalt Möglichkeit, Outdoor-Aktivitäten wahrzunehmen. und die Schaff ung von Begegnungs- und Kom- munikationszentren ist daher ein erklärtes Ziel der Region. Diese Einrichtungen sind auch deshalb notwendig, weil es in vielen Orten keine gastrono- mischen Einrichtungen mehr gibt.

Integration durch Sport – eine Chance; © Foto: LK Leer

64 | | 65 ENTWICKLUNGSSTRATEGIE Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland 2018 2020 2018 2018 Das Handlungsfeld Kultur der Region W.E.R.O.- Problematik der mangelnden Finanzmittel sowie Deutschland beinhaltet zwei zentrale Zielsetzun- der Überalterung einiger Einrichtungen, fehlt es gen (vgl. Tabelle 7). Während das strategische insbesondere an einem regelmäßigen Austausch.

zierbar Ziel sowie die operative Zielumsetzung konkrete Man kennt sich nicht und man weiß auch nicht Objekte ansprechen, z.B. kulturelle Einrichtungen, unbedingt, was der Andere macht. Im heutigen die im Sinne der strategischen Zielsetzungen Kommunikationszeitalter ist dieser Umstand umso der RHS Weser-Ems energetisch saniert werden unverständlicher, als alle, die auf dieses Thema

10 Objekte um 20% Steigerung gegenüber 2014 2 Konzepte 1 Nicht quantifi (Klimaschutz), spricht die zweite strategische angesprochen werden, eine stärke Vernetzung Zielsetzung einen Bereich an, der in der RHS nicht selbstverständlich und ausdrücklich begrüßen. explizit erwähnt wird, nach Ansicht der Akteure in Diese Einschätzung kam auch im Rahmen der der Region W.E.R.O.-Deutschland aber eine wichti- verschiedenen Bürgerbeteiligungsverfahren ge Rolle spielt: der Vernetzungsaspekt. deutlich zum Ausdruck. Sowohl die „Botschaften“ In der Analyse der Ausgangssituation wurde fest- aus der Zukunftswerkstatt als auch die Hinweise gestellt, dass im kulturellen Bereich eine Vielzahl in der Online-Beteiligung machten deutlich, dass von Einrichtungen existiert und eine Vielzahl von man sich „mehr“ Kultur wünscht und vor allem Akteuren einen bunten Strauß an Angeboten auch mehr voneinander wissen und miteinander jeglicher Art vorhält. Neben der allgemeinen machen möchte. Gebäudesanierungen Besucher-/Nutzerzahlen zur Sanierung von Konzepte Kulturgütern Zusätzlich entstandene NetzwerkeZusätzlich Sach- und/oder Finanz- Personal-, mittel Die Erhaltung und die Nutzung kul- Gebäude und Anlagen turhistorischer und gefördert unterstützt wird Die Förderung von Netzwerken von im Die Förderung und Kultur Kunst Bereich Ort vor Unterstützung tätiger Institu- tionen und Personen Operative ZieleOperative Wirkungsindikator Zielwert Zeitziel

© Foto: LK Leer Tabelle 7: Ziele im Handlungsfeld kulturelle und regionale Identität und regionale kulturelle 7: Ziele im Handlungsfeld Tabelle Die kulturelle Identität wird unter- Identität wird Die kulturelle stützt und gefördert Stärkere Vernetzung von Kunst und Kunst von Vernetzung Stärkere W.E.R.O.-Deutsch- in der Region Kultur land Strategische Ziele Strategische RHS Weser-Ems: Handlungsfeld (10) Kultur Handlungsfeld Weser-Ems: RHS

66 | | 67 ENTWICKLUNGSSTRATEGIE Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland 2020 2017 2018 2017 ern gegenüber 2014 18 16 20 Dto. 6 12

© Foto: LK Leer en/Aktionen ern 10% aller Kennziff +

Das Rheiderland hat sich als touristische Teilregion Am Beispiel der Besucher des Rheiderlands, die einen (kleinen) Namen gemacht und wird über die das alljährliche Schauspiel der rastenden Zug- Touristik GmbH „Südliches Ostfriesland“, überregi- vögel bestaunen, lässt sich ableiten, welches onal durch die Ostfriesland Tourismus GmbH ver- Potenzial im Naturtourismus steckt. Ziel ist, dieses marktet. Die im Emsland gelegenen Kommunen Potenzial durch entsprechend attraktive Angebo- Touristische Kennziff Touristische Anzahl neuer Projekte zur Anzahl neuer Projekte der Qualität Verbesserung Infrastrukturtouristischen Projekte Anzahl barrierefreie Projekte Anzahl geförderte Investitions-/Fördervolumen Anzahl Kooperationsprojekte Treff Anzahl sonstige gehören zur touristischen Region Emsland und te weiter auszubauen. werden von der Emsland Touristik GmbH betreut. Touristische Potenziale beinhalten nach wie vor Aufgrund der natürlichen Gegebenheiten liegt auch die zahlreichen Kultureinrichtungen in der die touristische Kernkompetenz in den Bereichen Region. Sie sind einzeln betrachtet weniger spek- Wassertourismus und Radtourismus. In beiden takulär, bieten aber in ihrer Gesamtheit Besuchern Bereichen gilt es, in den nächsten Jahren die ein spannendes, informatives und unterhaltsames Infrastruktur auszubauen bzw. bedarfsgerecht Angebot. Entwicklungsansätze sind vor allem im anzupassen. Entwicklungspotenziale und damit Bereich einer professionelleren Darstellung und ei- Herausforderungen bestehen nach wie vor im ner stärkeren Vernetzung der Angebote erkennbar. grenzüberschreitenden Tourismus. Eine besondere Herausforderung an alle im Be-

ndet weiterhin eine Verbesserung Verbesserung eine ndet weiterhin Neben der Verbesserung der öff entlichen Infra- reich des Tourismus stellen neue Zielgruppen dar, statt entlichen Bereich Es wird eine kontinuierlich positive eine kontinuierlich positive Es wird Entwicklung Kenn- der touristischen Übernachtungen, Auf- zahlen ( Gäste, angestrebt Ausgaben) enthaltsdauer, Es fi Infrastrukturder touristischen im öff der touristischen Barrierefreiheit Infrastruktur und in touristischen Einrichtungen der zeitgemäßen Unterstützung Tourismusan- Anpassung der privaten (quantitativ und qualitativ) gebote Realisierung der Ziele Initiative Aa`s gebied“ „Vitaal-eems-en Kooperation in der EDR struktur gibt es nach wie vor Bedarf, die privaten die barrierefreie oder barrierearme Einrichtungen Einrichtungen zu sanieren. Hier ist ein enger schätzen oder brauchen. Dazu gehören neben Zusammenhang mit den Klimaschutzzielen er- Menschen mit körperlichen Einschränkungen kennbar, denn die energetische Sanierung kann auch Senioren, aber z.B. auch radelnde Familien einhergehen mit der touristischen Sanierung mit Kinderanhänger. Barrierefreiheit ist deshalb einer Einrichtung – oder umgekehrt. ein wichtiges Ziel, um neue Gäste zu gewinnen Ein weiterer Ansatzpunkt der touristischen Ent- und die Zufriedenheit der Stammgäste – die auch wicklung ist der Natur- und der Kulturtourismus. älter werden – zu steigern.18 Tabelle 8: Ziele im Handlungsfeld Tourismus und Naherholung Tourismus 8: Ziele im Handlungsfeld Tabelle Der Tourismus bleibt weiterhin ein bleibt weiterhin Tourismus Der W.E.R.O.-Deutsch- von Schwerpunkt land Die Kommunen leisten weiterhin weiterhin Die Kommunen leisten der tou- einen Beitrag zur Steigerung der Region ristischen Attraktivität Leistungsträger touristische Private erweiternoder Anbieter und verbes- sern ihr Angebot und Ausbau/Optimie-Fortsetzung rung der gebiets- und grenzüber- im Bereich Aktivitäten schreitenden des Tourismus Strategische ZieleStrategische Ziele Operative Wirkungsindikator Zielwert Zeitziel RHS Weser-Ems: Handlungsfeld Wirtschaft und Arbeit Handlungsfeld Weser-Ems: RHS 18 Der Anspruch der Barrierefreiheit ist in vielen Fällen nicht konsequent umsetzbar. Gleichwohl wird er weiterhin als Zielsetzung defi niert. Oftmals reicht es in der Realität aus, die Angebote barrierearm zu machen.

68 | | 69 ENTWICKLUNGSSTRATEGIE Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland 2020 2020 ierlich Die in Tabelle 9 genannten Zielvorstellungen schließen auch landwirtschaftliche Zielvorstellun- gen mit ein. Auf diese Weise soll die enge Bezie- hung von Natur und Umwelt und Landwirtschaft dokumentiert werden. Die rel. waldarme Region wird in ihrem Erscheinungsbild sehr stark von der Landwirtschaft geprägt, so dass sich gravierende

6 - 30% 2 Bauleitplanungen Kontinu- 5 p.a. 2 p.a. 2 p.a. 1 2019 Veränderungen im landwirtschaftlichen Sektor auch auf die Natur und die Umwelt auswirken. Dieser Zusammenhang gilt allerdings auch im umgekehrten Fall, allerdings eher auf indirekte Weise. Eingriff e in Natur und Landschaft durch Konik-Pferde auf der Weide; © Foto: LK Leer Infrastrukturvorhaben und andere Faktoren ha- ben in der Vergangenheit fast immer direkte oder indirekte Flächenansprüche an die Landwirtschaft sollte in dem Sinne erfolgen, dass die bäuerliche zur Folge gehabt. Nutzungseinschränkungen und Landwirtschaft19 auch in Zukunft die Möglichkeit Flächenverluste wirken sich selbstverständlich erhält, sich an ökonomische Rahmenbedingungen auf den landwirtschaftlichen Sektor aus. Letztlich anzupassen. Es geht also einerseits um die Siche- wird er weniger konkurrenzfähig. Hier ist eine rung von Freiräumen für Entwicklungen für die Anzahl Vorhaben zur Reduzierung Vorhaben Anzahl Belastungen für Natur und von Landschaft Flächen- Reduzierung der landw. gegenüber dem Zeitraum verluste 2006 – 2013 Anzahl Projekte zur Sanierung oder Anzahl Projekte GewässernAufwertung von Erforderliche Anpassungen der kommunalen Bauleitplanung 6Medienberichte Veranstaltungen Aktionen Dauerhafte Einrichtungen (Lernstandorte) 2018 langfristige Angleichung der Interessen dringend Landwirtschaft, andererseits aber auch für andere geboten. Nutzungen und Güter. Die Reduzierung des landwirtschaftlichen Flä- Die Ziele der europäischen Wasserrahmenrichtli- chenverbrauchs ist deshalb eine wichtige zentrale nie sind auch in der Region W.E.R.O.-Deutschland Zielsetzung, zumal die Ursache dieses Flächen- noch nicht erreicht worden. Abgesehen von der verbrauchs, Eingriff e in Natur und Landschaft, Ems, die in dieser Hinsicht gesondert zu betrach- dadurch auch verringert werden. ten ist, bietet sich eine Vielzahl von Gewässern Die Landwirtschaft prägt wie kein anderer Sektor an, die in den nächsten Jahren im Sinne der WRRL die Umwelt und die Natur. Nutzung und Gestal- entwickelt werden sollten. Im Rahmen des INTER- tung der Landschaft durch die Landwirtschaft REG IV A-Projekts „Vitaal Eems-en Aa´s gebied" orientieren sich an den natürlichen Grundlagen, wurde ein Projektvorschlag entwickelt, der sich Reduzierung der Belastungen für Natur und Landschaft Reduzierung des landwirtschaftlichen Flächenverbrauchs Gewässerentwicklung auf Basis der WRRL räumlichen Abständen Sicherung von Nutzungen zu konkurrierenden Kommunikation Landwirtschaft – – Medien intensivieren Bürger aber auch – und das in zunehmendem Maße – an auf die Gewässersysteme „Westerwoldsche Aa/ ökonomischen Rahmenbedingungen. Groß stall- Ditzum-Bunder-Sieltief“ und „Brualer Schloot/B.L. anlagen sind ein Ausdruck dieser Rahmenbedin- Tijdenskanaal“ bezieht. Ziel ist die Erstellung eines gungen. Umweltbelastungen, die z.B. von die- Leitfadens für eine grenzüberschreitende Land- sen Großstallanlagen ausgehen oder ausgehen schaftsentwicklung im Einzugsgebiet der Unter- können, erfordern u.a. eine raumordnerische und ems, der auch auf wasserwirtschaftliche Problem- bauleitplanerische Steuerung. Diese Steuerung stellungen eingehen soll.

Tabelle 9: Ziele im Handlungsfeld Nat urschutz und Landwirtschaft Nat 9: Ziele im Handlungsfeld Tabelle 19 Unabhängig von Größe und Faktorausstattung des Betriebes, in Abgrenzung zu gewerblichen Tierhaltungsanlagen. Natur und Landschaft die land- sowie wirtschaftlichen Produktionsgrund- wie möglich so weit lagen werden geschont Der Schutz und die Entwicklung Natur und Landschaftvon werden fortgesetzt Die bauliche Entwicklung land- wirtschaftlicher Betriebe im Außen- bleibt gesichertbereich Das Image der Landwirtschaft wird verbessert Handlungsfeld Natur und Landschaft Natur Handlungsfeld ZieleStrategische Ziele Operative Wirkungsindikator Zielwert Zeitziel RHS Weser-Ems: Handlungsfeld Umwelt und Natur und Natur Umwelt Handlungsfeld Weser-Ems: RHS

70 | | 71 ENTWICKLUNGSSTRATEGIE Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland 2020 Konti- nuierlich bis 2010 2010 2020 Konti- nuierlich bis 2010 Klimaschutzziele 20p.a. 2020 50 3 6 p.a. 4 2 p.a. 1 p.a. -Emmissionen in to pro EW pro -Emmissionen in to Analog nationale 2 CO Energiebedarf - 2% Durchschnittlich Anzahl Veranstaltungen Anzahl Veranstaltungen zum Wissen- Beratung stransfer, in energierelevan- Ausbildungsplätze Bereichen ten Forschungsprojekte Angewandte Medienberichte Modellvorhaben Veranstaltungen Messen © Foto: Fotolia kant kant

entlichkeit Die Ziele zum Handlungsfeld Energie und Klima- Ganz wesentlich zur erfolgreichen Umsetzung zienz schutz orientieren sich an den nationalen Klima- von Klimaschutzkonzepten und generell zur entlichkeitsarbeit schutzzielen. Die lokale und regionale Ebene muss Umsetzung von Projekten, die dem Klimaschutz einen Beitrag leisten, damit das nationale Ziel der dienen, ist eine Sensibilisierung der Bevölke-

CO2-Reduktion um 40% bis 2020 erreicht werden rung und aller wirtschaftlichen, sozialen und -Emissionen der Region -Emissionen der Region 2 kann. Mit einem Stromselbstversorgungsgrad von politischen Akteure der Region. Jeder kann zum 172% (vgl. 3.4) ist dieser Beitrag aus der Region Klimaschutz beitragen, aber oft fehlt das Bewusst- Erneuerbare Energien Erneuerbare Energieeinsparung werden kontinuierlich und signifi werden reduziert durch: verbesserte Energieeffi Realisierung von Energieeinsparun- Realisierung von Wirtschaft gen im Bereich den Bau, Einkommensbeitrag durch Betrieb und Service Projekten von und/oder zur Energiegewinnung -einsparung Die CO Sensibilisierung und Motivation von und ÖffVerwaltung Politik, Region in der gesamten im und Forschung Ausbildung des Klimaschutzes und der Bereich intensivieren Energien erneuerbaren und etablieren der Öff Verstärkung und des regionalen Marketings und des regionalen W.E.R.O.-Deutschland schon beachtlich. sein, das Wissen oder das Geld. Die erstgenannten

Erhebliche CO2-Minderungspotenziale bestehen Punkte sind deshalb ein konkreter Ansatz, um den bei den Möglichkeiten der Energieeinsparung im Klimaschutz in der Region weiter „in Schwung zu Wirtschaftssektor, in den privaten Haushalten und halten“. im Verkehr. Das gemeinsame Klimaschutzkonzept Energieeinsparung und Klimaschutz sind gleicher- der Stadt Papenburg, der Samtgemeinde Dörpen maßen Möglichkeiten der regionalen Wertschöp- und der Gemeinde Rhede quantifi ziert diese Po- fungssteigerung. Energieeffi zientere Produkti- tenziale. Der LEADER-Ansatz kann die Umsetzung onsmethoden und ein sparsamerer Umgang mit dieser Potenziale an den Stellen fördern, an denen Energie, z.B. durch die energetische Haussanie- z.B. eine KfW-Förderung nicht möglich ist. rung, sparen auf der einen Seite Geld, dass an entlichkeit Tabelle 10: Ziele im Handlungsfeld Energie und Klimaschutz Energie 10: Ziele im Handlungsfeld Tabelle Energie und Klimaschutz stärken die Energie Wirtschaftskraft der Region Die Region leistet einen Beitrag zum leistet Die Region Klimaschutz Das Thema Klimaschutz inte-Thema wird Das in aller Aktivitäten Bestandteil graler und Verwaltung Politik, den Bereichen Öff Know-how-Gewinnung im Bereich und Klimaschutz Energie erfolgrei- durch Imageverbesserung chen Energie- und Klimaschutz Strategische ZieleStrategische Ziele Operative Wirkungsindikator Zielwert Zeitziel RHS Weser-Ems: Handlungsfeld Energiewirtschaft ; Umwelt & Natur Energiewirtschaft& Natur Handlungsfeld ; Umwelt Weser-Ems: RHS

72 | | 73 ENTWICKLUNGSSTRATEGIE Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

anderer Stelle ausgegeben werden kann, und sie ein sehr gutes Beispiel für grenzüberschreitenden Alle Kommunen, einschließlich der beiden Land- Die Versorgung der gesamten Region mit einem sind i.d.R. mit regionalen Aufträgen an das Hand- Klimaschutzinitiativen. kreise, verfolgen das Ziel, die Zahl der Arbeitsplät- leistungsfähigen Kommunikationsnetz ist sowohl werk und an Dienstleister verbunden. Ein Ziel ist Das in der W.E.R.O.-Region vermutlich am weites- ze in der Region weiter zu steigern oder zumin- für die Wirtschaft, einschließlich Landwirtschaft deshalb, das Handwerk und die Dienstleistungs- ten fortgeschrittene Projekt in Sachen Geothermie dest zu sichern. Die lokalen und die regionalen und Tourismus, als auch für sonstige Institutio- unternehmen auf dem Weg zu unterstützen, sich ist im interkommunalen Green Energy Park Heede Wirtschaftsförderungseinrichtungen sind sehr nen, wie Vereine, Verbände etc., eine notwendige für diese Projekte fi t zu machen. Konkret: Ausbil- / Dersum A 31geplant. Eine Machbarkeitsstudie „dicht dran“ an der Wirtschaft und kennen die Voraussetzung, in zeitgemäßer Weise arbeiten zu dung und Fortbildung in diesen Tätigkeitsfeldern steht kurz vor dem Abschluss. Das Besondere Bedürfnisse und Bedarfe der Unternehmen in der können. Eine möglichst fl ächendeckende Ver- sollten weiter intensiviert werden. an dem Projekt in Heede ist die Tatsache, dass Region. Zentrale Zielsetzungen sind zum einen, fügbarkeit von Internet mit NGA-Zugängen ist Ein besonderes Augenmerk sollte dem grenzüber- bereits Kooperationen mit Universitäten und For- den Unternehmen die baulichen Voraussetzungen deshalb für die Landkreise Emsland und Leer von schreitenden Klimaschutz gelten. Im Sinne einer schungseinrichtungen bestehen, die das geplante für Neuansiedlungen, Umsiedlungen oder Erweite- größter Bedeutung (NGA=next generation access). verstärkten Zusammenarbeit auf diesem Gebiet Kraftwerk als Referenzobjekt für Forschungs- und rungen zu ermöglichen, und zum anderen für die Große Teile des Gebietes verfügen aktuell nicht mit den niederländischen Nachbarn gilt es, vonei- Entwicklungsarbeit nutzen wollen. Parallel zu notwendige Infrastruktur zu sorgen, vor allem für über Bandbreiten von mindestens 30 MBit. Dies ist nander zu lernen, sich gegenseitig zu motivieren den Kraftwerksplanungen läuft daher der Aufbau die Verkehrsinfrastruktur. Eine Besonderheit der oft nur den Ortszentren vorbehalten. Die Land- und gemeinsam zu agieren. Diese Vorsätze decken eines Forschungs- und Entwicklungszentrums für Region ist die enge Zusammenarbeit in konkre- kreise haben sich daher aufgestellt und verfolgen sich mit den landespolitischen Zielen, die jüngst erneuerbare Energien. Ein dafür vorgesehenes ten Projekten im Rahmen der Ems-Dollart-Region durch Strukturplanungen das Ziel, die Kosten eines anlässlich eines Besuches in den Nachbarprovin- Gebäude wird im Frühjahr 2015 fertiggestellt sein. (EDR) (vgl. Kap. 3.3.4). Grenzüberschreitend wird fl ächendeckenden Ausbaus und den dafür jeweils zen Drenthe, Friesland, Groningen und Nord-Hol- Ebenfalls zukunftsorientiert ist die Idee eines Green in den Aufgabenfeldern „Wirtschaft, Technologie geeignetsten Weg herauszufi nden. Um den Breit- land vom niedersächsischen Minister für Umwelt, Energy Parks in der Region. Das Konzept dieses und Innovation“ sowie „Nachhaltige regionale bandausbau schließlich anzuschieben, werden Energie und Klimaschutz formuliert wurden. Das Industrieparks sieht vor, dass sich hier nur Betriebe Entwicklung“ an der Erforschung neuer Produkte je nach Gebietskulisse unterschiedliche Modelle Projekt der Stadt Haren (Ems), der Gemeente ansiedeln können, die sich auf dem Markt der er- und vor allem an deren Implementierung in den (FTTX) und Finanzierungsformen (z.B. verlorene Emmen und anderer Beteiligter zur Entwicklung neuerbaren Energien bewegen. In Frage kommen Wirtschaftssektor gearbeitet. Investitionszuschüsse, Wirtschaftlichkeitslücken- eines intelligenten Netzsteuerungsmanagements Betriebe, die Energie regenerativ erzeugen oder Ergänzend dazu sieht die regionale Entwicklungs- förderung, Aufbau eigener Netze, Netzgesellschaf- mit dem Ziel, dass lokal erzeugte Energie auch lo- aber Produkte herstellen, um damit Energie auf strategie der Region W.E.R.O.-Deutschland vor, ten mit Partnern, etc.) von Bedeutung sein. kal genutzt wird, ist im Anspruch innovativ und ist regenerative Weise zu erzeugen. Der Energiever- die in Tabelle 11 genannten Ziele in der nächsten brauch in dem Park soll zudem weitestgehend aus Förderperiode zu verfolgen. regenerativen Quellen gedeckt werden.

74 | | 75 ENTWICKLUNGSSTRATEGIE Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland 2020 2018 2017 2020 zierbar 90% 10 5 2 Nicht quantifi zierung ; Verkehr, Mobilität, Mobilität, Verkehr, zierung ; Anschlussgrad der Region der Region Anschlussgrad Weiterbildungskurse/-veranstaltun- und für Frauen gen insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund Teilnehmerzahlen Erhöhung der Projekte geförderte Anzahl Vernetzungsprojekte oder Insti- Akteure Anzahl vernetzte tutionen © Foto: Fotolia

Eine weitere Zielsetzung sieht die Region W.E.R.O.- ven von Einrichtungen und privaten Personen zu Deutschland darin, die Frauenerwerbsquote zu unterstützen, die die Daseinsvorsorge stärken. Das steigern und dafür gezielt Frauen mit Migrations- kann die Unterstützung einer Physiotherapiepraxis hintergrund ins Auge zu fassen. Bei dieser Zielgrup- sein, oder die Unterstützung einer mobilen Versor- pe stellen sich besondere Herausforderungen bei gung der Menschen in der Region mit Gütern und der Wissensvermittlung, aber auch bei der sozialen Dienstleistungen. Integration in das Arbeitsleben. Insofern reicht es Ein weiterer Schwerpunkt ist die Wissensvernet-

Kontinuierlicher Ausbau eines Kontinuierlicher Ausbau leistungsfähigen Kommunikations- netzes und Intensivierung der Aus- Ausbau und Weiterbildungsmöglichkeiten Menschen für Frauen, insbesondere mit Migrationshintergrund der Daseins- Ansiedlungsförderung vorsorge Wissensvernetzung der Förderung nicht aus, diesen Frauen „nur“ Weiterbildungskurse zung. Ebenso wie auf der Ebene von EDR kann zur Wissensvermittlung anzubieten. Die erfolgrei- auch innerhalb der Region W.E.R.O.-Deutschland che Einbindung dieser Zielgruppe in die Arbeits- eine Vernetzung von Kenntnissen und Erfahrun- ung welt erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der u.a. gen für alle Beteiligten einen Mehrwert bringen. die sprachlichen, religiösen, familiären und u.U. Ein Beispiel könnte ein Netzwerk von landwirt- auch die persönlichen Aspekte berücksichtigt. schaftlichen Betrieben, Behörden, Universitäten Einrichtungen der Daseinsvorsorge konzentrieren und Veterinärmedizinern sein, um den Medika- sich in zunehmendem Maße auf die zentralen Orte. menteneinsatz in Stallanlagen zu optimieren. Ein Und auch hier ist ein Rückzug einzelner Einrichtun- ähnliches Projekt ist im Oldenburger Münsterland gen zu erkennen. Ziel der Region ist, die Initiati- 2014 auf den Weg gebracht worden.20 Tabelle 11: Ziele im Handlungsfeld regionale Wirtschaftsentwicklung regionale 11: Ziele im Handlungsfeld Tabelle von Arbeitsplätzen Arbeitsplätzen von Die Region unterstützt alle Entwick- unterstützt Die Region lungen zur Sicherung und Schaff Strategische ZieleStrategische Ziele Operative Wirkungsindikator Zielwert Zeitziel 20 Es handelt sich um ein zweijähriges Forschungsvorhaben mit dem Titel „Informationsplattform zur Optimierung der Tiergesund- RHS Weser-Ems: Handlungsfeld Wirtschaft und Arbeit , Wissenschaft & Innovation , Bildung & Qualifi & Innovation Wissenschaft Wirtschaft und Arbeit , Handlungsfeld Weser-Ems: RHS Infrastruktur (Breitband) (Breitband) Infrastruktur heit“. Finanziert wird das Projekt über Mittel der Metropolregion Bremen-Oldenburg, des Landes Niedersachsen, der Landwirt- schaftskammer sowie des Landkreises Cloppenburg.

76 | | 77 ENTWICKLUNGSSTRATEGIE Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland 2020 2018 2017 2020 Entsprechend der strategischen Zielstellung Die Notwendigkeit eines verbesserten ÖPNV der RHS Weser-Ems ist auch in der Region oder anderer Mobilitätsangebote ergibt sich vor W.E.R.O.-Deutschland die Sicherstellung einer allem aus den demografi schen Veränderungen,

zierbar zierbar 2017 ausreichenden verkehrlichen Infrastruktur ein die sich auch in der Region W.E.R.O.-Deutsch- zentrales übergeordnetes Ziel. Dabei liegt der land abzeichnen. Es wird weniger Kinder geben Schwerpunkt in der Region W.E.R.O.-Deutsch- = reduzierte Schülerbeförderungsverkehre; land im Bereich des ÖPNV und weiterer Mobi- gleichzeitig wird es mehr Menschen geben,

10% gegenüber 2014 2 Vorhaben 10 Nicht quantifi Nicht quantifi 30% zusätzliche Quali- tätsradwege litätsangebote sowie des Radverkehrs, da die die aus unterschiedlichen Gründen weder Verkehrsanbindungs situation im Bereich Straße ein eigenes Fahrzeug besitzen noch auf eine ausgesprochen gut ist und zudem durch gute Beförderung durch Angehörige oder Nachbarn Infrastrukturangebote von Schiene und Wasser- zurückgreifen können. wegen ergänzt wird. Es gibt nach wie vor große Vorbehalte in der Das wirtschaftliche Entwicklungspotenzial Region, dass ein zusätzliches ÖPNV-Angebote begründet sich zu einem großen Teil auf den (höhere Taktfrequenzen, neue Linien) auch vorliegenden infrastrukturellen Verkehrsein- tatsächlich angenommen wird. Diese Bedenken richtungen. Lokale Anpassungen (trimodale sind durchaus real, da der ÖPNV im ländlichen Güterverkehrszentren u.ä) werden auch künftig Raum einen schlechten Ruf hat, quasi nicht erforderlich sein, um die Situation weiter zu „cool“ ist. Auf der anderen Seite gibt es positive verbessern. Beispiele dafür, dass attraktive Angebote auch Zahl der „Umsteiger“ MIV auf das vom Zahl der Rad Verkehrsmittel die den Qualitäts- Radwege, des ADFC empfehlungen (Qualitätsradwege) entsprechen Steigerung der Zahl ÖPNV-Nutzer Steigerung zusätzlicher Mobili- Bereitstellung tätsangebote Einrichtun- barrierefreie Zusätzliche Barrieren gen/Beseitigung von Zahl der „Umsteiger“ (abgeleitet von „Umsteiger“ von (abgeleitet Zahl der Zahl der ÖPNV-Nutzer) Kontinuierliche Steigerung der Nutz- Kontinuierliche Steigerung erzahlen Umfang und Qualität des Radwege- verbessert; E-Bike- werden netzes Bedürfnisse gezielt berück- werden sichtigt Streckennetzerweiterung Taktfrequenzdichte Höhere ÖPNV-Angebotsformen Ergänzende Infrastruktur – Zu- Barrierefreiheit: ggf. gang zum ÖPNV – Haltestellen; Verknüpfungsstellen zentrale erzahlen gegenüber 2014 Tabelle 12: Ziele im Handlungsfeld Mobilität / ÖPNV Mobilität 12: Ziele im Handlungsfeld Tabelle Verlagerung des MIV auf den Radver- Verlagerung kehr der Infrastruktur für Verbesserung den Radverkehr Verbesserung der ÖPNV-Angebote – der ÖPNV-Angebote Verbesserung ÖPNV erreichbar/nutzbar/bezahlbar für jeden Verlagerung des MIV auf den ÖPNVVerlagerung der Nutz- Kontinuierliche Steigerung Strategische ZieleStrategische Ziele Operative Wirkungsindikator Zielwert Zeitziel

RHS Weser-Ems: Handlungsfeld Verkehr, Mobilität, Infrastruktur Mobilität, Verkehr, Handlungsfeld Weser-Ems: RHS Quelle: http://www.bv-emsland.de/home.htm

78 | | 79 ENTWICKLUNGSSTRATEGIE Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

tatsächlich angenommen werden. Die gestiege- genutzt. Der Weg zur Arbeit, zum Einkaufen usw. nen Fahrgastzahlen im regionalen Bahnverkehr wird mit dem PKW zurückgelegt, auch wenn die belegen diese Aussage ebenso, wie Beispiele Entfernungen nur wenige Kilometer betragen. aus anderen Regionen, in denen bedarfsgerech- Ziel ist, trotz dieser rel. eingefahrenen Ver- te Mobilitätsangebote eingeführt wurden. Nicht haltensweisen eine neue „Fahrradkultur“ zuletzt belegt auch die Vielzahl der Hinweise einzuführen. Chancen bieten dafür die immer der Teilnehmer der Zukunftswerkstatt, dass das komfortabler werdenden E-Bikes sowie ein Thema durchaus diskutiert wird. ergänzendes Paket an Ideen und Projekten Der Schlüssel für den Erfolg ergänzender oder – zusammengefasst zum Begriff Radmanage- neuer Mobilitätskonzepte liegt in der Ermitt- ment. Dazu gehören komfortable Radwege lung des tatsächlichen Bedarfs, so dass z.B. (Qualitätsradwege, Radschnellwege), sonstige vorgeschaltete Studien (Moobil+ im LK Vechta, Infrastruktureinrichtungen (z.B. wettergeschütz- Bedarfsanalyse LK Cloppenburg) eine gute te Abstellmöglichkeiten), aber auch verkehrs- Grundlage für die Einführung bedarfsgerechter steuernde Maßnahmen, wie z.B. die Einrichtung Systeme sind. von Fahrradstraßen. Maßnahmen, die bereits Radfahren ist im ländlichen Raum vor allem heute in städtischen Zentren dazu beigetragen eine Freizeitbeschäftigung und – in begrenztem haben, mehr Menschen zur Nutzung des Rades Umfang auch eine Möglichkeit, innerörtliche zu animieren, sind nicht direkt übertragbar auf Einrichtungen (Geschäfte, Dienstleistungen) den ländlichen Raum. Aber es gibt gute Gründe aufzusuchen. (Wirtschaftlichkeit, Klimaschutz, Attraktivität der Als Verkehrsmittel wird das Fahrrad im ländlichen Orte), die dafür sprechen, die Übertragbarkeit Raum und insbesondere in einer rel. dünn besie- städtischer Erfolgsprojekte auf den ländlichen delten Region wie W.E.R.O.-Deutschland kaum Raum zu prüfen und zu realisieren.

© Foto: Emslandtouristik

80 | | 81 AKTIONSPLAN Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

7 Aktionsplan

Im Folgenden wird dargestellt, wie die Region ihre • Information/Marketing Entwicklungsstrategie umsetzen will. Es handelt - Presseberichte/ Nutzung von Anzeigenblät- sich dabei um Aktivitäten, die von der Region bzw. tern der LAG selbst gesteuert werden können. - Sonstige Medien (u.a. Regionalfernsehen, Der Aktionsplan basiert auf vier Aktionsschwer- Youtube etc.) punkten (vgl. Abb. 33): - Sonderaktionen - Anbindung/Nutzung regelmäßiger Events • Steuerung und Entscheidung - Werbemittel • Kommunikation und Impulse • Projektberatung und -begleitung Ziel dieses Maßnahmenblocks ist das Interessie- • Monitoring und Evaluierung ren, Motivieren und Identifi kation-Stiften. Als Sonderaktionen bieten sich eine Vielzahl von Möglichkeiten an: Von einer Wanderaus- Steuerung und Entscheidung stellung zur letzten Förderphase in öff entlichen Einrichtungen, einer „LEADER-Messe“, einem Die lokale Aktionsgruppe W.E.R.O.-Deutschland „LEADER-Tag“, einem LEADER-Preisausschreiben ist das zentrale Steuerungsorgan des gesamten etc. ist alles hilfreich, was Interesse weckt und LEADER-Pozesses. Das Gremium (vgl. Kap. 9) wird unterhält. mindestens zweimal jährlich tagen und die not- Eine weitere Möglichkeit, Aufmerksamkeit für wendigen Schritte zur Abwicklung des Prozesses LEADER zu erregen, ist, regelmäßige Veranstal- beraten und beschließen. tungen und Events in der Region zu nutzen – Der Aktionsplan sieht außerdem regelmäßige sich sozusagen „einzuklinken“. Märkte, Feste oder Fortbildungsmaßnahmen für das Gremium oder andere Einrichtungen in der Region können für Teile des Gremiums vor. LEADER-Zwecke genutzt werden. Die jeweilige Form ist vom Eventcharakter und von der Struk- Kommunikation und Impulse tur der Besucher und Teilnehmer abhängig. Werbemittel sind vor allem identifi kationsstif- Auch nach mehreren LEADER-Perioden in der tend. Der Informationsgehalt ist eher nachran- Region W.E.R.O.-Deutschland weiß nur ein kleiner gig. Auch hier ist das Spektrum der Möglichkei- Teil der Bevölkerung etwas mit diesem Begriff an- ten riesengroß und abhängig von der speziellen zufangen. Aber auch in institutionellen Einrichtun- Zielsetzung (Zielgruppen, themenbezogen, gen, wie Vereinen, Verbänden, Kirchen und auch regionsbezogen) sowie natürlich vom zur Verfü- Behörden, ist vielfach unbekannt, was sich hinter gung stehenden Budget. dem Begriff LEADER verbirgt. Hier gilt es anzuset- Gerade beim Einsatz von Werbemitteln kann zen, denn gerade in „alten“ LEADER-Regionen sind es sich anbieten, Veranstaltungen oder Aktio- neue Ideen, also auch neue Akteure gefragt. Dafür nen von Dritten zu nutzen. Vorstellbar sind z.B. vorgesehen ist der Maßnahmenblock: Imagekampagnen der Landwirtschaft oder der Touristiker.

Abbildung 33: Aktionsplan Quelle: Eigene Darstellung

82 | | 83 AKTIONSPLAN / EINBINDUNG DER BEVÖLKERUNG Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

8 Einbindung der Bevölkerung

• Website Projektberatung und -begleitung 8.1 Zukunftswerkstatt Open-Space-Methode angelehnt ist: Die Teilneh- Zeitgleich zum Start der neuen LEADER-Förder- mer bekamen die Aufgabe, ihre Vorstellungen von periode ist ein Neustart des Internetauftritts von Dieser Aktionsschwerpunkt bezieht sich auf die Am 24. September 2014 hat in der Dorfgemein- der Zukunft der Region W.E.R.O.-Deutschland in ei- W.E.R.O.-Deutschland geplant. Der Internetauftritt konkrete Projektumsetzung, einschließlich einer schaftsanlage in Bunde eine öff entliche Zukunfts- nem Bild zusammenzufassen. Die Inhalte wurden soll in der nächsten Förderperiode ein wesentli- Projektberatung im Vorfeld eines konkreten werkstatt stattgefunden. Die Veranstaltung wurde nicht vorgegeben, aber an die Frage geknüpft, ches Kommunikationsinstrument für das Regio- Projektantrages. Nach den vorliegenden Erfah- durch Einladungen sowie Hinweise in den Medien was sich in den nächsten Jahren in der Region nalmanagement und die LAG sein. Ziel ist, dieses rungen der letzten Jahre besteht in der Beratung vorab beworben. Ergänzende Informationen wur- verändern sollte und/oder wie die Region in frei Instrument stärker als bisher für einen interaktiven und Begleitung ein großer Bedarf. Insbesondere den in einem Infoblatt zusammengestellt und auf gewählten Themenbereichen in Zukunft aussehen Austausch zu nutzen. Privatpersonen, aber auch die Verantwortlichen der Homepage der Region W.E.R.O.-Deutschland sollte oder könnte. Die Teilnehmer bekamen die in Vereinen und Verbänden sind für eine konkrete veröff entlicht. Empfehlung, die Bilder in kleinen Gruppen von • Netzwerkpfl ege Projektberatung und -begleitung sehr dankbar. Die Veranstaltung wurde von rd. 135 Teilnehmern drei bis fünf Personen zu erstellen. Ein Ziel der Entwicklungsstrategie ist die Zusam- und Teilnehmerinnen besucht. Der methodische Ansatz beruht auf der Überle- menarbeit mit benachbarten Regionen, sowohl Monitoring und Evaluierung Zentraler Inhalt der Veranstaltung war die aktive gung, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit deutschen LEADER-Regionen als auch mit Einbindung der Teilnehmer in die REK-Aufstellung. der Zukunftswerkstatt mehrheitlich bereits an Regionen auf der niederländischen Seite. Re- Der Monitoring- und Evaluierungsprozess (vgl. Hierfür wurde eine Methode gewählt, die an die ähnlichen Veranstaltungen teilgenommen haben, gelmäßige Treff en, gemeinsame Fortbildungen Kap.14) stellt ein weiteres wichtiges Element oder Exkursionen der LAG sollen die Voraus- des Aktionsplanes dar. Schwerpunkte innerhalb setzungen für konkrete Kooperationsprojekte dieses kontinuierlichen Prozesses sind regionale verbessern. Bilanz- und Strategieworkshops im Jahr 2017 Ebenfalls Teil der Netzwerkarbeit ist die Teilnah- und 2019, in die zusätzlich zu einer Befragung me an den Treff en der Landes- und Bundesar- der LAG-Mitglieder weitere Akteure der Region beitsgemeinschaft der lokalen Aktionsgruppen. einbezogenen werden sollen. Die Ergebnisse des Workshops im Jahr 2017 dienen der ggf. erfor- derlichen Anpassung des Prozesses bis zum Ende des laufenden LEADER-Prozesses, die Ergebnisse des Jahres 2019 haben eher bilanzierenden und empfehlenden Charakter für die nächste Förder- periode..

Abbildung 34: Handlungsanleitung Zukunftswerkstatt Quelle: Eigene Darstellung

84 | | 85 EINBINDUNG DER BEVÖLKERUNG Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

und üblicherweise mittels Kartenabfrage zu Aus- • Die Bilder vermitteln einen stärker vernetz- Ebenfalls deutlich wahrnehmbar sind die Hinweise se zu verstehen, dass der Naturschutz vor allem als sagen über Stärken und Schwächen sowie Ziel- ten, integrierten Ansatz. und der Wunsch, Kunst und Kultur im ländlichen regionale Belastung gesehen wird. und Projektvorstellungen in einzelnen Themenbe- • Die „neue“ Art der Beteiligung motiviert die Raum stärken zu betonen. Hinweise zur Wahrung Eine Gruppe hat sich mit dem Thema Sport be- reichen animiert wurden. Teilnehmerinnen und Teilnehmer stärker. der regionalen Identität stehen in einem engen fasst. Hier wünscht man sich zum einen ein sport- Der in der Zukunftswerkstatt gewählte Ansatz hat • Es entstehen neue Denkmuster. Zusammenhang mit diesem Wunsch. liches Kompetenznetzwerk, z.B. in Form eines folgende Vorteile gegenüber dem vorstehend • Die Bilder enthalten eindeutige „Botschaf- Vergleichsweise wenige Hinweise gab es zu den Olympiastützpunktes in der Region. Zum anderen geschilderten Ansatz: ten“ zu Inhalten und zur Relevanz einzelner Themen Wirtschaft sowie Energie und Klima- verweist die Gruppe auf die integrierende Funkti- Themen(-komplexe). schutz. Aus der Entwicklung der letzten Jahre und on des Sports – auch im grenzüberschreitenden • Der Gedankenaustausch, die Kommuni- aus der aktuellen Situation heraus sind die Hinwei- Kontext (NL, Polen). kation wird durch die Kleingruppenarbeit Die Resonanz der Teilnehmerinnen und Teilneh- gefördert. mer auf die „Bilderaktion“ war durchweg positiv. Dieses wurde während der Veranstaltung, aber auch danach, von vielen Teilnehmerinnen und Zusammenfassende Interpretation der „Zukunftsbilder“ Teilnehmern bestätigt. Insgesamt wurden 24 Bilder gezeichnet (vgl. Anhang 2). Handlungsfeld Ortsentwicklung und -gestaltung, Daseinsvorsorge Auswertungsergebnisse21

• Attraktive, funktionsfähige und lebendige Orte Die Auswertung der Bilder ist als Interpretation al- • Kommunikation untereinander stärken, u.a. durch Orte für Kommunikation ler gestalterischen Elemente sowie der Textteile zu • Solidarität und Ausgleich zwischen Generationen und Hilfebedürftigen verstehen. Die Inhalte wurden in insgesamt sieben • Familie fördern Handlungsfelder gegliedert. Die nachstehende Abfolge beinhaltet keine Rangfolge. Deutlich erkennbar war die Häufi gkeit der Hinwei- se auf das Thema Ortsentwicklung und -gestal- Handlungsfeld Mobilität und ÖPNV/SPNV tung sowie die Daseinsvorsorge. Diese Häufi gkeit geht zurück auf die demografi sche Entwicklung, die mittlerweile in ihren aktuellen und künftigen • Mobilität im ländlichen Raum wird sich verändern Entwicklungen bei fast allen Bürgerinnen und – MIV verlagern auf ÖPNV/SPNV, Rad und alternative Verkehrssysteme Bürgern im Bewusstsein angekommen ist. Des Weiteren registrieren die Bürgerinnen und Bürger, dass sich die Orte verändern. Einrichtungen und Funktionen gehen verloren – vor allem in den Handlungsfeld kulturelle und regionale Identität kleinen Orten. Eine Reaktion auf diese Wahrnehmung ist vermut- • mehr Kunst und Kultur in den ländlichen Raum lich auch die häufi ge Darstellung eines verbesser- • mehr Identität durch Kunst und Kultur in Städten und Dörfern ten Mobilitätsangebots im ländlichen Raum. Es • neue Medien bereit stellen und nutzen für mehr Kunst und Kultur im ländlichen besteht der Wunsch, unabhängiger vom Auto zu Raum werden.

© Fotos: Grontmij

21 Die Plakate/Bilder sind als Anhang beigefügt.

86 | | 87 EINBINDUNG DER BEVÖLKERUNG Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

Die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt sind in die Prozess intensivieren: Onlinebefragungen haben Handlungsfeld regionale Wirtschaftsförderung Entwicklungsstrategie eingefl ossen. für viele den Vorteil, sich anonym äußern zu kön- nen und nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt an 8.2 Online-Beteiligung einem bestimmten Ort sein zu müssen, also kein • Ausgleich zwischen Wirtschaft und Umwelt, Energie und Klimaschutz als Chance wirt- Zeit- und kein Mobilitätsproblem. Auf diese Weise schaftlicher Entwicklung In der Zeit vom 10.9.2014 bis zum 30.11.2014 hat sollten insgesamt mehr Personen für das Thema • Kommunikationsmöglichkeiten verbessern in der Region W.E.R.O.-Deutschland eine Online- gewonnen werden. Befragungsaktion im Rahmen der REK-Erstellung Neue Ideen: Durch neue Zielgruppen und eine stattgefunden.22 Die Befragung richtete sich an insgesamt größere Beteiligung sollten auch neue alle Bürgerinnen und Bürger, die in der Region Ideen gewonnen werden. Handlungsfeld Tourismus und Naherholung wohnen, aber auch an alle Interessierten, die ihre Meinungen und Ansichten zu der Region abgeben Frage 1 und 2: • Tourismus als Wirtschaftsfaktor wollten. Die Befragung war anonym und durch Sie wohnen gern in …, weil • Tourismus im Einklang mit Umweltansprüchen – Natur, gute Luft, Ruhe erhalten einen leichten Zugang gekennzeichnet (kein • Tourismus über Grenzen Passwort o.ä.). Neben der Ermittlung des Wohnortes sollte Der Zugang wurde durch eine Verlinkung mit zunächst ein positiv motivierender Einstieg in die der Homepage von W.E.R.O.-Deutschland sowie Befragung stattfi nden. den Homepages der Kommunen in der Region Abbildung 35 zeigt das recht große Interesse Handlungsfeld Naturschutz und Landwirtschaft hergestellt. in den Emslandkommunen und auch die gerin- Insgesamt haben sich 169 Personen beteiligt. ge Beteiligung im Rheiderland. Eindeutige Die Befragungsaktion verfolgte drei Hauptziel- Gründe für diese Unterschiede sind nicht er- • Landwirtschaft bewahren – aber eher „romantisch“ setzungen kennbar. Das gesteigerte Interesse in der • der Landwirtschaft Raum für Entwicklung lassen Gemeinde Rhede nach einem persönlichen • Sorge um Entwicklung der Region durch abgeleitete Umweltansprüche • neue Zielgruppen erreichen Aufruf durch den Bürgermeister deutet darauf • Bürgerbeteiligungsprozess intensivieren hin, dass dieser persönliche Einsatz auch Erfolg • neue Ideen einbringen gehabt hat. Insgesamt 109 Personen haben sich dazu ge- Handlungsfeld Energie und Klimaschutz Zielgruppen: Frauen, junge Menschen und ältere äußert, warum sie gern in der Region wohnen. Menschen waren im bisherigen LEADER-Prozess Die Antworten lassen sich auf folgende Begriff e • Energie(wende) als Wachstumschance … im Einklang mit Natur und Umwelt und den unterrepräsentiert. Gerade diese Zielgruppen reduzieren (Reihenfolge ohne Wertung): Menschen sollten mit der Online-Befragung stärker einge- bunden werden.

22 Die eingegangenen Textbeiträge sind in Anhang 4: Ergebnisse Online-Beteiligung beigefügt.

88 | | 89 EINBINDUNG DER BEVÖLKERUNG Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

Online-Beteil i gung nach Kommunen (Frage 1) Veränderungsbedarf (Frage 3)

Quelle: Eigene Erhebungen (Online-Befragung) Abbildung 36: Veränderungsbedarf Quelle: Eigene Erhebungen (Online-Befragung) Abbildung 35: Online-Beteil i gung nach Kommunen Verbesserungsvor schläge nach Themenbereichen (Frage 4)

• Überschaubarkeit künftig etwas passieren? Dabei konnte diff eren- • Geburtsort – Wohnort = Heimat ziert werden zwischen aktuellem und künftigem • Gemeinschaft im Ort Bedarf. Die Ergebnisse weisen eindeutig auf die • Alles Wichtige schnell erreichbar Ortschaften als Handlungsschwerpunkte hin. Trotz • Familienfreundlich der allgemeinen Zufriedenheit der meisten Nutzer • Gute Freizeitmöglichkeiten, intakte und (vgl. Frage 1 und 2) mit der Situation vor Ort wer- attraktive Natur um Umwelt den diese Bereiche genannt. • Viel Ruhe 62 Personen haben zu den in Abbildung 36 • Kommunen zukunftsorientiert aufgeführten Themenbereichen konkrete • Gute Nachbarschaft mit Niederländern Verbesserungsvorschläge gemacht. Insgesamt wurden 165 Vorschläge genannt (vgl. Anhang 4). Frage 3: Es handelt sich größtenteils um konkrete Projekt- In welchen Bereichen sehen Sie einen vorschläge, die im Laufe der nächsten LEADER- Veränderungsbedarf Umsetzungsphase systematisch aufgegriff en werden sollten hinsichtlich ihrer tatsächlichen In insgesamt 13 vorgegebenen Kategorien hatten Umsetzbarkeit.

die Online-Nutzer die Gelegenheit, sich zu einem Quelle: Eigene Erhebungen (Online-Befragung) Veränderungsbedarf zu äußern. Wo soll/muss also Abbildung 37: Verbesserungsvor schläge nach Themenbereichen

90 | | 91 EINBINDUNG DER BEVÖLKERUNG / ZUSAMMENSETZUNG DER LOKALEN AKTIONSGRUPPE (LAG) Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

9 Zusammensetzung der lokalen Aktionsgruppe (LAG)

Die lokale Aktionsgruppe W.E.R.O.-Deutschland stimmberechtigten WiSo-Partner handelt es sich Beteiligung nach Geschlecht Altersstruktur setzt sich aus insgesamt 30 stimmberechtigten überwiegend um Personen, die bereits in der ver- Mitgliedern sowie acht weiteren, beratenden, gangenen Förderphase Mitglieder der LAG waren. nicht stimmberechtigten Mitgliedern zusammen Personen, die aus unterschiedlichen Gründen (s.u.). Alle beteiligten Kommunen stellen min- ausgeschieden sind, wurden durch Personen aus destens ein stimmberechtigtes Mitglied. Bei den dem gleichen Zuständigkeitsbereich ersetzt.

Tabelle 13: Zusammensetzung der LAG

Zusammensetzung der Lokalen Aktionsgruppe in der LEADER-Region W.E.R.O.-Deutschland 2014 – 2020 Stimmberechtigte Mitglieder der Lokalen Aktionsgruppe

Kompetenzen Institution Person Quelle: Eigene Erhebungen (Online-Befragung) Quelle: Eigene Erhebungen (Online-Befragung) Abbildung 38: Beteiligung nach Geschlecht Abbildung 39: Altersstruktur der Teilnehmerinnen und Teilnehmer Wirtschaft & Tourismus Werbegemeinschaft Ditzum Herr Folten Rheiderland Zeitung Herr Lindemann Werbegemeinschaft Weener Herr Schmidt Frage 7: Frage 8: Emsland Touristik GmbH Frau Lampe Geschlecht Wie alt sind Sie? Hafen- und Tourismus GmbH Weener Herr Sinningen Haren Touristik Frau Cordes Insgesamt haben 98 Personen diese Frage be- Insgesamt haben 100 Personen diese Frage beant- Landwirtschaft & Fischerei Landfrauenverein Aschendorf Frau Franzen antwortet. Festzustellen bleibt, dass der Anteil wortet. Natur & Umwelt Klima & Landfrauenverband Frau Meutstege weiblicher Teilnehmer mit knapp 40% im Ver- Auff ällig ist, dass insbesondere die jüngste Energie Landfrauenverband und Gästeführungen Frau Smith gleich zur Beteiligung an der Zukunftswerkstatt Altersklasse trotz der off enkundigen Affi nität zu Vereinigung des Emsländischen Landvolks Herr Brüning etwas höher liegt. Auch wenn die statistische Basis „Netzaktivitäten“ sich praktisch nicht beteiligt hat. Zweigverein Niederrheiderland Herr Borde nicht ausreichend groß ist für wissenschaftlich be- Hier ergibt sich ein Ansatzpunkt für künftige Betei- NABU-Regionalbüro Ostfriesland Herr Steven gründete Aussagen, kann vermutet werden, dass ligungsformen, um junge Menschen zu erreichen Fischereiverein Lathen Herr Kremer die Form der Online-Beteiligung den weiblichen und zu aktivieren. Teilnehmeranteil erhöht. Der Anteil älterer Teilnehmerinnen und Teilneh- Kultur & soziale Integration Heimatverein und Kulturpfl ege Frau Reiners mer (>65) ist ebenfalls noch rel. gering. Da keine Verein für Körperbehinderte Bunde Herr Winterboer Vergleichswerte vorliegen, lässt sich nicht beurtei- Senioren Herr Wahoff len, ob es sich dabei um eine regionale Besonder- Heimatverein und Kulturpfl ege Herr Schepers heit handelt oder um ein Beteiligungsverhalten, Lüttje Theater Bimm Herr Oldigs das typisch ist für derartige Beteiligungsformen in Kunstschaff ende Frau Prang ganz Niedersachsen oder auch bundesweit.

92 | | 93 STRUKTUR DER LAG Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

10 Struktur der LAG

Die LAG W.E.R.O.-Deutschland soll die Rechtsform • den Namen und die Gebietsabgrenzung, Zusammensetzung der Lokalen Aktionsgruppe „nicht wirtschaftlicher Verein ohne Rechtsfähig- • die Ziele und Aufgaben, in der LEADER-Region W.E.R.O.-Deutschland 2014 – 2020 keit“ gem. § 54 BGB erhalten. Diese Rechtsform • die Organisationsstruktur, bestand bereits in der bisherigen Förderperiode. • die Mitgliedschaft, Stimmberechtigte Mitglieder der Lokalen Aktionsgruppe Das Geschlechterverhältnis der LAG ist nicht aus- • die Entscheidungsfi ndung und Beschluss- gewogen. Der Frauenanteil beträgt 26,7% (acht fassung, Kompetenzen Institution Person von 30) der stimmberechtigten Mitglieder. Dieser • die Einbindung relevanter Akteure. Daseinsvorsorge Gemeinde Jemgum Herr Tempel Umstand hat seine Ursache vor allem darin, dass Ortsentwicklung & Gemeinde Bunde Herr Sap sowohl die kommunalen Spitzenvertreter als Mit der Geschäftsordnung knüpft die LAG -gestaltung Stadt Weener (Ems) Herr Sonnenberg auch die Vorstände von Vereinen und Verbän- an die guten Erfahrungen der Förderperiode Verkehr & Mobilität Stadt Leer Frau Hinrichs den in der Region durch Männer repräsentiert 2007 – 2013 an . Stadt Papenburg Herr Lutz werden. Gemeinde Rhede (Ems) Herr Conens Für die angestrebte Umsetzung von LEADER Samtgemeinde Dörpen Herr Wocken In der Sitzung am 10.12.2014 in Jemgum hat 2014 – 2020 und die Wahrnehmung der Geschäf- Samtgemeinde Lathen Herr Raming-Freesen die LAG W.E.R.O.-Deutschland einstimmig ihre te der LAG sowie des Regionalmanagements Stadt Haren (Ems) Herr Honnigfort Geschäftsordnung für die kommende Förder- ist analog zur Förderperiode 2007 – 2013 die Landkreis Emsland Herr Rolfes periode beschlossen (siehe Anhang 7) Diese Einrichtung einer Geschäftsstelle beim LK Leer Landkreis Leer Herr Krebs Geschäftsordnung regelt u.a.: vorgesehen.

Beratende Mitglieder der Lokalen Aktionsgruppe

Kompetenzen Institution Person

LAG-Management Regionalmanagement der LAG Frau Loger Herr Käufl er

Grenzüberschreitende Gemeente Bellingwedde Frau Snijder-Hazelhoff Zusammenarbeit Region Oost-Groningen Herr Perton Ems Dollart Region (EDR) Herr Wessels

Amt für regionale Landes- Geschäftsstelle Meppen Herr Sap entwicklung Vertreter: Geschäftsstelle Aurich Herr Steinfelder

Biosphärenreservat Nationalparkverwaltung Nds. Wattenmeer Herr Rahmel

94 | | 95 FÖRDERBEDINGUNGEN Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

11. Förderbedingungen

Die nachfolgenden Förderbedingungen gliedern Grundsatz: Die Defi nition der Fördertatbestände 2) Handlungsfelder Demografi e, Orts- besonderer siedlungsstruktureller oder sich in die Teilbereiche erfolgt in dem Sinne, dass der Förderrahmen entwicklung, Ortsgestaltung, Daseins- entwicklungsplanerischer Gründe, die der vorgegebener Förderrichtlinien auf EU-, Bundes-, vorsorge, Kultur und regionale Identität Flächenversiegelung entgegenwirken (z.B. • Fördertatbestände Landes- und Regionalebene nicht eingeschränkt Abriss und Beleben), • Zuwendungsempfänger wird. F1: Gefördert werden Projekte und Vorhaben, • Initiierung und Umsetzung von modellarti- • Zuwendungshöhen und Fördersätze Förderausschluss: Projekte, die entsprechend die der Bewahrung und Entwicklung der Region gen, generationsgerechten Wohnangebo- der LEADER-Richtlinie (Entwurf v. 19.5.14) von und der Dörfer als Wohn-, Arbeits-, Sozial- und ten, Die Fördertatbestände geben Auskunft darüber, der Förderung ausgeschlossen sind. Die LAG Kulturraum (Innenentwicklung) und zur Stär- • Verbesserung des Zugangs zu Informations- was gefördert werden kann. Außerdem wird auf W.E.R.O.-Deutschland behält sich vor, die För- kung des Gemeinschaftslebens, der Daseinsvor- und Kommunikationstechnologien, grundsätzliche Einschränkungen verwiesen, die derfähigkeit von Projekten, insbesondere den sorge, der regionalen Identität sowie dem Erhalt • Schaff ung von barrierefreien Zugängen in eine Förderung ausschließen. Ausschluss an die künftig gültige LEADER-Richt- des Orts- und Landschaftsbildes dienen oder die öff entlichen Räumen, Das Kapitel Zuwendungsempfänger führt aus, linie anzupassen, sofern die Bestimmungen vom Voraussetzungen dafür schaff en. • Vorhaben zur Stärkung der örtlichen Ge- wer antragsberechtigt und damit grundsätzlich Richtlinienentwurf abweichen. meinschaft, auch Integration von Migranten förderberechtigt ist. W.E.R.O.-Deutschland hat aufgrund der Grenznä- Beispielhaft: und Menschen mit Behinderungen, Kapitel 11.3 beschreibt, wie gefördert werden he und der engen nachbarschaftlichen Bezie- • Vorhaben zur Verbesserung der medizini- soll. hungen zu deutschen LEADER-Regionen ein • Entwicklungs- und Realisierungskonzepte schen Versorgung. besonderes Interesse an Kooperationsprojekten. (Analysen, Erhebungen, Untersuchungen, 11.1 Fördertatbestände Diesen wird somit grundsätzlich der Tatbestand Folgeabschätzungen, Machbarkeitsstudien ), 3) Handlungsfelder Natur- und Klima- der Förderfähigkeit in allen Handlungsfeldern • Vorhaben zur Unterstützung der lokalen und schutz, Energie, Landwirtschaft Die Fördertatbestände basieren vor allem auf zugebilligt. regionalen Entwicklungsprozesse (z.B. in den inhaltlichen Aussagen der Handlungsfelder. den Bereichen Dorfentwicklung, Integration, Gefördert werden Vorhaben und Projekte zur Mit Hilfe der Fördermittel soll die Umsetzung der Fördertatbestände im Einzelnen Kunst und Kultur, Kulturdenkmale, Denkmal- Wiederherstellung, Erhaltung und Verbesse- handlungsfeldbezogenen Ziele und Projekte un- pfl ege und ortsbildprägende Bauten) sowie rung von Ökosystemen und Naturräumen sowie terstützt werden. Ergänzend dazu sind folgende 1) Prozesssteuerung zur Erhaltung oder Verbesserung des Dorf- Projekte, die dem Klimaschutz oder der Klimaan- Rahmenbedingungen zu berücksichtigen: und Vereinslebens (z.B. Dorfgemeinschafts- passung dienen. Gefördert werden Projekte zur steuernden Be- häuser, Dorftreff punkte), 1. Das vorliegende REK ist mit den Inhalten gleitung von regionalen Entwicklungsprozessen. • Sicherung, Schaff ung und Weiterentwick- Beispielhaft: übergeordneter Planungen (EU 2020-Stra- lung lokaler Basisdienstleistungseinrichtun- tegie, ELER, EFRE, ESF, Regionale Hand- Beispielhaft: gen zur Verbesserung der Lebensverhältnis- • Realisierungskonzepte (z.B. Analysen, Wirt- lungsstrategie Weser-Ems) abgestimmt. se der Bevölkerung, schaftlichkeitsbetrachtungen, Erhebungen, Des Weiteren sind auch rechtsverbindliche • Vorhaben zur Umsetzung und Verbesserung • Projekte zur Erhaltung und Wiederherstel- Untersuchungen, Folgeabschätzungen, regionale Planungen und sonstige Vorga- von regionalen Managementprozessen (z.B. lung des Kulturerbes in Dörfern und der Studien), ben in die Zielaussagen des REK im Sinne Regionalmanagement). Region, • Vorhaben zum Erhalt der biologischen einer Prüfung auf Kompatibilität eingefl os- • Vorhaben für die Verbesserung der inner- Vielfalt (Biodiversität) und des Arten- sowie sen. örtlichen Verkehrsverhältnisse und der Biotopschutzes, 2. Außerdem ist der Entwurf der Richtlinie Aufenthaltsqualität von Straßen, Wegen und • Entwicklung von Fließgewässern und Seen, über die Gewährung von Zuwendungen Plätzen einschließlich der Randbereiche, • Vorhaben der nachhaltigen Wasser- und Bo- zur Förderung der Umsetzung (Stand • kleinere Bau- und Erschließungsmaßnahmen denbewirtschaftung (Agrarumweltmaßnah- 19.5.2014) berücksichtigt worden. zur Erhaltung und Gestaltung des Ortes oder men), Flurbereinigung für Klima und Umwelt des dörfl ichen Charakters, sowie des ländlichen Wegebaus, • Abbruch, Umbau, Umnutzung und Sa- • Vorhaben des Moorschutzes (auch zur Spei- nierung von Bausubstanz nach Maßgabe cherung von Kohlenstoff ),

96 | | 97 FÖRDERBEDINGUNGEN Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

• Hochwasserschutz usw. • Vorhaben zur Gleichstellung von Frauen und • Unterstützung bei der Entwicklung und 5) Handlungsfeld Mobilität/ÖPNV • Regions- und grenzüberschreitende Vorha- Männern im Beruf, Gründung von Unternehmen (Landwirt- ben (Kooperationsprojekte) • Vorhaben zur verbesserten Integration von schaftsbetriebe und KMU) zur Erhaltung und Gefördert werden Vorhaben und Projekte zur Migranten in den Arbeitsmarkt, Schaff ung von Arbeitsplätzen, Verbesserung des Mobiliätsangebots und der • Vorhaben zur Integration von Menschen mit • Vorhaben der Gewerbefl ächenentwicklung, Klimaeffi zienz des Angebots Gefördert werden Projekte, die dem Tierwohl Behinderungen in das Arbeitsleben (behin- • Vorhaben zur Unterstützung der Betriebs- dienen, und Projekte zum Risikomanagement. dertengerechte Ausbildungs- und Arbeits- nachfolgerregelung, Beispielhaft: plätze). • Vorhaben zur Verbesserung der agrar- und Beispielhaft: fl urstrukturellen Verhältnisse (Flächen, Wege, • Realisierungskonzepte (Analysen, Wirtschaft- Gefördert werden Vorhaben und Projekte zur Rechtsverhältnisse). lichkeitsbetrachtungen, Erhebungen, Unter- • Informationsaustausch und -vernetzung, Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von KMU suchungen, Folgeabschätzungen, Studien), • Praxiserprobung von Forschungsergebnissen, und landwirtschaftlichen Betrieben, zur Wei- Gefördert werden Vorhaben und Projekte zur • Initiierung und Umsetzung von bedarfsge- • Tierschutz, terentwicklung der regionalen Wirtschaft, zum Förderung der Ressourceneffi zienz und Un- rechten Mobilitätsangeboten, • Seuchenprävention. Beschäftigungsausbau und zur Beschäftigungs- terstützung der Wirtschaft, insbesondere der • Vorhaben zur energetischen Optimierung sicherung. Landwirtschaft, beim Übergang zu kohlenstoff - der Mobilitätsangebote (Klimaschutz), 4) Handlungsfeld regionale Wirtschafts- armen und klimaneutralen Prozessen sowie der • Projekte, die in besonderer Weise die Mobili- entwicklung Beispielhaft: Reduzierung von Umwelteinfl üssen. tät von Menschen mit Behinderungen oder mit sonstigen Mobilitätseinschränkungen Gefördert werden Projekte und Vorhaben zur • Realisierungskonzepte (z.B. Analysen, Wirt- Beispielhaft: fördern. Wissensvermittlung und Innovationen in der schaftlichkeitsbetrachtungen, Erhebungen, berufl ichen Bildung sowie in der Wirtschaft Untersuchungen, Folgeabschätzungen, • Realisierungskonzepte (z.B. Analysen, Wirt- 6) Handlungsfeld Tourismus und (einschließlich Landwirtschaft) unter besonderer Studien), schaftlichkeitsbetrachtungen, Erhebungen, Naherholung Berücksichtigung von Angeboten für Mädchen • Vorhaben zur Sicherung und Schaff ung von Untersuchungen, Folgeabschätzungen, und Frauen, der Integration von Menschen mit Arbeitsplätzen und Erhöhung der Wirt- Studien), Gefördert werden Vorhaben und Projekte zur Behinderungen und Migranten schaftsleistung (z.B. Konzeptionen und Inves- • Vorhaben der Energieeffi zienz (Investitionen Stärkung des ländlichen Tourismus, zur Erschlie- titionen zwecks Betriebsumstrukturierung im Bereich energetische Sanierung) und der ßung touristischer Entwicklungspotenziale sowie Beispielhaft: und -modernisierung) sowie Initiierung von effi zienten Wassernutzung (z.B. in der Land- zur Verbesserung der Naherholungssituation innovativen landwirtschaftlichen Techniken, wirtschaft), • Realisierungskonzepte (z.B. Analysen, Wirt- • Verbesserung von Arbeits- und Produktions- • Ausbau von erneuerbaren Energien (z.B. Beispielhaft: schaftlichkeitsbetrachtungen, Erhebungen, bedingungen (insbesondere Verarbeitung Grundlagenermittlung, Beratung, Investitio- Untersuchungen, Folgeabschätzungen, von landwirtschaftlichen sowie regiona- nen), • Realisierungskonzepte (Analysen, Wirtschaft- Studien), len Erzeugnissen) sowie dem ländlichen • Verringerung von aus der Landwirtschaft lichkeitsbetrachtungen, Erhebungen, Unter- • Initiierung und Umsetzung von Wissen- Charakter angepasste Infrastrukturprojekte stammenden, klimarelevanten Emissionen; suchungen, Folgeabschätzungen, Studien),

stransfer (z.B. Beratungsangebote, Netzwerk- (z.B. ländlicher Wegebau), Unterstützung Vorhaben zur Reduzierung des CO2-Austo- • Infrastrukturprojekte mit regionalem oder arbeit, Kooperationen), von Wertschöpfungsketten, Förderung von ßes, lokalem Bezug einschließlich ergänzender • Vorhaben der berufl ichen Bildung und Qua- Nebenerwerbsquellen für Landwirte (z.B. • Vorhaben der Einsatzmöglichkeiten von Nebenanlagen und Hinweisen zur Attrak- lifi zierung (auch Fachkräfteinitiativen), Diversifi zierung), Elektromobilität (z.B. Grundlagenermittlung tivitätssteigerung und Sensibilisierung des • Schaff ung von Bildungsangeboten (z.B. • Vorhaben zur Vermarktung von landwirt- und investive Modellprojekte), Tourismus, Projekte in Bezug auf lebenslanges Lernen schaftlichen sowie regionalen Erzeugnissen, • Vorhaben zur Verbesserung der Energiebera- • Schaff ung von Informations- bzw. Vermitt- (Erwachsenenbildung), • Vorhaben der Risikovorsorge und des Risiko- tung einschließlich Pilotvorhaben oder Mo- lungsstellen lokaler oder regionaler Touris- • Vorhaben der Innovationsförderung (z.B. managements in landwirtschaftlichen Betrie- dellprojekte für neue Verfahrenstechniken. musorganisationen sowie Herstellung von Beratungsangebote und Netzwerkarbeit), ben (z.B. Nachfolge, Leerstandmanagement),

98 | | 99 FÖRDERBEDINGUNGEN Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

Informationsmaterial über vermittelbare 11.3 Zuwendungshöhen, Fördersätze Kofi nanzierung Förderober- und -untergrenzen Infrastrukturen und Reiseziele, und Antragsverfahren • Touristische und Naherholungsmaßnahmen, Die förderfähigen Kosten werden bis zu 80% aus Die LAG beschließt eine Förderobergrenze von die in besonderer Weise Menschen mit Be- Fördersatz ELER-Mitteln gefördert. Die Kofi nanzierung aus maximal 100.000,- Euro aus EU-Mitteln pro Projekt. hinderungen und Menschen mit Mobilitäts- öff entlichen Mitteln muss zwingend mindestens Die LAG beschießt eine Förderuntergrenze (Baga- defi ziten entgegenkommen, Eine LEADER-Projektförderung, die aus der ¼ der EU-Förderung betragen. Es gibt keinen tellgrenze) von 2.500,- Euro pro Projekt, unabhän- • Grenzüberschreitende Projekte (Kooperati- vorliegenden REK-Fortschreibung resultiert, wird Mindestfi nanzierungsanteil privater Antragsteller. gig von der Rechtsform des Projektträgers. onsprojekte). grundsätzlich als nicht rückzahlbare Zuwendung EU-Mittel und öff entliche Mittel können durch zur Projektumsetzung in Form einer Anteilsfi nan- beliebige weitere Finanzquellen ergänzt werden. Antragsverfahren 11.2 Zuwendungsempfänger zierung gewährt. Sachleistungen – auch in Form unbezahlter Im Rahmen der Aufstellung des REK wurden ver- Arbeit – sind ausschließlich nach den in VO (EU) Die LAG beschließt ein kontinuierliches Antrags- Im Rahmen der Fortschreibung des REK W.E.R.O.- schiedene Modelle einer Projektförderung vorge- 1303/2013 Art. 69 genannten Bedingungen för- verfahren. Die Region W.E.R.O.-Deutschland hat in Deutschland sind für den Förderzeitraum stellt und diskutiert. Die LAG hat sich mehrheitlich derfähig. der bisherigen Förderphase sehr gute Erfahrun- 2014 – 2020 folgende Zuwendungsempfänger dafür entschieden, einen einheitlichen Fördersatz gen mit dem kontinuierlichen Antragsverfahren antragsberechtigt: für alle Handlungsfelder und alle öff entlichen und gemacht und möchte das Prinzip beibehalten. privaten Projekte in Höhe von 50% festzulegen. • die Lokale Aktionsgruppe (LAG), Kooperationsprojekte erhalten einen zusätzlichen • von der LAG beauftragte Partner und Stellen, Förderaufschlag von zehn Prozentpunkten. • sonstige juristische Personen des öff entli- Für das Regionalmanagement wird eine Förder- chen oder privaten Rechts, quote von 80% der förderfähigen Kosten festge- • natürliche Personen. setzt. Die LAG W.E.R.O.-Deutschland verfolgt das Ziel, Die Entscheidung basiert vor allem auf der möglichst allen Akteuren im ländlichen Raum Überlegung, dass ein einheitlicher Fördersatz die Möglichkeit zu eröff nen, durch Projekte und maximale Transparenz gewährleistet und subjek- Vorhaben einen positiven Beitrag zu Regional- tive Entscheidungen ausgeschlossen sind. Dieses entwicklung zu leisten. Dieser Grundsatz ist die grundsätzliche Verfahren hat sich bereits in der stringente Fortsetzung des Bottom-up-Prinzips, bisherigen Förderperiode bewährt, und es ist der das bereits bei der Erstellung des REK angewen- ausdrückliche Wille der LAG, dieses bewährte det wurde. Auch hierbei wurde allen Bürgerinnen und erfolgreiche Verfahren fortzuführen. Durch und Bürgern die Möglichkeit gegeben, sich in den die Regelung ändern sich allerdings die Förder- Prozess einzubringen. bedingungen für private Antragsteller, die in der vergangenen Förderperiode eine maximale Förderquote von 30% der förderfähigen Kosten bekamen.

100 | | 101 PROJEKTAUSWAHL Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

12 Projektauswahl Tabelle 14: Projektauswahlkriterien

In der bisherigen Förderperiode richtete sich die plantes“ Projekt umsetzen zu wollen. Das gilt ins- Projektauswahl nach einem Kriterienkatalog, besondere für die gesicherte Projektträgerschaft Checkliste Projektkriterien der grundsätzliche Voraussetzungen beinhaltete und der auf Kriterien einging, die die vorrangige Die Zusatzkriterien sind als Entscheidungshilfe Basiskriterien  Auswahl von Projekten beinhalteten. Weitere für die LAG zu betrachten. Das heißt, dass grund- Projektauswahlkriterien wurden innerhalb der sätzlich über jedes einzelne Projekt von der LAG • liegt in der LEADER Region  Beschreibung der 13 ausgewählten Handlungsfel- beraten und entschieden wird. Die Summe der • leistet einen Beitrag zur Umsetzung des REK  der aufgeführt. Zusatzkriterien gilt nicht als maßgebliches Ent- In der aktuellen Förderperiode orientiert sich die scheidungskriterium. • ist mindestens einem Handlungsfeld des REK zuzuordnen  Projektauswahl an Wie mehrfach erwähnt, sollen Kooperationspro- und erfüllt einen Fördertatbestand jekte besonders gefördert werden. Sie erhalten • beruht auf einer aussagekräftigen Projektskizze oder einem Konzept  a) Basiskriterien daher ein besonderes Gewicht und einen erhöh- b) Zusatzkriterien ten Fördersatz (vgl. Kap. 11.3.) • hat eine gesicherte Trägerschaft  Eine wichtige Rolle bei der Projektbewertung • beinhaltet einen nachvollziehbaren Kosten- und Finanzplan  Die Basiskriterien für einen Projektantrag müssen spielt für die LAG auch das Bekenntnis, das Projekt erfüllt sein, um formal von der LAG als potenziel- innerhalb eines klar defi nierten Zeitraumes umzu- • widerspricht keiner übergeordneten Planung  les LEADER-Projekt anerkannt werden zu können. setzen. Kriterium mit besonderem Gewicht Die Basiskriterien sollen vor allem sicherstellen, Die Projektauswahlkriterien sind Bestandteil eines dass die ernsthafte Absicht eines Trägers erkenn- Projektauswahlbogens, der von der Geschäftsstel- • trägt zur regionsübergreifenden / grenzüberschreitenden Kooperation bei  bar wird, ein konkret beschriebenes und „durchge- le der LAG zur Beschlussfassung vorgelegt wird. (Zusatzförderung zehn Prozentpunkte)

Zusatzkriterien

• bezieht sich auf einen im Handlungsfeld X defi nierten Wirkungsindikator 

• beinhaltet eine aussagekräftige Arbeits- und Zeitplanung 

• leistet einen erkennbaren Genderbeitrag 

• leistet einen wesentlichen Beitrag zur Integration von besonders betreuungs-  bedürftigen Mitbürgern (Migranten, Personen mit Handicaps, etc.)

• leistet einen Beitrag zur Zielerreichung in mehreren Handlungsfeldern 

• hat einen Vorbildcharakter für die gesamte Region 

• ist in einem besonderem Maße innovativ 

• verfolgt einen integrierten Ansatz 

• leistet einen besonderen Beitrag zur Lösung demografi scher Herausforderungen 

• vernetzt verschiedene Sektoren, Wirtschaftsbereiche, Programme, Partner,  Maßnahmen und Projekte

102 | | 103 FINANZPLAN Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

13. Finanzplan Tabelle 15: Indikativer Finanzplanp

Verwendung des LEADER- Budgets nach Handlungsfeldern

Verwendung des LEADER- Budgets nach Handlungsfeldern

Quelle: Eigene Darstellung Abbildung 40: Verwendung des LEADER- Budgets nach Handlungsfeldern

Der Finanzplan der LEADER-Region W.E.R.O.- rationelle Umsetzung des Programms erst 2015 Deutschland berücksichtigt ein Gesamtförderkon- beginnt, ist das Jahr 2014 im Finanzplan nicht auf- tingent in Höhe von 2,4 Mio. €. Entsprechend der geführt. Das LEADER-Budget ist im Rahmen des Gewichtung der Handlungsfelder (vgl. 6.4) soll das indikativen Finanzplans nach Handlungsfeldern Gesamtfördermittelkontingent wie in Abbildung und laufenden Kosten (Regionalmanagement, 40 dargestellt verwendet werden. Öff entlichkeitsarbeit) gegliedert. Die Aufteilung Tabelle 15 stellt die Finanzierung des LEADER- der Mittel der einzelnen Handlungsfelder erfolgt Prozesses 2014 – 2021 im Detail dar. Da die ope- in Jahrestranchen.

Quelle: Eigene Darstellung

104 | | 105 FINANZPLAN / BEGLEITUNG UND BEWERTUNG Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

14 Begleitung und Bewertung

Kofi nanzierung Eine kontinuierliche Beobachtung und Dokumen- • laufende Aktivitäten (Projekte, Veranstal- tation (Monitoring) sowie eine regelmäßig selbst tungen, Öff entlichkeits- und Medienarbeit, Die neun beteiligten Kommunen Jemgum, Leer, Regionalen Entwicklungskonzeptes 2014 – 2020 durchgeführte Bewertung (Selbstevaluation) Kooperationen / Vernetzungen), Bunde, Weener, Rhede, Papenburg, Dörpen, ist damit sichergestellt. Gleiches gilt auch für dienen der Überprüfung und Steuerung des regio- • laufende Prozesse (Gremiensitzungen: Beirat, Lathen und Haren sind grundsätzlich bereit, die die beiden Landkreise Leer und Emsland mit nalen Entwicklungs- und Umsetzungsprozesses. LAG, ReM), Kofi nanzierung, d.h. die erforderlichen Eigen- der Einschränkung, dass sich der LK Emsland Dies beinhaltet die Erfassung und Bewertung von • eingesetzte Ressourcen (Finanz- und Förder- mittel, für die Umsetzung von Projekten, die aufgrund der Vielzahl der LEADER-Prozesse im Zielfortschritten und der Zielerreichung. Darüber mittel, Personalausstattung). laufenden Kosten (Regionalmanagement und Landkreis nicht an den laufenden Kosten für das hinaus unterliegen die angelegten Organisations- Öff entlichkeitsarbeit) sowie den Beitrag der na- Regionalmanagement und die Öff entlichkeitsar- und Arbeitsstrukturen sowie die Entscheidungs- Durch ein kontinuierliches Monitorings lässt tionalen bzw. öff entlichen Finanzierung für pri- beit beteiligt. und Kommunikationsprozesse einer regelmäßi- sich jederzeit eine aktuelle Übersicht zum Um- vate Trägerschaften in der kommenden LEADER- Darüber hinaus sollen weitere Fördermittel des gen Analyse und Bewertung. setzungsstand und zur Zielerreichung ermitteln Förderphase 2014 – 2020 zu übernehmen. Für Multifondsprogramms (EFRE, ESF), des Landes Die dabei gewonnenen Ergebnisse und Erkennt- (Signal-Check). Dies kann sich sowohl auf einzelne diese Absicht liegt eine entsprechende offi zielle, und des Bundes sowie von Stiftungen etc. zwecks nisse ermöglichen bei Bedarf ein zeitnahes Nach- Projekte (Projektfortschrittskontrolle) und inhalt- schriftliche Absichtserklärung vor (siehe An- Kofi nanzierung durch das Regionalmanagement steuern seitens der Lenkungsgruppe. liche Schwerpunkte als auch auf die Betrachtung hang 1: Erklärung von Jemgum). Die Sicherung zur Umsetzung weiterer Vorhaben akquiriert Das Monitoring und die Selbstevaluation in der einzelner Handlungsfelder oder der gesamten der gesamten Kofi nanzierung im Rahmen des werden. Region W.E.R.O.-Deutschland wurden in enger An- Entwicklungsstrategie beziehen. lehnung an den neuen Leitfaden der DVS „Selbst- Die Bearbeitung des Monitorings erfolgt durch evaluierung in der Regionalentwicklung“ (2014) das Regionalmanagement. Aufbereitete Informa- erstellt. Dabei werden folgende Bewertungsberei- tionen und Ergebnisse zu zentralen Zielen und che unterschieden: Indikatoren legt das Regionalmanagement der Lenkungsgruppe vor. Ein umfassenderer Jahres- • Inhalt und Strategie, bericht wird vom Regionalmanagement einmal • Prozess und Struktur, jährlich erstellt (s.u.). • Aufgaben Regionalmanagement. 14.2 Selbstevaluation 14.1 Monitoring Interne Selbstevaluation (jährlich) Grundlage für ein erfolgreiches Monitoring und für die darauf aufbauenden Evaluationsschritte Eine Überprüfung und Bewertung des Umset- (s.u.), ist eine kontinuierliche Beobachtung und zungsstandes und der Wirkungen erfolgt jedes Erfassung des gesamten Umsetzungsprozesses. Jahr im Rahmen einer internen Evaluation bzw. Das heißt, es geht um eine systematische und eine Selbstevaluation der Region W.E.R.O.- stetige Erfassung, Dokumentation und Auswer- Deutschland. tung von Basis-Informationen (Zahlen, Daten). Eine wesentliche Basis bilden die im Rahmen des Relevante Daten (insbesondere zu Projekten) Monitorings erhobenen Basis-Informationen und können anhand von quantitativen Indikatoren Daten. für die genannten Bewertungsbereiche erhoben Die vom ReM zusammengestellten Ergebnisse und in Datenbanken / Statistiken gebündelt und und ersten Bewertungen (Entwurf des Jahresbe- aufbereitet werden: richts Umsetzung) dienen als Diskussionsgrund- lage für einen regionalen Bilanz- und Strategie- workshop (s.u.). Die im Workshop getroff enen Bewertungen sowie die abgeleiteten Schlussfol-

106 | | 107 BEGLEITUNG UND BEWERTUNG Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

gerungen und Handlungsempfehlungen werden Die Überprüfung des Entwicklungsprozesses in Befragungen Regionaler Bilanz- und Strategie- der LAG präsentiert. Die LAG beschließt - bei der Region erfolgt über den Grad der erreichten workshop Bedarf - entsprechende Schritte zur Steuerung Ziele mithilfe der Indikatoren (vgl. Kap6.4).23 Qualitative Zielvorstellungen und Erfolgskriterien und Anpassung, beispielsweise bei der Entwick- Bei der Durchführung des Monitorings und der lassen sich durch Befragungen erfassen. Je nach Die Region führt alle 2 Jahre einen Bilanz- und lungsstrategie, den Zielen und Projekte oder der Selbstevaluation lassen sich vier Methoden unter- Zielsetzung und Zielgruppe (beteiligte Akteure, Strategieworkshop durch, der eine regionale Organisationsstruktur. scheiden: externe Experten) kommen verschiedene Erhe- Selbstrefl exion und einen Lernprozess anstoßen Auf dieser Grundlage überarbeitet und veröff ent- bungsmethoden zur Anwendung, um subjektive soll. Hierzu werden alle Mitglieder der Gremien, licht das ReM den Jahresbericht „Umsetzung“. • Dokumentenanalyse Bewertungen, Einschätzungen und Wahrnehmun- das ReM sowie ausgewählte Projektträger und Gleichzeitig wird das REK fortgeschrieben und ggf. • Befragung gen zur Zielerreichung zu erhalten: Experten eingeladen. Zur inhaltlichen Vorberei- aktualisiert. • Bilanz- und Strategieworkshop tung legt das ReM den Jahresbericht „Umsetzung“ • Refl exion und Diskussion in den Gremien. • Teilstandardisierte schriftliche Befragung des Basis-Monitorings (Entwurf) sowie zentrale Umfassende Selbstevaluation (analoger und digitaler Fragebogen / Bewer- Ergebnisse aus der Selbstevaluation vor. (Halbzeit- und Abschlussevaluation) Dokumentenanalyse tungsbogen) von Mitgliedern (Gremien) und Projektträgern • Diskussion und Bewertung des präsentierten Eine umfassendere Selbstevaluation erfolgt zur Bei der Dokumentenanalyse und Erstellung von = als jährliche Kurzbefragung Entwicklungs- und Umsetzungsstandes in Halbzeit (Vorlage Bericht 2019) und am Ende Dokumenten werden vom ReM Informationen, • Schriftliche Befragungen / Evaluationsbögen den drei Bewertungsbereichen der laufenden Förderperiode (Vorlage Bericht Daten und Zahlen erfasst, gebündelt und auf- bei Sitzungen / Veranstaltungen (schriftlich / • Identifi zierung von Erfolgs- und Misserfolgs- 2020/21). Der Fokus liegt hier auf Bewertung der bereitet. Hierzu werden folgende Informationen analog) von Mitgliedern (Gremien), Projekt- faktoren, Defi ziten und Hemmnissen Zielerreichungen. Zudem werden Ansätze und herangezogen: trägern, Teilnehmern bei Veranstaltungen); • Herausarbeiten von Handlungsbedarfen und Vorschläge zur Weiterführung des regionalen = regelmäßige Durchführung der Befragung Nachsteuerungserfordernissen Entwicklungsprozesses, der angestoßenen Hand- • Erstellung und Auswertung von Dokumen- • Leitfadengestützte Interviews • Formulierung von Handlungsempfehlungen lungsfelder sowie der Organisations- und Koope- ten / Protokollen von Gremien-Sitzungen - Interviews mit beteiligten Akteuren aus (Lösungsansätze). rationsstrukturen erwartet. und Veranstaltungen (Anzahl, Themen, den Gremien (z.B. WiSo-Partner), mit Pro- Die Ergebnisse und Erkenntnisse aus beiden selbst Dauer, Teilnehmer) jektträgern, Vertretern von Kommunen Für die Moderation des Workshops und die Ergeb- initiierten Evaluationen werden im Bilanz- und • Dokumentation von Aktivitäten des ReM und Fachverwaltungen nissicherung empfi ehlt sich eine externe Vergabe, Strategie-Workshop sowie den entsprechenden und der LAG (u.a. Presseartikel, Veranstal- = Halbzeit- und Abschlussevaluation da das ReM stark in die Diskussion und Bewertung Gremien präsentiert und diskutiert. Für die Region tungen, Webseite, Beratungsleistungen, - Experteninterviews mit regionalen Akteu- involviert ist. Die Handlungsempfehlungen wer- können hieraus wesentliche Empfehlungen zur Arbeitsaufwand) ren (Entscheidungsträgern und Multipli- den zur weiteren Steuerung des Umsetzungspro- weiteren Steuerung und Organisation des regio- • Dokumentation zu Projekten (Projektstatis- katoren) = Halbzeit- und Abschlussevalu- zesses den zuständigen Gremien zur Diskussion nalen Entwicklungsprozesses abgeleitet werden. tik: Anträge, Bewilligungen, Ablehnungen, ation. und Beschlusslegung vorgelegt. Inhalte, Ziele, Träger, Kosten, Fördermittel, 14.3 Methodische Ansätze Mittelabruf, Ergebnisse) Die regelmäßigen Befragungen und deren Aus- Refl exion und Diskussion der Ergebnisse • Dokumentation von Vernetzungen und wertung werden durch das ReM durchgeführt und in den zuständigen Gremien Bei der Zusammenstellung der Indikatoren, Kooperationen analysiert / interpretiert. Bei den leitfadengestütz- Kriterien und Methoden orientiert sich die Region • Dokumentation des Fördermittelfl usses und ten Interviews zur Halbzeit- und Abschlusseva- Im Nachgang zum Bilanz- und Strategieworkshop W.E.R.O.-Deutschland am DVS- Leitfaden. der Investitionen. luation empfi ehlt sich eine externe Vergabe der liegen den zuständigen Gremien die Ergebnis- Durchführung. se und Erkenntnisse aus dem Monitoring, der Selbstevaluation und der Bewertung vor. Auf dieser Basis wird die Lenkungsgruppe zur weite- ren Steuerung des Prozesses Veränderungen und

23 Bewertung bzw. Benotung der eigenen Zufriedenheit mit der Zielerreichung: Skala von 1 (sehr gut, sehr hoch, sehr zufrieden) Anpassungen beschließen. bis 5 (mangelhaft, sehr niedrig, sehr unzufrieden).

108 | | 109 BEGLEITUNG UND BEWERTUNG Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

Entsprechende Beschlüsse zur Anpassung u.a. bei „Aufgaben des Regionalmanagements“ Tabelle 16: den Zielsetzungen oder der Organisationsstruktur Bewertungsbereich „Prozess und Strukturen“ – Ziele, Indikatoren und Zielgrößen werden durch das ReM in einer Fortschreibung / Der Bewertungsbereich „Aufgaben des Regional- Aktualisierung des REK dokumentiert. managements“ zielt auf eine Verbesserung der Aufgabenbereiche, Arbeitseffi zienz und Kompe- Betrachtungsebene Indikator Zielgröße Terminie- Methode 14.4 Ziele, Indikatoren und Kriterien in tenz des ReM. Ziele / Teilziele rung den drei Bewertungsbereichen Folgende Betrachtungsebenen wurden ausge- Organisationsstruktur wählt: Aufbau effi zienter und eff ektiver Arbeits-und Organisationsstrukturen Bewertungsbereich • Kompetenzbildung und Qualifi zierung Es fi nden mindestens zwei Anzahl Sitzungen 3 jährlich Dokumenten- „Inhalte und Strategie“ • Öff entlichkeits- und Medienarbeit LAG-Sitzungen p.a. statt analyse • Projektbetreuung, Koordinierung und Ver- Für den Bewertungsbereich „Inhalte und Strate- Die Beteiligung an den LAG Anzahl Teilnehmer Ø 80 % jährlich Dokumenten- netzung gie“ sind die gewählten Ziele, Indikatoren und Sitzungen ist hoch. Die LAG Gesamt- analyse • Monitoring und Selbstevaluation. Zielgrößen für die Handlungsfelder im Kapitel zur ist aufgrund einer ausreichen- Beschlussfähigkeit beteiligung Entwicklungsstrategie aufgeführt (siehe Kap. 6.4). de Anzahl von WiSo-Partnern 100% beschlussfähig Bewertungsbereich Zur Umsetzung des REK werden Anzahl AG / PG 2 jährlich Dokumenten- „Prozess und Struktur“ thematische Arbeits- und Pro- analyse jektgruppen eingerichtet Das zentrale Ziel im Bewertungsbereich „Prozess und Struktur“ ist die Verbesserung der Organisa- tions-, Arbeits- und Beteiligungsstrukturen. Für folgende Betrachtungsebenen wurden Ziele Betrachtungsebene Indikator Zielgröße Terminie- Methode formuliert: Ziele / Teilziele rung

Kommunikation • Organisationsstruktur Aufbau und Stärkung einer regionalen Kommunikationsstruktur • Kommunikation • Beteiligung Politische Gremien, Fachverwal- Anzahl 1 jährlich Dokumenten- • Vernetzung und Kooperation. tungen werden jährlich vor Ort Berichtstermine analyse über den Stand des Umsetzungs- prozesses informiert

Die LAG beteiligt sich alle drei Anzahl Veranstaltung 2 jährlich Veranstaltung Jahre an einer öff entlichen Anzahl Teilnehmer 150 Dokumenten- Veranstaltung und präsentiert Zufriedenheitsergebnis Note 2,0 Bis 2020 analyse die Ergebnisse von W.E.R.O.- Teilnehmer Erhebung Deutschland (Fragebogen)

110 | | 111 ANHANG Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

Anhang 1: Kooperationserklärungen

Betrachtungsebene Indikator Zielgröße Terminie- Methode Ziele / Teilziele rung

Beteiligung Die Möglichkeit zur Beteiligung am regionalen Entwicklungsprozess wird sichergestellt und weiterentwickelt

Für die Beteiligung von Bür- Anzahl Format Bürger 1 jährlich Dokumenten- gern und Jugendlichen werden ab 2016 analyse spezielle Formate entwickelt und Anzahl Format 1 jährlich Dokumenten- umgesetzt Jugendliche ab 2017 analyse Zufriedenheitsergebnis Note 2,5 jährlich Erhebung Teilnehmer ab 2016 (Fragebogen)

Relevante Akteure und Akteurs- Anzahl neuer Partner 2 jährlich Dokumenten- gruppen aus der Region werden ab 2016 analyse verstärkt für die Mitarbeit gewonnen

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114 | | 115 ANHANG Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

116 | | 117 ANHANG Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

Anhang 2: Ergebnisse der Zukunftswerkstatt

118 | | 119 ANHANG Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

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132 | | 133 ANHANG Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

Anhang 3: Pressespiegel

134 | | 135 ANHANG Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

136 | | 137 ANHANG Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

138 | | 139 ANHANG Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

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142 | | 143 ANHANG Regionales Entwicklungskonzept W.E.R.O.-Deutschland

Anhang 4: Ergebnisse der Online-Beteiligung

Frage 1/2: Sie leben gerne in ... weil,

• Alles da ist, was man braucht. das Leben in den Dorfgemeinschaften hat • Wir leben seit 2005 in Papenburg (Umzug einen sehr hohen Stellenwert, was durch von Wuppertal). Mutter Erde braucht Hilfe. vielfache Auszeichnungen schon bewiesen Es ist nicht nur ein Schlagwort. Dahinter ist wurde. Ökonomische Entwicklung unter mehr als nur auf dem Anfangsbild der Ver- Berücksichtigung sozialer Belange sowie anstaltung in Bunde. Zum einen die Natur der Naturschutz stehen ganz oben auf der dauerhaft nicht nur zu reparieren, sondern Agenda. So muss Zukunftsentwicklung um Vielfältiges mehr. Andere Bereiche in sein! dem Rahmen sind eine eff ektivere Nutzung • Ländlich überschaubar, guter Zusammen- der Ressourcen. Kostensenkungen in den halt, tolle Dorff este, gute Vereinstätigkeiten. Energiebereichen mit Steigerungen der Ef- • Kleiner Ort, zentral gelegen, Autobahn- fektivität, und das dauerhaft. Schlagworte, anbindung, Nähe zur Arbeitsstelle. die in Kombinationen sogar verfügbar sind, • Es hier ruhig ist. sowohl für den privaten, den gewerblichen • Das eine Stadt mit Zukunft ist. und den kommunalen Bereichen. Maßnah- • Ich dort ein Haus habe! men und Projekte separat. Stichworte: Aus • Hier bin ich geboren, hier ist meine Heimat, biologischen sogenannten Abfällen frucht- meine Freunde, meine Familie. bares „Gold“ herstellen – privat, gewerb- • Aschendorf ist von seiner Größe her durch- Über 200 Jahre alte Hofanlage im Emsland; © Foto: Emsland Touristik lich, kommunal. Gewässerschutz. Durch aus ein attraktiver Wohnort. Zumindest Menschenhand geschädigte Gewässer in über die Nähe zum Ortskern Papenburg vielen Bereichen wiederherstellen. Energie- sind alle relevanten Angebote vorhanden. • Ich lebe seit Geburt an in dieser Gegend, • Heimat, Dorfgemeinschaft, ländliches kosten und Verbrauch in vielen Bereichen Sorge macht die Entwicklung des Orts- außer in Zeiten des Studiums. Die Tatsa- Leben. bis zu 80% reduzieren mit höherer Eff ektivi- kerns. che, das es so ist, hat was mit der Natur, • Anbindung an die Autobahn. tät. • Weil das meine Heimat ist. den Menschen und der Mentalität zu tun. • Meine Familie hier wohnt und einen land- • Lathen ist ein Ort, der in die Zukunft blickt. • Heimatort. Sicherlich auch mit der Ruhe und Gelas- wirtschaftlichen Betrieb bewirtschaftet. Siehe Entwicklung der Gewerbegebiete • Die Grenznähe verhilft uns zu vielen senheit, die dieses Stückchen Erde mit sich • Meine Familie hier lebt (das ist der einzige und damit verbunden die Arbeitsplatzbe- Kunden hinter der Grenze. Zugezogene bringt. Mit meinen heute 63 Jahren gibt Grund). schaff ung, die aktive Bürgerbeteiligung Niederländer helfen uns zudem, unsere es immer noch keinen Anlass, die Gegend • Unser Unternehmen hier angesiedelt ist. an Projekten, wie z.B. Fernwärme durch Einwohnerzahl stabil zu halten, und sie zu verlassen, was sicherlich auch nicht ein- • Es hier sehr schön ist, vor allem auch für ökologische Energiegewinnung, die aktive sichern örtliche Angebote wie Schule und treten wird. Sicherlich hatte ich das Glück, junge Familien (Krippe, Kindergarten, Beteiligung der Bürger an sozialen Einrich- Einkaufsmärkte. Die enge Zusammenarbeit immer wieder eine ansprechende Arbeit in Ganztagsschule), außerdem ist alles „vor tungen und letztlich auch die Einbindung mit den Niederländern hat zudem dafür ge- dem Lebensraum zu fi nden. Was ich auch Ort“ (Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte, Apo- der Jugend in die Entscheidungen in der sorgt, dass die Vorbehalte aus der Nazizeit von ganzem Herzen allen Liebhabern unse- theke, Florist, Bank …). Samtgemeinde. Niemand der Jugendlichen verschwunden sind. res Lebensraumes wünsche. • Ich dort aufgewachsen bin. muss mehr andere Regionen aufsuchen, • Es so herrlich ruhig ist, hier zu wohnen und • Ich dort geboren wurde und aufgewach- • Ich hier aufgewachsen bin und durch die um innovativ seinen berufl ichen Werde- eine zentrale Lage hat. sen bin, und weil es eine liebenswerte und Autobahn gute Anbindung in südlicher gang zu fördern. Welch ein Fortschritt zu • Es so naturnah. prosperierende Gemeinde ist, die ihren und nördlicher Richtung geschaff en wurde. 30 Jahre zurück! Auch der Naturschutz und Bürgern viel zu bieten hat. • Rhede (Ems) meine Heimat ist!

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• Erholungsgebiet, Ruhe, Natur, Alte Ems, • Die Bewohner sind freundlich, auch zu Ems, Spieksee, Luft, nette Emsländer, bür- Gästen, immer hilfsbereit. Es gibt viele gernahes Rathaus, Einkaufsmöglichkeiten, Vereine, die das Miteinander verbinden ärztliche Versorgung im Umkreis, 100 km und zusammenhalten. Ein Dorf, das auch bis Norddeich. in seiner Weise Fremde anspricht und hier • Hier die Wurzeln sind und die meisten der gerne herziehen lässt. Es verfügt über eine Freunde und Bekannten hier wohnen. schöne große Kirche, eine gute Schule, • Die Luft ist rein; die Menschen auch freund- zwei tolle Kindergärten. lich sind; die Stadt optimal sauber gehalten • Wir dort unser Traumhaus bauen wollen. wird. • Es beschaulich ist und man die Leute kennt. • Überschaubare Ortsgröße, freundliche Mit- • Es sich hier gut leben lässt. Hier gibt es menschen, bürgernahe Verwaltung, schöne alles, was man braucht. Einkaufsmöglich- Umgebung, viele Freizeitgestaltmöglichkei- keiten, Ärzte, Apotheke usw. ten. • Heimat-Rhede an der Ems (Wassersport • Ich Ruhe und viel Platz habe. Ich bin von usw.). Viel Natur – alles vorhanden (Kin- viel Natur und Wasser umgeben. Trotzdem dergarten, Schule, Einkaufsmöglichkeiten, ist eine gesunde wirtschaftliche Struktur viele Vereine und Verbände, Ärzte usw.). und vor allen Dingen eine gesunde, quali- Lebe lieber auf dem Lande als in der Stadt, fi zierte Handwerkerschaft vorhanden, die man kennt sich, Nähe zu den Niederlanden alle Bereiche abdeckt. und gute Verkehrsanbindungen, Nähe zur • Ich hier geboren und aufgewachsen bin. Verwandtschaft. © Foto: Emsland Touristik • Es uns gefällt. • Es da schön ist, und ich hier aufgewachsen • Ich hier aufgewachsen bin und durch die bin. Autobahn auch gute Verbindungen in • Dieses meine Heimatstadt ist. Mein Eltern- • Weil die dörfl iche Gemeinschaft in Neu- • Ich lebe in Westoverledingen. Ca. 2 km von Großstädte habe. haus steht hier und auch mein eigenes rhede noch sehr gut ist und wir auch mit Pbg entfernt. Und ich fühle mich sehr wohl. • Die Gemeinde lebenswert und eine gute Haus soll hier gebaut werden. Rhede gut verbunden sind. • … das Obenende in Papenburg so schön Infrastruktur vorhanden ist. Es einen gro- • Es so schön ruhig ist. • … wir abseits vom Stadttrubel doch alle ruhig und doch zentrumsnah liegt. Außer- ßen Zusammenhalt innerhalb der Gemein- • Ich hier geboren bin und fast alle Verän- Annehmlichkeiten in der Samtgemeinde dem kennt man sich am Obenende noch de gibt. derungen unserer kleinen Stadt miterlebt haben, es insb. für Familien preisgünstige und ist nicht überkandidelt, dort gibt es • Freundlicher Ort, sicher, ländlich, guter Zu- habe. Immobilien/Grundstücke gibt und die Ge- Kindergärten, Grundschulen und weiter- sammenhalt in der Gemeinde, Integration • Weil ich dort geboren wurde. meinde sich kinderfreundlich zeigt … die führende Schulen. Das Netz der ambulan- von Niederländern. • Zufällig, weil passendes Haus dort steht. Gemeinschaft im Dorf () toll ist ten Altenpfl ege ist auch gut ausgebaut. • Ziele schnell über die direkte Anbindung • Hier alles mögliche zum friedlichem Zu- und wir als neue Bürger gut in die Gemein- • Es dort schön ist. zur Autobahn erreichbar sind. Alle Möglich- sammenleben gibt. Hier gibt es Jobs, die schaft aufgenommen wurden … wir die • Es einfach schön ist. keiten wie Einkaufen, Tanken, Ärzte, Apo- heimatnah und familienfreundlich sind. Natur in und um die Gemeinde genießen • Sehr gute Infrastruktur, ländliches Leben. theke usw. möglich ist. Die Ems erreichbar Hier ist Heimat!! … die Gemeinde pferdefreundlich ist. • Es meine Heimat ist. ist, ob zu Fuß oder mit Fahrrad und vieles • Schöne Landschaft, Familie und Freunde • Es eine wunderbare Stadt ist! Ich fühle mich • Unkomplizierte Bevölkerung, naturnah, mehr. wohnen hier, gute Verkehrsanbindung, richtig wohl hier! unkonventionelle Politik (kurze Wege zu • Zentrale Lage und Verkehrsknotenpunkt in positive Entwicklung der Region. • Papenburg das Venedig des Nordens ist. Ansprechpartnern), günstiger Lebensunter- Ostfriesland ausreichend, Infrastruktur. • Es meine Heimat ist. halt. • Heimat.

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• Sie dynamisch, zukunftsorientiert und ener- • Hier aufgewachsen, Freunde, Familie leben giebewusst und damit lebenswert ist! hier. Hier Arbeit gefunden. Vereinsleben ge- • Kinder bis zum Grundschulalter gut betreut fällt mir und macht Spaß. Generell ländlicher sind. Raum gefällt mir. Nachbarschaftssitten und • Es dort alle Möglichkeiten gibt, sich persön- Nachbarschaftshilfe sehr gut. lich, berufl ich weiterzuentwickeln. • Ich hier geboren und aufgewachsen bin. • Nur so. • Hier ist meine Heimat und hier habe ich • Schöner Lebensraum, saubere Luft. Arbeit. • Da die Welt noch in Ordnung ist. • Die Natur sehr schön ist, ein Miteinander • Weil ich hier geboren bin, weil es meine Hei- vorhanden ist. Der Bürgermeister und Ge- mat ist, weil hier die Wurzeln meiner Familie meindeangestellte immer ein off enes Ohr sind, weil ich die Natur und Landschaft hier haben. liebe, weil ich die Menschen hier mag, weil • Mir gefällt die grundsätzlich ländliche ich hier alt werden möchte. Struktur. Das Vereinsangebot ist toll. Es gibt • Wir hier im Ortsteil Brual eine einzigartige ausreichend Platz für die Entfaltung der Dorfgemeinschaft haben. Menschen. • Ich dort geboren bin und mir das dörfl iche • Hier gibt es noch eine gute, intakte Nachbar- Leben in Niederlangen gefällt. schaft. Der Kontakt zur Verwaltung ist sehr • Die Gemeinde ist überschaubar, die Leute gut. freundlich, zum Einkaufen zentral gelegen. • Ich in und mit der Natur leben kann. Ich alles • Rhede ist eine Gemeinde, in der in einem vor Ort besorgen kann. Radfahrer an der Von-Velen-Anlage; © Foto: Emsland Touristik überschaubaren lebens- und liebenswerten • Schöne Dorfgemeinschaft und Zusammen- Umfeld alle Dinge gegeben sind, die für halt, wunderschöne Natur, Volksfeste, nahe einen Lebensmittelpunkt erforderlich sind. Anbindung zur Autobahn, Bahnverkehr, Pfl e- • Die Menschen sich mit Ihrem Ort identifi - Dörpen. In Dörpen gefällt es mir sehr gut, Kindergärten und Krippen, Grund- und ge von Traditionen, plattdeutsche Sprache, zieren und bereit sind. einen Beitrag zum da ich hier alles erledigen kann. Ich brau- Oberschule, preiswerte Wohngebiete für katholische Prägung. Gemeinschaftsleben zu leisten! che für meine Einkäufe keine großen Wege Familien auch mit Kindern, Arbeitsplätze, • Die SG-Dörpen besteht aus neun Mitglieds- • Gute Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, in Kauf zu nehmen. Es gibt viele schöne Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte, Zahnarzt, Apo- gemeinden, wo die ländliche Struktur noch Bücherei, Landesbühne, gute Möglichkeiten Rad- und Wanderwege, tolle Wälder und theke, viele Vereine und Verbände, es passt spürbar ist, wo die Mitgliedsgemeinden mit zum Radfahren, viele Kirchen. viel gute Luft. eigentlich alles. Und wenn man dann mal ihren ca. 1.000 – 2.500 (Dörpen ca. 4.500) • Weil Dörpen mein Heimatort ist und ich • Mein Heimatort Heede ein Teil dieser Samt- nicht mehr so jung ist, werden in Rhede viele Einwohnern zusammenhalten und fast jeder mich hier total wohl fühle. Dörpen bietet mir gemeinde Dörpen ist, die Natur dieses Fleck- Wohnformen auch für Menschen älteren noch jeden kennt. Hie gibt es viel Natur und alles, was ich für den tägl. Gebrauch benöti- chens Erde einfach nur wunderbar erlebbar Jahrgangs angeboten. viele schöne Stellen, die zum Wandern oder ge. Einkaufsmöglichkeiten, Straßen-, Bahn- ist, sondern weil es sich lohnt zu leben. Zu- • Bin in Oberlangen aufgewachsen und woh- Radwandern einladen. und Fahranbindungen sind in ausreichen- dem sind die Menschen, die hier leben und ne in diesem schönen Ort seit 53 Jahren. • Kurze Entfernung zum Arbeitsplatz, Kinder- dem Maße vorhanden. Freizeitangebote gibt arbeiten, verlässliche Partner, die sich der • Hier vieles noch ländlich strukturiert ist, in garten und Grundschule vor Ort. es einige, jedoch sehe ich hier noch Hand- Kultur, dem Vereinsleben und dem ehren- den Dörfern kennt man sich noch und es ein • Hohe Lebensqualität: sichere Arbeitsplätze, lungsbedarf. Hier fühle ich mich zu Hause! amtlichen Engagement verbunden fühlen. breites Vereinsleben gibt. günstiger Wohnraum, gute Nahversorgung, • Ich wohne seit meiner Geburt in der SG • Hier die Welt noch in Ordnung ist. • Das Gemeinschaftsgefühl hier sehr gut ist … intakte Dorfgemeinschaften, viele Freizeit- Dörpen, zunächst in einer kleinen Mitglieds- • Mir gefällt das ländliche Leben. Der Zusam- • Es meine Heimat ist. möglichkeiten. gemeinde und seit über 17 Jahren direkt in menhalt der dort wohnenden Menschen. • Ländlich, nette Leute.

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Frage 3: In welchen Bereichen sehen Sie einen Veränderungsbedarf?

• Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nim- Werbung im Blättchen und Zuschüsse der mermehr. Der Jugend muss mehr Wissen Gemeinden, Samtgemeinden. Der Bürger zugeführt werden über die Natur und auch wird es danken, die Sonntagszeitungen die erneuerbaren Energien. Umdenken, sind „Müll“. damit die Jugend im Erwachsenen-Alter • Deutlich MEHR für Sauberkeit auf den nicht weitere Fehler macht. öff entl. Plätzen und Wegen tun; z.B. , insbes. • Einzelhandel gut vorhanden. Familien- der Ortseingangsbereich am Kreisel (rund freundlichkeit vorhanden. Bürgerengage- um die Tankstelle) verschreckt durch Dreck ment vorhanden. Die Landwirtschaft ist in mehr, als einladend zu wirken, ähnl. gilt für den Projekten und Aktionen eingebunden. die Wege rund um den Spieksee! Gewiss Bildungsmöglichkeiten sind vorhanden, kein Thema NUR für die Verwaltung, son- könnten evtl. durch ein Gymnasium erwei- dern ein Dauerthema für Bürgerbeteiligung tert werden. durch Einwirken auf individ. (Sozial-) Ver- • Gastronomie/Saalbetrieb. halten! Das ÖPNV-Angebot ist „suboptimal“. • Mehr Unterstützung des Sports. Warum fahren NUR große Busse – in den • Die Stadt Weener hat momentan Defi zite ruhigeren Verk.-zeiten reicht ein kleinerer in vielen Bereichen. Es fehlen u.a atraktive völlig aus – zugleich ein zusätzl. Beitrag für © Foto: Fotolia Anlaufstellen für Jugendliche, die Innen- die Umwelt – einfach mehr aktives Mitden- stadt verödet, Baugebiete sind ausschließ- ken! lich auf max. Profi t ausgelegt, Wohnkultur • Insbesondere die wasserseitige Anbin- • Super Umfeld, tolle Freizeitmöglichkeiten, • Es hat uns durch Umzug von Wuppertal und Wohnkomfort spielen keine Rolle dung der Gemeinde Rhede mit einem gute Infrastruktur. nach Papenburg „verschlagen“. Die gesamte mehr. Alte Häuser verlieren stark an Wert. schiff baren Kanal an das niederländische • Es hier gute und attraktive Arbeitsplätze Region hat Entwicklungspotenzial, welches • Zusammenleben, Landwirtschaft und Wasserstraßennetz unter Einbeziehung gibt, wir eine gute örtliche Infrastruktur ha- weder bekannt ist noch genutzt wird. Von Bevölkerung. des Marinaparks Spieksee. Das ermöglicht ben (medizinische Versorgung, Einzelhan- privat, über gewerblich bis kommunal. Habe • Veränderung der Politikverdrossenheit. In vielfältigen Wassertourismus mit allen del, Schulen, Kindergärten, Freizeiteinrich- für viele Bereiche nachprüfbare Konzepte. Rheinland Pfalz gibt es wöchentliche Ge- positiven Nebenaspekten und ermöglicht tungen), hier eine gute Dorfgemeinschaft • Flach, Fahrrad, Ems. meindeblättchen, in denen samtgemeinde- Rundreisen in der herrlichen, bislang nur mit regem Vereinsleben besteht. • Die Mitgliedsgemeinden der Samtgemein- weit alle Vereine, Gemeinden, Landkreis eingeschränkt zu nutzenden deutsch- • Weil hier in Niederlangen noch die Dorfge- de Dörpen haben die Möglichkeit, sich usw. Beiträge veröff entlichen. Vor allem die niederländischen Wasserwelt, ohne das meinschaft gelebt wird. selbst weiterzuentwickeln. Kommunen könnten hier ihre öff entlichen Dollartgebiet befahren zu müssen. Dieses • Es ruhig ist. • Weites Land; schneller Wind; wildes Wasser. Themen allen Bürgern zugänglich machen, wird von dem größten Prozentsatz der • Ländlicher Raum, nahe am Arbeitsplatz, • Ländliche Umgebung, Nähe zur Stadt Leer so dass niemand mehr sagen kann, er Sportschiff er als doch recht unwägbar und dörfl iche Gemeinschaft. und den Niederlanden. hat nichts gewusst. Alle Veranstaltungen gefährlich eingeschätzt. der Region wären für alle einsehbar und • Schutz vor zu lauten Windrädern und Ein- rechtzeitig planbar, um evtl. auch in den beziehung der Landwirtschaft, Lohnunter- Nachbargemeinden an Veranstaltungen nehmer, bei der Wege und Strassenerneue- teilzunehmen. Finanziert wird dies über rung, da ständig, auch mit Weggucken der

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Gesetzeshüter, massiv über die Gewichts- teuer erweist, zumal in den Ferien gar kein beschränkungen verstossen werden!! Es regionaler Busplan besteht, die Bahn nur kann nicht sein, dass der normale Bürger einmal stündlich fährt, nachts gar nicht. alle Gesetze einhalten will, muss, und sich Fazit: Man bleibt fein im Ort, nutzt die ein ganzer Berufszweig darüber hinwegset- Angebote von Vereinen, der Kirche. Aber zen kann!! was???, wenn man nicht in Vereinen oder • Sport- und Freizeitmöglichkeiten im Rah- der Kirche ist??? men von Fitness und Wellnessangeboten. • Es sind eigentlich immer dieselben Perso- • Ems und Emsaltarme mehr nutzen und nen, die engagiert sind. Es müssten mal schützen!!!! hierüber hinaus Personen motiviert wer- • Der Ortskern von Aschendorf, wie auch den, sich für die Allgemeinheit einzusetzen. Papenburg, könnte wiederbelebt werden. • Kulturhistorische Denkmalpfl ege, archäolo- Hier stehen viele leere Häuser, dieses sieht gische Untersuchungen. nicht wirklich schön aus. Meine bisherige • Ein großer öff entlicher Spielplatz, damit Internetleitung ist katastrophal. Es kommt Kinder sich untereinander besser kennen- gerade mal eine 1.000er Leitung zuhause lernen und sozial lernen, miteinander um- an. In den Medien liest man jedoch ständig zugehen, körperliche Defi zite können auf etwas von Breitbandausbau … Kann man Spielplätzen sehr gut ausgeglichen werden das auch für Aschendorf umsetzen? Mei- … Kinder gehen mehr raus! nen Arbeitsweg bestreite ich gern mit dem • Innenentwicklung Aschendorf, Leerstand! Ferienzentrum Schloss Dankern; © Foto: Emsland Touristik Fahrrad und muss leider feststellen, dass Folgenutzung? viele Radwege doch stark veraltet sind. • Es fehlen Treff punkte für Zugezogene. Auch hier sehe ich Handlungsbedarf! Gut Die meisten Begegnungsmöglichkeiten Minimierung von Kunstdünger und Spritz- und dabei die Gesamtoptiken wie auch die Altenkamp war früher wirklich schön … fi nden im Rahmen der Kirche, der Vereine mittel, Steigerung der Bodenfruchtbarkeit Pfl anzenvielfalt verbessern. Umweltschutz: Hier sollte sich dringend etwas ändern! und der Feuerwehren statt. Menschen aus nachhaltig und Qualitätsverbesserung Verbesserung der Gewässer. Schadstoff - • Gewässerschutz. z.B. Rumänien, Syrien, Lybien, Bulgarien der Erträge. Übertragbar auf alle städti- eintrag extrem minimieren. Bodenqualität • Reitwege anlegen, vernetzte Reit- und haben keine Treff unkte, obwohl sie hier für schen und gesamtkommunalen Ebenen verbessern. Alternative Möglichkeiten für Wanderwege zwischen Weener/Bunde/ längere Zeit leben. Auch viele Niederländer bis in den privaten Bereich. Nachhaltige dauerhafte Fruchtbarkeit nutzen. Abfall- Jemgum, das Rheiderland wird zum Reiter- benötigen mehr Treff punkte außerhalb Kostenreduzierungen. Gebäude, städ- wirtschaft: Minimierung von Abfällen von land (Landwirtschaft, Tourismus, Lebens- der Kirchengemeinden und Feuerwehren. tisch, kommunal, gewerblich: Stromver- privat, gewerblich und kommunal. Bishe- qualität etc.). Die VHS hat keine behindertengerechte brauch um bis 80% senken. Heizung bei rige Abfälle biologischen Ursprungs sind • Verkehr. Räume, sodass sie aufgrund des demogra- den gleichen/vorhandenen Anlagen um keine Abfälle. Von Biotonne über Bioabfälle • Ausbau und Sanierung von Fahrradwegen, fi schen Wandels in Zukunft viele Personen 60-70% senken. Öff entliche Beleuchtun- der Supermärkte, aller gesamten landwirt- aktuell und künftig. ausschließt. Neutrale Begegnungsstätten gen Betriebskosten für Strom bis zu 100% schaftlichen Bereiche – auch Gülle – bis in • Sauberkeit der Fahrradwege (Glasscher- für Einheimische und Zugezogene gibt es senken, also auf 0 bringen. Für alle Grünan- die Klärwerke und was hinten rauskommt. ben). nicht. lagen die Betriebskosten/Unterhaltskosten/ Zu allem habe ich nachprüfbare Konzepte. • Freizeitaktivitäten für erwachsene Leute • Stärkung des Ehrenamtes!!!! Pfl egekosten nachhaltig dauerhaft senken fehlen komplett: Schwimmhalle, Kino … • Kostenreduzierung, Eff ektivität, Steigerung, usw. Man ist gezwungen, Auto oder Bahn Schaff ung von Arbeitsplätzen, Landwirt- zu nutzen, was sich aber als aufwändig und schaft. Verhinderung von Bodenerosion,

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Bereich 2: Öff entliche Infrastruktur • Öff entlicher, großer Spielplatz. Frage 4: Haben Sie eine Idee zur Verbesserung der Situation im Bereich ... • Am Obenende bessere Spielplätze wären • Ortsdurchfahrt neu gestalten und Verkehrs- schön. beruhigter machen. Bereich 1: Naherholung • Badeseen mit Spielplatz und Wanderweg in • Ausbau an der Ems. • Radwege verbessern! • Anbindung des Marinaparks Rhede mit jeder Gemeinde schaff en und gut erhalten. • Ausbau der DSL-Infrastruktur in allen Ge- • Sanierung der vorhandenen Spielplätze. Ems und den niederländischen Wasser- Evt. auch im Winter eine Eisfl äche (spülen) meinden. • Sanitärgebäude Badesee Spieksee, Schaf- wegen. schaff en. • Ausbau des Breitbandnetzes, um auch fung von Parkplätzen sowie Aufstellen von • Anleger für Kanus und Ruderboote an der • Breiteres Angebot auf Gut Altenkamp. wieder für Unternehmen in den Ortsteilen Spielgeräten. Ems. • Die Verbindung zwischen Ems und angren- attraktiv sein zu können. • Schaff ung u. Nutzung öff entlicher Infra- • Attraktive Radwanderweg mit verschiede- zendem niederländischen Kanalnetz muss • Ausbau des letzten Sandweges zwischen struktur (z.B. Dorfgemeinschaftshäuser, nen Informationen (Vorstellung verschie- kommen. NL und Neurhede, ist ein schöner Weg, Sporthallen etc.) über Gemeindegrenzen dener Persönlichkeiten, Märchenradweg • Einrichtung eines Bolzplatzes an der Ska- um direkt auf den Vietzepat in Holland zu hinaus in Gemeinschaftsprojekten. mit entsprechender Beschilderung). terbahn. kommen. • Spieksee-Gewerbegebiet in Rhede – ge- • Ausbau der Freizeitattraktivitäten, Förder- • Ems und Emsaltarme mehr nutzen und • Autohof-EDZ – viel genutzt als Fitnessge- hört dies tatsächlich zur Gemeinde? Wo ist programme für Investoren. schützen. Spieksee auf dem Wasserweg biet, Beleuchtung? Fehlt!!! Fittnesswege dort die Zugehörigkeit attraktiv – erreich- • Ausbau und Verbindung von Wander- mit dem Emsaltarm verbinden. Mit Muskel- gestalten, auch für ältere Menschen zu be- bar – gegeben? wegen, um den Ort als Ganzes und die kraft gezogene Fahrradfähre im Emsaltarm gehen möglich machen! Ohne gefährliche • TFDJZ. einzelnen Ortsteile zu verbinden und anlegen. Bau einer Steganlage (historisch) Überquerung im Dunkeln der Autobahnzu- • Unbedingter Ausbau der Internetversorgung. touristische Zwecke/Ziele zu erreichen. im Bereich des Landwirtschaftsmuseums. bringerstrasse! • Verbesserung der Wege in der ganzen • Ausbau von Reit-, Wander- und Fahrwegen • Garten Gut Altenkamp verschönern. • Bessere Internetversorgung. Gemeinde! Sind jetzt schlecht. im Naturdreieck Bunde/Weener/Jemgum, • Hofcafes – Rastplätze auf Bauernhöfen – • Bürgersprechstunden auch in den einzel- • Zentrale Einrichtungen für die Bürger in mit Bäumen, Seen, sanfter Tourismus/Vo- landwirtschaftliche Snack-Automaten am nen Ortsteilen der SG und Gemeinde. Sachen Grundversorgung vor dem Hinter- gelschutzgebiet etc. Radweg. • Da auf der Bellingwolderstrasse zu schnell grund des demographischen Wandels. • Informationstafeln und Wegweiser. gefahren wird, wünsche ich mir den Bau • Zum Gewerbegebiet fehlt die Anbindung • Mehr Ökotourismus und weniger Biogas- von zwei Kreiseln, Bellinwoldestrasse/ zur Gemeinde/Rhede – warum sollte die anlagen, die die Flächenpreise nach oben Kolpingstrasse und Bellingwolderstrasse/ Rheder Gemeinde dort hinfahren? Was treiben. Brualstrasse. weckt dort sein Interesse? Einen Blick? • Pfl ege und Aufwertung öff entlicher Bade- • Einzäunung von Skaterbahn und Bolzplatz. • Internetausbau. seen! Erweiterung der Lärmschutzzeiten! • Erhalt der Mehrzweckhalle Herbrum. Ausbau von Rad- und Wanderwegen! • Erhalt des Wegenetzes in den kleinen Ge- • Radwege sind top ausgezeichnet, aber meindem als Gemeinschaftsaufgabe. auch an Wanderwege (insb. durch die • Erneuerung landwirtschaftlicher Wege, die Wälder) denken und diese als solche kenn- mittlerweile auch von LKW, Schulbussen, zeichnen. Autos und Radfahrern genutzt werden. • Reitwegenetz, Wanderwege, Pferde und • Es fehlen ganz eindeutig Mülleimer für die Hunde am Deich erlauben (Trennung von Entsorgung von Schafen mit Zaun). • Gemeindestraßen durch eine Wegebau- © Foto: Emsland Touristik • Sanfter Tourismus in Oberlangen – Wirt- kasse und Fördermittel sanieren. schaft und Tourismus fördern (Bundesgold- • Herrichtung der Skaterbahn. dorf 2013). • In Bunde fehlen Supermärkte. © Foto: Fotolia • Mehr Angebote, die überregional sind.

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Bereich 3: Nahversorgung/Einzelhandel • Im Einzelhandel wiederholen sich immer Bereich 5: Familienfreundlichkeit • Backwaren/Brötchen: min. am Vortag die gleichen Anbieter bundesweit. • Beihilfe für Familien mit Kindern. Bestellung Internet aufgeben; Backwagen • Sich für den Erhalt der Einkaufsmöglichkei- • Es sollten neue Spielplätze für Kleinkinder liefert an eine Stelle aus. ten einsetzen. geschaff en werden. • Der Bevölkerung nahe bringen, vor Ort • Unterhaltung Straßen und Wirtschaftswege. • Sich weiterhin gut für Familien einsetzen, einzukaufen. Spielplätze schaff en (an sinnvollen Orten, • Dorfl äden als „Rund-um-Versorgung“ eta- Bereich 4: ÖPNV nicht so abgelegen vom Baugebiet), Krip- blieren mit Lebensmitteln, Café, Post und • Anrufbus oder ähnliche Angebote. pen ggf. weiter ausbauen bzw. erhalten. Treff punkt. • Anrufbus. • Dorfl äden erhalten und fördern. • Auch in den Schulferien und am Wochen- Bereich 6: Seniorenangebot /-versorgung • Drogeriefachmarkt, Kinderarzt, Frauenarzt, ende eine Beförderung mit ÖPNV! Ausbau • Alt werden in Oberlangen. HNO. der Förderintervalle. • Errichtung von Wohnanlagen für ein selbst- © Foto: Emsland Touristik • Geldinstitute vor Ort. • Aufbau von neuen ÖPNV-Linien zwischen bestimmtes Leben im Alter. • Genossenschaftliche Modelle fördern. den Ortschaften. • Mehr soziale Einrichtungen in der Senio- Öff entlich geförderte Räumlichkeiten für • Bessere Busverbindung. renbetreuung, u.U. in dörfl iche Einrichtun- Nahversorger (Bäcker, Kiosk und Kneipe). • Bessere Busverbindungen, nach Rhede bis gen, unter Berücks. fi nanzieller Ausgaben. Papenburg oder Weener. Die zweite Linie • Mehrere Senioren gründen eine Gemein- nach Heede, Dörpen. schaft und stellen eine Pfl egekraft nur für • Bürgerbus. sich ein, sie oder er, ein oder zwei Personen, • Der Bahn-/Busverkehr ist manchmal eine kümmern sich um alles, was die Senioren Katastrophe. nicht mehr machen können. • Der Bus nach Leer sollte öfters fahren. • Mehrgenerationenhaus. • Der Stadtbus müsste kürzere Routen fah- • Seniorenangebote außerhalb von Alten- ren. zentren. 60–70-Jährige wollen sich an • Für den „Ruf mich Bus“ brauchen wir mehr neutralen Orten treff en. Computerkurse © Foto: Fotolia Werbung. von Jugendlichen für Senioren. • In Spitzenzeiten sollte eine Anbindung • Senioren-Wohngemeinschaften, Treff punk- • Bürger untereinander sind alle mies zuei- nicht nur einmal stdl. sein – die Busgröße te für Senioren (Kirchencafe). nander. Müssten mal gemeinsam alle was © Foto: Edition Falkenberg sollte der Platzfrage angepasst sein – zu- • Seniorenwohnungen schaff en, Heil- und unternehmen. sätzl. Umweltgedanke. Kräutergärten sind sehr wichtig. • Bürgerengagement besser fördern; • Kinder für Busverbindungen – auch nach- Ansprechpartner, Freiwilligenagenturen, mittags – sensibilisieren; z.B. gemeinsam Bereich 7: Bürgerengagement Anreize schaff en. zur Geb.feier per Bus. • Begegnungsstätte für Familien und Seni- • Bürgerversammlungen zu konkreten kom- • Kirchenbereich – Straßenverlauf schönere oren. Verschiedene Räume für spontane munalpolitischen Themen. Gestaltung. Zusammenkünfte. Gemeinsame praktische • Das Ehrenamt muss gefördert werden. • Nutzung der Bahnlinie Bunde-Leer durch Aktivitäten der Bürger: kochen und kreativ • Durch Unterhaltung und Modernisierung Reaktivierung aller Haltepunkte. sein. von z.B. Dorfgemeinschaftshäusern als • Regelmäßigerer Bustransfer zwischen den • Beteiligung der Bürger an regenerativen dörfl icher Treff punkt. Förderung der Ver- Gemeinden (Oberlangen, Lathen, Haren, Energieprojekten durch z.B Bürgerwind- einsarbeit. etc.). parks usw. • Mehrere Aufräumaktionen von den Verei- • Rufbusse einführen. nen. © Foto: Edition Falkenberg • Verbindung zum Bahnhof Aschendorf.

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• Programme für die aktive Nachbarschaft und • Bessere Qualität der Straßen sowie Steige- • Gebäude – städtisch, kommunal, gewerblich: Bereich 10: Klimaschutz die Dorf/Stadtgemeinschaft. rung der Attraktivität der Ortskerne. Stromverbrauch um bis zu 80% senken. • Aufbau von Nahwärmenetzen in neuen • Stärkung des Ehrenamtes durch Zusammen- • Das nicht mehr weiterverfolgte Einkaufszen- • Insgesamt den ganzen Stadtkernbereich Wohngebieten. arbeit von Jung und Alt. trum in der Innenstadt sollte wiederbelebt durch freundliche Pfl asterung schöner ge- • Ausbau der E-Mobilität. • Treff punkt für Migranten: Sprachkompetenz und umgesetzt werden. stalten. • Ausbau der Sonnenenergie (Windkraft stärken. Kulturelle Aktivitäten entwickeln, • Die alte Schule sollte zu einem Jugendtreff • Leerstand beseitigen, Programm zum Um- ist schon gut aufgestellt). die den Zusammenhalt stärken. umgebaut werden. bau in Wohnraum. • Ausbau und Förderung von Klein-Wind- • Vereinsleben mehr miteinander verknüpfen; • Dorfverschönerung, um ein attraktives • MEHR an Sauberkeit im öff entl. Bereich anlagen für Vereinsdomizile und z.B. nicht immer nur ein Verein macht, sondern Wohnumfeld zu schaff en, das auch für Gäste nötig; MEHR Abfallbehälter, z.B. rund um Heimathäuser. gemeinsam. anziehend ist. Spieksee; MEHR öff entl. Maßnahmen zur • Heizung bei den gleichen/vorhandenen • Ein Springbrunnen vor dem alten Turm wäre Bewusstseinssteigerung sozialer Kompetenz. Anlagen um 60-70% senken. Bereich 8: Attraktivität der Städte und Dörfer schön. • Mehr Angebote und Möglichkeiten für Ju- • Übernahme der Stromnetze, Gründung • Altenkamp aufwerten, mehr Angebote. • Ein Springbrunnen vorm alten Turm ist gut gendliche. eigener Stadtwerke, wir produzieren • Altes Schulgebäude und Vorplatz, das von für den Kanal. • Schaff ung eines Treff punktes für Jugendliche mehr Energie, wie wir selber benötigen. der Gemeinde genutzt wird, nicht verfallen • Entwicklung des Wohnens am Wassers und an der Skaterbahn. Die Bürger hiervon profi tieren lassen. lassen. Aufwertung des Spieksees. • Wiederbelebung der Innenstadtbereiche • Attraktivität des Bereiches Kirche/Gaststätte • Förderung analog des Wettbewerbes „Unser von Papenburg/Aschendorf. Einkaufsmög- Bereich 11: Umweltschutz Kassens in Borsum. Dorf hat Zukunft“ des Landkreises Emsland. lichkeiten etc. • Abfallwirtschaft: Minimierung von Abfäl- • Aufhebung nicht mehr genutzter Spielplätze • Förderung der Kommunen beim Erwerb • Zunehmenden Leerstand Ortskern bekämp- len von privat, gewerblich und kom- und Verbesserung der verbleibenden Plätze. alter Bausubstanz, um diese für Neubauten fen. munal. Bisherige Abfälle biologischen • Aufwertung der an diesen Wasserwegen zu gleichen Konditionen bzw. vergleichba- Ursprungs sind keine Abfälle. liegenden Städte und Dörfer nach niederlän- ren Konditionen wie Neubaugebiete auf der Bereich 9: Landwirtschaft • Die Natur nicht stückeweise verbauen dischem Vorbild. grünen Wiese anbieten zu können! • Bessere Absprachen zwischen der land- mit Baugebieten. wirtschaftlichen Entwicklung und der • Erhaltung der Pfl anzen, Büsche und Bevölkerung, gemeinsame Lösungsfi ndung Bäumen besonders um Spieksee und in Problemfragen, Erhalt der Wohnqualität Altarm, keine Freizeitveranstaltungen durch Absprachen. auf und um den See (Nistplätze). • Biomilch aus dem Rheiderland. • Grundwasser besser schützen. • Dem historisch wichtigsten Wirtschaftszweig • Mehr Schonungen sind gut. Weniger durch verbesserte Kommunikation neuen Mais auch. Raum verschaff en. • Mehr Schutz von Straßenbäumen und • Landwirtschaft. Verhinderung von Boden- weniger Baumschnittarbeiten im Winter. erosion, Minimierung von Kunstdünger und • Umweltschutz: Verbesserung der Spritzmittel, Steigerung der Bodenfruchtbar- Gewässer. Schadstoff -Eintrag extrem keit nachhaltig. minimieren. Bodenqualität verbessern – • Verbesserung bei der Regelung von Fraß- alternative Möglichkeiten für dauerhafte schäden (Wildgänse) im Polderbereich. Fruchtbarkeit nutzen. • Weniger Mastställe, wenn mehr Tourismus erwünscht.

Spitzpünte Helene Haren; © Foto: Emsland Touristik

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Anhang 5: Projektblatt

Bereich 12: Kulturelle Angebote Bereich 13: Bildung LEADER W.E.R.O.-Deutschland • Angebote für Jugendliche. • Aktuelle Förderung für das mediale Lernen Projektskizze / Projektidee • Die kulturellen Angebote, insbesondere für der Zukunft. Senioren, könnten erweitert werden. • Bildung vor Ort erhalten. • Förderung der Vereine. • Diff erenziertes und wohnortnahes Bildungs- Zur Vorlage LAG W.E.R.O.-Deutschland • Gemeindeblättchen. angebot, u.a. auch VHS, KEB, etc. ausbauen. 1. Projekttitel • In ansprechenden, seniorengerechten Räu- • Gründerzentren für Dienstleistungen in die men Vorträge, Literatur, Musik, Filme, Spiele Zentren holen! Leerstand anmieten und 2. Zuwendungsfähigkeit / Kunst für alle Nationen und besonders für Büroräume oder ähnliche für den Einstieg in Fördertatbestand Migranten. die Selbständigkeit anbieten! • Mehr Aktivitäten für altere Mitbürger. • Kinder brauchen Hilfe für die Schule Haus- 3. Handlungsfeld gemäß REK • Regionales Kulturangebot besser vernetzen aufgaben, Nachhilfe!!! und darstellen (z.B. gem. Veranstaltungska- • Lebenslanges Lernen. Medienkompetenz: 4. Projektbeschreibung lender). digitale Informationsfertigkeiten: Umgang (Ort der Umsetzung / Projektinhalte / Zielsetzung): • Schaff ung kultureller Vereine oder Abteilun- mit Smartphones, Onlinebanking, Einkaufen gen in z.B. Heimatvereinen. im Internet. • Stärkung und Förderung, z.B. plattdeutsches • Mehr VHS. Theater, die plattdeutsche Sprache. • Nach Lathen gehört ein Gymnasium. • Veranstaltungen auf und um den See (Nist- plätze).

5. Projektträger / Antragsteller

6. Projektpartner nein /  ja; wer:

7. Veranschlagte Kosten / Finanzierungsplan

8. Finanzierung (Eigenmittel)

9. Projektbeginn /Projektende

10. lokales Projekt regionales Projekt / überregionales Projekt Kooperationsprojekt

11. Ansprechpartner

Kirche St. Matthäi in Bingum; © Foto: Emsland Touristik

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Anhang 6: Evaluierungsbericht 2007 – 2013

Die Region W.E.R.O. Deutschland hat sich im Jahr ten Befragungen durch das Heinrich von Thünen- Checkliste Projektkriterien 2007 erfolgreich im niedersächsischen Wettbe- Institut (TI) teil. So führte das TI leitfadengestütz- werb um LEADER-Fördermittel in Höhe von 2,0 te Befragungen der LAG im Jahr 2010 und 2013 Mio. Euro für die EU-Förderperiode 2007 bis 2013 durch sowie eine Befragung des ReM und eine Basiskriterien  beworben. Grundlage für den Entwicklungspro- Projektträgerbefragung im Jahr 2010. Die Daten • liegt in der LEADER Region  zess und die Projektarbeit bildete das Regionale wurden durch das TI ausgewertet, zusammen- Entwicklungskonzept (REK) W.E.R.O.-Deutschland gefasst und in aufbereiteter Form dem ReM zur • leistet einen Beitrag zur Umsetzung des REK  2007 bis 2013. Als Mittel der Erfolgskontrolle und Verfügung gestellt. • ist mindestens einem Handlungsfeld des REK zuzuordnen  Prozessteuerung sieht das Konzept die Beglei- und erfüllt einen Fördertatbestand tung und Bewertung der Projekte und Ziele des REK sowie der Arbeit der Lokalen Aktionsgruppe • beruht auf einer aussagekräftigen Projektskizze oder einem Konzept  (LAG) und des Regionalmanagements (ReM) vor. • hat eine gesicherte Trägerschaft  Während der gesamten Förderperiode wurde der LEADER-Prozess in der Region W.E.R.O.-Deutsch- • beinhaltet einen nachvollziehbaren Kosten- und Finanzplan  land fortwährend durch das ReM dokumentiert. • widerspricht keiner übergeordneten Planung  Weiterhin fanden unter Federführung des ReM regelmäßige Sitzungen der LAG statt. Die Inhalte Kriterium mit besonderem Gewicht und Beschlüsse der Sitzungen wurden in Ergeb- nisprotokollen festgehalten und auf der Internet- • trägt zur regionsübergreifenden / grenzüberschreitenden Kooperation bei  seite www.wero-deutschland.de der Öff entlichkeit (Zusatzförderung zehn Prozentpunkte) zugänglich gemacht. Von 2008 bis 2013 fand eine Quantifi zierung Zusatzkriterien der Projektarbeit durch das ReM in Form von • bezieht sich auf einen im Handlungsfeld X defi nierten Wirkungsindikator  Jahresberichten statt. 2010 erfolgte zudem eine Selbstevaluierung, die auf Grundlage eines • beinhaltet eine aussagekräftige Arbeits- und Zeitplanung  Selbstevaluierungsworkshops stattfand. Darüber • leistet einen erkennbaren Genderbeitrag  hinaus nahm die LEADER-Region an landeswei-

• leistet einen wesentlichen Beitrag zur Integration von besonders betreuungs-  bedürftigen Mitbürgern (Migranten, Personen mit Handicaps, etc.) Tabelle 17: Übersicht der Projekt- und Prozessdokumentation • leistet einen Beitrag zur Zielerreichung in mehreren Handlungsfeldern 

• hat einen Vorbildcharakter für die gesamte Region  Dokumentation Zeitraum • ist in einem besonderem Maße innovativ  Jahresbericht (ReM) 2008 bis 2013 • verfolgt einen integrierten Ansatz  Projektträgerbefragung (TI) 2010 • leistet einen besonderen Beitrag zur Lösung demografi scher Herausforderungen  LAG Befragung (TI) 2010 und 2013 • vernetzt verschiedene Sektoren, Wirtschaftsbereiche, Programme, Partner,  Maßnahmen und Projekte Selbstevaluierungsworkshop (ReM) 2010

Selbstevaluierungsbericht (ReM) 2010

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Die Lokale Aktionsgruppe Mit Blick auf die Ergebnisse der LAG-Befragung gesellschaftlichen Gruppen gesehen wird. So Das Regionalmanagement 2013 durch das TI ist festzustellen, dass die Größe geht bereits aus der Selbstevaluierung im Jahr Die Lokale Aktionsgruppe bildet das zentrale Gre- der LAG von der Mehrheit (65,2%) der befrag- 2010 hervor, dass vor allem die Einbeziehung von Im Rahmen der LAG-Befragung 2013 äußert mium der LEADER-Region W.E.R.O.-Deutschland. ten Mitglieder als „genau richtig“ erachtet wird. Akteuren aus den Bereichen Einzelhandel, Indus- sich die Mehrheit der Mitglieder sehr zufrieden Sie tritt in der Regel zwei- bis dreimal im Jahr in Grundsätzlich beurteilt die LAG Ihre Tätigkeit als trie und Jugend innerhalb der LAG kontrovers mit der Arbeit des ReM. Insbesondere die sehr Sitzungen zusammen, um sich zu Projektvor- sehr positiv. Die Mitglieder der LAG äußern sich diskutiert wird. Einerseits besteht die Ansicht, dass gute Erreichbarkeit der Ansprechpartner und die schlägen zu beraten und über deren Umsetzung allgemein zufrieden mit dem Ablauf von Entschei- diese Akteure einbezogen werden sollten. Ande- Beratung zu Projekten stechen besonders positiv zu entscheiden. Im Zeitraum von 2007 bis 2013 dungsprozessen, den Inhalten der getroff enen rerseits wird die Befürchtung seitens der LAG-Mit- hervor. Lediglich in der Öff entlichkeitsarbeit sowie fanden insgesamt 15 LAG-Sitzungen statt. Entscheidungen und der Verfügbarkeit relevanter glieder geäußert, dass evtl. Erwartungen bei den der Koordination und Vernetzung sehen einzelne Die LAG setzt sich aus insgesamt 30 stimmberech- Informationen. genannten Akteuren geweckt werden könnten, Mitglieder der LAG punktuell Verbesserungsbe- tigten Mitgliedern (11 Vertreter der öff entlichen Insbesondere die off ene Arbeitsatmosphäre, die die sich im Rahmen des LEADER-Prozesses nicht darf. Körperschaften, 19 Wirtschafts- und Sozialpart- ergebnisorientierte Arbeitsweise und der konst- erfüllen lassen. Schließlich wurde im Rahmen der nern) zusammen. Hinzu kommen 6 beratende ruktive Umgang mit Kritik in den LAG-Sitzungen Selbstevaluierung der Entschluss gefasst, dass Mitglieder, die jedoch nicht stimmberechtigt sind. sind positiv hervorzuheben. Auch die Unterstüt- aufgrund der bestehenden Größe der LAG, eine Ein Großteil der Mitglieder (58,3%) nimmt die zung der Arbeit der LAG durch Politik, Wirtschaft Erweiterung der Mitgliederzahl wenig sinnvoll Tätigkeit in der LAG als Teil Ihrer Arbeitszeit wahr. und Zivilgesellschaft werden mehrheitlich positiv wäre, da dies die Entscheidungsfi ndung innerhalb 41,7% engagieren sich demgegenüber ehrenamt- wahrgenommen, wobei durchaus noch Potential der LAG beeinträchtigt würde. lich in der LAG. einer intensiveren Unterstützung durch diese

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Das ReM, mit der Geschäftsstelle im Amt für mit der Region Westerwolde auf niederländischer Wirtschaftsförderung, Tourismus und Beschäfti- Seite das Netzwerkprojekt „Vitaal Eems – en Aa‘s gung des Landkreises Leer, bildet die Schnittstelle gebied“ initiiert und damit eine projektbezogene zwischen den verschiedenen am LEADER-Prozess Basis für die grenzüberschreitende Zusammenar- beteiligten Akteuren (LAG, Fördermittelgeber, beit geschaff en. Kooperationspartner etc.). Es ist unter anderem zuständig für Projektberatung, Organisation der Projekte und Projektumsetzung LAG-Sitzungen sowie Presse- und Öff entlich- keitsarbeit. Das ReM setzt sich zusammen aus der In der EU-Förderperiode 2007 bis 2013 wurden Regionalmanagerin und einem Projektmitarbeiter, insgesamt 66 LEADER-Projekte (davon 4 Koope- welche die LEADER-Region nach außen vertreten. rationsprojekte) erfolgreich umgesetzt. Hinzu Das ReM nimmt regelmäßig an Vernetzungstref- kommen weitere 92 Projekte, die ebenfalls auf fen der Bundesarbeitsgemeinschaft der Lokalen die Umsetzung der Regionalen Entwicklungsstra- Aktionsgruppen und der deutschen Vernetzungs- tegie abzielten, aber nicht aus LEADER fi nanziert stelle teil. Weiterhin ist die Regionalmanagerin als wurden. Sprecherin für das Landesarbeitsgemeinschaft Rund 2,7 Mio. € konnten an LEADER-Mitteln in den der Lokalen Aktionsgruppen in Niedersachsen Projekten gebunden werden. 42% der LEADER- tätig und hat den Vorsitz des LEADER-Lenkungs- Fördermittel fl ossen in das Rheiderland und 58% ausschusses inne. Im Rahmen der Vernetzungs- in das Emsland. Den größten Anteil der Förder- treff en und sonstiger Veranstaltungen erfolgt mittel erhielt die Gemeinde Bunde (19%) gefolgt der kontinuierliche Austausch hinsichtlich der von der Gemeinde Rhede (17%). Den geringsten Umsetzung der regionalen Entwicklungsstrate- Anteil erhielt der Ortsteil Bingum der Stadt Leer gien und der Projekte in den LEADER-Regionen. (3%). Die größte projektbezogene Einzelförderung Ein intensiver überregionaler Austausch besteht wurde in der Gemeinde Jemgum für den Wohn- weiterhin zu den benachbarten LEADER-Regionen mobilstellplatz Ditzum (176.490,00€) aufgebracht, auf deutscher und niederländischer Seite, der sich gefolgt von der Neugestaltung des Marktplatz der auch in der Realisierung von Kooperationspro- Gemeinde Rhede (152.520,00 €). jekten niederschlägt. Beispielsweise wurde 2012 Die Auswahl der Projekte erfolgte entsprechend dem Leitbild der LAG W.E.R.O.-Deutschland. Das Leitbild und die Gewichtung der darin enthalte- nen Themenkomplexe sind der nebenstehenden Abbildung zu entnehmen.

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Die Zuordnung der Projekte zu den Themenkom- hier u. a. im Handlungsfeld Qualifi zierung und Entwicklungsstrategie tens einer deutlichen Mehrheit der LAG-Mitglieder plexen ist diff erenziert zu betrachten. Einzelne Beschäftigung gesehen. (75,0%) zugesprochen. Beinahe zwei Drittel der Projekte können durchaus mehreren Themenkom- Die Entwicklungsstrategie ist durch eine große LAG-Mitglieder (73,7%) geben an, dass die Ziele plexen zugeordnet werden. Die überwiegende Hinsichtlich der Projektbewertung zeichnet sich Themenvielfalt gekennzeichnet, wenngleich die der Entwicklungsstrategie überwiegend bis weit- Mehrheit der Projekte (57%) lässt sich jedoch im ein überwiegend positives Gesamtbild. Aus der reine Förderung aus dem PROFIL-Programm des gehend erreicht wurden. Themenkomplex „Tourismus, Kulturlandschaft, LAG-Befragung 2013 des TI geht hervor, dass Landes Niedersachsen für LEADER-Projekte nur Landschaft und Naturschutz“ verorten, gefolgt 87,5% der LAG-Mitglieder zufrieden bis sehr ein begrenztes Spektrum umfasste. Resümee und Ausblick vom Themenkomplex „Gemeinschaftsleben stär- zufrieden mit den bisher ausgewählten Projekten Im Rahmen der LAG-Befragung 2013 bestätigt die ken“ mit 36% und dem Entwicklungsziel „Koope- sind. Die Mitglieder zeigen sich besonders mit der Hälfte der Mitglieder (50,0%), die gesamte Ent- Anhand der Evaluierungsergebnisse wird deutlich, rationen“ mit 7%. Dem Themenkomplex „Arbeit Prioritätensetzung der Projekte sehr zufrieden. wicklungsstrategie zu kennen. Einem Drittel der dass die LEADER Region W.E.R.O.-Deutschland in und Wirtschaft“ sind keine Projekte zuzuordnen. Auch die sehr hohe Zufriedenheit bezüglich der Mitglieder (33,3%) sind die thematisch wichtigen der Förderperiode 2007 bis 2013 auf einen posi- Diesem Themenkomplex wird im REK, angesichts Abstimmung von Entscheidungsprozessen in der Kapitel bekannt. 16,7% geben an, dass Ihnen die tiven Entwicklungsprozess zurückblicken kann. der Ausrichtung des PROFIL-Programms 2007 bis LAG zu Projekten sticht besonders positiv hervor. Entwicklungsstrategie nur wenig bekannt sei. Dies spiegelt sich nicht nur in der Quantität und 2013, ein geringer Stellenwert beigemessen. Der Zwei Drittel (75,0%) der LAG-Mitglieder bestätigt, Qualität der umgesetzten Projekte wider, son- Themenkomplex wird außerhalb des LEADER- Verbesserungsbedarfe werden vereinzelt bei den dass die im REK verankerte Entwicklungsstrategie dern ebenfalls in der Selbsteinschätzung der am Prozesses durch die Landkreise Leer und Emsland, Kriterien zur Projektauswahl und der Abstimmung den „rote Faden“ der Projektarbeit darstellt. Sie LEADER-Prozess beteiligten Akteure. beispielsweise im Rahmen der Förderung kleiner des Entscheidungsprozesses in der LAG gesehen. wird mehrheitlich (89,5%) als legitime Entschei- So geht aus der LAG Befragung 2013 hervor, dass und mittlerer Unternehmen (KMU), sehr gut aus- Kritisch betrachtet wird seitens der Geschäftsstelle dungsgrundlage zur Verwendung öff entlicher Gel- 79% der befragten Mitglieder zufrieden bis sehr gefüllt. Seitens der Geschäftsstelle des ReM wird des ReM die Begrenzung der Projekte auf investive der für die geförderten Projekte wahrgenommen. zufrieden mit dem LEADER-Prozess in der Region in Zukunft die engere Verzahnung zwischen der Vorhaben. So bestand außerhalb der baulichen Auch ein Einfl uss auf die Politik der Kommunen sind, eine Steigerung von rund 18% gegenüber KMU-Förderung und dem LEADER-Prozess ange- Umsetzung keine Möglichkeit zur Förderung und der Kreise wird der Entwicklungsstrategie sei- dem Jahr 2010. regt. Schnittpunkte für LEADER-Projekte werden nicht-investiver Projekte.

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Anhang 7: Geschäftsordnung

Dabei hat der LEADER-Prozess kontinuierlich zur Region W.E.R.O.-Deutschland vorstellen, auch Erhöhung der regionalen Verbundenheit bei den zukünftig am Entwicklungsprozess in der Region LAG-Mitgliedern beigetragen. 2010 gaben 61% aktiv mitzuwirken, ein Plus von 14% gegenüber der befragten LAG-Mitglieder an, dass sie sich stark 2010. Insgesamt kommt der LAG als regionales Ko- bis sehr stark verbunden mit der LEADER-Region ordinierung- und Entscheidungsgremium eine be- fühlen. Im Jahr 2013 stieg dieser Wert auf 83%. sondere Bedeutung zu. 92% der 2013 durch das TI Die Region W.E.R.O.-Deutschland möchte den befragten LAG-Mitglieder sind der Überzeugung, bereits 2001 erfolgreich angeschobenen LEADER- dass es auch weiterhin ein solches Gremium wie Prozess auch in der Förderperiode 2014 bis 2020 die LAG geben sollte. Auch das Regionalmanage- fortsetzen. Eine wesentliche Grundlage für den ment sollte aus Sicht der Mehrheit der Befragten Erfolg von LEADER bildet die hohe Motivation und (83%) auf jeden Fall erhalten bleiben, selbst wenn das Engagement der regionalen Akteure. So kön- es mehr als bisher von den Kommunen bzw. der nen sich 88% der LAG-Mitglieder in der LEADER- Region fi nanziert werden müsste.

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