ETDE-DE—1150

DE02G3248 Bergbau und Bergbehorden im Saarland und im Land Rheinland-Pfalz 2000 MASTER

Bergwerk Ensdorf - Anlage Duhamel -

Bergwirtschaft, Bergtechnik, Arbeitsschutz, Umweltschutz,

Statistiken, Tatigkeiten der Bergbehorden DISCLAIMER

Portions of this document may be illegible in electronic image products. Images are produced from the best available original document. JAHRESBERICHT 2000

Oberbergamt fur das Saarland und das Land Rheinland-Pfalz Bergamt Saarbrucken / Bergamt Rheinland-Pfalz

HERAUSGEBER1

Oberbergamt fur das Saarland und das Land Rheinland-Pfalz Am Staden 17, 66121 Saarbrucken Telefon 0681 / 501 - 00 Telefax 0681 / 501 - 4876

1Redaktion: Roland Boettcher, Karl-Heinz Hugo, Matthias Kuhn, Thomas Strauch Gestaltung/Graphiken/Anlagen: Matthias Kuhn, Thomas Strauch Ubersichtskarte: OBA/Abt. 3 VORWORT

ill Hi I till IIlllii iilll *DE016802215*

Die Gewinnung von Rohstoffen stoRt in der Offentlichkeit zunehmend auf Schwierigkeiten, weil deren volkswirtschaftliche Bedeutung nicht genugend bekannt ist Oder auch unterschatzt wird. Im Rahmen einer nachhaltigen Wirtschafts-, Energie- und Rohstoffpolitik wird es immer wichtiger, einen verantwortungsbewuRten Umgang mit den heimischen Rohstoffquellen und eine moglichst gleichmaRige, langfristige und kostengunstige Versorgung der Verbraucher zu gewahrleisten. Die saarlandischen Bergbehorden leisten in ihrer Aufsichts- und Genehmigungstatigkeit hierzu einen bedeutenden Beitrag. Die saarlandische Landesregierung hat sich die sozialvertragliche Gestaltung des notwendigen Anpassungsprozesses im heimischen Steinkohlenbergbau zum Ziel gesetzt, der auch die Belan- ge der vom Bergbau Betroffenen berucksichtigt. Auch ein zeitlich begrenzter Bergbau braucht Rechtssicherheit. Die Bergbehorden in unserem Land sind ein Garant hierfur. Ein weiteres Arbeitsfeld der Bergbehorden ist auf eine geordnete Nachfolgenutzung und die Wiedereingliederung in den WirtschaftsprozeR von ehemaligen Bergbauflachen ausgerichtet. Hier gilt es sinnvolle und fur die Entwicklung des Saarlandes zukunftstrachtige Losungen zu fin- den und durchzusetzen. Neben den fur das Saarland immer noch bedeutsamen Steinkohlenbergwerken bilden die Ge- winnungsbetriebe der Steine- und Erdenindustrie einen weiteren Arbeitsschwerpunkt der Bergbe­ horden. Der vorliegende Jahresbericht des Oberbergamtes fur das Saarland und das Land Rheinland- Pfalz sowie der Bergamter in beiden Bundeslandern gibt einen Einblick in das vielfaltige Arbeits- gebiet der Bergbehorden. Gleichzeitig vermittelt er einen Uberblick uber die bergtechnische Ent­ wicklung und unterstreicht die volkswirtschaftliche Bedeutung des Bergbaus und der standortge- bundenen Rohstoffwirtschaft.

Dr. Hanspeter Georgi Minister fur Wirtschaft des Saarlandes VORWORT

Die Gewinnung und Verarbeitung von Steinen und Erden ist fur Rheinland-Pfalz ein beachtlicher Wirtschaftsfaktor. In der Branche sind uber 23.000 Menschen beschaftigt. Eine noch groBere Zahl von Arbeitsplatzen in anderen Industriebereichen hangt indirekt vom Einsatz der Steine- und Erden-Mineralien ab. Als einziges Bundesland liefert Rheinland-Pfalz vulkanische Rohstoffe wie Lavasand, Bims Oder Tuffstein. Knapp 40 Prozent des in Deutschland geforderten feuerfesten und keramischen Tons stammt aus rheinland-pfalzischen Gruben, der weit uberwiegende Teil davon aus dem Westerwald. Hinzu kommt eine breite Palette weiterer Steine und Erden, die in unserem Land gefordert und verarbeitet werden. Rund zehn Tonnen Steine und Erden verbrauchen wir in Deutschland jahrlich pro Kopf der Be- volkerung. Aus unserem taglichen Leben sind Produkte, die auf der Basis von Steinen und Erden hergestellt wurden, genauso wenig wegzudenken wie bei der Verwirklichung der verschiedensten privaten und offentlichen Bauvorhaben. Ob Zahnpasta Oder Einfamilienhaus, Kaffeegeschirr Oder StraBe, immer sind Steine und Erden als unverzichtbare Rohstoffe mit im Spiel. Dank der bei- spielsweise sehr innovativen keramischen Industrie unseres Landes kbnnen wir in Zukunft sogar mit einer weiteren Ausweitung der Anwendungsmdglichkeiten keramischer Rohstoffe gerade im High-Tech-Bereich rechnen. Rohstoffsicherung und -gewinnung stehen in einem wachsenden Spannungsfeld zu anderen Nutzungsanspruchen an die betroffenen Flachen. Deshalb ist es wichtig, einer breiten Offentlich- keit die Bedeutung der Steine und Erden als unverzichtbare Rohstoffe vor Augen zu fuhren und gleichzeitig aufzuzeigen, daB es Losungswege gibt, auf denen soziale und okologische Anspru- che mit den Erfordemissen einer langfristigen Rohstoffsicherung und -gewinnung in Einklang gebracht werden kbnnen. Das Ziel einer sicheren und umweltgerechten Rohstoffgewinnung sowie einer nachhaltigen Roh­ stoffsicherung haben sich auch die Bergaufsichtsbehorden im Land Rheinland-Pfalz zur heraus- ragenden Aufgabe gemacht.

Hans-Artur Bauckhage Stellv. Ministerprasident und Minister fur Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz A

I N H A L T

Seite Punkt

1 1. AUFGABEN, ORGANISATION UNO TATIGKEITEN DER BERGBEHORDEN 1 1.1 Aufgaben 2 1.2 Organisation 9 1.3 Bergbehordliche Tatigkeiten 9 1.3.1 Vorschriftenwesen 9 1.3.2 Aufsicht und Oberwachung 13 1.3.3 Bergbauberechtigungen und andere dingliche Rechte 13 1.3.4 Aufsicht uber die Markscheider, Grubenbilder 14 1.3.5 Ausbildung, Fortbildung, Schulaufsicht 16 1.4 Mitarbeit in Ausschussen, Veroffentlichungen und Vortrage

19 2. BERGWIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG 19 2.1 Allgemeine Entwicklung 20 2.2 Entwicklung in den einzelnen Bergbauzweigen im Saarland und in Rheinland-Pfalz 20 2.2.1 Steinkohlenbergbau im Saarland 21 2.2.2 Nichtsteinkohlenbergbau im Saarland und in Rheinland-Pfalz

26 3. SICHERHEIT UND TECHNIK IM BERGBAU 26 3.1 Unfalle 29 3.2 Gesundheitszustand 29 3.2.1 Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen 29 3.2.2 Berufskrankheiten 31 3.3 ArbeitsschutzmaBnahmen 31 3.3.1 HeiBe Betriebspunkte, Staubbekampfung, Larmschutz 31 3.3.2 Verantwortliche Personen, arbeitssicherheitliche Dienste 31 3.4 Erste Hilfe und Rettungswesen 31 3.4.1 Betriebsarztlicher Dienst, Einrichtungen der Ersten Hilfe 32 3.4.2 Gruben- und Gasschutzwehren, Betriebsfeuerwehren, Alarmplane 33 3.4.3 Einsatze der Wehren 33 3.4.4 Auszeichnungen 33 3.5 Tiefbau 35 3.5.1 Grubenbaue 39 3.5.2 Bewetterung, Bekampfung von Grubengas 42 3.5.3 Brand- und Explosionsschutz, Brandereignisse B

46 3.5.4 Maschinelle Anlagen, elektrische Anlagen 48 3.6 Tagebau 51 3.7 Aufsuchung und Gewinnung durch Bohridcher, Tiefspeicher, Geophysik 53 3.8 Tagesanlagen 54 3.9 Hohlraumbauten, Besucherbergwerke und -hohlen

55 4. BERGBAU UND UMWELT 55 4.1 Raumordnung und Landesplanung 56 4.2 Wiedernutzbarmachung der Tagesoberflache 58 4.3 Schutz der Oberflache 60 4.4 Bergbau und Wasser

ANLAGEN

1 Verwertbare Steinkohlenforderung 2 Verwertbare Steinkohlenforderung nach Kohlearten 3 Schichtleistung je Mann im Steinkohlenbergbau 4 Beschaftigte am Jahresende 5 Erdolforderung 6 Erdolgasforderung 7 Tatigkeit im Speicherbetrieb Frankenthal 8 Sonstige Mineralforderung 9 Entwicklung der gemeldeten Unfalle unter Bergaufsicht insgesamt 10 Unfalle in den einzelnen Bergbauzweigen 11 Unfalle nach Ortlichkeiten im Gesamtbergbau 12 Aufteilung der gemeldeten Unfalle unter Tage auf die Hauptunfallursachen 13 Aufteilung der gemeldeten Unfalle uber Tage auf die Hauptunfallursachen 14 Beschaftigungsfahigkeit der Belegschaft in staub- und silikosegefahrdeten Betrieben im Steinkohlenbergbau aufgrund von Anlege- und Nachuntersuchungen 15 Erstmalig entschadigte Falle von Berufskrankheiten 16 Arbeit an heilien Betriebspunkten unter Tage im Steinkohlenbergbau 17 Staub- und Silikosebekampfung in den Betrieben des Steinkohlenbergbaus 18 Arbeiten an larmintensiven Betriebspunkten im Steinkohlenbergbau unter Tage 19 Arbeiten an larmintensiven Betriebspunkten im Nichtsteinkohlenbergbau unter Tage 20 Verantwortliche Personen am Jahresende 21 Starke und Zusammensetzung der Gruben- und Gasschutzwehren 22 Verwendung von Atemschutzgeraten im Ernstfall c

23 Verteilung der Forderung auf die Flozmachtigkeit in % im Steinkohlenbergbau 24 GroRenordnung der Abbaubetriebe im Steinkohlenbergbau 25 Absaugung und Verwertung von Grubengas im Steinkohlenbergbau 26 Entstehungsursachen der Grubenbrande unter Tage im Steinkohlenbergbau 27 Maschineneinsatz unter Tage im Steinkohlenbergbau 28 Forder- und Seilfahrtanlagen 29 Im Berichtsjahr erlassene neue Vorschriften mit Bedeutung fur den Bergbau

Korrekturen

Im Vorjahresbericht wurde auf Seite 51 erlautert, daR ein Teil des verwerteten Erdolgases aus den Erddlfeldern Landau und Rulzheim in offentlichen Schwimmbadem bei der Erzeugung von Strom und Warme zum Einsatz kommt. Tatsachlich wird hier mit dem Gas lediglich Warme und warmes Wasser erzeugt.

Im Vorjahresbericht wurde behauptet, daR jahrlich rund funf Tonnen Steine und Erden in Deutsch ­ land pro Kopf der Bevdlkerung verbraucht werden. Tatsachlich ist es derzeit sogar die doppelte Menge.

Die vorgenannten falschen Angaben beruhten leider auf unternehmensseitigen Fehlinformationen gegenuber den Autoren. 1

1. AUFGABEN, ORGANISATION UNO TATIGKEITEN DER BERGBEHORDEN

1.1 Aufgaben

Die Bergbehorden uben auf der Grundlage des Bundesberggesetzes (BBergG) und zahlreicher anderer gesetzlicher Vorschriften die staatliche Aufsicht uber den Bergbau aus. Die Durchfuhrung des BBergG obliegt den einzelnen Bundeslandem. Der Aufsicht der Bergbehorden unterliegen das Aufsuchen, Gewinnen und Aufbereiten der im BBergG abschlie&end aufgefuhrten bergfreien und grundeigenen Bodenschatze sowie bei untertagiger Gewinnung auch der ubrigen Bodenschatze, die dazu erforderlichen Betriebsanlagen und alle MaBnahmen, soweit sie im unmittelbaren betrieb- lichen Zusammenhang mit dem Aufsuchen, Gewinnen Oder Aufbereiten stehen. Dies gilt auch fur das Errichten und Betreiben von Untergrundspeichem, Versuchsgruben, Besucherbergwerken und Besucherhohlen sowie fur Bohmngen, die mehr als 100 m in den Boden eindringen. SchlieBlich erstreckt sich die Aufsicht auch auf die Hauptstellen fur das Grubenrettungswesen und auf die Ruckgewinnung mineralischer Rohstoffe aus alten Maiden. Als Besonderheit stehen im Saarland die bergbaulichen Grofikraftwerke und in Rheinland-Pfalz die Schamottefabriken unter Bergauf- sicht. Daruber hinaus wurden den Bergbehorden weitere Zustandigkeiten ubertragen, wie z.B. auf dem Gebiet des Umweltschutzes. Die Bergbehorden im Saarland sind zustandig fur Malinahmen zur Abwehr von Gefahren aus verlassenen Grubenbauen, die nicht mehr der Bergaufsicht unter­ liegen, sowie bei Gefahren, die von der unverritzten Lagerstatte ausgehen (Gasaustritte). In Bezug auf Fragen der Rohstoffsicherung ist das Oberbergamt im Saarland Trager offentlicher Belange im Bauleitverfahren, in Rheinland-Pfalz ist dies das Bergamt. Das Oberbergamt vertritt das Bergamt Saarbrucken und das Bergamt Rheinland-Pfalz in Rechtsstreitverfahren vor den Verwaltungs- und Oberverwaltungsgerichten. Zur Durchfuhrung ihrer Aufgaben stehen den Bergbehorden bergrechtliche instrumente, wie der ErlaS von Bergverordnungen, das bergrechtliche Betriebsplanverfahren sowie die innerbetriebliche Oberwachung der Betriebe durch verantwortliche Personen zur Verfugung. Auf Grund des berg- rechtlichen Betriebsplanverfahrens ist der Untemehmer verpflichtet, vor Aufnahme des Betriebes als auch in bestimmten Zeitabstanden Oder aus besonderen Anlassen wahrend des Betriebes so­ wie im Zusammenhang mit der Beendigung des Betriebes fur alle beabsichtigten Ma&nahmen Be- triebsplane aufzustellen und zur Zulassung vorzulegen. Den Bergbehorden ist damit die Moglich- keit der praventiven Betriebsuberwachung gegeben, denn in die bergbehordliche Prufung sind auch der reibungslose Ablauf und das harmonische Ineinandergreifen der Betriebsvorgange als eine Voraussetzung der innerbetrieblichen Gefahrenabwehr einbezogen. Mit dem Gesetz zur Anderung des BBergG vom 12.02.1990 (BGBI. I S. 215) ist die Einfuhrung eines Planfestellungsverfahrens hinzugekommen, das dann durchzufuhren ist, wenn ein entspre- chendes bergbauliches Vorhaben einer Umweltvertraglichkeitsprufung bedarf. 2

1.2 Organisation

Der Verwaltungsaufbau der Bergbehorden ist sowohl im Saarland als auch in Rheinland-Pfalz dreistufig. Das Oberbergamt in Saarbrucken ist im Saarland mittlere Bergbehorde, aufgrund eines Staatsver- trages zwischen Rheinland-Pfalz und dem Saarland ist es seit dem 01.01.1968 in Rheinland-Pfalz als obere Bergbehorde tatig.

Oberste Bergbehorden:

Ministerium fur Wirtschaft Ministerium fur Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Am Stadtgraben 6-8 Stiftsstr. 9 66111 Saarbrucken 55116 Mainz

Telefon: 0681/501-00 Telefon: 06131/16-0

Mittlere bzw. obere Bergbehorde:

Oberbergamt fur das Saarland und das Land Rheinland-Pfalz Am Staden 17 66121 Saarbrucken

Telefon: 0681/501-00

Untere Bergbehorden:

Bergamt Saarbrucken Bergamt Rheinland-Pfalz Heinrich-Bocking-Str. 13 Markenbildchenweg 20 66121 Saarbrucken 56068 Koblenz

Telefon: 0681/501-00 Telefon: 0261/30415-0

Den folgenden Obersichten ist die Organisationsstruktur des Oberbergamtes und der Bergamter zu entnehmen: OBERBERGAMT FUR DAS SAARLAND UND DAS LAND RHEINLAND-PFALZ

Leiter des Oberbergamts

Koordination, Grundsatzfragen (Sicherheit, Bergtechnik, Sozialpolitischer Rohstoffpolitik), Dienst- und Beirat Fachaufsicht Oberbergamt und BergSmter

Abteilung 1 Abteilung 2 Abteilung 3 Abteilung 4

Steinkohlenbergbau Nichtsteinkohlenbergbau Markscheidewesen Recht Brand- und Explosionsschutz Umweltschutz Raumordnung Personal Maschinentechnik Gesundheitsschutz Bauleitplanung Verwaltung FOrdertechnik, Elektrotechnik Naturschutz Berechtsams- und RiBwesen Haushalt, Rechnungs- und Technische EU-Richtlinien Halden/Absinkweiher Bergschaden Kassenwesen Sprengwesen, Ausbildung Abfallwirtschafl Rettungswesen Statistik/Berichtswesen Feldes- und Ftirderabgaben BERGAMT SAARBRUCKEN

Bergamtsleiter

Koordination, Betriebsaufsicht Grubenkontrolleure Allgemeine Fragen Arbeitsschutz und Betriebssicherheit Buroleiter/Schreibdienst Rettungswesen und Katastrophenschutz, Ausbildung, Unfallverhtitung Organisation, Haushalt, BQcherei Planung/Zusammenlegung/Stilllegung von Betrieben Rahmen- und Hauptbetriebspldne, Verfahren nach § 48 II BBergG Markscheideangelegenheiten, Berichtswesen, Verwaltung

Fachbereich 1 Fachbereich II Fachbereich III Fachbereich IV

Steinkohlenbergbau Allgemeine Angelegenheiten Schachtforderung Kraftwerke/Heizwerke Ausrichtung Brandschutz Seilfahrt Dampfkessel Vorrichtung Explosionsschutz Schachtabteufen Gasgewinnungsanlagen Abbau Grubenrettungswesen / Ftirderung/Fahrung Tagesanlagen/Aufbereitung Ausbau Gasschutz Elektrische/maschinelle Anlagen Halden/Rohstoffrtickgewinnung Bewetterung Gesundheitsschutz Kraftnetze Absinkweiher Sprengarbeit u.T./O.T. MeRtechnik unter Tage Wasserhaltung Gewasserbenutzung Kohlenkleinbetriebe Sicherheitswarten Druckbehalter/Rohrleitungen Umweltschutz Bohrungen unter Tage Nichtsteinkohlenbergbau Aufzugsanlagen Kohle-ZKokslagerpiatze Lagerstattenerkundung BesucherbergwerkeZ-hdhlen HauptIQfteranlagen Wiedernutzbarmachung von Abwerfen und Sicherung alter Exploration/Geophysikalische Methangasanlagen Bergbauflachen Grubenbaue Untersuchungen Werkstatten Altlasten Bohrungen tlber Tage MeRtechnik uber Tage Gefahren aus alten Grubenbauen CH4 -Austritte Qber Tage BERGAMT RHEINLAND-PFALZ

Bergamtsleiter

Koordination, Betriebsaufsicht Allgemeine Fragen Arbeitsschutz und Betriebssicherheit BOroleiter/Schreibdienst Rettungswesen und Katastrophenschutz, Ausbildung, UnfallverhUtung Organisation, Haushalt, Registrator, Planung/Zusammenlegung/Stilllegung von Betrieben Bilcherei, Fahrdienst Rahmen- und Hauptbetriebspiane ^Matltscheideangelegenht^

Fachbereich Fachbereich Fachbereich III Fachbereich IV Fachbereich V

Bergbau auf Lavasand Bergbau auf Basaltlava, Bergbau auf Ton und Kaolin Sonstiger Bergbau auf Altbergbau, Alte Maiden, Trail und Tuffstein Steine und Erden; Besucherbergwerke Bohrlochbergbau

Tagebautechnik Immissionsschutz Umweltschutz Tiefbautechnik Rohstoffvorsorge Arbeitsschutz Nachbarschaftsschutz Umweltvertraglichkeit berg- Geratesicherheit Rohstoffsicherung Gesundheitsschutz Sprengstoffwesen baulicher Anlagen Maschinen Berechtsamswesen Gefahrstoffe Datenverarbeitung Landespflege Elektrische Anlagen Raumordnung Wasserschutz SchachtfOrderung Landesplanung Abfallwirtschaft Seilfahrt Rettungswesen Berichtswesen 6

Den folgenden Ubersichten ist die personelle Ausstattung des Oberbergamtes und der Bergamter am Ende des Berichtsjahres zu entnehmen.

In den Haushaltsplanen vor- Tatsachliche Besetzung gesehene Stellen Saari. Rheinl.- Zusam- OBA BA BA Zusam- Pfalz men Saarbr. Rh.-Pf. men

a) Technische Beamte des hoheren Dienstes 11 5 16 7 3 5 15 (davon Beamte z. A.) (-) (-) (-) (-)

b) Nichttechn. Beamte des hoheren Dienstes (Juristen) 1 1 2 2 (davon Beamte z A.) (-) (-) (-) (-)

c) Technische Beamte des gehobenen Dienstes 7 7 14 3 4 6 13 (davon Beamte z. A.) (D (1) (-) (2)

d) TechnischeAngestellte 5 1) 1 6 3 1 1 5

e) Nichttechnische Beamte (ausgenommen Ziffer b), Angestellte und Arbeiter 16 6,5 22,5 12 3,3 6,5 21,8 (davon z. A) (-) (-) (-) (-)

SUMME 40 19,5 59,5 27 11,3 18,5 56,8 (davon z. A.) (1) (1) (-) (2)

1) davon 1 Grubenkontrolleur und 1 Sozialpolitischer Beirat

OBERBERGAMT

Leiterdes Oberbergamtes: Ltd. Bergdirektor Roland Boettcher

Vertreter: Regierungsdirektor Dr. Franz-Rudolf Ecker

Sekretariat: Reg. Angestellte Wisgard Irschlinger

Sozialpolitischer Beirat: Techn. Reg. Angestellter Peter Altmeyer

Abteilung 1: Bergdirektor Karl-Heinz Hugo Bergrat Matthias Kuhn Bergrevieroberinspektor z.A. Thomas Kriebs Techn. Reg. Angestellter Peter Altmeyer Regierungsoberinspektor Thomas Strauch 7

Abteiluna 2: Bergdirektor Heribert Maurer Bergrat Ralf Molleney Bergrevieramtmann Thomas Adam

Abteiluna3: Bergvermessungsoberrat Heinz-Georg Schramm Bergvermessungsoberrat Dr. Gerd Kloy Bergvermessungsamtsrat Karsten Schiitz Bergvermessungstechniker Hans-Werner Mohrbacher Vermessungstechniker Thomas Nonnenmacher

Abteiluna 4: Regierungsdirektor Dr. Franz-Rudolf Ecker Regierungsrat Uwe Werner Regierungsamtsrat Horst-Rudiger Rauber Regierungsamtmann Friedhelm Schmitt Reg. Angestellter Rainer Spiller Reg. Angestellte Julia Gebel Reg. Angestellte Ruth Schneider (Teilzeit) Reg. Angestellte Blandine Bradl (Teilzeit) Reg. Angestellte Edith Wiegand (Teilzeit) Reg. Angestellte Kerstin Altpeter Reg. Angestellte Daniela Schorr (Teilzeit) Verw. Arbeiter Alfons Meyer Verw. Arbeiter Dieter Leckczyck Verw. Arbeiter Armin Knappe

BERGAMT SAARBROCKEN:

Amtsleiter: Bergdirektor Hans-Alois Schmitt

Vertreter: Bergoberrat Rainer Heckelmann

Fachbereich I: Bergrevieramtmann Christian Hennessen Fachbereich II: Bergrat Ingmar Decker Bergrevieroberinspektor z.A. Jens Keller 8

Fachbereich III: Bergoberrat Rainer Heckelmann Bergrevieramtmann Herbert Jackel

Fachbereich IV: Bergrevieroberinspektor Bemd Neroth

Grubenkontrolleur: Techn. Reg. Angestellter Patrice Schlick

Buroleiter/ Organisation /Reoistratur / Schreibdienst: Reg. Angestellte Gisela Altmeyer Reg. Angestellte Mabel Lauer Reg. Angestellte Irene Klauck (Teilzeit) Reg. Angestellte Ulrike Kimmling (Teilzeit)

BERGAMT RHEINLAND-PFALZ:

Amtsieiter. Ltd. Geologiedirektor Klaus Siegfried Weber

Vertreter: Bergdirektor Werner Robrecht

Fachbereich I: Oberbergrat Michael Hoen Bergamtmann Matthias Schubert

Fachbereich II: Oberbergrat Jorg Daichendt Bergoberinspektor Werner Anders

Fachbereich III: Bergdirektor Werner Robrecht Bergamtmann Peter Muders

Fachbereich IV: Bergdirektor Werner Robrecht Bergrat Klaus Sanders Bergoberamtsrat Heinz Zastrow Bergamtsrat Christoph Zewe

Fachbereich V: Bergoberamtsrat Paul Slabon Techn. Angestellter Franz Wolf Buroleiter/Organisation/ Registratur/Schreibdienst / Fahrdienst: Amtsinspektor Gangolf Wertier Regierungssekretar Martin Weber Verw. Angestellte Renate Geers (Teilzeit) Verw. Angestellte Lydia Groz (Teilzeit) Verw. Angestellte Mechthild Hammes (Teilzeit) Verw. Angestellte Roswitha Lemler (Teilzeit Verw. Angestellte Barbara Lieber-Degner (Teilzeit) Verw. Angestellte Ute Ludwig (Teilzeit) Verw. Angestellte Edeltraud Withofs (Teilzeit) Kraftfahrer Horst Altmann

1.3 Bergbehordliche Tatigkeiten

1.3.1 Vorschriftenwesen

Im Berichtsjahr warden verschiedene Gesetze, Verordnungen und sonstige Vorschriften erlassen, die das Aufgabengebiet der Bergbehorden betreffen Oder fur den Bergbau von besonderer Be- deutung sind. Diese sind in Anlage 29 aufgefuhrt.

1.3.2 Aufsicht und Uberwachung

Bei der Zuordnung von Betrieben der Steine- und Erdenindustrie zum Zustandigkeitsbereich der Berg- Oder Gewerbeaufsicht hat es in der Vergangenheit haufig Abstimmungsbedarf gegeben. Im Berichtsjahr hat nun eine grundsatzliche Abstimmung der folgenden Verfahrensweise zwischen dem rheinland-pfalzischen Ministerium fur Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, dem Landesamt fur Umweltschutz und Gewerbeaufsicht und den Bergbehorden stattgefunden: Sobald ein Betrieb anregt, der Aufsicht der Bergbehorden unterstellt zu werden, soil das Bergamt die Gewerbeaufsicht von der Absicht des Antragstellers informieren. Das Bergamt holt beim Geo- logischen Landesamt (GLA) ein Gutachten zur Bestimmung des in Rede stehenden Bodenschat- zes ein. Im Rahmen der Erstellung des Gutachtens werden aus der zum Abbau vorgesehenen Lagerstatte vom GLA Proben entnommen und untersucht. Der Gewerbeaufsicht wird Gelegenheit gegeben, an der Probeentnahme teilzunehmen. Das Bergamt entscheidet unter Zugrundelegung des Gutachtens, ob der abgebaute Bodenschatz den Voraussetzungen des Bundesberggesetzes entspricht, d.h. ein Bodenschatz im Sinne des Bundesberggesetzes vorliegt. Nach der Entschei- dung findet gegebenenfalls ein Wechsel der Zustandigkeit statt, wobei die Betriebsakten von der 10

Gewerbeaufsichtsbehorde an die Bergbehorden ubergeben werden.

Zusammenstellung der Betriebe unter der Aufsicht der Bergbehorden am Jahresende mit Forde- rung sowie ohne Fdrderung, aber mit Belegschaft: im Saarland: 11 Bergwerke, Tagebaue and Salinen 1 Kokerei (AbriRma&nahmen) 6 Kraftwerke 1 Besucherhohle 1 Besucherbergwerk 11 sonstige Betriebe

31 Betriebe

im Land Rheinland-Pfalz: 164 Bergwerke, Tagebaue, Erdolforderbetriebe, Salinen, Auf- bereitungsanlagen and Schamottefabriken - davon 152 Betriebe mit Fdrderung im Jahre 2000 1 Tiefspeicher (Erdgas) 4 Besucherbergwerke

169 Betriebe

Im Jahre 2000 warden im Saarland sechs Verwarnungen mit Verwarnungsgeld ausgesprochen, in Rheinland-Pfalz warden sieben Bu&geldbescheide erlassen. Oberbergamt fur das Saarland und das Land Rheinland-Pfalz Standorte der Betriebe unter Bergaufsicht Ubersichtskarte

MaBstab:

B E L G I E

LUXEMBURG

FRANKREI

Zeichenerklarunq Enerqierohstoffe h Steinkohle BADE Erddl o Methan U R T T E sonstiqe Minerale Sande o Saline, Solquelle a Quarz-, Lava-, BERG A Gips, Kleb-, Formsand A Kaolin, Feldspat sonstige bergbauliche Anlagen Gesteine % Besuchergrube, Besncherhbhle Stand: 01.01.2001 □ Dolomit, Kalk E Erdgasspeicher a Quarzit, Schiefer bergbauliche Nebenbetriebe- s Ton sa Basaltlava a Kraftwerke Staatsgrenze b Trass, Tuff e Gold-Nebengewinnung Landesgrenze

11

BE- in an arbeits- FAHRUN- unter Tage- uber an Forderta- freien sowie GEN Tage bauen Tage SUMME gen Bonn- und Feiertagen

Saarland

1998 472 40 241 753 735 18 1999 522 22 265 809 785 24 2000 448 26 275 749 735 14

Rheinland- Pfalz

1998 53 321 144 518 516 2 1999 49 348 163 560 560 0 2000 41 366 81 488 485 3

im Tagebau unter Tage und uberTage Sum m e UNTER- SUCHTE Saarland : Rheinland- Saarland Rheinland- Saarland Rheinland- UNFALLE Pfalz Pfalz Pfalz

1998 7 3 2 13 9 16 1999 8 0 2 16 10 16

2000 4 1 3 20 7 21

Die folgende Ubersicht zeigt quantitativ die Verwaltungstatigkeit der Bergamter: 12

DIE VERWALTUNGSTATIGKEIT DER BERGAMTER IM JAHRE 2000

Anzahl der

Namhaft- Betriebsplan- Erlaubnisse / Stellung- Grubenbild machungen von Ausnahmebewil- prilfungen, - Genehmi- nahmen, Einsicht- verantw. ligungen RECHTS- zulassungen gungen Auskunfte nahmen Personen GRUNDLAGE

Saar­ Rh.- Saar­ Rh.- Saar­ Rh- Saar­ Rh.- Saar­ Rh- Saar­ Rh.- land Pfalz land Pfalz land Pfalz land Pfalz land Pfalz land Pfalz

Bundesberggesetz 153 162 *) 583 3 637 5 1

Bergverordnungen 42 85 1 34 2 8

Arbeitszeitordnung 1

Gewerbeordnung

Jugendarbeits- schutzgesetz

Wassergesetze 2 19 56

Bundesbaugesetz **) 852

Natur- und Landschaftsschutz- 28 gesetze

Raumordnungs- 104 gesetze

Bundes- Immissionsschutz- 1 1 11 gesetz

GasHL-Verordnung

Strahlenschutz- Verordnung ------1 — —

Sprengstoffgesetz 7 17 39 I—

Sonstige 1 3 186

S U M M E 195 162 0 583 95 41 38 3 0 1.921 5 1

*) Aufsichtspersonen warden dem Bergamt im Saarland in Form von Listen namhaft gemacht. **) Zustandige Stelle als Trager offentlicher Belange im Bauleitverfahren ist im Saarland das Oberbergamt. 13

1.3.3 Bergbauberechtigungen und andere dingliche Rechte

Im Jahre 2000 wurden vom Oberbergamt folgende Berechtsamsangelegenheiten bearbeitet:

Bergwerks- Erlaubnis Bewilligung eigentum S u m m e Saar­ Rh.- Saar­ Rh.- Saar­ Rh.- Saar­ Rh.- Insge- land Pfalz land Pfalz land Pfalz land Pfalz samt Erteilung bzw. 2 1 3 3 Verleihung Genehmigung zur Teilung Verlangerung

Genehmigung zur VerauBerung Aufhebung / Lo- 1 1 2 2 schung S u m m e 3 1 1 5 5

Im Verfahren zur Abwicklung bergrechtlicher Gewerkschaften wurden im Berichtsjahr 333 Gewerk- schafts- bzw. Berechtsamsakten auf Hinweise nach eventuell vorhandenem Gewerkschaftsvermo- gen uberpruft. Die Oberprufung betraf 208 Gewerkschaften, bei denen sich lediglich in einem Fall Hinweise ergaben, die eine Meldung der Gewerkschaft zur Abwicklung an das zustandige Amtsge- richt erforderlich machten.

Das nach § 75 Bundesberggesetz beim Oberbergamt zu fuhrende Berechtsamsbuch, in das Er- laubnisse, Bewilligungen, Bergwerkseigentum und aufrechterhaltene Bergbauberechtigungen nebst deren Veranderungen einzutragen sind, wurde nachgetragen.

1.3.4 Aufsicht iiber die Markscheider, Grubenbilder

Im Saarland waren im Jahre 2000 acht, in Rheinland-Pfalz 11 grubenbildfuhrende Markscheider tatig. Fur das Saarland wurden zwei neue Anerkennungen als Markscheider erteilt.

Vom Oberbergamt wurden vier Antrage auf Anerkennung nach § 13 Abs. 1 Satz 1 MarkschBergV bearbeitet. Neun Antragen auf Verkurzung Oder Verlangerung der Nachtragungsfrist des Gruben- bildes wurde stattgegeben. 14

1.3.5 Ausbildung, Fortbildung, Schulaufsicht

Behordeninteme Aus- und Fortbildunq Die Zahl der bei den Bergbehorden des Saariandes und des Landes Rheinland-Pfalz in Ausbil­ dung stehenden Referendare und Beflissenen geht aus der nachstehenden Ubersicht hervor.

Daruber hinaus betreute das Oberbergamt 15 Beflissene und einen Bergreferendar aus anderen Bundeslandem in ihrer praktischen Ausbildung in Bergwerksbetrieben bzw. bei den Bergamtem.

Berg- Beflissene des Bergreferendare vermessungs- Bergbau- Markscheide- referendare beflissene fachs

Ende 1999 1 - 7 -

Zugang im - - 1 - Berichtsjahr

Abgang im 1 - 1 - Berichtsjahr

Ende 2000 - - 7 -

Ausbildung und Fortbildung in den unter Bergaufsicht stehenden Betrieben Im saarlandischen Steinkohlenbergbau stieg die Zahl der Auszubildenden auf 473, davon 455 in gewerblichen und 18 in kaufmannischen Berufen. Ihr Anteil an der Gesamtbelegschaft betrug 4,22 %. Von den im Jahre 2000 von der Deutschen Steinkohle AG eingestellten 150 Auszubilden ­ den werden 140 in Elektro- und Metallberufen sowie zehn in kaufmannischen Berufen ausgebildet. Von den neueingestellten Auszubildenden waren 11 weiblich. In den unter Bergaufsicht stehenden Betrieben in Rheinland-Pfalz waren zehn Auszubildende, davon sieben gewerbliche und drei kaufmannische, beschaftigt. Ihr Anteil an der Gesamtbeleg ­ schaft betrug 0,73 %.

Fur die bergmannische Ausbildung im Steinkohlenbergbau standen ein Ausbildungsstollen sowie untertagige Ausbildungsreviere Oder andere geeignete Betriebspunkte zur Verfugung. Die uberta- gige Ausbildung bei der Deutschen Steinkohle AG findet im Schulzentrum fur Bergbau, Umwelt und Energiewirtschaft in Fenne statt. 15

Zur Fortbildung der Belegschaft im Steinkohlenbergbau gab es folgende Lehrgange:

Lehrgange fur Teilnehmer 2000

Grubenlokomotivfuhrer 45 Grubenlokomotivfuhrer (Nachschulung) 258 SeilspleiBer (Nachschulung) 80 Elektrofachkrafte unter Tage (Nachschulung) 505 Unfallverhutungsvorschriften beim SchweiBen 29

Von der Hauptstelle fur das Sprengwesen der DSK-Saar warden folgende Lehrgange nach vom Oberbergamt genehmigten Planen durchgefuhrt: -1 Sprengmittelausgeberlehrgang mit 12 Teilnehmern, - 4 Tagesseminare fur Sprengsteiger und deren Stellvertreter. AuBerdem erfolgte die Nachschulung von 204 Sprengberechtigten und Sprengmittelausgebern sowie von 250 sprengberechtigten bergmannischen Aufsichtspersonen.

Aufsicht uber die bergbaulichen Schulen Die meisten Auszubildenden der Deutschen Steinkohle AG besuchten Ende 2000 das Berufliche Schulzentrum fur Bergbau, Umwelt und Energiewirtschaft. Die im Bergbau in Rheinland-Pfalz be- schaftigten Auszubildenden besuchten ausschlieBlich dffentliche Berufsschulen.

Am Beruflichen Schulzentrum fur Bergbau, Umwelt und Energiewirtschaft der Deutschen Stein­ kohle AG in Fenne warden am Jahresende 2000 in 29 Klassen 482 Auszubildende und 57 Um- schuler von 12 Lehrern, von denen 11 hauptberuflich tatig sind, unterrichtet.

Im Amtsblatt des Saarlandes wurde das Gesetz Nr. 1448 zur Anderung von Vorschriften auf dem Gebiet des Schulrechts vom 07.06.2000 auf Seite 1018 ff. veroffentlicht. Mit Artikel 1 dieses Gesetzes wird das Schulordnungsgesetz geandert. In § 57 (1) wird festgelegt, daB das Ministerium fur Bildung, Kultur und Wissenschaft mit Wirkung vom 01.01.2001 alleinige Schulaufsichtsbehorde ist. Damit entfallen im Saarland die bisherigen Schulamter und es entfallt ebenso die bisherige Aufsicht des Oberbergamtes als untere Schulaufsichtsbehorde uber die bergbaulichen Schulen.

Literaturhinweis: In der Zeitschrift „Gluckauf\ Ausgabe 1/2 vom 08.02.2001, findet sich auf den Seiten 11 ff.

unter dem Titel „Das Institut fur Bergbaukunde I der RWTH Aachen" ein Lehrstuhlportrat. 16

1.4 Mitarbeit in Ausschiissen, Veroffentlichungen und Vortrage

Beamte der Bergbehorden haben im Berichtsjahr, soweit dies aufgrund der Personalausstattung moglich war, in folgenden Ausschussen, Arbeitskreisen und Kommissionen mitgewirkt: auf eurooSischer Ebene -Technisches Komitee CEN/TC 196 Maschinen fur den Bergbau - Sicherheit (Normung) - Spiegelarbeitskreis 1: Vortriebs- und Gewinnungsmaschinen -Technisches Komitee CEN/TC 305 WG5 Gerate und Schutzsysteme fur den Bergbau

aufBundesebene -LanderausschuB Bergbau mit den Arbeitsgebieten - Bergbehordliche Verordnungen - Rechtsfragen - Personal- und Ausbildungsfragen (Obmann) - Statistik und Berichtswesen - Markscheidewesen - Bergbauliche Hohlraume und Abfallentsorgung - Aktuaiisierung der Richtlinien Sprengwesen Bergbau -Deutscher AusschuB fur das Grubenrettungswesen (Vorsitz) -Gemeinsamer PrufungsausschuB fur den hoheren Staatsdienst im Markscheidefach -FachnormenausschuB Bergbau mit seinen Unterausschussen und Arbeitskreisen -VDE-Komitee K238 "Errichten el. Anlagen im Bergbau unter Tage" -VDE-Komitee K224.1 ..Betrieb el. Anlagen - Besondere Festlegungen fur den Bergbau u. T.“ -GPS-Arbeitsgruppe im Arbeitskreis Markscheidewesen -Unterarbeitskreis im AK Bergbehordliche Verordnungen mit dem Thema "Erarbeiten von Mu- sterplanen zur Ausbildung von Fachkraften fur Arbeitssicherheit"

auf Landesebene -Arbeitsgemeinschaft des Saarlandes zur Erforschung und Forderung des Gesundheitsschutzes im Bergbau e.V. -Grubensicherheitskommission des Saarlandes (Gremium ruht) -Arbeitsgruppe "Fortentwicklung der EDV-Ausstattung" im Geschaftsbereich des Ministeriums fur Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz -Arbeitsgruppen „Explosionsschutz “ und „Flucht und Rettung" zur Umsetzung der Richtlinien uber Anforderungen an Abbaubetriebe mit Streblangen von mehr als 250 m -Streblangen-Richtlinien-

auf sonstiger uberregionaler Ebene -DMT-BereichsausschuB "Technik und Arbeitssicherheit", als Gast -FachausschuB "Sicherheit" der DMT, als Gast -Arbeitsgruppe "Schacht- u. Schragforderanlagen" (Oberbergamter) -Arbeitsgruppe "Elektrifizierung" der Oberbergamter 17

-FABERG-ArbeitsausschuR ..Explosionsschutz" -AK ..Rohstoffsicherung, Rohstoffpolitik" (Integrierender AK der Rohstoffwirtschaft, Gewerkschaf- ten, Geologischen Landesamtem und Bergbehorden)

An Veroffentlichungen und Vortragen von Beamten der saarlandischen und rheinland-pfalzischen Bergbehorden sind zu verzeichnen:

Veroffentlichungen: -Kuhn, Matthias und Strauch, Thomas: Intemetauftritt der Bergbehorden auf der Websitedes saarlandischen Wirtschaftsministeriums (www.wirtschaft.saarland.de ) als Kurzinfo zum Thema „Bergbau und Bergbehorden im Saarland und im Land Rheinland-Pfalz". (www.wirtschaft.saarland.de/1167_7388.html )

-Strauch, Thomas: „OBA: Jahresbericht". Kurzbericht uber den bergbehordlichen Jahresbericht fur das Jahr 1998. (In: Zeitschrift „Steinkohle“ , Ausgabe 1/2000.)

-Strauch, Thomas: „Der Erdgasspeicher Frankenthal und seine Erweiterung". (In: „Der Bergbau in der Bundesrepublik Deutschland 1999", 51. Jahrgang, 2000. Auch im Vor- jahresbericht „Bergbau u. Bergbehorden im Saarland u. im Land Rh.-Pfalz 1999“ veroffentlicht.)

-Strauch, Thomas: ..Erdolgasgewinnung und -verwertung in Rheinland-Pfalz". (In: „Der Bergbau in der Bundesrepublik Deutschland 1999", 51. Jahrgang, 2000. Auch im Vor- jahresbericht „Bergbau u. Bergbehorden im Saarland u. im Land Rh.-Pfalz 1999“ veroffentlicht.)

Vortraae: -Altmeyer, Peter: ,,Organisation und Aufbau der Bergbehorden". (AnlaR: Lehrgang fur aufsichtsfuhrende Mitarbeiter im Streckenvortrieb bei der DSK am 31.07, 04.09. und 16.10.2000.)

-Boettcher, Roland: „Die Berghoheitsverwaltung im Wandel. Anforderungen an den Nachwuchs im offentlichen Dienst". (AnlaR: WVB Seminar fur Berg-/Bergvermessungsreferendare und junge Fuhrungskrafte des Bergbaus am 20.01.2000.)

-Boettcher, Roland: „Die Entwicklung der Bergbehorden in Deutschland und die Situation des Steinkohienbergbaus an der Saar". (AnlaR: Konstituierende Sitzung des Fachausschusses „Markscheidewesen “ in der GDMB am 07.04.2000.)

-Boettcher, Roland: „Der Bergbau im Saarland und in Rheinland-Pfalz im Jahre 2000". (AnlaR: Barbarafeier der saarlandisch-rhld.-pfalzischen Berghoheitsverwaltung am 08.12.2000.) 18

-Boettcher, Roland und Kuhn, Matthias: ..Grundzuge der Bergverwaltung in der Bundesrepublik Deutschland". (AnlaR: Besuch von Vertretem der fur den Bergbau zustandigen Behorde der Turkei.)

-Boettcher, Roland und Kuhn, Matthias: ..Umsetzung von Europaischen Richtlinien im Bereich des Bergbaus". (AnlaR: Besuch von Vertretem der fur den Bergbau zustandigen Behorde der Turkei.)

-Kriebs, Thomas: ,,Organisation und Aufbau der Bergbehorden". (AnlaR: BBG-Lehrgang zur Ausbildung von Sicherheitsbeauftragten am 23.10.2000.)

-Schramm, Heinz-Georg: „Wiedemutzbarmachung und Folgenutzung ehemaliger Bergbauflachen aus der Sicht der Bergbe­ horden''. (AnlaR: Regionalkonferenz zum Strukturwandel.)

-Weber, Klaus Siegfried: ,,Bergbau in der Zukunft, rechtliche Aspekte". (AnlaR: Rohstofftag Rheinland-Pfalz am 25.05.2000.)

-Weber, Klaus Siegfried: ..Bergbau in Rheinland-Pfalz, insbesondere im Raum Osteifel". (AnlaR: Jahrestreffen des Berg- u. Huttenmannischen Vereins Berlin am 02.09.2000 in Koblenz.)

-Weber, Klaus Siegfried: „Bergbau im Raum Koblenz, einst und jetzt". (AnlaR: Vereinsabend des Philisterzirkels Deutsches Eck am 08.11.2000.)

-Weber, Klaus Siegfried: „Gedanken zur derzeitigen Situation des Erdolbergbaus und zum Wert der beruflichen Erfahrung im Arbeitsleben". (AnlaR: Jubilarfeier der Wintershall AG am 02.12.2000 in Bamstorf.) 19

2. BERGWIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG

2.1 Allgemeine Entwicklung

Im Berichtsjahr war der Absatz des deutschen Steinkohlenbergbaus mit rund 41,5 Millionen t Kohle und Koks (in Kohle umgerechnet) um 7,8 % niedriger als im Jahre 1999. Die Abnahme der deutschen Stahlindustrie an Kohle und Koks war mit 10,0 Millionen t um 5,5 % hdher als im Vor- jahr. Mit 30,5 Millionen t waren die Lieferungen an die deutsche Elektrizitatswirtschaft um 10,9 % geringer als im Vorjahr. Der Einsatz von Importkohle in Kraftwerken hat zugenommen.

Der Stromverbrauch in der Bundesrepublik Deutschland war im Jahre 2000 um 1,8 % hdher als 1999, die Stromerzeugung nahm um 1,6 % zu. Die Steinkohle insgesamt hatte im Jahre 2000 einen Anteil von rund 25 % an der Gesamtstromerzeugung, sie war damit der drittstarkste Ener- gietrager im Stromsektor; die entsprechenden Anteile der Kernenergie und der Braunkohle betru- gen 30 % bzw. 26 %

Die Zahl der Arbeiter und Angestellten im deutschen Steinkohlenbergbau (DSK AG) ist auf 58.100 zum Jahresende 2000 gesunken. Daruberhinaus waren Ende 2000 rund 3.200 Unter- nehmerarbeiter unter Tage fur Spezialarbeiten angelegt. Der Belegschaftsabbau erfolgte weiterhin uber einen generellen Einstellungsstopp, geringe Nachwuchseinstellungen und Vorruhestandsregelungen im Rahmen des dafur vorhandenen Alterspotentials. AuGerdem wurden verstarkt Umschulungen und Qualifizierungen in arbeits- marktrelevante Berufe auGerhalb des Steinkohlenbergbaus angeboten, Mitarbeitern bei Abkehr Ubergangshilfen gewahrt und Obernahmen in andere Konzembereiche (RAG) intensiviert. Die Ausbildungsquote im deutschen Steinkohlenbergbau betrug, bezogen auf die Gesamtbeleg- schaft, 3,9 %. Der Schwerpunkt der Berufsausbildung lag 2000 mit 45,6 % im Bereich der ma- schinentechnischen Berufe vor den elektrotechnischen mit 37,6 % und den bergtechnischen Berufen mit 10,6 %.

Im Jahre 2000 wurden folgende Steinkohlenbergwerke stillgelegt: Ewald/Hugo Ende April, Westfalen Ende Juni (beide in Nordrhein-Westfalen) und Gdttelbom/Reden im Saarland Ende August. Zum Jahresende 2000 waren in Deutschland noch 12 Steinkohlenbergwerke in Betrieb. Die Forderung ist weiter auf die leistungsfahigsten Abbaubetriebspunkte konzentriert worden. Deren Zahl verringerte sich auf 37, das sind 13 weniger als 1999 20

2.2 Entwicklung in den einzelnen Bergbauzweigen im Saarland und in Rheinland-Pfalz

2.2.1 Steinkohlenbergbau im Saarland

Die verwertbare Steinkohlenforderung des Jahres 2000 betrug 6.678.738 t (t = t). Die Production lag um 10,01 % unter der des Vorjahres und wurde von drei Bergwerken der Deutschen Stein- kohle AG (Ensdorf, Gottelbom/Reden und Warndt/Luisenthal) sowie zwei Kleinbetrieben, der Bergwerksgesellschaft Merchweiler mbH und der Dr. Arnold Schafer Bergbau GmbH, erbracht. Der Anteil der Kohlenkleinbetriebe an der Produktion im Saarland betrug 4,22 %. Der Gesamtbestand an Steinkohle im Saarland verringerte sich auf 909.270 t am Ende des Jah ­ res 2000. Der Gesamtbestand an Koks beliefsich am Ende des Berichtsjahres auf 88.912 t. Zur Steinkohlenforderung und zur Schichtleistung wird auf die Anlagen 1 bis 3 verwiesen.

Mit der Hebung des letzten Fordergefa&es wurde am 01.09.2000 die Forderung des Bergwerkes Gottelbom/Reden eingestellt. Damit ging die mehr als 100-jahrige Geschichte des Standortes Gotteibom und die mehr als 600-jahrige Geschichte des Steinkohlenbergbaus im Osten des Saarreviers zu Ende.

Literaturhinweis: In der Zeitschrift ..Gliickauf, Ausgabe 1/2 vom 08.02.2001, findet sich auf den Seiten 30 ff.

der Abdruck eines Vortrages des Bundesministers fur Wirtschaft und Technologie, Werner Muller, zum

Thema „Rohstoffversorgung und technologischer Fortschritt - Grundelemente einer nachhaltigen Entwick­

lung in unserer Gesellschaft".

Steinkohlenforderung im Saarland -verwertbare Forderung in t-

□ INSGESAMT

Flammkohle

Fettkohle 21

Die Bruttostromerzeugung der unter Bergaufsicht stehenden Steinkohlenkraftwerke Bexbach, Heizkraftwerk Volklingen, Modellkraftwerk Volklingen, Weiher II und Weiher III der SaarEnergie GmbH stieg auf insgesamt 9,365 Milliarden kWh.

Kraftwerke unter Bergaufsicht -Bruttostromerzeugung in kWh-

11.000

10.000

9.000

C 8.000

5 7.000

6.000

5.000

4.000 1991 1992 1993 1994 1995 1996 199/ 1998 1999 2000

Beleqschaft: Am Jahresende 2000 waren im gesamten saarlandischen Steinkohlenbergbau 11.198 Personen beschaftigt (Anlage 4), davon 1.019 Beschaftigte bei der SaarEnergie GmbH. Unter Bergaufsicht warden insgesamt 14,281 Millionen Arbeitsstunden verfahren, und zwar 7,127 Millionen unter Tage und 7,154 Millionen uberTage.

2.2.2 Nichtsteinkohlenbergbau im Saarland und in Rheinland-Pfalz

In den unter Bergaufsicht stehenden Betrieben des Nichtsteinkohlenbergbaus im Saarland war ­ den am Jahresende 108 Personen beschaftigt (Anlage 4). Diese verfuhren insgesamt 153.752 Arbeitsstunden, davon 79.692 unter Tage, 15.895 in Tagebauen und 58.165 uberTage.

In Rheinland-Pfalz sank die unter Bergaufsicht stehende Belegschaft Ende 2000 auf 1.374 Per­ sonen (Anlage 4). Diese verfuhren insgesamt 2,005 Millionen Arbeitsstunden, davon 107.952 unter Tage, 784.505 in Tagebauen und 1,113 Millionen uberTage.

Im Berichtsjahr warden im Aufsichtsbereich des Oberbergamtes zwei Betriebe des Nichtstein­ kohlenbergbaus neu eroffnet und zwei aus der Gewerbeaufsicht ubernommen. 22

Erdol und Erdolaas Diese Bodenschatze warden aus Lagerstatten im Oberrheintal bei Worms und bei Landau ge- wonnen. Die Erdolforderung erreichte 76.671 t. Von den dabei angefallenen 2.073.877 m3 Erdol- gas konnten 1.330.716 m3 (2.260.801 m3, umgerechnet auf 9,769 kWh/m3) einer Verwertung zugefuhrt warden (Anlagen 5 und 6). Insgesamt 92 Bohrldcher standen im Jahre 2000 in Gewin- nung.

Salinen Die Salinen Theodors- und Karlshalle in Bad Kreuznach erzeugten im Jahre 2000 kein Badesalz. Die Salinen Munster am Stein in Bad Munster-Ebernburg und Philippshall in Bad Durkheim ver- wenden die anfallende Sole ausschlieRlich zu Bade- und Inhalationszwecken. Ebenso fordert die Solquelle Augusta in Bad Rilchingen im Saarland nur Sole fur Kur- und Badezwecke. Die Fdrde- rung wird mengenmaRig nicht erfaRt.

Sonstiqe Bodenschatze Kalkstein Die Forderung kam aus zwei Bergwerken im Saarland und erreichte 388.846 t. Kalkstein wird zu Schotter und Mehlen verarbeitet, die in der Bauwirtschaft und als Hilfsstoffe in Huttenwerken, in GieRereien und in Teermischanlagen Verwendung finden.

Dolomit Die verwertbare Forderung unter Bergaufsicht kam aus einem Bergwerk in Rheinland-Pfalz. Die Produktionszahlen durfen aus Datenschutzgrunden nicht veroffentlicht werden. In Form von Schotter und Split wird Dolomit vielfaltig eingesetzt: fur den StraRenbau, als Zuschlagstoff fur Mortel, Betonfertigteile und Transportbeton und als Dungemittel fur die Land- und Forstwirtschaft. In der Stahlindustrie wird der Bodenschatz als Hochofenzuschlag und Dolomitweichbrand ver- wertet.

G/ps Die Forderung betrug 55.209 t. Sie wurde von einem Bergwerk in Rheinland-Pfalz erbracht. Der Gips findet in der Zementherstellung als Abbindeverzogerer Verwendung.

Feldspat Zwei Tagebaue im nordlichen Saarland und drei im sudwestlichen Teil von Rheinland-Pfalz stan ­ den unter Bergaufsicht. Die verwertbare Forderung erreichte insgesamt 435.719 t. Der kerami- sche Rohstoff Feldspat entstand durch Enteisenung und teilweiser Kaolinisierung eines magmati- schen Gesteins. In der Keramik-lndustrie wird dieser Rohstoff als FluR- und als Magerungsmittel 23 eingesetzt, wie auch zur farblichen Gestaltung von keramischen Produkten. Bevorzugtes indu- strielles Einsatzgebiet fur Feldspat 1st die Herstellung glasierter und unglasierter Steinzeugfliesen.

Spezialton In Rheinland-Pfalz standen 53 Tagebaue und ein Bergwerk in Forderung. Die verwertbare Forde- rung betrug 3.691.008 1. Den wesentlichen Anteil am Verbrauch toniger Rohstoffe hat die Bauke- ramik. Sie benotigt Tone in verschiedenster Form und mineralischer Zusammensetzung fur die Herstellung von Boden- und Wandfliesen, Klinker, Mauer- und Dachziegel sowie Steinzeugroh- ren. Weitere bedeutende Anwendungen keramischer Tone sind: Sanitarprodukte, Zier- und Ge- brauchskeramik. Feuerfesttone werden fur die Fabrikation feuerfester Produkte eingesetzt, die in einer Reihe von Industriezweigen bei Brenn- und Sinterprozessen benotigt werden. Saurefeste Tone werden zur Herstellung von Produkten benotigt, die bei der Fertigung, Lagerung und An- wendung von Sauren eingesetzt werden. In der Deponietechnik wird Ton als mineralische Ab- dichtung beim Bau von Deponien eingesetzt. Die Ton-Rohstoffe entstanden durch Sedimentation von zersetzten Abschwemmungsprodukten der Schiefer, Grauwacken und Sandsteine aus dem Untergrund der Mittelgebirge zur Tertiarzeit.

Kaolin Zwei Betriebe in Rheinland-Pfalz forderten verwertbar 15.026 t. Der keramische Rohstoff Kaolin wird aus verwitterten magmatischen Gesteinen bzw. aus zersetzten Schiefern des Untergrundes der Mittelgebirge durch Na&aufbereitung gewonnen. Dabei werden in einem aufwendigen Verfah- ren Feldspat, Quarz und Glimmer weitgehendst abgeschieden und die Minerale Kaolinit, lllit und Serizit angereichert. Der geschlammte Kaolin wird in der Papierindustrie als Full- und Streichkao ­ lin verwendet. In der Keramik wird uberwiegend plastischer und weiRbrennender Kaolin einge ­ setzt. Weitere Verbraucher sind die Gummi- und Kunststoffindustrie, denen der Kaolin als Full- stoff dient und die Farbenindustrie, in der der Rohstoff als Pigment genutzt wird. Im Pflanzen- schutz wird Kaolin als Tragerstoff verwendet.

Klebsand Zwei Betriebe standen in Rheinland-Pfalz unter Bergaufsicht. Sie forderten verwertbar 76.376 t. Der Rohstoff Klebsand ist in der Pfalz konzentriert. Als ein spezieller, eisenarmer Sand mit einem geringen Anteil Bindeton hat er ausgezeichnete feuerfeste Eigenschaften. Die in Deutschland einmalige Lagerstatte im Eisenberger Becken zahlt zu den groRten ihrer Art. Der Rohsand wird aufbereitet und zu einer Palette von Feuerfest-Produkten wie Spritz- und Stampfmassen, Feuer- fest-Mortel u.a. fur die Verwendung in Eisen- und Stahlgie&ereien sowie fur den Einsatz in der Nicht-Eisen-MetallgieRerei veredelt. Auf Grund ihrer besonderen Struktur werden diese Massen weltweit vertrieben. 24

Quarzit Die Quarzitforderung kam aus drei Tagebauen in Rheinland-Pfalz und betrug verwertbar 1.121.783 t. AuSer im Tief- und Strafienbau wind der devonische Felsquarzit auch als Zuschlag- stoff in der Feuerfest-lndustrie eingesetzt. Der geologisch wesentlich jungere Tertiar-Quarzit aus dem Herschbacher Becken im Westerwald, auch SuBwasser-Quarzit genannt, dient als hochwer- tiger Grundstoff in der Fertigung von Silicasteinen fur den Feuerfest-Einsatz in Stahlwerken, Glas- und Koksofen.

Quarzsand 11 Tagebaue in Rheinland-Pfalz forderten verwertbar 761.272 t. Als Nebengewinnung konnten 62.023 t Bausand verzeichnet werden. Die feuerfesten und keramischen Quarzsande besitzen einen sehr hohen Gehalt an Si02. Nach dem Abbau werden sie einer aufwendigen Aufbereitung unterzogen, unter anderem gewaschen, in KorngroBenklassen von 0,06 -1,2 mm getrennt, ge- trocknet und entstaubt. Die Verwendungsschwerpunkte liegen in der Giederei- und Feuerfestin- dustrie, in der Keramik und anderen industriellen Anwendungen.

Schiefer Die Gesamterzeugung an Schieferprodukten kam aus vier Bergwerken in Rheinland-Pfalz sowie aus Importen, vomehmlich aus Spanien. Die Produktionszahlen kdnnen aus Datenschutzgrunden nicht veroffentlicht werden. Die Wettbewerbsfahigkeit des heimischen Dachschiefers beruht auf seiner hochwertigen Qualitat. AulSer Dachschiefer wurden auch Schieferplatten und Mauersteine hergestellt sowie aus Maiden Schiefermehl zuruckgewonnen, das u.a. als Fullstoff zur Herstellung von Farben und Lacken, in der chemischen Industrie und zur Erzeugung von Antidrohnmassen im Automobilbau verwendet wird.

Basaltlava Die Forderung kam aus 15 Tagebauen in Rheinland-Pfalz und erreichte verwertbar 664.170 t. Basaltlava, eine vulkanische Auswurfmasse aus der Tertiar- und Diluvialzeit, wird zu Wasserbau- steinen und Werksteinen verarbeitet. AuBerdem werden Schotter und Kies aus Basaltlava als Unterbau fur StraBen und Bahngleise eingesetzt. Die Verarbeitung zu Treppenstufen und Fen- sterbanken stellt weitere Verwendungsmoglichkeiten dar.

Lavasand 45 Tagebaue in Rheinland-Pfalz forderten im Jahre 2000 diesen Bodenschatz. Die verwertbare Produktion betrug 8.571.398 t. Lavasand, ebenfalls eine vulkanische Auswurfmasse aus der Tertiar- und Diluvialzeit, findet Absatz im StraBenbau (Tragschicht und Frostschutzschicht), in der Bauindustrie (Zuschlagstoff fur Betonfertigteile), in der Landwirtschaft als Bodenverbesserer und in geringen Mengen auch als umweltfreundlicher Ersatz fur Winterstreusalz. 25

Tuffstein Im Berichtsjahr standen funf Tagebaue in Rheinland-Pfalz in Fdrderung. Sie erzeugten verwert- bar 12.480 t. Tuffstein, der u.a. zur Gestaltung von AuRenfassaden Verwendung findet, gilt als hochwertiger Baustoff.

Trad Zwei Tagebaue standen in Rheinland-Pfalz unter Bergaufsicht. TraR wird wegen seiner besonde- ren Eigenschaften u.a. zur Herstellung von Fliesenkleber und Spezialzementen verwendet. Die Produktionszahlen kdnnen aus Datenschutzgrunden nicht veroffentlicht werden.

Formsand Zwei Tagebaue in Rheinland-Pfalz fdrderten verwertbar 10.042 t des feuerfesten Rohstoffes Formsand. Eigenschaften und Verwendungsmoglichkeiten sind ahnlich der des Rohstoffes Klebsand.

Anlage 8 zeigt die Produktionsentwicklung im Steine- und Erden-Bereich im Vergleich zum Vor- jahr.

Tiefspeicherunq Angaben uber den Porenspeicher Frankenthal (Erdgas) der Saar Femgas AG sind der Anlage 7 zu entnehmen. 26

3. SICHERHEIT UNO TECHNIK IM BERGBAU

3.1 Unfalle

Per Bergbau im Saarland (Steinkohle und Nichtsteinkohle) meldete dem Bergamt Saarbrucken im Jahre 2000 insgesamt 361 Unfalle, 186 weniger als im Vorjahr. Die Unfallhaufigkeit je 1 Million Arbeitsstunden verringerte sich entsprechend von 31,85 auf 25,01; dies entspricht einem Ruck- gang urn 21,48 % (Anlage 9). Im saariandischen Steinkohlenbergbau sank die Zahl der gemeldeten Unfalle von 538 auf 358. Die Unfallhaufigkeit je 1 Mill. Arbeitsstunden lag bei 25,07 und damit 20,76 % unter der des Vor- jahres (Anlage 10). Es waren 84 schwere Unfalle (5,88 je 1 Mill. Arbeitsstunden), 97 mittelschwe- re (6,79 je 1 Mill. Arbeitsstunden) und 177 leichte Unfalle (12,39 je 1 Mill. Arbeitsstunden) zu verzeichnen. Im saariandischen Nichtsteinkohlenbergbau wurden 2000 drei Unfalle gemeldet (Anlage 10). Dabei handelte es sich urn einen mittelschweren und zwei leichte Unfalle.

Im rheinland-pfalzischen Bergbau sank die Anzahl der gemeldeten Unfalle von 71 auf 67 im Jahre 2000. Die Unfallhaufigkeit verringerte sich von 34,08 auf 33,41 je 1 Mill. Arbeitsstunden. Die Unfallhaufigkeit bei den schweren Unfallen stieg von 2,40 im Vorjahr auf 3,99, bei den mittel­ schweren von 4,80 auf 5,49, bei den leichten sank sie von 26,88 auf 23,94 je 1 Mill. Arbeitsstun­ den (Anlagen 9 und 10).

Unfalle nach Ort und Art In Anlage 11 sind die Unfalle nach dem Unfallort aufgeteilt. Danach sank unter Tage die Unfall ­ haufigkeit im saariandischen Bergbau von 50,43 auf 39,55, im rheinland-pfalzischen verringerte sie sich von 56,38 auf 27,79 je 1 Mill. Arbeitsstunden. In Anlage 12 wurden die Unfalle nach den Hauptunfallursachen aufgeschlusselt. Danach stan- den im Steinkohlenbergbau unter Tage die Unfalle durch Absturz, Fall, Ausgleiten, StoBen usw. mit 27,72 % Anteil an erster Stelle. Im Nichtsteinkohlenbergbau (Saarland und Rh.-Pfalz) standen bei den Unfallen unter Tage die durch Fallende, abgleitende Gegenstande verursachten Unfalle mit einem Anteil von 66,67 % an erster Stelle. Absturz, Fall, Ausgleiten sowie StoB, ReiBen an, Verrenken waren im Steinkohlenbergbau uber Tage mit jeweils 32,88 % mit Abstand die haufig- sten Hauptunfallursachen. Im Nichtsteinkohlenbergbau (Saarland und Rh.-Pfalz) uber Tage waren Absturz, Fall, Ausgleiten, StoBen usw. mit 46,94 % die Hauptunfallursachen (Anlage 13). In Tagebauen war Absturz, Fall, Ausgleiten, StoBen usw. mit einem Anteil von 61,11 % mit Ab­ stand die haufigste Unfallursache. 27

Unfalle im Steinkohlenbergbau -bezogen auf 1 Million Arbeitsstunden-

140,00

120,00

100,00

I I Insaesamt —unter Tage

Unfalle im Nichtsteinkohlenbergbau -bezogen auf 1 Million Arbeitsstunden-

120,00

100,00

1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000

I I Saarland/Rheinland-Pfalz insgesamt — Saarland/Rheinland-Pfalz unter Tage 28

Am 30.10.2000 ereignete sich im Bergwerk Gottelborn/Reden ein Elektrounfall, bei dem eine Person Verbrennungen 2. Grades im Gesicht und am rechten Arm erlitt. Zu dem Unfall kam es, als der Verungluckte ein unter Spannung stehendes 10-kV-Kabel mit einer Druckluftsage durch- trennen wollte. Das Schneiden des Kabels war an dieser Stelle zulassig, da der Verlauf des Kabels durch Verfolgen der Verlegung prinzipiell moglich war. Beim Verfolgen des Kabels ist den mit den Arbeiten beschaftigten Personen jedoch ein Irrtum unterlaufen, so daB anstelle des frei- geschalteten das unter Spannung stehende Kabel geschnitten wurde. Eine ErdschluBabschaltung, wie sie in der DIN VDE 0118 Teil 1 Abschnitt 16.2, September 1990, fur Netze mit Nennspannungen uber 1 kV bis 6 kV in alien Grubenbauen neuer Feldesteile und neuer Sohlen gefordert wird, war nach der bis dahin geltenden Vorlaufemorm in der im Zeitraum vor 1985 aufgefahrenen Richtstrecke nicht vorzusehen. Sie hatte den Unfall moglicherweise verhindert, da beim Sagen zuerst ein ErdschluB entstanden ware, der zur unverzogerten Ab- schaltung gefuhrt hatte. Der Unfall wurde vom Bergamt Saarbrucken und einem vom Oberbergamt anerkannten Sachver- standigen der TUB-Gesellschaft fur technische Uberwachung und Beratung mbH untersucht. Beim Schneiden von Kabeln ist das Feststellen der Spannungsfreiheit an der Arbeitsstelle prinzi­ piell nicht moglich. Es wurde zur Vermeidung derartiger Unfalle die Verwendung von Kabel- schneidgeraten empfohlen, die aus sicherer Entfernung von der Schneidstelle bedient werden konnen, damit die Verletzungsgefahr im Falle einer Verwechslung verringert werden kann.

Am 07.11.2000 wurde das Bergamt Rheinland Pfalz durch die Firma Kurmittel Produktions GmbH Bad Kreuznach uber einen schweren Unfall im Solebergwerk Karishalle-Theodorshalle unter- richtet. Seitens des Bergamts wurde eine Befahrung der Unfallstelle vorgenommen. Der Unfall ereignete sich im Brunnenschacht des Theodorshaller-Brunnens beim Nehmen einer Probe. Fur die keimfreie Probenahme war es erforderlich den Probenahmehahn zu erhitzen. Dies geschah mittels eines Propangasbrenners. Bei dem Versuch, den Gasbrenner zu zunden, kam es zu einer Verpuffung. Der Verletzte stieg trotz der Schwere seiner Verbrennungen nach der Verpuffung aus dem Schacht und wurde sofort in arztliche Behandlung gebracht. Die fur den Unfallhergang relevanten Verhaltnisse im Brunnenschacht wurden nachgestellt bzw. meBtechnisch erfaBt. Unter dem Schachtdeckel befand sich Methan in explosionsfahiger Konzentration, dessen Vorhanden- sein sich aus der Entlosung aus der im Brunnenschacht geforderten Sole erklart. Nach Offnen des Deckels wurden 7 Vol-% CH4 Methan in der Luft gemessen. CH4 ist als Gas-Luft-Gemisch zwischen 4,4 und 16,5 Vol-% explosionsfahig; der festgestellte Wert bedeutet damit eine unmit- telbare Explosionsgefahr. Die Messungen ergaben weiterhin, daB bereits 8 Minuten nach Offnen des Schachtes nur 0,3 Vol-% CH4 anstand, also keine explosionsfahige Konzentration. Die Um- stande des Unfalls belegen mangelhafte Explosionsschutzvorkehrungen. Arbeiten mit offenem Feuer in explosionsgefahrdeten Bereichen dOrfen nach den einschlagigen Rechtsvorschriften nur 29 durchgefuhrt werden, wenn keine explosionsgefahrdete Atmosphere vorhanden ist. Der Verietzte hat Anzeige wegen Korperverletzung erstattet.

Bei Meisenheim (Gian) wurde in einem alten Stollen die stark verweste Leiche eines jungen Mannes gefunden. Bei der Bergung des Toten wurde das Bergamt Rheinland-Pfalz auf dem Wege der Amtshilfe tatig. Die Untersuchungen erbrachten keine Anzeichen fur eine Fremdeinwir- kung. Bei dem Verstorbenen handelt es sich urn einen jungen Mann, dessen Verschwinden und ergebnislose Suche etwa 2 Jahre zuruckliegt und fur bundesweites Aufsehen gesorgt hatte.

3.2 Gesundheitszustand

3.2.1 Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen

Im Saarland und in Rheinland-Pfalz werden die Anlegeuntersuchungen, Nachuntersuchungen und nachgehende Untersuchungen der Beschaftigten der Betriebe unter Bergaufsicht nach den Vorschriften der Gesundheitsschutz-Bergverordnung (GesBergV), der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) und der Klima-Bergverordnung (KlimaBergV) von hierfur nach den Bestimmungen dieser Verordnungen ermachtigten Arzten durchgefuhrt. Im Berichtsjahr wurde vom Oberbergamt eine Arztin gemafc § 3 Abs. 1 GesBergV fur die Durch- fuhrung von arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen im Land Rheinland-Pfalz ermachtigt.

Die Anlage 14 gibt einen Uberblick uber die Beschaftigungsfahigkeit der Belegschaft im Stein- kohlenbergbau aufgrund von Anlege- und regelmafcigen Nachuntersuchungen. Die Art des Ar- beitsplatzes wie auch die Art der Tatigkeit mussen bei jedem Belegschaftsmitglied dem durch die genannten Untersuchungen zugeteilten Tauglichkeitsgrad entsprechen.

3.2.2 Berufskrankheiten

Von der Bergbau-Berufsgenossenschaft wurden im Aufsichtsbereich des Oberbergamtes im Jahre 2000 insgesamt 83 Falle von Berufskrankheiten erstmals entschadigt (Anlage 15).

Die Zahl der Beschaftigen im saarlandischen Steinkohlenbergbau mit festgestellten Silikosen und deren Einstufung nach der ILO-Klassifikation (ILO = International Labour Organization) ist in den beiden folgenden Tabellen dargestellt. 30

absolut in % der Belegschaft

DSK-Saar (Stand Ende 1999)

DSK-Saar (Stand Ende 2000) x) 42 0,42

Kohlenkleinbetriebe (Stand Ende 1999) 1 0,66

Kohlenkleinbetriebe (Stand Ende 2000) - -

Steinkohlenbergbau (Ende 1999)

Steinkohlenbergbau (Ende 2000) x) 42 0,41

Silikosetrager

(ILO-Klassifikation) 1/1 - 2/2 2/3 - 3/4 Summe

Ende DSK-Saar

1999 Kohlenkleinbetriebe 1 - 1

Steinkohlenbergbau

Ende DSK-Saar x) 40 2 42

2000 Kohlenkleinbetriebe - - -

Steinkohlenbergbau 40 2 42

x) Die Zahlen sind mit den Vorjahresdaten aufgrund eines statistischen Fehlers bei der DSK nichtvergleich- bar (Die Daten wurden von der DSK ubernommen.). Die Arbeitseinsatzlenkung ist davon unberuhrt.

Verbesserte Staubbekampf ung , die Anstrengungen auf medizinischem Gebiet und die Beleg- schaftsruckfuhrung haben dazu gefuhrt, daS bei den Beschaftigten der DSK-Saar die Zahl der Neuerkrankungen in den letzten Jahren, schwankend auf niedrigem Niveau, zuruckging.

Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung und auch die Staubexpositionszeiten bis zum Auftre- ten der ersten Staublungenveranderungen bei der DSK-Saar.

1970 1997 1998 1999 2000

NeuzugSnge absolut 166 10 6 9 11

Anteil in % in den

Staubexpositionszeiten:

- bis 10 Jahre 3,0 0,0 0,0 0,0 0,0

-11 bis 15 Jahre 4,9 0,0 0,0 0,0 0,0

-16 und mehr Jahre 92,1 100,0 100,0 100,0 100,0 31

3.3 ArbeitsschutzmaBnahmen

3.3.1 HeiBe Betriebspunkte, Staubbekampfung, Larmschutz

Die Zahl der im Steinkohlenbergbau an heiBen Betriebspunkten verfahrenen Schichten (absolut und in bezug auf die Untertageschichten) zeigt die Ubersicht in Anlage 16.

Die Ermittlung der Staubbelastung an Arbeitsplatzen unter Tage erfolgt auf Grundlage der von den Untemehmern gemaB den Vorschriften der Gesundheitsschutz-Bergverordnung aufzustel- lenden Planen zur Ermittlung der Staubbelastung an Arbeitsplatzen unter Tage. Die Verteilung der Schichten auf die Staubbelastungsstufen und die einzelnen Arbeitsvorgange in den staub- und silikosegefahrdeten Untertagebetrieben des Steinkohlenbergbaus sind in Anlage 17 dargestellt.

Die Zahl der verfahrenen Schichten an larmintensiven Betriebspunkten im Steinkohlenbergbau und Nichtsteinkohlenbergbau unter Tage im Vergleich zum Vorjahr ist aus den Anlagen 18 und 19 ersichtlich.

3.3.2 Verantwortliche Personen, arbeitssicherheitliche Dienste

Anlage 20 gibt einen Uberblick uber die Entwicklung der Zahl der verantwortlichen Personen in alien Bergbauzweigen, soweit die Betriebe unter Bergaufsicht stehen. Das Zahlenverhaltnis der Arbeiter zu den verantwortlichen Personen lag im Saarland bei insge- samt 8,5 : 1 (Vorjahr: 8,1 : 1), in Rheinland-Pfalz bei insgesamt 8,5 : 1 (Vorjahr: 6,2 : 1).

3.4 Erste Hilfe und Rettungswesen

3.4.1 Betriebsarztlicher Dienst, Einrichtungen der Ersten Hilfe

Die Beschaftigten der DSK-Saar wurden Ende 2000 durch sechs hauptberufliche Arbeitsmedizi- ner und 10 nebenberufliche Betriebsarzte betreut. Neben der eigenen Belegschaft wurden 4.254 Beschaftigte der RAG-Saarberg und 6.387 Mitarbeiter von Fremdfirmen betriebsarztlich versorgt. Die Betriebe des Nichtsteinkohlenbergbaus waren weiterhin an die arbeitsmedizinischen Zentren der Berufsgenossenschaften Oder der technischen Oberwachungsvereine angeschlossen, bei 32 denen gemafl Gesundheitsschutz-Bergverordnung ermachtigte Arzte zur arbeitsmedizinischen Betreuung zur Verfugung standen. Bei der DSK-Saar standen neun Verbandsstuben und zwei Verbandsstellen mit 24 Heilgehilfen und 16 Reserveheilgehilfen zur Verfugung. Die Zahl der Nothelfer in den Betrieben des Unter- nehmens belief sich auf 1.448 am Ende des Berichtsjahres, dies waren 14,32 % der Belegschaft. Einrichtungen fur die Erste Hilfe sowie Nothelfer sind auch im sonstigen Bergbau entsprechend den Betriebsgroden vorhanden; sie werden statistisch nicht erfa&t.

3.4.2 Gruben- und Gasschutzwehren, Betriebsfeuerwehren, Alarmplane

Der Oberwachungsbereich der Hauptstelle fur das Grubenrettungswesen in Friedrichsthal, die von der DSK getragen wird, erstreckte sich am Ende des Jahres auf funf Grubenrettungsstellen und vier Gasschutzstellen im Saarland. Fur die Betriebe des Nichtsteinkohlenbergbaus im Saar ­ land besteht seit langerem eine Hilfeleistungsverpflichtung; fur die Bergwerksbetriebe im Land Rheinland-Pfalz steht die Hauptrettungsstelle auf Anforderung zur Verfugung. Die Starke und Zusammensetzung der Gruben- und Gasschutzwehren kbnnen der Anlage 21 entnommen wer­ den. Die Gruben- und Gasschutzwehren verfugen uber folgende Atemschutzgerate: -179 Sauerstoffschutzgerate (Kreislaufgerate) -133 Behaltergerate mit Druckluft (Pre&luftatmer) - 29 Schlauchgerate -119 Chemikalsauerstoffselbstretter -142 Drucksauerstoffselbstretter - 35 CO-Filter-Arbeitsgerate

Auf alien Tagesanlagen der Bergwerke, den Kraftwerken und der Kokerei der DSK-Saar ist eine betriebliche Feuerwehr vorhanden, deren Starke sich nach der Grd&e und dem Gefahrencha- rakter des Betriebes richtet. Die beiden Kohlenkleinbetriebe im Saarland sowie die Betriebe des Nichtsteinkohlenbergbaus im Saarland und in Rheinland-Pfalz arbeiten eng mit den kommunalen Feuerwehren zusammen.

Die Alarmplane der Gruben- und Gasschutzwehren richten sich nach den von der Hauptstelle fur das Grubenrettungswesen in Friedrichsthal im Einvernehmen mit dem Oberbergamt aufgestellten Plan fur die Vorbereitung und die Durchfuhrung von Rettungswerken im Steinkohlenbergbau. Die Alarmierung erfolgt bei der DSK-Saar durch UKW-Alarmfunk. 33

Grubenwehrtaugliche Beamte der Bergbehorden des Saarlandes und des Landes Rheinland- Pfalz, die im Umgang mit Atemschutzgeraten ausgebiidet sind, nahmen an Ubungen der Haupt- steile fur das Grubenrettungswesen der DSK-Saar teil.

3.4.3 Einsatze der Wehren

Unter Tage kamen die Grubenwehren im Berichtsjahr 30 mal zum Einsatz. Es handelte sich um folgende Vorkommnisse: drei verdeckte Grubenbrande, 12 Luftungen, Durchorterungen und Erkundungen abgedammter Grubenbaue, 15 Stollen- und Kanalbefahrungen. Die Einsatze unter Beatmung der Atemschutzgerate sind in Anlage 22 aufgefuhrt.

Ober Tage waren acht Feuerwehreinsatze und drei Gefahrguteinsatze fur die Berufsgrubenwehr der Hauptrettungsstelle zu verzeichnen. AuBerdem wurden sechs Tankreinigungen durchgefuhrt. Die Taucher der Hauptrettungsstelle kamen achtmal zum Einsatz.

3.4.4. Auszeichnungen

Auf Vorschlag der zustandigen Stellen, unter anderem des Oberbergamtes, hat der Bundesprasi- dent im Jahre 2000 11 Grubenwehrmitgliedern das Grubenwehrehrenzeichen in Gold und 28 Grubenwehrmitgliedern das Grubenwehrehrenzeichen in Silber verliehen. AuBerdem wurden neun Gasschutzwehrmitglieder mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepu- blik Deutschland fur 15jahrige Mitgliedschaft in der Gasschutzwehr ausgezeichnet. Mit einer betrieblichen Ehrengabe wurde ein Grubenwehrmitglied fur seine 25-jahrige Mitglied ­ schaft in der Grubenwehr ausgezeichnet.

3.5 Tiefbau

Fur den geplanten Abbau in den Flozen 1-4, Westfeld, 8. Sohle des Bergwerks Wamdt/Luisenthal wurde im Jahre 1997 das bergrechtliche Planfeststellungsverfahren mit Um- weltvertraglichkeitsprufung eingeleitet. Nach Vorlage der Planunterlagen und Gutachten im Juli 1998 hat das Oberbergamt als Planfeststellungsbehorde zunachst die von dem Vorhaben be- troffenen Trager dffentlicher Belange und die anerkannten Verbande um Stellungnahme gebe- 34 ten. Auf Grundlage dieser Stellungnahmen warden die Planunterlagen erganzt und weitere Gut- achten eingeholt. Nachdem Ende 1999 die offentliche Auslegung des Rahmenbetriebsplans mit Umweltvertraglich- keitsprufung in den Stadten Volklingen und Saarbrucken erfolgte, fand im Juni des Berichtsjahres der viertagige mundliche Erorterungstermin in der Warndthalle in Volklingen-Ludweiler statt. In dem Erorterungstermin waren insgesamt 538 Stellungnahmen und Einwendungen zu berucksich- tigen, die, thematisch gegliedert, mit den anwesenden Einwendern und Betroffenen ausfuhrlich Punkt fur Punkt erortert wurden. Nach dem Erorterungstermin erfolgte die Auswertung alter schriftlichen und mundlichen Einwendungen und Anregungen sowie der vorliegenden Gutachten. Seit Marz des Berichtsjahres war die Prog nos AG in Basel mittels privatrechtlichen Vertrags von der Planfeststellungsbehorde in das Verfahren eingebunden worden. Die Prognos AG hatte insbesondere aufgrund ihrer vielfaltigen Erfahrungen in Genehmigungsverfahren mit Umwelt- schutzcharakter die Aufgabe, die Planfeststellungsbehorde bei der Erstellung der Bewertung der Umweltauswirkungen des Vorhabens und der Erarbeitung der SchluRentscheidung zu beraten und zu unterstutzen. Der im Berichtsjahr erarbeitete ca. 110 Seiten umfassende PlanfeststellungsbeschluR tragt das Datum vom 16.01.2001. Die Entscheidung der Behdrde uber die Zulassung des Vorhabens er­ folgte nach MaRgabe des Antrags, jedoch mit Befristung bis zum 31.12.2015 sowie unter Zu- grundelegung zahlreicher Nebenbestimmungen. Durch grundsatzliche Anforderungen an das Abbauvorhaben sowie Nebenbestimmungen zum Schutz der Menschen soil den Interessen der vom Bergbau betroffenen Bevolkerung in der UVP Rechnung getragen werden. Hierzu wurde insbesondere eine intensive Begutachtung und Uber- wachung betroffener Hauser sowie die Einrichtung einer Bauaufsicht und einer psychosozialen Beratungsstelle vorgeschrieben, urn das Leben der Bergbaubetroffenen soweit als moglich zu erleichtern. Durch berg- und/oder bautechnische MaRnahmen ist sicherzustellen, daR die Anzahl der prognostizierten schweren Schaden aufgrund der Gebaudeschieflage urn etwa die Halfte reduziert wird. Die weiteren Nebenbestimmungen zu den Schutzgutem Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Land- schaft sowie Kultur- und sonstige Sachguter betreffen im Wesentlichen Einwendungen und An­ regungen, die von Behorden und Planungstragern vorgebracht wurden. Die Begrilndung der Entscheidung gliedert sich in die Entscheidungsgrundlagen, die eine zu- sammenfassende Darstellung der Umwelteinwirkungen gemaR UVP-Gesetz sowie der Zulas- sungsvoraussetzungen nach den §§ 55 und 48 Abs. 2 BBergG enthalten, sowie in die rechtliche Wurdigung mit der Bewertung der Umweltauswirkungen des Vorhabens und der vorgenannten Zulassungsvoraussetzungen nach BBergG. Bei der zusammenfassenden Darstellung der Umweltauswirkungen liegt der Schwerpunkt beim Menschen, der nicht nur materiell von dem Bergbauvorhaben betroffen wird, sondem auch auf 35 vielfaltige andere Weise (Gesundheit, freie Entfaltungsmoglichkeit, Versorgungssicherheit, Wohn- und Lebensqualitat). Die Bewertung der Auswirkungen auf den Menschen kommt zu dem SchluR, daR die materiellen Schaden weitgehend regulierbar sind, wahrend die mit der Reparatur und den VorsorgemaR- nahmen verbundenen Auswirkungen auf soziale Lage und psychische Befindlichkeit in Einzelfal- len an die Belastungsgrenzen der Bewohner heranreichen. Bei den zu prufenden Zulassungsvoraussetzungen nach § 55 BBergG stehen Abs. 1 Nr. 5 und Nr. 9 im Mittelpunkt, wonach fur den Schutz der Oberflache im Interesse der offentlichen Sicher- heit und des offentlichen Verkehrs Sorge zu tragen ist bzw. gemeinschadliche Einwirkungen durch die Aufsuchung und Gewinnung nicht auftreten durfen. Die Planfeststellungsbehorde kam zu dem SchluR, daR durch vielfaltige UberwachungsmaRnahmen und rechtzeitige Bergschadens- regulierungen eine Gefahrdung der Offentlichkeit auszuschlieRen ist. Gestutzt auf die gutachterli- chen Beurteilungen stellte die Planfeststellungsbehorde fest, daR kein Raum fur eine Versagung des Abbaus aufgrund eines zu erwartenden Gemeinschadens blieb. Bei der Prufung nach § 48 Abs. 2 BBergG war von der Planfeststellungsbehorde zu entscheiden, ob uberwiegende dffentliche Interessen dem Vorhaben entgegenstehen und daher im Rahmen der Abwagung zu einer Versagung Oder zumindest Beschrankung des beantragten Vorhabens fuhren mussen. Im Vordergrund steht hier eine dauerhafte und sichere Versorgung mit Energie und Wasser, die Benutzbarkeit offentlicher Einrichtungen, der Erhalt von Kulturgutern aber auch der Umfang von Schaden an privatem Eigentum, die zwar nicht das AusmaR eines Gemeinscha ­ dens erreichen, gleichwohl aber eine hohe Beeintrachtigung des Oberflacheneigentums darstel- len. Die intensive Prufung und Bewertung der vielfaltigen Auswirkungen des Bergbaus haben erge- ben, daR dffentliche Interessen zwar beruhrt werden, jedoch in alien Fallen nicht in einem sol- chen MaRe, daR eine Beschrankung Oder gar Versagung des Abbaus in Frage kommt. Im Rah­ men der Begrundung hat sich die Planfeststellungsbehorde schlieRlich mit nach Ansicht der Behorde maRgeblichen Einwendungen und Forderungen auseinandergesetzt.

3.5.1 Grubenbaue

Im Jahre 2000 wurden im saarlandischen Steinkohlenbergbau (ohne Kohlenkleinbetriebe) sieben Strecken und drei Aufhauen und Abhauen unabhangig vom Abbau sowie 13 Abbaustrecken aufgefahren. Es befanden sich neun Abbaubetriebe in Verhieb, davon acht in der flachen Lage- rung (0-20 gon) und einer in der maRig geneigten Lagerung (20-40 gon). Im Jahre 2000 kam die verwertbare Steinkohlenforderung der Abbaubetriebe zu 93,6 % aus den Betrieben der flachen Lagerung und zu 6,4 % aus dem einen Betrieb der maRig geneigten Lagerung. 71,6 % der Ge- 36 samtforderung kam aus funf Abbaubetrieben der flachen Lagerung mit Flozmachtigkeiten von mehr als 250 cm (Anlage 23). 39,8 % der Gesamtforderung kam aus zwei Betrieben mit einer Tagesforderung von uber 4.000 bis 5.000 t (Anlage 24). Insgesamt warden 2.001 Einheiten Schildausbau eingesetzt. Die gesamte Forderung kam aus Bruchbaubetrieben.

Die gehobenen Grubenwassermengen im saarlandischen Steinkohlenbergbau beliefen sich im Jahre 2000 auf rund 20 Millionen m3.

Nach Abbauende und dem Rauben der wiederverwendbaren Betriebsmittel warden die Teilfelder Ostfeld des Bergwerkes Gbttelborn/Reden durch Damme auf der 4. und 5. Sohle und die Dils- burgfelder sowie das Nordfeld durch einen Damm westlich des Schachtes Lummerschied auf der 5. Sohle und durch das Verfullen des Schachtes Dilsburg abgeworfen. Die Verbindungen zwi- schen den Gottelbomer Schachten und dem Schacht Lummerschied auf der 4. und 5. Sohle und die schachtnahen Raume auf der 2., 3., 4. und 5. Sohle im Bereich der Gottelbomer Schachte blieben noch offen. Mit dem Abwerfen des Schachtes Gdttelbom 4 und dem Schacht Erkershoh wurde die Anbindung der Felder Maybach 1.6 und 1.7 uber die -900 m Sohle an den Standort Gdttelbom unterbrochen. Die damit abgeworfenen Strecken warden danach gezielt bis zum Niveau der 8. Sohle Reden geflutet. Am Standort Reden wurde durch zwei AbschluBdamme die Verbindung zu diesen Feldern geschlossen. Es bleiben zukunftig nur noch die schachtnahen Raume der 8. Sohle Reden zum Betrieb der Wasserhaltung zuganglich.

Strecken Die Ausrichtungsaktivitaten des Bergwerkes Warndt/Luisenthal fuhrten zur Fertigstellung des ansteigenden Querschlages zur Bandstrecke 14a-17 im Baufeld Lauterbach 7 und zur Fertig ­ stellung des ersten Abschnittes der Auffahrung des Wetterstrecke 8-91 aus dem Querschlag 5.9.1 im Baufeld Lauterbach 9. Der Schwerpunkt der Ausrichtungsarbeiten lag im Westfeid. Hier wurde mit der Auffahrung des Querschlags W 80-9 die wetter- und fdrdertechnische Anbindung der Bauhohe W 82-4 an die 8. Sohle hergestellt. Die Forderstrecke in Fldz 1 wurde nach Norden verlangert, urn die Basis fur den Streb W 81-6 zu schaffen. Die sudliche Verlangerung mit dem Querschlag W 80-11 fuhrt zu einer Verkurzung der Abforderung auf der 8. Sohle. Mit den Wetter- strecken W 82-4 und W 82-5 wurde die Ausrichtung des Westfeldes auf der 4. Sohle fortgesetzt. Die Vorrichtungsaktivitaten konzentrierten sich auf die Auffahrung des letzten Abschnittes der Bandstrecke 3-91 und des Strebes 5-91 im Baufeld Lauterbach 9. Im Westfeid wurde die Band ­ strecke des Strebes W 81-5 mit der Forderstrecke Fldz 1 im Niveau der 8. Sohle durchschlagig. Nach AbschluB der Ende des Jahres 1999 begonnen die UmbaumaBnahmen an der Vollschnitt- maschine (TVM) fur das ansteigende Auffahren der Forderverbindung 40.10 des Bergwerks 37

Ensdorf wurde die Auffahrung fortgesetzt. Die Unterfahrung des Schachtes Primsmulde wurde teilweise fertiggestellt. Nach Auffahrung des Querschlags 6.4.1 und der anschlieRenden Montage derTeilschnittmaschine wurde mit der Auffahrung des Wetterberges 64.30 nach Norden in Rich- tung 24. Sohle begonnen.

Schachte Die Forderung des Nordschachtes des Bergwerkes Ensdorf wurde im 4. Quartal 2000 von der 20. auf die 24. Sohle durchgeschlossen. Am Schacht Primsmulde wurde mit dem Bau der ubertagi- gen Anlage und dem konventionellen Abteufen der ersten 90 m des Schachtes begonnen.

Nach dem Tieferteufen des Nordschachtes des Bergwerkes Ensdorf und dem Durchschlag zwi- schen dem Nordschacht und dem Querschlag 541 auf der 24. Sohle wurde hier im Jahre 1999 das tiefste Fullort Europas fertiggestellt (siehe Vorjahresbericht Seite 33f.). Vom 30.09. bis 15.10.2000 erfolgte der DurchschluR der Hauptseilfahrtanlage zum Anschlag auf der 24. Sohle. Wahrend dieser Zeit wurden sechs neue Ober- und drei neue Unterseile aufgelegt und die tech- nischen Einrichtungen angepaRt. Jedes der neuen Oberseile ist 2.065 m lang und uber 17 t schwer, die Unterseile sind je 1.920 m lang und wiegen jeweils 32,4 t. Nach dem Probetreiben und dem Einstellen der Bremsanlage konnte die neue Seilfahrt planmaRig in Betrieb gehen.

Auf dem Betriebsgelande des letzten in Betrieb befindlichen Tontiefbaus in Rheinland-Pfalz, dem Bergwerk Abendtal der WBB Fuchs GmbH & Co. KG, wurde ein kombinierter Wetter- und Flucht- schacht niedergebracht. Der neue Wetter-ZRettungsschacht ist die Voraussetzung fur eine deutli- che Verlangerung der Lebensdauer des Bergwerkes und damit der untertagigen Gewinnung von Ton in Rheinland-Pfalz. Zum Abteufen des Schachtes setzte eine Spezialbohrfirma einen Vierbein-Bohrturm mit einem Gesamtgewicht von 18 t und einer Hdhe von 16,5 m ein. Gebohrt wurde eine Schachtrohre (GroRbohrloch) mit einem Durchmesser von ca. 1.200 mm unter Verwendung eines kombinierten Schlag- und Drehbohrverfahrens mit Bohrspulung zur Forderung des Bohrkleins. Nachdem die Schachtbohrung die Endteufe von etwa 70 m erreicht hatte, wurde abschnittsweise eine Rohrtour mit einem Durchmesser von 1.000 mm in das wassergefullte Bohrloch eingeschwommen. Die Abschnitte wurden miteinander verschweiRt. In die Rohrtour sind Fahrten und Ruhebuhnen ein- gebaut. Am unteren Ende erhalt der kombinierte Wetter-ZRettungsschacht eine direkte Verbin- dung zu den Strecken des Tiefbaus. Im Endrohr uber Tage befindet sich ein auRen von Unbe- fugten nicht zu dffnender Ausgang sowie ein saugend arbeitender Lufter. Der Lufter sorgt fur den Kreislauf der Bewetterung, der Fdrderschacht ist einziehend, der Wetterschacht ausziehend. Mit den Schachtbauarbeiten trifft die WBB Fuchs GmbH & Co. KG die notwendige Vorsorge, urn die zukunftige Versorgung des Marktes mit Engobe-Ton sicherzustellen. Der selektive Abbau des 38

Spezialtons wird mangels geeigneter Maschinen noch immer in Handarbeit mit Hilfe von Pred- luftspaten durchgefuhrt. Mit diesem Gerat wird der Engobe-Ton Scholle fur Scholle aus der Ab- bauwand gestochen und von Hand in Loren verladen. Der Transport unter Tage erfolgt gleisge- bunden. Die Loren werden von Hand und mit Hilfe von Haspeln bewegt. Am Fullort des Forder- schachtes wird der Ton Wagen fur Wagen einzeln mit dem Forderkorb nach uber Tage gebracht und in Lagerboxen verkippt. Aus Sicherheitsgrunden werden die langlebigen Forderstrecken mit Betonkeilsteinen ausgemauert. Auf 100 m Strecke werden rund 10.000 dieser Keilsteine verbaut. Die kurzlebigen Abbaustrecken werden mit dichtgesetztem polnischen Turstock ausgebaut. Der hier gewonnene Rohstoff ist ein spezieller Ton mit gruner Roh-, aber roter Brennfarbe. Er wird auf Grund seiner ungewohnlichen Mineralzusammensetzung, typischerweise 15 % Kaolinit, 75 % Glaukonit und 10 % Quarz, als naturliche Glasur Oder Engobe europaweit zur Oberflachen- vergutung von Dachziegeln bendtigt.

Das hessische Ministerium fur Umwelt, Landwirtschaft und Forsten informierte das Oberbergamt mit Schreiben vom 25.08.2000 uber ein besonderes Vorkommnis ohne Personenschaden an einer Schachtfordereinrichtung im Kalibergbau. An einer Zweiseil-Schachtfordereinrichtung soil- ten der Forderkorb und das Gegengewicht gewechselt werden. Das Gegengewicht war bereits ausgebaut und die beiden Oberseilgeschirre sollten zum Wechseln ca. 4 m abwarts gefahren werden, urn den Austausch auf der Rasenhangebank vornehmen zu konnen. Beide Oberseile waren auf der Treibscheibe der Flurfordermaschine mit jeweils sechs Seilklemmen gesichert. Nach dreimaligem Umsetzen der Seilklemmen batten die Oberseilgeschirre fast die Rasenhan ­ gebank erreicht. Beim erneuten Uberheben loste plotzlich nach ca. 50 cm Fahrweg der Lei- stungsschalter der Fordermaschine aus und die Sicherheitsbremse sprach an. Durch die hohe Uberlast von 27 t und das gedampfte Auflegen der hydraulischen Sicherheitsbremse drehte sich die Treibscheibe entgegen der vorgesehenen Drehrichtung. Bis die Maschine nach ca. 1,5 m Fahrweg zum Stillstand kam, wurden jeweils drei Klemmen pro Oberseil an der Treibscheibe abgerissen. Die auf der Treibscheibe verbliebenen Seilklemmen konnten die Last noch aufneh- men, so daft kein weiterer Schaden entstand. Ursachlich fur das besondere Vorkommnis war ein zu niedrig eingestellter elektrischer Leistungsschalter. Da nicht auszuschlieden ist, dad beim Uberheben, aus welchem Grund auch immer, die Antriebs- energie ausfallt, wurden das Bergamt Saarbrucken, das Bergamt Rheinland-Pfalz, die TUB GmbH und die hiesigen Steinkohlenbergwerke in Kenntnis gesetzt und aufgefordert, die Seil- fahrtanlagen dahingehend zu untersuchen, ob ein solches Ereignis auch im hiesigen Oberberg- amtsbezirk eintreten kann. Als Ergebnis bleibt festzuhalten, dad in Rheinland-Pfalz nur Seilfahr- tanlagen betrieben werden, bei denen aufgrund ihrer technischen Ausfuhrung dies nicht auftreten kann, und im Saarland an den entsprechenden Anlagen aufgrund der Informationen aus Hessen entsprechende Vorsorge getroffen wurde. An Seilfahrtanlagen mit Hub- und Klemmvorrichtungen 39 kann ein solches Ereignis nicht eintreten.

3.5.2 Bewetterung, Bekampfung von Grubengas

Am 11.04.2000 kam es in der Auffahrung der Bandstrecke W 81-6 im Westfeld des Bergwerkes WamdtA.uisenthal zu mehreren CH4-Abschaltungen uber die vor Ort MeReinrichtung M3. Zusatz- lich waren Wasserzutritte aus der Sohle und aus der Mitte der Ortsbrust zu verzeichnen. Etwa 35 m von vor Ort hatte sich die Sohle um etwa 1,5 m gehoben. Das CH4 stromte aus der Sohle entlang eines parallel zur Strecke verlaufenden Risses aus. Die gesamte Vorrichtung wurde uber die am Streckeneingang befindliche CH4-Messeinrichtung M1 und die CH4-Messeinrichtung M100 spannungslos geschaltet. Der maximale CH4-Zustrom lag bei 16 m3/min. Die hochsten CH4-Werte lagen am M1 bei 2,1 % und am M100 bei 1,95 %. Die Bandstrecke wird mit einer Teilschnittma- schine, Typ AM 100, unter Einsatz des QV-30 Systems aufgefahren. Da die hierbei ermittelten CH4-Gehalte unmittelbar vor dem Ereignis auf eine Gasausbruchsgefahr hindeuteten, wurde umgehend vorgebohrt. Die Vorbohrungen waren allerdings ohne Befund. Da das CH4 aus der Sohle zustromte, wurden zusatzlich in Auffahrrichtung zwei Liegendbohrlocher als Erkundungs- bohrungen erstellt. Dabei traf die in Auffahrrichtung gesehen linke Bohrung nach etwa 10 m auf ein Kluftsystem. CH4 wurde nicht angetroffen. Die rechte Bohrung traf bei 24 m auf einen Gas- blaser. Diese Bohrung wurde sofort an die Gasabsaugung angehangt. Sie war aber nicht mehr gasfuhrend. Zwei weitere Liegendgasbohrungen im Abstand von ca. 45 m von vor Ort wurden an die Gasab ­ saugung angehangt und brachten 4,2 m3/min Rein-CH4. Das anstehende Wasser wurde mit druckluftbetriebenen Pumpen beseitigt. Durch die kontinuierliche Besaugung der Liegendbohrlo­ cher konnte der Betrieb wieder aufgenommen werden. Die CH4-Werte waren dauerhaft < 1 %.

WetterfuhrunQ Zum Jahresende waren auf den Bergwerken der DSK-Saar die nachstehend aufgefuhrten Tage- soffnungen vorhanden:

1999 2000

Tagesschachte 12 11

Einziehende Tagesstrecken 1 1

Tagesschachte 11 11

Ausziehende Tagesstrecken - - 40

Insgesamt waren an den ausziehenden Schachten der DSK-Saar 23 Hauptventilatoren in Form von Axialventilatoren installiert. Hiervon waren 17 mit hydraulischer Schaufelverstellung ausgeru- stet. Die ubrigen 6 Axialventilatoren konnen nur im Stillstand zentral verstellt werden. Von den 23 Ventilatoren befanden sich 11 in Betrieb, wahrend 12 als Reserveventilatoren dienten.

Der mittlere Strebwetterstrom ist mit 2.598 m3/min. gegenuber dem Voqahr leicht gesunken, wie aus der nachfolgenden Tabelle hervorgeht (Stand Oktober):

1999 2000

Mittlere Strebforderung t/d 3.492 4.349

Mittlerer Strebwetterstrom m3 /min 2.878 2.598

- in der Flammkohle m3 /min 2.847 2.408 - in der Fettkohle m3 /min 2.898 2.750

Als Erganzung hierzu folgen weitere Kennwerte der Hauptbewetterung fur die Untertagebetriebe der DSK-Saar (Stand Oktober): ______1999 2000

Gesamtausziehwetterstrom in mJ/min 103.654 104.080

spezifischer Wetterstrom in m3 /min je t/d - Grube 3,65 4,02 - Abbau 0,82 0,60

Mittlerer Ventilatorbetriebspunkt - Wetterstrom in m3 /min 9.423 9.462 - Druckerzeugung in kPa 2,96 2,56 - Grubenweite in m2 3,44 3,71

Die nachfolgende Tabelle zeigt den wettertechnischen Zuschnitt aller im Berichtsjahr unter Ver- hieb stehenden Abbaubetriebe.

Abbaufuhrung (prozentuale Verteilung) Vorbau Ruckbau Gesamt Zuschnittsform 1999 2000 1999 2000 1999 2000 U - - 53,30 66,70 53,30 66,70

Z - - 6,70 - 6,70 - Y mit Auffrischung 20,00 22,20 13,30 11,10 33,30 33,30 Y ohne Auffrischung ------H mit Auffrischung 6,70 - - - 6,70 - H ohne Auffrischung - - - - - Insgesamt 26,70 22,20 73,30 77,80 100,0 100,0 41

Der Bestand der DSK-Saar an wettertechnischen MeBgeraten und -einrichtungen ist in der fol- genden Obersicht dargestellt:

1999 2000

CH4 -HandmeBgerate 1.871 1.841

Tragbare CH4 -MeBeinrichtungen 3 3

Ortsfeste CH4 -MeBeinrichtungen 314 328

S u m m e 2.188 2.172

Oa-HandmeBgerate und -mangelanzeiger 103 116

- darunter Benzinwetterlampen - - Ortsfeste SauerstoffmeBeinrichtungen 12 12

Ortsfeste Wettergeschwindigkeits-MeBeinrichtungen 142 132

MeBeinrichtungen zur Volumenstrom-Oberwachung in Luttenleitungen 141 143

Sonstige wettertechnische HandmeBgerate (Anemometer, W-Messer usw.) 413 413

Bekamofung von Grubengas Gegenuber dem Vorjahr ist der Anteil der Forderung aus Betrieben mit Gasabsaugung von 57,9 % auf 67,4 % gestiegen. Der Methananfall bezogen auf Abbaubetriebe mit Gasabsaugung ist von 27,9 m3/t im Jahre 1999 auf 26,4 m3/t im Berichtsjahr gesunken. Der Anteil der Gruben- gasabsaugung aus abgedammten Grubenbauen ist von 69 % auf 66,4 % leicht gesunken. Dage- gen hat sich der Anteil der Bohrlochabsaugung von rund 31 % auf 34 % etwas erhoht. Die Methanausbringung je Meter hergestellten Bohrloches ist von 1.932 m3/m auf 2.468 m3/m deutlich gestiegen.

Der Ausziehschacht Erkershoh des Bergwerkes Gdttelborn/Reden wurde am 17.08.2000 abge- worfen. Der Ausziehschacht Lummerschied wurde mit AuRerbetriebnahme des Hauptventilators am 12.09.2000 auf einziehend umgestellt. Die beiden Einziehschachte Gottelborn 4 und Dilsburg wurden zum 10.05.2000 bzw. zum 01.12.2000 abgeworfen.

Aus den Bergwerken der DSK-Saar wurden im Jahre 2000 rund 193 Millionen m3 Grubengas abgesaugt, davon wurden rund 169 Millionen m3 verwertet, bezogen auf einen oberen Heizwert Ho = 9,769 kWh/m3 (Anlage 25). 42

3.5.3 Brand- und Explosionsschutz, Brandereignisse

Steinkohlenbergbau: Per Aspekt „Flucht “ in der Streblangen-Richtlinie Die Abbaubetriebe im Steinkohlenbergbau in Nordrhein-Westfalen und im Saarland warden insbesondere in den letzten zehn Jahren immer groBer. Die Streblangen lagen standig uber der in § 137 der Bergverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen fur die Steinkohlenbergwerke (BVOSt) vom 20.02.1970/19.12.1986 festgelegten Grenze von 250 m (Ausnahmen konnten seitens der Bergamter fur Machtigkeiten uber 1,0 m bewilligt werden). Infolge dieser Entwicklung sah sich das ehemalige Landesoberbergamt Nordrhein-Westfalen veranlaRt, mit den „Richtlinien uber die Anforderungen an Abbaubetriebe mit Streblangen > 250 m“, “Streblangen-Richtlinien", den realen Gegebenheiten Rechnung zu tragen. Eine entsprechende Regelung existiert fur den saarlandischen Steinkohlenbergbau im Rahmen der Allgemeinen Nebenbestimmungen fur die Zulassung von Hauptbetriebsplanen fur den Untertagebetrieb von Steinkohlengruben vom 29.07.1982. Die nordrhein-westfalische Richtlinie wurde fur das Saarland durch das Oberbergamt fur das Saarland und das Land Rheinland-Pfalz im Jahre 1997 fur verbindlich erklart. In dieser Richtlinie sind Kriterien fur die bergamtliche Zulassung von Betriebsplanen fur Strebe dieser Art festgelegt. Sie berucksichtigen unter anderem die sicherheitsrelevanten Aspekte hin- sichtlich Explosionsschutz, Wetterfuhrung, Ausgasung, Klima, Staubbekampfung sowie arbeits- medizinische und ergonomische Gesichtspunkte. Als weiteres, entscheidendes Beurteilungskriterium sind die Flucht- und Rettungssituation unter Beachtung der maximal verfugbaren freien Fahrweghohe im Streb in die Beurteilung mit einzube- ziehen. Die Streblangen-Richtlinie fordert zudem bei Streblangen > 350 m weitergehende Explo- sionsschutzmaRnahmen sowie in bestimmten Fallen die Ermittlung der Fluchtzeiten durch Fluchtwegbefahrungen. Zur Konkretisierung insbesondere der beiden Schutzzielformulierungen der Streblangen- Richtlinie im Hinblick auf Flucht und Rettung zum einen und Explosionsschutz zum anderen, warden im Saarland zwei Arbeitsgruppen gegrundet. Sie setzen sich jeweils aus Vertretem der Bergwerke, der Hauptrettungsstelle Friedrichsthal, des Oberbergamtes und des Bergamtes Saar- brucken zusammen. Eine Arbeitsgruppe befaBt sich mit der Thematik .Flucht und Rettung ", die zweite mit dem Bereich des „Explosionsschutzes “. In den Fluchtweg-Richtlinen vom 03.09.1990 sind bereits Fluchtzeiten fur Strebe bis 350 m fest­ gelegt. Die Gesamtfluchtzeit ist mit 90 min. festgeschrieben. Weitergehende Erfahrungswerte bezuglich Streblangen uber 350 m lagen der Arbeitsgruppe zu Beginn ihrer Tatigkeit Anfang des Jahres 1998 nicht vor. Der Ausgangspunkt der nachfolgenden Untersuchung war mit den Rahmenbedingungen in Form von Fluchtlangen uber 350 m in Streben und Fluchtzeiten unter 90 min. festgelegt. Deshalb muBten die in den Fluchtweg-Richtlinien vor- 43 gegebenen Fluchtweggeschwindigkeiten dahingehend untersucht warden, ob sie fur die langen Strebe ebenfalls Gultigkeit besitzen. Auf den Bergwerken Ensdorf und Wamdt/Luisenthal wurden unter Tage Fluchtwegbefahrungen in reprasentativen Strecken und Streben mil Grubenwehrmitgliedem und der Strebbeiegschaft unter Beatmung von CO-Filterselbstrettem (CO-FSR) alterer und neuerer Bauart durchgefuhrt. Ebenso wie Vertreter der Bergbehorden nahmen an diesen Befahrungen auch Arzte des Ar- beitsmedizinischen Zentrums der DSK-Saar, die samtliche Versuche betreut haben, aktiv teil. Die ersten Filterselbstretterbefahrungen wurden mit der herkommlichen Gasuhr zur Bestimmung des Atem-Minutenvolumens durchgefuhrt. Die Messung der Pulsfrequenz erfolgte in den hierzu erforderlichen Pausen mit Hilfe einer normalen Uhr. Die MeRergebnisse wurden von Hand aufge- zeichnet. Diese Datenermittlung fuhrte jedoch auf Grund der erforderlichen Unterbrechungen zu nicht aussagekraftigen Ergebnissen. Daraufhin wurden zur Messung der Herzfrequenzen der Probanden Pulsuhren aus dem Bereich des Sports und eine neue Gasuhr zur Messung des Atem-Minutenvolumens und des Atemwiderstandes eingesetzt, deren Werte anschlieRend mittels Rechner im Arbeitsmedizinischen Zentrum der DSK-Saar in Hirschbach durch Arbeitsmediziner ausgewertet wurden. Der entscheidende Vorteil dieser neuen Methode besteht darin, daR keine MeRpausen zur Aufzeichnung der Werte eingelegt werden muRten, die Filterselbstretterbefah­ rungen folglich ohne Unterbrechung durchgefuhrt werden konnten. Auffalligster Befund war, daR die Pulsfrequenzen aller Teilnehmer der Befahrungen einen - auf unterschiedlichem Niveau - stetigen Anstieg bis zum Ende der Befahrung zeigen. Ein ..steady state" (d. h. die Herzfrequenz pendelt sich auf einen konstanten Wert ein) wurde nicht erreicht. Die Frequenzkurven der Mitarbeiter der Untertagebelegschaft liefen bis in den Bereich der alters- bedingt maximal moglichen Herzfrequenzen, ohne zusatzliche psychische Belastung und ohne Temperaturerhohung der Atemluft durch die chemische Reaktion des CO-FSR, bei konsequenter Einhaltung der in den Fiuchtweg-Richtlinien vorgesehenen Geschwindigkeiten. Die Ausgangs- herzfrequenzen wurden auch in Ruhepausen nicht wieder erreicht. Unmittelbar nach Wiederan- tritt der Fluchtbefahrung stellten sich die vorherigen hohen und teilweise noch dariiberhinausge- henden Herzschlagfrequenzen ein. Das bedeutet, eine sichere und vor allem eine erfolgreiche Flucht wird weniger von der Fluchtzeit und der damit verbundenen Fluchtgeschwindigkeit bestimmt, als vielmehr von den hohen Herz­ frequenzen der Betroffenen. Somit war bei der vorliegenden Kombination von Belastungsfaktoren - ansteigende Fahrung, Klimastufe, Tragen des CO-FSR - der Bereich der maximal moglichen Belastung erreicht. Eine Belastungssteigerung uber Verlangerung der Strecke Oder eine Erhohung der Fluchtgeschwin- digkeiten erscheint nicht moglich. Wie auch aus der Literatur bekannt, ist die Fahrung im Anstei- gen als entscheidender Belastungsfaktor anzusehen. Aus den Frequenzkurven ist ersichtlich, daR sich das Fahren in sohligen Abschnitten bereits als Erholung auswirkt. 44

Die Pulsfrequenzkurven von nicht klimaadaptierten Probanden zeigen sehr deutlich die uberra- gende Bedeutung der Akklimatisierung bzw. die Eingewohnung bei Belastung Oder Arbeiten in Klimabereichen. Die durchschnittlichen Herzfrequenzen bei entsprechend adaptierten Personen waren etwa um 10 Schlage/min. niedriger. Die untertagigen Fluchtwegbefahrungen auf den Bergwerken Wamdt/Luisenthal und Ensdorf waren mit einem erheblichen Aufwand verbunden. Zudem stellte sich heraus, daB es aus Grun- den der objektiven Nachvollziehbarkeit sinnvoll war, weitere Untersuchungen auf einem eigens fur diese Zwecke zu konzipierenden Laufband in der Ubungstrecke der Hauptrettungsstelle durchzufuhren. Das Laufbandergonometer ist so konstruiert, daB Steigungen bis 40 gon simuliert werden konnen. Mit Hilfe eines Computerprogramms kann das untertagige Streckenprofil nach- gezeichnet werden. Gleichzeitig ist es moglich, unterschiedliche Fluchtgeschwindigkeiten einzu- stellen. In der llbungsstrecke ist es auBerdem moglich, die sich andemden klimatischen Verhalt- nisse entsprechend der Klimavorausberechnung einzustellen. Um die Fluchtzeit fur Strebe uber 350 m Lange zu ermitteln, wurden in verschiedenen Versuchen die Fluchtgeschwindigkeiten variiert. Dabei wurden die zu erwartenden Verhaltnisse eines Strebes mit 490 m Lange, einem durchschnittlichen Einfallen von 23 gon sowie Effektivtemperaturen zwischen 25° C und 29° C vorgegeben. Die Fluchtgeschwindigkeit wurde in einer Versuchsreihe in einem leicht abschussigen Bereich des Fluchtweges abweichend von den fur Strebe bis 350 m geltenden Werten erhoht. Dies fuhrte zwar zu einer relativ kurzen Fluchtzeit. Allerdings fuhrte diese MaBnahme zu unzumutbar hohen Belastungen fur die Probanden. Weiterhin war festzustellen, daB Pausen wahrend einer Flucht keine positiven Auswirkungen haben. Die Herzfrequenzen lagen unmittelbar nach Wiederantritt der Flucht entweder auf dem gleichen hohen Niveau, zum Teil sogar noch wesentlich hoher, als vor der Pause. Eine geringere Fluchtgeschwindigkeit unter den gleichen Betriebspunktbedingungen fuhrte zu dem Ergebnis, daB diese langsame Flucht seitens der Probanden als sehr unangenehm empfun- den wurde, obwohl die Pulswerte im Bereich der Ausdauergrenze lagen. Ebenfalls ist zu beruck- sichtigen, daB in einem Ereignisfall niemand eine langsame Flucht antreten wird. Zudem zeigt sich, daB ab der 90 min.-Grenze das Tragen des CO-FSR als Zumutbarkeitsgrenze durch die Belegschaft bewertet wurde. In einer weiteren Versuchsreihe wurde die Fluchtgeschwindigkeit mit den Richtwerten der „Fluchtweg-Richtlinien “ fur Strebe mit Langen bis 350 m angenommen. Die Gesamtfluchtzeit blieb auch hier unter der 90 min.-Grenze, wobei die Pulswerte der Probanden in den aus arbeitsmedi- zinischer Sicht gesetzten Toleranzbereichen lagen. Die Fluchtgeschwindigkeit wurde von den Probanden als angemessen empfunden. Als Ergebnis bleibt festzuhalten, daB die in den Fluchtweg-Richtlinien festgelegten Fluchtge ­ schwindigkeiten fur Strebe bis zu 350 m Lange auch fur Strebe mit Streblangen uber 350 m in 45

Ansatz gebracht warden mussen. D.h. die hierfur angegebenen Geschwindigkeiten mussen eingehalten warden, damit die Beschaftigten in einem Fluchtfall den jeweiligen Fluchtendpunkt in der vorgegebenen Zeit von 90 min. sicher erreichen konnen. Seitens der Arbeitsgruppe Flucht und Rettung warden fur den saarlandischen Steinkohlenberg- bau abschlieBend Kriterien festgelegt, mit denen die sichere und erfolgreiche Flucht der Beleg- schaft ermoglicht wird. Von grundlegender Voraussetzung ist die voile Klimatauglichkeit der Be­ schaftigten. Personen, die nur eingeschrankt klimatauglich sind, mussen vor einer Beschaftigung einen praktischen Test auf dem oben beschriebenen Laufband unter den zu erwartenden Be- triebspunktbedingungen unter arztlicher Aufsicht durchfuhren. Sofem dieser Test bestanden wird, konnen diese Personen im Streb beschaftigt werden, wobei der Arzt den weiteren Untersu- chungsrhythmus festlegt. Unabhangig von den vorgeschriebenen Sicherheitsubungen nach Nr. 4 des Anhangs 1 der ABBergV und Nr. 3.15 der Fluchtweg-Richtlinien und der jahrlichen Unterweisung in der Handha- bung des CO-Filterselbstretters ist die Belegschaft eingehend bethebspunktspezifisch zu unter- weisen und anschlieBend eine Befahrung des Fluchtweges mit angelegtem Filter durchzufuhren. Ziel ist, die Strebbelegschaft im Rahmen einer Sicherheitsunterweisung auf den Emstfall vorzu- bereiten und zu verdeutlichen, daB ein Abbruch der Flucht nicht vorzeitig erfolgt Oder der FSR auf Grund des Atemwiderstandes vorzeitig abgelegt wird. Bei blinder, uberhasteter Flucht besteht die Gefahr, daB die Flucht auf Grund akuter Erschdpfung infolge schlechterer Bedingungen (Klima, Sicht, erschwerte Atmung durch Tragen des Filterselbstretters) fur einzelne Mitarbeiter nicht gelingt. Aus diesem Grund muB ein diszipliniertes Fluchtverhalten theoretisch und praktisch ge- schult werden. Entsprechende Nachschulungen erfolgen in einem Zeitraum von vier Jahren. Die Nachschulungen werden durch die Hauptrettungsstelle und die Arzte des Arbeitsmedizinischen Zentrums durchgefuhrt. Die Kriterien, die fur die Strebbelegschaft angesetzt werden, gelten gleichermaBen auch fur sonstige Betriebsangehorige, die den Streb im Rahmen ihrer Tatigkeiten regelmaBig befahren (Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes, des Betriebsrates, der Planung und der Betriebsleitung). Die Ergebnisse gelten sowohl fur Strebe mit Einfallen von mehr als 30 gon als auch fur flache Strebe.

Vorbeuaende MaBnahmen Die Anzahl der am Jahresende in den Betrieben des Steinkohlenbergbaus eingesetzten stationa- ren CO-MeBeinrichtungen (im Vergleich zum Vorjahr) kann der folgenden Ubersicht entnommen werden. 46

liber Tage unter Tage Summe DSK-Saar 15(17) 132(136) 147 (153)

Kohlenkleinbetriebe 0(0) 5(5) 5(5)

S u m m e 15(17) 137 (141) 152(158)

Die Entstehungsursachen der im Steinkohlenbergbau unter Tage aufgetretenen Grubenbrande sind aus der Anlage 26 ersichtlich.

Brandereiqnisse Am 15.02.2000 kam es in einem Streb des Bergwerkes Wamdt/Luisenthal zu einer CH4- Abflammung im Unterkanal des Strebforderers. Die ChU-MeReinrichtungen zeigten keine signifi- kanten Unregelmaliigkeiten. Die Ursache fur dieses Zundereignis lag in einer Verkalkung der Kette im Bereich des Hauptantriebes begrundet. Hierbei wurde das Doppelkettenband verdreht in den Unterkanal und in Richtung Hilfsantrieb gezogen. Durch die Reibung der Kettenglieder am Trogboden des Strebforderers kam es zu entsprechend hohen Temperaturen, die anstehendes CH4 zundeten. Der Grund fur die Verdrehung der Kette war in dem vorzeitigen Anlauf des Hauptantriebes wegen nicht vollstandig entleerter talseitiger Kupplung sowie erhohter Reibung im Unterkanal und damit verspatetes Wegziehen der Kette am Auslauf des Hauptantriebes durch den Hilfsantrieb zu sehen. Durch Anderungen an der Kupplung in Abstimmung mit dem Hersteller konnten weitere Ereignisse dieser Art vermieden werden.

Am 18.11.2000 kam es in einem Streb des Bergwerkes Wamdt/Luisenthal emeut zu einer Zun- dung von CH4. Die austretenden Flammen wurden durch die Strebbelegschaft mittels Feuerlo- schern und C-Schlauchen geloscht. Ursache dieser Zundung war eine ca. 0,7 m lange Anker- stange, die in der Kette des Strebforderers eingeklemmt war und durch den Unterkanal gezogen wurde. Das CH4 stromte aus etwa 0,4 m tiefen Spalten in der Sohle in Strebmitte.

3.5.4 Maschinelle Anlagen, elektrische Anlagen

Die im saarlandischen Steinkohlenbergbau (ohne Kleinbetriebe) unter Tage im Erhebungsmonat September 2000 insgesamt installierte Leistung verringerte sich von 202.275 kW (September 1999) urn 68.272 kW Oder 33,75 % auf 134.003 kW. Die installierte Leistung der Maschinen fur die Forderung sank um 19.061 kW (- 19,44 %) auf 79.004 kW. Sie machte mehr als die Halfte der gesamten unter Tage installierten Leistung aus. Bei den Einrichtungen fur Bewetterung und 47

Staubbekampfung fiel die installierte Leistung um 4.927 kW auf 18.011 kW (- 21,48 %). Weitere Angaben konnen der Anlage 27 entnommen werden.

Die Neufassung der Bergverordnung fur elektrische Anlagen (Elektro-Bergverordnung - ElBergV) vom 20.12.2000 wurde fur das Saarland im Amtsblatt des Saarlandes Nr. 4 vom 25.01.2001, Seite 101, fur das Land Rheinland-Pfalz im Staatsanzeiger fur Rheinland-Pfalz Nr. 2 vom 22.01.2001, Seite 108, veroffentlicht. Sie istam 01.04.2001 in Kraft getreten. Mit der vom Oberbergamt uberarbeiteten Verordnung sind die bergbehordlichen Vorschriften fur elektrische Anlagen und elektrische Betriebsmittel unter Berucksichtigung der betreffenden euro- paischen und nationalen Anforderungen, hier insbesondere der 11. GSGV (Verordnung uber das Inverkehrbringen von Geraten und Schutzsystemen fur explosionsgefahrdete Bereiche - Explosi- onsschutzverordnung - ExVO), die die Richtlinie 94/9 EG in nationales Recht umsetzt, an den gegenwartigen Stand der Sicherheitstechnik angepaSt worden.

Am 15.11.2000 ereignete sich eine Stdrung in einer Uberdruckkabine im Bergwerk Ensdorf. Personenschaden entstand nicht. In diese Uberdruckkabine 1st ein Umrichter eingebaut, der die Antriebsmotoren eines Schramwal- zenladers regelt. Erreichen die Antriebsmotoren eine hohere Drehzahl, als sie durch die Fre- quenz des Umrichters vorgegeben 1st, speisen die Motoren elektrische Energie uber die Ruck- speiseeinheit in das Netz. Der Schlagwetterschutz der Uberdruckkabine beruht auf einem leich- ten Oberdruck im Kabineninnem. Dieser Uberdruck verhindert das Eindringen extemer und damit moglicherweise explosionsfahiger Atmosphere in die Kabine, in der daher nichtschlagwetterge- schutzte elektrische Betriebsmittel installiert werden konnen. Bei Unterschreiten eines Min- destuberdruckes wird der vorgeordnete Einspeiseschalter automatisch ausgeschaltet. Zur Sto- rungssuche unter Spannung muB diese Abschaltung aufgehoben (gebruckt) werden. Vor dem Ereignis hatten die Antriebsmotoren der Schrammaschine ohne erkennbaren Grund ihre Drehzahl geandert. Zur Messung am Geschwindigkeits-Sollwerteingang unter Spannung wurde von einer Elektroaufsichtsperson und einer Elektrofachkraft, nach Feststellung der CH4-Freiheit, die Mindestdruckuberwachung der Uberdruckkabine gebruckt und eine Kabinentur geoffnet. Beide Personen befanden sich in etwa einem Meter Entfernung, als ein Lichtbogen aus der Kabi­ ne herausschlug. Der Lichtbogen erlosch, nachdem die Elektroaufsichtsperson den Haupttrenner der Uberdruckkabine ausschaltete. Gluhende Brandruckstande konnten geldscht werden. Nach Aussage des Sachverstandigen der TUB-Gesellschaft fur technische Uberwachung und Beratung mbH entstand der Lichtbogen durch einen KurzschluB im Bereich dreier Sicherungen, am AnschluB der 800-V-Ruckspeisewicklung des Transformators, d.h. vor den Sicherungen. Durch direkte Einwirkung des Lichtbogens kam es zur Zerstorung dieser Sicherungen, zweier benachbarter Sicherungen und der darunter befindlichen Schalt- und Schutzgerate. Ausloser war 48 vermutlich ein Fremdkorper vor den Sicherungen der Ruckspeiseeinheit. Bine schadhafte Siche- rung als Ausloser ist ebenfalls nicht auszuschlieRen. Ein Fehler in der Ruckspeiseeinheit mit solchen Auswirkungen ist nach Herstellerangaben unwahrscheinlich. Der dem Transformator vorgeordnete interne Leistungsschalter loste kurzschluRmaRig aus. Es ist anzunehmen, daR die Auslosung dieses Schalters und das Ausschalten des Hauptschalters durch die Elektroaufsichts- person etwa zeitgleich erfolgten. Der Sachverstandige schlug folgende MaRnahmen vor. - Der interne Leistungsschalter ist so zu dimensionieren, daR er auf Trafonennstrom und den kleinsten KurzschluRstrom einstellbar ist. - Zwischen die in Rede stehenden Sicherungen sollten Trennwande aus brandhemmendem Ma­ terial eingebaut werden. - Das Innere der Uberdruckkabine ist von Fremdkbrpem freizuhalten. - Sicherungen, die zum Beispiel durch einen RiR beschadigt sind, durfen nicht verwendet werden. Das Bergamt Saarbrucken ordnete an, daR die vom Sachverstandigen aufgefuhrten MaRnahmen zur Vermeidung ahnlicher Storungen auf den Bergwerken umgehend umzusetzen sind.

Das Oberbergamt stimmte am 12.07.1999 dem Einsatz eines litzenverdichteten Kuliseils (Dyform- Seil) an einer Schienenflurbahnanlage im Bergwerk Ensdorf zu, mit der Auflage, daR die SeilspleiRer und die Seilprufer vom Seilhersteller im Umgang und in der Beurteilung des litzen­ verdichteten Sells unterwiesen werden mussen. Ein litzenverdichtetes Sell wurde im Rahmen eines Untersuchungs- und Entwicklungsvorhabens in einem Bergwerk im Ruhrgebiet eingesetzt und getestet. Im AbschluRbericht wird das Sell als positiv im Hinblick auf VerschleiR und Lebensdauer bewertet. Das litzenverdichtete Sell besitzt nach vorliegenden Erkenntnissen gegenuber dem nichtverdichteten Sell eine 2 bis 2,5-fach hohe- re Lebensdauer. Aufgrund der Erfahrungen des Bergwerkes Ensdorf, die die grbRere Verwendungungsdauer dieses Seiltyps bestatigen, wurde ein weiteres litzenverdichtetes Sell in der Schienenflurbahnan ­ lage im Barbara-Stollen zum Einsatz gebracht. Wichtig fur einen storungsfreien Betrieb der Bahn ist vor allem eine sehr sorgfaltige und genaue Ausfuhrung der SpleiRverbindungen im Sell.

3.6 Tagebau

Das gemeinsame Abbauvorhaben der Firmen Westerwalder Blumentopf-Fabrik Spang & Ko. KG und Georg & Schneider GmbH & Co. KG war im Jahr 1999 durch Planfeststellung des obligatorischen Rahmenbetriebsplans zugelassen worden. Innerhalb der zu beachtenden Fristen gingen zwei Klagen seitens der im Verfahren beteiligten Personen beim zustandigen Verwal- 49 tungsgericht in Koblenz ein. In einem Fall wurde die Klage spater ohne Verhandlung wieder zuruckgenommen.

Im Rahmen des Normierungsverfahrens fur das Mittelrheintal a/s Weltkulturerbe sollte seitens des UNESCO eine Vorprufung stattfinden. Ob ein hier unter Bergaufsicht stehender Betrieb bzw. dessen Auswirkungen auf das Landschaftsbild besondere Aufmerksamkeit erfahren wurde, war zunachst offen. Die Projektgruppe Mittelrheintal erteilte vorsorglich fur den Fall, daG die Vorgut- achter der UNESCO die betriebsbedingten Auswirkungen auf das Landschaftsbild als „kritisch“ fur die Anerkennung einstufen sollten, einen Prufauftrag an das Geologische Landesamt Rhein- land-Pfalz und das Bergamt Rheinland-Pfalz. In Frage kommende Strategien zur Eingriffsmini- mierung sollten benannt und bewertet werden. Es blieb festzustellen, daG eine vorbehaltlose Realisierbarkeit fur keine der gepruften Varianten zu erkennen war. Die Grunde lagen im Fehlen lagerstattenkundlich und planungsrechtlich gesicherter Ersatzflachen, in absehbaren neuen Konflikten mit Landespflege, Naturschutz und Naherholung sowie in ungeklarten finanziellen und technischen Fragen. Ubrig bleibt derzeit allein die Anderung der Abbaufuhrung innerhalb der zugelassenen Betriebsplangrenzen, fur die, wie eine Diskussion der Angelegenheit mit dem Untemehmer ergab, auch betriebstechnische Erfordemisse sprechen. Das Untemehmen hat zwischenzeitlich einen Planungsauftrag an ein Ingenieuruntemehmen vergeben.

Die Firma Eisenberger Klebsand-Werke GmbH plant die Erweiterung des vorhandenen Klebsandtagebaus Katzenberg. Die zum Abbau vorgesehene Lagerstatte ist etwa 95 ha groG und steht weit uberwiegend im Eigentum der Antragstellerin. Bei Zugrundelegung der gewinnbaren Vorrate und der beabsichtigten jahrlichen Forderung errechnet sich die voraussichtliche Lebens- dauer des Tagebaus auf etwa 50 Jahren. Das Planfeststellungsverfahren fur das Abbauvorha- ben Katzenberg war beim Bergamt Rheinland-Pfalz Ende Februar 2000 durch Vorlage eines obligatorischen Rahmenbetriebsplans eingeleitet worden. Die beteiligten Behorden, sonstige Trager offentlicher Belange und Stellen, hierunter auch die nach § 29 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) anerkannten Verbande, hatten Gelegenheit erhalten, sich zu der Planung zu auGem. Nach Auswertung waren die Stellungnahmen und Einwendungen der Antragstellerin zur Gege- nauGerung bzw. weiteren Sachverhaltsaufklarung ubersandt worden. Ein Erorterungstermin uber die vorgebrachachten Bedenken und Anregungen fand in der Verbandsgemeindeverwaltung Eisenberg statt. Obrig blieb ein Problem im Bereich der Wasserwirtschaft. Die Struktur- und Ge- nehmigungsdirektion Sud, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Bodenschutz, Kaiserslautern, hatte die Festsetzung eines Oberwachungswertes fur abfiltrierbare Stoffe von 100 mg/I gefordert. Die Antragstellerin hielt dem entgegen, daG aus Grunden der Vergleichbarkeit mit dem Tonbergbau lediglich eine Begrenzung fur absetzbare Stoffe gerechtfertigt sei, wie dies auch in der bestandkraftigen wasserrechtlichen Erlaubnis geregelt sei. In einem weiteren Termin 50 ging es vomehmlich um die Frage, ob bei der Einleitung von Oberflachenwassem in den Eisbach die Anforderungen des Anhangs 26 der Abwasserverordnung (AbwV) vom 9. Februar 1999 an- zuwenden sind. Das zu diesem Termin hinzugezogene Landesamt fur Wasserwirtschaft legte dar, daB die Anforderungen des Anhangs 26 der Verordnung nicht einschlagig seien, da diese nur die Einleitung von produktionsbedingt verunreinigten Abwassem regelten. Vorliegend musse aber fur die Bewertung und etwaige Begrenzung der Einleitparameter noch die Qualitat des Gewassers selbst berucksichtigt werden. Hierzu liege eine aktuelle Information vor, wonach die vom Landesamt fur Wasserwirtschaft uberwachte Gewassergute des Eisbaches bereits deutliche Verbesserungen gegenuber dem fruheren Zustand aufweise. Weitere MaBnahmen seien jedoch wunschenswert. Im Ubrigen vertrat das Landesamt fur Wasserwirtschaft die Auffassung, daB bei vollstandiger Niederschlagung der Schwebstoffe der Einsatz von Fallungsreagenzien eine unzu- tragliche pH-Wert-Erhohung bzw. gravierende Aufsalzung der Wasser mit sich bringe. Es stelle sich vorliegend die Frage, ob eine solche Notwendigkeit uberhaupt bestehe. Es wurde vereinbart, im Wege einer Bestandsaufnahme zunachst den Parameterumfang der Eigenuberwachung auch auf die abfiltrierbaren Stoffe zu erweitern. Eine entsprechende Datenbasis soil dann Grundlage fur eine eventuelle Anpassung der wasserrechtlichen Erlaubnis bilden.

Die Firma Gaul plant, auf Grundstucken der Ortsgemeinde Munster-Sarmsheim Quarzsand abzu- bauen. EinschlieBlich des uberlagemden Abraums von 0 - 3 m ergabe sich eine Abbautiefe von bis zu 10 - 12 m. Das Mineral sollte auf LKW verladen und zur weiteren Aufbereitung in die be- stehenden Anlagen beim Quarzsandtagebau Rummelsheim transportiert werden. Auf Antrag des Untemehmers fand eine Antragskonferenz zusammen mit den in ihrer Zustandigkeit betroffen Behorden statt. Im AnschluB an die Erorterung, die zunachst keine besonderen genehmigungs- rechtlichen Schwierigkeiten erkennen lieB, meldeten sich mit groBem Nachdruck Interessenver- treter der ortlichen Winzer zu Wort. Zur Abwendung angeblicher Nachteile fur die betroffenen und benachbarten Winzer wurden von verschiedener Seite massive Forderungen vorgetragen. Ein Winzer, welcher erst in jungster Zeit einen langfristigen Pachtvertrag uber ein vorhabenrelevantes Grundstuck mit der Gemeinde geschlossen hatte, verlangte die Festsetzung einer Pachtaufhe- bungsentschadigung in 6-stelliger DM-Hohe. Die regionalen Medien wurden auf den Vorgang aufmerksam und berichteten. Eine Bewertung bzw. Entscheidung war zunachst vom Bergamt nicht vorzunehmen. Die weiteren Schritte konnten dem eigentlichen Zulassungsverfahren vorbe- halten bleiben.

Die Firma Schmitz GbR Wiedmuhle, Neuwied, begann, in den Gemarkungen Ohlenberg und Oberkasbach den Quarzsandtagebau Luise als Nachfolgebetrieb fur den auf derselben Quarz- sandlagerstatte benachbarten auslaufenden, unter Gewerbeaufsicht befindlichen Tagebau am .Hellerkopf aufgrund zugelassenen Hauptbetriebsplanes aufzuschlieBen und zu betreiben. Vor- 51 ab hatte das Geologische Landesamt Rheinland-Pfalz die Lagerstatte amtlich beprobt und be- gutachtet. Die bergrechtliche Zuordnung der Lagerstatte stand auRer Frage. Fur die Errichtung und den Betrieb des Quarzsandtagebaus hatte der Unternehmer zunachst einen Rahmenbe- triebspian mit landespflegerischem Begleitplan zur Zuiassung vorgelegt. Die rund 9,8 ha groRe Tagebauflache grenzt unmittelbar an den Altbetrieb. Die uberplante Betriebsflache wird uberwie- gend landwirtschaftlich genutzt. Nach dem Abbau soil das in Anspruch genommene Gelande wieder zur landwirtschaftlichen Nutzung vorbereitet werden. Geringe Verluste an Waldflachen sollen durch Wiederaufforstungen ausgeglichen werden. Durch Einhaltung von Schutzabstanden wahrend des Abbaus ist gewahrieistet, daR angrenzenden Biotope unbeeintrachtigt bleiben.

Die Firma Basalt-Actien-Gesellschaft Sudwestdeutsche Hartsteinwerke betreibt in der Gemar- kung Theisbergstegen den Feldspattagebau Theisbergstegen. Anfang des Jahres hatte der Unternehmer den Antrag vorgelegt, unter Bergrecht und damit unter Bergrecht gestellt zu wer­ den. Nach dem Ergebnis der Lagerstattenbegutachtung durch das Geologische Landesamt Rheinland-Pfalz war das anstehende Mineral als Bodenschatz im Sinne des § 3 Abs. 4 BBergG aufzufassen. Die gesetzlichen Voraussetzungen fur die Uberleitung lagen damit vor. Der Unter­ nehmer legte daraufhin den ersten Hauptbetriebsplan zur Zuiassung vor. Dieser hat die Fortfuh- rung des Betriebs auf Grundlage der bisherigen Genehmigungen zum Gegenstand. Durch die Zuiassung im Rahmen der bestandskraftigen Genehmigungen wurde der Betrieb des Tagebaus in die Bergaufsicht uberfuhrt.

3.7 Aufsuchung und Gewinnung durch Bohrlocher; Tiefspeicher; Geophysik

Im Rahmen der Erlaubnis „Dillingen-Saarbrucken-Ottweiler “ der Deutschen Steinkohle AG wur- den im Jahre 2000 folgende Arbeiten ausgefuhrt: Die Tiefbohrung Rothstay 1 und die Auswer- tung der Daten zur Gasforderung aus der Tiefbohrung Weiher 1. Der Ansatzpunkt der Untersuchungsbohrung Rothstay 1 liegt am ostlichen Rand von Volklingen- Heidstock. Ziel der Bohrung war es, die Flozmachtigkeiten im Bereich des Alsbachfeldes zu erkunden. In einer Teufe von 532 m traten Spulungsverluste auf, die auf das Antreffen des bei ungefahr 600 m projektierten Saarsprunges hindeuteten. Bei einer Teufe von 651 m wurde erst wieder festes Gebirge erbohrt, so daR vermutlich von 530 bis 650 m der Saarsprung durchbohrt wurde. In einer Teufe von rund 1.255 m wurde Fldz 1 angetroffen. Unterhalb Fldz 5 Obk, bei einer Endteufe von 1.364 m, wurde die Bohrung eingestellt. Die Gasproduktionsbohrung Weiher 1 wurde bereits im Jahre 1999 in Quierschied abgeteuft. An der Tagesoberflache stehen die Oberen Heiligenwalder Schichten des Westfal D an. In dieser Region wurde bereits vor dem Jahr 1900 oberflachennah Kohleabbau betrieben. Dies ist den 52

Grubenrissen zu entnehmen und wurde durch das Durchteufen eines „Alten Mannes" (Floz Beust Oberbank) bei rund 25 m bestatigt. In einerTeufe von 1.695 m wurde die Bohrung im Bereich der Unteren Sulzbacher Schichten eingestellt. Um eine Gasforderung zu erreichen, wurden mittels der Frac-Technologie Stimulationen durchgefuhrt. Alle Stimulationsschritte liefen ohne nennens- werte technischen Probleme wie folgt ab: Perforation, Minifracs und Hauptfracs. Die Ergebnisse der Stimulation und der Gasproduktion wurden den Bergbehorden vorgelegt. Zusammenfassend ist festzustellen, daB die Gasforderung aus der Bohrung bis auf weiteres eingestellt wurde, da die Gasraten fur eine wirtschaftliche Produktion zu gering waren. Die Bohrung selbst und die Ein- richtungen auf dem Bohrplatz bleiben aber zunachst erhalten, um fur zukunftige Versuche zur Verfugung zu stehen.

Im Erddlfeld Landau der Wintershall AG wurden die Erdolbohrungen Landau 94, 105, 136, 143, 152 und 165 verfullt. Die weiterhin fordemden Bohrungen Landau 9, 21, 24, 27, 37, 171 und 172 erhielten Zusatzperforationen, um die ZufluBverhaltnisse zu verbessem. Fur die Durchfuhrung der MaBnahmen wurden Sonderbetriebsplane vorgelegt und zugelassen.

Zur Aufsuchung von Basaltlava durch Bohrungen im Westerwald legte ein Unternehmen einen Hauptbetriebsplan vor. Aufsuchungsbohrungen zur Erkundung der Westerwalder Tonlagerstatten wurden im Bereich Ruppach-Goldhausen und ausgefuhrt.

Im Zusammenhang mit den Fremdenverkehrsprojekten des Vulkanparkes in der Osteifel will die Wirtschaftsforderungsgesellschaft Mittelrhein zusammen mit der Stadt Andemach den Gasgeysir auf dem Namedyer Werth reaktivieren. Im Jahre 1904 war der Geysir durch eine Bohrung bei der ErschlieBung eines Mineralwasservorkommens erstmalig aufgestiegen. Das Schauspiel der peri- odischen Eruptionen mit einer Hohe von 40 m gait uber Jahrzehnte als eine herausragende Touristenattraktion, die erst beim Ausbau der B 9 Ende der sechziger Jahre wegen der Ver- kehrssicherheit aufgegeben worden war. Nun soli eine neue Bohrung, die unter das Bergrecht fallt, dem Geysir wieder Leben einhauchen.

Fur ein Erdwarmeprojekt bei Offenbach an der Queich wurde ein bergrechtliches Zulassungs- verfahren eingeleitet. Hier ging es darum, eine geothermische Dublette zur Erzeugung von Strom aus Erdwarme zu emchten. Antragstellerin war die Hotrock GmbH, mit Sitz in Karlsruhe. Eine Pilotbohrung sollte den vorwiegend aus Dolomiten und Kalksteinen aufgebauten Tiefengrund- wasserleiter des Muschelkalks in 2.500 m Teufe aufschlieRen und auf seine Wasserfuhrung untersuchen. Bei einer ausreichenden Ergiebigkeit des Speicherhorizontes sollten zwei weitere abgelenkte Bohrungen niedergebracht werden, deren Endpunkte sich jeweils in einer Entfemung von ca. 2.000 m vom Endpunkt der Vertikalbohrung befinden werden. Bei Fundigkeit ist vorgese- 53 hen, in den Speicherhorizont eingepreBtes und dort erhitztes Wasser zur Erzeugung von elektri- scher Energie mittels ORC-Turbine (Organic Rankine Cycle) zu nutzen. Im Berichtsjahr wurde noch keine Bohrung abgeteuft.

3.8 Tagesanlagen

Die Kurbetriebe Bad Munster a. St. Ebemburg begannen den Wiederaufbau des im August 2000 infolge Brandstiftung bis auf die Fundamente abgebrannten Teilstuckes des Gradierwerks Ost des Solebergwerks Bad Munster am Stein.

Im Zuge der Ausfuhrung des AbschluBbetriebsplanes im Tontagebau Vallendar wurde unterhalb des ehemaligen Werkstattgebaudes eine Bodenverunreinigung durch Mineralolkohlenwasser- stoffe festgestellt. Die Bodenplatten und die darunter befindlichen Fundamente wurden deshalb abgetragen. Nennenswerte Mineralolverunreinigungen fanden sich nur in einem eng begrenzten Bereich. Der umgebende Boden wurde auf die Seite gelegt, damit dieser nicht mit dem verunrei- nigten Boden vermischt werden konnte. Der kontaminierte Boden wurde sodann ausgebaut und zusammen mit dem restlichen verunreinigten Erdboden ordnungsgemaB entsorgt. Nach einer AbschluBbeprobung wurden die Platze eingeebnet und in das umgebende Gelande eingebun- den. AbschlieBend wurde das Gelande durch das Aufbringen von kulturfahigem Oberboden hergerichtet.

Fur den Tontagebau Fortuna der Mineraliengesellschaft Heinrich Muller GmbH & Co. bei Lonnig wurde der Einbau von industriellen Reststoffen im Rahmen der Rekultivierung zugelassen. Der Tagebau war zuletzt aufgrund eines vor langerer Zeit zugelassenen AbschluBbetriebsplanes gefuhrt worden. Die Zulassung hatte neben der Restausbeute eine Verfullung von Teilen des ehemaligen Bergbaugelandes mit unbelastetem Bauschutt und Erdaushub sowie die Art der Folgenutzung geregelt. Aufgrund eines Anderungsantrages aus dem Jahr 1996 sollten neben den zugelassenen Stoffen baureststoffahnliche industrielle Abfalle, vor allem Ofenausbruch aus metallurgischen Prozessen, Kupolofenschlacke, Elektroofenschlacke, Hochofenschlacke, GieBe- reialtsand, Putzerei-Strahlsandruckstande und Reststoffe aus Huttenbetrieben zur Verfullung gebracht werden. Den zu beachtenden abfalltechnischen und wasserwirtschaftlichen Erfordemis- sen wurde durch die vorgelegten Nachweise Rechnung getragen. Das Verfahren nahm jedoch geraume Zeit in Anspruch, nicht zuletzt dadurch, daB die vormalige Bezirksregierung Koblenz das Ministerium fur Umwelt und Forsten eingeschaltet hatte. Der vorliegende Antrag machte schlieB- lich die Erganzung der AbschluBbetriebsplanzulassung erforderlich. Durch die nachtraglichen Auflagen wird der Stand der Technik im Hinblick auf die angestrebte Verwertung von Abfallen 54 vorgegeben. Fur die MaSnahmen im Rahmen der Wiedernutzbarmachung warden die techni- schen Regeln der Landerarbeitsgemeinschaft Abfall „Anforderungen an die stoffliche Verwertung von mineralischen Reststoffen/Abfallen “ (LAGA, Technische Regeln vom 06.11.1997) herange- zogen. Die Zulassung der Anderung wurde noch nicht bestandskraftig da seitens der ortlich zustandigen Kommunen und anschlieSend auch von zwei benachbarten Grundeigentumem gegen die Zulassung Rechtsmittel eingelegt wurden.

Im Berichtsjahr wurden vom Oberbergamt sieben immissionsschutzrechtliche Genehmigungen erteilt, die u.a. die Errichtung und den Betrieb von Aufbereitungsanlagen in Tagebauen, eine Anlage zur Verwertung von StraSenaufbruch und die Herstellung und Lagerung eines Rekultivie- rungssubstrates unter Einsatz von Abfailen zur Verwertung betrafen. Fur die Anderung von ge- nehmigungsbedurftigen Anlagen wurden im Berichtsjahr sechs Anzeigeverfahren nach § 15 BlmSchG durchgefuhrt

Der Antrag auf wesentliche Anderung eines Vorratslagers fur ein Tonstein- Klarschlammgemenge beim Tontagebau Mariahutte durch Ausdehnung der zulassigen Lagerzeit und -menge muBte abgelehnt werden, da die Genehmigungsvoraussetzungen des § 6 Abs. 1 i.V. mit § 5 Abs. 1 Nr. 1 und Abs. 3 Nr. 1 BlmSchG nicht vorlagen und ihre Erfullung durch Nebenbestimmungen nicht sichergestellt werden konnte.

Der Betrieb einer ortsfesten Rontgenanlage fur Feinstrukturanalysen in der Aufbereitungsanlage des Bergwerks Ensdorf wurde vom Oberbergamt auf Grundlage des § 3 Abs. 1 Rontgenverord- nung genehmigt.

3.9 Hohlraumbauten, Besucherbergwerke, Besucherhohlen

Fur die Besucherbergwerke Edelsteinminen Steinkaulenberg und Kalkbergwerk am K&nigsberg wurde jeweils ein neuer Hauptbetriebsplan zugelassen. Im Aufsichtsbereich des Bergamts Rheinland-Pfalz waren im Berichtsjahr insgesamt 11 Besu ­ cherbergwerke in Betrieb.

Das Bildrechts zeigt den Tontagebau Ludwig Hirsch der WBB Fuchs GmbH & Co. KG im Westerwald:

die Gewinnung schreitet in Richtung Osten (rechts) fort, wShrend die RQckverfullung mit anschlieBender

Rekultivierung von Westen her dem Abbau nachfolgt.

55

4. BERGBAU UNO UMWELT

Auf Vorschlag der Facharbeitsgruppe „Verkurzung von Genehmigungsverfahren“ der Saarge- meinschafts-lnitiative (SGI) hat das saarlandische Ministerium fur Umwelt zur Beschleunigung von Genehmigungsverfahren das Instrument des Genehmigungsfahrplans eingefuhrt, das auch im Zustandigkeitsbereich der Bergverwaltung im Saarland Anwendung findet. Die Genehmi- gungsfahrplane enthalten die Eckdaten des Genehmigungsverfahrens. Sie sollen den Verfah- rensablauf fur den Antragsteller durchsichtig und nachvollziehbar machen. Die Fahrplane begin- nen mit dem Vorliegen vollstandiger Antragsunterlagen und enden mit der Erteilung der Geneh- migung. Der Genehmigungsfahrplan wird dem Antragsteller und den im Genehmigungsverfahren beteiligten Steilen unter Angabe des Genehmigungsbegleiters (fur die Genehmigung zustandiger Sachbearbeiter) ausgehandigt.

Am 25. Mai 2000 fand in Koblenz im Kurfurstlichen SchloB der Rohstofftag Rheinland-Pfalz 2000 statt. Die Veranstaltung unter der Schirmherrschaft des Ministers fur Wirtschaft, Verkehr, Land- wirtschaft und Weinbau, Hans-Artur Bauckhage, envies sich als Publikumserfolg. Nahezu 300 Teilnehmer aus der interessierten Offentlichkeit, der mineralgewinnenden Wirtschaft, der Politik und Ven/valtung des Landes, darunter zahlreiche Besucher aus benachbarten Bundeslandem, wurden registries. Exkursionen zu Mineralgewinnungs- und Verarbeitungsstandorten in Eifel und Westerwald erganzten die Fachvortrage. Es ging vor allem darum, die Offentlichkeit auf die Be- deutung und die Probleme der Gewinnung von Massenrohstoffen aufmerksam zu machen, wel- che unbestritten fur die Industrie der Bundesrepublik Deutschland eine auBerordentliche Bedeu- tung besitzen. Aufgrund des Erfolges der Veranstaltung trat Minister Bauckhage mit den beteilig­ ten Behorden und Verbanden in einen neuen Gedankenaustausch ein. Es bestand Konsens, daB kunftig vergleichbare Rohstofftage alle zwei Jahre stattfinden sollen.

4.1 Raumordnung und Landesplanung

Das Oberbergamt wurde im Saarland wie bisher als Trager dffentlicher Belange im Bauleitplan- verfahren und an sonstigen Anhorungsverfahren anderer Fachplanungstrager beteiligt. Seine Stellungnahmen bezogen sich auf: - den umgehenden Abbau, - den ehemaligen Bergbau (insbes. tagesnaher Abbau in Teufen von 0 - 30 m und 30 - 50 m), - vorhandene und geloschte Bergwerksfelder, - kunftige Bereiche mit bergbaulichen Einwirkungen sowie - Naturgasaustritte im Saarkarbon. 56

Die Gemeinden im Saarland und in Rheinland-Pfalz wurden bei Vorhaben des Bergbaus, soweit sie als Planungstrager beruhrt waren, von den Bergamtern im Rahmen von Betriebsplanverfah- ren nach § 54 Abs. 2 BBergG beteiligt.

Das Oberbergamt hat im Saarland im Jahre 2000 in 229 Fallen zu Flachennutzungs- und Bebau- ungsplanen Stellung genommen. In sechs Fallen wurde es zum Neubau, Ausbau und llmbau klassifizierter Straften gehort. Aufterdem hat es in 11 Fallen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft nach Maftgabe des Saarlandischen Naturschutzgesetzes als Trager offentlicher Belange Stellung genommen.

Fur das Land Rheinland-Pfalz ist das Bergamt Rheinland-Pfalz zustandiger Trager offentlicher Belange.

4.2 Wiedemutzbarmachung der Tagesoberflache

Im saarlandischen Steinkohlenbergbau standen im Jahre 2000 folgende Flachen unter Bergauf- sicht: - 365,06 ha Maiden, - 216,32 ha Teiche, darunter 60,35 ha auf Haldengelande. Es handelt sich hierbei um die Summe der vom aktiven Bergbau in Anspruch genommenen und der nicht mehr bendtigten, fur eine Folgenutzung herzurichtenden Flachen. Die Tagebaue (einschl. Haldenruckgewinnung) unter Bergaufsicht im Saarland beanspruchten eine Flache von 38,5 ha. Die unter Bergaufsicht stehenden Tagebauflachen in Rheinland-Pfalz umfaftten im Jahre 2000 rund 2.397 ha. Davon wurden 38,54 ha nicht mehr bendtigter Flachen fur die Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft und sonstige Zwecke im Berichtsjahr wieder nutzbar gemacht. Dies entspricht einer aktuellen Rekultivierungsleistung von rund 1,6 %.

Am 15.03.2000 wurde der Abschluftbetriebsplan fur das ehemalige Ausbildungszentrum Ost der Deutschen Steinkohle AG in Hirschbach zugelassen. Unter anderem wurde festgelegt, daft der Schachtschutzbereich um die auf dem Gelande iiegenden ehemaligen Schachte Scalley II und III mit einem Bauverbot zu belegen sind.

Nach Durchfuhrung eines Abschluftbetriebsplanverfahrens wurde das Ende der Bergaufsicht uber die ehemalige Tagesanlage Netzbachschacht festgestellt. Die Flache wird kunftig forstwirt- schaftlich genutzt werden. 57

Bei der Tagesanlage handelte es sich zuletzt urn eine AuBenschachtanlage des Bergwerkes Gottelbom/Reden, zuvor war der Netzbachschacht ein Frischwetterschacht des 1991 als selb- standige Anlage stillgelegten Bergwerkes Camphausen.

Mit der abschlieBenden Rekultivierung des Tagebaus Straubinger der WBB Fuchs GmbH & Co.KG bei Moschheim endete die Geschichte eines der altesten Westerwalder Tontagebaue. Hier wurden seit 1917 rund 2,5 Mill, t Ton selektiv gewonnen und an die Keramische Industrie geliefert. Im Jahre 1978 begann die Rekultivierung ausgetonter und ruckverfullter Abbauflachen durch Aufforstung mit Balsampappel und Winterlinde. In den folgenden Jahren wurden im Rah- men eines sogenannten ForstanschluBvertrages zwischen dem Bergbauuntemehmen und dem zustandigen Forstamt unterschiedliche Kombinationen verschiedener Baumarten angepflanzt. Auf insgesamt rund 16 ha ehemaliger Abbauflache entstand ein Laubmischwald aus mehr als 90.000 Baumen sowie Strauchem und Buschen. Im Jahre 1986 wurde die Aufforstung mit dem Umweltpreis des Westerwaldkreises ausgezeichnet. In der Begrundung hieS es: „Die aufgezeig- ten Leistungen zum Schutze der Umwelt gehen weit uber die gesetzlichen Forderungen hinaus." Nachdem nun alle Rekultivierungsarbeiten abgeschlossen sind, wird die Gesamtbetriebsflache Straubinger, die gemaB Rahmenbetriebsplan insgesamt 29,6 ha umfaBt, zukunftig wie folgt ge- nutzt: 15,7 ha Laubmischwald, einschl. Forstwirtschaftswegen, 4,9 ha Sukzessionsflachen, 0,95 ha Landschaftsteich, 8 ha betriebliche und gewerbliche Nutzung. Zusammenfassend ist festzu- stellen, daB der ehemalige Tontagebau Straubinger nach zeitlich begrenzter Abbaunutzung verschwunden ist und das rekultivierte Gelande einer (gemischten) Folgenutzung zugefuhrt war­ den konnte.

Fur MaBnahmen der Wiedemutzbarmachung auf der Bergehalde Maybach und des Flotations- bergeabsinkweihers Bronchestalweiher wurden vom Bergwerk Gottelbom/Reden im Jahr 1999 Antrage nach dem Bundes-lmmissionsschutzgesetz (BlmSchG) zur Zwischenlagerung und Be- handlung von Klarschlammen und anderen Abfallen zur Verwertung beim Oberbergamt vorge- legt. Die Anlagen dienen der Herstellung eines Rekultivierungssubstrates unter Verwendung u. a. von kommunalen Klarschlammen und Erdaushub. Die diesbezuglichen immissionsschutz- rechtlichen Genehmigungen wurden unter Auflagen, die u.a. die Ermittlung und Minderung etwai- ger Geruchsbelastigungen betreffen, erteilt. Die gesamten Rekultivierungsvorhaben wurden vom zustandigen Bergamt Saarbrucken im Be- triebsplanverfahren zugelassen. Fur MaBnahmen der Wiedemutzbarmachung auf der Bergehalde Duhamel des Bergwerks Ens- dorf wurde im Berichtsiahr ein ahnlicher Antrag vorgelegt 58 lm Erdolforderbetrieb Landau der Wintershall AG wurden die Forderplatze der Erdolbohrungen Landau 25, Landau 41a, Landau 57, Landau 59, Landau 93, Landau 97, Landau 131, Landau 162 und Landau 163 abschlieBend wiedemutzbar gemacht. Die ehemaligen Betriebsflachen befinden sich in Weinbergen und sonstigen uberwiegend landwirtschaftlich genutzten Grundstuk- ken. Nach der Einstellung der Olforderung wurden die Forderanlagen demontiert. Die Boden- platten und die darunter befindlichen Fundamente wurden abgetragen. Unter den Bodenplatten befand sich eine etwa 20 cm machtige sandig-kiesige Lage. Hinsichtlich der Feststellung etwaiger Untergrundverunreinigungen konnte man sich auf die Untersuchung der Mineralolkohlenwasser- stoffe beschranken. Nennenswerte Mineralolverunreinigungen befanden sich nur im Bereich der betonierten Bohrlochkeller. Der umgebende Boden wurde auf die Seite gelegt, damit dieser nicht mil dem verunreinigten Material vermischt werden konnte. Der erdolbehaftete Boden wurde so- dann ausgebaut und zusammen mit dem restlichen olverunreinigten Erdboden ordnungsgemaG entsorgt. Nach einer AbschluBbeprobung wurden die Platze eingeebnet und in das Niveau der umgebenden Grundstucke eingebunden. AbschlieGend wurde das Gelande durch das Aufbrin- gen von Mutterboden hergerichtet. Die Sondenplatze sind als vollstandig rekultiviert anzusehen. Die Bergaufsicht hieruber endete im Berichtsjahr.

4.3 Schutz der Oberflache

Die Verminderung von Staub, Larm und Erschutterungsemissionen aus bergbaulichen Anlagen und der Schutz vor schadlichen Umwelteinwirkungen waren wiederum ein wichtiges Ziel bergauf- sichtlicher und untemehmerischer Tatigkeit. Im Rahmen bergrechtlicher Betriebsplanzulassungen sowie immissionsschutzrechtlicher Genehmigungen wurden die nach dem Stand der Technik erforderlichen technischen und organisatorischen MaGnahmen zum Schutz der Allgemeinheit, der Nachbarschaft und der Umwelt vorgenommen.

Im Zuge des weiteren Abbaus im Westfeld des Bergwerkes Wamdt/Luisenthal wurde, in Erfullung einer Betriebsplanauflage, zum Schutz der Oberflache der Versuchsschacht Furstenhausen und ein zugehoriger Querschlag verfullt. Insgesamt wurden in den Schacht und den Querschlag 88 t Flugasche-Zement-Suspension gepreGt und 31 m3 Flugasche-Zement eingespult.

Das Landesamt fur Umweltschutz und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz hatte beim Feldspatta- gebau Jettenbach der Firma Basalt-Actien-Gesellschaft Sudwestdeutsche Hartsteinwerke nach wiederholten Beschwerden aus der Nachbarschaft Immissionsmessungen durchgefuhrt. Das Ergebnis der Staubniederschtagsmessungen untermauert das Voriiegen ordnungsgemaBer Im- missionsverhaltnisse. Von Interesse ist eine kurze Beschreibung der MeGmethodik: Die MeBwerte 59 fur den Staubniederschlag mussen als Monatsmittelwerte festgestellt werden (TA Luft Ziff. 2.6). Der Vergleichswert, der letztendlich AufschluB uber die Einhaltung des Immissionsrichtwertes gibt, wird fur jede quadratische Beurteilungsflache (Seitenlange 500 m, TA Luft Ziff. 2.6 4.2) errechnet. Von den an den vier Eckpunkten der Beurteilungsflache gemessenen Monatswerten wird ein arithmetisches Mittel gebildet. Etwaige hohere Staubniederschlagswerte infolge extremer Betriebszustande an den MeBpunkten in Emittentennahe konnen auf diese Weise nur be- schrankte Relevanz fur den gemittelten Vergleichswert entfalten. Gemessen an den Grenzwerten der TA Luft ist die Staubniederschlagsbelastung in Jettenbach als nicht belastend einzustufen.

Die Bundesvereinigung Recycling Bau e.V. beklagte sich in einem Schreiben an das Bergamt Rheinland-Pfalz uber die vorgeblich unrechtmaBige Verbringung von Bauabfallen im Rahmen der Rekultivierung von Tagebauen in Rheinland-Pfalz. Die Interessenvertretung der Bauwirtschaft wurde uber die grundsatzliche abfallrechtliche Vertraglichkeit und die Notwendigkeit von Rekulti- vierungsmaBnahmen mit Fremdmassen informiert. Besonders wurde auf die hochstrichteriiche Rechtsprechung verwiesen. Das Bundesverwaltungsgericht hatte am 26.05.1994 - 7 C 14.93 - (ZfB 1994, S. 211 ff.) bereits unter Berucksichtigung der neueren Rechtsentwicklung entschie- den, daB die Verwertung von Abfallen im Rahmen einer Rekultivierung als Verwertung in einer bergrechtlichen Zulassung zu regeln ist und diese deshalb nicht dem ansonsten regelmaBig bei der Abfallbeseitigung eingreifenden Abfallrecht unterliegt. Das Gericht hatte befunden, daB die bergrechtliche Zulassung vom Verfahren und von den Zulassungsvoraussetzungen her praventiv sicherstellt, daB der Verfullbetrieb als VerwertungsmaBnahme ordnungemaS und schadlos von- statten gehe. Nichts anderes schrieben gegenwartig auch das Kreislaufwirtschaft- und Abfallge- setz fur Verwertungsvorgange vor. Die zur Rekultivierung zugelassenen Materialien hatten zur Sicherstellung der Umweltvertraglichkeit definierten Anforderungen an Feststoff und Eluat zu genugen. Der Wettbewerb zwischen den Mitgliedsuntemehmen aus der Recyclingwirtschaft und den Bergbauuntemehmen kdnne dffentlich-rechtlich nicht beanstandet werden. Der Vorwurf der Duldung von RechtsverstoBen war im Gbrigen entschieden zuruckzuweisen.

Zur Stabilisierung des Sicherheitspfeilers an der K 95 im Westerwald im Bereich eines Tontage- baus muBte die AufschOttung eines Widerlagers mittels Einbau von Fremdbodenmassen ange- ordnet werden, nachdem bei betriebsbegleitenden Messungen entlang der StraBe emeut Boden- bewegungen festgestellt worden waren. Fruhere SicherungsmaBnahmen hatten sich hier offen- bar als nicht ausreichend erwiesen. Aus der GroBbaustelle der neuen Schnellbahnstrecke durch Westerwald und Rheintaunus standen im Ubrigen fur den verfolgten Zweck genugend Massen ausreichender Qualitat zur Verfugung. 60

In Rheinland-Pfalz warden im Jahre 2000 wahrend 79 sicherheitlicher Befahrungen das Tages- gelande und die noch nicht endgultig gesicherten Grubenbaue von insgesamt 61 ehemaligen Bergwerksbetrieben kontrolliert. Dabei warden insgesamt 89 potentielle Gefahrenstellen (Schachte, Stollen, Pingen, Tagesbruche, Bergsenkungsgebiete, aufgelassene Tagesanlagen) sicherheitlich uberpruft. Im Tagesgelande der befahrenen Bergwerke sind 20 Gefahrenstellen vorlaufig und 23 Grubenbaue endgultig gesichert worden. Besonders zu erwahnen sind die um- fangreichen Sicherungsarbeiten im Bereich der ehemaligen Erzbergwerke Vereinigung, Georg/Girmscheid (Gefahrdung der BAB 3 und der ICE Neubaustrecke Koln-/Main), Gerhardszeche und Guldenhardt.

Einige Gefahrenstellen aus dem Altbergbau im Bereich der ehemaligen Bergwerksfelder „Cons. Gerhardszeche" und „Cons. Guldenhardt“ warden dem Bergamt Rheinland-Pfalz vor einiger Zeit gemeldet. Die Gefahrenstellen waren zunachst provisorisch abgesperrt worden. Nach Uberpru- fung des dort umgegangen Bergbaus stellte sich heraus, daB die Gefahrenstellen in den ge- nannten Bergwerksfeldem lagen. Diese Bergwerksfelder waren von der Firma Barbara Rohstoff- betriebe GmbH, Porta Westfalica, als Rechtsnachfolgerin der Erzbergbau Siegerland AG gemaB § 149 Bundesberggesetz (BBergG) angezeigt worden. Die derzeitige Bergwerkseigentumerin wurde aufgefordert, die Gefahrenstellen zu beseitigen. Dieser Aufforderung kam sie nicht nach und lehnte entsprechende MaBnahmen ab. Die Gefahrenstellen waren im Ubrigen dem soge- nannten Uraltbergbau zuzurechnen. Die Bergwerkseigentumerin wurde daher als fur die Berg- schadensregulierung grundsatzlich Verantwortliche durch Anordnung verpflichtet, die Gefahren ­ stellen zu beseitigen. Dieser Anordnung trat die Bergwerkseigentumerin letztlich erfolgreich ent- gegen. Sie fuhrte aus, daS die vom Bergamt Rheinland-Pfalz herangezogene Rechtsprechung auf diesen Fall nicht anwendbar sei, im Wesentlichen, weil die schadensverursachenden Gru ­ benbaue des Uraltbergbaus in keiner Form mit einem betriebenen Bergwerk der Bergwerksei ­ gentumerin in Verbindung gestanden haben. Nach nochmaliger eingehender Prufung der Sach- lage anhand der im Bergamt Rheinland-Pfalz vodiegenden Unterlagen (Akten, Grubenbilder, Gangkarte des Siegerlandes, Literatur) lieB sich eine derartige Verbindung in der Tat nicht bele- gen. Eine Inanspruchnahme der Bergwerkseigentumerin schied entsprechend aus. Die Sanie- rung der Gefahrenstellen hatte aus Landesmitteln zu erfolgen.

4.4 Bergbau und Wasser

Die Firma I. B. Rathscheck Sdhne KG hatte den Antrag auf Umwandlung der einfachen wasser- rechtlichen Erlaubnisse in gehobene Erlaubnisse im Zusammenhang mit dem Betrieb der Dach- schieferbergwerke Katzenberg und Margareta gestellt. Zum einen war der Antragstellerin bereits 61 die Einleitung von geklartem Gmbenwasser in die Vorflut, zum anderen auch die gewerbsmaBige Gewinnung von Bodenbestandteilen (§ 25 LWG) erlaubt worden. Die Eriaubnisse waren entspre- chend der Verfahrensvorschrift des § 14 Abs. 3 WHG vom Bergamt im Einvemehmen mit der Unteren Wasserbehorde erteilt worden. Die grundsatzliche Frage der Zustandigkeit fur die Ertei- lung der gehobenen wasserrechtlichen Erlaubnis war zunachst unklar. Die maBgeblichen Ver- waltungsvorschriften schlossen ein Tatigwerden des Bergamts aus, weshalb die Antragstellerin eine Verpflichtungsklage beim Verwaltungsgericht Koblenz einlegte. Nach dem dazu ergangenen Urteil sind allerdings auch gehobene Eriaubnisse im Zusammenhang mit der Fuhrung eines Gewinnungsbetriebes durch das Bergamt zu erteilen. Fur die gehobene Erlaubnis spricht vor allem die verbesserte Rechtssicherheit in Folge des mit der Planfeststellung verbundenen Sus- pensiveffektes. Damit bleiben Einwendungen auch im zivilrechtlichen Verfahren ausgeschlossen, wenn diesbezuglich entschieden wurde Oder hatte entschieden werden konnen. Das Verfahren wurde durch die dffentliche Auslegung der wassertechnischen Unterlagen und die Beteiligung der Wasserbehorden eingeleitet.

Im Erdolfdrderbetrieb Landau betreibt die Wintershall AG nahe der Ortschaft Dammheim seit 1960 die 0,64 ha groBe Bohrspulungs- und Betriebsdeponie Dammheim. In zwei Erdkammem lagem dort rund 22 000 m3 Bohrklein, bentonithaltige Bohrspulung, Tankschlamme aus der Erd- dlaufbereitung und Produktionshilfsstoffe. Im Berichtsjahr wurde die hydrochemische Uberwa- chung an der Bohrspulungs- und Betriebsdeponie fortgesetzt. Fur die nutzungstypischen mine- ralolhaltigen Deponieinhaltsstoffe zeigten die bisherigen Analysen auf unpolare Kohlenwasser- stoffe DEV (H18) keine Gefahrdung der Schutzguter Mensch, Nutzpflanze und Grundwasser. Leicht auffallige Befunde in Bezug auf die Beurteilungswerte des Merkblatts ALEX-02 (abfall- und wassenwirtschaftliche Beurteilungsgrundlage fur das Land Rheinland-Pfalz) waren bei den losli- chen Salzverbindungen zu erkennen. Die dazu erforderliche Projektierung wird im Folgejahr in Angriff zu nehmen sein. Am Ende des Berichtsjahres hat die Betriebsfuhrungsgesellschaft die Einstellung des Betriebs der Bohrspu ­ lungs- und Betriebsdeponie beschlossen, so da& diese gemaB der zugrundeliegenden Be- triebsplanzulassung vollstandig zu raumen ist.

Verwertbare Steinkohlenforderung in t Anlage 1

Deutsche Kohlen- Bundesrepublik Steinkohle AG, Saar*) kleinbetriebe Saarland Deutschland

1998 7.226.373 296.810 7.523.183 41.639.952

1999 7.138.901 282.541 7.421.442 39.522.611

2000 6.396.981 281.757 6.678.738 33.590.558

*) bis 30. September 1998: Saarbergwerke AG, wegen der Vergleichbarkeit zu den Vorjahren gilt fur das Saarland: t = t.

Verwertbare Forderung nach Kohienarten im Saarland in t Anlage 2

Fettkohle Edelflammkohle S u m m e

1998 2.391.454 5.131.729 7.523.183

1999 2.246.564 5.174.878 7.421.442

2000 1.970.371 4.708.367 6.678.738

Schichtleistung je Mann Anlage 3 bei der Deutschen Steinkohle AG, Saar

Grubenbetrieb Bergbauliche unterTage Betriebe insgesamt in kg in kg

1998 7.306 5.834

1999 7.963 6.400

2000 8.927 7.119 Beschaftigte am Jahresende in Betrieben unter Bergaufsicht Anlage 4

unter Tage im Tagebau uber Tage | S U M M E | davon Auslander

SAAR , .AND

Steinkohlenbergbau :

1999 5.589 0 6.943 I 12.532 I 458 I 11.198 I 394 2000 4.626 0 6.572

Sonstiger Bergbau :

1999 48 10 45 I 103 I 14 I 105 I 15 2000 50 10 45

Sonstige Betriebe : +)

1999 2 0 6 8 0

2000 2 0 1 3 0

R H E 1 A1 L A N D - P F A L Z

Erdolbergbau :

1999 0 0 34 I 34 I 0 I 32 I 1 2000 0 0 32

Salinen :

1999 0 0 14 14 I 0 | 11 2000 0 0 11 0

Tiefspeicher :

1999 0 0 10 10 0 I 0 2000 0 0 11 11

Sonstiger Bergbau :

1999 54 443 856 | 1.353 24

2000 60 444 803 1.307 32

Sonstige Betriebe: ++)

1999 9 0 0 9 0

2000 12 0 1 13 0

+) Tankanlage, Solquelle, Besucherbergwerke, -hohlen, Haldenruckgewinnung ++) Besucherbergwerke Erdolforderung in Tonnen im Oberrheintal Anlage 5

1998 1999 2000

Landau 39.194 36.319 36.883

Eich 78.388 53.995 38.308

Rulzheim 1.545 1.789 1.480

S u m m e 119.127 92.103 76.671

Erdolgasforderung in Mill, m3 (VN) im Oberrheintal Anlage 6

Heizwert 1999 2000

Landau 18,492 kWh/m3 0,658 0,559

Eich 18,600 kWh/m3 1,291 0,928

Rulzheim 13,356 kWh/m3 0,825 0,587

S u m m e 2,774 2,074 davon verwertet absolut 1,941 1,331 in % 69,97 64,18

Tatigkeit im Erdgas-Speicherbetrieb Frankenthal im Jahre 2000 Anlage 7

eingespeichert entnommen Speicherinhalt Speicherart in Mill, m3 (VN) in Mill, m3 (VN) am 31.12.2000 in Mill, m3 (VN)

Porenspeicher 65,637 40,047 219,518 Sonstige Mineralforderung unter Bergaufsicht Anlage 8

Fordemde Rohforderunc 3 in Tonnen verwertbare F orderung in t Betriebe 1999 2000 1999 2000

S A A R L A N D

Feldspat 2 X X X X

Kalkstein 2 414.898 388.846 414.898 388.846

Ton 0 0 0 0 0

RHEINLAND-PFALZ

Feldspat 3 X X X X

Kaolin 2 18.172 20.019 11.048 15.026

Dolomit 1 X X X X

Gips 1 60.272 55.209 60.272 55.209

Dachschiefer 4 X X X X

Schiefermehl X X X X und-bruch 1)

Quarzsand 11 762.271 795.196 723.824 761.272

Quarzit 3 1.411.675 1.407.791 1.131.599 1.121.783

Klebsand 2 67.648 76.376 67.648 76.376

Lavasand 45 8.358.406 8.574.691 8.149.986 8.571.398

Basaltlava 15 736.982 666.035 735.987 664.170

Tuffstein 5 18.597 12.850 18.261 12.480

TraB 1 X X X X

Bausand 2) 68.053 62.023 68.053 62.023

Formsand 2 13.354 10.042 13.164 10.042

Spezialton 54 3.784.042 3.700.085 3.743.871 3.691.008

1) teilweise aus Haldenrtickgewinnung 2) Nebengewinnung x = Veroffentlichung aus Datenschutzgrunden nicht moglich Entwicklung der gemeldeten Unfalle unter Bergaufsicht insgesamt Anlage 9

£ erne date U n f a I I e I e i c h t mittelschwer s ch we r tod i c h SUMME auf 1 Mill. auf 1 Mill. auf 1 Mill. auf 1 Mill. auf 1 Mill. absolut Arbeitsstd. absolut Arbeitsstd. absolut Arbeitsstd. absolut Arbeitsstd. absolut Arbeitsstd.

S A A R i AND

1998 386 20,85 183 9,88 129 6,97 0 0 698 37,70

1999 255 14,85 164 9,55 127 7,40 1 0,06 547 31,85

2000 179 12,40 98 6,79 84 5,82 0 0 361 25,01

RHEINLAND - P F A L Z

1998 63 29,17 13 6,02 8 3,70 0 0 84 38,90

1999 56 26,88 10 4,80 5 2,40 0 0 71 34,08

2000 48 23,94 11 5,49 8 3,99 0 0 67 33,41 Unfalle in den einzelnen Bergbauzweigen Anlage 10

g e m e d e t e U n falls d a vf on SUMME tod I i c h s c h we r Verfahrene auf 1 Mill. auf 1 Mill. auf 1 Mill. Arbeitsstunden absolut Arbeitsstd. absolut Arbeitsstd. absolut Arbeitsstd.

SAAR LAND

1998 18.334.510 690 37,63 0 0 128 6,98

1999 Steinkohlenbergbau 17.004.696 538 31,64 1 0,06 126 7,41

2000 14.280.775 358 25,07 0 0 84 5,88

1998 179.090 8 44,67 0 0 1 5,58

1999 Sonstiger Bergbau 167.779 9 53,64 0 0 1 5,96

2000 153.752 3 19,51 0 0 0 0

RHEINLAND-PFA L Z

1998 2.159.497 84 38,90 0 0 8 3,70

1999 Gesamter Bergbau 2.083.495 71 34,08 0 0 5 2,40

2000 2.005.418 67 33,41 0 0 8 3,99 Unfalle unter Bergaufsicht nach Ortlichkeiten insgesamt Anlage 11

game d e t e U n fall e d a v o n SUMME tod i c h s c h w e r Verfahrene auf 1 Mill. auf 1 Mill. auf 1 Mill. ------!------Arbeitsstunden absolut Arbeitsstd. absolut Arbeitsstd. absolut Arbeitsstd. SAARLAND

1998 9.649.275 585 60,63 0 0 115 11,92 1999 unter Tage 8.764.536 442 50,43 1 0,11 108 12,32 2000 7.206.793 285 39,55 0 0 71 9,85

1998 17.127 0 0 0 0 0 0 1999 in Tagebauen 16.248 1 61,55 0 0 0 0 2000 15.895 2 125,83 0 0 0 0

1998 8.847.198 113 12,77 0 0 14 1,58 1999 iiber Tage 8.391.691 104 12,39 0 0 19 2,26 2000 7.211.839 74 10,26 0 0 13 1,80

RHEINLAND-P F A L Z

1998 115.731 6 51,84 0 0 1 8,64 1999 unter Tage 106.430 6 56,38 0 0 0 0 2000 107.952 3 27,79 0 0 1 9,26

1998 779.338 19 24,38 0 0 1 1,28 1999 in Tagebauen 770.001 16 20,78 0 0 2 2,60 2000 784.505 16 20,40 0 0 3 3,82

1998 1.264.428 59 46,66 0 0 6 4,75 1999 iiber Tage 1.207.064 49 40,59 0 0 3 2,49 2000 1.112.961 48 43,13 0 0 4 3,59 Aufteilung der gemeldeten Unfalle unter Tage Anlage 12 auf die Hauptunfallursachen

Gesamtunfalle Anteil an den Gesamtunfalle unter Tage Gesamtunfallen auf 1 Million absolut unter Tage Arbeitsstunden in % 1999 2000 1999 2000 1999 2000

Steinkohlenberabau

Stein- und/oder 54 38 12,36 13,33 6,22 5,33 Kohlenfall

Fallende Gegenstande 118 69 27,00 24,21 13,59 9,68 usw.

Absturz, Fall, 131 79 29,98 27,72 15,09 11,08 Ausgleiten

Stoll, ReiRen an, 106 75 24,26 26,32 12,21 10,52 Verrenken

Hantieren, Umgehen 23 12 5,26 4,21 2,65 1,68 mit Ausbaumaterial

Unfalle durch Forder- 1 6 0,23 2,11 0,12 0,84 mittel

Unfalle durch Umgang 0 0 0,00 0,00 0,00 0,00 mit Gefahrstoffen

Andere Unfallursachen 4 6 0,92 2,11 0,46 0,84

S u m m e 437 285 100,00 100,00 50,33 39,99

Nichtsteinkohlen- berabau

Steinfall 0 0 0,00 0,00 0 0,00

Maschinen, Forder- u. 6 0 54,55 0,00 31,95 0,00 andere Einrichtungen, Ausbaumittel usw.

Fallende, abgleitende 2 2 18,18 66,67 10,65 10,66 Gegenstande

Absturz, Fall, 3 1 27,27 33,33 15,97 5,33 Ausgleiten usw.

Andere Unfallursachen 0 0 0,00 0,00 0,00 0,00

S u m m e 11 3 100,00 100,00 58,57 15,99 Aufteilung der gemeldeten Unfalle tiber Tage Anlage 13 auf die Hauptunfallursachen

Gesamtunfalle Anteil an den Gesamtunfalle uber Tage Gesamtunfallen auf 1 Million absolut uberTage Arbeitsstunden in % 1999 2000 1999 2000 1999 2000

Steinkohlenberabau

Fallende Gegenstande 16 14 15,84 19,18 1,92 1,96 usw.

Absturz, Fall, 48 24 47,52 32,88 5,77 3,35 Ausgleiten

StoR, ReiRen an, 25 24 24,75 32,88 3,00 3,35 Verrenken

Gezahe, Hebezeuge, 7 4 6,93 5,48 0,84 0,56 sonstige Maschinen

Unfalle durch Forder- 0 2 0,00 2,74 0,00 0,28 mittel

Andere Unfallursachen 5 5 4,95 6,85 0,60 0,70

S u m m e 101 73 100,00 100,00 12,14 10,20

Nichtsteinkohlen- berqbau

Maschinen, Forder- u. 12 9 23,08 18,37 9,40 7,68 andere Einrichtungen usw.

Fallende, abgleitende 10 16 19,23 32,65 7,83 13,66 Gegenstande

Absturz, Fall, 30 23 57,69 46,94 23,49 19,64 Ausgleiten usw.

Andere Unfallursachen 0 1 0,00 2,04 0,00 0,85

S u m m e 52 49 100,00 100,00 40,71 41,84 Beschaftigungsfahigkeit der Belegschaft in staub- und silikosegefahrdeten Be- Anlage 14 trieben des Steinkohlenbergbaus aufgrund von Anlege- Oder Nachuntersuchungen

- Stand: November 2000 -

davon in den Eignungsgruppen gemalX Anlage 1 - 4 der Gesundheitsschutz-Bergverordnung Belegschaft unter 21 Jahre 1.1 - 1.3 2.11-2.12 2.21-2.25 3 4

Beschaftigte unter Tage 4.605 0 4.565 40 0 0 0

Beschaftigte Qber Tage 335 0 333 0 2 0 0

insgesamt 4.940 0 4.898 40 2 0 0

Bedeutung der Eignungsgruppen:

1 = keine gesundheitlichen Bedenken

2 = keine gesundheitlichen Bedenken unter bestimmten Voraussetzungen (Untergruppen 2.11 - 2.25 je nach Fortschritt der Staublungenveranderungen und Grad der Funktionsstorungen)

3 = befristete gesundheitliche Bedenken (fur eine Beschaftigung in pneumokoniose- gefahrdeten Betriebspunkten)

4 = dauernde gesundheitliche Bedenken Erstmalig entschadigte Falle von Berufskrankheiten Anlage 15 im Oberbergamtsbezirk durch die Bergbau-Berufsgenossenschaft

BK-Nr. Berufskrankheit 1998 1999 2000

2102 Meniskusschaden nach mindestens 24 11 11 dreijahriger regelmafiiger Tatigkeit unterTage

2103 Erkrankungen durch Erschutterung bei 1 2 0 der Arbeit mit Druckluftwerkzeugen

2108 Lendenwirbelsaule, Heben und Tragen 0 0 1

2301 Larmschwerhorigkeit 4 3 7

4101 Quarzstaublungenerkrankung (Silikose) 42 30 37

4102 Quarzstaublungenerkrankung in Ver- 4 0 0 bindung mit aktiver Lungentuberkulose (Siliko-T uberkulose)

4103 Asbestose 1 0 0

4105 Mesotheliom (Asbest) 2 1 3

4110 Kokereirohgase 0 3 0

4111 Chronische Bronchitis / Emphysem 24 14 24

S u m m e 102 64 83 Arbeit an heiften Betriebspunkten unter Tage Anlage 16 im saarlandischen Steinkohlenbergbau

19 99 2 0 00

Januar Juli Januar Juli HeiBe Betriebspunkte 32 65 30 50 Insgesamt unter Tage verfahrene Schichten 76.365 65.892 67.315 51.163

- davon in den folgenden T emperaturbereichen verfahrene Schichten

t (tr) uber 28° C bzw. t (eff) uber 25° C - 29° C 18.987 33.857 20.862 28.283

t (eff) uber 29° C - 30° C 1 65 0 0

t (eff) uber 30° C - 32° C 0 0 0 0

t (eff) uber 32° C 0 0 0 0

S u m m e 18.988 33.922 20.862 28.283

Anteil in % an den insgesamt 24,86 51,48 30,99 55,28 unter Tage verfahrenen Schichten t(tr) = Trockentemperatur t (eff) = Feucht- oder Effektivtemperatur Staub- und Silikosebekampfung in staub- u. silikosegefahrdeten Betrieben des Steinkohlenbergbaus Anlage 17

Anzahl Anzahl der verfahrenen Schichten in den Staubbelastungsstufen gemall Anlage 7 GesBergV Schichten sowie zugehdrige Staubbelastungsstufe und durchschnittlicher Staubbelastungsfaktor Beschaftigung bei den im Jahre 0 1 2 3 > 3

ArbeitsvorgSngen 2000 Anzahl fc/fcq Anzahl fc/fcq Anzahl fc/fcq Anzahl fc/fcq Anzahl fc/fcq insgesamt <= 0,50 <= 1,00 <= 1,50 <= 2,00 > 2,00

Alle Arbeitsvorgange 777.570 723.542 0,17 50.811 0,68 3.217 1,11 0 0 Ausrichtung 35.438 34.545 0,16 893 0,84 Unterhaltung der Grubenbaue und Rauben 224.789 222.831 0,12 1.958 0,53 Vor- und Herrichtung 91.436 87.291 0,16 3.509 0,80 636 1,02 Abbaustreckenvortrieb 8.487 6.871 0,24 1.616 0,74 Strebbetrieb insgesamt 128.650 87.393 0,24 38.676 0,67 2.581 1,13 0 0

Strebbetrieb insges. 0-40 gon 128.650 87.393 0,24 38.676 0,67 2.581 1,13 0 0 " Kohlengew. mit Bruchbau 120.560 79.303 0,25 38.676 0,67 2.581 1,13 " Kohlengew. mit Vollversatz 0 " auBerhalb der Kohlengewinnung 8.090 8.090 0,13

Strebbetrieb insges. tiber 40 gon 0 0 0 0 0 0 " wahrend der Kohlengewinnung 0 " auBerhalb der Kohlengewinnung 0 Abbaustreckenftirderung und Unterhaltung der Abbaustrecken und OrtsquerschlSge 41.727 37.754 0,16 3.973 0,58 Fdrderung 36.380 36.194 0,11 186 0,74 Sonstiger Grubenbetrieb unter Tage 210.663 210.663 0,20

S u m m e 777.570 723.542 0,17 50.811 0,68 3.217 1,11 0 0

Anmerkung : Der Quotient fc/fcq stellt das gewogene Mittel des n-fachen des Grenzwerts (fc/fcq = 1) von 4 mg/m3 dar Arbeiten an larmintensiven Betriebspunkten im Anlage 18 saarlandischen Steinkohlenbergbau unter Tage (Erhebungsmonat November)

Zahl der untertagigen Betriebspunkte : Nov. 1999: 123 mit einem Beurteilungspegel > 85 dB (A) : Nov. 2000: 99

Zahl der verfahrenen Schichten insgesamt : Nov. 1999: 77.560 : Nov. 2000: 57.597

absolut in % davon mit einem Beurteilungspegel : Nov. 1999: 72.583 93,58 > 85 dB (A) : Nov. 2000: 54.337 94,34

Verfahrene Schichten nach Betriebsbereichen Abbau (Streb) Grubenbe- No­ Ausrichtung, und Abbau- Forderung trieb Beurteilungspegel (Lr) vem­ Vorrichtung, strecken- und unter Tage dB (A) ber Herrichtung vortrieb) Sonstige insgesamt

bis 85 1999 306 973 3.698 4.977 2000 271 824 2.165 3.260

>85-90 1999 4.567 5.274 17.413 27.254 2000 4.528 5.536 10.389 20.453

>90-95 1999 7.406 11.529 11.755 30.690 2000 6.887 11.680 5.783 24.350

>95-100 1999 4.640 4.668 4.116 13.424 2000 5.951 3.036 323 9.310

> 100- 110 1999 925 205 85 1.215 2000 142 82 0 224

> 110 1999 0 0 0 0 2000 0 0 0 0

nicht ermittelt 1999 0 0 0 0 2000 0 0 0 0

S u m m e 1999 17.844 22.649 37.067 77.560 2000 17.779 21.158 18.660 57.597 Arbeiten an larmintensiven Betriebspunkten Anlage 19 im Nichtsteinkohlenbergbau unter Tage (Erhebungsmonat November)

Zahl der untertagigen Betriebspunkte Nov. 1999: 61 mit einem Beurteilungspegel > 85 dB (A) Nov. 2000: 59

Zahl der verfahrenen Schichten insgesamt Nov. 1999: 1.961,39 Nov. 2000: 1.961,88

absolut in % davon mit einem Beurteilungspegel > 85 dB (A): Nov. 1999: 1.439,39 73,39 Nov. 2000: 1.334,88 68,04

Verfahrene Schichten mit einem No- Beurteilungspegel (L,) von: Betriebspunkte vem- > 85-100 > 100-110 > 110 (Gerate) ber dB (A) dB (A) dB (A) S u m m e

Ladefahrzeuge 1999 406,13 37,88 0,00 444,01 2000 403,38 32,50 0,00 435,88

Bohrgerate 1999 97,00 84,25 0,00 181,25 2000 113,00 61,25 0,00 174,25

Sonstige orts- 1999 525,13 232,00 0,00 757,13 veranderliche 2000 448,75 236,00 0,00 684,75 Arbeitsmaschinen

Betriebspunkte 1999 57,00 0,00 0,00 57,00 mit stationaren 2000 40,00 0,00 0,00 40,00 Larmquellen

S u m m e 1999 1.085,26 354,13 0,00 1.439,39 2000 1.005,13 329,75 0,00 1.334,88 Verantwortliche Personen am Jahresende 2000 Anlage 20

v e r a n t w o r t I i c Ii e P e r s o n e n

unter Tage in Tagebauen uberTage insgesamt Verhaltnis Verhaltnis Verhaltnis Verhaltnis Arbeiter zu Arbeiter zu Arbeiter zu Arbeiter zu verantwortl. verantwortl. verantwortl. verantwortl. Summe Personen Summe Personen Summe Personen Summe Personen

Saarland

Steinkohlenbergbau 493 8,20 0 0,00 508 8,80 1.001 8,50

Sonstiger Bergbau 9 5,00 0 0,00 6 4,50 15 5,47

insgesamt 502 8,20 o 0,00 514 8,70 1.016 8,50

Rheinland-Pfalz

Erdolbergbau 0 0,00 0 0,00 44 0,40 44 0,40

Salinen 0 0,00 0 0,00 5 1,60 5 1,60

Sonstiger Bergbau 4 15,80 63 11,40 54 11,80 121 11,70 insgesamt 4 15,80 63 11,40 103 6,40 170 8,50 Starke und Zusammensetzung der Anlage21 Gruben- und Gasschutzwehren (am Jahresende 2000)

GRUBENWEHREN SAARLAND

Oberfuhrer 3

Truppfiihrer bzw. Gruppenfuhrer 84

Wehrmanner 175

Geratewarte 53

insgesamt 315

GASSCHUTZWEHREN SAARLAND

Oberfuhrer 3

Truppfuhrer bzw. Gruppenfuhrer 57

Wehrmanner 59

Geratewarte 30

insgesamt 149

Verwendung von Atemschutzgeraten im Ernstfall Anlage 22

Betrieb Bergamt Datum unter Gerat ausgefuhrte Arbeiten

kein Vorkommnis Verteilung der Forderung in % auf die Fldzmachtigkeit innerhalb der Lagerungsgruppen Anlage 23 im saarlandischen Steinkohlenbergbau (ohne Kleinbetriebe) im Jahre 2000

Lagerung s g r u p p e n

Fldzmachtigkeit flach ma&ig geneigt stark geneigt und steil i n s g e s a m t - in cm - (0 - 20 gon) (uber 20 - 40 gon) (uber 40 -100 gon) (0-100 gon)

bis 70 0,00 0,00 0,00 0,00

uber 70-100 0,00 0,00 0,00 0,00

uber 100 -120 6,60 0,00 0,00 6,60

uber 120-140 0,00 0,00 0,00 0,00

uber 140-180 0,00 6,40 0,00 6,40

uber180 -220 15,40 0,00 0,00 15,40

uber 220-250 0,00 0,00 0,00 0,00

uber250 71,60 0,00 0,00 71,60

Anteil an der Gesamtforderung 93,60 6,40 0,00 100,00 GroRenordnung der Abbaubetriebe im saarlandischen Steinkohlenbergbau (ohne Kleinbetriebe) Anlage 24 im Jahre 2000

Tagesforderung der Aufteilung a u f die La g e r u n gsgruppen Abbaubetriebe (ohne an- und aus- flach (0 - 20 gon) maRig geneigt (uber 20 - 40 gon) laufende Betriebe) Anzahl Anzahl der Forderanteil Mittlere der Forderanteil Mittlere - in t- Betriebe in % Streblange in m Betriebe in % Streblange in m

bis 1.000 1 1,00 363 0 0,00 0

uber1.000 bis 2.000 2 13,90 367 1 6,40 484

uber 2.000 bis 3.000 1 9,40 279 0 0,00 0

uber 3.000 bis 4.000 2 29,60 355 0 0,00 0

uber 4.000 bis 5.000 2 39,80 355 0 0,00 0

uber 5.000 0 0,00 0 0 0,00 0

Summe bzw. Durchschnitt 8 93,60 349 1 6,40 484 Absaugung und Verwertung von Grubengas Anlage 25 im saarlandischen Steinkohlenbergbau (ohne Kleinbetriebe) (bezogen auf einen oberen Heizwert Ho = 9,769 kWh/m3)

1998 1999 2000

Grubengasabsaugung in m3 203.668.000 187.953.000 193.100.000

davon verwertet in m3 182.419.000 169.688.000 169.413.000 in % 89,57 90,28 87,73

Entstehungsursachen der Grubenbrande unter Tage Anlage 26 im Steinkohlenbergbau

Anzahl der Grubenbrande 19 99 20 00 absolut in % absolut in % 1. Selbstentzundung von Kohle 0 0,00 0 0,00 2. Betrieb von Fdrderein- richtungen 0 0,00 0 0,00 3. Entzundung von CH4 0 0,00 2 100,00 4. Einwirkungen von elektrischem Strom 0 0,00 0 0,00 5. Brenn-, SchweiR- Oder Lotarbeiten 0 0,00 0 0,00 6. HeiRlaufen von Bremsbe- lagen, Seilscheibenlagern Oder Kompressoren 0 0,00 0 0,00 7. Sprengarbeit 0 0,00 0 0,00 8. Sonstige Ursachen 1 100,00 0 0,00

S u m m e 1 100,00 2 100,00 Maschineneinsatz unter Tage Anlage 27 im saarlandischen Steinkohlenbergbau (ohne Kleinbetriebe) (Stand: Mitte September 2000)

Installierte Leistung Betriebsmittelgruppen in kw in %

Maschinen fur den Vortrieb 7.396 5,52

Gewinnungsmaschinen 5.240 3,91

Maschinen fur Versatz-, Hinterfull- 652 0,49 und Spritztechnik

Kohlen- und Bergebrecher 3.253 2,43

Maschinen fur die Forderung 79.004 58,96

davon 1. Stetigforderer 63.748 80,69 2. Pendelforderer 15.256 19,31

davon 2.1 Lokomotiven 2.445 16,03 2.2 Einschienenhangebahnen 480 3,15 2.3 Schienenflurbahnen 10.445 68,46 2.4 Blindschachthaspel 0 0,00 2.5 Sonstige Fordermittel 1.886 12,36

Sonstige Maschinen 20.447 15,26 (Maschinen fur die Wasserhaltung, Luftverdichter, Pumpen fur den hydraulischen Strebausbau)

Einrichtungen fur die Bewetterung 18.011 13,44 und Staubbekampfung

insgesamt 134.003 100,00 Forder- und Seilfahrtanlagen Anlage 28

S A A R LA N D (Steinkohlenbergwerke)

Schacht Art der Anlage Antrieb Wetterrichtung

Berawerk Ensdorf Duhamel 1 Hauptseilfahrtanlage Dampf einziehend Nordschacht 1 Hauptseilfahrtanlage Elektro einziehend 1 elektr. Hilfsfahranlage Sudschacht 1 mittlere Seilfahrtanlage Elektro ausziehend 1 elektr. Hilfsfahranlage Neyschacht 1 mittlere Seilfahrtanlage Elektro ausziehend

Berawerk Wamdt/Luisenthal Richard 1 1 Hauptseilfahrtanlage Elektro einziehend Richard II 2 Hauptseilfahrtanlagen Elektro einziehend Alsbach 1 mittlere Seilfahrtanlage Elektro ausziehend Delbruck 2 1 mittlere Seilfahrtanlage Elektro ausziehend (Anlage mit Gegengewicht) Viktoria 2 1 Befahrungsanlage Elektro sonderbewettert (keine offene Verb, zum Grubengeb.) Warndt 2 Hauptseilfahrtanlagen Elektro einziehend (T urmfordermaschinen) 1 mittl. Seilfahrtanl. (Zwischenforder.) Elektro einziehend Gustav 2 1 mittlere Seilfahrtanlage Druckluft einziehend (Schwerlastwinde im sudl. Trum) St. Charles 1 Hauptseilfahrtanlage Elektro ausziehend Lauterbach 1 mittlere Seilfahrtanlage (Seilfuhrung) Elektro ausziehend

Berawerk Gottelbom/Reden Gottelborn 3 1 Hauptseilfahrtanlage Elektro ausziehend Lummerschied 1 Hauptseilfahrtanlage Elektro ausziehend 1 mittlere Seilfahrtanlage (Hilfsfahranl.) Elektro (T urmfordermaschinen) Camphausen 2 1 Hauptseilfahrtanlage Elektro einziehend Camphausen 4 1 Hauptseilfahrtanlage Elektro ausziehend (T urmfordermaschine) 1 Hilfsfahranlage (Antrieb durch Elektro mobile Rettungswinde) Reden 4 1 Hauptseilfahrtanlage Elektro einziehend Reden 5 1 Hauptseilfahrtanlage Elektro einziehend RHEINLAND-PFALZ

Schacht Art der Anlage Antrieb Wetterrichtung

Tonberawerke Abendtal 1 kleine Seilfahrtanlage Drehstrom ausziehend (Flurfordermaschine, Seiltrommel- Gestellforderanlage) Hochstadt II 1 kleine Seilfahrtanlage Drehstrom Anlage ruht (Flurfordermaschine, Seiltrommel- Gestellforderanlage) Richard 1 kleine Seilfahrtanlage Drehstrom ausziehend (Flurfordermaschine, Seiltrommel- Gestellforderanlage) Sonnenberg II 1 kleine Seilfahrtanlage Drehstrom Anlage ruht (Flurfordermaschine, Seiltrommel- Gestellforderanlage)

Dachschieferbemwerke 1 mittlere Seilfahrtanlage Drehstrom ausziehend (Flurfordermaschine, Seiltrommel- Gestellforderanlage) 1 mittlere Seilfahrtanlage Drehstrom ausziehend (Flurfordermaschine, Seiltrommel- _____ Gestellforderanlage) _____ a

Anlage 29

Im Berichtsjahr 2000 warden nachstehende Gesetze, Verordnungen und sonstige Vorschriften erlassen, die das Aufgabengebiet der Bergbehorden betreffen Oder fur den Bergbau von beson- derer Bedeutung sind:

Bundesrecht

GESETZE

Gesetz zur Anderung atomrechtlicher Vorschriften fur die Umsetzung von EURATOM-Richtlinien zum Strahlenschutz vom 3. Mai 2000 (BGBI. S. 636).

Berichtigung des Gesetzes zur Anderung atomrechtlicher Vorschriften fur die Umsetzung von EURATOM-Richtlinien zum Strahlenschutz vom 28. August 2000 (BGBI. S. 1350).

Gesetz zur Anderung des Begriffs „Erziehungsurlaub “ vom 30. November 2000 (BGBI. S. 1638).

Bekanntmachung der Neufassung des Bundeserziehungsgeldgesetzes vom 1. Dezember 2000 (BGBI. S. 1645).

Gesetz zur Einfuhrung des Euro im Sozial- und Arbeitsrecht sowie zur Anderung anderer Vor­ schriften (4. Euro-Einfuhrungsgesetz) vom 21. Dezember 2000 (BGBI. S. 1983).

Gesetz zur Anderung des Geratesicherheitsgesetzes und des Chemikaliengesetzes vom 27. Dezember 2000 (BGBI. S. 2048).

VERORDNUNGEN

Dritte Verordnung zur Anderung der Kostenverordnung zum Sprengstoffgesetz (Spreng- KostVAndV 3) vom 12. Januar 2000 (BGBI. S. 49).

Verordnung zur Umsetzung EG-rechtlicher Vorschriften betreffend die Beherrschung der Gefah- ren bei schweren Unfallen mit gefahrlichen Stoffen vom 26. April 2000 (BGBI. S. 603).

Neunundzwanzigste Verordnung zur Durchfuhrung des Bundes-lmmissionsschutzgesetzes (Ge- buhrenordnung fur MaRnahmen bei Typprufungen von Verbrennungsmotoren - 29. BlmSchV) vom 22. Mai 2000 (BGBI. S. 735).

Berichtigung der Bekanntmachung der Neufassung der Gefahrstoffverordnung vom 18. Mai 2000 (BGBI. S. 739).

Verordnung zur Anderung chemikalienrechtlicher Verordnungen vom 25. Mai 2000 (BGBI. S. 747).

Dritte Verordnung zur Anderung der Abwasserverordnung vom 29. Mai 2000 (BGBI. S. 751).

Verordnung Giber die Entsorgung polychlorierter Biphenyle, polychlorierter Terphenyle sowie ha- logenierter Monomethyldiphenylemethane und zur Anderung chemikalienrechtlicher Vorschriften vom 26. Juni 2000 (BGBI. S. 932). b

Verordnung uber die Auflosung des Rationalisierungsverbandes des Steinkohlenbergbaus vom 6. Oktober 2000 (BGBI. S 1417).

ERLASSE. RICHTLINIEN. VERWALTUNGSVORSCHRIFTEN

Durchfuhrung der Strahlenschutzverordnung (StrlSchV), RdSchr. d. BMU v. 27.01.2000 - RS II 3 - 15240/1 - (GMBI. S. 194).

Bundeseinheitliche Praxis bei der Uberwachung der Emissionen und der Immissionen - RdSchr. d. BMU v. 11.10.2000- IG I 3-51134/2-(GMBI. S. 1192).

Landesrecht des Saarlandes

GESETZE

Gesetz Nr. 1448 zur Anderung von Vorschriften auf dem Gebiet des Schulrechtes vom 7. Juni 2000 (Amtsbl. S. 1018).

VERORDNUNGEN

SechsunddreiSigste Verordnung zur Anderung der Verordnung uber den Erlafc eines Allgemeinen Gebuhrenverzeichnisses vom 8. Februar 2000 (Amtsbl. S. 258).

Verordnung zur Anderung laufbahnrechtlicher, ausbildungs- und prufungsrechtlicher Vorschriften vom 8. November 2000 (Amtsbl. S. 2074).

Verordnung zur Anderung arbeitszeit- und urlaubsrechtlicher Vorschriften vom 12. Dezember 2000 (Amtsbl. S. 2126).

ERLASSE. RICHTLINIEN. VERWALTUNGSVORSCHRIFTEN

Richtlinien fur das Strafverfahren und das BuBgeldverfahren (RiStBV) - AV des Ministeriums der Justiz Nr. 14/2000 vom 10. Juli 2000 (4208-5) (GMBI.Saar S. 189).

Bekanntmachung der Geschaftsbereiche der obersten Landesbehorden vom 19. September 2000 (Amtsbl. S. 1641).

Landesrecht des Landes Rheinland-Pfalz

GESETZE

Neuntes Rechtsbereinigungsgesetz vom 26. September 2000 (GVBI. S. 397).

Erstes Landesgesetz zur Anderung des Personalvertretungsgesetzes vom 26. September 2000 (GVBI. S. 402).

Landeswaldgesetz (LWaldG) vom 30. November 2000 (GVBI. S. 504).

Bekanntmachung der Neufassung des Landespersonalvertretungsgesetzes vom 24. November 2000 (GVBI. S. 529).

Landespersonalvertretungsgesetz (LPersVG) in der Fassung vom 24. November 2000 (GVBI. S. 530). c

Landesgesetz zur Neuordnung des Landesimmissionsschutzrechts und zur Umsetzung und zur Umsetzung der Richtlinie 96/82/EG des Rates vom 9. Dezember 1996 zur Beherrschung der Gefahren bei schweren Unfallen mit gefahrlichen Stoffen vom 20. Dezember 2000 (GVBI. S. 578).

Landesgesetz zur Anderung des Ministergesetzes und dienstrechtlicher Vorschriften vom 20. Dezember 2000 (GVBI. S. 582).

VERORDNUNGEN

Rechtsverordnung uber das Naturschutzgebiet „Rothenberg“, Landkreis Mainz-Bingen vom 9. Dezember 1999 (StAnz. 2000 S. 5).

Rechtsverordnung uber das Naturschutzgebiet „Ostliche Pfalzer Moorniederung", Stadt und Landkreis Kaiserslautern vom 16. Dezember 1999 (StAnz. 2000 S. 7).

Rechtsverordnung uber das Naturschutzgebiet „Felsenberg-Berntal “, Landkreis Bad Durkheim vom 20. Dezember 1999 (StAnz. 2000 S. 14).

Rechtsverordnung zur Aufhebung der Rechtsverordnung uber die Festsetzung eines Wasser- schutzgebietes in der Gemarkung Zell, Landkreis Cochem-Zell, zugunsten des Kreiswasserwer- kes Cochem-Zell, Endertplatz 2, 56812 Cochem vom 1. Marz 2000 (StAnz. S. 423).

Rechtsverordnung uber das Naturschutzgebiet „Biggequellgebiet “, Landkreis Altenkirchen vom 15. Februar 2000 (StAnz. S. 479).

Rechtsverordnung uber das Naturschutzgebiet „Booser Maar “ Landkreis Mayen-Koblenz vom 14. August 2000 (StAnz. S. 1581).

Erste Landesverordnung zur Anderung der Anlagenverordnung vom 9. Juni 2000 (GVBI. S. 275).

Landesverordnung uber die Zentrale Stelle fur Sonderabfalle vom 3. August 2000 (GVBI. S. 303).

Landesverordnung zur Ubertragung der Befugnis zur Anerkennung von schulischen Abschlussen und Berechtigungen vom 13. September 2000 (GVBI. S. 379).

Siebte Landesverordnung zur Anderung der Landesverordnung uber Feldes- und Forderabgaben vom 12. Dezember 2000 (GVBI. S. 569).

ERLASSE. RICHTLINIEN. VERWALTUNGSVORSCHRIFTEN

Verfolgung und Ahndung von Ordnungswidrigkeiten nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz; Rundschreiben des Ministeriums fur Arbeit, Soziales und Gesundheit vom 14. Marz 2000 (623-2 82 509-1) (MinBI. S: 142).

Beurteilung der Beamtinnen und Beamten; Verwaltungsvorschrift des Ministeriums fur Wirtschaft, Verkehr und Landwirtschaft und Weinbau vom 20. September 2000 (8104-003) (MinBI. S. 350).

Bekanntgabe von Sachverstandigen nach § 29a Abs. 1 des Bundes-lmmissionsschutzgesetzes (BlmSchG); Bekanntmachung des Ministeriums fur Umwelt und Forsten (MinBI. S. 376).