KLIMASCHUTZTEILKONZEPTE

ERNEUERBARE ENERGIEN + INTEGRIERTE WÄRMENUTZUNG

DER STADT Herausgeber

Stadt Cloppenburg, der Bürgermeister

Information/ Redaktion

Stadt Cloppenburg

Fachbereich 4 -

Stadtplanung und Bauordnung

Förderung

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Nationale Klima- schutzinitiative (BMUB), Förderkennzeichen: 03K01826 KSI: Erstellung zweier Klimaschutzteilkon- zepte (Erneuerbare Energien, Integrierte Wärmenutzung für Kommunen) für die Stadt Cloppenburg Förderzeitraum: 09/2015 bis 08/2016 http://www.klimaschutz.de/ http://www.ptj.de/klimaschutzinitiative

Bearbeitung/ Autoren

Planungsbüro Graw: Dipl.-Geogr. Anja Neuwöhner B. Sc.-Ing. Anja Tegeler Dipl.-Ing. Detlef Vagelpohl M.A.

Osnabrück, November 2016 Inhalt

I. EINFÜHRUNG ...... 7

1 Zielsetzung ...... 8 1.1 Zielsetzung Nationale Klimaschutzinitiative ...... 8 1.2 Zielsetzung Klimaschutzteilkonzepte Erneuerbare Energien ...... und Integrierte Wärmenutzung Stadt Cloppenburg ...... 8

2 Aufbau/ Methoden ...... 10 2.1 Aufbau ...... 10 2.2 Methoden ...... 10 2.2.1 Energie- und Treibhausgas-Bilanz ...... 10 2.2.2 Potenzialanalyse und Klimaschutzszenario ...... 11 2.2.3 Akteursbeteiligung ...... 12 2.3 Bearbeitung ...... 13

II. ANALYSETEIL ...... 14

3 Die Stadt Cloppenburg im Überblick ...... 15 3.1 Beschreibung der Stadt Cloppenburg ...... 15 3.2 Ausgangssituation Klimaschutz ...... 18 3.3 Endenergieverbrauch und THG-Emissionen Ist-Zustand ...... 19 3.3.1 Endenergiebedarf Ist-Zustand ...... 21 3.3.2 Bereitstellung Endenergie Ist-Zustand ...... 22 3.3.3 Treibhausgas-Bilanzierung Ist-Zustand ...... 25 3.3.4 Wärmedichte Ist-Zustand ...... 26 3.3.5 Räumliche Darstellung der Endenergie Wärme- und Energie- Infrastruktur in Cloppenburg ...... 33

4 Potenzialanalyse ...... 34 4.1 Raumanalyse ...... 34 4.2 Potenziale Erneuerbarer Energieerzeugung ...... 36 4.2.1 Solar ...... 36 4.2.2 Windkraft ...... 37

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 3 4.2.3 Wasserkraft ...... 38 4.2.4 Geothermie und Umweltwärme ...... 38 4.2.5 Biomasse ...... 39 4.3 Einsparpotenziale ...... 41 4.3.1 Stromsektor ...... 41 4.3.2 Wärmesektor ...... 42 4.3.3 Mobilitätssektor ...... 44 4.3.4 Nicht-energetische Emissionen ...... 45 4.4 Potenzial Wärmedichte ...... 45

5 Endenergie- und THG-Szenario ...... 49 5.1 Gesamtszenario Endenergie ...... 49 5.2 Gesamtszenario THG ...... 50 5.3 Szenario Mobilität ...... 52 5.3.1 Endenergie Mobilität ...... 52 5.3.2 THG-Emissionen Mobilität ...... 53 5.4 Szenario Strom ...... 54 5.4.1 Endenergie Strom ...... 54 5.4.2 THG-Emissionen Strom ...... 57 5.5 Szenario Wärme ...... 58 5.5.1 Endenergie Wärme ...... 58 5.5.2 THG-Emissionen Wärme ...... 60 5.5.3 Wärmedichte ...... 63

6 Wertschöpfung...... 67

III.AKTEURE UND UMSETZUNG ...... 70

7 Akteursbeteiligung ...... 71

8 Annahmen-Entwicklung ...... 73

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 4 9 Maßnahmen-Entwicklung ...... 77 9.1 Überblick ...... 77 9.2 Interne Organisation, Stadtentwicklung und Beschaffung ...... 78 9.3 Energieeinsparung Gebäude und Anlagen ...... 79 9.4 Energie/ Erneuerbare Energie ...... 80 9.5 Mobilität ...... 80 9.6 Kommunikation, Kooperation und Bildung ...... 81

10 Kommunikationsstrategie ...... 82

11 Zielentwicklung und Beschluss ...... 83

12 Monitoring- und Controlling-System ...... 86

13 Zusammenfassung und Ausblick ...... 89

IV. ANHANG ...... 91

14 Anhang ...... 92

14.1 Anlagenband – Überblick ...... 92 14.2 Quellenverzeichnis ...... 93 14.3 Verzeichnis der Abbildungen ...... 96 14.4 Verzeichnis der Abkürzungen ...... 99 14.4 Maßnahmenkatalog ...... 102 14.5 Dokumentation Veranstaltungen ...... 103 14.5.1 Protokolle ...... 103 14.6 Daten CD ...... 103 14.7 Berichterstattung in der Presse ...... 104

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 5 Vorwort des Bürgermeisters

Sehr geehrte Leserinnen und Leser, seitdem die Stadt Cloppenburg im Jahr 2012 ein Integriertes Klimaschutzkonzept erstellt hat, ist der Klimaschutz hier schon ein ganzes Stück vorangekommen. Da- mals haben wir Klimaschutzziele festgehalten, die zur Reduzierung der CO2-Emissi- onen und zu einem Mehr an Erneuerbaren Energien in unserer Stadt führen sollten. Wir haben mittlerweile zwei Klimaschutzteilkonzepte (Erneuerbare Energien und Integrierte Wärmenutzung) im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative erstellt. Hintergrund ist der Wunsch, mögliche Potenziale zu analysieren und detailliertere Maßnahmen im Bereich der Erneuerbaren Energien und der Integrierten Wärme- nutzung zu entwickeln.

Mit Hilfe der Teilkonzepte verfügt die Stadt Cloppenburg über eine fundierte Basis für ihre zukünftigen Planungen und Ziel-Erreichung im Rahmen der Strom- und Wärmeversorgung. Das Ergebnis ist ein Maßnahmenkatalog, der sowohl kurzfristig umsetzbare Projekte als auch mittel- und langfristig wirksame Handlungsvorschläge bereitstellt. Welche Erneuerbaren Energien ausgeschöpft und wie die Wärme- und Kältebedarfe in der Stadt energieeffizient gedeckt werden können, wie beides mit messbaren Erfolgen einhergehen kann – das sind Themen des Katalogs. Klimaschutz ist ein internationales Thema, das uns alle betrifft. Es wurden deshalb in drei Workshops viele Akteure beteiligt, die über 40 Maßnahmen erarbeitet und diskutiert haben. Ich freue mich, dass mit den Teilkonzepten zwei Maßnahmen aus dem Integrierten Klimaschutz-konzept erfolgreich umgesetzt sind und eine gute Grundlage für die weitere Arbeit an den Klimaschutzzielen gegeben ist. Wir alle sind aufgerufen, an den Zielen des Klimaschutzes weiter zu arbeiten. Bitte helfen Sie mit!

Dr. Wolfgang Wiese Bürgermeister

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 6 I. EINFÜHRUNG

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 7 1 Zielsetzung

1.1 Zielsetzung Nationale Klimaschutzinitiative

Die Bundesregierung sieht Klimaschutz als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Ergän- zend zu den legislativen Instrumenten fördert das Bundesumweltministerium daher seit 2008 zahlreiche Projekte im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative. Pro- jekte sollen dazu dienen, bestehende Hemmnisse und Informationsdefizite abzu- bauen, Energie effizienter zu nutzen und dadurch Emissionen zu mindern. Finan- ziert wird diese Initiative aus Haushaltsmitteln und seit 2012 aus dem Energie- und Klimafonds (Sondervermögen aus allen Erlösen des Emissionshandels für Klima- schutzmaßnahmen in Deutschland).

Ein wichtiger Impuls wird innerhalb der Initiative durch Förderung von Klimaschutz- konzepten auf regionaler Ebene gesetzt. Hiermit lassen sich lokale Potenziale und Perspektiven ermitteln und zu konkreten Maßnahmen zusammenstellen, die dann zur Steigerung der Energieeffizienz und intensiveren Nutzung regenerativer Ener- gien führen (PTJ 2014). Klimaschutzteilkonzepte dienen als strategische Planungs- und Entscheidungshilfen, um zu zeigen, wie in einem abgrenzbaren, besonders kli- marelevanten Bereich oder durch eine abgrenzbare, besonders klimafreundliche Maßnahme Treibhausgase und Energieverbräuche nachhaltig reduziert werden kön- nen (PTJ 2014).

1.2 Zielsetzung Klimaschutzteilkonzepte Erneuer- bare Energien und Integrierte Wärmenutzung Stadt Cloppenburg

Die Stadt verfolgt die im Integrierten Klimaschutzkonzept gesetzten Ziele. Die übergeordnete Zielsetzung der Stadt Cloppenburg bei der Entwicklung der Klima- schutzteilkonzepte Erneuerbare Energien und Integrierte Wärmenutzung besteht aus folgenden Punkten:

 Nutzung und Einführung Erneuerbarer Energien sowie der Einsatz energieeffizienter Systeme,  Verbundlösungen, insbesondere im Wärmebereich,  Deckung des Energiebedarfs durch regional verfügbare, regenerative Energien, insbesondere im Stromsektor,  Steigerung der regionalen Wertschöpfung (Verminderung des Finanzmittel- abflusses, Bürgerbeteiligungsmodelle),  Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen,  gezielte Steigerung der dezentralen Nutzenergieerzeugung unter Beachtung von Wirtschaftlichkeits- und Nachhaltigkeitskriterien,  Substitution von fossilen Primärenergieträgern durch selbst erzeugte Primär- bzw. Sekundärenergieträger.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 8 Mit Hilfe der Teilkonzepte wird die Stadt Cloppenburg in die Lage versetzt, über eine fundierte Basis für ihre zukünftigen Planungen und Ziel-Erreichung im Rahmen der Strom- und Wärmeversorgung der Stadt zu verfügen. Sie erwartet als Ergebnis einen Maßnahmenkatalog, der im kommunalen Handlungsrahmen kurzfristig um- setzbare Projekte sowie mittel- und langfristig wirksame Handlungsvorschläge be- reitstellt, die auf die Ausschöpfung von Erneuerbare-Energien-Potenzialen und der energieeffizienten Deckung der Wärme- und Kältebedarfe in der Stadt abzielen so- wie mit messbaren Erfolgen einhergehen.

Für den Zeitrahmen bis 2020, zu dem das von der Bundesregierung angestrebte Ziel einer 40-prozentigen Reduzierung der Treibhausgasemissionen (bezogen auf 1990) erreicht werden soll und in Korrespondenz mit den Zielen der Stadt Cloppen- burg, die CO2-Emissionen um 30 % von 2009 bis 2030 zu reduzieren sowie bis 2050 zu 100 % Strom aus Erneuerbaren Energien zu erzeugen, werden im Maß- nahmenkatalog strategische Planungsvorschläge, kommunalpolitische Weichenstel- lungen und langfristig wirkende Ansätze enthalten sein. Ebenso wird das Ziel der

Bundesregierung, bis zum Jahr 2050 die CO2-Emissionen um 80 bis 95 % gegen- über 1990 reduziert zu haben, in die Betrachtungen und Maßnahmenausgestaltun- gen einbezogen. Dabei ist die aktuelle Energie- und Klimaschutzarbeit der Stadt und der Einzelak- teure auch zukünftig zielgerichtet fortzuführen. Sie soll durch das Regenerative Energiekonzept wie auch durch die Integrierte Wärmenutzung genauer erfasst und gebündelt werden, um so bei der Umsetzung von Maßnahmen ein hohes Maß an Umsetzungseffizienz zu erhalten.

Bereits bestehende Konzepte und Maßnahmen werden durch die Integration der zuständigen Personen und einer Bewertung und Abstimmung hinsichtlich der Über- tragbarkeit berücksichtigt. Aus der Zusammenführung der bestehenden Einzelakti- vitäten und deren Intensivierung und Weiterentwicklung ergeben sich Synergieef- fekte und neue Projektansätze (u. a. weitere Gemeinschaftsprojekte, Aktionen), die zur Erreichung der Zielsetzungen hinsichtlich einer Energieverbrauchs- und Emissi- onsreduzierung sehr hilfreich und nachhaltig sein werden.

Das Wissen um die noch nicht genutzten Potenziale im Bereich Energie und Klima- schutz, der Nutzung Erneuerbarer Energien und der energieeffizienten Wärme- und Kältebedarfsdeckung sowie die Ausarbeitung eines entsprechenden Maßnahmen- plans ermöglichen der Stadt Cloppenburg, ihre Arbeiten in diesem Sektor strate- gisch und nachhaltig anzugehen und umzusetzen. Die ausgearbeiteten Maßnahmen sollen nicht nur in der Stadt umgesetzt werden, sondern auch im Rahmen eines Know-how-Transfers in anderen Bereichen eingebracht werden (Zielsetzung: Ver- breitung der Ergebnisse, Öffentlichkeitsarbeit, Multiplikatorwirkung).

Folglich werden die Klimaschutzteilkonzepte Erneuerbare Energien und Integrierte Wärmenutzung in der strategischen energiepolitischen Arbeit als Entscheidungs- grundlage dienen und darüber hinaus die Planungen in der Klimaschutzarbeit defi- nieren.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 9 2 Aufbau/ Methoden

2.1 Aufbau

Die vorliegende Arbeit gliedert sich in vier Teile. Dieser Einführung zu Zielsetzung sowie Aufbau und Methoden folgt ein Analyseteil. Darin finden sich die Energie- und Treibhausgas (THG)-Bilanz sowie die Potenzialabschätzungen und die Szenarien- entwicklung zur Nutzung der Potenziale. Ergänzend werden die Analysen zur regio- nalen Wertschöpfung und zur Akteursbeteiligung dargestellt.

Anschließend an die Analyse folgt der Bereich der Umsetzungsempfehlungen. Auf- bauend auf den zuvor dargestellten Ergebnissen werden konkrete Maßnahmen und Projekte entwickelt und katalogisiert. Zusätzlich werden Empfehlungen zur Imple- mentierung der aufgeführten Maßnahmen und Projekte in die Prozesse der Stadt gegeben. Neben der Netzwerkbildung und Kooperation sind für die Förderung des Umsetzungsprozesses ein Controlling- und Kommunikationskonzept sowie ein kommunales Handlungskonzept zum Klimaschutz Bestandteile des Berichtes.

Im Anhang befinden sich neben den ausführlichen Maßnahmenblättern die Doku- mentation der Veranstaltungen und die dazu gehörige Presse-Berichterstattung. Ebenfalls dort finden sich auch Quellen-, Abkürzungs- und Abbildungsverzeichnis.

2.2 Methoden

2.2.1 Energie- und Treibhausgas-Bilanz

Die Energie- und Treibhausgas-Bilanz erfasst den jeweiligen Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen (in CO2-Äquivalent (CO2e)) in allen klimarelevanten Bereichen und gliedert sie nach Verursachern und Energieträgern. In einem ersten Schritt wird der Ist-Zustand für das Jahr mit der besten Datenverfügbarkeit analy- siert (2013). Es ergibt sich die Darstellung des Endenergiebedarfs und der Energie- erzeugung in der Stadt. Dies erfolgt im Kontext der Betrachtung der lokalen Gege- benheiten und territorial. Die Darstellung erfolgt detailliert und fortschreibbar. Die erhobenen Daten sind auch in anderen Bereichen nutzbar (weitere Konzepte, Ener- giemanagement-Softwarelösungen wie beispielsweise ECOSPEEDRegion etc.). Basis der Bilanzen und der weiteren Analyse ist die Erfassung und Dokumentation der Datenbestände zur Flächennutzung und Siedlungsstruktur, zur Demographie, zur Wirtschafts- und Beschäftigtenstruktur, zur Mobilität, zur energierelevanten Infrastruktur und zu den bestehenden Regenerativen Energieanlagen der Stadt Cloppenburg.

Die THG-Bilanz wird aus der Energiebilanz und den entsprechenden Vorketten über die Anwendung des Globalen Emissions-Modells integrierter Systeme (GEMIS) er- stellt (IINAS). Die Emissionen aus den vorgelagerten Energieumwandlungsketten werden nach dem Lebenszyklusansatz (LCA-Faktoren) berücksichtigt. Das heißt, die ermittelten THG-Emissionen berücksichtigen die gesamte Vorkette von der Gewin- nung der Primärenergieträger über die Bereitstellung und ggf. nötige Umwand-

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 10 lungsschritte bis zum Verbrauch als Endenergie beim Kunden. Die Emissionen wer- den nach dem Verursacherprinzip dem Endverbraucher zugerechnet. So können für die Stadt Cloppenburg genau die nach der Inanspruchnahme von Ressourcen ver- ursachten Emissionen bilanziert werden.

Da sich sowohl die Energieerzeugungsprozesse als auch der Transport und die Her- stellungsprozesse mit der Zeit ändern, sind auch die Emissionsfaktoren, welche die Menge der Emissionen je erzeugter Kilowattstunde (kWh) beschreiben, zeitlich ver- änderlich. Aus diesem Grunde werden die Emissionsfaktoren aller Energieerzeu- gungsprozesse im Energiemix für verschiedene Zeiträume angegeben und regelmä- ßig neu berechnet. Den Veränderungen des Energiemixes in Cloppenburg bis 2050 wird in den THG-Szenarien Rechnung getragen. Gravierend sind diese Veränderun- gen, wenn beim Ausbau der Erneuerbaren Energien Energieerzeugungsprozesse mit hohen Emissionen durch Prozesse mit geringen Emissionen ersetzt werden. Aus diesem Grund müssen der Energiemix und die damit verbundenen Emissionen für jedes Jahr neu bestimmt werden. Die THG-Bilanzierungsmethodik folgt dabei der Erstellung des „Masterplan 100 % Klimaschutz“ (LK OS 2014), welche in Zusam- menarbeit mit dem Planungsbüro Graw für den Landkreis Osnabrück entwickelt und später bei der Erarbeitung weiterer Konzepte (vgl. Kapitel 2.3) weiterentwickelt wurde. Grundlagen waren dabei u. a. difu 2011 und hbs 2014. Die Annahmen wer- den dabei im Beteiligungsprozess (vgl. Kapitel 8) den Zielsetzungen der Stadt Clop- penburg angepasst.

2.2.2 Potenzialanalyse und Klimaschutzszenario

Die Potenzialanalyse ermittelt die technisch und wirtschaftlich umsetzbaren Ein- sparpotenziale sowie die Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Nutzung Erneuerbarer Energien. Für die erforderliche Zielfestlegung wird ein Klima- schutzszenario (CO2- bzw. CO2-Äquivalent-Minderungen bei Umsetzung einer kon- sequenten Klimaschutzpolitik) erstellt. Dabei werden u. a. Ausbauraten und Sanie- rungszyklen und die besonderen Rahmenbedingungen in der Stadt Cloppenburg berücksichtigt.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 11 2.2.3 Akteursbeteiligung

Die Akteursbeteiligung hat zum Ziel, kommunal angepasste Handlungsansätze für den Klimaschutz zu entwickeln und ein organisiertes Vorgehen aller beteiligten Akteure bei der Erschließung lokaler Klimaschutzpotenziale zu erreichen. Es sollten möglichst alle wichtigen Akteursgruppen in der Stadt angesprochen und eingebun- den werden, um Potenziale und Maßnahmen aus regionalen Impulsen zu erarbei- ten. Akteure für den Klimaschutzprozess der Stadt Cloppenburg sind:

 Bürger,  Landwirte,  Vertreter der örtlichen Unternehmen,  Politiker,  Verwaltungsangestellte,  Institutionen und  lokale Vereine. Die Akteursbeteiligung wurde, wie in der folgenden Abbildung dargestellt, in Veran- staltungsblöcken durchgeführt. Nach Projektbeginn und einer ersten Phase der Da- tenerfassung soll eine öffentliche Auftaktveranstaltung durchgeführt werden. Dort ist der Akteursdialog in Form von drei aufeinander aufbauenden Workshops vorzu- bereiten.

2-1: Bausteine zur Erstellung der Klimaschutzteilkonzepte (Quelle: Planungsbüro Graw)

Die Ergebnisse der Veranstaltungen führen zu Maßnahmen und fließen in die Um- setzungsprojekte ein. Auf Grundlage der im Bearbeitungsprozess erhobenen Aus- gangsbedingungen der Stadt Cloppenburg wird ein abgestimmter Maßnahmenkata- log erarbeitet. Dieser ist umsetzungsorientiert auf die Stadt zugeschnitten und kann zu einem Handlungskonzept ausgearbeitet werden.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 12 Neben dem hier gegebenen Überblick über die Methodik finden sich in den folgen- den Kapiteln Ergänzungen zur Beschreibung des methodischen Vorgehens.

2.3 Bearbeitung

Die Erarbeitung der Klimaschutzteilkonzepte Erneuerbare Energien und Integrierte Wärmenutzung erfolgte durch den Fachbereich 4 - Stadtplanung und Bauordnung der Stadt Cloppenburg als Auftraggeber des Projekts und Zuwendungsempfänger der Fördermittel des Bundesumweltministeriums in Zusammenarbeit mit dem in Osnabrück ansässigen Planungsbüro Graw.

Der Fachbereich 4 der Stadt Cloppenburg ist einer der vier Fachbereiche der Stadt- verwaltung. Die Zuständigkeiten reichen von der Stadtentwicklung, Bauaufsicht, Bauleitplanung, Bauordnung, über Grünplanung, Umweltschutz bis hin zum Klima- schutzmanagement.

Das Planungsbüro Graw plant und realisiert Projekte in den Bereichen Solarsiedlun- gen, Energiekonzepte, Gebäudetechnik, Innovation und Forschung. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Integrierten Planung von Klimaschutzkonzepten und Ver- sorgungslösungen. Im Jahr 2008 errang das Büro den 1. Platz des vom Bundesum- weltministerium ausgelobten Wettbewerbs „Energiebalance – Gut verzahnt ge- plant!“ für das Projekt „Solarsiedlung Köln-Ossendorf“. Zudem hat es besondere Kenntnisse aufgrund der Arbeiten an den Integrierten Klimaschutzkonzepten des Landkreises Osnabrück (LK OS 2010), der Städte Dissen am Teutoburger Wald, Bad Bevensen und Dinklage sowie der Gemeinde Bissendorf, an Klimaschutz-Teilkon- zepten in Niedersachsen und am „Masterplan 100 % Klimaschutz“ (LK OS 2014) für den Landkreis und die Stadt Osnabrück sowie aktuell am Klimaschutzteilkonzept Integrierte Wärmenutzung für die Stadt Hilchenbach und dem „Masterplan 100 % Klimaschutz“ für die Stadt Emden.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 13 II. ANALYSETEIL

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 14 3 Die Stadt Cloppenburg im Überblick

Die Beschreibung des Ausgangs-Zustandes erfolgt für das Jahr 2013. Dies war zu Beginn der Konzepterstellung das Jahr mit der höchsten Datenverfügbarkeit.

3.1 Beschreibung der Stadt Cloppenburg

Die Stadt Cloppenburg liegt im Oldenburger Münsterland zwischen Osnabrück und Oldenburg, einer der wirtschaftlich erfolgreichsten Regionen Niedersachsens. Die Stadt ist Kreisstadt des Landkreises Cloppenburg im westlichen Teil Niedersachsens und befindet sich in der naturräumlichen Haupteinheit Cloppenburger Geest, einem schwachwelligen Grundmoränengebiet mit vorwiegend lehmigen Böden.

Die Stadt Cloppenburg liegt ca. 12 km westlich der Autobahn A1 (Hansalinie) und hat dort eine eigene Anschlussstelle. In ähnlicher Entfernung befindet sich die Anschlussstelle Ahlhorn der Autobahn A29. Über beide Autobahnen sind die Städte Oldenburg, Osnabrück und Bremen in unter einer Stunde zu erreichen.

Die Bundesstraße B72 verbindet die Anschlussstelle Cloppenburg mit der Stadt und führt weiter Richtung Ostfriesland und Nordsee. Die Bundesstraße B213 verbindet die Anschlussstelle Ahlhorn und führt weiter Richtung Emsland. Beide Bundesstra- ßen werden zusammen in einer autobahnähnlichen Umgehungsstraße nördlich um Cloppenburg geführt. Im Stadtteil Stapelfeld beginnt die Bundesstraße B68, eine wichtige Verbindung in Richtung Süden (Landkreis Osnabrück).

Cloppenburgs Bahnhof liegt an der Bahnstrecke Wilhelmshaven-Oldenburg–Osna- brück, die von der NordWestBahn im Personenverkehr bedient wird. Museums- oder Güterzüge fahren zudem auf der Strecke Richtung .

Direkte Busverbindungen bestehen seit langem zu den Städten und Gemeinden des Landkreises und den angrenzenden Landkreisen. Diese werden jedoch im Wesentli- chen im Schülerverkehr bedient. Es besteht also keine Taktung. Eine Zustiegsmög- lichkeit für den Fernbus besteht im Landkreis am Autohof Cloppenburger Land an der Autobahn-Ausfahrt Cloppenburg auf dem Gebiet der Gemeinde .

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 15

3-1: Räumliche Lage der Stadt Cloppenburg (Quelle: TUBS)

Die Stadt Cloppenburg hat seit 1435 Stadtrechte. Seit dem 2. Weltkrieg ist die Ein- wohnerzahl durchweg angestiegen, das liegt vor allem an der hohen Geburtenrate und der Zuwanderung von Spätaussiedlern seit 1990. Dies ging parallel zur Ent- wicklung von einer zumeist landwirtschaftlich geprägten Region zu einem wach- senden Wirtschaftsstandort mit den Schwerpunkten agrarwirtschaftliche Erzeug- nisse und Nahrungsmittel.

Bei einer Bevölkerungsdichte von 470 Einwohnern pro Quadratkilometer charakteri- siert sich Cloppenburg als städtisch. 2013 lebten dort 32.985 Einwohner. Nach Angaben der Bertelsmann-Stiftung soll die Bevölkerungszahl der Stadt Cloppenburg bis zum Jahr 2030 leicht ansteigen. Zudem wird sich die Altersstruktur der Bevöl- kerung grundlegend verändern. So werden die Altersgruppen von 0-44 Jahren einen immer geringeren Anteil der Bevölkerung einnehmen. Hingegen wird der Anteil der über 65jährigen sowie der Personen ab 80 stark ansteigen.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 16 Die meisten der Einwohner leben im kompakten Stadtkern. Daneben gliedert sich die Stadt in elf Ortschaften: Ambühren, Bethen, Emstekerfeld, Galgenmoor, Keller- höhe, Staatsforsten, Stapelfeld, Sternbusch, Schmertheim und Vahren. Die Flächennutzung teilt sich in der Stadt wie folgt auf:

Anteil an der Flächennutzung Fläche in ha Gesamtfläche

Wohnfläche 659 9,33 %

Gewerbe-/ Industriefläche 167 2,36 %

Verkehrsfläche 560 7,93 %

Landwirtschaftsfläche 3.920 55,50 %

davon Ackerfläche 3.296 46,67 %

davon Grünland 520 7,36 %

Waldfläche 1.080 15,29 %

Wasserfläche 87 1,23 %

sonstige Flächen 590 8,35 %

Bodenfläche insgesamt 7.063 100 %

3-2: Katasterfläche Stadt Cloppenburg 2013 (Quelle: LSN)

Bei der Flächennutzung fällt der hohe Anteil landwirtschaftlicher Flächen auf. Sie nehmen über die Hälfte des Stadtgebietes ein. Gemeinsam mit den Waldflächen machen sie etwa 70 % der Fläche aus.

Ihr Anteil ist aber in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich zurückgegangen. Demgegenüber haben die Gebäude- und Freiflächen sowie die Wohnflächen, aber auch die Verkehrsflächen deutlich zugenommen. Die Stadt Cloppenburg ist durch einen hohen Flächendruck charakterisiert. Das sensible Gleichgewicht zwischen der landwirtschaftlichen Flächennutzung und –nachfrage sowie der für nicht-landwirt- schaftliche Zwecke ist in den letzten Jahren durch die wirtschaftliche und energie- wirtschaftliche Entwicklung erheblich beeinflusst worden. So hat beispielsweise die Förderung für Stromerzeugung in Biogas-Anlagen zu gravierenden Preisentwicklun- gen auf dem Bodenmarkt geführt.

Die Tierhaltung spielt in der Stadt eine große Rolle. Insgesamt ist eine hohe Vieh- dichte festzustellen (etwa eine halbe Million Tiere). 2013 waren es (ca.-Angaben) 418.000 Hühner und sonstige Vögel, 66.000 Schweine, 8.000 Rinder sowie 150 Schafe und 300 Pferde (vgl. LSN).

Die Tierbestände, hauptsächlich Schweine und Geflügel, werden in Ställen in be- achtlichen Größenordnungen gehalten. Die technischen Einrichtungen zur Emissi-

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 17 onsminderung entsprechen gesetzlichen Bestimmungen, haben aber größtenteils noch nicht das technisch mögliche Optimum erreicht.

Ausgehend von einer intensiven Landwirtschaft in der Region hat sich in den ver- gangenen Jahrzehnten mit vor- und nachgelagertem Gewerbe ein Agribusiness- Sektor entwickelt, der in erheblichem Maße die regionale Wertschöpfung beein- flusst. Cloppenburger Unternehmen sind vor allem in der Nahrungsmittelbranche tätig. Sie stellen insgesamt rund 14.200 Arbeitsplätze zur Verfügung (vgl. Regional- statistik.de).

Cloppenburg verfügt über ein bedeutendes produzierendes Gewerbe. Mehr als 30,2 % der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind im produzierenden Sek- tor tätig (vgl. LSN). Die Landwirtschaft nimmt zwar in der Fläche eine herausra- gende Stellung ein, stellt jedoch nur etwa zwei Prozent der sozialversicherungs- pflichtig Beschäftigten (vgl. LSN). Den größten Anteil mit etwas über 46 % (vgl. LSN) haben aber die Dienstleistungen: Als Kreisstadt bietet Cloppenburg vielfältige Unternehmens-, private und öffentliche Dienstleistungen.

Von den genannten sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen in Cloppenburg werden über 60 % von Auswärtigen besetzt. Täglich pendeln rund 8.800 Arbeit- nehmer nach Cloppenburg ein. Gleichzeitig pendeln fast 6.500 Einwohner aus (vgl. Regionalstatistik.de).

Die Bruttowertschöpfung lag 2012 mit 62.433 Euro im produzierenden und 46.040 Euro je Erwerbstätigen im Dienstleistungsbereich um 12 bzw. 14 % unter dem Bundesdurchschnitt (vgl. KOMSIS). Die Gewerbesteuereinnahmen je Einwoh- ner lagen 2014 im Landesvergleich bei 76 % (vgl. KOMSIS).

3.2 Ausgangssituation Klimaschutz

Im Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) ist die Stadt Cloppenburg als Mit- telzentrum mit der besonderen Entwicklungsaufgabe Erholung ausgewiesen (vgl. LK CLP 2005). Gleichzeitig ist die Stadt aber auch Standort mit der Schwer- punktaufgabe Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten. So entsteht eine Flächenkonkurrenz, die in den letzten Jahren zugunsten der Wohn-, Gewerbe- und Verkehrsflächen und intensiven Landwirtschaft entschieden wurde. Dies bedeutet jedoch einen höheren Treibhausgasausstoß pro Hektar. Bei den noch verfügbaren Siedlungs- und Gewerbeflächen besteht die Chance, hinsicht- lich des Klimaschutzes zu entscheiden (z. B. durch Ansiedlung von Unternehmen, die im Bereich Klimaschutz tätig sind oder durch einen sehr hohen energetischen Standard). Emissionen entstehen im Verkehr insbesondere durch ein hohes Pend- leraufkommen und ein dichtes Straßennetz sowie die Bahnlinie.

Die Stadt Cloppenburg ist schon länger im Klimaschutz aktiv. Meilensteine sind:

 seit 2010: städtisches Schulprojekt zum Energiesparen und Klimaschutz,  2012: Erstellung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes,  2014: Einstellung der Klimaschutzmanagerin,  seit 2014: Erstellung von Energieberichten für die städtischen Liegenschaf- ten,

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 18  2014: Energieeffizienz-Impulsgespräche,  2014: Förderprogramm Neubaugebiet „Freesienstraße“,  seit 2014: Regionalpartner der DBU-Kampagne „Haus sanieren – profitie- ren“,  seit 2015: Teilnahme an der Kampagne „Earth Hour“  2015: Erstellung Dichtekonzept  seit 2015: Teilnahme beim STADTRADELN  2015: Vorträge zum Thema Sanierung  2015: Ausstellung „Unser Haus spart Energie – Gewusst wie“  2016: landkreisweites Solardachkataster Daneben gibt es noch eine Vielzahl von weiteren Aktivitäten auf Wirtschafts- und Privatinitiative hin.

3.3 Endenergieverbrauch und THG-Emissionen Ist- Zustand

Wie in der Methodik (Kapitel 2.2) beschrieben, wurden die Daten von 2013 verwen- det, um den Ist-Zustand zu beschreiben. Die Potenzialanalyse im folgenden Kapitel hat das Basisjahr 2013.

Um eine Grundlage für die Klimaschutzaktivitäten zu bilden, wurde eine Endener- giebilanz aufgestellt. Hier wird der Begriff Bilanz abweichend von der wirtschafts- wissenschaftlichen Verwendung für einen Zeitraum benutzt. Endenergie ist der Anteil, der nach Erzeugungs- und Netzverlusten von der Primärenergie übrig bleibt und beim Endverbraucher ankommt, also der Anteil, auf den eine Kommune direkt Einfluss nehmen kann.

Die in folgender Tabelle aufgeführten Daten wurden über die genannten Quellen erhoben. Für die Komplettierung der Daten wurden Standardfaktoren zur Ermittlung von Sekundärdaten verwendet. Wenn beispielsweise die benötigten Verbrauchsda- ten nicht vorlagen sondern nur die installierte Leistung der Anlagen, so wurde für die relevanten Energieträger der Energiebedarf (kWh) über die Volllaststunden der Anlagen ermittelt, um den tatsächlichen Gegebenheiten möglichst nahe zu kom- men.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 19 Daten Quelle

Stromverbrauch, Aufteilung nach Konzessionsdaten EWE Netz GmbH Verbrauchsgruppen

Erdgasverbrauch, Aufteilung nach Konzessionsdaten EWE Netz GmbH Verbrauchsgruppen

EE-Stromerzeugung EEG-Bewegungsdaten des Übertragungsnetz- betreibers TenneT TSO GmbH

EE-Anlagen EEG-Stammdaten des Übertragungsnetz- betreibers TenneT TSO GmbH

Kraftwärmekopplungs (KWK)- Konzessionsdaten EWE Netz GmbH Anlagen

Holzfeuerungsstätten 3N Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe

Wärmeerzeugung aus Holz Berechnung Planungsbüro Graw

Ölfeuerungsstätten Abschätzung über Anschlussgrad Erdgas EWE Netz GmbH

Wärmeerzeugung aus Öl Berechnung Planungsbüro Graw

Solarthermische Anlagen Solar-Atlas

Solare Wärmeerzeugung Berechnung Planungsbüro Graw

Wärmepumpen allgemein Angabe EWE Netz GmbH zu Wärmepumpen- strom

Wärmeerzeugung Wärmepumpen Berechnung Planungsbüro Graw

Bevölkerungsdaten Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN)

Kataster-Flächen Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN)

Gebäude- und Wohnungs- Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) fortschreibung

Sozialversicherungspflichtig Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) Beschäftigte

Kraftfahrzeuge Kraftfahrtbundesamt

Anzahl Nutztiere Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN)

3-3: Datenquellen (Quelle: Planungsbüro Graw)

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 20 3.3.1 Endenergiebedarf Ist-Zustand

Wie der folgenden Grafik zu entnehmen ist, ist der Energiebedarf von 1.708,8 GWh auf dem Territorium der Stadt Cloppenburg im Basisjahr 2013 wie folgt verteilt: Der Bereich der Wirtschaft (inkl. städtische Liegenschaften) hat den größten Anteil mit 925,8 GWh (54,2 %), danach folgen Haushalte mit 430,8 GWh (25,2 %) sowie Mo- bilität mit 352,4 GWh (20,6 %).

3-4: Endenergiebedarf Stadt Cloppenburg 2013 (Quelle: Planungsbüro Graw)

Der jährliche Stromverbrauch pro Einwohner liegt mit 4.277 kWh in der Stadt Clop- penburg erfreulicherweise etwa 43 % unter dem Bundesdurchschnitt. Die Haushalte liegen im Strombereich nur leicht unter dem Bundesdurchschnitt, aber der Wärme- verbrauch liegt etwa doppelt so hoch wie der deutsche Durchschnitt. Dies lässt auf einen wenig sanierten Gebäudebestand, aber vor allem auf einen hohen Prozess- wärmebedarf und einen niedrigen Prozessstrombedarf schließen. Diese Verteilung ist durch die Lebensmittelindustrie in Cloppenburg zu begründen, welche viel Wärme für Kochprozesse benötigt. Daher sind die Unterschiede zum Bundesdurch- schnitt vor allem auf den Sektor Wirtschaft zurückzuführen.

Der Energiebedarf der städtischen Liegenschaften liegt nach Werten des Jahres 2013 bei 6,5 GWh Strom und 9,6 GWh Wärme pro Jahr im direkten Machtbereich der Stadtverwaltung. Es wird damit deutlich, dass selbst eine komplette Ver- brauchsreduktion bei den städtischen Liegenschaften nur marginal Einfluss auf den Endenergiebedarf aller Verbraucher hat. Der Gesamt-Kraftstoffverbrauch von 344,5 GWh ist nahezu so groß wie der End- energieverbrauch der Haushalte insgesamt. Da kein aktueller Modal-Split oder eine sonstige Aufstellung der Verkehrsanteile für die Stadt Cloppenburg vorliegt, wurde für den Kraftstoffverbrauch auf Meldezahlen des Kraftfahrtbundesamtes zurückge- griffen (vgl. KBA 2013).

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 21 Fahrzeugart Anzahl

Motorräder 911

Personenwagen 16.603

Sattelzugmaschinen (große Lkw) 277

Lkw 1.051

Land- und forstwirtschaftliche Maschinen 433

3-5: Fahrzeuge Stadt Cloppenburg im Jahr 2013 (Quelle: KBA 2013)

Über die Annahme der jeweiligen Fahrleistung je Fahrzeugart ergibt sich zusammen mit Durchschnittsdaten für den Schienen- und Flugverkehr der Bürger Cloppen- burgs demnach der oben genannte Endenergieverbrauch von 352,4 GWh. Den größten Anteil daran haben der motorisierte Individualverkehr und der Straßen- Güterverkehr.

3.3.2 Bereitstellung Endenergie Ist-Zustand

Die Bereitstellung der Endenergie erfolgte im Bilanzjahr 2013 im Wesentlichen fossil. Über die Annahme der jeweiligen Fahrleistung je Fahrzeugart in Personenki- lometern bzw. Fahrzeug- und Tonnenkilometern wurde der Endenergiebedarf für die Mobilität abgeschätzt. Dieser beträgt 352,4 GWh und wurde, abgesehen vom Erneuerbaren Strom-Anteil für die vereinzelt eingesetzten Elektrofahrzeuge und dem Biosprit-Anteil im Kraftstoff, fossil erzeugt. Von den etwa 149 GWh Strom, die 2013 verbraucht wurden, wurden bereits ca. 63,2 GWh in der Stadt Cloppenburg Erneuerbar produziert. Die zwölf Biomasse-An- lagen (Verstromung von Biogas) haben mit 30,1 GWh den größten Anteil daran. Der Rest verteilt sich auf vier Windkraft- (17,9 GWh) und 590 Solar-Anlagen (15,2 GWh). Damit ist das Ziel aus dem Integrierten Klimaschutzkonzept, 50 % Strom aus Erneuerbaren Energien bis 2017 zu erzeugen (vgl. Stadt CLP 2012, S. 8), mit 42,4 % fast erreicht.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 22 EEG-Anlagen Biomasse Solar Wind Summe

Anzahl 12 590 4 606 [Einspeisepunkte]

Leistung 5.005 18.437 9.200 32.642 [kW]

Stromeinspeisung 30.102.705 15.196.551 17.894.376 63.193.632 [kWh/a]

3-6: EEG-Anlagen in der Stadt Cloppenburg 2013 (Quelle: Planungsbüro Graw)

Für den Strombedarf, der sich somit zu fast 45 % aus eigenen Erneuerbaren Ener- gieerzeugungsanlagen decken lässt, muss entsprechend Strom von außerhalb des Territoriums der Stadt bezogen werden. Da auf Basis des in diesem Abschnitt dar- gestellten Endenergiebedarfs im nachfolgenden Abschnitt die daraus resultierenden Treibhausgas-Emissionen inkl. Vorketten betrachtet werden, wird hierbei ange- nommen, dass es sich um fossilen Strom-Import handelt. Der Strommix für 2013 ist dann wie folgt darstellbar:

3-7: Strommix Stadt Cloppenburg im Jahr 2013 (Quelle: Planungsbüro Graw, Datenquellen: AGEB, EWE Netz)

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 23 Für die Analyse des Wärmeerzeugungsbereiches kann von der installierten Leistung über die Annahme der Volllaststunden pro Jahr auf die Erzeugung der Wärme pro Jahr geschlossen werden. Dies gilt sowohl für die fossilen Energieträger wie Kohle und Heizöl als auch für Biomasse wie Holz. Neben der Abschätzung aus dem Bedarf wurden auch kreisweite Daten (z. B. 3N zu Holzfeuerungsanlagen) herangezogen. Damit ergibt sich folgendes Bild für den Wärmeerzeugungsmix:

Erneuerbare Energie

3-8: Wärmeerzeugungsmix der Stadt Cloppenburg im Jahr 2013 (Quelle: Planungsbüro Graw)

Der Wärmeverbrauch von ca. 1.216 GWh liegt deutlich über der letzten Bilanz: Be- reits der Erdgas-Anteil 2013 entspricht der Gesamt-Summe 2009 (vgl. Stadt CLP 2012, S. 44). Dies kann auch an einer abweichenden Bilanzierungsmethodik liegen, wahrscheinlicher ist jedoch ein Effekt durch das Wirtschaftswachstum nach der Fi- nanzkrise 2008 oder eine Kombination aus beidem. Im Wärmemix der Stadt Cloppenburg sind die fossilen Energieträger dominierend. Den größten Anteil hat das Erdgas mit ca. 65 %, gefolgt vom Heizöl mit knapp 30 %. Bei den städtischen Liegenschaften sind es fast 100 % Erdgas-Anteil.

Die Erneuerbare Wärme hat insgesamt einen Anteil von etwas mehr als 5 %. Daran hat die Biomasse den größten Anteil. Die meiste Wärme wird dabei mit Pellets, Hackschnitzeln und Scheitholz (inkl. Einzelfeuerungsstätten wie Kaminen) erzeugt (zusammen etwa 51,9 GWh). Biogas hat einen zu vernachlässigenden Anteil von 0,57 %, da lt. EEG-Daten nur 7 GWh Wärme ausgekoppelt werden. Verschiedene Wärmepumpen erzeugen 1,6 GWh Wärme und haben damit nur einen kleineren

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 24 Anteil (Art und Anzahl der Wärmepumpen sind aus den EWE-Konzessionsdaten nicht zu erkennen), den geringsten Anteil hat die Solarthermie mit etwa 0,78 GWh aus 228 Anlagen mit zusammen 2.217,66 m2 Kollektorfläche (vgl. Solar-Atlas). Kohle wurde außer Acht gelassen, da über mögliche Kohle-Feuerungsanlagen keine Leistungs- und Verbrauchsangaben ermittelt werden konnten.

3.3.3 Treibhausgas-Bilanzierung Ist-Zustand Das Treibhauspotenzial von Treibhausgasen wie Methan, Lachgas, Fluorchlor-koh- lenwasserstoffen etc. wird in der hier vorliegenden Arbeit mit der Maßzahl Tonnen

CO2-Äquivalent (CO2e) dargestellt und dafür synonym von CO2e- und THG-Bilanz gesprochen. Wie im Kapitel zum methodischen Vorgehen bereits angegeben, werden die THG- Emissionen der Energieerzeugung inkl. der LCA-Ketten ermittelt, also inkl. der Her- stellung und Entsorgung der Energieerzeugungsanlage bzw. des Transports. Aus diesem Grunde ist auch die Energieproduktion mit regenerativen Energieträgern heute noch mit Emissionen verbunden, da die Anlagen meist noch mit fossiler Energie hergestellt bzw. transportiert werden, welche wiederum mit Emissionen verbunden sind. Nicht-energetische Emissionen sind nicht enthalten.

3-9: THG-Bilanz für den Endenergiebedarf (Quelle: Planungsbüro Graw)

Damit belaufen sich die THG-Emissionen in der Stadt Cloppenburg im Jahre 2013 auf 469.328,2 Tonnen CO2e. Dies entspricht 14,2 Tonnen CO2e pro Einwohner, also höher als der Bundesdurchschnitt (11,5 t; UBA). Dieser Wert liegt deutlich über der letzten Bilanz (vgl. Stadt CLP 2012, S. 7). Dies kann auch an einer abweichenden Bilanzierungsmethodik liegen, wahrscheinlicher ist auch hier jedoch ein Effekt durch das Wirtschaftswachstum nach der Finanzkrise 2008 oder eine Kombination aus beidem.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 25 Durch den Anteil an Erneuerbarer Erzeugung hat der Strom mit 14,6 % den ge- ringsten Anteil. Wärme hat den größten Anteil mit 62,4 %. Mobilität hat mit 23 % den zweithöchsten Anteil.

3.3.4 Wärmedichte Ist-Zustand Die Wärmedichte in der Stadt Cloppenburg wurde mit Hilfe von Geoinformations- systemen (GIS) analysiert. Grundlage der Darstellungen ist die digitale Amtliche Liegenschaftskarte (ALKIS) der Stadt Cloppenburg des Jahres 2016. Auf dieser Karte ist das Stadtgebiet mit den einzelnen Flurstücken und bebauten Flächen de- tailliert dargestellt. Die Flurstücke wurden verschiedenen Stadtraumtypen zugeord- net. Dabei wurde unterschieden zwischen:

 Ein- und Mehrfamilienhausgebieten mit Baujahr vor 1960 und Baujahr aus den 1960er-, 1970er-, 1980er-, 1990er- und 2000er-Jahren,  Gewerbegebieten,  Zweckbauten und  dörflich-kleinteiligen Strukturen. Für die Zuweisung der Ein- und Mehrfamilienhäuser (EFH bzw. MFH) zu den Stadt- raumtypen wurden Karten eingesetzt, die im Rahmen des städtebaulichen Ent- wicklungskonzepts zur Steuerung der Innenentwicklung der Stadt Cloppenburg (CLP 2015) entstanden sind. Für Gebiete, die über diese Karte nicht abgedeckt werden konnten, wurden Bebauungspläne herangezogen. Zudem stand eine Karte mit händischer Einzeichnung der Baualtersklassen aus dem Fachbereich 4 (Stadt- planung und Bauordnung) der Stadt Cloppenburg zur Verfügung. Darüber hinaus wurde die Datenerhebung durch eine Begehung vor Ort verfeinert. In einigen Ge- bieten im Stadtgebiet sind Gebäude jüngeren Baualters direkt neben Altbauten. Die Straßenzüge sind dort nicht klar einer Baualtersklasse zuzuordnen. Deshalb wurden solche Gebiete als gemischtes Baugebiet bezeichnet. Die folgende Abbildung zeigt die räumliche Verteilung der Stadtraumtypen auf der Amtlichen Liegenschaftskarte. Darin sind diese in unterschiedlichen Farben dargestellt. Der Übersichtlichkeit hal- ber sind die Gebiete des Stadtraumtyps „dörflich-kleinteilig“ nicht dargestellt.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 26

3-10: Stadtgebiet von Cloppenburg aufgeteilt nach Stadtraumtypen (Quelle: Planungsbüro Graw)

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 27 Jeder dieser Stadtraumtypen weist aufgrund des Baualters und der Bauform (EFH, MFH, GHD etc.) bestimmte charakteristische Eigenschaften auf. So kann jedem Typ ein spezifischer Wärmebedarf zugeordnet werden. Dieser zeigt, wie viele Kilowatt- stunden Nutzenergie für die Erzeugung der Raumwärme pro Quadratmeter Wohn- fläche und Jahr (kWh/ m² a) in dem Gebiet im Durchschnitt verbraucht werden. Der spezifische Wärmebedarf ist bei EFH und MFH abhängig von der Baualtersklasse. Ältere Gebäude haben meist einen höheren Bedarf als jüngere oder Neubauten. So stand beispielsweise nach dem Krieg wenig Baumaterial zur Verfügung. Gleichzeitig wurden viele Wohnungen benötigt. Gebäude aus dieser Zeit sind daher kaum wär- megedämmt und haben einen hohen Wärmebedarf. Gebäude, die nach 1977 ge- baut wurden (BMWi 1977), richten sich nach den Vorgaben der jeweils gültigen Wärmeschutzverordnung. Durch den vorgeschriebenen Wärmeschutz verbrauchen diese Gebäude bei gleicher Nutzung deutlich weniger.

Die für EFH und MFH in diesem Modell gewählten Werte stammen aus einer Studie (Eicke-Henning 1995), in der der deutsche Gebäudebestand energetisch untersucht wurde. Der spezifische Wärmebedarf von Zweckbauten ist hingegen eher abhängig von der Nutzungsart als von der Baualtersklasse. Daher wurde bei diesen Gebäuden anhand von Karten die Nutzungsart, beispielsweise Schule, bestimmt und der Nutzwärmebedarf zugeordnet. Der spezifische Wärmebedarf dieser Gebäude ist der VDI-Richtlinie 3807 Blatt 2 (VDI 2012) zu entnehmen. Der Wärmebedarf von In- dustrie- und Gewerbebauten ist ebenfalls eher abhängig von der ansässigen In- dustrie als vom Baualter. Der jeweils ansässige Gewerbezweig konnte aus dem Kartenmaterial jedoch nicht ermittelt werden. Daher wurde der über die Raumana- lyse (vgl. Kapitel 4.1) berechnete Wert angenommen. Der dem jeweiligen Stadt- raumtyp zugeordnete spezifische Wärmebedarf ist in der folgenden Tabelle aufge- führt. Die Werte beschreiben den jeweiligen Nutzwärmebedarf pro Quadratmeter und Jahr inklusive der benötigten Wärme für die Warmwasserbereitung und Pro- zesswärme.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 28 Stadtraumtyp Spezifischer Wärmebedarf in kWh/ m² a

Einfamilienhäuser 1960er 143,48

1970er 139,13

1980er 130,43

1990er 110,00

2000er 80,00

Mehrfamilienhäuser 1960er 171,74

1970er 134,78

1980er 82,61

1990er 70,00

2000er 60,00

Gewerbe und Industrie 211,00

Zweckbauten Schule 100,00

Berufsschule 85,00

Turnhalle 130,00

Kindergarten 130,00

Schwimmbad 2.100,00

Wohnheim 140,00

Verpflegungseinrichtung 195,00

Mehrzweckhalle 140,00

Verwaltungsgebäude 80,00

Klinik 365,00

3-11: Stadtraumtypen und zugeordneter spezifischer Wärmebedarf in kWh/ m² a im Bestand (Quelle: Planungsbüro Graw)

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 29 Im GIS kann der Wärmebedarf räumlich zugeordnet werden. Aus der Raumanalyse (vgl. Kapitel 4.1) kann die Fläche jedes Stadtraumtyps ermittelt werden. Mit Hilfe von Faktoren wird daraus die Energiebezugsfläche (EBF) bestimmt. Dies ist die Flä- che, die tatsächlich beheizt wird. Sie ergibt sich, indem von der Grundfläche ver- schiedene Anteile abgezogen werden. Dies ist z. B. ein Anteil für die Straßenbebau- ung oder für Grünflächen. Die Faktoren wurden im Rahmen einer Studie (Genske 2009) ermittelt. Je nach Stadtraumtyp sind dabei verschiedene Faktoren anzuwenden, da die Bebauungsdichte variieren kann. Um die Wärmedichte des je- weiligen Gebietes zu ermitteln, wird die EBF mit dem spezifischen Wärmebedarf multipliziert und dann auf die Gesamtfläche des Baugebietes bezogen. Die Wärme- dichte beschreibt im Gegensatz zum spezifischen Wärmebedarf nicht die Wärme, die pro Quadratmeter Wohnfläche benötigt wird, sondern die Wärme, die pro Quadratmeter Flurstücks- bzw. Baugebietsfläche benötigt wird. Mit Hilfe des GIS wird die Wärmedichte für den Bestand in der Stadt Cloppenburg räumlich darge- stellt. In der folgenden Abbildung ist die räumliche Verteilung dieser Wärmedichte auf dem Stadtgebiet Cloppenburg in einer Übersicht dargestellt. Für die Darstellung wurden vier Kategorien gewählt. Gebiete mit einer Wärmedichte von weniger als 10 kWh/ m² a sind grün dargestellt. Mit steigender Wärmedichte werden die Ge- biete zunehmend rot gefärbt.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 30

3-12: Räumliche Verteilung der Wärmedichte in kWh/ m² a auf dem Stadtgebiet von Cloppenburg (Quelle: Planungsbüro Graw)

Da die Wärmedichte in den dörflich-kleinteiligen Gebieten aufgrund der geringen Bebauung zu vernachlässigen ist, konzentriert sich der Wärmebedarf überwiegend in der Innenstadt von Cloppenburg. Um diesen Bereich genauer betrachten zu kön- nen, ist in der folgenden Abbildung ein Ausschnitt aus der obigen Karte dargestellt.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 31

3-13: Räumliche Verteilung der Wärmedichte in kWh/ m² a auf dem Stadtgebiet von Cloppenburg im Detail (Quelle: Planungsbüro Graw)

Die größte Wärmedichte ist den Analysen zur Folge derzeit in den Gewerbegebieten zu finden. Auch in Zweckbaugebieten sind hohe Wärmedichten zu erwarten. Ebenso haben Wohngebiete die vor der 1. Wärmeschutzverordnung (WSchVO) (1977) be- baut wurden, sofern sie unsaniert sind, einen hohen Wärmebedarf. In diesen Ge- bieten ist es demnach besonders sinnvoll, Sanierungsmaßnahmen voranzutreiben, da hier ein großes Einsparpotenzial vorhanden ist. Gleichzeitig bietet es sich in Ge- bieten mit hoher Wärmedichte an, über Wärmenetze nachzudenken, denn Gebäude dieser Altersklassen können aufgrund ihrer Bausubstanz zumeist nicht zu Niedrig- energie- oder sogar Passivhäusern saniert werden (vgl. Kapitel 5.5.3). Eine Maß- nahme ist daher, sich diese Gebiete noch einmal im Detail anzuschauen und auf ihre Sanierungsfähigkeit hin zu untersuchen. Dadurch kann z. B. festgestellt wer- den, ob in diesen Gebieten auch nach einer Sanierung noch ein vergleichsweise hoher Wärmebedarf besteht, der eine Wärmeversorgung über ein Wärmenetz wirt- schaftlich macht. Gerade wenn diese Wohngebiete in der Nähe von Gewerbegebie- ten liegen, in denen Abwärme anfällt, kann diese durch ein Wärmenetz sinnvoll ge- nutzt werden. Wohngebäude der späten 1970er- bis 1980er-Jahre haben einen geringeren Wär- mebedarf als die zuvor erbauten, da für sie bereits die 1. WSchVO galt, und auch die Wärmedichte liegt hier im mittleren Bereich. Wärmenetze und Sanierung lohnen sich auch hier. Jedoch muss im Einzelnen geschaut werden, ob sich Wärmenetze auch nach einer Sanierung noch lohnen.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 32 Wohngebiete der 1990er und 2000er sind nach den aktuellen Wärmeschutzstan- dards gebaut. Der Wärmebedarf ist niedrig. Eine Sanierung ist noch nicht erforder- lich. Die Wärmedichte ist in diesen Gebieten vergleichsweise niedrig. Industrie- und Gewerbegebiete mit hoher Wärmedichte liegen in Cloppenburg überwiegend im Nordosten der Stadt. Auch im Südwesten wurden um das Jahr 2000 zwei neue Gewerbegebiete ausgewiesen. Dadurch, dass in Cloppenburg viel energieintensives Gewerbe, wie z. B. die Lebensmittelproduktion, ansässig ist, ist der spezifische Wärmebedarf mit 195 kWh/ m² a vergleichsweise hoch. Gleichzeitig fällt hier jedoch auch Abwärme an, die für die benachbarten Wohngebiete über ein Wärmenetz nutzbar gemacht werden kann, wie z. B. bereits für das Soestebad rea- lisiert. Aus der Ist-Situation wird u. a. deutlich, welche Potenziale sich ergeben. Diese sind im folgenden Kapitel für das Stadtgebiet beschrieben.

3.3.5 Räumliche Darstellung der Endenergie Wärme- und Energie-Infra- struktur in Cloppenburg In Cloppenburg gibt es nur eingeschränkt Wärmeversorgung über Wärmenetze. Das bedeutendste ist die Nahwärmeanbindung des Soestebades. Die überwiegenden Gebiete von Cloppenburg werden über das Erdgasnetz mit Energie für Wärmean- wendungen versorgt. Der Erdgasanschlussgrad liegt laut Konzessionsdaten der EWE Netz GmbH in Cloppenburg bei ca. 64,5 %. Der Rest wird überwiegend mit Heizöl, Holz und sonstigen Energieträgern gedeckt. Aus den Daten der Energieversorger kann aus Datenschutzgründen die räumliche Verteilung des Erdgasverbrauchs nicht entnommen werden. Außer in den Randgebieten ist in ganz Cloppenburg ein Erd- gasnetz vorhanden. Es wird daher von einer gleichmäßigen Verteilung der Erdgas-, Heizöl- und sonstigen Versorgung über das Stadtgebiet ausgegangen. Besonderheit ist zudem die Biogas-Leitung aus der Gemeinde Molbergen zur Versorgung des St. Josefs-Hospitals. Aus der Wärmebedarfsanalyse kann aber mit einer vertretbaren Genauigkeit auf den Bedarf an Endenergie in den jeweiligen Stadtteilen geschlossen werden. Die Endenergie errechnet sich dann aus dem Nutzwärmebedarf und dem Nutzungsgrad der Energieumwandlungsanlagen, der erfahrungsgemäß im Mittel mit 85 % ange- nommen werden kann. Für die Bilanzierung werden die Wärmebedarfszahlen der Stadtteile mit den ermittelten Endenergieverbrauchszahlen abgeglichen, sodass der aus dem Wärmebedarf zu ermittelnde Endenergiebedarf dem aus den Verbrauchs- zahlen ermittelten entspricht. Über diesen Weg kann dann auch der Endenergiebe- darf für Wärme in der Stadt Cloppenburg räumlich zugeordnet werden.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 33 4 Potenzialanalyse

Aufbauend auf dem Ist-Zustand wurde das Potenzial der Stadt Cloppenburg ermit- telt, sich über ihr Territorium mit Energie zu versorgen und gleichzeitig Endenergie einzusparen. Fokus liegt dabei auf der Wärme. Mobilität und Strom werden jedoch mit betrachtet, da im Energiesystem der Zukunft noch mehr Überschneidungen zwi- schen den Sektoren bestehen werden als heute. Bezugsebene ist hier die im Fol- genden näher beleuchtete Kombination aus Raumanalyse und Annahmen-System (vgl. Kapitel 8) für die Energieeinsparung und –erzeugung in der Stadt Cloppen- burg. Die im Weiteren verwendeten Annahmen basieren auf dem Leitszenario der Deutschen Bundesregierung (BMU 2007) und der WWF-Studie (WWF 2009), ange- passt auf die in den Workshops (vgl. Kapitel 7) gesetzten Ziele für die Stadt Clop- penburg. Das Beschriebene liegt damit zwischen dem sogenannten „Business as usual“ und ambitionierten Programmen wie dem „Masterplan 100 % Klimaschutz“ des BMUB. Die Umrechnung der Energie in THG erfolgt dann in der Szenarien-Bil- dung (vgl. Kapitel 5). Beachtung findet dabei auch, dass laut Bevölkerungsprognose der Bertelsmann Stiftung (Wegweiser Kommune) die Einwohnerzahl in der Stadt Cloppenburg in den nächsten Jahren leicht ansteigen soll.

4.1 Raumanalyse

Ziel einer Raumanalyse ist die Einteilung eines Bilanzraums in energetisch homo- gene Raumeinheiten. Diese definieren sich durch einen vergleichbaren Energiever- brauch, aber auch vergleichbare Möglichkeiten, selbst regenerativ Energie zu er- zeugen. Eine Untersuchung ist aufgrund des Erhebungsaufwandes erst für große Gebiete wie Landkreise sinnvoll.

Bei einer solchen Untersuchung wird im ersten Schritt der Modellraum in energe- tisch homogene Einheiten aufgelöst. Es folgt die Analyse der Effizienz- und Einspar- potenziale, bei der zu ermitteln ist, welche Art von Energie sich in welchem Stadt- und Landschaftsraumtyp in welchem Maß einsparen lässt. Von besonderer Bedeu- tung ist hier der Heizwärmebedarf, der durch Sanierung der Bausubstanz deutlich verringert werden kann. Im nächsten Schritt werden die verschiedenen Optionen der Energieerzeugung beurteilt (vgl. Genske et al. 2010). Auf der Grundlage der detaillierten Analyse wurde das Gebiet des Landkreises Osnabrück in räumliche Prototypen eingeteilt. Insgesamt wurden elf prototypische Stadträume und vier Landschaftsraumtypen unterschieden (vgl. LK OS 2010):

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 34 Diese Raumkategorien werden mit römischen Zahlen kategorisiert:

Nutzung Raumtyp Beschreibung

Mischnutzung I Vorindustriell/Altstadt < 1840

II Baublöcke Gründerzeit < 1938

IV Dörflich-kleinteilig

Wohnen V Wohlfahrt Siedl. Vorkriegszeit < 1938

VI WS Soz. Wohnungsbau 1950er

VII HH WS 70er Platte NBL 1970er

VIII Geschosswohnungsbau seit den 1960er

IX Einfamilienhäuser

Gewerbe und Industrie X Gewerbe und Industrie

XI Zweckbaukomplexe

X-M Gewerbe in Mischgebieten

Verkehr XI Verkehrsflächen

Freiflächen XII Grünfläche: unbewaldet

XIIa Grünfläche: Wald

XIII Landwirtschaft

XIV Restflächen

Mischtypen D-E, DOE, EDd, EFH, OF,

4-1: Legende Prototypischer Siedlungs- und Landschaftsräume im Landkreis Osnabrück (Quelle: LK OS 2010)

Die Methodik wurde auf die Stadt Cloppenburg übertragen. Hierzu wurde auf die Datengrundlage der oben beschriebenen Arbeit (LK OS 2010) zurückgegriffen und die Stadt innerhalb des Landkreises Osnabrück mit der höchsten Ähnlichkeit ermit- telt. Diese hat die Stadt Wallenhorst mit einer ähnlichen Kombination von Anzahl von Einwohnern, Haushalten und Wohnflächen. Über den erhobenen Verbrauch an Erdgas und Strom in der Stadt Cloppenburg und die Katasterflächen (LSN) wurde eine Überprüfung und Kalibrierung der Daten von Wallenhorst durchgeführt.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 35 4.2 Potenziale Erneuerbarer Energieerzeugung

Bestimmte Formen der Erneuerbaren Energieerzeugung sind flächenneutral, das heißt: Sie sind im Stadtraum „unsichtbar" oder sie blockieren keine zusätzlichen Freiflächen. Dies gilt zum Beispiel für Erdwärmesonden oder die Wärmerückgewin- nung aus Abwasser, aber auch für dach- und fassadenflächenintegrierte Photovol- taik- oder Solarthermie-Anlagen. Demgegenüber stehen Anlagen und Ressourcen, die zusätzliche Freifläche beanspruchen, beispielsweise eine Freiflächen-Photovol- taik-Anlage oder auch der Anbau von Biomasse. Diese Flächen stehen für andere Nutzungen, wie den Anbau von Nahrungsmitteln, nicht mehr zur Verfügung. Auf- grund dieser räumlichen Eigenschaften müssen die entsprechenden Technologien unterschiedlich bewertet werden.

Wichtige Grundlagen einer nachhaltigen Energieversorgung sind der räumliche und zeitliche Abgleich der einzelnen Potenziale mit dem Energiebedarf der Region sowie die Effizienzsteigerung bei der Verwendung der verfügbaren Energie durch ein intel- ligentes Lastmanagement.

4.2.1 Solar Durch die zuvor beschriebene Raumanalyse werden den Gebäuden in bestimmten Raumstrukturtypen spezifische Eignungen für die Installation von Solaranlagen zu- geordnet. Jedem Quadratmeter eines Raumstrukturtyps wird somit eine solare Nutzfläche zugeordnet. Die Größen der solaren Nutzflächen eines jeden Raum- strukturtyps basieren auf der Studie von Everding (2007), die auf der gegebenen Maßstabsebene hinreichend genaue Schätzwerte liefert. Soll die solare Nutzfläche genauer ermittelt werden, so muss, wie landkreisweit geplant, ein Solardachkatas- ter aus Laserscan- oder LOD-Daten erstellt werden.

Die Gebäude in der Stadt Cloppenburg besitzen nach dieser Berechnung circa 481.500 m² solare Nutzfläche. Auf der solaren Nutzfläche können sowohl Photo- voltaikanlagen als auch thermische Solaranlagen installiert werden. Der solarther- mischen Nutzung wird dann Vorrang gewährt, wenn das Gebäude einen thermi- schen Energiebedarf besitzt. Begründung dafür ist hauptsächlich, dass Strom mit weniger Verlusten zu transportieren ist als Wärme.

4.2.1.1 Solarthermie

Solarthermische Anlagen können nur einen kleinen Anteil zur Wärmeproduktion beitragen, sie stellen aber eine kostengünstige und marktgängige Technik dar, um Erneuerbare Wärme für die Gebäude bereitzustellen. Auch die Bereitstellung für Prozesse, z. B. Holztrocknung ist möglich. Die thermische Solarfläche kann auf- grund der gewünschten lokalen Abnahme maximal so groß sein, dass die produ- zierte Wärme auch genutzt werden kann. Die Speicherung von Wärme ist in den meisten Fällen derzeit nur über einen kurzen Zeitraum wirtschaftlich sinnvoll. Aus diesen Gründen werden von der solaren Nutzfläche auf den Gebäuden nur circa 306.100 m² für solarthermische Anlagen in die Berechnung einbezogen. Diese so- larthermischen Anlagen können pro Jahr ca. 80,8 GWh Erneuerbare Wärme produ- zieren, 2013 waren es mit etwa 0,8 GWh nur ca. 1,0 % davon. Dieser Wert wird

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 36 zurückgeführt auf die bekannten Anlagen, die eine Förderung des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erhalten haben, sodass der tatsächliche Wert für 2013 höher liegen kann.

4.2.1.2 Photovoltaik Die nach Solarthermie-Nutzung verbleibende solare Nutzfläche auf Dächern beträgt circa 175.300 m². Je Quadratmeter solarer Nutzfläche können bei einem mittleren Nutzungsgrad für Photovoltaikanlagen auf Gebäuden von circa 12 % ca. 0,11 kWp, also gesamt circa 19.400 kWp PV-Leistung installiert werden. Bei einem jährlichen solaren Ertrag von circa 900 kWh/ kWp können auf diesen Flächen circa 17,5 GWh elektrische Energie pro Jahr produziert werden. Erzeugt wurden 2013 etwa 12,1 GWh, also etwa 68 % davon, auf allen nach EEG in Cloppenburg gelisteten Dachflächen. Die weitere Umsetzung muss unter genauer Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten (Dachneigung, Verschattung etc.) erfolgen.

Neben Hausdächern können auch andere Flächen mit Photovoltaik-Modulen belegt werden. Nur noch auf wenigen Freiflächen lassen sie sich nach geltenden rechtli- chen Bedingungen PV-Anlagen realisieren und stehen dann in direkter Flächenkon- kurrenz zu anderen Nutzungen. Es gibt in Cloppenburg bereits eine PV-Freiflächen- anlage mit einer Leistung von 3.477 kWp mit einer Erzeugung von 3,1 GWh (2013). Weiteres Potenzial wird in diesem Bereich derzeit nicht gesehen (vgl. Kapitel 8 zur Annahmen-Entwicklung), auch wenn Entwicklungen wie Agrophotovoltaik zur Ent- schärfung des Flächennutzungskonflikts zwischen Energie- und Landwirtschaft beitragen und Konversionsflächen zu erwarten sind.

Eine gute Alternative, um großflächige Anlagen zu errichten, sind Solar-Carports. Diese bieten neben dem Schutz für die darunter parkenden Fahrzeuge die Möglich- keit, auf den Dächern Strom zu erzeugen und diesen direkt für E-Mobile zu nutzen und in Speicher oder ins Stromnetz einzuspeisen. Das Potenzial liegt in der Stadt Cloppenburg bei ca. 85.000 m² auf vorhandenen Parkplatzflächen, z. B. am Muse- umsdorf, Nähe Pingel Anton, an der Bürgermeister-Heukamp-Straße, beim Land- kreis Cloppenburg, auf dem Marktplatz und an verschiedenen Standorten in den Gewerbegebieten (vgl. Kapitel 8). Hier können zukünftig zusätzlich ca. 2,8 GWh Strom pro Jahr erzeugt werden. Bei der Umsetzung müssen auch hier die genauen Gegebenheiten (z. B. Verschattung) geprüft werden.

4.2.2 Windkraft In Cloppenburg stehen bereits vier Windkraft-Anlagen. Es gibt noch ungenutzte Vorrangflächen. Es wird angenommen, dass alle Windkraft-Anlagen repowert wer- den können und sechs zusätzlich entstehen werden (vgl. Kapitel 8). Auch wenn die derzeitig genutzten Flächen dafür ggf. nicht ausreichen, kann auf andere Stellen ausgewichen werden. Alternativ können dies aber auch viele Kleinwindanlagen sein. So besteht im Bereich der Windenergie ein Stromerzeugungspotenzial von etwa 69 GWh/a, noch nicht ausgeschöpft sind davon knapp 18 GWh/a.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 37 4.2.3 Wasserkraft

Das Gefälle der Soeste ist so gering, dass mit der heutigen Technik nur eine ge- ringe Energieausbeute erzielt werden kann. Eine Abwägung zwischen der Wasser- kraftnutzung mit geringer Energieausbeute und dem Eingriff in die Gewässeröko- systeme ist dabei notwendig. Es wird deshalb kein Wasserkraft-Potenzial auf dem Territorium der Stadt gesehen (vgl. Kapitel 8).

4.2.4 Geothermie und Umweltwärme

Bei der Nutzung der Geothermie ist zwischen zwei grundlegenden Varianten zu un- terscheiden:

 Die oberflächennahe Geothermie, bei der mit geringen Bohrtiefen bis etwa 400 m Nutztemperaturen von ca. 20 °C erreicht werden, ist schon heute verbreitet und mit überschaubaren Investitionen zu realisieren. Eine Nut- zung der oberflächennahen Geothermie zur Beheizung von Gebäuden ist in Kombination mit einer Wärmepumpe möglich. Die oberflächennahe Ge- othermie ist aufgrund des geringen Temperaturniveaus zur Stromerzeugung aber nicht geeignet.  Die tiefe Geothermie mit Bohrtiefen bis zu mehreren tausend Metern erreicht die hohen Temperaturen, die zur geothermischen Direktheizung und zur Stromerzeugung notwendig sind. Große Bohrtiefen sind jedoch mit hohen Investitionen verbunden und nur in Gebieten mit günstigen geologischen Rahmenbedingungen und optimalen Voraussetzungen der Nutzung thermi- scher Energie wirtschaftlich.

Bei der oberflächennahen Geothermie sind auf Grundlage der Raumanalyse (vgl. Kapitel 4.1) noch große ausschöpfbare Potenziale vorhanden. Die geothermische Nutzung in der Stadt Cloppenburg unterliegt laut Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie in Teilen des Stadtgebiets Einschränkungen wegen Trinkwassergewin- nung, wegen Bergbau/ Kohlenwasserstoff-Lagerstätte/ -Speicher sowie wegen arte- sischer Grundwasserverhältnisse. Da sie aber nicht ausgeschlossen ist, können hiermit insgesamt fast 59,6 GWh Wärme in der Stadt Cloppenburg pro Jahr erzeugt werden. Dafür werden ca. 15,3 GWh Strom benötigt. Die Nutzung der oberflächennahen Geothermie ist dabei an drei wesentliche Fak- toren gebunden:

 Es müssen entsprechende Flächen vorhanden sein, um die Erdsonden oder Erdkollektoren platzieren zu können,  die Wärmeabnahme muss in mittelbarer Nähe erfolgen und  eine Wärmebedarfsberechnung muss Grundlage der geothermischen Anla- genplanung sein.

Die Ausschöpfung liegt deshalb mit etwas mehr als 2,2 GWh Wärme im Jahre 2013 nur bei etwa 3,6 %. 0,6 GWh Strom werden 2013 zudem für Wärmespeicher ver- wendet. Für die Tiefengeothermie wurden keine Potenziale erhoben, da diese Technologie derzeit aus wirtschaftlichen Gründen in der Stadt nicht angestrebt wird. Später er-

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 38 hobene Potenziale können also zu den gerade genannten Gigawattstunden addiert werden. Gleiches gilt für den Strom-Bereich.

Neben der Geothermie kann über den Einsatz von Wärmepumpen auch aus anderen Quellen Heizwärme gewonnen werden. Diese sind z. B. Luft, industrielle Abwärme und Abwasser. Solche Quellen können als Alternative zur oberflächennahen Ge- othermie eingesetzt werden, denn in Gebieten mit verdichteter Bebauung ist es meist schwierig, geeignete Flächen für Erdsonden oder Erdkollektoren zu finden. In diesen Gebieten ist jedoch in der Regel ein Abwassernetz mit ausreichender Dimen- sion vorhanden. Ohne die biologischen Prozesse in der Kläranlage zu gefährden, kann die Abwassertemperatur im Abwassernetz um die Bagatellgrenze von 0,5 K abgesenkt werden. In Cloppenburg kann Abwasserwärme direkt an der Kläranlage oder im Abwassernetz gewonnen werden. Für den Zulauf zur Kläranlage wurden hierzu 2010 Daten erhoben. Danach könnte eine Wärmepumpe ca. 210 kW thermi- sche Leistung erbringen. Hiermit könnten pro Jahr ca. 1,8 GWh Wärme erzeugt werden. Für den Betrieb der Wärmepumpe wären ca. 480 MWh Strom nötig. Ab- wasserwärme könnte auch am Ablauf in den Vorfluter und im Abwassernetz gewon- nen werden. Hierzu sind weitere Untersuchungen nötig. Hierzu wurden die in Clop- penburg bestehenden Abwassernetze näher untersucht. Verlässliche Werte zu an- fallenden Abwassermengen konnten aber nur für acht Pumpwerke ermittelt werden. In diesen fällt eine Abwassermenge von ca. 1,35 Mio. m³ pro Jahr an. Bei der Ab- kühlung dieser Abwassermengen um die Bagatellgrenze könnten hier ca. 774 MWh Wärme pro Jahr entzogen werden. Beim Einsatz von Wärmepumpen könnten so ca. 967 MWh Nutzwärme bei einem Stromeinsatz von ca. 193 MWh pro Jahr erzeugt werden. Es ist jedoch bekannt, dass im Stadtgebiet Abwasser mit recht hohen Temperaturen fern von der Kläranlage eingeleitet werden, sodass eine Abkühlung dieser Abwässer auch über die Bagatellgrenze hinaus möglich ist, die so entspre- chend höhere Abwärmemengen bereitstellen können. Es sei hier noch einmal darauf hingewiesen, dass die Abwasserwärme als Alternative zur Geothermie betrachtet wird und somit kein zusätzliches Potenzial darstellt. Zu genaueren Aussagen müs- sen die Abwasserwärmequellen genauer untersucht und erfasst werden.

4.2.5 Biomasse

Biomasse hat Strom- und Wärmeerzeugungspotenzial. Neben Holz aus Wäldern in der Stadt Cloppenburg liegt das Potenzial im Biogas, in Reststoffen und in der Nut- zung des halm- und holzartigen Kurzumtriebanbaus (KUP). Begrenzt wird das Potenzial durch die territoriale Betrachtung und die Flächenkon- kurrenz. Nachhaltig können nur 10 % der Ackerfläche und ein Drittel des jährlichen Holzzuwachses der Wälder energetisch genutzt werden. Hier sind eine geringere Nutzung der Flächen und eine effektivere Nutzung des Substrates anzustreben.

Die Stadt Cloppenburg hat einen großen Bestand an Nutztieren (ca. 500.000). Der überwiegende Teil (ca. 415.000) sind Hühner und sonstige Vögel (vgl. LSN). Insge- samt stellt dieser Bestand eine vergleichbare Menge von ca. 14.100 Großviehein- heiten (GV) dar (vgl. LSN). Die daraus anfallende Gülle wird nur gering energetisch genutzt und stellt zudem ein ökologisches Problem bei der Entsorgung auf die Fel- der dar. Aus diesem Grunde müssen besonders hier Ansätze erarbeitet werden, damit dieses Potenzial genutzt wird. Beispielsweise kann Geflügel-Festmist nicht

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 39 nur energetisch verwertet, sondern das Mistvolumen als Gärrest durch den Prozess und die Aufbereitungstechnik erheblich reduziert und hochwertiger mineralischer Dünger produziert werden. (vgl. bepeg). Für die Berechnungen des Biogaspotenzials wurde angenommen, dass bis 2050 50 % der anfallenden Gülle energetisch genutzt wird. Aus der Gülle kann ca. 5,8 Mio. m³ Biogas gewonnen werden. Mit diesem Biogas kann man ca. 13,78 GWh thermische und ca. 13,22 GWh elektrische Energie erzeugen. Dabei wurde gemein- sam mit den Teilnehmern der Workshops die Annahme getroffen, dass 90 % der Wärme aus den Biogasanlagen genutzt wird (vgl. Kapitel 8). Die Gülle stellt somit das größte Potenzial bei der Energieproduktion aus Biomasse dar.

Aus diesen Gründen wird die Biomasse in dieser Betrachtung vorrangig in der KWK als EE-Methan verwendet. Damit gibt es für die Stromproduktion aus Biomasse ein jährliches Potenzial von ca. 30,06 GWh. Davon werden bereits ca. 30,10 GWh er- zeugt. Die Stromproduktion aus Biomasse nimmt somit ab, obwohl Potenziale be- stehen. Dies liegt daran, dass heute mehr Substrat in den Biogasanlagen verwendet wird, als auf eigenem Territorium zur Verfügung steht. Die Substratmenge muss also abnehmen. Im Gegenzug nimmt die Erzeugung aus Gülle, Restoffen, Holz und KUP zu. Bei der Wärmenutzung gibt es bereits eine Teilausschöpfung des Potenzials durch Holzfeuerungsanlagen. Jedoch sind die vielen kleinen Holzöfen ineffizient und der Holzverbrauch bereits heute höher, als nachhaltig in Cloppenburg geerntet werden kann. Der Holzverbrauch müsste dafür auf weniger als 4 % des heutigen Ver- brauchs (ca. 3.255 Festmeter pro Jahr) gesenkt werden. Es besteht aufgrund des noch nicht lokal genutzten sonstigen Biomasse-Aufkommens ein Potenzial, das den notwendigen Rückgang aber nicht kompensieren kann. Die Wärme-Erzeugung aus Biomasse müsste bei der territorialen Betrachtung von etwa 58,9 GWh (2013) auf ca. 32,7 GWh zurückgehen.

In der Kläranlage fallen durch biologische Prozesse stark methanhaltige Gase an, die energetisch verwertet werden können. Diese Gase können in KWK-Anlagen di- rekt in elektrische und thermische Energie umgewandelt werden. Die erzeugte elektrische Energie wird dann aber vorrangig für den eigenen Betrieb der Kläran- lage verwendet und steht nicht als weiteres Potenzial zur Verfügung. Es ist trotz- dem sinnvoll Klärgas zu nutzen, da sonst das klimaschädliche Methan, welches

25mal klimaschädlicher als CO2 ist, in die Atmosphäre entweichen würde und die Energie zur Beheizung der Kläranlagen zusätzlich zur Verfügung gestellt werden müsste.

Bis 2050 wird die KWK-Technologie eine große Bedeutung im Energiesystem der Zukunft erhalten. Da das Ziel ist, auf fossile Brennstoffe komplett zu verzichten, wird bei der Potenzialbetrachtung davon ausgegangen, dass KWK-Anlagen 2050 ausschließlich mit EE-Methan betrieben. Das Potenzial an EE-Methan aus Biogasan- lagen wurde oben betrachtet und bilanziert. Die Gewinnung von EE-Methan aus Umwandlung von Strom ist heute nicht abschätzbar. Zudem ist dies bilanziell nur eine Verlagerung von Energiepotenzialen aus dem Stromsektor in den Wärmesek- tor. Es werden dabei keine anderen territorialen Strom- oder Wärmepotenziale als die bereits bilanzierten erhoben. Es sei aber darauf hingewiesen, dass die Strom- und Wärmeproduktion in KWK exergetisch der getrennten Erzeugung um ein Vielfa- ches überlegen ist. Daher sollte KWK-Technologie dort, wo es sinnvoll ist, der Vor-

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 40 rang gegeben werden und ist vor allem auch als Übergangstechnologie bei der Ver- wendung von Erdgas verstärkt einzusetzen. Der Einsatz der KWK-Technologie ist vor allem immer beim Betrieb von Wärmenetzen zu prüfen.

4.3 Einsparpotenziale

Um den Endenergiebedarf zu einem möglichst großen Anteil aus Erneuerbaren Energiequellen decken zu können, muss der Endenergiebedarf in allen Bereichen reduziert werden. Dabei sind drei Instrumente zur Verminderung des Energiebe- darfs zu unterscheiden:

 Verzicht auf Energienutzung: Energie kann durch einen Verzicht von Anwen- dungen oder Dienstleistungen eingespart werden. Dieser Verzicht kann u. U. mit einer Veränderung des Lebensstandards verbunden sein.  Energieeinsparung: Durch Investitionen in passive Wärmesysteme kann Energie ohne Einschränkung bei Energiedienstleistungen eingespart werden.  Energieeffizienz: Durch die Steigerung der Energieeffizienz innerhalb von ge- gebenen Umwandlungsprozessen lässt sich ebenfalls der Verbrauch senken.

Im Vergleich zu 2013 können unter den getroffenen Annahmen (vgl. Kapitel 8) in der Stadt Cloppenburg bis 2050 rund 44 % Endenergieeinsparung erreicht werden (von ca. 1.706,9 GWh auf ca. 951 GWh). Dies beinhaltet die im Folgenden aufge- führten Einsparpotenziale sowie den Mehrbedarf an Strom durch die Verlagerung von Wärme- und Mobilitätsenergie in den Stromsektor.

4.3.1 Stromsektor

Effizienz- und Einsparpotenziale durch verändertes Nutzerverhalten sind im Strom- bereich schwer zu trennen und meist auch von individuellen Entscheidungen ab- hängig. Die in den Workshops festgelegten Reduktionsziele zum Strombedarf mit 40 % bei den Haushalten und 20% im gewerblichen Bereich (vgl. Kapitel 8) bein- halten somit beide genannten Potenziale. Für Haushalte, Landwirtschaft sowie Ge- werbe, Handel und Dienstleistungen (GHD) sind die Schwerpunkte unterschiedlich. Bei den Haushalten liegen sie auf Heizungspumpen, Kühlanwendungen und im Be- reich der Konsumelektronik. Für das produzierende Gewerbe liegen sie dagegen bei Elektroantrieben, Kühlanwendungen und Prozessoptimierungen (wie z. B. bei Druckluft). Dabei liegen die Möglichkeiten der Stromersparnisse wiederum in ähnli- chen Anwendungen wie bei den Haushalten und zusätzlich beim effizienten Betrieb von Lüftungsanlagen. Im Bereich der Nutztierhaltung bieten vor allem die Beleuch- tung und Belüftung große Einsparpotenziale (vgl. auch Verband der Landwirt- schaftskammern 2009).

Zusammen ergibt sich eine mögliche Ersparnis von etwa 36,5 GWh bis 2050. Dies sind ca. 26 % des Stromverbrauchs von 2013. Hinzu kommt jedoch ein Mehrbedarf an Strom für Wärmeerzeugung und Mobilität von ca. 30 GWh, sodass der Strom- verbrauch im Jahr 2050 ca. 135,7 GWh beträgt, immer noch etwa 9 % weniger als 2013.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 41 4.3.2 Wärmesektor

Der Wärmebedarf teilt sich nach den Bereichen Haushalte und GHD auf. Besonders hervorzuheben ist bei der Beschreibung der Einsparpotenziale eine angestrebte Sa- nierungsrate von durchschnittlich 2,5-3,0 % auf einen durchschnittlichen Endener- giebedarf von 106 kWh/m²a für Haushalte und auch für GHD. Dafür gelten folgende technische Annahmen:

Wärmebedarf unsaniert

Bedarf Endenergie Effizienz Nutzenergie

Raumwärme 240 kWh/m2a 70 % 168 kWh/m2a Haushalte

Warmwasser 40 l/P.d 47 kWh/m2a 60 % 28 kWh/m2a Haushalte

Summe Haushalte 287 kWh/m2a 196 kWh/m2a

Raumwärme GHD 140 kWh/m2a 70 % 98 kWh/m2a

Prozesswärme GHD 80 kWh/m2a 60 % 48 kWh/m2a

Summe GHD 220 kWh/m2a 146 kWh/m2a

4-2: Wärmesektor – Wärmebedarf unsaniert (Quelle: Planungsbüro Graw)

Für den unsanierten Zustand wird angenommen, dass alle Gebäude im Zustand ihrer Errichtung sind und somit den Energiebedarf des Errichtungszustandes besit- zen (vgl. Tabelle 4-2).

Für den Bestand werden die Verbrauchsdaten des Jahres 2013 zur Ermittlung her- angezogen. Da die Verbrauchsdaten nicht nach dem Energieverbrauch für Raum- und Warmwasserwärme differenziert erhoben sind, wird für den Warmwasserver- brauch eine Annahme auf der Grundlage von statistischen Daten getroffen. Das gleiche gilt für die Effizienz der Wärmeerzeugungsanlagen. Da die Gebäude im Be- stand zum Teil schon saniert wurden, ist die tatsächlich verbrauchte Endenergie geringer als der angenommene Endenergiebedarf im unsanierten Zustand. Für die Effizienz der Wärmeerzeugungsanlagen werden auch hier Annahmen auf der Grundlage von statistischen Daten getroffen. Mit den Annahmen für die Effizienz, den Annahmen für den Warmwasserbedarf und den erhobenen Verbrauchsdaten lässt sich der Nutzenergiebedarf für den Bestand errechnen. Für die Stadt Cloppen- burg ist der sehr hohe Wärmebedarf je Quadratmeter Gewerbefläche für GHD im Vergleich zu anderen Regionen (vgl. Everding 2007) auffällig. Dieser lässt sich durch eine hohe Nutzungsdichte der im Stadtgebiet liegenden Gewerbeflächen und durch einen hohen Prozesswärmebedarf für die Lebensmittelindustrie begründen. Der GHD-Strombedarf ist dafür etwas niedriger als im Bundesdurchschnitt.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 42 Wärmebedarf Bestand 2013

Bedarf Endenergie Effizienz Nutzenergie

Raumwärme Haushalte 217 kWh/m2a 75 % 163 kWh/m2a

Warmwasser Haushalte 40 l/P.d 47 kWh/m2a 65 % 31 kWh/m2a

Summe Haushalte 264 kWh/m2a 194 kWh/m2a

Raumwärme GHD 125 kWh/m2a 75 % 94 kWh/m2a

Prozesswärme GHD 70 kWh/m2a 65 % 46 kWh/m2a

Summe GHD 195 kWh/m2a 140 kWh/m2a

4-3: Wärmesektor – Wärmebedarf Bestand (Quelle: Planungsbüro Graw)

Für den Zielzustand werden Zielwerte für die Einsparung beim Warmwasserbedarf, für den Nutzraumwärmebedarf der sanierten Gebäude und für die Effizienz der Wärmeerzeugungsanlagen angenommen. Diese gründen auf Studien (u. a. Ever- ding 2007, IWU) und durchgeführten Sanierungen an Bestandsgebäuden. Mit der Annahme einer mittleren jährlichen Sanierungsrate lassen sich dann der Nutz- und Endenergiebedarf im Zieljahr errechnen. Hierzu ist es notwendig, verschiedenste Akteure zu aktivieren, zuvorderst die Besitzer der Heizöl- und Erdgas-Feuerungs- anlagen, die vor über 20 Jahren installiert wurden. Der so errechnete Endenergie- bedarf bezieht sich dabei auf die Erzeugung von Wärme durch effiziente Verbren- nung von fossilen oder Erneuerbaren Brennstoffen.

Eine zusätzliche erhebliche Endenergieeinsparung wird auch durch den Einsatz von Wärmepumpen und Solarthermieanlagen erreicht. Beim Einsatz von Wärmepumpen kann der Energiebedarf um den Faktor 4 vermindert werden. Gut ausgelegte und effizient betriebene Solarthermieanlagen erreichen aufgrund des nur geringen Energiebedarfs für deren Pumpen enorme Endenergieeinsparungen mit Einspa- rungsfaktoren von 40-150.

Die Ansätze aus GHD sind auch auf Geflügelwirtschaft und Schweineproduktion übertragbar. Dafür gibt es spezielle Modelle zur Verbesserung der Heiztechnik und der Wärmedämmung (vgl. z. B. DGS 2013 und KTBL 2009).

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 43 Wärme- Ziel angestrebt 2050 Zielerreichung bedarf

Einsparung Nutzenergie Effi- Sanie- Nutzenergie Endenergie WW/PW zienz rungs- rate

Raumwärme 65 kWh/m2a 90 % 2,5 % 68 kWh/m2a 75 kWh/m2a Haushalte

Warm- 10 % 36 l/ 26 kWh/m2a 85 % 2,5 % 26 kWh/m2a 30 kWh/m2a wasser P.d Haushalte

Summe 91 kWh/m2a 94 kWh/m2a 105 kWh/m2a Haushalte

Raumwärme 50 kWh/m2a 90 % 3,0 % 50 kWh/m2a 56 kWh/m2a GHD

Prozess- 0 % 46 kWh/m2a 90 % 3,0 % 46 kWh/m2a 51 kWh/m2a wärme GHD

Summe 96 kWh/m2a 96 kWh/m2a 107 kWh/m2a GHD

4-4: Wärmesektor – Ziel Wärmebedarf (Quelle: Planungsbüro Graw)

Durch das angestrebte Ziel ergibt sich eine mögliche Ersparnis von knapp 610 GWh Wärme bis 2050 (vgl. Kap. 5.5.1). Dies sind etwas mehr als 50 % des Wärmever- brauchs 2013 (vgl. dazu auch Kap. 3.3.1).

4.3.3 Mobilitätssektor

Im Bereich Mobilität wird zwischen den verschiedenen Verkehrsarten unterschie- den. Zu jeder Verkehrsart wird für das Zieljahr eine prozentuale Einsparung für ver- schiedene Möglichkeiten der Einsparung angenommen. Negative Zahlen bedeuten folglich einen Zuwachs. Es wird beispielsweise in Studien der Bundesregierung da- von ausgegangen, dass Flug- und Schiffsverkehr moderat zunehmen werden, der Güterverkehr sogar stark (vgl. folgende Tabelle). Zudem werden Annahmen zum Anteil der E-Mobilität und zur Effizienz der verschiedenen Antriebsarten im Zieljahr getroffen. Auf die Effizienzsteigerung kann eine Stadt kaum Einfluss nehmen. Es wird davon ausgegangen, dass 7 % der individuellen Fahrten (MIV) vermieden und 13 % auf E-Mobile verlagert werden können. Auf die Ausnutzung dieser Potenziale kann eingewirkt werden.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 44 Mobilität MIV GV ÖPNV Flug Schiff Land- sonstiger und Forstw.

Verkehrsvermeidung 7 % -63 % 0 % -18 % -22 % 0 % 0 %

Verlagerung auf 0 % 21 % 0 % 0 % 0 % 0 % 0 % ÖPNV/ Schiene

Anteil E-Mobile 13 % 0 % 13 % 0 % 0 % 0 % 0 %

Effizienz 55 % 85 % 82 % 84 % 93 % 85 % 100 % Kraftstoffmobile

Effizienz E-Mobile 30 % 71 % 90 % 0 % 0 % 0 % 100 %

4-5: Annahmen zu Einsparungen im Bereich Mobilität für 2050 (Quelle: Planungsbüro Graw)

Zusammen ergibt sich eine mögliche Ersparnis von ca. 80 GWh bis 2050 (vgl. Kap. 5.3.1). Dies sind etwa 22,5 % des Verbrauchs für Mobilität im Jahre 2013.

4.3.4 Nicht-energetische Emissionen

Neben den betrachteten energetischen Emissionen werden auf dem Territorium der Stadt auch nicht-energetische Emissionen frei, z. B. aus Landwirtschaft und Moornutzung. Hier bestehen derzeit noch nicht bezifferbare Einsparpotenziale durch technische Neuerungen und Reduktion durch Schaffung von Kohlenstoffsenken, z. B. von wachsenden Moore und Wäldern.

4.4 Potenzial Wärmedichte

Das in Kapitel 3.3.4 beschriebene Modell ist Grundlage, an welchen Stellen in der Stadt Abwärme-Potenziale zu finden sind. Dadurch wird deutlich, in welchen Ge- bieten konzentriert Wärme benötigt wird. Die folgende Abbildung zeigt die Wärme- dichtekarte für die Stadt Cloppenburg. In der Karte sind zudem mögliche Abwärme- Quellen in der Stadt blau markiert. Dies können solche aus Gewerbe und Industrie sein, ebenso wie Abwärme, die bei der Verbrennung von Biogas anfällt. Auch aus dem Abwasser kann Heizwärme gewonnen werden. Deshalb sind in der folgenden Abbildung auch die Pumpstationen auf dem Stadtgebiet und das Klärwerk erfasst.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 45

4-6: Mögliche Wärmequellen und Verteilung der Wärmedichte auf dem Stadtgebiet von Cloppenburg (Quelle: Planungsbüro Graw)

In grün sind auf der Karte die Biogasanlagen markiert. Die Größe des Kreises zeigt dabei das Potenzial an thermischer Energie, das am Standort vorliegt. Auch bei den Pumpstationen ist das Potenzial durch die Größe des Kreises verdeutlicht. Die vio- letten Kreise auf den Gewerbegebieten zeigen ein dort mögliches Potenzial (inkl. möglicher zukünftiger Betriebe im Gewerbegebiet Cloppenburg-West). Genaue

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 46 Werte zu Energie, Leistung und Temperaturen konnten noch nicht von den Unter- nehmen geliefert werden. Der violette Punkt im Nordwesten der Stadt markiert die Kläranlage sowie den Verlauf der Hauptabwasserleitung. Auch die Wärme des Ab- wassers kann mittels Wärmepumpen genutzt werden (vgl. Kap. 4.2.4). Dies ist am Zu- und Ablauf der Kläranlagen und im Netz möglich. Viele der möglichen Ab- wärme-Quellen liegen außerhalb der Innenstadt. Besonders in der Innenstadt, wo die Wärmedichte besonders hoch ist, sind jedoch ideale Bedingungen für eine Wär- meversorgung über ein Netz gegeben. Deshalb wird in der folgenden Abbildung einmal in das Kerngebiet hinein gezoomt.

4-7: Mögliche Wärmequellen und Verteilung der Wärmedichte auf dem Innenstadtgebiet von Cloppenburg im Detail (Quelle: Planungsbüro Graw)

Die Abbildung zeigt, dass sich mitten in der Innenstadt eine große Biogas-KWK-An- lage befindet. Dieses beliefert das Krankenhaus nachhaltig mit Wärme. Auch einige Pumpstationen liegen in Bereichen mit hoher Wärmedichte. Jedoch sind die Durch- flussmengen hier nur teilweise und Temperaturen gar nicht bekannt. Die Potenziale können daher nur eingeschränkt, wie unter 4.2.4 beschrieben, ermittelt werden. Eine mögliche Maßnahme ist es, hier die Durchflussmengen und Temperaturen weiter zu ermitteln, um die Potenziale berechnen zu können und die Abwärme zu nutzen.

Auch in den Gewerbegebieten sind noch ungenutzte Abwärme-Potenziale zu ver- muten. Zum jetzigen Zeitpunkt liegen jedoch keine genauen Zahlen vor. In weite-

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 47 ren Gesprächen mit den ansässigen Betrieben sollte daher das Potenzial ermittelt werden.

Insbesondere bei den rot markierten Gebieten mit einer hohen Wärmedichte und zudem mit Abwärmepotenzialen (Punkte) muss diesbezüglich genauer untersucht werden, ob hier der Einsatz von Wärmenetzen, ggf. auch in Kombination mit der Nutzung von Abwärme, sinnvoll ist.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 48 5 Endenergie- und THG-Szenario

Mit den Ergebnissen zur Ausgangssituation und zu den Potenzialen kann ein Szena- rio entworfen werden, wie der Ausbaupfad vom Endenergie-Ist-Zustand zur Aus- nutzung der Potenziale gestaltet sein kann. Bei dem im Folgenden beschriebenen Endenergie-Szenario handelt es sich um ein Zielszenario zur Erreichung der durch die Annahmen gesetzten oben beschriebenen Potenziale. Dabei ist die Betrach- tungsebene weiterhin territorial.

Im Wärme-, Strom- und Mobilitätssektor ist weiterhin ein Energieimport notwendig. Im Strombereich ist dieser Import aufgrund des Windkraft-Ausbaus mit ca. 13 GWh/a nur gering. Betrachtet man alle drei Sektoren zusammen, muss bi- lanziell auch 2050 weiterhin Endenergie importiert werden.

Neben der Darstellung der Endenergie wird auch für THG ein Szenario entworfen. Dies erfolgt nach der oben beschriebenen Methode durch Umrechnung der End- energie in THG über Emissionsfaktoren.

5.1 Gesamtszenario Endenergie

Der Endenergiebezug der Stadt Cloppenburg sinkt nach dem Szenario von 2013 bis 2050 um knapp 849 GWh. Dies entspricht einer Reduktion um 50 %.

5-1: Gesamtszenario Endenergie der Stadt Cloppenburg bis 2050 (Quelle: Planungsbüro Graw)

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 49 Die Verringerung ist dabei gleichmäßig über die Jahre verteilt. Diese Verringerung im Endenergiebezug ergibt sich zum einen aus der Reduktion des Endenergiebe- darfes durch Sanierung und Effizienzsteigerung (die Verringerung des Bedarfes be- trägt ca. 727 GWh/ a), zum anderen aus dem Einsatz von Wärmeerzeugungsanla- gen, wie Solar- und Geothermie, welche die Wärmeenergie direkt vor Ort erzeugen und somit keinen Wärmebezug benötigen. Bei der Geothermie wird dieser Wärme- bezug zum Teil auf den Strombezug verlagert (Betriebsenergie der Wärmepumpen) und ist dort bilanziert. Nicht gleich verteilt ist jedoch, wie oben beschrieben, das Einsparpotenzial. Die folgende Abbildung macht deutlich, welch wichtigen Anteil der Bereich Wärme hat (knapp 748 GWh Einsparpotenzial). Anstrengungen sind aber auch im Strombereich notwendig, da die Einsparungen in diesem Sektor nur er- reichbar sind, wenn die hohen angenommenen Einsparungen im GHD- und Haus- haltssektor den Mehrbedarf durch E-Mobilität und die Wärmepumpen für die Geothermie überkompensieren.

5-2: Gesamtszenario Endenergieeinsparung in der Stadt Cloppenburg bis 2050 (Quelle: Planungsbüro Graw)

5.2 Gesamtszenario THG

Durch die Gleichverteilung der Endenergiereduktion ist auch die Abnahme der THG über die Jahre gleich verteilt. Durch die folgende Darstellung wird deutlich, dass die

THG-Emissionen im Wärmebereich mit 61 % (ca. 179.000 Tonnen CO2e) weniger stark sinken können als im Strombereich mit 74 % Reduktion (ca.

51.000 Tonnen CO2e). Am geringsten ist die Reduktion bei der Mobilität mit ca.

26 % (ca. 29.000 Tonnen CO2e). Insgesamt kann der Ausstoß von etwa

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 50 473.300 Tonnen CO2e 2013 auf etwa 213.700 Tonnen CO2e im Jahre 2050 um ca. 54,8 % sinken.

5-3: Gesamtszenario THG Stadt Cloppenburg bis 2050 (Quelle: Planungsbüro Graw)

5-4: THG-Einsparungen der Stadt Cloppenburg bis 2050 (Quelle: Planungsbüro Graw)

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 51 5.3 Szenario Mobilität

5.3.1 Endenergie Mobilität Der Endenergiebedarf für die Mobilität sinkt bis 2050 um ca. 22,5 % auf 272,8 GWh/a vor allem durch die Einsparungen im motorisierten Individualverkehr (MIV) (siehe unten stehende Grafik). Dies wird durch den steigenden Anteil der E- Mobile, aber auch durch Vermeidung, Verlagerung und effizientere Kraftstoffmobile in diesem Sektor bewirkt. Es wird angenommen, dass Güterverkehr (GV), Flugver- kehr und Schiffsverkehr zunehmen werden (vgl. Kap. 4.3.3).

Endenergieeinsparung lässt sich aber nicht nur nach den verschiedenen Sektoren unterscheiden, in denen diese erzielt werden. Ein wichtiges Kriterium bei der Ein- sparung ist, mit welchen Wirkmechanismen (Maßnahmen) die Einsparungen er- reicht werden. Dies ist vor allem wichtig, um entscheiden zu können, auf welche Einsparungen die Kommune direkt oder indirekt Einfluss nehmen kann.

5-5: Endenergiebedarf Mobilität bis zum Jahr 2050 (Quelle: Planungsbüro Graw)

So lassen sich die Einsparungen für die Stadt Cloppenburg auch nach dem Effizi- enzgewinn durch E-Mobile oder durch effiziente Kraftstoffmobile als Vermeidung und als Verlagerung auf effizientere Transportmittel (z. B. ÖPNV) darstellen. Der Umstieg auf E-Mobile wird dabei als Effizienzgewinn dargestellt, da gleiche Mobili- tätsleistung mit einem effizienteren Antrieb in Bezug auf die Endenergie erbracht wird.

Unter dieser Betrachtung erbringen die E-Mobile die zweitgrößte Einsparung nach effizienterem Kraftstoffeinsatz. Der nächstgrößte Anteil wird durch Verkehrsverla- gerung erzielt.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 52 5.3.2 THG-Emissionen Mobilität

Analog zur Energieeinsparung verhält sich die THG-Einsparung. Bedingt durch die größere Anzahl von E-Mobilen vor allem im MIV, welche mit Erneuerbarem Strom betrieben werden können, werden auch hier zusammen mit der Verlagerung die zweitgrößten Einsparungen nach dem effizienteren Kraftstoffeinsatz erzielt. Dabei muss auch hier beachtet werden, dass der zusätzliche Strombedarf im Stromsektor berücksichtigt wird. Durch den zunehmenden Güter-, Schiffs- und Flugverkehr ist die Vermeidung negativ. Das heißt, dass der Verkehr insgesamt zunimmt. Trotzdem können die Emissionen um ca. 26 % auf ca. 82.500 t CO2-Äquivalent gesenkt wer- den.

5-6: THG-Emissionen Mobilität bis 2050 (Quelle: Planungsbüro Graw)

Das Verhältnis in Bezug auf die Einsparmöglichkeiten ist bei den THG-Einsparungen analog zu denen bei der Energie. Das Hauptaugenmerk sollte daher in der Stadt Cloppenburg auf die E-Mobilität, die Verkehrsvermeidung und –verlagerung gelegt werden. In diesen Handlungsbereichen kann die Verwaltung durch Infrastruktur- maßnahmen direkt und indirekt Einfluss nehmen.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 53 5.4 Szenario Strom

5.4.1 Endenergie Strom In der folgenden Abbildung werden der Strombedarf und die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien für die Stadt Cloppenburg im zeitlichen Verlauf dargestellt. Dabei entwickelt sich der Ausbau der Erneuerbare-Energie-Anlagen stetig. Beson- ders deutlich wird die Auswirkung von Repowering und vom Zubau der Windkraft- anlagen sowie der Nutzung der Biobrennstoffe zur Verstromung. Nur durch die technische Effizienzsteigerung und ein größeres Klimaschutz-Bewusstsein der Be- völkerung und Unternehmerschaft kann sich der Strombedarf langfristig so entwi- ckeln, wie mit der blauen Linie in der folgenden Abbildung dargestellt. Die Stadt Cloppenburg geht besonders von hohen Einsparungen bei den Haushalten aus. Der Strombedarf muss hier von heute ca. 1.300 kWhauf 800 kWh pro Jahr und Einwoh- ner verringern. Es bleibt ein Bedarf an Stromimporten von außerhalb des Stadtge- bietes, der auch weiterhin für die Erstellung von Gütern für die Bewohner außerhalb der Stadt Cloppenburg benötigt wird. Bei dem PV-Ausbau zeigen sich nur noch begrenzte Potenziale (ca. 54%). Dies liegt daran, dass in den Jahren des PV-Booms ein großer Teil der sehr guten Potenziale genutzt wurde. Als sehr gute Potenziale werden bei den üblichen Solardachanalysen jene Dachflächen bezeichnet, die aufgrund ihrer Ausrichtung (horizontal und verti- kal) mindestens 90 % des optimal möglichen Potenzials nutzen. Dies sind in der Regel nur nahezu südlich ausgerichtete Flächen. Mittlerweile hat sich aber gezeigt, dass auch Ost- und Westflächen gute Erträge erbringen können und diese dem Stromlastgang besser angepasst sind. Dadurch kann sich das Solardachpotenzial um Größenordnungen erhöhen. Bei der angestrebten Solardachanalyse in Cloppen- burg ist dies mit einzubeziehen.

5-7: Strombedarf und –erzeugung Stadt Cloppenburg bis 2050 (Quelle: Planungsbüro Graw)

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 54 Die Einsparmöglichkeiten im Strombereich in der Stadt Cloppenburg werden, trotz des oben Genannten, für Haushalte kleiner angesehen als für Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleistung (vgl. Kapitel 4 und 8). Die Gründe für die Einsparungen können allgemein die Energieeffizienz in der Technik und ein Umweltbewusstsein der Bevölkerung sein. Dies wird durch eine genauere Betrachtung des Szenarios zur Stromnutzung deutlich.

5-8: Stromeinsparungen nach Stromnutzung Stadt Cloppenburg bis 2050 (Quelle: Planungsbüro Graw)

Im Bereich der Haushalte muss vor allem der Einsatz energiesparender, also ener- gieeffizienter Geräte gefördert werden. Dabei muss beachtet werden, dass diese Einsparung nicht durch Rebound-Effekte, wie zusätzliche Anschaffung weiterer Ge- räte aufgehoben wird (besonders gut zu beobachten im Multimediabereich, wo ein alter Röhrenfernseher gegen drei energiesparende Großbildfernseher getauscht wird). Hier spielt das Thema Suffizienz eine entscheidende Rolle.

Im gewerblichen Bereich ist Suffizienz direkt kein Handlungsfeld, sondern wird nur indirekt durch Konsumverzicht bei den Verbrauchern wirksam. Im gewerblichen Bereich müssen effiziente Maschinen und Produktionsverfahren die angestrebte Einsparung erbringen.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 55 So ist in folgender Abbildung gut zu erkennen, dass der meiste Strom für Gewerbe (inkl. Industrie), Handel und Dienstleistung verwendet wird. Daher sind dort auch große Einsparungen möglich. Wie bereits beschrieben, wird zusätzlicher Strom für Wärmepumpen und E-Mobilität benötigt. Auch die großmaßstäbige Landwirtschaft hat einen wesentlichen Anteil am weiteren Strombedarf. Stromwärmespeicher nehmen eine untergeordnete Rolle ein. Es handelt sich dabei vornehmlich um Nachtspeicherheizungen, die, wenn sie zukünftig vermehrt eingesetzt werden, effi- zienter sein werden als heutige Modelle.

5-9: Strombedarf nach Nutzungsgruppen bis 2050 (Quelle: Planungsbüro Graw)

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 56 5.4.2 THG-Emissionen Strom

Wie in Kapitel 2.2 zur Methodik beschrieben, wurden die THG-Emissionen anhand der Emissionsfaktoren berechnet. Die nachfolgende Abbildung zeigt deutlich, dass die lokalen THG-Emissionen trotz des erhöhten Einsatzes Erneuerbarer Stromerzeugung sinken. Auch für Erneuerbare Stromerzeugung fallen THG-Emissionen an, aber durch die konsequentere Wär- meauskopplung bei der Biomasse-Nutzung werden die Zuwächse kompensiert.

5-10: THG-Emissionen der Stromerzeugung in der Stadt Cloppenburg bis 2050 (Quelle: Planungsbüro Graw)

Die Emissionen steigen pro Energieträger proportional zur erzeugten Energie. Weil der Strombedarf nur zu einem Teil durch territoriale Erneuerbare Energieerzeu- gungsanlagen gedeckt werden kann, muss Strom von extern importiert werden, da die Erzeugung in KWK-Anlagen 2013 noch kaum ins Gewicht fällt. Diese Emissionen fallen nicht auf dem eigenen Territorium an, müssen diesem aber bilanziell zuge- rechnet werden:

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 57

5-11: THG-Emissionen Strombedarf Stadt Cloppenburg bis 2050 (Quelle: Planungsbüro Graw)

Bei der Betrachtung der THG-Emissionen für Strom nach den Nutzergruppen ist auch hier der Bereich von GHD der größte Verursacher. Mit Abstand folgen die Haushalte. Aufgrund des zusätzlichen Strombedarfs für Wärmepumpen und E-Mobilität würden die Emissionen, ohne die zuvor genannten Energieeinsparungen, zum Jahr 2050 sogar ansteigen. Die Einsparungen werden vor allem durch den ver- besserten Strommix erbracht. Sollen also Emissionen vermindert werden, so müs- sen die wichtigsten Maßnahmen hier ansetzen.

5.5 Szenario Wärme

5.5.1 Endenergie Wärme

Wärme lässt sich nur bedingt transportieren. Möglich ist dies bei den Energieträgern der Biomasse als Stückgut (z. B. Holz) oder Gas (z. B. Biomethan). Da Energie zur Wärmeerzeugung von extern bezogen werden muss, wird für die Bilanz angenom- men, dass dieser Bezug aus fossilen Brennstoffen besteht. Es ist im regionalen Zu- sammenhang aber auch möglich, die fehlende Energie als Biomasse in Form von Stückgut oder Biomethan, z. B. aus dem Landkreis, zu beziehen. Für die Wärme- energie aus Geothermie müssen Wärmepumpen eingesetzt werden. Diese benöti- gen Strom, der im Strombereich berücksichtigt wird (vgl. Kapitel 5.4).

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 58

5-12: Wärmebedarf nach Nutzung: Die Haushalte mit Raumwärme und Warmwasserwärme, das Gewerbe, Handel und Dienstleistungen (GHD) mit Raumwärme und Prozesswärme, bis 2050 (Quelle: Planungsbüro Graw)

Bei der Betrachtung der Verwendung zeigt sich, dass bei der Wärme der Verbrauch im Bereich GHD mit einem Anteil von 74 % zukünftig immer noch wesentlich höher ist als der im Bereich der Haushalte. Für Raumwärme wird darüber hinaus bei den Haushalten über 71 % des Energieverbrauchs verwendet. Warmwasser nimmt nur einen geringeren Teil für sich in Anspruch. Anders verhält es sich bei GHD. Hier wird die Wärme fast zu gleichen Teilen für Raum- und Prozesswärme benötigt. Dies ist auf den hohen Wärmebedarf der Lebensmittelindustrie für Prozesse zurückzu- führen. Bei allen Verwendungen kann über die Jahre eine deutliche Reduktion er- reicht werden.

Der Wärmebedarf in der Stadt Cloppenburg wird vor allem durch die Sanierung im Gewerbe stark reduziert. Mit der getroffenen Annahme für die Sanierungsraten von bis zu 2,5 % für Haushalte und 3 % für GHD wird das Sanierungsziel bei GHD schon vor 2050 erreicht, bei den Haushalten 2050 zu mehr als 90 % erreicht. Da- mit der verbleibende Wärmebedarf bis 2050 stärker durch Erneuerbare Energieträ- ger gedeckt werden kann, müssen diese ausgebaut werden. Bilanziell besteht aber auch 2050 eine Wärmeunterdeckung. Etwa 71 % der Wärme müssen importiert werden (vgl. Grafik auf der nächsten Seite). 2050 übernehmen Solarthermie (mit etwa 13 %), die oberflächennahe Geothermie (mit etwa 10 %) und die Biomasse (mit etwa 3 %) den größten Anteil der Erneuerbaren Wärmeerzeugung. Dabei muss das Geothermiepotenzial zu 67 % ausgeschöpft werden.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 59

5-13: Wärmebedarf und -erzeugung nach Energieträgern bis 2050 (Quelle: Planungsbüro Graw)

5.5.2 THG-Emissionen Wärme

Vor allem durch den steigenden Anteil an Erneuerbaren Energien im Wärmeener- giemix nehmen die THG-Emissionen für die Wärmegestehung stark ab. Da große Teile der Erneuerbaren Wärmeerzeugung aus Solar- und Geothermie erbracht wer- den, welche mit einem hohen Anteil an Erneuerbarem Strom betrieben werden, sind diese nur mit sehr geringen Emissionen verbunden. Den größten Teil der Emis- sionen nehmen daher die verbleibenden fossilen Energieträger ein.

Die bei der Erneuerbaren Wärmeerzeugung entstehenden Emissionen werden im Wesentlichen durch Solar- und Geothermie verursacht, auch weil die Emissionen der Biomasse-Wärme der Stromerzeugung angelastet werden. Da die Wärmepum- pen, die zur Erzeugung der Wärme benötigt werden, zum Teil noch mit fossil er- zeugtem Strom betrieben werden, lassen sich diese verringern, wenn der Anteil an Erneuerbarem Strom erhöht werden kann.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 60

5-14: THG-Emissionen Wärmebedarf und -erzeugung nach Energieträger bis 2050 (Quelle: Planungsbüro Graw)

5-15: THG-Emission nach Wärmeerzeugungsart (Quelle: Planungsbüro Graw)

Bei der Betrachtung zeigt sich, dass auch bei der Wärme die THG-Reduktion der Endenergiereduktion ähnelt, was durch die Berechnung über Faktoren zu erwarten ist. Auf zwei Besonderheiten soll an dieser Stelle hingewiesen werden: Für die Pro- zess- und Warmwasserwärme kann die Energie maximal um 30 % reduziert wer- den. Bei den THG-Emissionen fällt die Reduzierung wesentlich höher aus. Dies ist

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 61 durch den Einsatz der Solartechnik möglich, welche besonders bei einem Teil der Prozess- und Warmwasserwärme gut eingesetzt werden kann.

Den größten Anteil leisten dabei die Sanierung im Bereich GHD und der verbesserte Mix bei der Wärmeerzeugung. Daher ist im Wärmebereich ein hoher Anteil Erneuer- barer Wärmeerzeugung anzustreben, damit die möglichen Reduzierungen der THG-

Emissionen um ca. 60 % auf ca. 115.900 t CO2e pro Jahr erreicht werden.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 62 5.5.3 Wärmedichte

Mit Hilfe der GIS lässt sich auch ein Szenario der Wärmedichteverteilung für die Stadt Cloppenburg modellieren. Die Grundlagen der Karte und die Stadtraumtypen sind dabei dieselben wie für den Ist-Zustand. Jedoch wird den Stadtraumtypen nun ein spezifischer Wärmebedarf zugeordnet, den die Gebäude bei einer Vollsanierung erreichen können. Zu beachten ist dabei, dass nicht jedes Gebäude durch eine Sa- nierung auf Passivhausstandard gebracht werden kann. Daher wurde jeweils ein Wert zugeordnet, der durch eine Vollsanierung der Gebäude realistisch zu erreichen ist. Für die Ein- und Mehrfamilienhäuser wird daher im Szenario nicht nach Baual- tersklassen unterschieden. Die zugeordneten Werte sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.

Stadtraumtypen Spezifischer Wärmebedarf in kWh/ m² a

Einfamilienhäuser 80,00

Mehrfamilienhäuser 60,00

Gewerbe und Industrie 50,00

Zweckbauten Schule 65,00

Berufsschule 50,00

Turnhalle 70,00

Kindergarten 75,00

Schwimmbad 1.000,00

Wohnheim 90,00

Verpflegungseinrichtung 105,00

Mehrzweckhalle 70,00

Verwaltungsgebäude 55,00

Klinik 201,00

5-16: Spezifischer Wärmebedarf in kWh/ m² a nach Stadtraumtypen für die Szenarioanalyse (Quellen: Everding 2007, Genske 2009, Genske 2010, VDI 2012)

Genau wie für den Ist-Zustand werden diese Werte mit der Energiebezugsfläche (EBF) multipliziert, um den Wärmebedarf der einzelnen Stadtraumtypen zu erhal- ten. Die EBF ist, wie bereits beschrieben, die beheizte Fläche der Gebäude. Der so berechnete Wärmebedarf wird dann auf die Gesamtfläche des jeweiligen Stadt- raumtyps bezogen und so die Wärmedichte berechnet. In der folgenden Abbildung ist die Wärmedichte für das Szenario dargestellt. Da die dörflich-kleinteiligen Strukturen für die Wärmedichte von geringerer Bedeutung sind, zeigt die folgende Abbildung nur einen Ausschnitt aus dem Stadtgebiet Cloppenburgs.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 63

5-17: spezifischer Energiebedarf in Cloppenburg bei vollständiger Sanierung im Detail (Quelle: Planungsbüro Graw)

Aufgrund der unterschiedlich dichten Bebauung ist die Wärmedichte trotz ähnlichem spezifischen Wärmebedarfs auch bei einer Vollsanierung verschieden. Daher lohnen sich in den rot und orange markierten Gebieten auch nach einer Sanierung noch Wärmenetze. Während die Wärmedichte in Wohngebieten sich stark reduzieren kann und überwiegend im grünen Bereich liegt, ist sie in Zweckbau- und Gewerbe- gebieten nach wie vor hoch. Eine Maßnahme, die sich aus dieser Karte ergibt, ist, sich die Gebiete, die auch nach einer Sanierung noch eine Wärmedichte im gelben oder roten Bereich aufweisen, genauer anzuschauen. Dabei sollte die Eignung die- ser Gebiete für die Installation und den Betrieb von Wärmenetzen überprüft wer- den. Besonders, wenn diese Gebiete in der Nähe einer Abwärmequelle liegen, sind sie für Wärmenetze interessant. Die folgende Abbildung zeigt die Wärmedichte nach Sanierung für Cloppenburg und die möglichen Wärmequellen.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 64

5-18: Wärmedichte und Abwärmequellen nach einer Sanierung der Gebäude für die Stadt Cloppenburg (Quelle: Planungsbüro Graw)

Auch hier ist vor allem das Gebiet der Innenstadt von besonderem Interesse, da hier die Wärmedichte besonders groß ist. Daher ist dieses Gebiet nochmal im Detail dargestellt.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 65

5-19: Wärmedichte und Abwärmequellen nach einer Sanierung der Gebäude für die Stadt Cloppenburg im Detail (Quelle: Planungsbüro Graw)

Besonders in Gewerbegebieten ist demnach auch nach einer Sanierung noch eine hohe Wärmedichte zu erwarten. In diesen Gebieten fällt auch durch die Produkti- onsprozesse möglicherweise Abwärme an. Es sollte daher, wie bereits beschrieben, geprüft werden, an welchen Standorten Abwärme anfällt und ob diese direkt vor Ort genutzt werden kann. Auch in der Nähe der Pumpstationen und Biogasanlagen finden sich einige Gebiete mit relativ hoher Wärmedichte. Diese könnten aus der Wärme des Abwassers ihre Wärmeenergie beziehen. Zweckbauten weisen in dieser Karte ebenfalls oft eine hohe Wärmedichte auf, denn die zu beheizende Fläche ist bei Zweckbauten oftmals recht groß. Jedoch müssen die Nutzungszeiten lang genug sein, um langfristig genug Wärme aus dem Netz abzunehmen. Dies muss im Ein- zelfall geprüft werden.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 66 6 Wertschöpfung

Um den Umbruch des strukturellen Wandels zu einem effizienten Klimaschutz transparent zu gestalten, ist es sinnvoll Indikatoren einzusetzen. Ein wichtiger mo- netärer Indikator für eine ökonomische Transparenz ist die regionale Wertschöp- fung. Durch diese lässt sich das ökonomische Potenzial für den Einsatz der ökologi- schen Maßnahmen abbilden. So zeigt sich, wie hoch die Wertschöpfung für eine Kommune durch den Einsatz von Anlagen zur Nutzung Erneuerbarer Energien ist. Im Grunde genommen stellt die Wertschöpfung ein grobes Betriebsergebnis pro Jahr einer Region dar. Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (Hirschl 2010) definiert dies folgendermaßen: „Der Begriff der Wertschöpfung im Allgemei- nen sowie der kommunalen Wertschöpfung im Speziellen wird sehr uneinheitlich verwendet. Wir definieren die „Schöpfung“ von ökonomischen Werten auf kommu- naler Ebene als Zusammensetzung aus:

 den erzielten Gewinnen (nach Steuern) beteiligter Unternehmen,  den Nettoeinkommen der beteiligten Beschäftigten und  den auf Basis der betrachteten Wertschöpfungsschritte gezahlten Steuern. Bei letzteren stehen bei kommunaler Betrachtung insbesondere die Gewerbesteuer auf die Unternehmensgewinne sowie die Steuern auf die Einkommen, die den Kommunen anteilig zurückfließt, im Vordergrund.“ Für die Wertschöpfungsberechnung wird vorausgesetzt, dass ein ausreichendes Investitionskapital für die Errichtung der potenziellen EE-Anlagen in der Region vor- handen ist. Die Wertschöpfungsberechnung wird auf dem Basisjahr 2013 und des darauf aufbauenden möglichen Ausbaupfads der verschiedenen Erneuerbaren Ener- gietechnologien der Stadt Cloppenburg erstellt. Abweichend zum technischen Po- tenzial ist über die wirtschaftliche Entwicklung über 2030 hinaus keine seriöse Ab- schätzung möglich (vgl. LK OS 2014).

Der Wertschöpfungsberechnung liegt eine Indikatorenmatrix zugrunde, die für den „Masterplan 100 % Klimaschutz“ im Landkreis Osnabrück (LK OS 2014) entwickelt wurde. Anhand dieser Indikatoren werden die aus der Potenzialberechnung ermit- telten Erzeugungspotenziale der Wertschöpfung zugeordnet. Damit zeigt sich, wel- che Wertschöpfung durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien in der Stadt Clop- penburg entsteht. Wie groß der tatsächliche Anteil ist, der in der Stadt verbleibt, bleibt jedoch offen. Für eine genauere Aussage sind Angaben z. B. über Erwerbstä- tige nach Wirtschaftszweigen der Region notwendig, um diesen den möglichen Wertschöpfungsteil zuzuweisen. Darüber hinaus würden bei der Betrachtung der Wertschöpfung auf verhältnismäßig kleinem wirtschaftlichem Territorium, wie bei der Stadt Cloppenburg, die Effekte direkt hinter der Stadtgrenze schon nicht mehr berücksichtigt werden. Ein Handwerker besitzt beispielsweise einen weit größeren Aktionsradius, in dem er für Kunden tätig ist, als eine Stadt allein. Und nicht jedes Gewerk ist in jeder Stadt vorhanden. Damit verteilt sich die Wertschöpfung auf ein größeres Territorium als das der Stadt Cloppenburg.

Die einzelnen Werte der folgenden Wertschöpfungsberechnung beziehen sich auf ein Wirtschaftsjahr und sind über den Zeitraum 2013 bis 2020 gemittelt. Die An- gabe der Geldmenge pro erzeugter Energieeinheit (in Euro pro kWh) ist über die

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 67 technische Spezifikation und Anlagen-Dimensionierung eines EE-Sektors gemittelt. Basis für die Cent-Angaben ist jeweils sind die aktualisierten Werte von Hirschl 2010. In der Summe zeigt sich, dass eine Wertschöpfung von rund 10.628.000 Euro pro Jahr erzielt werden kann. Im Einzelnen sind in nachfolgender Tabelle die monetären Potenziale für die EE-Sektoren aufgelistet.

EE-Strom-/ -Wärme- Erzeugung Durchschnitt Wertschöpfung Potenzial EE im Sektor

2013-2020

in GWh €/ kWh €/ a

Strom: 60,35 0,056 3.379.688,12 €

Biogas 25,56 0,059 1.508.141,72 €

Windenergie 18,81 0,055 1.034.686,16 €

Photovoltaik 12,58 0,046 578.899,24 €

Freiflächen-PV 3,39 0,076 257.961,01 €

Wasserkraft 0,00 0,096 0,00 €

Wärme: 59,00 0,123 7.247.940,61 €

Solarthermie 8,34 0,234 1.952.637,06 €

Wärmepumpen 2,32 0,095 220.028,35 €

Biobrennstoff thermisch 48,34 0,105 5.075.275,19 €

Gesamt 119,35 10.627.628,73 €

6-1: Wertschöpfung nach Energieträgern (Quelle: Planungsbüro Graw)

Die Summe beinhaltet nicht nur die Anlage selbst. So wird auch durch Aufträge für Beratung, Planung, Analyse, Wartung, Instandhaltung, Pflege usw., die häufig von denselben regionalen Unternehmen durchgeführt werden, Wertschöpfung generiert. Darüber hinaus bestehen potenzielle Aufträge für Hilfsenergie, Substrate oder Brennstoffe, also solche Aufträge, die neue Märkte und einen neuen Energiehandel auslösen. Im Weiteren können auch Aufträge im Bereich der Versicherungs- und Finanzbranche entstehen. Es zeigt sich also, dass der Klimaschutz neben dem Po- tenzial für den EE-Anlagen-Betreiber auch verschiedene andere Wertschöpfungs- ketten in der Region entstehen lässt (vgl. LK OS 2010). Das gewonnene neue Ein-

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 68 kommen steht zudem zum größten Teil für Konsum oder Neuinvestitionen in der Region zur Verfügung.

Somit kann die Stadt Cloppenburg ihre notwendige Rolle im Ausbau der Erneuer- baren Energien einnehmen und zudem einen hohen Mehrwert erzielen. Nur durch den Ausbau können die bisher importierten Energierohstoffe oder Endenergie durch regionale Energiequellen, Technologien und Dienstleistungen gedeckt und ersetzt werden. Zudem kann durch die sich entwickelnden Wertschöpfungsschritte eine positive regionalwirtschaftliche Wirkung ausgeübt werden.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 69 III. AKTEURE UND UMSETZUNG

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 70 7 Akteursbeteiligung

Um eine Reduzierung klimaschädlicher Emissionen erfolgreich zu erreichen und da- mit einhergehende Maßnahmen aus unterschiedlichen Handlungsfeldern umzuset- zen, sind die verschiedenen beteiligten Bevölkerungsgruppen mit einzubeziehen. Dadurch kann eine Beteiligung bei der Umsetzung des Vorhabens gewährleistet bzw. das Vorhaben mitgetragen werden.

Wie unter Methodik beschrieben, wurde der Prozess der Akteursbeteiligung in ver- schiedene Phasen und Akteure aufgeteilt. Der thematischen Erarbeitung dieser Kli- maschutzteilkonzepte Erneuerbare Energien und Integrierte Wärmenutzung gingen das Integrierte Klimaschutzkonzept und die Einstellung der Klimaschutzmanagerin voraus. Nach einer Analysephase folgte der Auftakt mit der Bekanntgabe des Vor- habens am 2. Februar 2016. Am 15. März 2016 fand der Workshop zu Erneuerba- ren Energien und am 12. April 2016 zur Integrierten Wärmenutzung statt. Darauf aufbauend wurde am 11. Mai 2016 der Workshop „Von der Maßnahme zum Hand- lungskatalog“ durchgeführt.

7-1: Auftaktveranstaltung (Quelle: Stadt Cloppenburg)

Bereits beim Auftakt wurden Ansätze erarbeitet und die bisherige Arbeit des Klima- schutzmanagements diskutiert (vgl. Protokoll im Anhang). Darauf angepasst wur- den die Workshops gestaltet. In den ersten Workshops wurden Maßnahmen und Maßnahmenansätze entwickelt (vgl. Protokolle im Anhang).

Der erste Workshop hatte den Fokus auf Erneuerbaren Energien und dabei etwas mehr auf der Strom-Erzeugung, da der zweite Workshop den Fokus auf Integrierter

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 71 Wärmenutzung hatte. Daraus ergaben sich die für Cloppenburg getroffenen An- nahmen (vgl. Kapitel 8). Zudem wurde der Stand der Maßnahmen aus dem Inte- grierten Klimaschutzkonzept vorgestellt (vgl. Protokoll im Anhang) und die oben genannten Maßnahmen-Ansätze entwickelt.

Der zweite Workshop wurde in seiner Konzeption etwas abgewandelt, da sich aus dem ersten Workshop ein Vortrag zu einem Wärmenetz-Beispiel ergab (vgl. Proto- koll im Anhang). Danach wurden die oben genannten Maßnahmen-Ansätze aus der Diskussion um die Annahmen (vgl. Kapitel 8) entwickelt.

Zur Vorbereitung des dritten Workshops erfolgte eine Aufbereitung zu Maßnahmen- blättern. Beim dritten Termin bearbeiteten die Anwesenden die Maßnahmenblätter weiter, so dass daraus ein Handlungskonzept entstand. Auch dazu befindet sich die Dokumentation im Anhang. Begleitend zu den öffentlichen Veranstaltungen wurden Einzelgespräche mit Ak- teuren geführt (z. B. Fachabteilungen der Verwaltung, Energieversorger). Die Er- gebnisse aus der Akteursbeteiligung wurden zusammen mit der Fachanalyse aus- gewertet, wo essentielle Daten recherchiert und evaluiert wurden (vgl. Abschnitt II). Die Auswertung floss in den kompakten Handlungskatalog mit ein (siehe An- hang), dessen Entwicklung und Inhalte im folgenden Kapitel zur Maßnahmen-Ent- wicklung näher beschrieben sind.

Die gesamten Ergebnisse der einzelnen Prozessketten flossen aufgearbeitet in die- ses Konzept ein und wurden und werden darüber hinaus auch der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt (Abschlussveranstaltung am 22.08.2016 und Veröffentlichung des vorliegenden Dokuments). Zudem werden die Ergebnisse dem Rat der Stadt Cloppenburg vorgestellt und nach Drucklegung dieses Konzeptes zum Beschluss vorgelegt, der zur Umsetzung der dargelegten priorisierten Maßnahmen führen soll.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 72 8 Annahmen-Entwicklung

Wie bereits beschrieben, wurden in den Workshops die Annahmen diskutiert, die die Entwicklung der Potenziale und des Potenzialausschöpfungsgrades bis 2050 be- schreiben sollen. Zu Orientierung waren Annahmen basierend auf dem Leitszenario der Deutschen Bundesregierung (BMU 2007) und der WWF-Studie (WWF 2009) sowie dem „Masterplan 100 % Klimaschutz“ vorgegeben. Die gemachten Angaben ergeben sich bis auf Mobilität aus dem Konsens der Workshop-Teilnehmer:

Mobilität

MIV

Verkehrsvermeidung 7 %

Verlagerung auf ÖPNV/ Schiene 0 %

Anteil E-Mobile 13 %

GV

Verkehrsvermeidung -63 %

Verlagerung auf ÖPNV/ Schiene 21 %

ÖPNV

Verkehrsvermeidung 0 %

Anteil E-Mobile 13 %

Flug

Verkehrsvermeidung -18 %

Verlagerung auf ÖPNV/ Schiene 0 %

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 73 Wärmebedarf

Ziel/ Einsparung

Raumwärme HH 65 kWh/m²a

Warmwasserwärme HH 10 %

Raumwärme GHD 50 kWh/m²a

Prozesswärme GHD 0 %

Sanierungsrate

Raumwärme HH 2,5 %

Warmwasserwärme HH 2,5 %

Raumwärme GHD 3,0 %

Prozesswärme GHD 3,0 %

Wärmeerzeugung

Solarthermie Ziel

Deckungsgrad HH WW 80 %

Deckungsgrad HH RW 30 %

Potenzialausschöpfung 50 %

Deckungsgrad GHD PW 50 %

Deckungsgrad GHD RW 30 %

Potenzialausschöpfung 70 %

Geothermie

Potenzialausschöpfung 67 %

Biogas

Siehe Angaben unter Stromerzeugung

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 74 Stromerzeugung

PV-Freiflächen Ziel

Anteil landw. Flächen 0 %

Parkplatzflächen etc. 85.000 m²

Wind

Anlagengröße 3.000 kW

Neue Anlagen bis 2025 0

Neue Anlagen bis 2050 6

Repower Anlagen 4

Wasserkraft

Anlagenzahl 0

Anlagenleistung

Vollbenutzungsstunden

Strombedarf Ziel/ Einsparung

Haushalte 800 kWh/EW.a

Landwirtschaft -20 %

GHD - Industrie -20 %

Biogas Ziel

Nutzung Wärme 90 %

Verwertung in KWK 100 %

Anteil Güllenutzung 50 %

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 75 Flächennutzung für Energieanwendungen

Grünfläche: unbewaldet 5 %

Grünfläche: Wald 90 %

Landwirtschaft 10 %

Ernterückstände

Anteil an Ackerflächen 50 %

Davon verwertbar 50 %

8-1: Annahmen-Entwicklung aus dem 1.+2. Workshop (Quelle: Planungsbüro Graw)

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 76 9 Maßnahmen-Entwicklung

9.1 Überblick

Die Entwicklung und Sammlung von konkreten Maßnahmen ist ein wichtiges Ergeb- nis des Integrierten Klimaschutzkonzepts und der Klimaschutzteilkonzepte Erneuer- bare Energien und Integrierte Wärmenutzung. Sie machen die zahlreichen beste- henden Querbezüge zu unterschiedlichen Akteuren und Handlungsfeldern deutlich. Die Maßnahmen aus dem Integrierten Klimaschutzkonzept sind nach heutiger Sicht folgendermaßen zu bewerten: In Kapitel 3.2 wurden bereits die wichtigsten durchgeführten Klimaschutzmaßnah- men aufgeführt, insbesondere die Besetzung des Klimaschutzmanagements durch eine Klimaschutzmanagerin. Nicht umgesetzt wurden einige Maßnahmen, weil die Zuständigkeiten woanders liegen, z. B. beim Landkreis. Zudem lag der Fokus bei einigen Maßnahmen auf dem Neubau, sollte aber zur Erreichung der Klimaschutz- Ziele stärker auf den Altbestand ausgerichtet werden. Eine Übersichtsmatrix findet sich im Protokoll zum 1. Workshop (siehe Anhang). Der gesamte Komplex von Ideen, der während des Entstehungsprozesses dieser Klimaschutzteilkonzepte für die Stadt Cloppenburg zusammengeführt wurde, stellt ein hohes Gut für die Entwicklung dar. Die Maßnahmen werden als Handlungska- talog zusammengefasst, welcher die Arbeit im Klimaschutzmanagement struktu- riert. Im Beteiligungsprozess wurde allen in der Stadt Cloppenburg die Möglichkeit gegeben, Klimaschutzmaßnahmen zu identifizieren und zu diskutieren. Nur wenige haben dies auch wahrgenommen. Eine wichtige kontinuierliche Maßnahme bleibt die Öffentlichkeitsarbeit zur Beteiligung derjenigen, von denen die weitere Ent- wicklung des Klimaschutzes maßgeblich abhängt. Die identifizierten Handlungsfel- der sind:

 Interne Organisation, Stadtentwicklung und Beschaffung,  Energieeinsparung Gebäude und Anlagen,  Energie/ Erneuerbare Energie,  Mobilität,  Kommunikation, Kooperation und Bildung. Nachstehend wird ein zusammenfassender Überblick über die Maßnahmentitel und Inhalte gegeben. Die Maßnahmenblätter finden sich in den Protokollen und im Handlungskatalog im Anhang. Enthalten sind darin u. a. die Darstellung der Wirk- samkeit der Maßnahmen zur Erreichung der Klimaschutzziele durch Angabe der Energie- und THG-Reduktion und die zeitliche Priorisierung. Die regionale Wert- schöpfung ist zentral im Kapitel 6 beschrieben worden und wird in den einzelnen Maßnahmenblättern detailliert betrachtet.

Aufgrund der als nahezu gleichbleibend prognostizierten Einwohnerzahl ist der Be- zug zur demographischen Entwicklung nicht extra aufgeführt, sondern in den ein- zelnen Maßnahmen enthalten, z. B. durch Bezug auf eine bestimmte Bevölkerungs- gruppe.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 77 9.2 Interne Organisation, Stadtentwicklung und Beschaffung

Hauptaufgabe ist die unten detailliert beschriebene Weiterentwicklung des Klima- schutzmanagements. Die Aufgabe der Klimaschutzmanagerin war bisher schon die Umsetzung des Integrierten Klimaschutzkonzepts mit einer kontinuierlichen Evalu- ierung der kommunalen Klimaschutzaktivitäten (Monitoring und Controlling). Mit dieser hier vorliegenden Weiterentwicklung der Klimaschutzaktivitäten besteht ein neuer Handlungskatalog. Dabei unterstützt das Klimaschutzmanagement die Maß- nahmenumsetzung, den Informationsfluss innerhalb und außerhalb der Verwaltung sowie die Initiierung der Zusammenarbeit und Vernetzung wichtiger Akteure. Dies dient u. a. der Auswahl und Entwicklung eines Modellprojektes. Für weitere Förde- rungen, aber insbesondere zur Bekräftigung der Klimaschutzaktivitäten ist beab- sichtigt, einen Ratsbeschluss herbeizuführen.

Bei der Anpassung der inneren Organisation geht es also darum, Klimaschutz weiter in bestehende Verwaltungsaufgaben zu implementieren, Beschaffung und Reiseak- tivitäten der Verwaltung nach Klimaschutz-Aspekten zu bewerten und als Vorbild für verschiedene Nutzergruppen von Energie zu wirken. Dafür soll das Klima- schutzmanagement verstetigt werden.

Langfristig kann regionale Energiepolitik zu einer ganzheitlichen Stadt- und Regio- nalentwicklungsstrategie ausgebaut werden und bietet zahlreiche konkrete Hand- lungsoptionen. Wenn Klimaschutz in bestehende Verwaltungsaufgaben implemen- tiert wird, sind die klimarelevanten Handlungsmöglichkeiten deutlich erkennbar. Die Optionen können dann in kommunale Planungs- und Entwicklungskonzepte einflie- ßen, die turnusmäßig aktualisiert oder für bestimmte Zwecke erstellt werden (Ver- kehrskonzepte, ILEK etc.).

1.1 Politischer Beschluss zur Umsetzung der Klimaschutzteilkonzepte

1.2 Verstetigung des Klimaschutzmanagements

1.3 Klimaschutz-Controlling 1.4 Analyse Hemmnisse

1.5 Klimaschutz in kommunale Planungs- und Entwicklungskonzepte einbringen 1.6 Übergeordnete rechtliche Rahmenbedingungen einfordern

1.7 Klimaschutzsiedlungen 1.8 Entwicklung Neubausiedlung am Neuendamm 1.9 Klimaschutz im Fuhrpark

9-1: Maßnahmen im Bereich Interne Organisation, Stadtentwicklung und Beschaffung

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 78 9.3 Energieeinsparung Gebäude und Anlagen

Energieeinsparung in öffentlichen Gebäuden und kommunales Energiemanagement für Gebäude erfolgen durch direkten Zugriff der Stadtverwaltung. Hier kann die Stadt Vorbildfunktion einnehmen. Bei der Straßenbeleuchtung ist bereits ein gutes Beispiel gegeben, das weitergeführt werden soll.

Potenziale für die kommunalen Liegenschaften sollen über ein Klimaschutzteilkon- zept (BMUB-gefördert) genauer erhoben und ausgewertet werden. Daraus ist ein kommunales Energiemanagement zu entwickeln. Für einzelne Quartiere sollen Energetische Quartierssanierungen mit entsprechender Förderung durch die Kredit- anstalt für Wiederaufbau (KfW) erfolgen. Städtische Förderprogramme können diese Anstrengungen gut ergänzen.

Im Bereich der Industrie konnten nur Abschätzungen zur Abwärme gemacht wer- den. Hier soll – genauso wie für andere Umweltwärme – das Potenzial genauer be- urteilt werden.

2.1 Wärmeversorgung von öffentlichen Gebäuden

2.2 Kommunales Energiemanagement für Gebäude

2.3 Klimaschutzteilkonzept "Kommunale Liegenschaften" initiieren 2.4 Energetische Quartierssanierungen

2.5 Kraft-Wärme-Kopplung, Informationen bereitstellen 2.6 Straßenbeleuchtung weiter umrüsten

2.7 Erstellung eines Wärmekatasters 2.8 Förderprogramm der Stadt Cloppenburg

2.9 Pilot-Projekt 2.10 Auswertung der Wärmedichtekarten zur Identifizierung von Sanierungs- gebieten 2.11 Auswertung der Wärmedichtekarten zur Planung von Wärmenetzen

2.12 Auswertung der Wärmedichtekarten für die Abwärmenutzung 2.13 Abwärme Kanalisation

9-2: Maßnahmen im Bereich Energieeinsparung Gebäude und Anlagen

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 79 9.4 Energie/ Erneuerbare Energie

Nur durch Ausbau der Erneuerbaren Energien und effizientere Energieverteilung ist die angestrebte THG-Reduktion zu erreichen. Dazu sind die zusammengestellten Potenziale auf tatsächliche Anlagen herunter zu brechen. Dies gilt für Solardächer und Windkraft-Anlagen genauso wie für die Nutzung von Biomasse und Gülle sowie Umweltwärme und Geothermie. Zudem sollen Eignungsgebiete für Speicher und Wärmenetze gefunden und gebaut werden. Dabei hat auch die Kraft-Wärme-Kopplung eine Rolle zu spielen.

3.1 Genauere Potenzialanalyse Solardächer

3.2 Studie zu Solar-Carports 3.3 Prüfung lokaler Biomasse- und Güllepotenziale

3.4 PV-Anlagen auf kommunalen Gebäuden 3.5 Nutzung von Speichern 3.6 Oberflächennahe Geothermie

3.7 Windkraft ermöglichen 3.8 Weiternutzung von Anlagen nach EEG-Förderung

3.9 Nutzung von Konversionsflächen 3.10 Eignungsgebiete und Bau von Wärmenetzen

9-3: Maßnahmen im Bereich Energie/ Erneuerbare Energie

9.5 Mobilität

Auch im Mobilitätsbereich wurden Ansätze für Maßnahmen gefunden. Ziel ist, den Anteil des MIV zu senken. Dafür sollen Anreize für die Fahrrad-Nutzung geschaffen und der ÖPNV verbessert werden.

4.1 Anreize für die Fahrrad-Nutzung schaffen

4.2 ÖPNV verbessern und alternative Beförderung verbessern

9-4: Maßnahmen im Bereich Mobilität

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 80 9.6 Kommunikation, Kooperation und Bildung

Im Erarbeitungsprozess wurde deutlich, dass die Kommunikation auf mehreren Ebenen gestaltet werden sollte und den Kern der Maßnahmen ausmacht. Zum einen ist es daher wichtig, Informationen zusammenzustellen. Dafür ist Hintergrundwis- sen notwendig. Zum anderen ist eine ausgeprägte Öffentlichkeitsarbeit unerlässlich, da verschiedene Handlungsakteure aktiviert werden müssen, um die einzelnen Maßnahmen und Projekte umzusetzen. Diese muss an die Zielgruppen und Themen angepasst werden (u. a. auch an die Bevölkerungsentwicklung).

Daher ergeben sich unterschiedliche inhaltliche Ausprägungen der Maßnahmen – entweder thematisch oder zielgruppenbezogen. Dies soll eine sich ergänzende Mi- schung aus Veranstaltungen, Infomaterialien und Verknüpfungen mit anderen Be- reichen und Regionen sein.

5.1 Öffentlichkeitsarbeit (Informationsfluss Erneuerbare Energien)

5.2 Finanzierungsmöglichkeiten

5.3 Im Klimaschutz Aktive fördern 5.4 Einbindung Industrie, Gewerbe, Dienstleistungen

5.5 Einbindung junger Menschen 5.6 Ansätze für Klimaschutz-Bildungsprojekte aufzeigen

5.7 Unterstützende Maßnahmen zur Energie- und Förderberatung

9-5 Maßnahmen im Bereich Kommunikation, Kooperation und Bildung

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 81 10 Kommunikationsstrategie

Die Kommunikationsstrategie ergänzt die vorhandenen Strukturen im Klimaschutz- management, die aus dem Integrierten Klimaschutzkonzept (vgl. Stadt Cloppen- burg 2012, S. 135 ff) heraus entstanden sind. Im Erarbeitungsprozess der Teilkon- zepte wurde noch mal deutlich, dass die Kommunikation auf mehreren Ebenen ge- staltet werden sollte. Zum einen ist es wichtig, auf der Ebene der verschiedenen Handlungsakteure zu agieren, um die einzelnen Maßnahmen und Projekte umzuset- zen. Zum anderen ist es unerlässlich, eine ausgeprägte Öffentlichkeitsarbeit zu ma- chen, um weitere Akteure zu gewinnen. Dazu ist ein Informationsfluss zu vertiefen, der zum aktiven Handeln motiviert. Wichtige Hilfsmittel sind dabei neben umfang- reichen Informationsmaterialien, zielgruppenspezifische und öffentlichkeitswirksame Aktionen, Wettbewerbe und Veranstaltungen, themenspezifische Beratungsange- bote sowie die Bekanntmachung von Modellprojekten und Best-Practice Beispielen. Um mehr regionale Anreize zum Betreiben des Klimaschutzes zu schaffen, ist es notwendig, vorhandene Netzwerke zu nutzen.

Dafür bedarf es keiner Sonderformen des Informationsflusses. Das wiederholte Ausnutzen der Wege, die die klassische Öffentlichkeitsarbeit der Stadt nutzt, ist ausreichend. Über den Internet-Auftritt der Stadt werden Interessierte, die über die anderen Wege nicht erreicht werden, mit Informationen versorgt oder an die pas- senden Ansprechpartner verwiesen. Je mehr Akteure als Multiplikatoren im Netz- werk fungieren, desto näher ist man am einzelnen Bürger.

Langfristig kann so städtische Energiepolitik zu einer ganzheitlichen Stadtentwick- lungsstrategie ausgebaut werden und bietet so zahlreiche konkrete Handlungsopti- onen, auch als Regionalentwicklung. Dabei ist mittelfristig insbesondere die Akti- vierung der Unternehmerschaft ein wichtiger Aspekt bei der Umsetzung und Finan- zierung weiterer Maßnahmen.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 82 11 Zielentwicklung und Beschluss

Im Rahmen der Konzepterarbeitung wurden Annahmen getroffen (vgl. Kapitel 8) und damit die Reduktionsziele der Stadt Cloppenburg weiterentwickelt (vgl. auch Kapitel 5). Zusammengefasst sind dies:

Der Endenergiebezug der Stadt Cloppenburg sinkt nach dem Szenario von 2013 bis 2050 um ca. 849,1 GWh auf 857,8 GWh. Dies entspricht einer Reduktion um fast

50 %. So kann der Ausstoß insgesamt von etwa 473.300 Tonnen CO2e 2013 auf etwa 213.700 Tonnen CO2e im Jahre 2050 um ca. 54 % sinken. Die flankierenden Maßnahmen zur Zielerreichung wurden im 3. Workshop zu einem Handlungskatalog für das Klimaschutzmanagement zusammengestellt (vgl. aus- führliche Version im Anhang). Aus den Bewertungen ergibt sich folgende Reihen- folge der Maßnahmen:

1.7 Klimaschutzsiedlungen 9 Punkte

1.2 Verstetigung des Klimaschutzmanagements 8 Punkte 1.8 Entwicklung Neubausiedlung am Neuendamm 8 Punkte

2.4 Energetische Quartierssanierungen 6 Punkte 3.10 Eignungsgebiete und Bau von Wärmenetzen 6 Punkte

4.1 Anreize für die Fahrrad-Nutzung schaffen 6 Punkte 3.7 Windkraft ermöglichen 5 Punkte

1.5 Klimaschutz in kommunalen Planungs- und Entwicklungskonzepten 4 Punkte

2.1 Wärmeversorgung von öffentlichen Gebäuden 4 Punkte 1.1 Politische Beschluss zur Umsetzung der Klimaschutzteilkonzepte 3 Punkte

1.9 Klimaschutz im Fuhrpark 3 Punkte 3.1 Genauere Potenzialanalyse Solardächer 3 Punkte

3.3 Prüfung lokaler Biomasse- und Güllepotenziale 3 Punkte

2.3 Klimaschutzteilkonzept „Kommunale Liegenschaften“ initiieren 2 Punkte 2.6 Straßenbeleuchtung umrüsten 2 Punkte

3.4 PV-Anlagen auf kommunalen Gebäuden 2 Punkte 3.9 Nutzung von Konversionsflächen 2 Punkte

4.2 ÖPNV verbessern 2 Punkte 5.4 Einbindung Industrie, Gewerbe, Dienstleistungen 2 Punkte

5.5 Einbindung junger Menschen 2 Punkte

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 83 1.3 Klimaschutz-Controlling 1 Punkt

2.2 Kommunales Energiemanagement für Gebäude 1 Punkt 2.8 Förderprogramm der Stadt Cloppenburg 1 Punkt

3.2 Studie zu Solar-Carports 1 Punkt 5.1 Öffentlichkeitsarbeit (Erneuerbare Energien) 1 Punkt

5.6 Ansätze für Klimaschutz-Bildungsprojekte aufzeigen 1 Punkt

11-1: Maßnahmen-Bewertung Workshops

Für die weitere Förderung von Maßnahmen oder der Personalstelle ist es notwendig, einen Ratsbeschluss zu den oben genannten Zielen und den entsprechenden Maß- nahmen bzw. dem Handlungskatalog vorzulegen.

Zudem ist es wichtig, den Prozess offen zu halten, um auch neuen Ideen eine Chance zu geben. So sind auch die Maßnahmen 2.10 bis 2.13 aus den Wärme- dichte-Karten abgeleitet worden und in den laufenden Prozess aufgenommen wor- den.

Zum Ende der Konzepterstellung wurden die Maßnahmen mit der Verwaltung dis- kutiert, um eine breite Akzeptanz für die Umsetzung zu schaffen. Aufbauend auf den Empfehlungen aus den Workshops und von der Verwaltung ergibt sich daraus folgende Reihenfolge der Prioritäten:

SEHR HOCH

1.7 Klimaschutzsiedlungen

1.2 Verstetigung des Klimaschutzmanagements

1.8 Entwicklung Neubausiedlung am Neuendamm unter energieeffizienten und klimaschonenden Aspekten

HOCH

2.4 Energetische Quartierssanierungen 2.10 Auswertung der Wärmedichtekarten zur Identifizierung von Sanierungs- schwerpunkten 3.10 Eignungsgebiete und Bau von Wärmenetzen

2.11 Auswertung der Wärmedichtekarten zur Planung von Wärmenetzen

2.12 Auswertung der Wärmedichtekarten für die Abwärmenutzung

4.1 Anreize für die Fahrrad-Nutzung schaffen 2.8 Förderprogramm der Stadt Cloppenburg 3.7 Windkraft ermöglichen

1.5 Klimaschutz in kommunalen Planungs- und Entwicklungskonzepten

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 84 2.1 Wärmeversorgung von öffentlichen Gebäuden

1.1 Politischer Beschluss zur Umsetzung der Klimaschutzteilkonzepte 2.6 Straßenbeleuchtung umrüsten

4.2 ÖPNV verbessern 5.5 Einbindung junger Menschen

1.9 Klimaschutz im Fuhrpark 3.1 Genauere Potenzialanalyse Solardächer

3.3 Prüfung lokaler Biomasse- und Güllepotenziale 5.1 Öffentlichkeitsarbeit (Erneuerbare Energien)

5.4 Einbindung Industrie, Gewerbe, Dienstleistungen

MITTEL

5.6 Ansätze für Klimaschutz-Bildungsprojekte aufzeigen

2.3 Klimaschutzteilkonzept „Kommunale Liegenschaften“ initiieren 3.4 PV-Anlagen auf kommunalen Gebäuden 3.9 Nutzung von Konversionsflächen

1.3 Klimaschutz-Controlling 2.2 Kommunales Energiemanagement für Gebäude

3.2 Studie zu Solar-Carports

GERING 1.4 Analyse Hemmnisse

1.6 Übergeordnete rechtliche Rahmenbedingungen einfordern 2.5 Kraft-Wärme-Kopplung, Informationen bereitstellen

2.7 Erstellung eines Wärmekatasters 2.9 Pilot-Projekt

2.13 Abwärme Kanalisation 3.5 Nutzung von Speichern 3.6 Oberflächennahe Geothermie

3.8 Weiternutzung von Anlagen nach EEG-Förderung 5.2 Finanzierungsmöglichkeiten

5.3 Im Klimaschutz Aktive fördern 5.7 Unterstützende Maßnahmen zur Energie- und Förderberatung

11-2: Priorisierung Maßnahmen

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 85 12 Monitoring- und Controlling-System

Zur Umsetzung eines effizienten Klimaschutzmanagements ist ein Controlling-Sys- tem notwendig. Anhand der erhobenen Daten kann durch einen jährlichen Soll-Ist- Abgleich die Entwicklung festgestellt werden. Daraus lassen sich Aktivitäten der lokalen Energiepolitik und des örtlichen Strukturwandels in der Energiewirtschaft abbilden. So ist im Rahmen des Klimaschutzmanagements der Aufbau eines umfas- senden Monitoring-Systems zu empfehlen. Dazu können verschiedene Ansätze ver- wendet werden. Kurzfristig bietet sich die Fortschreibung der vorhandenen Metho- den an, die sich verfeinern und aufgliedern lassen (Bestandsermittlung, Energie- und CO2e-Bilanz sowie - mit Einschränkungen - die Wertschöpfung). Diese sind detaillierter als eine Kurzbilanz und daher aussagekräftiger.

Daher ist zu empfehlen, die energetischen Grundlagendaten für die Stadt Cloppen- burg laufend zu dokumentieren, um die Umsetzung von Maßnahmen zum Klima- schutz zu kontrollieren und entsprechend den Umsetzungsprozess zu optimieren. Nur so lässt sich ein Erfolg der gesetzten Ziele erkennen und fördern. Die Ergeb- nisse können dann zentral gesammelt und anhand des transparenten Monitorings der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.

Durch den Handlungskatalog sind Maßnahmen priorisiert worden und ein gutes Rüstzeug für das Klimaschutzmanagement entstanden. Die zeitliche Abarbeitung sollte ebenso kontrolliert und gesteuert werden wie die angegebene Wirksamkeit zur Erreichung der Klimaschutzziele und des Energie- und Ressourcenverbrauchs. Dazu dienen auch die genannten Erfolgsindikatoren. Die Verstetigung erfolgt durch die weitere Besetzung des Klimaschutzmanagements in der Verwaltung und die Umsetzung der Maßnahmen zur Vernetzung und Öffent- lichkeitsarbeit. Durch die Einbindung der lokalen Unternehmer, z. B. über einen Handwerkerstammtisch, wird das Thema Klimaschutz mit der lokalen/ regionalen Wertschöpfung verbunden. Wichtig ist dabei die Kontinuität. Diese bezieht sich nicht nur auf die Weiterführung der Stelle der Klimaschutzmanagerin über 2017 hinaus, sondern auch auf die Me- thodik. Die vorhandenen Kriterien zur Messbarkeit des Erfolges (vgl. Stadt CLP 2012, S. 132ff) sind weiterhin zu verwenden und durch folgende Kriterien zu ergän- zen:

 Die Erdgas- und Stromverbrauchszahlen für das Stadtgebiet Cloppenburg sollten vom örtlichen Netzbetreiber jährlich eingeholt und mit den Vorjahres- zahlen verglichen werden. Dabei muss der Anschlussgrad an die Netze be- achtet werden.  Für die regenerative Energieproduktion sollte eine Datenbank der Anlagen aufgebaut werden. In diese Datenbank sind die jährlichen Energieprodukti- onsmengen einzupflegen und mit den Vorjahreswerten zu vergleichen.  Eine Datenbank ist zu entwickeln, um darin die Sanierungsaktivitäten im Stadtgebiet zu erfassen und weitgehend zu quantifizieren.  Die Liegenschaften im direkten Zugriff der Stadtverwaltung sollten mit einer entsprechenden Messtechnik ausgestattet werden, um den jeweiligen Ener- gieverbrauch in regelmäßigen Abständen nach den Vorgaben des Merkblat-

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 86 tes für Klimaschutzteilkonzepte Integrierte Wärmenutzung Punkt 5 zu erfas- sen. Die Energieverbräuche sind in einer Datenbank zu hinterlegen und in regelmäßigen Abständen zu analysieren. Für diese Datenerhebung und Auswertung kann die Form eines jährlichen Energie- berichtes des Klimaschutzmanagement eine geeignete Form der Darstellung sein. In diesem Energiebericht sollte auch die erzielte Reduktion von THG dargestellt werden.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 87 ZUSAMMENFASSUNG

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 88 13 Zusammenfassung und Ausblick

Durch die Erarbeitung der Klimaschutzteilkonzepte Erneuerbare Energien und Inte- grierte Wärmenutzung liegt der Stadt Cloppenburg gemäß der Zielsetzung eine Ent- scheidungsgrundlage für die strategisch energiepolitische Arbeit vor.

Die Aktualisierung der Daten zeigte, dass im Strombereich das für 2020 gesetzte Ziel zu erreichen ist. Auf Basis der Daten wurden weitere Annahmen getroffen, um einen Zielpfad bis 2050 zu entwerfen. Dieser zielt auf 50 % Endenergiereduktion und 54 % Treibhausgas-Reduktion. Schlüssel dazu ist im Wesentlichen die Wärme- Wende.

2013 2050 Veränderung Endenergiebedarf 1.708,8 GWh/a 986,6 GWh/a -722,2 GWh/a -42,3 % davon: Wärme 1.216,4 GWh/a 610,4 GWh/a -606,0 GWh/a -49,8 % Strom 147,9 GWh/a 119,7 GWh/a -28,2 GWh/a -19,1 % Kraftstoffe 344,5 GWh/a 256,5 GWh/a -88,0 GWh/a -25,5 %

EE-Stromerzeugung 63,2 GWh/a 122,5 GWh/a 59,3 GWh/a 93,8 % davon: Solar Dach 12,1 GWh/a 17,5 GWh/a 5,4 GWh/a 44,6 % Solar Frei- fläche 3,1 GWh/a 5,9 GWh/a 2,8 GWh/a 90,3 % Wind 17,9 GWh/a 69,0 GWh/a 51,1 GWh/a 285,5 % Wasser 0,0 GWh/a 0,0 GWh/a 0,0 GWh/a - Biomasse 30,1 GWh/a 30,1 GWh/a 0,0 GWh/a -

EE-Anteil Strom-Bedarf 42,7 % 102,3 %

EE-Wärmeerzeugung 61,8 GWh/a 173,1 GWh/a 111,3 GWh/a 180,1 % davon: Solar 0,8 GWh/a 80,8 GWh/a 80,0 GWh/a 10.000,0 % Geothermie und Abwasser 2,1 GWh/a 59,6 GWh/a 57,5 GWh/a 2.738,1 % Biogas 7,0 GWh/a 18,6 GWh/a 11,6 GWh/a 165,7 % Biobrennstoffe 51,9 GWh/a 14,1 GWh/a -37,8 GWh/a -72,8 %

EE-Anteil an Endenergie-Bedarf Wärme 5,1 % 28,4 % 13-1: Zusammenfassung Szenario Endenergiebedarf und EE-Erzeugung

Die Erarbeitungsphase brachte eine Vielzahl von neuen Impulsen, die mit zur Ver- stetigung der bestehenden Stelle im Klimaschutzmanagement führten. Die in der Konzepterstellung entstandenen Maßnahmen sind zusätzliche Maßnahmen zum vorhandenen Aufgabenpaket der Klimaschutzmanagerin. Zeitlich wurde deren Um- setzung deshalb teilweise nach hinten verlegt.

Wenn der politische Wille dazu besteht, kann auch eine weitere Stelle beantragt werden, um die Umsetzung zu beschleunigen. Eine Beschleunigung ist auch dadurch möglich, dass mehr zivilgesellschaftliche Prozesse in Gang gesetzt werden. Die Teilnehmerzahlen bei Workshops sind in der Stadt Cloppenburg bisher gering. Die Basis für ein Umdenken in der Gesellschaft wird darin gesehen, dass die deut-

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 89 sche Klimapolitik verlässliche Rahmenbedingungen erhält und damit Ziel und Rolle der Akteure zusammenpassen und weniger schwanken.

Wenn die Informationen und Kräfte gebündelt werden, sind die gesetzten Ziele der Stadt Cloppenburg erreichbar. Und neben dem Aspekt des Klimaschutzes kann sich die Stadt auch wirtschaftlich weiter positiv entwickeln. Von der weiteren Strom- und Wärmewende werden Werte geschaffen und profitiert die Region, bis 2020 alleine durch über 10 Mio. Euro regionale Wertschöpfung durch den Ausbau der Erneuer- baren-Energie-Anlagen.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 90 IV. ANHANG

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 91 14 Anhang

14.1 Anlagenband – Überblick  Überblick  Quellenverzeichnis  Verzeichnis der Abbildungen  Verzeichnis der Abkürzungen  Handlungskatalog  Dokumentation Veranstaltungen  Daten CD mit Wärmedichtemodell

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 92 14.2 Quellenverzeichnis

Agentur für Arbeit Statistik - http://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/ Statistik/Statistik-nach-Regionen/BA-Gebietsstruktur/Niedersachsen-Bremen- Nav.html.

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Everding, Dagmar et al. (Hrsg.) (2007): Solarer Städtebau. Vom Pilotprojekt zum planerischen Leitbild. Stuttgart. Leitbilder und Potenziale eines solaren Städtebaus. Forschungsprojekt der Ecofys GmbH in Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen und der FH Köln. 2002-2004.

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Hirschl, Bernd et al., Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (Hrsg.) (2010): Kommunale Wertschöpfung durch Erneuerbare Energien, Schriftenreihe des IÖW 196/10, Berlin.

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 93 IINAS GmbH – Internationales Institut für Nachhaltigkeitsanalysen und –strategien (Hrsg.): GEMIS - Globales Emissions-Modell integrierter Systeme; http://www.iinas.org/gemis-de.html.

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Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie Niedersachsen (LBEG) – nibis.lbeg.de/geothermie. Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) - www1.nls.niedersachsen.de/statistik/. Landkreis Osnabrück (LK OS) (Hrsg.) (2010): Integriertes Klimaschutzkonzept des Landkreis‘ Osnabrück, Osnabrück. Landkreis Osnabrück (LK OS) (Hrsg.) (2014): Masterplan 100 % Klimaschutz, Os- nabrück. Landkreis Cloppenburg (LK CLP) (Hrsg.) (2005): Regionales Raumordnungs-pro- gramm für den Landkreis Cloppenburg, Cloppenburg.

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Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 95 14.3 Verzeichnis der Abbildungen

0-1: Titelfotos (Quelle: Wiebke Böckmann, Peter Duddek)

1-1: Foto Bürgermeister Dr. Wolfgang Wiese 6

2-1: Bausteine zur Erstellung der Klimaschutzteilkonzepte ...... (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 12

3-1: Räumliche Lage der Stadt Cloppenburg (Quelle: TUBS) ...... 16 3-2: Katasterfläche Stadt Cloppenburg 2013 (Quelle: LSN) ...... 17

3-3: Datenquellen (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 20

3-4: Endenergiebedarf Stadt Cloppenburg 2013 (Quelle: Planungsbüro Graw) ..... 21

3-5: Fahrzeuge Stadt Cloppenburg im Jahr 2013 ...... (Quelle: KBA 2013) ...... 22

3-6: EEG-Anlagen in der Stadt Cloppenburg 2013 (Quelle: Planungsbüro Graw) ... 23 3-7: Strommix Stadt Cloppenburg im Jahr 2013 ...... (Quelle: Planungsbüro Graw, Datenquellen: AGEB, EWE Netz) .... 23 3-8: Wärmeerzeugungsmix der Stadt Cloppenburg im Jahr 2013 ...... (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 24

3-9: THG-Bilanz für den Endenergiebedarf (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 25 3-10: Stadtgebiet von Cloppenburg aufgeteilt nach Stadtraumtypen (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 27

3-11: Stadtraumtypen und zugeordneter spezifischer Wärmebedarf in kWh/ m² a ... im Bestand (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 29 3-12: Räumliche Verteilung der Wärmedichte in kWh/ m² a auf dem Stadtgebiet .... von Cloppenburg (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 31 3-13: Räumliche Verteilung der Wärmedichte in kWh/ m² a auf dem Stadtgebiet von Cloppenburg im Detail (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 32

4-1: Legende Prototypischer Siedlungs- und Landschaftsräume im Landkreis Osnabrück (Quelle: LK OS 2010) ...... 35

4-2: Wärmesektor – Wärmebedarf unsaniert (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 42

4-3: Wärmesektor – Wärmebedarf Bestand (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 43 4-4: Wärmesektor – Ziel Wärmebedarf (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 44 4-5: Annahmen zu Einsparungen im Bereich Mobilität für 2050 ...... (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 45

4-6: Mögliche Wärmequellen und Verteilung der Wärmedichte auf dem Stadtgebiet von Cloppenburg (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 46 4-7: Mögliche Wärmequellen und Verteilung der Wärmedichte auf dem Innenstadtgebiet von Cloppenburg im Detail ...... (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 47

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 96 5-1: Gesamtszenario Endenergie der Stadt Cloppenburg bis 2050 ...... (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 49

5-2: Gesamtszenario Endenergieeinsparung in der Stadt Cloppenburg bis 2050 (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 50

5-3: Gesamtszenario THG Stadt Cloppenburg bis 2050 (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 51

5-4: THG-Einsparungen der Stadt Cloppenburg bis 2050 ...... (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 51

5-5: Endenergiebedarf Mobilität bis zum Jahr 2050 (Quelle: Planungsbüro Graw) . 52 5-6: THG-Emissionen Mobilität bis 2050 (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 53

5-7: Strombedarf und –erzeugung Stadt Cloppenburg bis 2050 (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 54

5-8: Stromeinsparungen nach Stromnutzung Stadt Cloppenburg bis 2050 (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 55 5-9: Strombedarf nach Nutzungsgruppen bis 2050 (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 56 5-10: THG-Emissionen der Stromerzeugung in der Stadt Cloppenburg bis 2050 (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 57 5-11: THG-Emissionen Strombedarf Stadt Cloppenburg bis 2050 (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 58 5-12: Wärmebedarf nach Nutzung: Die Haushalte mit Raumwärme und Warmwasserwärme, das Gewerbe, Handel und Dienstleistungen (GHD) mit Raumwärme und Prozesswärme, bis 2050 (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 59

5-13: Wärmebedarf und -erzeugung nach Energieträgern bis 2050 (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 60

5-14: THG-Emissionen Wärmebedarf und -erzeugung nach Energieträger bis 2050 (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 61 5-15: THG-Emission nach Wärmeerzeugungsart (Quelle: Planungsbüro Graw) ..... 61 5-16: Spezifischer Wärmebedarf in kWh/ m² a nach Stadtraumtypen für die Szenarioanalyse (Quellen: Everding 2007, Genske 2009, Genske 2010, VDI 2012) ...... 63

5-17: spezifischer Energiebedarf in Cloppenburg bei vollständiger Sanierung im Detail (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 64

5-18: Wärmedichte und Abwärmequellen nach einer Sanierung der Gebäude für die Stadt Cloppenburg (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 65

5-19: Wärmedichte und Abwärmequellen nach einer Sanierung der Gebäude für die Stadt Cloppenburg im Detail (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 66

6-1: Wertschöpfung nach Energieträgern (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 68 7-1: Auftaktveranstaltung (Quelle: Stadt Cloppenburg) ...... 71

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 97 8-1: Annahmen-Entwicklung aus dem 1.+2. Workshop ...... (Quelle: Planungsbüro Graw) ...... 76

9-1: Maßnahmen im Bereich Interne Organisation, Stadtentwicklung ...... und Beschaffung ...... 78

9-2: Maßnahmen im Bereich Energieeinsparung Gebäude und Anlagen ...... 79 9-3: Maßnahmen im Bereich Energie/ Erneuerbare Energie ...... 80

9-4: Maßnahmen im Bereich Mobilität ...... 80 9-5 Maßnahmen im Bereich Kommunikation, Kooperation und Bildung ...... 81

11-1: Maßnahmen-Bewertung Workshops ...... 84 11-2: Priorisierung Maßnahmen...... 85

13-1: Zusammenfassung Szenario Endenergiebedarf und EE-Erzeugung ...... 89

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 98 14.4 Verzeichnis der Abkürzungen

Ø Durchschnitt

° Grad

€ Euro % Prozent

3N 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe e.V. a annum (Jahr)

A Bundesautobahn

ADFC Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club (ADFC) e. V.

AGEB Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen

B Bundesstraße

BAFA Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle

BHKW Blockheizkraftwerk

Biobrennst. Biobrennstoff

BMU Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

BMUB Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsi- cherheit

B. Sc. Bachelor of Science

BSW Bundesverband Solarwirtschaft e. V. bzw. beziehungsweise

C Celsius ca. circa

CLP Cloppenburg

CO2 Kohlendioxid

CO2e CO2-äquivalente Emissionen (Treibhausgase) d Tag dena Deutsche Energie-Agentur

Dipl. Diplom

DStGB Deutscher Städte- und Gemeindebund e. G. eingetragener Genossenschaft e. V. eingetragener Verein

EE Erneuerbare Energien

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 99 EEG Erneuerbare-Energien-Gesetz

EFH Einfamilienhaus el elektrisch

E-Mobilität Elektromobilität

End Endenergie

ENWE EnergieNetzwerk Weser-Ems e. G. et al. et alia (und andere) etc. et cetera (und die übrigen Dinge)

EUR Euro

Ew. Einwohner

Forstw. Forstwirtschaft

Freifl. Freifläche g Gramm

GEMIS Gesamt-Emissions-Modell Integrierter Systeme

Geogr. Geograph

Geotherm. Geothermie ggf. gegebenenfalls

GHD Gewerbe Handel Dienstleistung

GV Güterverkehr

GWh Gigawattstunde(n) h Stunde ha Hektar

HH Hochhaus, Haushalte

Hrsg. Herausgeber

IBA Internationale Bauausstellung

IINAS Internationales Institut für Nachhaltigkeitsanalysen und -strategien

ILEK Integriertes ländliches Entwicklungskonzept

Ing. Ingenieur inkl. inklusive

IÖW Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

IT Informationstechnik

IW Integrierte Wärmenutzung

K Kelvin

Kap. Kapitel

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 100 KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau

Kfz Kraftfahrzeug km Kilometer km² Quadratkilometer

KNX KNX-Standard (Feldbus zur Gebäudeautomation)

Komp. Kompensation

KomSIS Kommunales Standort-Informations-System

KSI Klimaschutzinitiative

KUP Kurzumtriebsplantage kW Kilowatt kWh Kilowattstunde(n)

KWK Kraft-Wärme-Kopplung kWp Kilowatt peak l Liter

IWU Institut Wohnen und Umwelt GmbH

LBEG Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie Niedersachsen

LCA Life Cycle Assessment (Lebenszyklusanalyse)

LED licht-emittierende Diode

LK OS Landkreis Osnabrück

LK CLP Landkreis Cloppenburg

Lkw Lastkraftwagen

LSN Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Nieder- sachsen m² Quadratmeter

M. A. Master of Arts

MFH Mehrfamilienhaus

Mio. Millionen

MIV Motorisierter Individualverkehr

MW Megawatt

MWh Megawattstunden o. ä. oder ähnlich

ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr

P Person

PDCA Demingkreis (Plan, Do, Check, Act)

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 101 Pkw Personenkraftwagen

PTJ Projektträger Jülich

PV Photovoltaik

PW Prozesswärme

RROP Regionales Raumordnungsprogramm

RW Raumwärme

Siedl. Siedlung soz. sozial

St. Sankt t Tonne th thermisch

THG Treibhausgas

TVÖD Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst u. a. und andere, unter anderem u. U. unter Umständen

VCD Verkehrsclub Deutschland vgl. vergleiche

VR Volks- und Raiffeisenbank

WS Wohnsiedlung

WW Warmwasser

WWF World Wide Fund For Nature z. B. zum Beispiel

14.4 Maßnahmenkatalog

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 102

14.5 Dokumentation Veranstaltungen

14.5.1 Protokolle

 Auftaktveranstaltung  1. Workshop  2. Workshop  3. Workshop

14.6 Daten CD

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 144

14.7 Berichterstattung in der Presse

Münsterländer Tageszeitung

 18.01.2016 „Bürger sollen den Klimaschutz mit umsetzen“  01.02.2016 „Ideen für mehr Klimaschutz gesucht“  04.02.2016 „Beim Klimaschutz kann jeder mitmachen“  10.03.2016 „Erster Workshop zum Klimaschutzkonzept“  07.04.2016 „Workshop zum Klimaschutz“

Nordwest-Zeitung

 19.01.2106 „Klimaschutz im Visier“  10.03.2016 „Stadt organisiert Klima-Workshop“  11.04.2016 „Integrierte Wärmenutzung“

Klimaschutzteilkonzepte EE + IW Stadt Cloppenburg Seite 329

Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

1.1 Politischer Beschluss zur Umsetzung der Klimaschutzteilkonzepte

Handlungsfeld Organisation

Kurzbeschreibung Der politische Beschluss zur Umsetzung der Klimaschutzteilkonzepte Erneuerbare Energien und Integrierte Wärmenutzung durch den Stadtrat schafft die verbindliche Grundlage für die Stadtverwaltung, im Bereich Klimaschutz aktiv zu bleiben. Die Konzepte sind dabei in den Prozess der integrierten Stadtentwicklung einzubinden.

geplanter Beginn kurzfristig (bis 3 Jahre)

Zielgruppe Stadtverwaltung als federführende Institution zur Umsetzung

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung, Stadtrat

Priorität hoch

Klimaschutzpotenzial hoch

THG-Einsparung keine direkte, aber durch Umsetzung der Ziele

Energieeinsparung keine direkte, aber durch Umsetzung der Ziele

Kosten Prozesskosten ggf. Kosteneinsparung regionale Wertschöpfung

Anmerkungen Politischer Beschluss als Grundlage für BMUB-Anschlussförderung

Handlungsschritte - Beschlussvorlage machen, - Termin einberufen, - Beschluss fassen.

Erfolgsindikatoren Der politische Beschluss ist erfolgt.

Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 1/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

1.2 Verstetigung des Klimaschutzmanagements

Handlungsfeld Organisation

Kurzbeschreibung Aufgabe des Klimaschutzmanagements ist die Umsetzung und Weiterentwicklung des vorliegenden Klimaschutzkonzepts mit einer kontinuierlichen Evaluierung der kommunalen Klimaschutzaktivitäten. Dabei unterliegen ihm die Koordination des Informationsflusses innerhalb und außerhalb der Verwaltung sowie die Initiierung der Zusammenarbeit und Vernetzung wichtiger Akteure. Die Stadt ist damit auch Ansprechpartner für klimarelevante Themen. Zu empfehlen ist, das Klimaschutzmanagement zu verstetigen, damit die aufgebauten Kontakte gefestigt werden und mehr Koordination und die Umsetzung der neuen Maßnahmen aus den Klimaschutzteilkonzepten erfolgen können.

geplanter Beginn kurzfristig (bis 3 Jahre)

Zielgruppe Haushalte, GHD, kommunale Einrichtungen

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung, Klimaschutzmanagement

Priorität sehr hoch

Klimaschutzpotenzial hoch

THG-Einsparung keine direkte, aber durch Umsetzung der Ziele

Energieeinsparung keine direkte, aber durch Umsetzung der Ziele

Kosten Personalkosten durch zusätzliche Stunden, bei zusätzlicher Stelle (in der Regel TVöD 11) ca. ggf. Kosteneinsparung 65.000 €/a, ggf. Kosteneinsparung für weitere Jahre vom BMUB 65 % der förderfähigen Ausgaben, Sachkosten für Büro und Geschäftsbedarf müssen von der Stadt getragen werden. regionale Wertschöpfung

Anmerkungen Die Anschluss-Förderung für das Klimaschutzmanagement wurde beantragt. Nach Ablauf der Förderung sind neue Entwicklungen zu erwarten. Es kann sein, dass Klimaschutz und die Schaffung der entsprechenden Stelle zur Pflichtaufgabe wird, es kann aber auch sein, dass der Klimaschutz dann anders in die Verwaltung implementiert oder gemeinsam mit anderen Kommunen oder übergeordnet beim Landkreis angesiedelt wird.

Handlungsschritte - Verstetigung des Klimaschutzmanagements mit Berücksichtigung der aktuellen Entwicklungen (vgl. Anmerkungen) - evtl. Beschluss der Umsetzung - evtl. Beantragung der Förderung im Rahmen der Umsetzung - Beantragung der Förderung im Rahmen der Umsetzung, - Verstetigung des Klimamanagements (vgl. Anmerkungen).

Erfolgsindikatoren Das Thema Klimaschutz ist dauerhaft in die Verwaltung implementiert.

Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 2/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

1.3 Klimaschutz-Controlling

Handlungsfeld Organisation

Kurzbeschreibung Klimaschutz-Controlling im Rahmen des Klimaschutzmanagements: - Wissen über Klimaschutzdaten weiter aufbauen, - Fortschreibung der Energie- und Treibhausgas-Bilanzierung, - Controlling der Klimaschutzmaßnahmen als Bestandteil des Klimaschutzmanagements, - Berichterstattung gegenüber dem Rat und dem Fördermittelgeber. Das bestehende System aus dem Integrierten Klimaschutzkonzept soll um die Punkte aus den Klimaschutzteilkonzepten erweitert werden.

geplanter Beginn laufend

Zielgruppe Stadtverwaltung als federführende Institution zur Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung, Klimaschutzmanagement

Priorität mittel

Klimaschutzpotenzial mittel

THG-Einsparung keine direkte, aber durch Anpassung der Maßnahmen zur Erreichung der Ziele

Energieeinsparung keine direkte, aber durch Anpassung der Maßnahmen zur Erreichung der Ziele

Kosten Personalkosten Klimaschutzmanagement ggf. Kosteneinsparung regionale Wertschöpfung

Anmerkungen Es handelt sich um eine erforderliche Aufgabe im Rahmen der Klimaschutzkonzeptförderung und der Umsetzungsförderung durch die Klimaschutzinitiative des BMUB.

Handlungsschritte Teil des PDCA-Zyklus im Rahmen eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses: - Auswahl und Abstimmung der umzusetzenden Maßnahmen (plan), - Umsetzung initiieren und begleiten (do), - Klimaschutz-Controlling und Berichterstattung (check), - Anpassung der Maßnahmen an Notwendigkeit (act).

Erfolgsindikatoren Der Datenbestand ist stets aktuell, Maßnahmen werden abgeleitet.

Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 3/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

1.4 Analyse der Hemmnisse

Handlungsfeld Organisation

Kurzbeschreibung Bei der weiteren Entwicklung des Klimaschutzes in der Stadt Cloppenburg gibt es unterschiedliche identifizierte Hemmnisse und Probleme. Es soll beobachtet werden, ob sich durch die Preisentwicklung und die Entwicklung des Stands der Technik eine andere Bewertung von bisher verworfenen Projekten (z. B. PV auf städtischen Gebäuden) ergibt. Zudem sollte bei Problemen (z. B. der Wärmeversorgung des Schwimmbades) der Grund analysiert werden und nicht die Versorgungsform (z. B. Wärmenetze) insgesamt verworfen werden. Außerdem spielt der demographische Wandel eine große Rolle bei der Entwicklung der Stadt. Hier ist zu beobachten, wie die Entwicklung sein wird.

geplanter Beginn mittelfristig (3-7 Jahre)

Zielgruppe Stadtverwaltung

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung

Priorität gering

Klimaschutzpotenzial kein direkter, aber je nach Projekt hoch

THG-Einsparung kein direkter, aber je nach Projekt hoch

Energieeinsparung kein direkter, aber je nach Projekt hoch

Kosten Prozesskosten, ggf. danach Kosten für Studien, Ingenieur-Dienstleistungen etc. ggf. Kosteneinsparung regionale Wertschöpfung

Anmerkungen

Handlungsschritte - Hemmnisse auflisten, - jährlich oder nach Bedarf überprüfen, ob Hemmnisse abgebaut wurden, - Planung ggf. neu starten, - Liste aktualisieren.

Erfolgsindikatoren Hemmnis-Monitoring ist installiert.

Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 4/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

Klimaschutz in kommunale Planungs- und Entwicklungskonzepte 1.5 einbringen

Handlungsfeld Stadtentwicklung & Raumplanung

Kurzbeschreibung Für Stadtentwicklung, Raumplanung etc. werden in Abständen Konzepte und Studien beauftragt, z. B. Bauleitplanung, Verkehrskonzepte, Radverkehrskonzepte, integriertes ländliches Entwicklungskonzept, integriertes Stadtentwicklungskonzept. Für diese Konzepte sind die Erfordernisse des Klimaschutzes zu formulieren. Die vertiefende Ausarbeitung von Konzepten zur Weiterentwicklung von Klimaschutzmaßnahmen ist zu initiieren. Dabei können auch feste Abläufe implementiert werden (z. B. Bauherrenberatung).

geplanter Beginn kurzfristig (bis 3 Jahre)

Zielgruppe Stadtverwaltung, andere Verwaltungsebenen

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung, Klimaschutzmanagement, beratende Planer

Priorität hoch

Klimaschutzpotenzial mittel

THG-Einsparung keine direkte, aber durch Erreichung der gesetzten Ziele

Energieeinsparung keine direkte, aber durch Erreichung der gesetzten Ziele

Kosten Prozesskosten, die jedoch auch für Planungen ohne Priorität auf Klimaschutzaspekte anfallen ggf. Kosteneinsparung regionale Wertschöpfung

Anmerkungen Bestehende Planungen und Konzepte sollen nach Optimierungspotenzialen im Bereich Klimaschutz überprüft werden. Dies gilt sowohl für Konzepte als auch für konkrete Baumaßnahmen.

Handlungsschritte - Ziele formulieren, - in Planungen übernehmen mit Einbindung der Erfordernisse des Klimaschutzes.

Erfolgsindikatoren Kommunale Planungs- und Entwicklungskonzepte werden mit Beachtung des Klimaschutzes erstellt. Status offen

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1.6 Übergeordnete rechtliche Rahmenbedingungen einfordern

Handlungsfeld Stadtentwicklung & Raumplanung

Kurzbeschreibung Bei vielen Projekten und Planungen wird klar, dass die Instrumente nicht auf städtischer Ebene zur Verfügung stehen. Entscheidungen werden nicht im Machtbereich der Stadt getroffen. Dennoch sind die städtische Verwaltung und die Politik über verschiedene Gremien mit übergeordneten Ebenen verbunden und können dort auf Veränderungen einwirken.

geplanter Beginn mittelfristig (3-7 Jahre)

Zielgruppe Stadtverwaltung, andere Verwaltungsebenen, Politik

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung, Klimaschutzmanagement, beratende Planer

Priorität gering

Klimaschutzpotenzial mittel

THG-Einsparung keine direkte, aber durch Erreichung der gesetzten Ziele

Energieeinsparung keine direkte, aber durch Erreichung der gesetzten Ziele

Kosten ggf. Kosteneinsparung regionale Wertschöpfung

Anmerkungen

Handlungsschritte - Ziele formulieren, - in Gremien diskutieren.

Erfolgsindikatoren Rechtliche Rahmenbedingungen werden auf Bedürfnisse des Klimaschutzes angepasst.

Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 6/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

1.7 Klimaschutzsiedlungen

Handlungsfeld Stadtentwicklung & Raumplanung

Kurzbeschreibung Es sollen die Möglichkeiten geprüft werden, grundsätzlich klimatische Aspekte bei der Entwicklung von Siedlungen zu berücksichtigen. Es besteht dazu derzeit die Option, da zu entwickelnde Wohngebiete in städtischer Hand sind. Für Klimaschutzsiedlungen ist der Planungsaufwand höher als bei Standardplanungen. Damit besteht ein Problem, wenn schnell Baugrund für Interessenten zur Verfügung gestellt werden soll, zumal Druck auf dem Markt lastet. Bisher gibt es die sozialpolitische Position, günstigen Wohnraum zu schaffen. Die Anforderungen an eine Klimaschutz-Siedlung können eine zusätzliche Kostenbelastung für Bauwillige beinhalten. Es sollte versucht werden beide Ziele in Einklang zu bringen.

geplanter Beginn kurzfristig (bis 3 Jahre)

Zielgruppe Stadtverwaltung

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung

Priorität sehr hoch

Klimaschutzpotenzial indirekt, hoch bei Umsetzung

THG-Einsparung indirekt, hoch bei Umsetzung

Energieeinsparung indirekt, hoch bei Umsetzung

Kosten Prozesskosten für Prüfung der Gebiete und Aufbereitung der Verkaufsunterlagen. Bei der Betrach- ggf. Kosteneinsparung tung der Wirtschaftlichkeit muss beachtet werden, was betrachtet wird: Baukosten oder Bau- und Betriebskosten. Bei Betrachtung von beidem werden Klimaschutzmaßnahmen positiver bewertet. regionale Wertschöpfung

Anmerkungen Quellen für eine erste Abschätzung: Klimaschutz in der Siedlungsentwicklung - Ein Handbuch: www.ms.niedersachsen.de/download/87198

Klimaschutz in der räumlichen Planung: Gestaltungsmöglichkeiten der Raumordnung und Bauleitplanung - Kurzdokumentation der Fallstudien: www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/461/publikationen/4431.pdf

Handlungsschritte - Geeignete Bereiche identifizieren, - Grundlagen für die Umsetzung ermitteln, - Abgleich mit anderen städtischen Zielen (z. B. sozialpolitische), - Planung anpassen, - Klimaschutzsiedlung entwickeln.

Erfolgsindikatoren Klimatische Aspekte sind bei den Neubaugebieten berücksichtigt worden.

Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 7/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

Entwicklung Neubausiedlung am Neuendamm unter energieeffizienten 1.8 und klimaschonenden Aspekten

Handlungsfeld Stadtentwicklung & Raumplanung

Kurzbeschreibung Es soll die Realisierung eines Versorgungskonzeptes für die Siedlung am Neuendamm angestrebt werden, da die Grundstücke im städtischen Besitz sind. Durch benachbarte Unternehmen besteht die Möglichkeit, die betrieblichen Prozesse an den Wärmebedarf der neuen Siedlung und ggf. der angrenzenden bestehenden Bebauung anzupassen.

geplanter Beginn kurzfristig (bis 3 Jahre)

Zielgruppe Stadtverwaltung, Unternehmer

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung

Priorität sehr hoch

Klimaschutzpotenzial hoch

THG-Einsparung hoch

Energieeinsparung hoch

Kosten Prozesskosten, bei Umsetzung Netzbaukosten ggf. Kosteneinsparung regionale Wertschöpfung

Anmerkungen ggf. als Klimaschutzsiedlung entwickeln (vgl. entsprechende Maßnahme)

Handlungsschritte - Unternehmer kontaktieren, - mögliche Versorgung festlegen, - planerische Umsetzung prüfen lassen, - ggf. B-Plan anpassen, - dann Interessenten in der Bestandssiedlung finden, - dann Netzbau und Versorgung durch Unternehmen.

Erfolgsindikatoren Das Gebiet wird durch eine Unternehmen mit (Ab-)Wärme versorgt.

Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 8/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

1.9 Klimaschutz im Fuhrpark

Handlungsfeld Beschaffung

Kurzbeschreibung Der Fuhrpark der Stadtverwaltung und kommunaler Betriebe soll auf emissionsarme Fahrzeuge umgestellt werden. Insbesondere der Einsatz von Elektro-Mobilität soll geprüft werden. Hierfür muss die entsprechende Lademöglichkeit geschaffen werden, die dann auch Bürgern zur Verfügung gestellt werden kann. Eine Ausnahme besteht für die Feuerwehr und andere Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS), bei denen die Erfüllung der besonderen Aufgaben Vorrang vor der Betrachtung der Klimawirksamkeit hat.

geplanter Beginn kurzfristig (bis 3 Jahre)

Zielgruppe Stadtverwaltung, kommunale Betriebe, Bürger

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung, Klimaschutzmanagement, kommunale Betriebe

Priorität hoch

Klimaschutzpotenzial mittel

THG-Einsparung 1,02 t/a bei einer Jahresleistung von 15.000 km/Fahrzeug

Energieeinsparung 3.374,46 kWh/a bei einer Jahresleistung von 15.000 km

Kosten Mehrkosten für Beschaffung der Fahrzeuge, günstigere laufende Kosten, ggf. Extra-Förderung E- ggf. Kosteneinsparung Mobilität ab Mitte 2016 regionale Wertschöpfung indirekt durch Steigerung des Bedarfs an E-Ladestationen

Anmerkungen Mit dem Regierungsprogramm zur Elektromobilität strebt die Bundesregierung an, dass zehn Prozent der neu gemieteten oder neu gekauften Fahrzeuge Emissionswerte von weniger als 50 Gramm THG aufweisen. Diese Pilot- und Vorbildfunktion soll auch durch die Stadt Cloppenburg wahrgenommen werden.

Handlungsschritte - Beschaffungsbedarf prüfen, - Vorteilhaftigkeit und Wirtschaftlichkeit prüfen, - Beschaffung und Betrieb umwelt- und klimafreundlicher Fahrzeuge, - Vorbildfunktion berücksichtigen und kommunizieren.

Erfolgsindikatoren Neuinvestitionen im Fuhrpark werden entsprechend der gesetzten Ziele getätigt.

Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 9/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

2.1 Wärmeversorgung von öffentlichen Gebäuden

Handlungsfeld Energieeinsparung Gebäude und Anlagen

Kurzbeschreibung Die Stadt Cloppenburg bzw. ein von ihr beauftragter Dritter ermittelt den Heizenergiebedarf der städt. Liegenschaften und erarbeitet ein Energiekonzept mit Vorschlägen zur Verminderung von THG-Emissionen (investiv und nicht investiv). Insbesondere soll dabei die Wärmeversorgung durch Biomasse geprüft werden. Die Maßnahme soll mit den Maßnahmen 2.2 und 2.3 gebündelt werden.

geplanter Beginn mittelfristig (3-7 Jahre)

Zielgruppe Stadtverwaltung, Klimaschutzmanagement, kommunale Betriebe

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung, externe Dienstleister, Energieberater

Priorität hoch

Klimaschutzpotenzial mittel bis hoch

THG-Einsparung 485 t/a bei -20% durch Wärmeoptimierung

Energieeinsparung keine, da die Anlagentechnik substituiert wird

Kosten Kosten für Energiebericht der Liegenschaften und beauftragten Dritten, Förderung im Rahmen ggf. Kosteneinsparung von Klimaschutzteilkonzepten (BMUB), http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Pressemitteilungen/Finanzpolitik/2015/03/2 015-03-18-PM13-bundeshaushalt-eckwerte.html regionale Wertschöpfung 566.400 € bei regionaler Vergabe von verbundenen Aufträgen

Anmerkungen Vorbildwirkung hat schon die Analyse, Bewertung und Veröffentlichung der Daten (auch ohne dass die Maßnahmen sofort umgesetzt werden). Ggf. Klimaschutzteilkonzept "Kommunale Liegenschaften" beantragen (vgl. 2.3).

Handlungsschritte - Begleitung und Aufbereitung der kommunalen Daten zum Gebäudebestand, - Sanierungsbedarf/ -möglichkeiten darstellen, - Umbau/ Neubau, - Öffentlichkeitsarbeit.

Erfolgsindikatoren Auswerten der Einsparpotenziale und Maßnahmen ergreifen

Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 10/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

2.2 Kommunales Energiemanagement für Gebäude

Handlungsfeld Energieeinsparung Gebäude und Anlagen

Kurzbeschreibung Für die kommunalen Immobilien soll ein Energiemanagementprozess entwickelt werden. Neben der Erhebung der Verbrauchsdaten, der Kontrolle und Optimierung vorhandener Einrichtungen und Anlagen (vgl. Maßnahme 2.1) können Kampagnen zur Nutzerinformation und Motivation durchgeführt werden. Das Energiemanagement zielt darauf kommunale Kosteneinsparpotenziale und Klimaschutzpotenziale zu erschließen. Daten und Maßnahmen fließen in die Energieberichterstattung ein. Die Maßnahme soll mit den Maßnahmen 2.1 und 2.3 gebündelt werden.

geplanter Beginn mittelfristig (3-7 Jahre)

Zielgruppe Stadtverwaltung, Klimaschutzmanagement, kommunale Betriebe

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung

Priorität mittel

Klimaschutzpotenzial mittel

THG-Einsparung indirekt durch die Umsetzung von Maßnahmen in Gebäuden

Energieeinsparung indirekt durch die Umsetzung von Maßnahmen in Gebäuden

Kosten Kosten für Energiecontrolling (Tools, Messgeräte, Personalkosten für Klimaschutzmanagement). ggf. Kosteneinsparung In Großstädten wird als Richtwert ein Mitarbeiter pro 2 Mio. € Energiekosten eingesetzt. Es wird mit bis zu 15 % Kosteneinsparungen gerechnet. regionale Wertschöpfung

Anmerkungen

Handlungsschritte - Konzept erarbeiten, - Messpunkte installieren, - Nutzer aufklären, - Verhalten und Installation anpassen, - Messwerte sammeln und auswerten, - Konzept anpassen

Erfolgsindikatoren Ein Energiemanagement ist eingeführt und bekannt gemacht.

Status Datenerhebung hat begonnen.

Maßnahmenkatalog Seite 11/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

2.3 Klimaschutzteilkonzept "Kommunale Liegenschaften" initiieren

Handlungsfeld Energieeinsparung Gebäude und Anlagen

Kurzbeschreibung Zur Bewertung des kommunalen Gebäudebestandes und zur Entwicklung eines priorisierten Maßnahmenkataloges wird ein Klimaschutzteilkonzept für die kommunalen Liegenschaften empfohlen. Ein größerer Gebäudebestand soll untersucht werden. Für Maßnahme 3.1 soll ein Schwerpunkt bei den Konzepten auf der Solarnutzung liegen. Die Maßnahme soll mit den Maßnahmen 2.2 und 2.1 gebündelt werden.

geplanter Beginn kurzfristig (bis 3 Jahre)

Zielgruppe Stadtverwaltung, Unternehmen, Privatleute

Akteure/ Verantwortliche Bau- und Liegenschaftsverwaltung

Priorität mittel

Klimaschutzpotenzial hoch

THG-Einsparung indirekt, hoch bei Umsetzung des Konzeptes

Energieeinsparung indirekt, hoch bei Umsetzung des Konzeptes

Kosten Personalkosten, BMUB-Förderung (siehe dazu ggf. Kosteneinsparung www.klimaschutz.de/de/zielgruppen/kommunen/foerderung/foerderung-der-erstellung-von- klimaschutzteilkonzepten), Extrakosten für detaillierte Begutachtung der Dächer bzgl. Solarnutzung, jedoch Synergie-Effekte im Vergleich zu Einzelbeauftragung regionale Wertschöpfung

Anmerkungen

Handlungsschritte - Fördermittel beantragen, - Ausschreibung und Vergabe des Konzeptes, - Konzept erstellen und umsetzen.

Erfolgsindikatoren Die Analyse des Gebäudebestandes und ein Maßnahmenkatalog sind erstellt, mit der Maßnahmenumsetzung wird begonnen. Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 12/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

2.4 Energetische Quartierssanierungen

Handlungsfeld Energieeinsparung Gebäude und Anlagen

Kurzbeschreibung Ältere Wohnquartiere haben sehr große Einsparpotenziale, insbesondere im Wärmebereich. Diese müssen gezielt analysiert werden und Handlungsempfehlungen mit Zuschnitt auf die Besitzerstruktur entwickelt werden. Im Klimaschutzteilkonzept "Integrierte Wärmenutzung" sind einzelne Gebiete identifiziert worden, die einen einheitlichen Gebäudebestand haben und übertragbare Ergebnisse bringen können. Dies ist im Rahmen von Quartierskonzepten genauer zu betrachten. Anhand eines Beispiels (bestehendes Baugebiet) sollen Möglichkeiten untersucht und aufgezeigt werden. Eine Verknüpfung mit dem Konzept zur Nachverdichtung in bestehenden Baugebieten ist anzustreben.

geplanter Beginn kurzfristig (bis 3 Jahre)

Zielgruppe Gebäudeeigentümer

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung, Klimaschutzmanagement, beratende Planer

Priorität hoch

Klimaschutzpotenzial mittel

THG-Einsparung derzeit nicht bewertbar, abhängig von Gebiet und umgesetzten Maßnahmen

Energieeinsparung derzeit nicht bewertbar, abhängig von Gebiet und umgesetzten Maßnahmen

Kosten Planungs- und Umsetzungskosten, die KfW fördert energetische Quartierskonzepte. ggf. Kosteneinsparung KfW-Förderprogramm 432: https://www.kfw.de/432. Die nbank ergänzt die Förderung: http://www.nbank.de/%C3%96ffentliche-Einrichtungen/Energie-Umwelt/Energetische- Stadtsanierung/index.jsp regionale Wertschöpfung

Anmerkungen Heutige Leerstände und Entwicklungen durch demographischen Wandel sollen beachtet werden. Es ist auch eine Kombination der Untersuchung von Bestand und ausgewiesenem Neubaugebiet möglich.

Handlungsschritte - prüfen, welche Bedingungen zur Konzepterstellung erfüllt werden müssen, - prüfen, welche Gebiete in Frage kommen, - Fördergelder beantragen und - die Umsetzung initiieren (ggf. auch ohne Förderung). Alternativ sind flankierende Maßnahmen zur Beförderung der privaten Sanierung in Quartieren mit hohem Sanierungspotenzial oder für beispielhafte Typgebäude zu entwickeln. Best-Practice- Beispiele mit Sanierung und optimierter Versorgung sollten herausgestellt werden.

Erfolgsindikatoren Erstelltes Quartierskonzept und erfolgreiche Umsetzung zusammen mit Klimaschutz-Teilkonzept Integrierte Wärmenutzung Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 13/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

2.5 Kraft-Wärme-Kopplung, Informationen bereitstellen

Handlungsfeld Energieeinsparung Gebäude und Anlagen

Kurzbeschreibung Kraft-Wärme-Kopplung ist ein wichtiger Baustein hin zur Energiewende. Hierbei können kleine Systeme in Privathäusern genauso eingesetzt werden wie große Systeme von Unternehmen, die Privathaushalte mitversorgen. Als Übergangstechnologie ist sie wegen der aktuellen Preise vor allem mit fossilen Energieträgern einsetzbar.

geplanter Beginn mittelfristig (3-7 Jahre)

Zielgruppe Privathaushalte, Unternehmen

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung, Klimamanagement

Priorität gering

Klimaschutzpotenzial mittel

THG-Einsparung mittel durch geringeren Einsatz von Energieträgern

Energieeinsparung mittel durch geringeren Einsatz von Energieträgern

Kosten Anlagenplanung und Bau abzgl. Förderungen und Ersparnissen aus Einsparung von Energieträ- ggf. Kosteneinsparung gern und bestenfalls geringeren Energiekosten pro kWh regionale Wertschöpfung 4.500 € bei einem wärmegeführten BHKW mit 15kWel 30kWth Leistung

Anmerkungen Zusammen mit dem Netzausbau betrachten (vgl. Maßnahme 3.10)

Handlungsschritte - Informationen zu Möglichkeiten und Förderungen recherchieren und bereitstellen, - geeignete Standorte analysieren (lassen), - Beispielprojekte initiieren.

Erfolgsindikatoren Informationen zur Kraft-Wärme-Kopplung führen zu mehr Anlagen.

Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 14/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

2.6 Straßenbeleuchtung weiter umrüsten

Handlungsfeld Energieeinsparung Gebäude und Anlagen

Kurzbeschreibung Straßenbeleuchtung kostet Energie, 70% energieeffizientere Leuchtmittel reduzieren den Bedarf. Eine erste Umrüstung erfolgte bereits. Auch nach Abschluss der Arbeiten bleibt das Thema aktuell, da durch zukünftige Entwicklungen beim Stand der Technik weitere Einsparpotenziale ausgeschöpft werden können.

geplanter Beginn laufend

Zielgruppe Stadtverwaltung

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung, Klimaschutzmanagement, Bauamt

Priorität hoch

Klimaschutzpotenzial hoch

THG-Einsparung 333 t/ a beim Umrüsten von ca 2.800 verbliebenen Straßenleuchten

Energieeinsparung 480.822 kWh/ a beim Umrüsten von ca 2.800 verbliebenen Straßenleuchten

Kosten 1.300 € Investitionskosten pro Straßenlaterne, Stromkosten sinken um 70 % und damit um ca. ggf. Kosteneinsparung 100.000 € /a. regionale Wertschöpfung 1.095.900 € durch die Umrüstungsinvestitionen in der Region verblieben

Anmerkungen

Handlungsschritte - Beleuchtung analysieren, - Handlungsbedarf feststellen, - Umbau.

Erfolgsindikatoren Der Umbau auf energiesparende Beleuchtung ist ein kontinuierlicher Prozess.

Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 15/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

2.7 Erstellung eines Wärmekatasters

Handlungsfeld Energieeinsparung Gebäude und Anlagen

Kurzbeschreibung Das Umweltwärmepotenzial (Abwärme, Geothermie etc.) wurde im Klimaschutzkonzept und in den Teilkonzepten abgeschätzt. Der Bau von konkreten Anlagen erfolgt aber nach wirtschaftlichen Erwägungen, die von Standort zu Standort und zeitlich variieren. Die Bereitstellung eines Wärmekatasters erleichtert die Entscheidung der Investoren/ Gebäudeeigentümer zugunsten von Abwärmeauskopplung bzw. -nutzung.

geplanter Beginn mittelfristig (3-7 Jahre)

Zielgruppe Bürger, Unternehmer

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung, Ingenieur-Büro

Priorität gering

Klimaschutzpotenzial hoch (indirekt)

THG-Einsparung indirekt, hoch beim Bau von Anlagen

Energieeinsparung indirekt, hoch beim Bau von Anlagen

Kosten Erstellung des Katasters bzw. sonstige Analyse der Daten, Öffentlichkeitsarbeit ggf. Kosteneinsparung regionale Wertschöpfung

Anmerkungen Ein Kataster kann mit dem Solardachkataster verbunden werden. Auch der Netzausbau sollte in Kombination angegangen werden (vgl. Maßnahme 3.10).

Handlungsschritte - Datengrundlage prüfen, - interne/ externe Erstellung prüfen, - Potenzialanalyse, - Veröffentlichung

Erfolgsindikatoren Werbung für Abwärmenutzung erfolgt auf Basis eines Wärmekatasters und führt zu Umsetzungsprojekten. Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 16/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

2.8 Förderprogramm der Stadt Cloppenburg

Handlungsfeld Energieeinsparung Gebäude und Anlagen

Kurzbeschreibung Um Energieeinsparungen zu initiieren, insbesondere im Gebäudebestand, ist die Schaffung eines eigenen Förderprogramms zu prüfen, das mit bestehenden Förderungen kombinierbar ist. Der Schwerpunkt sollte hierbei auf der energetischen Altbausanierung liegen. Das eigene Programm soll überregionale Konzepte ergänzen und einen zusätzlichen Anreiz für die energetische Sanierung geben. Es kann mit niedrigschwelligen Angeboten begonnen werden und später eine Auswertung geben.

geplanter Beginn kurzfristig (bis 3 Jahre)

Zielgruppe Bürger, Unternehmer

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung

Priorität hoch

Klimaschutzpotenzial hoch (indirekt)

THG-Einsparung indirekt, hoch beim Bau von Anlagen

Energieeinsparung indirekt, hoch beim Bau von Anlagen

Kosten Je nach Art und Höhe des Förderprogramms unterschiedlich. Es erfolgt eine Prioritätensetzung ggf. Kosteneinsparung aufgrund begrenzter Ressourcen (personell und monetär). regionale Wertschöpfung Je nach Art und Höhe des Förderprogramms unterschiedlich. Es ist aber ein großer direkter Effekt zu erwarten, da Sanierungsmaßnahmen zum Großteil durch regionale Handwerker durchgeführt werden.

Anmerkungen Kann auch mit Projektpartnern zusammen entworfen werden, wie z. B. derzeit mit Landkreis Cloppenburg, Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen und EWE.

Handlungsschritte - Art der Förderung entwickeln, - Finanzierung sicherstellen, - Förderung bekannt machen, - Förderungen auszahlen.

Erfolgsindikatoren Energieeinsparungen bei Gebäuden und Anlagen werden von der Stadt Cloppenburg zusätzlich gefördert. Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 17/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

2.9 Pilot-Projekt

Handlungsfeld Energieeinsparung Gebäude und Anlagen

Kurzbeschreibung Um Energieeinsparungen zu initiieren, insbesondere im Gebäudebestand, haben Pilot-Projekte eine Vorbildfunktion und erzeugen Öffentlichkeit. Bei der Wahl des Pilot-Projekts sind mögliche Förderungen zu klären.

geplanter Beginn mittelfristig (3-7 Jahre)

Zielgruppe Bürger, Unternehmer

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung

Priorität gering

Klimaschutzpotenzial hoch (indirekt)

THG-Einsparung indirekt, hoch beim Bau von Anlagen

Energieeinsparung indirekt, hoch beim Bau von Anlagen

Kosten Je nach Art und Höhe des Pilot-Projekts und Förderprogramms unterschiedlich. ggf. Kosteneinsparung regionale Wertschöpfung

Anmerkungen

Handlungsschritte - Pilot-Projekt entwickeln, - Fördermöglichkeit prüfen, - Finanzierung sicherstellen, - Projekt planen, - Projekt umsetzen.

Erfolgsindikatoren Ein Pilot-Projekt ist entwickelt und umgesetzt.

Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 18/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

Auswertung der Wärmedichtekarten zur Identifizierung von 2.10 Sanierungsschwerpunkten

Handlungsfeld Energieeinsparung Gebäude und Anlagen

Kurzbeschreibung Aus den Wärmedichtekarten mit Darstellung des derzeitigen Bestands kann entnommen werden, welche Stadtgebiete heute einen hohen Wärmebedarf aufweisen. Im Vergleich mit den Wärmedichtekarten mit Darstellung des sanierten Zustands können die Stadtgebiete identifiziert werden, die ein hohes Sanierungspotenzial aufweisen. Diese Gebiete sollten dann näher untersucht werden, ob hier besondere Maßnahmen ergriffen werden können um die Sanierung in diesen Gebieten zu forcieren (z. B. Quartierskonzept).

geplanter Beginn kurzfristig (bis 3 Jahre)

Zielgruppe Gebäudeeigentümer

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung

Priorität hoch

Klimaschutzpotenzial hoch

THG-Einsparung indirekt, hoch bei Durchführung der Sanierungen

Energieeinsparung indirekt, hoch bei Durchführung der Sanierungen

Kosten gering, Personalaufwand in der Verwaltung, ggf. externe Vergabe ggf. Kosteneinsparung regionale Wertschöpfung indirekt, hoch bei Durchführung der Sanierungen

Anmerkungen

Handlungsschritte - Wärmedichtekarten sichten und vergleichen - Sanierunggebiete identifizieren - Sanierungspotenzial ermitteln - Sanierung anstoßen (Förderprogramme, Quartierskonzept)

Erfolgsindikatoren Sanierungsgebiete sind identifiziert und Sanierung ist forciert.

Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 19/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

2.11 Auswertung der Wärmedichtekarten zur Planung von Wärmenetzen

Handlungsfeld Energieeinsparung Gebäude und Anlagen

Kurzbeschreibung Aus den Wärmedichtekarten mit Darstellung des derzeitigen Bestands und dem nach Sanierung kann entnommen werden, welche Stadtgebiete heute und in Zukunft einen hohen Wärmebedarf aufweisen und sich daher für Nahwärmenetze eignen. Diese Gebiete sollten dann näher untersucht werden, ob hier Wärmenetze verlegt und wirtschaftlich betrieben werden können.

geplanter Beginn kurzfristig (bis 3 Jahre)

Zielgruppe Gebäudeeigentümer

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung

Priorität hoch

Klimaschutzpotenzial hoch

THG-Einsparung indirekt, hoch beim Bau von Wärmenetzen mit erneuerbarer Versorgung und/ oder hoher Effizienz. Energieeinsparung indirekt, hoch beim Bau von Wärmenetzen mit erneuerbarer Versorgung und/ oder hoher Effizienz. Kosten gering. Personalaufwand in der Verwaltung. Ggf. externe Vergabe ggf. Kosteneinsparung regionale Wertschöpfung indirekt, hoch beim Bau von Wärmenetzen.

Anmerkungen

Handlungsschritte - Wärmedichtekarten sichten und Gebiete mit hoher Wärmedichte identifizieren - Wärmebedarf quantifizieren - Konzept für ein Wärmenetz anstoßen/ beauftragen (Förderprogramme)

Erfolgsindikatoren Wärmenetzgebiete sind identifiziert.

Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 20/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

2.12 Auswertung der Wärmedichtekarten für die Abwärmenutzung

Handlungsfeld Energieeinsparung Gebäude und Anlagen

Kurzbeschreibung Aus den Wärmedichtekarten mit den Eintragungen der potenziellen Abwärmequelle kann entnommen werden, welche Stadtgebiete ggf. mit Abwärme versorgt werden können. Diese Abwärmequellen sollten dann näher untersucht und quantifiziert werden. Die mögliche Wärmeabgabe muss mit dem Wärmebedarf abgeglichen werden.

geplanter Beginn kurzfristig (bis 3 Jahre)

Zielgruppe Stadtverwaltung, Unternehmer

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung

Priorität hoch

Klimaschutzpotenzial hoch

THG-Einsparung indirekt, hoch, wenn Abwärmequellen genutzt werden können

Energieeinsparung indirekt, hoch, wenn Abwärmequellen genutzt werden können

Kosten gering. Personalaufwand in der Verwaltung, ggf. externe Vergabe ggf. Kosteneinsparung regionale Wertschöpfung indirekt, hoch bei Nutzung von Abwärmequellen

Anmerkungen Die Maßnahme steht im direkten Zusammenhang mit Maßnahme 2.11

Handlungsschritte - Wärmedichtekarten sichten und Gebiete mit hoher Wärmedichte und nahen Abwärmequellen identifizieren, - Wärmeabgabe der Abwärmequellen quantifizieren, - Wärmebedarf der umgebenden Gebäude quantifizieren, - Konzept für Abwärmenutzung anstoßen/ beauftragen (Förderprogramme)

Erfolgsindikatoren Abwärmequellen sind identifiziert und quantifiziert (Wärmekataster)

Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 21/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

2.13 Abwärme Kanalisation

Handlungsfeld Energieeinsparung Gebäude und Anlagen

Kurzbeschreibung Es wurden Abwärme-Potenziale der Kanalisation erhoben. Diese sind durch Messstellen an den Pumpstationen näher zu bestimmen. Sollte die diskutierte Druckrohr-Abwasserleitung entlang der Umgehungsstraße gebaut werden, soll bei der Planung berücksichtigt werden, dass Wärmetauscher eingebaut werden. Hier ist dann auch aus den Planungsdaten abzuleiten, ob aufgrund der hohen Abwassertemperaturen der Nahrungsmittelindustrie eine Absenkung von mehr als 0,5 K möglich ist.

geplanter Beginn kurzfristig (bis 3 Jahre)

Zielgruppe Stadtverwaltung, Unternehmer

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung

Priorität gering

Klimaschutzpotenzial hoch

THG-Einsparung indirekt, hoch, wenn Abwärmequellen genutzt werden können

Energieeinsparung indirekt, hoch, wenn Abwärmequellen genutzt werden können

Kosten Personalaufwand in der Verwaltung, ggf. externe Vergabe, Messinstrumente und prozentual ggf. Kosteneinsparung geringe Erhöhung der Umsetzungskosten bei der Druckrohr-Abwasserleitung durch Wärmetauscher regionale Wertschöpfung indirekt, hoch bei Nutzung von Abwärmequellen

Anmerkungen Die Maßnahme steht im direkten Zusammenhang mit Maßnahme 2.11 und 2.12

Handlungsschritte - Wärmedichtekarten sichten und Daten zu Pumpstationen sichten, - Messbedarf identifizieren, - Messstationen installieren, - Wärmeabgabe der Abwärmequellen quantifizieren, - Wärmebedarf der umgebenden Gebäude quantifizieren, - Konzept für Abwärmenutzung anstoßen/ beauftragen (Förderprogramme)

Erfolgsindikatoren Abwasser-Abwärmequellen sind identifiziert und quantifiziert.

Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 22/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

3.1 Genauere Potenzialanalyse Solardächer

Handlungsfeld Erneuerbare Energien

Kurzbeschreibung Das Solardachpotenzial wurde im Klimaschutzkonzept und in den Teilkonzepten abgeschätzt. Der Bau von konkreten Anlagen erfolgt aber nach wirtschaftlichen Erwägungen, die von Standort zu Standort und zeitlich variieren. Eine Analyse der einzelnen Dächer und die Bereitstellung eines Solardachkatasters erleichtert die Entscheidung der Investoren/ Gebäudeeigentümer zugunsten von Solarthermie und/ oder Photovoltaik. Es sollte damit Werbung für Solarthermie und Photovoltaik betrieben werden.

geplanter Beginn kurzfristig (bis 3 Jahre)

Zielgruppe Bürger, Unternehmer

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung, Ingenieur-Büro

Priorität hoch

Klimaschutzpotenzial indirekt, hoch beim Bau von Anlagen

THG-Einsparung indirekt, hoch beim Bau von Anlagen

Energieeinsparung gering

Kosten Kosten für die Analyse der Daten, Öffentlichkeitsarbeit ggf. Kosteneinsparung regionale Wertschöpfung

Anmerkungen Kann mit einem Wärmekataster verbunden werden. Nicht nur Raumwärme betrachten, sondern auch Prozesse, z. B. solare Holztrocknung.

Handlungsschritte - Datengrundlage prüfen, - interne/ externe Erstellung prüfen, - Umsetzung, - Veröffentlichung.

Erfolgsindikatoren Werbung für Photovoltaik und Solarthermie wird auf Grundlage eines Solarkatasters gemacht.

Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 23/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

3.2 Studie zu Solar-Carports

Handlungsfeld Erneuerbare Energien

Kurzbeschreibung Ziel ist es, die bisher energetisch ungenutzten Potenziale von Parkplätzen zu erschließen. Eine Machbarkeitsstudie soll die technische und wirtschaftliche Umsetzung von Parkplatz- Überdachungen (Solar-Carports) untersuchen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die vorhandene Nutzung nicht beeinträchtigt wird (Wochenmarkt, Kirmes etc.)

geplanter Beginn mittelfristig (3-7 Jahre)

Zielgruppe Stadtverwaltung, Anlagenbetreiber

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung, Eigentümer der Parkplätze

Priorität mittel

Klimaschutzpotenzial sehr hoch

THG-Einsparung 1.476 t/ a bei 85.000 m2

Energieeinsparung keine

Kosten Anlagenkosten, Einnahmen aus Stromvermarktung oder Contracting ggf. Kosteneinsparung regionale Wertschöpfung 197.505 €/ a

Anmerkungen

Handlungsschritte - Festsetzungen prüfen, - Standort(e) auswählen, - Anlagen bauen (lassen).

Erfolgsindikatoren Standorte sind festgelegt, Anlagen gebaut.

Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 24/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

3.3 Prüfung lokaler Biomasse- und Güllepotenziale

Handlungsfeld Erneuerbare Energien

Kurzbeschreibung Der Anbau von Biomasse zur energetischen Verwertung wird vielfältig diskutiert. Biomasse- potenziale und Maßnahmen zur Förderung einer nachhaltigen Nutzung (vgl. Berichtsteil) sollten mit Akteuren diskutiert werden. Es besteht ein hohes Aufkommen an Gülle etc., das nicht oder noch nicht auf dem Territorium der Stadt energetisch verwertet wird. Ziel ist es, eine langfristig verträgliche Biomassenutzung zu entwickeln. Insbesondere der Aufbau von Nutzungskaskaden mit energetischer Nutzung von Rest- und Abfallstoffen ist zu fördern. Konzepte zur Verwertung von Landschaftspflegeresten, beispielsweise aus Natur- und Landschaftsschutzgebieten, des Komposts und des Biomülls sowie Pellets-Herstellung aus Gülle sollten entwickelt werden. Die Versorgung von städtischen Gebäuden kann dabei Vorbildwirkung entwickeln.

geplanter Beginn mittelfristig (3-7 Jahre)

Zielgruppe Landwirte, Unternehmer, Stadtverwaltung

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung, Klimaschutzmanagement

Priorität hoch

Klimaschutzpotenzial mittel

THG-Einsparung hoch, wenn als Ersatz/ Verringerung der Nutzung fossiler Energieträger

Energieeinsparung hoch durch Kaskadennutzung

Kosten Kosten für technische Ausrüstung für Kaskadennutzung, Einnahmen durch Vermarktung von ggf. Kosteneinsparung Wärme und Strom (ggf. für Dritte) Regionale Wertschöpfung: 1.000,- €/ a bei 1 kW Nennleistung ggf. langfristig Einsparung durch Fördermittel für nachhaltige Bodennutzung regionale Wertschöpfung

Anmerkungen Zusammen mit Maßnahme "Weiternutzung von Anlagen nach EEG-Förderung" betrachten.

Handlungsschritte - Auswahl von geeigneten Gebieten und Erfassung der Substrate und Mengen, - Einbindung von Hochschulen und Universitäten bei der Findung der passenden Variante, - Ermittlung und Schaffung von Nutzungsmöglichkeiten.

Erfolgsindikatoren Das Biomassepotenzial ist ausgewertet, ein effektiver Nutzungsgrad erreicht.

Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 25/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

3.4 PV-Anlagen auf kommunalen Gebäuden

Handlungsfeld Erneuerbare Energien

Kurzbeschreibung Als Vorbild sollten Photovoltaik-Anlagen mit Eigenstromnutzung auf öffentlichen Gebäuden in- stalliert werden. Geeignete Dachflächen können für PV-Anlagen selbst genutzt oder verpachtet werden. Eine externe Bewertung der Gebäude im Jahr 2007 ergab aufgrund von Statik und Dachhaut nur geringe Potenziale. Eine neue Betrachtung erscheint sinnvoll im Rahmen der Erstellung des Solardachkatasters und der möglichen Erstellung der Klimaschutzteilkonzepte für städtische Liegenschaften (Maßnahme 2.3).

geplanter Beginn kurzfristig (bis 3 Jahre)

Zielgruppe Anlagenbetreiber, Unternehmen, Stadtverwaltung

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung

Priorität mittel

Klimaschutzpotenzial hoch

THG-Einsparung 102 t/ a bei etwa 300 m² kommunaler PV-Dachfläche

Energieeinsparung keine

Kosten - Anlagenkosten, Einnahmen aus Stromvermarktung oder Contracting ggf. Kosteneinsparung regionale Wertschöpfung 8.280 €/ a

Anmerkungen Denkmalschutz, Statik und Dachausrichtung sind zu beachten. Das Projekt kann als Mo- dellauswertung des Solarkatasters dienen.

Handlungsschritte - Dächer analysieren, - Anlagen bauen (lassen).

Erfolgsindikatoren PV-Anlagen sind auf kommunalen Dachflächen installiert (Potenziale ausgeschöpft).

Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 26/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

3.5 Nutzung von Speichern

Handlungsfeld Erneuerbare Energien

Kurzbeschreibung Um den Anteil der Nutzung von Erneuerbaren Energien zu erhöhen, muss auf das flukturierende Angebot reagiert werden. Ein wichtiger Baustein, sowohl bei der Strom- als auch der Wärmeversorgung, sind Speicher. Für die Entwicklung von Siedlungen im Bestand und im Neubau und auch von städtischen Liegenschaften müssen Speichertechnologien berücksichtigt werden. Die zukünftige Entwicklung des Stands der Technik ist dazu zu beobachten.

geplanter Beginn mittelfristig (3-7 Jahre)

Zielgruppe Stadtverwaltung, Bürger, Unternehmen

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung

Priorität gering

Klimaschutzpotenzial hoch bei Ersatz von fossilen Energieträgern

THG-Einsparung hoch bei Ersatz von fossilen Energieträgern

Energieeinsparung keine

Kosten Kosten für Speicher (Anschaffung und Betrieb), Einsparung je nach Energiekonzept ggf. Kosteneinsparung regionale Wertschöpfung

Anmerkungen in Kooperation mit Unternehmen, z. B. dem Energieversorger möglich

Handlungsschritte - Speichertechnologien recherchieren, - Einsatzmöglichkeiten prüfen, - in Planungen einbinden und die Öffentlichkeit informieren, - Speicher bauen lassen.

Erfolgsindikatoren Speichersysteme werden aufgebaut.

Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 27/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

3.6 Oberflächennahe Geothermie

Handlungsfeld Erneuerbare Energien

Kurzbeschreibung Die Nutzung oberflächennaher Geothermie, insbesondere von Erdwärmesonden, ist in der Stadt Cloppenburg in manchen Bereichen nur bedingt zulässig. Eine wasserrechtliche Einzelfallprüfung ist im Gebiet vorgeschrieben. Dennoch besteht ein großes Potenzial, das durch erschlossen werden könnte.

geplanter Beginn mittelfristig (3-7 Jahre)

Zielgruppe Stadtverwaltung, Gebäudeeigentümer

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung

Priorität gering

Klimaschutzpotenzial hoch bei Nutzung der Geothermie

THG-Einsparung 122 t/ a bei Erschließung des Potenzials von ca. 500.000 kWh/ a

Energieeinsparung keine

Kosten Personalkosten für Recherche, Aufbereitung von Informationen ggf. Kosteneinsparung regionale Wertschöpfung 47.500 €/a

Anmerkungen Unterstützend ist Öffentlichkeitsarbeit zu vorhandenen Beispielen erfolgreicher Umsetzung sinnvoll.

Handlungsschritte - Festlegungen LBEG bei Unterer Wasserbehörde prüfen, - Bedingunen für die Stadt zusammenstellen, - Gebiete auf Basis LBEG kartieren, - Karten veröffentlichen.

Erfolgsindikatoren Festlegungen sind öffentlich zugänglich, z. B. über einen Internetauftritt.

Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 28/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

3.7 Windkraft ermöglichen

Handlungsfeld Erneuerbare Energien

Kurzbeschreibung Windkraftanlagen bewirken unter den Erneuerbaren Energieanlagen die größte THG-Einsparung je Einzelanlage. Für die vier bestehenden Anlagen soll zukünftig Repowering unabhängig von regionalplanerischen Vorgaben des Landkreises ermöglicht werden. Die Möglichkeiten zur Nutzung alternativer oder ergänzender Standorte für Windkraftanlagen, einschließlich Kleinwindanlagen, sollen aufgezeigt und im Hinblick auf städtebauliche Verträglichkeit und Realisierungschance geprüft werden.

geplanter Beginn langfristig (> 7 Jahre)

Zielgruppe Anlagenbetreiber

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung, Landkreis, Land Niedersachsen

Priorität hoch

Klimaschutzpotenzial sehr hoch

THG-Einsparung 34.835 t/a für 51 GWh Ausbau- und Repowering-Potenzial

Energieeinsparung keine

Kosten ggf. nur für Dritte: Planungs- und Investitionskosten abzgl. Vermarktung des Stroms. ggf. Kosteneinsparung regionale Wertschöpfung 2.805.000 €/ a

Anmerkungen Größter Preis-Leistungs-Hebel zur THG-Einsparung durch Erneuerbare Energieerzeugung, jedoch Standorte auch kontrovers diskutiert. Da der Anteil Erneuerbaren Stroms im Landkreis über 100 % liegt, wird keine Priorität darauf gesetzt, die Kontroveresen aufzulösen. Windkraft wird nicht blockiert, aber mehr Kraft auf die Wärme-Wende verwendet.

Handlungsschritte - Festsetzungen prüfen, - Standort(e) auswählen, - Anlagen bauen (lassen).

Erfolgsindikatoren Standorte sind festgelegt und neue Anlagenbau ermöglicht.

Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 29/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

3.8 Weiternutzung von Anlagen nach EEG-Förderung

Handlungsfeld Erneuerbare Energien

Kurzbeschreibung Die Förderung nach Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) endet nach 20 Jahren. Die bestehenden Anlagen sind zumeist aber weiter einsetzbar. Es sollte erreicht werden, dass diese Anlagen auch weiter genutzt werden. Insbesondere viele Biogas-Anlagen in der Stadt stammen aus den Anfangszeiten des Erneuerbare- Energien-Gesetzes und fallen in der nächsten Zeit aus der Förderung. Hier müssen die Betreiber neue Konzepte entwickeln. Es muss der Abbruch der Anlagen verhindert werden, da immer noch über Gülle und andere Reststoffe eine große Menge an Substrat anfällt, das weiterhin in den Biogas-Anlagen genutzt werden kann. Zudem sind eine Alternative und sinnvolle Nutzung zu dem heute viel verwendeten Mais anzustreben.

geplanter Beginn mittelfristig (3-7 Jahre)

Zielgruppe Anlagenbetreiber

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung, Anlagenbetreiber

Priorität gering

Klimaschutzpotenzial hoch, wenn EEG-Anlagen weiter betrieben werden

THG-Einsparung hoch, wenn EEG-Anlagen weiter betrieben werden

Energieeinsparung keine

Kosten Prozesskosten ggf. Kosteneinsparung regionale Wertschöpfung

Anmerkungen

Handlungsschritte - Recherche der betroffenen Anlagen, - Recherche der geplanten zukünftigen Nutzung, - Unterstützung bei der Ermittlung von wirtschaftlichen Weiternutzungskonzepten.

Erfolgsindikatoren EEG-geförderte Anlagen werden auch nach Ablauf der Förderung weiter betrieben.

Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 30/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

3.9 Nutzung von Konversionsflächen

Handlungsfeld Erneuerbare Energien

Kurzbeschreibung In Staatsforsten bestehen militärisch genutzte Flächen, die Potenzial-Flächen für Windkraft und Photovoltaik (PV)-Anlagen sind. Wenn diese als Konversionsflächen zur Verfügung stehen, sollen sie vorrangig für den EE-Ausbau genutzt werden. Auf der ehemaligen Deponie besteht ein Potenzial für die Nutzung von PV- und Solarthermie- Anlagen, wenn ein System genutzt wird, das mit dem Nachsacken der Deponie kompatibel ist.

geplanter Beginn mittelfristig (3-7 Jahre)

Zielgruppe Landkreis, Bund bzw. Eigentümer der Flächen

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung, Landkreis, Eigentümer der Flächen

Priorität mittel

Klimaschutzpotenzial hoch

THG-Einsparung hoch

Energieeinsparung keine

Kosten Prozesskosten ggf. Kosteneinsparung regionale Wertschöpfung

Anmerkungen Die Prüfung der Deponie-Nutzung kann kurzfristig starten, die für die militärischen Flächen erst, wenn diese frei werden.

Handlungsschritte - Recherche der möglichen Flächen, - Recherche der Nutzungsmöglichkeiten, - Abstimmung mit Planungen der Eigentümer, - Unterstützung bei der Ermittlung von wirtschaftlichen Nutzungskonzepten.

Erfolgsindikatoren Auf Konversionsflächen in Staatsforsten und auf der ehemaligen Deponie sind Erneuerbare- Energie-Anlagen installiert. Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 31/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

3.10 Eignungsgebiete und Bau von Wärmenetzen

Handlungsfeld Erneuerbare Energien

Kurzbeschreibung Der Aufbau von Nahwärmenetzen ist erstrebenswert, um mittels Erneuerbarer Energieträger wie Geothermie, Biomethan oder Holz produzierte Wärme oder Abwärme zu nutzen, z. B. mit Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung. Durch die Versorgung mehrerer Verbrauchsstellen lässt sich auf- wendigere Technik zur Energieumwandlung einsetzen. Der Netzausbau ist jeweils zusammen mit dem Ausbau der EE-Anlagen und den geplanten Sanierungsmaßnahmen zu betrachten.

geplanter Beginn kurzfristig (bis 3 Jahre)

Zielgruppe Gebäudeeigentümer, Stadtverwaltung

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung, Ingenieurbüro, Energieversorger, Investor

Priorität hoch

Klimaschutzpotenzial hoch

THG-Einsparung noch nicht bewertbar, bei optimaler Wahl des Gebietes und der Maßnahmen hoch

Energieeinsparung noch nicht bewertbar, bei optimaler Wahl des Gebietes und der Maßnahmen hoch

Kosten Kosten für Vorstudien und Konzept, hohe Kosten für den Netzbau, ein hoher Anschlussgrad muss ggf. Kosteneinsparung erreicht werden. Die Konkurrenz zu vorhandenen Gasnetzen kann die Rentabilität senken. regionale Wertschöpfung

Anmerkungen Nahwärmenetze bilden eine gute technische Grundlage für die Energiewende im Bereich der Wärmenutzung. Aufgrund der Netzverluste ist eine höhere Wärmedichte im Versorgungsgebiet erforderlich. Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden können zu schlechterer Rentabilität führen. Interessant sind sie bei langfristigem Bedarf der Anwohner. Zentrale Versorgungsanlagen ermöglichen den Einsatz besserer Technik. Erstellung und/ oder Betrieb können zukünftig auch für andere Gebiete durch Dritte (z. B. Genossenschaften) erfolgen.

Handlungsschritte - Eignungsgebiete für Nahwärme sind auszuwählen (Siedlungsbereiche mit höherem Wärmebe- darf und größerer Dichte), - Erstellung von Nahwärmekonzepten/ Quartierskonzepten ist zu initiieren, - Umsetzung.

Erfolgsindikatoren Es wurden Eignungsgebiete festgestellt, Konzepte erstellt und die Umsetzung von Nahwärmenetz(en) ist erfolgt. Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 32/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

4.1 Anreize für die Fahrrad-Nutzung schaffen

Handlungsfeld Mobilität

Kurzbeschreibung Die Stadt Cloppenburg bietet von der Topographie sehr gute Voraussetzungen für die Nutzung von Fahrrädern. Es müssen aber auch die Rahmenbedingungen passen: Fahrradwege, überdachte Abstellplätze, Umkleidemöglichkeiten etc. Diese sollen so optimiert werden, dass der Anteil der Wege im MIV (motorisierter Individualverkehr) kleiner wird und durch Radfahrten ersetzt wird. Entsprechend müssen Akteure, insbesondere Unternehmer, eingebunden werden. Die Maßnahme soll mit der Maßnahme 4.2 gebündelt werden.

geplanter Beginn kurzfristig (bis 3 Jahre)

Zielgruppe Bürger

Akteure/ Verantwortliche Verwaltung, Unternehmer und Gewerbetreibende

Priorität hoch

Klimaschutzpotenzial sehr hoch

THG-Einsparung sehr hoch bei Ersatz von MIV

Energieeinsparung abhängig von der Maßnahme, sehr hoch bei Ersatz von MIV

Kosten Personalkosten für Bedarfsanalyse, Kosten für Baumaßnahmen für Radwege, Abstellplätze, ggf. Kosteneinsparung Umkleidemöglichkeiten regionale Wertschöpfung

Anmerkungen

Handlungsschritte - Bedarf analysieren, - Umsetzungsmaßnahmen zusammenstellen, - Umsetzung, - Öffentlichkeit informieren, - Akteure für die Umsetzung einbinden.

Erfolgsindikatoren Es gibt mehr Fahrradwege, mehr Abstell- und Umkleidemöglichkeiten, mehr Fahrrad-Verkehr als Ersatz für MIV. Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 33/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

4.2 ÖPNV und alternative Beförderung verbessern

Handlungsfeld Mobilität

Kurzbeschreibung Der ÖPNV in der Fläche und die alternative Beförderung in der Stadt Cloppenburg bestehen zum Großteil aus Schülerverkehr. Durch den Ausbau des ÖPNV soll der Anteil des MIV gesenkt werden. Die Maßnahme soll mit der Maßnahme 4.1 gebündelt werden.

geplanter Beginn mittelfristig (3-7 Jahre)

Zielgruppe Bürger

Akteure/ Verantwortliche Verwaltung in Stadt und Landkreis, Verkehrsunternehmen

Priorität hoch

Klimaschutzpotenzial hoch

THG-Einsparung sehr hoch bei Ersatz von MIV

Energieeinsparung abhängig von der Maßnahme, sehr hoch bei Ersatz von MIV

Kosten Personalkosten für Bedarfsanalyse, Kosten für den Einsatz von Fahrzeugen, ggf. Förderungen ggf. Kosteneinsparung durch das Land regionale Wertschöpfung

Anmerkungen Das Modell "moobil +" des Landkreises Vechta auf Übertragbarkeit prüfen.

Handlungsschritte - Bedarf analysieren, - Umsetzungsvorschlag erarbeiten, - Vorschlag an zuständige Gremien übergeben, - Umsetzung einfordern.

Erfolgsindikatoren Der bedarfsorientierte ÖPNV oder die alternative Beförderung sind ausgebaut.

Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 34/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

5.1 Öffentlichkeitsarbeit (Informationsfluss Erneuerbare Energien)

Handlungsfeld Kommunikation

Kurzbeschreibung Die Umsetzung von Klimaschutz(teil)konzepten kann nur durch die Einbindung von möglichst vielen Akteuren innerhalb und außerhalb der Verwaltung erfolgen. Hierzu muss ein Informationsfluss auf- bzw. ausgebaut werden, der zum aktiven Handeln bei Energieeffizienz, Einsatz Erneuerbarer Energien und Suffizienz motiviert. Wichtige Hilfsmittel sind neben Informationsmaterialien zielgruppenspezifische und öffentlichkeitswirksame Aktionen, Wettbewerbe und Veranstaltungen, themenspezifische Beratungsangebote sowie die Bekanntmachung von Modellprojekten. Dies soll bewusstseinsbildend und zum Nutzen für die Bürger, Unternehmen und das kulturelle und soziale Miteinander in der Stadt sein und zu privaten Maßnahmen führen. Die Vermarktung der Stadt als Klimaschutzkommune (ggf. mit entsprechendem Label) ist anzustreben. Kampagnen sind der Zielgruppe entsprechend anzupassen. geplanter Beginn laufend

Zielgruppe Bürger, Unternehmen und Einrichtungen (zielgruppenspezifisch)

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Akteuren (z. B. VCD, ADFC beim Fahrradverkehr) Priorität hoch

Klimaschutzpotenzial mittel

THG-Einsparung indirekt durch Aktivierung von Klimaschutzmaßnahmen

Energieeinsparung indirekt durch Aktivierung von Klimaschutzmaßnahmen

Kosten Prozesskosten, Kosten für Werbematerial, Aktionstage etc. ggf. Kosteneinsparung regionale Wertschöpfung

Anmerkungen Es ist wichtig, Akteure zu aktivieren, da die Beteiligung bisher sehr gering ist. Erste Maßnahmen dazu werden in anderen Maßnahmenblättern konkretisiert. Erfolgreiche Konzepte aus anderen Städten und Gemeinden können als Vorbild dienen.

Handlungsschritte - Thema zusammenstellen, - Art der Veröffentlichung wählen, - veröffentlichen.

Erfolgsindikatoren Kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit wird mit verschiedenen bürgernahen Angeboten für den Klimaschutz in der Stadt betrieben. Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 35/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

5.2 Finanzierungsmöglichkeiten

Handlungsfeld Kommunikation

Kurzbeschreibung Vielfach müssen energetische Maßnahmen mit Fremdmitteln finanziert werden. Hier gibt es ggf. Probleme, Kredite zu bekommen (z. B. Alter, Solvenz etc. des Kreditnehmers). Es bestehen zudem Unterschiede zwischen den Laufzeiten von Krediten und Amortisationszeiten von Anlagen. Auch sind unternehmerische Betrachtungen zur Amortisation oft andere als die von Privatpersonen. Dies führt dann zu anderen Rentabilitätsbetrachtungen bei Anlagen. Es müssen daher Wege gefunden werden, dass Klimaschutz in die Betrachtung einbezogen wird. Da besonders die Sanierung des Gebäudebestandes ein wesentlicher Schlüssel zur Energie- und THG-Reduktion ist, sollen hier Fachinformation gebündelt werden, um Unsicherheiten bei der Wahl der Baumaterialien und der Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen abzubauen. Auch persönliche Kontakte zwischen den örtlichen Banken und Sparkassen und dem Klimaschutzmanagement aufzubauen, hilft dem Klimaschutzprozess. geplanter Beginn kurzfristig (bis 3 Jahre)

Zielgruppe Bürger, Unternehmer

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung, Klimaschutzmanagement

Priorität gering

Klimaschutzpotenzial mittel

THG-Einsparung keine direkte

Energieeinsparung keine direkte

Kosten Personalkosten Klimaschutzmanagement ggf. Kosteneinsparung regionale Wertschöpfung

Anmerkungen

Handlungsschritte - Informationen zur Finanzierung zusammenstellen und verteilen, damit Fehlinformationen abgebaut werden, - mit Energieberatern vernetzen, um neutrale Beratung zu erreichen, - lokale Banken einbinden.

Erfolgsindikatoren Informationen zu Finanzierungen liegen vor.

Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 36/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

5.3 Im Klimaschutz Aktive fördern

Handlungsfeld Kommunikation

Kurzbeschreibung Es gibt eine Menge von Aktiven im Klimaschutz in der Stadt Cloppenburg. Deren Weiterarbeit ist notwendig. Eine Honorierung wie in anderen Bereichen des Ehrenamts ist eine motivierende Geste. Zudem können andere Möglichkeiten der Unterstützung nach Bedarf erfolgen.

geplanter Beginn kurzfristig (bis 3 Jahre)

Zielgruppe Bürger, Unternehmer

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung

Priorität gering

Klimaschutzpotenzial indirekt

THG-Einsparung indirekt

Energieeinsparung indirekt

Kosten Prozesskosten, ggf. Preisgeld ggf. Kosteneinsparung regionale Wertschöpfung

Anmerkungen Ko-Finanzierung durch Unternehmer möglich

Handlungsschritte - Liste der im Klimaschutz Aktiven erstellen, - Preis ausloben, - Preis verleihen, - alternativ andere Form der Würdigung der Arbeit.

Erfolgsindikatoren Die Arbeit der im Klimaschutz Aktiven wird öffentlich gewürdigt.

Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 37/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

5.4 Einbindung Industrie, Gewerbe, Dienstleistungen

Handlungsfeld Kommunikation

Kurzbeschreibung Industrie, Gewerbe und Dienstleistungen haben einen hohen Energieverbrauch und damit verbunden einen hohen THG-Ausstoß. Unternehmer sollen deshalb gezielt zum Klimaschutz allgemein und über die Aktivitäten der Stadt informiert werden. Durch Kommunikation mit den Betrieben werden Bedarf, Überschüsse und geplante Vorhaben in Erfahrung gebracht. Um diese überhaupt benennen zu können, muss in den Unternehmen ein Energiemanagement vorhanden sein. Das Wissen dazu kann durch Informationen, am besten von Vorbildbetrieben, geliefert werden. Daraus soll ein Netzwerk für Gewerbetreibende entstehen.

geplanter Beginn kurzfristig (bis 3 Jahre)

Zielgruppe Unternehmer

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung, Klimaschutzmanagement

Priorität hoch

Klimaschutzpotenzial mittel

THG-Einsparung keine direkte, aber durch Umsetzung der abgeleiteten Maßnahmen

Energieeinsparung keine direkte, aber durch Umsetzung der abgeleiteten Maßnahmen

Kosten Personalkosten Klimaschutzmanagement ggf. Kosteneinsparung regionale Wertschöpfung

Anmerkungen Erste Maßnahmen dazu werden in anderen Maßnahmenblättern konkretisiert, z.B. zum Abwärmekataster und der Nutzung von Umweltwärme.

Handlungsschritte - Liste der Unternehmen erstellen, - Unternehmen gezielt ansprechen und zu Klimaschutzthemen informieren, - Energieberater einbeziehen, - Klimaschutz-Projekte unterstützen und bekannt machen, - Sanierungen und Kaskadennutzungen erfolgen, - Multiplikatoreffekte entstehen.

Erfolgsindikatoren Unternehmer sind informiert und mit Energieberatern vernetzt. Klimaschutz-Projekte sind umgesetzt und bringen Multiplikator-Effekte. Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 38/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

5.5 Einbindung junger Menschen

Handlungsfeld Kommunikation

Kurzbeschreibung Bei Veranstaltungen, wie z. B. zur Erstellung der Klimaschutzteilkonzepte, sind wenige Jugendliche und junge Erwachsene anwesend. Diese Gruppe hat aber große Umsetzungspotenziale, da sie in naher Zukunft Gebäude bauen oder übernehmen wird. Es müssen daher Wege gefunden werden, auch diese Gruppe einzubinden. Das neu gewählte Jugendparlament soll die Problematik diskutieren und Vorschläge unterbreiten, wie Jugendliche im städtischen Klimaschutz eingebunden werden können.

geplanter Beginn kurzfristig (bis 3 Jahre)

Zielgruppe Jugendliche, junge Erwachsene

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung, Klimaschutzmanagement, Jugendparlament

Priorität hoch

Klimaschutzpotenzial mittel

THG-Einsparung keine direkte, aber durch Multiplikatoreffekte

Energieeinsparung keine direkte, aber durch Multiplikatoreffekte

Kosten Personalkosten Klimaschutzmanagement ggf. Kosteneinsparung regionale Wertschöpfung

Anmerkungen Schulen können wichtige Kooperationspartner sein (vgl. Maßnahme 5.6)

Handlungsschritte - Diskussion im Jugendparlament, - Zielgruppe genau definieren, - zielgruppenspezifische Ansprache entwickeln, - Beteiligungsmöglichkeiten aufzeigen, - Ideen entwickeln lassen und umsetzen (lassen).

Erfolgsindikatoren Junge Menschen beteiligen sich an Klimaschutz-Aktivitäten in der Stadt.

Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 39/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

5.6 Ansätze für Klimaschutz-Bildungsprojekte aufzeigen

Handlungsfeld Kommunikation

Kurzbeschreibung Klimaschutz ist eine Frage von Wissen und Erfahrung. Dieses muss multipliziert werden. Am einfachsten ist es, vorhandene Bildungsträger zu nutzen und dort Klimaschutzprogramme auflegen zu lassen (eigene Entwicklungen oder vorhandene Bausätze). Zuerst ist auf die Kontakte zu den Lehrern zurückzugreifen, die bei Auftakt und Workshops Interesse an der Umsetzung des Themas in der Schule bekundet haben.

geplanter Beginn kurzfristig (bis 3 Jahre)

Zielgruppe Schulleiter, Lehrer, Erzieher, Schüler, Eltern

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung, Bildungseinrichtungen

Priorität hoch

Klimaschutzpotenzial hoch

THG-Einsparung indirekt durch Anwendung des Gelernten

Energieeinsparung indirekt durch Anwendung des Gelernten

Kosten Personalkosten, Materialkosten ggf. Kosteneinsparung Es bestehen diverse Förderprogramme, die Klimaschutzprojekte an Bildungseinrichtungen unterstützen. regionale Wertschöpfung

Anmerkungen Kann mit Maßnahme 5.5 (Einbindung junger Menschen) gebündelt werden.

Handlungsschritte Dazu ist es notwendig, - eine Erhebung der möglichen Programme durchzuführen und - diese auf Anwendbarkeit zu prüfen. - Im Weiteren können dazu die Anträge gestellt werden. - Daraufhin erfolgt die Umsetzung.

Erfolgsindikatoren Es werden Klimaschutz-Bildungsprojekte in Bildungseinrichtungen durchgeführt.

Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 40/41 Klimaschutzteilkonzept Stadt Cloppenburg Maßnahmenblatt

5.7 Unterstützende Maßnahmen zur Energie- und Förderberatung

Handlungsfeld Kommunikation

Kurzbeschreibung Bestehende Energieberatungsangebote sind bekannt zu machen und zu fördern, z. B. über einen vorhandenen Internetauftritt. Optimal ist die Gründung oder die Teilnahme an einem lokalen Beratungsnetzwerk. Die Bevölkerung und Unternehmen sollen über Einsparmaßnahmen und Energiemanagement informiert werden. Insbesondere die Nachfrage nach qualifizierter Energieberatung sollte gefördert und Angebote zur Energieberatung von Verbrauchern bekannter gemacht werden. Die Hemmschwelle zur Annahme von Angeboten der privaten Energieberatung soll weiter reduziert und unabhängige Berater sollen beworben werden. Es können exemplarische Beratungen für die wichtigsten lokalen Gebäudetypen durchgeführt und kommuniziert werden. Dazu müssen die Angebote und Kosten der neutralen Energie- beratungsangebote in Stadt und Landkreis zusammengestellt werden. geplanter Beginn laufend

Zielgruppe Bürger, Unternehmen

Akteure/ Verantwortliche Stadtverwaltung, Klimaschutzmanagement, regionale Energieberater

Priorität gering

Klimaschutzpotenzial bei Erfolg hoch

THG-Einsparung keine direkte, aber durch Umsetzung der Beratung in Projekten

Energieeinsparung keine direkte, aber durch Umsetzung der Beratung in Projekten

Kosten Kosten für Erstellung von Informationsmaterial/ Personalkosten Stadtverwaltung ggf. Kosteneinsparung regionale Wertschöpfung

Anmerkungen Eine Vernetzung mit der lokalen Handwerkerschaft ist anzustreben.

Handlungsschritte - Angebote zusammentragen, - präsentieren (z. B. im Internet) und - aktiv dafür werben.

Erfolgsindikatoren Das Angebot zur Energieberatung für die Bürger wird aufbereitet, die Angebote werden angenommen. Status offen

Maßnahmenkatalog Seite 41/41