Curriculum Vitae Prof. Dr. Rudolf Jaenisch
Name: Rudolf Jaenisch Geboren: 22. April 1942
Forschungsschwerpunkte: Molekularbiologie, Stammzellenforschung, Krebsforschung, Genetik, therapeutisches Klonen
Rudolf Jaenisch ist ein deutscher Molekularbiologe und Genetiker. Er entwickelte die erste transgene Maus und gilt als Pionier der Transgenetischen Forschung. Sein Mausmodell ermöglichte es, die Ursachen einer Reihe von Krankheiten am Modell zu erforschen und außerdem in der Grundlagenforschung die Rolle von Modifikationen der DNA, des Imprinting und der Inaktivierung des X-Chromosoms zu studieren.
Akademischer und beruflicher Werdegang seit 1984 Mitglied des Whitehead Institute for Biomedical Research und Professor für Biologie, Massachusetts Institute of Technology (MIT), Cambridge, USA
1977 - 1984 Leiter der Abteilung Tumorvirologie, Heinrich-Pette-Institut, Hamburg
1976 - 1977 Associate Research Professor, Salk Institute for Biological Studies, La Jolla, USA
1973 - 1976 Assistant Research Professor, Salk Institute for Biological Studies, La Jolla, USA
1972 Forschungsaufenthalt am Institute for Cancer Research, Philadelphia, USA
1970 - 1972 Postdoktorand, Princeton University, USA
1968 - 1970 Postdoktorand, Max-Planck-Institut für Biochemie, München bis 1967 Medizinstudium in München
Funktionen in wissenschaftlichen Gesellschaften und Gremien
2014 - 2015 Präsident der International Society for Stem Cell Research (ISSCR) Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina www.leopoldina.org
1 Auszeichnungen und verliehene Mitgliedschaften
2015 March of Dimes-Preis in Entwicklungsbiologie
2014 Otto Warburg-Medaille
2013 Benjamin Franklin-Medaille
2013 New York Academy Medicine Medal
2013 Passano Award
2011 Wolf-Preis für Medizin
2010 National Medal of Science, USA
2010 Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern
2009 Ernst Schering-Preis
2009 Cozzarelli Prize from the Proceedings of the National Academy of Sciences
2008 Massry-Preis
2007 Vilcek Foundation Prize for Achievements of Prominent Immigrants
2006 Max Delbrück-Medaille seit 2004 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
2003 Mitglied der US-National Academy of Sciences
2003 Charles Rodolphe Brupbacher-Preis für Krebsforschung
2002 Robert Koch-Preis
2001 Gruber-Preis für Genetik
1996 Boehringer Mannheim-Preis für Molekulare Bioanalytik seit 1992 Mitglied der American Academy of Art and Sciences, USA seit 1985 Mitglied der European Molecular Biology Organization (EMBO)
Forschungsschwerpunkte
Rudolf Jaenisch entwickelte die erste transgene Maus und ist damit ein Pionier der Transgenetischen Forschung. Er zeigte, dass fremde DNA in die Keimbahn eines Mäuse-Embryos integriert werden konnte, und war der erste, der mit Hilfe von Insertionsmutagenese die Gene, die für die embryonale Entwicklung entscheidend sind, identifizieren konnte.
Seine größten Verdienste erwarb sich Jaenisch mit seinen Forschungen über epigenetische Mechanismen der Genregulation, die für die Entwicklung lebensnotwendig sind und – wenn fehlgesteuert – zur Entstehung von Krankheiten führen. Die Forschungen sind vor allem in Hinblick
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2 auf die embryonale Stammzellforschung und das „therapeutische Klonen“ von Bedeutung.
Jaenisch erforscht dabei vor allem die Vorgänge, die über die rein genetische Information, wie sie in der Erbsubstanz DNA enthalten ist, hinausgehen. Die Forschung spricht dabei von „epigenetischen“ Mechanismen. Dazu gehören beispielsweise auch die Vorgänge in einem sich entwickelnden Embryo. So haben embryonale Stammzellen das Potential, sich in jede gewünschte Körperzelle zu entwickeln. Ziel der Forschung ist die Gewinnung maßgeschneiderter embryonaler Stammzellen für die Therapie von Krankheiten, die bisher nicht oder nur unbefriedigend behandelt werden können. Mit seinen Forschungen konnte er bedeutende Fortschritte beim Verständnis von Krankheiten wie Krebs, Alzheimer oder ALS (Amyothrophe Lateralsklerose) leisten und Impulse zur Entwicklung neuer Therapiestrategien geben.
Sein Mausmodell ermöglichte es außerdem, in der Grundlagenforschung die Rolle von Modifikationen der DNA, des Imprinting und der Inaktivierung des X-Chromosoms zu studieren.
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