Verordnung der Hansestadt Lüneburg über die Festsetzung des Überschwemmungsgebietes der im Stadtgebiet Lüneburg

Aufgrund der §§ 76, 77 und 78 des Gesetzes zur Ordnung des Wasserhaushalts – Wasser- haushaltsgesetz - (WHG) vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585) i. V. m. §§ 115 und 116 des Niedersächsischen Wassergesetzes (NWG) vom 19.02.2010 (Nds. GVBl. S. 64) sowie den §§ 10 und 58 des Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetzes (NKomVG) vom 17. Dezember 2010 (Nds. GVBl. S. 576) in den zurzeit jeweils geltenden Fassungen hat der Rat der Hansestadt Lüneburg in seiner Sitzung am XX.XX.2014 folgende Verordnung be- schlossen:

§ 1 Allgemeines, Zweck

(1) Entlang der Ilmenau und dem Lösegraben wird das in § 2 näher beschriebene Über- schwemmungsgebiet festgesetzt.

(2) Die Festsetzung als Überschwemmungsgebiet dient dem Schutz vor Hochwassergefah- ren, insbesondere 1. der Vermeidung und Verminderung von Schäden durch das Hochwasser, 2. der Regelung des Hochwasserabflusses, 3. der Vermeidung möglicher Erosionen und der Verhinderung erosionsfördernder Maßnahmen, 4. dem Erhalt von Rückhalteflächen, 5. dem Erhalt und der Verbesserung der ökologischen Strukturen der Ilmenau und Ihrer Überflutungsflächen.

§ 2 Geltungsbereich

(1) Das Überschwemmungsgebiet erstreckt sich beidseitig der Ilmenau und des Lösegra- bens zwischen der Grenze zum Flecken und zur Gemeinde .

(2) Die Grenzen des Überschwemmungsgebietes sind in dem in der Anlage 1 beigefügten Übersichtslageplan (Maßstab 1:20.000) eingetragen. Die genauen Grenzen des Über- schwemmungsgebietes ergeben sich aus vier Karten im Maßstab 1:5.000 (Anlage 2 bis 5). Diese Karten sind Bestandteil der Verordnung.

(3) Der Verordnungstext und die Karten können während der Dienststunden bei der unteren Wasserbehörde der Hansestadt Lüneburg kostenlos eingesehen werden. Der Verordnungs- text und die Karten können im Internet unter folgendem Link aufgerufen werden: http://www.lueneburg.de.

§ 3 Ausnahmen

(1) Genehmigungsfrei im Überschwemmungsgebiet sind: 1. Weidezäune (ortsübliche Stacheldrahtzäune, Elektrozäune und Fanggatter) und offe- ne Einfriedungen 2. selbsttätige Viehtränken, 3. Lagern von Stroh-, Heu- und Silageballen sowie Lesesteinhaufen während der Ernte- zeit im Rahmen der Bereitstellung zur Abfuhr für einen Zeitraum von maximal einer Woche, 4. Lagern von Brennholz in haushaltsüblichen Mengen, 5. bauliche Anlagen, die sich in einer Entfernung von max. 50 m zu der auf dem jeweili- gen Grundstück befindlichen genehmigten Hauptnutzung befinden und die der nicht gewerblichen Gartennutzung bzw. -gestaltung oder der zweckentsprechenden Ein- richtung von Gärten dienen (z.B. Bänke, Sitzgruppen, Pergolen, Spielgeräte, Garten- grills o. ä.), ausgenommen Gebäude mit einer Wasserverdrängung von mehr als 1,0 m3, 6. Oberflächenversiegelungen auf bebauten Grundstücken, soweit dabei die Gelände- oberfläche nicht erhöht wird, 7. unterirdische Leitungen, wenn das Gelände nach der Durchführung der Verlegearbei- ten in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt wird, 8. Orientierungs- und Bildtafeln über Wanderwege, Lehrpfade oder die durch Rechts- vorschrift geschützten Teile von Natur und Landschaft, 9. Verkehrszeichen nach Anordnung durch die Straßenverkehrsbehörde, 10. Errichten von fest im Boden verankerten Hochsitzen und Ansitzleitern mit einer Nutz- fläche von bis zu 4,0 m2.

(2) Anlagen und Nutzungen, die bei Inkrafttreten dieser Verordnung wirksam zugelassen oder rechtmäßig vorhanden sind, bleiben weiter zugelassen.

§ 4 Inkrafttreten

(1) Diese Verordnung tritt am Tage nach ihrer Verkündung im Amtsblatt für den Landkreis Lüneburg in Kraft.

(2) Mit Inkrafttreten dieser Verordnung tritt die durch die Bekanntmachung des Niedersäch- sischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz erfolgte vorläufige Sicherung des Überschwemmungsgebietes für diesen Gewässerabschnitt (Nds. Ministerial- blatt Nr. 28/2012 vom 15.08.2012) außer Kraft.

(3) Gleichzeitig wird das festgesetzte gesetzliche Überschwemmungsgebiet der schiffbaren Ilmenau vom 18. Januar 1912 (Amtsblatt der königlichen Regierung zu Lüneburg vom 09. Februar 1912) und der nichtschiffbaren Ilmenau vom 10. Juni 1913 (Amtsblatt der könig- lichen Regierung zu Lüneburg vom 29. Juni 1913) sowie die Verordnung über die Festset- zung von Überschwemmungsgebieten an der Ilmenau (bis zur Roten Schleuse bei Lüne- burg) und an den Unterläufen von , Hardau und Stederau vom 21.12.2001 (Amtsblatt Nr. 3 für den Regierungsbezirk Lüneburg vom 01.02.2002, Seite 26) hinsichtlich der Ilmenau im Gebiet der Hansestadt Lüneburg aufgehoben.

Lüneburg, den XX.XX.2014

Hansestadt Lüneburg Der Oberbürgermeister

Mädge - LS -