125 Jahre

1883Freiwillige 2008 Feuerwehr Prüm Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

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Freiwilligen

1 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

Blick auf Prüm um 1890 Als es die Feuerwehr noch nicht gab Die Königliche Regierung zu Trier erließ unter dem 2. Juni 1837 eine Feuer-Ordnung für den Regierungsbezirk Trier. Nach dieser waren alle Ortseinwohner verpflichtet, "bei ausbrechendem Feuer durch Wassertragen, Pumpen etc., Hilfe zu leisten und des Nachts in der Nachbarschaft der Brandstelle die unteren Fenster ihrer Wohnung zu beleuchten". In damaliger Zeit besaß die Stadt Prüm eine große vierrädrige Feuerspritze, die an beiden Längsseiten mit Eisenstangen versehen war, an denen 12 beladene Wassereimer hingen. Spritz- und Zubringerschläuche kannte man noch nicht. Die Wasserabgabe besorgte ein Schwanenhals mit einem Strahlrohr, das nach allen Seiten gedreht werden konnte. Das Wasser wurde mit Eimern herbeigetragen oder "durch der Hände lange Kette" her- angereicht. Jede junge Ehe mußte einen Ledereimer stiften. Alles in allem kann gesagt werden, dass die Feuerbekämpfung in der damaligen Zeit höchst unzulänglich war. In der Kreisstadt Prüm hatte es lange nicht mehr gebrannt, also ließ man sich hier auch Zeit mit der Gründung einer Feuerwehr. 1880 kam dann eine neue staatliche Feuerwehrordnung heraus. Ob diese letztlich die Stadtväter zum Handeln bewegte, ist nicht bekannt. Wir wis- sen nur, dass sich am 11. Juli 1882 die Versammlung der Stadtverordneten mit der Wahl der Feuerwehr-Chargierten befasste. Die Anschaffung der für die Feuerwehr erforderlichen Kittel ließ jedoch noch auf sich warten, wie aus dem Protokoll der Stadtverordneten Versammlung zu ersehen ist.

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Verhandelt Prüm, den 11. Juli 1882

In der auf heute vorschriftsmäßig anberaumten Sitzung der Stadtverordneten Versammlung, wobei die seitwärts ge- nannten Mitglieder zugegen waren, wurde über nach- folgende Gegenstände berathen und Beschluß gefaßt.

VIII. Als Feuerwehr Chargierten sind von der Ver- sammlung folgende Herren gewählt worden:

1. Alff Moritz als Branddirektor 2. Alff Franz als Brandmeister 3. Rudolph Koch als Schriftwart 4. Carl Spoo als Zeugwart 5. Franz Koch als Kassenwart.

IX. Endlich wurde noch beschlossen vor Beschaffung der für die Feuerwehr erforderlichen Kittel einen Probekittel anfertigen zu lassen,um demnächst bezüglich der projektierten Anschaffung die geeigneten Maßnahmen treffen zu können.

die geeigneten Maßnahmen treffen zu können.

Die Stadtverordneten

Die Gründung 1883 Im März 1883 bewerkstelligte Bürgermeister Schmitt endlich die Gründung der Feuerwehr. Über die genauen Ursachen, warum sich die Gründung bis hierher verzögerte, schweigen sich die Stadtratsprotokolle aus. Vielleicht sind sie auch unwichtig, wichtig war, dass das "Corps" bald stand:

Branddirektor (Hauptmann und Kommandeur) 1. Offizier Brandmeister 2. Offizier Schriftwart 3. Offizier Zeugwart 4. Offizier Kassenwart 5. Offizier

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ein 1. und 2. Spritzenmeister für jede der vorhandenen drei Spritzen 6 Mann ein 1. und 2. Retter 2 Mann Rohrführer Pompiers, Sappeurs und Retter 2 Mann Hornisten - zusammen ca. 60 Mann

Ein Pompier war ein Feuerwehrmann, ein Sappeur ein Pionier. Die Offiziere waren die Chargierten. Der Chef der Feuerwehr war - entspre- chend dem städtischen Charakter der Wehr - der Bürgermeister. Im Amt des Kommandanten spielten lange Zeit die Gerber eine Rolle. Der erste Kommandant war der Fabrikant Moritz Alff, sein Nachfolger Albert Nels. Bei den übrigen Chargierten folgte auf den Gerber Franz Koch der Lederfabrikant Zangerle. Die Offiziere wurden durch den Stadtrat gewählt. Vielleicht war die Prümer Wehr doch schon länger geplant, so könnte man jedenfalls annehmen, wenn man an die Schaffung einer unterirdischen Brandkammer auf dem Johannismarkt denkt, die 1880 angelegt wurde. An mehreren Stellen hatte man vorsorglich Brandbrunnen angelegt, so auf dem Altenmarkt, auf dem Johannismarkt und in der Hillstraße gegenüber dem Konvikt. Außerdem hatte man den Tettenbach am Ortseingang gestaut. 1885 wurde ein Zubringer mit Schläuchen angeschafft, nun war auch für Prüm die Zeit der Wassereimer vorbei, zumal Prüm 1891 eine Wasserleitung erhielt. Trotzdem gab es ernste Schwierigkeiten mit der Wehr, man "ging nicht bei", wie es damals hieß. Die Übungen wurden kaum besucht, woraufhin Branddirektor Albert Nels sein Amt niederlegte. In der Nachbarschaft hatte es inzwischen einen Brand besonderer Art gegeben: Am 20. März 1888 brannte in Schönecken infolge eines Blitzschlages der Turmhelm der Kirche ab und drei Glocken schmolzen. Jahre nach dem Brand in Schönecken wurde man in Prüm wieder aktiv. 1900 meldeten sich 25 aktive Feuerwehrmänner, deren Führung Ernst Hohmann übernahm. Bald hatte er die Wehr im Griff und stolz heißt es in allen Festschriften, dass der Weg der Prümer Wehr durch einen ständigen Aufstieg gekennzeichnet sei. 1901 baute man den ersten Übungsturm auf dem Grundstück der früheren Jugendherberge an der Ecke Kalvarienbergstraße - Achterweg. 1904 genehmigte der Stadtrat 200 Mark zur Beschaffung von 200 m Schlauch sowie eines Haspelwagens, 200 Mark trug die Provinzial-Feuersozietät. 1907 übernahm C. Schwartz die Führung der Feuerwehr.

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25 Jahre Freiwillige Feuerwehr Prüm 1908 konnte man das erste Jubiläum feiern: 25 Jahre Freiwillige Feuerwehr Prüm. Es gehörte zum Leben einer intakten Feuerwehr, dass sie ihr silber- nes, goldenes usw. Jubiläum feierte. Die Gemeinde feierte gerne mit, da sie sich in guter Hut wusste und das ihrer Wehr auch danken wollte. Die Prümer Wehr war damals, so wurde ausdrücklich betont, "mitten im Aufschwung begriffen", sie war aber auch schon als anerkannt gute Wehr zu den Feuerwehrfesten in Aachen, Köln, Bonn und Trier eingeladen wor- den. Dieses Stiftungsfest war aber noch durch ein anderes Ereignis ausgezeich- net: die Gründung eines Kreisfeuerwehrverbandes. Zweck dieses Verbandes sollte es sein, sich gegenseitig zu helfen. Viermal im Jahr soll- ten die Delegierten zusammenkommen, einmal zum Feuerwehrtag, dessen Austragungsort wechselte. Dieser Tag wurde durch eine Sitzung des Ausschusses eingeleitet und fortgesetzt durch Vorführungen der einladen- den Wehr. Der Verband organisierte auch die Teilnahme von Wehrführern an Kursen der Feuerwehrschule Koblenz. Gegründet wurde der Verband durch die Wehren Burbach, Birresborn, Densborn, , Plütscheid, , Prüm, Schönecken, Schüller, und Stadtkyll. Vor dem 1. Weltkrieg waren sechs bis sieben Tag- und zwei Nachtübungen vorge- sehen. An Weihnachten feierte man ein großes Fest, man hatte neben den Aktiven schließlich 250 inaktive Mitglieder, die ein wenig darauf speku- lierten, auf ihrem letzten Weg von der Feuerwehr mit Fahne begleitet zu werden.

Übung der Feuerwehr Prüm im Jahr 1911

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Foto: Altenburg 1911 bekam die Wehr eine mechanische Leiter, so dass sie bei Kriegsbeginn neben dieser, eine große und eine kleine Spritze, sowie einen Zubringer besaß. 1912 übernahm A. Theisen die Führung der Wehr bis 1916. Dann wurde er von H. Fuchs abgelöst, der 1919 die Führung an Peter Manderscheid übergab. Noch brauchte man zum Transport Pferde, die aber ab 1925 durch Lastwagen ersetzt wurden. Sehr oft musste die Prümer Wehr ihre Unterkunft wechseln. Zunächst war sie auf dem "Urdeler" untergebracht, dann im Haus Stadtfeld, dann zog man in den Beckmannschen Bau neben der Abtei (ehemaliger Gerbereibau), bis Kriegsende war man im städ- tischen Bau am Klosterhof - Ecke Ritzstraße, in den man 1925/26 gezogen war. In die- sem Bau, der bereits über einen Schlauchtrockenturm verfügte, waren im Obergeschoss Räume mit Schlafgelegenheiten für die Feuerwehrleute, die in den letzten Kriegsjahren dort

7 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm ständig rund um die Uhr Dienst hatten. Nach dem Kriegsende ging man wieder in den Beckmannschen Bau, bis man 1953 in die neue Unterkunft in der Teichstraße einziehen konnte. Während des 1. Weltkrieges versuchte man überall Jugendfeuerwehren mit jungen Männern im Alter von 15-17 Jahren aufzubauen. Vielfach besorg- ten dies die Lehrer. Weitbekannt war die 64 Mann starke Jugendwehr in . Den Krieg hat Prüm ohne Feuer überstanden, nun konnte man an den weiteren Ausbau gehen. Wehrführer wurde jetzt Peter Manderscheid. Die Wehr setzte sich jetzt zusammen aus:

1 Branddirektor mit Stellvertreter 3 Brandmeister, 1 Ehrenbrandmeister 3 stellvertretende Brandmeister 4 weitere Abteilungsführer 3 Löschzüge: 1. Zug: Steiger und Hydrantenabteilung 2. Zug: Spritze, Zubringer, mechanische Leiter 3. Zug: Motorspritze, Steigerabteilung

Die Zeit der Pompiers und Sappeurs war vorbei.

1926 übernahm die Feuerwehr den Musikverein. Schon vorher hatte die Wehr ein Trommlercorps, das aus drei Trommlern und drei Pfeifern bestand. Dieses Corps blieb bis zum 2. Weltkrieg bestehen. Während der Feuerwehrübungen probte die Musik in der Held und zog dann nach der Übung mit der Wehr durch die Stadt. Bei der großen Schlussübung war die Musik natürlich auch dabei. Die Weih- nachtsfeier im Kaiserhof war ein großes Ereignis für die gesamte Stadt. Im Notfall beteiligten sich die Musikanten beim Absperrdienst. Nach Kriegsende hatte man Feuerwehrkapelle 1929 neben dem Landratsamt

8 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm einen zweiten Übungsturm aufgebaut, 1923 einen dritten hinter der Bäckerei Löwen. Um bei Bränden schneller wehren zu können, wurden im Laufe der Zeit drei Löschdepots angelegt und zwar im Schuhhaus Büchel (Hindenburgstraße), im Kaufhaus Niesen (Tiergartenstraße) und in der Schreinerei Regnery (Oberbergstraße). Jedes Depot war ausgestattet mit Standrohr, Schlüssel und 40 m Schlauch. 1927 hatte man endlich eine eigene "Feuerwache", die noch im gleichen Jahr eine Motorspritze aufnahm. Zwei Jahre später ertönte in der Spiegelstraße zum ersten Mal eine Sirene, ausgelöst von der Feuerwehr. Als man 1930 auch noch die ersten Sanitäter hatte - es waren im Winter 1930/31 insgesamt 74 Leute aus etlichen Wehren der Umgebung von Dr. Könen und Kreisobersekretär Mauer ausgebildet worden, schien die Prümer Wehr komplett. 1932 starben kurz hinter- einander Branddirektor Peter Manderscheid, Brandmeister J. Regnery und der 2. Kapellmeister L. Frings. Im gleichen Jahr übernahm Oberförster Theo Oswald die Wehr, die am 1.4.1933 86 aktive Mitglieder, davon 20 Mu- siker, und 243 inaktive Mitglieder zählte. Dazu Ehrenzeichen für 25jährige Feuerwehrdienstzeit kamen noch 12 Sanitäter. aus dem Jahr 1932 Inzwischen war auch der Kreisfeuerwehrverband gewachsen, er zählte 44 Wehren mit 1.438 Mitgliedern. Das Netz der Wehren im Kreis Prüm war inzwischen recht dicht geworden, wie die folgende Auflistung zeigt: Auw, , , Büdesheim, , , Duppach, Gondelsheim, , Grosslangenfeld, Hermespand, Hollnich, Kopp, , Lünebach, Mürlenbach, , Oos, Obermehlen, Reuth, , , , Steffeln, , Weinsheim, , , Waxweiler und - hier hatte sich trotz Grenzziehung nichts geändert - St. Vith.

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50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Prüm Von der "Freiwilligen Feuerwehr" zur "Technischen Hilfspolizeigruppe"

Der Regierungswechsel vom 30. Januar 1933 sollte auch für die Feuerwehren eine Wende bringen. Das 50. Stiftungsfest konnte die Prümer Wehr vom 24. – 26. Juni noch ohne entscheidende Veränderungen feiern, doch waren im Festausschuss schon die "neuen Kräfte" zu finden: der NS- Ortsgruppenleiter und der NS-Kreisleiter. Allerdings durfte der Kreisführer des "Stahlhelms" auch noch dabei sein. Man besuchte noch geschlossen den Gottesdienst in der Kirche!

Aktive Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Prüm 1933

Erster Löschzug Brandmeister: Nikolaus Zweibrücken Stellvertreter: August Hohn Abteilungsführer: Joh. Hillesheim Stellvertreter: Nikolaus Ehlen, Th. Gönnersdorf Wehrmänner: Jak. Regnery, Matth. Meyer, Anton Trost, Nik. Hohn, Peter Dietzen, Paul Friedrichs, Wilh. Pfeil, Franz Spanier, Oskar Hohmann, Simon Büchel, Gerh. Kaufmann, Peter Jungen.

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2. Löschzug Brandmeister: Peter Niesen Stellvertreter: Fritz Thome Abteilungsführer: Peter Trost Stellvertreter: Heinr. Kleusch, Max Arens, Jos. Nicolet Wehrmänner: B. Leonardy, N. Hohn, L. Inselberger, J. Hahn, P. Schmitz, P. Scholz, G. Heinen, N. Frantz, P. Kammers, K. Regnery, J. Rauen, J. Inselberger, J. Meyer, L. Auw, J. Scholz, J. Schloßmacher, F. Schaaf, F. Clasen, N. Heinz, F. Lützenkirchen, M. Boos, J. Schloßmacher.

3. Löschzug Brandmeister: P. Deppe Stellvertreter: H. Inselberger Abteilungsleiter: K. Koch Stellvertreter: P. Benzerath, Hans Regnery Wehrmänner: L. Biwer, J. Wolwert, H. Eigner, P. Ritter, H. Boden, J. Regnery, M. Fischbach, J. Heinen, N. Juli, N. Hahn, M. Weiskopf, A. Reuter.

Sanitätskolonne Führer: P. Mauer Stellvertreter: M. Arens Sanitäter: G. Kaufmann, P. Trost, P. Jungen, H. Regnery, N. Ehlen, J. Heinen, P. Schmitz, B. Leonardy, T. Büchel, J. Scholz, H. Boden. Musikkapelle Kapellmeister: Th. Schlemmer Aktive: N. Kolling, M. Thome, N. Neven, F. Illies, M. Regnery, P. Trost, M. Reuter, J. Kolling, M. Weber, W. Reuter, A. Enders, N. Hahn, F. Simon, J. Inselberger I., K. Regnery, J. Kolling, C. Benzerath.

Die "Freiwilligen Feuerwehren" waren bis 1934 überwiegend nicht rechts- fähige Vereine, die in ihrer Gemeinde freiwillig den Feuerschutz und wei- tere Hilfeleistungen übernommen hatten. Sie bildeten in der Regel Verbände in den Kreisen und diese waren wieder zu Provinzial- oder Landesfeuerwehrverbänden zusammengeschlossen. Verschieden und bunt

11 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm waren die Uniformen, uneinheitlich das Gerät. Der Feuerwehrmann war immer Idealist und zur Improvisation bereit. Vornehmlich Arbeiter und Handwerksmeister stellten sich in den Dienst der guten Sache und bis 1933 hatten die Wehren stets den erforderlichen Nachwuchs. Doch dann mach- te sich ein dauernder Mannschaftsmangel bemerkbar und bald gab es hier und da offene Fehden zwischen Feuerwehr und SA. Da man den Wehren vorwarf, sie seien unsoldatisch in ihrer Haltung, wurde ihr Dienst strenger und statt im zweiwöchigen Rhytmus musste jetzt wöchentlich Dienst getan werden, verbunden mit Exerzierdienst. Diese Erscheinung ging auch nicht an der Prümer Wehr vorbei. Bisher soll- ten die Feuerwehren politisch neutral sein, jetzt nahm die Partei verstärkt Einfluss. Im Dezember 1933 wurde das "Preußische Feuerlöschgesetz" ver- öffentlicht, das die Berufs- und freiwilligen Feuerwehren der Ortspolizeiverwaltung unterstellte. Die Wehrführer wurden jetzt im Auftrage des Landrates tätig. Sie trugen Pistolen und hatten Polizeigewalt. Die Uniformen wurden einheitlich gestaltet. Die Farbe war blau, nur die Uniformspiegel unterschieden sich. Vorhandene Fahrzeuge wurden dun- kelgrün umlackiert. 1937 wurde der Bestand der freiwilligen Wehren redu- ziert. Für die Prümer Wehr brachte das Jahr 1937 nicht nur neue Reglements, sondern auch ein neues Löschfahrzeug Marke "Mercedes", das für 8 Mann Besatzung und im Heck eingeschobener Tragkraftspritze mit ca. 800 lt/min. Förderleistung und den notwendigen Gerätschaften ausge- legt war. Bei dessen Indienst- stellung hatte wohl niemand an die unsagbare schwere Zeit des zweiten Weltkrieges gedacht, in der dieses Fahrzeug zahlreiche Einsätze fahren mus- ste, bis es dann erst später 1955 ausgemu- stert wurde. Man ließ übrigens der Prümer Wehr die Bezeichnung "Städtische Freiwillige Feuerwehr", doch machte eine sonst recht nette Mitgliedskarte von 1942 für Inaktive Mitglieder darauf auf-

12 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm merksam, wie der Staat organisiert war. Es gab keinen Vorstand, sondern einen "Führerrat", ganz nach Vorschrift. Im November 1938 erschien abermals ein neues Feuerlöschgesetz, wonach die "Freiwilligen Feuerwehren" nur noch "technische Hilfspolizeitruppen" waren. Im gleichen Jahr wurde auf Weisung des Innenministers der "Deutsche Feuerwehrverband" (DFV) aufgelöst. Der 2. Weltkrieg kam für die meisten Wehren überraschend, sie waren nicht darauf vorbereitet. Ab Januar 1940 hatte man den einzelnen Wehren wieder ihr "Innenleben" zurückgegeben, um ihre Freiwilligkeit anzuregen und zu erhalten. Doch verloren sie im Laufe des Krieges gut die Hälfte aller wehrdienstleistenden Mitglieder. Alleine in Prüm waren 16 Feuerwehrmitglieder zu Tode gekommen. Den Verlust musste man durch Neuwerbung und Dienstverpflichtungen auffangen. In den Städten, auch hier in Prüm, wurde die Hitlerjugend herangezogen. Da in Prüm der Mannschaftsbestand noch zu gering erschien, rief man junge Frauen zum Feuerwehrdienst ein. Diese waren dann voll in den Dienst eingeordnet. Ab 1943 konnte man von einer Frauenfeuerwehr sprechen, der Branddirektor Oswald und 1. Brandmeister Spanier vorstanden. Sie bestand aus zwei Gruppen mit je 11 Mitgliedern. Von den jungen Feuerwehrfrauen sind heute noch namentlich bekannt: Kathi Schwind, Luise Nahrings, Anneliese Raskopp, Lisbeth Thome, Anni Jungen, Martha Arimond, Marlis Bier und Margret Sieberger. Eine geringe Zahl von männlichen Feuerwehrmitgliedern, welche zum Teil vom Wehrdienst freigestellt worden waren, und einige Jungen der Hitler- Jugend ergänzten in diesen schweren Jahren die Frauenfeuerwehr. Selbstverständlich musste einer von den Jungen auch den Mannschaftswagen bei Einsätzen fahren. Als dann die Brandsirene immer mehr zum Auslösen des Fliegeralarms benutzt werden musste, installierte man zu den Wohnungen aller Feuerwehrmännern eine Weckerleitung, damit diese schnell erreichbar waren. Die Feuerwache mit Ausfahrt zur Ritzstrasse und zum Klosterhof musste ständig mit einer wechselnden Mannschaft belegt werden. Man schlief in zweigeschossigen Betten. Da bekanntlich der Prümer Raum ein starkes militärisches Aufmarschgebiet war, zum ersten für den Reichsarbeitsdienst, der in zahlreichen Barackenunterkünften im Schneifelgebiet wohnte und später dann für die Wehrmacht, brachte das zahlreiche Einsätze zum Löschen von Barackenbränden. Diese schlugen häufig auch zu Waldbränden um. In den Kriegsjahren leistete die Feuerwehr Prüm Erhebliches. So stürzte bei Rommersheim ein Flugzeug ab, es brannte in der Berufsschule, im

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Kölner Hof und in Fleringen. Die Frauenfeuerwehr wurde darüber hinaus noch zu Schanzarbeiten kommandiert. Eine besondere Gefahr für die Bevölkerung waren zu dieser Zeit die Tiefflieger, die jede Bewegung von kleinen Menschengruppen sofort angriffen. Hier musste die Feuerwehr Prüm bei Jabo-Beschuss der Bahnhöfe Gondelsheim und Willwerath hel- fend eingreifen. Als dann am 11. September um 10.30 Uhr der erste Granateinschlag aus Richtung Schneifel zu hören war, kam der Räumungsbefehl und damit auch das Ende der weiblichen Feuerwehr. Entgegen allen Dienstanweisungen benutzte man den Mannschaftswagen bei Annäherung der alliierten Kriegsfront, um noch Bürger aus Prüm in Richtung Büdesheim-Gerolstein zu evakuieren - trotz ständiger Tieffliegerangriffen. Der Feuerwehrwagen wurde dann in Altenkirchen der dortigen Kreisverwaltung zur Verfügung gestellt. Prüm war bevorzugtes Ziel der Alliierten geworden. Pfingsten 1944 wurde erstmals der Bahnhof mit Bordwaffen beschossen, dann wurde die Ziegelei in Niederprüm angegriffen, es folgten verlustbringende Angriffe auf Eisenbahnzüge. Vom 16. September bis 16. Dezember lag die Stadt dauernd unter Beschuss, der erheblichen Schaden anrichtete, wenn auch viele Häuser aufgrund ihrer festen Bauweise überraschend widerstandsfä- hig waren. Am 23. Dezember flogen Bomberverbände von 16 bis 18 Uhr achtmal Prüm an und belegten die Stadt, wie alle Bahnhofsorte des Aufmarschgebietes links des Rheins, mit schweren Sprengbomben. In der Nacht und am folgenden Tage erfolgten neue Angriffe, die Stadt versank in Schutt und Asche, es brannte an allen Enden. Diesem Inferno konnte keine Feuerwehr etwas entgegensetzen. Im Januar 1945 lag die Stadt dann wieder unter Artilleriebeschuss. Ende Februar wurde auch das Abteigebäude, das vor- her schon Bombentreffer abbekommen hatte, ein Raub der Flammen. Am 2. März folgten neue Angriffe aus der Luft. Ein neuer Bombenteppich zerstörte die Stadt vollends.

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Nach Kriegsende Nur wenige Bewohner waren in der Stadt zurück- geblieben, an löschen war nicht zu denken, selbst wenn die Frauenfeuerwehr fortbestanden hätte. Von 496 Häusern beziehungs- weise Wohngebäuden, waren 350 ganz oder teil- weise zerstört. Total zerstört waren das Krankenhaus, das Konvikt, die Ortskrankenkasse, die Post, die Bahnmeisterei, das Katasteramt, selbst die Feuerwache im Klosterhof war ein Trümmerhaufen, alle Gaststätten - ganze Straßenzüge standen nicht mehr. Der Zerstörungsgrad lag bei 80 Prozent. Nach dem Einmarsch der Amerikaner wurden die freiwilligen Feuerwehren für die Sicherheit der Städte verantwortlich gemacht. Doch war dieses Vorhaben fast unmöglich, da zum einen die Leute fehlten, zum anderen die Feuerwehrgeräte unter einem Trümmerberg begraben lagen. Die mechanische Leiter lag zerstört vor dem ausgebrannten Haus Biwer am Hahnplatz. Das Löschfahrzeug war noch nicht aus dem Westerwald zurück gebracht worden. Erschwert wurde die Arbeit der Feuerwehr durch eine Verfügung vom 4. Dezember 1946, die den Mannschaftsbestand begrenzte. Theo Schlemmer leitete die Wehr von nun an. Alle Wehrmänner über 50 Jahre waren zu entlassen, eine Aktion, die von den französischen Behörden überwacht wurde. Ein Versammlungsverbot wurde ausgespro- chen. Dabei wurde die Feuerwehr laufend gefordert, besonders im Jahr 1947, als ein Anwesen in Fleringen bei -27 0 C Kälte zu löschen war. Im gleichen Jahr entstanden Großfeuer in der Mühle von , in Kobscheid und in Daleiden. Alle diese Einsätze mussten bei schlechtesten Straßen, die von Granat- und Bombeneinschlägen umgepflügt worden waren und weiteren Nachkriegserschwernissen bewältigt werden.

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Eine besondere Gefahr bestand bei der Feuerbekämpfung von Wald- und Ödlandflächen, hier war das Schneifelgebiet stark vermint. Die roten Warnfähnchen standen gottlob stets auch dort, wo ein Feuerwehrmann zum Einsatz kam, so dass keiner zu Schaden kam. Explodierende Munition war bei der großen Hitze stets an der Tagesordnung. Im Dezember 1947 erforderte die Bekämpfung des Treibeises auf der Prüm harte Arbeit. Bei strengem Winter waren die Eisschollen auf eine Dicke von über 40 cm gewachsen. Bei dem erwarteten Abgang blieben diese bei Hochwasser an den zerstörten Brückentrümmern an der Ritzstraße hängen, das Wasser überflutete dann die Ritzstraße bis zum Hause Regnery. Noch vor Verkündung des Grundgesetzes trat ein neues Gesetz für die Feuerwehr in Kraft: Jede Gemeinde hatte eine ihren Verhältnissen ent- sprechend ausgerüstete Feuerwehr aufzustellen und zu unterhalten. Feuerwehrpflichtig waren in der Regel alle diensttauglichen männlichen Einwohner mit Ausnahme bestimmter Berufsgruppen. Die Prümer Feuerwehr bestand längst wieder, sie zählte 30 Mann, als erneut Unheil über die Stadt hereinbrach.

Die Katastrophe - 15. Juli 1949 Am 15. Juli 1949 gegen 20.30 Uhr explodierten mehr als 500 Tonnen Sprengstoff. Auf Veranlassung der Besatzungsmacht war dieser auf dem weiten Schlachtfeld der Eifel zusammengefahren worden und bestand und aus Munitipp, Minen und TNT. In einem von Westwallarbeitern gebauten großen, mit Lastwagen befahrbaren, ausbetonierten Stollen am Kalvarienberg war der Sprengstoff eingelagert worden. Die Ursache der Explosion ist bis heute nicht geklärt. Ehemalige Kriegsgefangene aus dem Ostblock wurden von der Besatzungsmacht als Bewacher die- ses, für die Stadt Prüm so unheil- vollen Munitionslagers eingesetzt. Doch hier der Bericht eines Prümer Feuerwehrmannes: Ein heißer Sommertag ging zu Ende, da schlug die Brandglocke der evangelischen Kirche Alarm. Erst jetzt wurde man auf eine schwarze Rauchsäule aufmerksam,

16 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm die über dem Kalvarienberg stand. Das alte Feuerwehrfahrzeug war gera- de in Reparatur, als Ersatz nahm man einen alten Funkwagen, der noch von der Wehrmacht stammte und als Rot-Kreuz-Wagen diente und fuhr mit dem wenigen Löschgerät, das man hatte, auf den Berg. Hier war nichts zu machen, der Qualm quoll aus allen Schächten. Polizeikommissar Meier ließ niemand an die Gefahrenstelle, er bat die Feuerwehr, die Stadt zu alar- mieren und zu evakuieren. Man fuhr zurück, Feuerwehr und Polizei gaben Alarm. Der Wehrmachtswagen wurde entleert und mit Tragen ausgestattet, sodann wurde für das Rote Kreuz gefahren: Leute aus dem Krankenhaus und Kinder nach Walcherath, alte Leute und Patienten nach Rommersheim, bei der dritten Fahrt ging der Kalvarienberg hoch. Die Feuerwehr konnte dabei nichts tun, das heißt doch, denn sie sorgte für die Evakuierung.

250 Häuser wurden erneut zerstört oder beschädigt. Aber da es nicht brannte, kehrte auch die angerückte Trierer Feuerwehr unverrichteter Dinge zu ihrem Standort zurück. Alle Aufräumungs- und Bergungsarbeiten wurden durch das Militär mit schwerem Gerät durchgeführt. Handwerker aus dem ganzen linksrheinischen Gebiet wurden zusammengezogen, um die Stadt bis zum Winter wenigstens provisorisch wieder bewohnbar zu machen. 1950 übernahm dann Wilhelm Selbach jr. die Wehrführung in einer schwierigen Zeit nach dem Krieg und der Explosionskatastrophe.

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70 Jahre Freiwillige Feuerwehr Prüm 1953 - Prüm erholte sich langsam - feierte man den 70. Geburtstag der Prümer Feuerwehr, zugleich den 3. Kreisfeuerwehrtag des Kreises Prüm nach dem Kriege.

Aktive Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Prüm 1953

Bürgermeister Benger, Chef der Wehr Selbach Wilhelm jr., Kommandant Inselberger Heinrich, Ober-Brandmeister Spanier Franz, Brandmeister Boden Hans, Löschmeister und Gerätewart Büchel Theo, Löschmeister und Führer der Sanitätskolonne Jakoby Hans, Schriftführer Wolff Philipp, Kassierer

Heinen Gerhard, Dietzen Peter, Grewenig Philipp, Biwer Leopold, Inselberger Heinz jr., Schlemmer Wilhelm, Holz Ludwig, Nikolet Walter, Dietzen Hilarius, Dietzen Valentin, Hohn Quirin, Henry Heinrich, Mai Fritz, Schellen Anton, Loose Georg, Lauer Franz, Nahrings Josef, Meier Helmut,

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Juli Herbert, Hein Wilhelm, Duwinage Charles, Welling Josef, Thome Bernhard, Rosenow Horst, Endres Günther, Peters Paul, Nahrings Franz, Bastuck Heinz, Jary Kurt.

Neu war das Feuer- wehrgerätehaus, das in der Teichstraße errichtet wurde, neu eine Motorspritze, neu eine Fahne, ent- worfen von dem Künstler Hermann Michels aus Prüm. Sie zeigt, wie sollte es an- ders sein, den Schutz- patron der Feuerwehr, den Heiligen Florian. Als guter Schutz- Bild oben: Einweihung Feuerwache Teichstraße am patron, in Sandstein 20.06.1953 Bild unten: Die neue Motorspritze gemeißelt, sorgt er stets an den Feuerwehrtoren für eine gesunde Rückkehr von all den Einsätzen – bis zum heutigen Tage. Das Feuerlöschfahrzeug von 1937 lebte immer noch, es hatte, wenn auch in keinem guten Zustand, den Krieg überstanden. Vielfach war es über- fordert, da es gebaut für eine Last von eineinhalb Tonnen, oft mit mehr als drei Tonnen beladen wurde, einschließlich Mannschaft. Kein Wunder, dass es zuweilen auf der Strecke blieb, so bei einem Einsatz nach , als es nur bis Schönecken kam. Die Mannschaft musste mit dem ganzen Gerät auf einem Lastwagen den Einsatz in Bitburg zu Ende führen. 1955 wurde dann ein neues Tank- löschfahrzeug mit 3000 ltr. Wasser der Prümer Wehr übergeben. Dieses Fahrzeug stärkte die Schlagkraft im weiten Einsatzbereich der Feuer- wehr Prüm erheblich.

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Die erfolgreiche Prümer Gruppe bei den Feuerwehr-Landeswettkämpfen 1965 auf dem Hof der Landesfeuerwehrschule Rheinland-Pfalz in Koblenz In der Ausbildung stand die Feuerwehr Prüm richtungweisend für den gesamten Kreis Prüm. So konnte sie 1965 und 1966 bei den Feuerwehr- Landeswettkämpfen den 9. bzw. 10. Platz vor bedeutend größeren Feuerwehren des Landes Rheinland-Pfalz erkämpfen. Vorausgegangen waren die Entscheidungen auf Kreisebene, die sie alle für sich verbuchen konnte. Das Jahr 1967 brachte eine Erweiterung der Feuerwache, die durch die Anschaffung eines weiteren Unfallhilfsfahrzeuges und einer Anhängeleiter von 21 m erforderlich wurde. Ebenso 1967 löste Herbert Juli seinen Vorgänger Albert Gören als Wehrführer ab; dieser hatte der Wehr seit 1965 vorgestanden. Gleichzeitig wurde Heinz Bastuck zum stellvertre- tenden Wehrführer ernannt. Ein weiteres Ereignis kennzeichnet das Jahr 1967. Die Feuerwehr Prüm begann mit ihren Kollegen aus der Schwesterstadt Monthermé eine Freundschaft. Was von den großen Staatsmännern Konrad Adenauer und Charles de Gaulle auf den Weg gebracht war, wurde hierdurch praktisch gelebt. Eine echte Völkerverständigung zwischen den Menschen, ohne große Politik, wurde in die Tat umgesetzt. Nach den nicht zu umgehenden Anfangsschwierigkeiten, insbesondere durch die großen Sprachbarrieren, hat sich nun nach all den Jahren eine starke Freundschaft gefestigt. Zahlreiche Zusammenkünfte, hüben wie drü- ben, gemeinsame Übungen und Feuerwehrveranstaltungen haben eine

20 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm kameradschaftliche Partnerschaft wachsen lassen, die bis zum heutigen Tage besteht; dies nicht nur in glücklichen Zeiten. Als keine zehn Jahre nach Beginn der Freundschaft, im August 1976 bei den großen wochen- langen Waldbränden in den Ardennen, bei denen mehr als 1.000 Hektar Wald verbrannt sind, der erst 16 Jahre alte Feuerwehrkamerad Jean-Pierre Tristant aus Monthermé im Einsatz auf tragische Weise ums Leben kam, war es selbstverständlich, dass eine Delegation der Prümer Wehr an den Trauerfeierlichkeiten und der Beisetzung in Monthermé teilnahm und den französichen Freunden in ihrer Trauer beistand. Die jährlichen Treffen, wechselnd in Prüm und Monthermé, festigen die Verbundenheit der Feuerwehrkameraden. Freundschaften haben nur dann Bestand, wenn sie stetig gepflegt werden. Hierbei zeigen sich die Wehrmänner, die die Freundschaft Die Feuerwehrkameraden aus Monthermé 1987 zu Gast in Prüm seinerzeit besiegelten, auch heute noch als beste Vorbilder für die jungen Feuerwehrkameraden und leisten somit einen vorbildlichen Beitrag zur gelebten Völkerverständigung. Die 70er Jahre brachten eine Fülle von Veränderungen im kommunalen wie im technischen Bereich. Innerhalb kürzester Zeit wurde ein Schlauchwagen mit 1.000 m Schlauchmaterial, ein Gerätewagen Öl für alle Mineralöleinsätze, ein Löschfahrzeug LF8 schwer mit techni- scher Zuladung, ein Tanklöschfahrzeug TLF 16 mit Vorbau- Seilwinde und ein Unfall-Vorausfahr- zeug mit Rettungs- spreitzer angeschafft. Die Vervollständi- Die "Pompiers" vor der Feuerwache Monthermé 1994 gung von schwerem

21 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

Atemschutz, Säureschutzanzügen, sowie die Bereithaltung von Löschschaum fand in dieser Zeit statt. In der Alarmierung hatte sich vom Feuerhorn über die Brandglocke und Sirene doch ein erheblicher Wandel vollzogen. Ein Melde- und Rufsystem im UKW-Bereich war für die Feuerwehr nicht mehr zu entbehren. Alle Fahrzeuge wurden mit einer Feststation in der Feuerwache und untereinander mittels Funk verbunden. Feuerwehrleute tragen seither stets einen Meldeempfänger, um jederzeit, ohne Auslösen der Brandsirenen, einen stillen Alarm zu empfangen und in wenigen Minuten ausrücken zu können. Die drei in Prüm installierten Sirenen wurden mit einer Funk-Selektiv-Auslösung ausgestattet. Durch die Eingemeindung der Nachbarorte Niederprüm, Steinmehlen und Weinsfeld im Jahre 1970-1973 kamen diese Wehren zur Stadt Prüm. Als einzelne Löschgruppen behielten sie jedoch ihre Eigenständigkeit.

90 Jahre Freiwillige Feuerwehr Prüm Am 26. und 27. Mai 1973 feierte die Freiwillige Feuerwehr ihr 90-jähriges Stiftungsfest, verbunden mit dem 2. Kreisfeuerwehrtag des Kreises Bitburg- Prüm. Hierzu wurde eigens ein Festzelt auf dem Teichplatz errichtet. Kommersabend, Festakt, Alarmübung und Festzug durch die Stadt bilde- ten einen würdigen Rahmen des Jubiläums, das mit einem Konzertabend im Festzelt endete.

Foto: G. Pfingstmann 22 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

Aktive Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Prüm 1973

Juli Herbert, Wehrführer Bastuck Heinz, stellv. Wehrführer

Bastuck Helmut Krieg Eckehard Bielen Peter Kuhn Winfried Ehlen Alfred Lliteras Bartholome Ehlen Heinz Nahrings Franz Ensch Hans-Werner Peuß Bernhard Forst Siegfried Pfingstmann Jürgen Göbel Bernhard Reichertz Erich Haas Dieter Schaperdoth Hans-Josef Hahn Josef Schoden Hilarius Jaron Bernd Steffen Josef Jary Kurt Thurmann Jakob Klassen Wolfgang Wallesch Rudolf Klein Hans-Peter Wirkner Karl-Heinz Klein Karl-Heinz Zierden Manfred

Im Februar 1981 stand die Übergabe eines neuen Tanklöschfahrzeuges TLF 24/50 (Mercedes/Ziegler) durch den Landkreis Bitburg-Prüm an. Dieses Fahrzeug hat bis heute die Aufgabe, bei Großbränden und bei akutem Wassermangel die vorgehende Mannschaft zu unterstützen. Als Besonderheit ist auf dem Dach des Fahrzeuges ein Wasserwerfer mit einer Leistung von 1600 ltr/min angebracht. Keine Neuerfindung – "Schwanenhälse" gab es bereits, als die Spritzen aus Holz und Messing bestanden.

(Soweit auszugweise aus der Chronik zum 100-jährigen Jubiläum der Feuerwehr Prüm 1983 - recherchiert und verfasst von Franz-Josef Faas, Studienrat a.D. und Leiter des Prümer Museum - ergänzt von Manfred Schuler, Feuerwehr Prüm)

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100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Prüm Das 100. Gründungsfest feierte die Feuerwehr Prüm am 25./26. Juni 1983 in Verbindung mit dem 9. Verbandsgemeindefeuerwehrtag der Verbandsgemeinde Prüm. Neben einem Tag der offenen Tür in der Feuerwache Teichstraße hatten die Wehrmänner rund um Wehrführer Herbert Juli und mit fachkundiger Unterstützung durch Museumsleiter Franz-Josef Faas, eine große historische Feuerwehrausstellung im Heimatmuseum im Prümer Rathaus zusammengetragen. In einem Festkommers in der Stadthalle wurde das Jubiläum entsprechend gewür- digt. Der Sonntag stand ganz im Zeichen einer großen Schauübung an der Basilika, die von einem großen Publikum bestaunt wurde. Nach dem ein- drucksvollen Festumzug durch die Stadt, klang die Veranstaltung im Kreise zahlreicher Feuerwehrkameraden aus nah und fern gemütlich in der Stadthalle aus.

Aktive Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr im Jubiläumsjahr 1983

Herbert Juli, Wehrführer Heinz Bastuck, stellv. Wehrführer

Helmut Bastuck Winfried Kuhn Uwe Bastuck Bartholome Lliteras Lothar Bormann Franz Nahrings Jürgen Dietzen Gerd Olk Peter Dimmer Jürgen Pfingstmann Matthias Dressler Erich Reichertz Bernhard Göbels Horst Roden Hans-Josef Gören Hans-Josef Schaperdoth Josef Hahn Harald Reinhard Houscht Paul Schmitz Wolfgang Igelmund Manfred Schuler Bernd Jaron Ralf Spoo Kurt Jary Josef Steffen Rüdiger Juli Jakob Thurmann Hans-Gerd Kaufmann Franz-Josef Tipper Wolfgang Klassen Thomas Tix Karl-Heinz Klein Axel Tücks Herbert Krämer Manfred Zierden

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Jubiläumsimpressionen im Uhrzeigersinn: Die Jubelwehr – Totengedenken am Wendelshäuschen – Schauübung an der Basilika – Feuerwache Teichstraße

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Die historische Feuer- wehrausstellung hatte bei den Jubiläums- feierlichkeiten große Beachtung und Wertschätzung erfah- ren. Somit kam es nicht von ungefähr, dass die Prümer Feuerwehr mit dieser Ausstellung zum 1. Rheinland-Pfalz Tag 1984 nach Koblenz eingeladen wurde. Im Kurfürstlichen Schloss in Koblenz präsentierte die Feuerwehr voller Stolz ihre Ausstellung und fand auch hier besondere Anerkennung. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde die Ausstellung, die heute noch in Teilen im Prümer Museum im Rathaus der Verbandsgemeinde zu sehen ist, in Trier gezeigt. Für die besonderen Verdienste beim Aufbau der historischen Feuerwehrausstellung und der unermüdlichen Bemühungen, die Geschichte der Prümer Feuerwehr lük- kenlos zu recherchieren und zu dokumentieren, wurde Oberstudienrat Franz-Josef Faas von der Feuerwehr Prüm zum Ehrenmitglied ernannt. 1985 erhielt die Verbandsgemeinde Prüm eine Fahrzeugkomponente der Technischen Einsatzleitung (TEL) des Katastrophenschutzes im Landkreis Bitburg-Prüm. Die Freiwillige Feuerwehr Prüm stellte hierzu das entspre- chend geschulte Einsatzpersonal. Seit der Auflösung der TEL wird das Fahrzeug, ein Volkswagen Kombi, als Einsatzleitwagen (ELW 1) bei der Feuerwehr eingesetzt. Im Jahr 1986 ging für die Feuerwehr Prüm ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung. Schon seit vielen Jahren war die alte Feuerwache in der Teichstraße zu klein geworden. Hintereinander geparkte Einsatzfahrzeuge, beengte Umkleidebereiche für die Einsatzkräfte und unzureichende Schulungs- und Übungsmöglichkeiten hatten einen Neubau unumgänglich gemacht. Und nun war es soweit. Nach ungefähr dreijähriger Bauzeit konnte am 30. Mai 1986 die neue Feuerwache in der Tiergartenstraße ein- gewiehen und der Prümer Feuerwehr übergeben werden. Mit 890 qm Nutzfläche war hier eine moderne und funktionelle Feuerwache mit 9 Fahrzeugstellflächen, Einsatzzentrale, Umkleide- und Sanitärräumen, Küche, Schulungsraum und Dienstwohnung entstanden. Die Einweihung

26 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm wurde mit einem Festakt und einem Tag der offenen Tür entsprechend gefeiert. Die Prü- mer Bevölkerung und die Menschen aus dem gesamten Umland nutzten in großer Zahl die Gelegenheit, sich mit der Prümer Feuerwehr über diesen gelungenen Neubau zu freuen. Auszug aus dem Trierischen Volksfreund vom 3.6.1986

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Blick auf die Ehrengäste Staatsminister Böckmann bei der Schlüsselübergabe an Wehrführer Juli Am 21. April 1987 traf eine traurige Nachricht die Feuerwehr Prüm. Feuerwehrkamerad Kurt Jary war im Alter von 50 Jahren nach schwerer Krankheit ver- storben. Kurt Jary war bereits 1952 in die Feuerwehr Prüm eingetreten. Über mehrere Jahre war der beliebte Brandmeister zusätz- lich für die Feuerwehr Prüm als Gerätewart tätig. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung trugen ihn seine Feuerwehr- Kurt Jary † kameraden am 25. April 1987 in Prüm zu Grabe.

Im Mai 1987 wurde aufgrund der ste- tig ansteigenden Zahl der Unfälle, insbesondere auf der in unmittelbarer Nähe verlaufenden Autobahn A 60, ein Rüstwagen (RW 1) Mercedes/ Unimog vom Landkreis Bitburg-Prüm angeschafft und in Prüm stationiert. Somit war die Feuerwehr Prüm bei Technischen Hilfeleistungen nun ent- sprechend ausgestattet und konnte den stets wachsenden Anforde- rungen, gerade in technischer Hinsicht, gerecht werden. Der Rüstwagen wartet auf seine Auslieferung

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1988 kam es zu einer besonderen Begegnung. An einem Samstagnachmittag steuerten drei Männer aus Selfoss/Island, unterwegs aus Richtung Aachen kommend, ihren Wagen durch Prüm Richtung Basilika. Sie befanden sich auf einer Tour im Großraum Aachen, mit dem Auftrag, ein gebrauchtes Feuerwehrfahrzeug für die heimische Feuerwehr in Selfoss zu kaufen. Der Rückweg zum Flughafen Luxemburg führte sie durch Prüm. Nachdem sie die Prümer Feuerwache bereits eini- ge hundert Meter passiert hatten, drehten sie um und fuhren nochmal zurück. Die Zeit erlaubte es, hier mal kurz anzuhalten, schließlich hatten sie im Vorbeifahren dort einige Feuerwehrmänner bei der Arbeit gesehen. Die drei Isländer, Thor Vigfusson - Schuldirektor, sein Bruder Eggert Vigfusson - Chef der Feuerwehr Selfoss und Arny Tyrfingsson – Feuerwehrmann aus Selfoss, stellten sich den überraschten Prümer Feuerwehrkameraden vor. Thor Vigfusson tat dies in deutscher Sprache, denn andernfalls wäre eine Kommunikation wohl kaum zustande gekom- men. Voller Stolz präsentierten die Prümer Wehrleute, die natürlich sofort auch ihren Wehrführer Herbert Juli verständigt hatten, den isländischen Gästen die neue Feuerwache. Man plauderte noch ein wenig, tauschte Adressen aus und versprach, sich nicht aus den Augen zu verlieren. Zwischenzeitlich bereits in Zeitnot geraten, traten die Isländer ihre Weiterreise an. Aus dieser ersten Begegnung entstand dann eine wunder- bare Freundschaft. 1989 kam es zum ersten Besuch in Island.

Feuerwehrkameraden aus Selfoss und Prüm 1989 vor dem "Weißen Höfdi Haus" in Reykjavik - hier hatten 1986 die Präsidenten Gorbatschow und Reagan das Ende des kalten Krieges eingeläutet

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Die Feuerwehr Prüm flog auf die faszinieren- de Insel und erlebte unvergessliche Tage und Erlebnisse im Land der Geysire - organi- siert von den Selfosser Feuerwehrkameraden. Dieser ersten Reise folgte dann ein Gegen- besuch der Isländer in Prüm. Köln, Koblenz, Aachen, Trier, die Echte Freunde - Thor Vigfusson, Herbert Juli, Eggert Mosel, die schöne Eifel Vigfusson und Arny Tyrfingsson 1989 in Reykjavik rund um Prüm und (von rechts nach links) natürlich Prüm selbst - die Feuerwehrkameraden aus Selfoss zeigten sich ebenso begeistert. Aus diesen Begegnungen entstanden innige persönliche Freundschaften, die bis heute auch auf privater Ebene weiterhin intensiv gepflegt und gelebt werden. Insgesamt fünfmal besuchten sich die beiden Feuerwehren seit- her gegenseitig, zweimal in Selfoss und dreimal in Prüm.

In diesem Sommer, im Jubiläumsjahr 2008, ist die Feuer- wehr Prüm wieder nach Island eingela- den. Die Feuerwehr Selfoss hat eine neue Feuerwache bezogen; sicherlich Grund ge- nug die Reise anzutre- ten und dabei die tolle Freundschaft weiter zu vertiefen. Die Kameraden aus Selfoss beim Gegenbesuch 2004 in der Aachener Innenstadt

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Auch die isländischen Zeitungen berichteten ausführlich über diese tolle Partnerschaft

Doch wieder zurück ins Jahr 1992. Die neu geschaffene Bausubstanz in Prüm, das neue Krankenhaus am Kalvarienberg, das Altenheim in der Tiergartenstraße oder die Industrieansiedlungen im Prümer Land, machten die Anschaffung einer neuen Feuerwehrdrehleiter unumgänglich. Im Oktober ´92 wurde die neue Drehleiter "DLK 23/12" (Mercedes/Metz) an die Feuerwehr Prüm übergeben. Zu diesem großen Ereignis wurde wieder ein Tag der offenen Tür in der Feuerwache organisiert.

Im März 1993 wurde Bernd Jaron zum neuen stellvertretenden Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Prüm gewählt und ernannt. Der bisherige Stellvertreter Heinz Bastuck war ein Jahr vor seinem altersbedingten

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Ausscheiden, nach 26 Jahren als zweiter Mann, vorzeitig zurückgetreten, um seinem Nachfolger die Chance einer guten Einarbeitung zu geben.

Auszug aus dem Trierischen Volksfreund vom 31.3.1993

1994 wurde die Erstalarmierung der Feuerwehr, die seit vielen Jahren von der Polizeiinspektion Prüm durchgeführt wurde, zur DRK-Leitstelle nach Bitburg verlegt. Von nun an wurde die Feuerwehr, wie bereits Krankenwagen und Notarztwagen, zentral von Bitburg aus alarmiert. Im August 1995 nahmen Maschinisten der Feuerwehr Prüm erstmals an einem Fahrsicherheitstrainig für Einsatzfahrzeuge auf dem ehemaligen Flugplatz in Bitburg teil. Hier wurden insbesondere die Fahreigenschaften der Lkw`s in extremen Situationen auf Einsatzfahrten trainiert.

Dann ging bei der Feuerwehr Prüm eine Ära zu Ende. Nach nahezu 29 Jahren als Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Prüm schied Hauptbrandmeister Herbert Juli nach Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze am 16.12.1995 aus dem aktiven Feuerwehrdienst aus. Insgesamt fast 44 Jahre war Herbert Juli aktiv in der Prümer Feuerwehr tätig. In seiner langen Zeit als Wehrführer hatte er die Prümer Feuerwehr zu einer schlagkräftigen Mannschaft geformt, auf die sich die Bevölkerung

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in der Stadt und im gesamten Prümer Land stets verlassen konnte - nicht nur im Schadensfall. Stetig hat er daran gearbeitet, den Leistungsstand der Wehr zu verbessern. Unermüdlich forderte er den Entscheidung- strägern in den politischen Gremien aktuel- le, leistungsstarke Einsatzgerätschaften ab - auch in wirtschaftlich schweren Zeiten - immer das Wohl und den Schutz der ihm anvertrauten Bevölkerung im Blick. So war es auch nicht verwunderlich, dass auf der Abschiedsfeier in der Prümer Feuerwache zahlreiche Worte des Dankes und der Anerken- nung gesprochen wurden. Bürgermeister Söhngen, Stadtbürgermeister Krahwin- kel, Kreisfeuerwehrinspekteur Hilden, Wehrleiter Hahn und viele Führungs- kräfte der benachbarten Feuerwehren würdigten die Verdienste von Herbert Juli, für den die Feuerwehr Prüm ein bedeutender Bestandteil seines Lebens war und bis zum heutigen Tage noch ist. Eine Abordnung der Feuerwehr Monthermé, angeführt vom ehemaligen

Wehrführer Pascal de Angelo, gratu- lierten ebenso wie die Delegation aus Selfoss - Island, für die Thor Vigfusson bewegende Worte sprach. Die Kameraden der Feuerwehr Prüm bedankten sich auf eine besondere Art und Weise bei ihrem scheidenden Wehrführer. Herbert Juli wurde von seiner

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Mannschaft zum ersten Ehren-Wehrführer in der Geschichte der Feuerwehr Prüm ernannt. Nach der Verabschiedung von Herbert Juli wurde Bernd Jaron zum 13. Wehrführer der Feuerwehr Prüm und Bartholomè Lliteras zu seinem Stellvertreter gewählt und bestellt.

Auszug aus dem Eifel Journal Prüm vom 21.12.1995 und der Prümer Rundschau, Ausgabe 52/1995

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Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

1883 - 1894 Moritz Alff 1894 - 1899 Albert Nels 1900 - 1907 Ernst Hoffmann 1907 - 1912 C. Schwarz 1912 - 1916 A. Theisen 1916 - 1919 H. Fuchs 1919 - 1932 Peter Manderscheid 1932 - 1944 Theo Oswald 1946 - 1950 Theo Schlemmer 1950 - 1965 Wilhelm Selbach jr. 1965 - 1967 Albert Gören 1967 - 1995 Herbert Juli, seit 1995 Ehren-Wehrführer seit 1995 Bernd Jaron

Im September 1996 fand die Delegiertenversammlung des Landesfeuer- wehrverbandes Rheinland-Pfalz in Prüm in der Stadthalle statt. Die Veranstaltung wurde von der Feuerwehr Prüm und dem Landesverband gemeinsam organisiert und stellte eine gute Werbeplattform für unsere Stadt dar. Zahlreiche Delegierte aus dem gesamten Land sprachen sich lobend über die gelungene Veranstaltung aus. Ein Jahr später, im September 1997, richtete die Feuerwehr Prüm, gemeinsam mit den Feuerwehrkameraden aus Weinsfeld, Steinmehlen und Niederprüm den 8. Kreisfeuerwehrtag des Landkreises Bitburg-Prüm in Prüm aus. Dies hatte seinen besonderen Grund. Galt es doch den langjährigen Wehrleiter der Verbandsgemeinde Prüm, Josef Hahn, seit vielen Jahren darüberhinaus Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Prüm, zu verabschieden. Josef Hahn, weit im Prümer Land bekannt und geschätzt, hatte die gesetzliche Altergrenze erreicht und wurde so im angemessenen Rahmen verabschie- det. Die Feuerwehr Prüm hatte für zwei Tage ein ansprechendes

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Programm in der Mehrzweckhalle im Ausstellungsgelände organisiert. Nach einem Musik- und Tanzabend am Samstag, folgten sonntags eine Fachtagung, eine Schauübung sowie ein großer Festumzug. Mit dem Festakt in der vollbesetzten Halle endete nicht nur ein erfolgrei- cher Kreisfeuerwehrtag, sondern auch die Dienstzeit von Wehrleiter Josef Hahn. Gleichzeitig wurde Reinhard Houscht, ebenso ein Prümer Feuerwehrmann, in das Amt des Wehrleiters der Verbandsgemeinde Prüm eingeführt. Am 1. Januar 1998 wurde Reinhard Houscht zum stellvertre- tenden Kreisfeuerwehrinspekteur (KFI) des Landkreises Bitburg-Prüm ernannt. Im März des Jahres wurde mit dem erforderlich gewordenen Anbau einer neuen Atemschutzwerkstatt an der Prümer Feuerwache begonnen. Mit einer Nutzfläche von 25 qm entstand eine Werkstatt, die den neuesten Anforderungen entsprach. Hier werden seitdem die Atemschutzgeräte aller Wehren der Verbandsgemeinde Prüm nach neue- stem technischen Stand gewartet, gepflegt und geprüft. Neues Löschfahrzeug in Dienst gestellt

Auszug aus dem Eifel Journal Prüm vom 20.5.1998 36 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

Im Mai 1998 wurde das mittlerweile in die Jahre gekommene Tanklöschfahrzeug TLF 16 durch ein modernes Löschgruppenfahrzeug "LF 16/12" (Mercedes/Metz) ersetzt. Aus diesem erfreulichen Grund wurde wieder ein Tag der offenen Tür in der Feuerwache veranstaltet, um auch der Bevölkerung die Gelegenheit zu bieten, sich über den Leistungsstand, die technischen Einrichtungen und die Aufgaben der Feuerwehr zu infor- mieren. Das bis dahin bei der Prümer Feuerwehr stationierte Löschgruppenfahrzeug "LF 8" wurde an die Kameraden der Stützpunktfeuerwehr Bleialf abgegeben und kommt seither dort zum Einsatz. Im Februar 1999 wurde die tatsächlich schon lange praktizierte Zusammenarbeit der Feuerwehren über Ländergrenzen hinweg gefestigt, nachdem es bereits in den fünfziger Jahren gemeinsame Hilfeabkommen mit Belgien gegeben hatte. Von den zuständigen Verwaltungen wurde ein Vertrag über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den Feuerwehren St. Vith und Büllingen in Belgien unterzeichnet. In dem Zusammenhang ist auch die jahrelange gute Zusammenarbeit mit der auf der Schneifel stationierten US Air Force und deren Feuerwehr zu erwäh- nen.

Auch mit den Amerikanern gab es gemeinsame Hilfeabkommen, die bei jedem Kommandanten- wechsel erneuert wurden. Die Feuerwehr des Stützpunktes auf der Schneifel unterstützte oft die deutschen Feuerwehr- kameraden, ins- besondere bei großen Gebäude- Auszug aus dem Trierischen und Waldbrän- Volksfreund vom 20.8.1985 den.

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Den Jahreswechsel ins neue Millenium verbrachten einige Feuerwehrmänner der Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ) Prüm in der Feuerwache. Trotz aller Vorbereitungen konnte letztlich niemand sicher sein, ob alle technischen Einrichtungen, Funk und Computer 2000-fähig waren. Mit den erforderlichen Notstromaggregaten ausgerüstet, harrte eine FEZ-Mannschaft in der Feuerwache der Dinge, die da kommen sollten. Eine weitere Gruppe war in Rufbereitschaft versetzt worden. Einzugreifen brauchten die Feuerwehrleute glücklicherweise jedoch nicht - alles verlief ohne Probleme, wie vorhergesagt. Immer häufiger werdende Unfalleinsätze, mit stetig steigenden Anforderungen an die Technik und die Rettungsgerätschaften, aber auch an das Wissen der Feuerwehrleute, erforderten weiteres Handeln. So wurde am 20. Mai 2000 ein neuer Vorausrüstwagen "VRW" (Toyota) an die Feuerwehr Prüm übergeben. Damit wurde der alte "Ford Granada", der über viele Jahre bei unzähligen Verkehrunfällen gute Dienste erfüllt hatte, aber längst nicht mehr dem technischen Wettlauf folgen konnte, ersetzt und ausgemustert. Mit dem neuen Fahrzeug war die Prümer Feuerwehr wieder auf dem aktuellsten Stand der Rettungs- und Bergungstechnik, die seither schon wieder vielen Menschen gegenüber hilfreich eingesetzt wer- den konnte.

Foto: Hans Bonefass 38 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

Mit Wirkung zum 1. Februar 2001 wurde die Leitstelle beim DRK in Bitburg abgeschaltet und die neue integrierte Leitstelle bei der Berufsfeuerwehr (BF) Trier in Betrieb genommen. Seither wird auch die Feuerwehr Prüm durch die Leitstelle der BF alarmiert. Seit dieser Umstellung wird die Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ) in der Feuerwache Prüm noch mehr gefor- dert, da die Leitstelle der BF Trier nur noch den Erstalarm über die Alarmempfänger auslöst. Alle Weiteralarmierungen und der gesamte Funkverkehr aller ausrückenden Feuerwehrfahrzeuge werden über die FEZ abgewickelt. Ebenso findet hier die komplette Dokumentation der Einsätze mittels modernster Kommunikationstechnik statt. Diese Aufgabe wird von fünf Feuerwehrkameraden in Prüm wahrgenommen. Da die FEZ Prüm für alle Feuerwehren im Bereich der Verbandsgemeinde Prüm zuständig ist und bei Einsätzen die Zusammenarbeit der einzelnen Wehren koordiniert, ist das FEZ-Personal besonders häufig gefordert. Immer neue Einsatzfelder machten auch vor der Prümer Feuerwehr nicht halt. Nachdem die ersten Verdachtsfälle der Maul- und Klauenseuche in der Eifel bekannt wurden, musste die Feuerwehr sich auch kurzfristig auf diese Problemfälle einstellen. So wurden die Prümer Feuerwehrleute im April 2001 im Umgang mit dieser Seuche geschult, um im Fall der Fälle Kfz-Desinfektionsanlagen in Betrieb nehmen zu können. Im Jahr 2002 wurde der Schlauchwagen "SW 1000" (Ford Transit) nach über 30 Jahren im Dienst der Prümer Wehr durch die Neuanschaffung eines Anhängers ersetzt.

Ein Jahr später wurde in der Prümer Feuerwache wieder ein Tag der offe- nen Tür veranstaltet. Und wie immer in der Vergangenheit, war der erfreu- liche Grund hierzu eine Fahrzeugneubeschaffung. Bereits im November

39 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm des Vorjahres war ein neuer Gerätewagen Gefahrgut "GW-G1" (Mercedes/Schmitz) an die Prümer Feuerwehr ausgeliefert worden. Das Fahrzeug löste den ebenfalls nicht mehr einsatzfähigen Gerätewagen Öl "GW - Öl" (Ford Transit) ab. Der neue Gerätewagen Gefahrgut dient seit- her der umfassenden technischen Hilfeleistung nach Gefahrgutunfällen. In dem Fahrzeug befinden sich die nötigen Mittel, die zur Durchführung von Sofortmaßnahmen bei der Bekämpfung von Unfällen mit gefährlichen Stoffen und Mineralölen erforderlich sind. Das neue Fahrzeug war bereits wenige Monate nach der Auslieferung bei einem schweren Gefahrstoffunfall auf der B 51, Höhe Neuendorf, zum Einsatz gekommen. Dieser außergewöhnliche Einsatz, der die Feuerwehr über mehrere Tage forderte und die Einsatzkräfte nah an die Grenzen der gesundheitlichen Belastbarkeit brachte, konnte letztlich nur mit der Unterstützung der Experten der BASF-Werksfeuerwehr aus Ludwigshafen bewältigt werden. Im Sommer 2003 folgte die Prümer Feuerwehr einer Einladung der Werksfeuerwehr aus Ludwigshafen. Die Besichtigung der BASF- Werksfeuerwehr, besonders die Vorführung des Turbolöschers, der bis zu 7000 l Wasser/min vernebeln und bis zu 120m weit sprühen kann, begei- sterte die Prümer Wehrmänner ebenso, wie die Wertschätzung der "BASF- Profis", die sie seit dem gemeinsamen Unfalleinsatz bei Neuendorf erfuh- ren.

Imposante Vorführung des "Turbolöschers" auf dem Werksgelände der BASF in Ludwigshafen

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Die Prümer Wehrmänner bei der Besichtigung der BASF Feuerwache

Während im Jahr 2005 die Internationale Handelsmesse Grenzlandschau, die im zweijährigen Turnus die Feuerwehr außerhalb der normalen Einsatz- und Übungsbelastung seit vielen Jahren besonders fordert, mit der gewohnten Routine bewältigt wurde, warfen anschließend große Ereignisse ihre Schatten voraus. Der Deutsche Wandertag 2006 fand im Sommer in der Eifel, und als zentralem Veranstaltungsort in Prüm, statt. Sechs Tage lang stand ganz Prüm bei hochsommerlichen Temperaturen Kopf. Als sonntags 15.000 Teilnehmer einen in der Größe noch nie dage- wesenen Festzug bildeten, der von mehr als 10.000 Besuchern an den Straßen der Innenstadt gesäumt wurde, war die Feuerwehr, wie auch an den Tagen zuvor, mächtig gefordert. In souveräner Zusammenarbeit mit Polizei, DRK, THW und vielen freiwilligen Helfern, bewältigte man hier eine logistische Meisterleistung, auf die auch die Feuerwehr besonders stolz sein konnte. Ein Novum in der langen Geschichte der Feuerwehr Prüm ereignete sich im Dezember 2006. Erstmals in der Geschichte der Feuerwehr Prüm, aus- genommen die Zeit während des zweiten Weltkrieges, als eine Frauenfeuerwehr eingerichtet war, wurde eine Frau in den aktiven Dienst der Feuerwehr aufgenommen. Yvonne Erdel steht seit dieser Zeit in der Prümer Feuerwehr ihren "Mann". Hieran ließ sich erkennen, dass die

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Männer rund um Wehrführer Bernd Jaron, die Zeichen der Zeit erkannt hatten. Sicherlich hatte der eine oder andere "gestandene Feuerwehrmann" anfangs Gewöhnungsprobleme bei der Vorstellung "Frauen in der Feuerwehr". Diese wurden aber binnen kürzester Zeit gänzlich zerstreut.

Das abgelaufene Jahr 2007 forderte der Prümer Feuerwehr 146 Einsätze ab. Die Gesamteinsatzdauer der Mannschaft betrug 217 Stunden, was einer durchschnittlichen Einsatzdauer von ca. 1,5 Stunden entspricht. Im Jahresschnitt bedeutete dies alle 2,5 Tage einen Einsatz, wovon annähernd 50 % der Einsätze in der Zeit zwischen 17 Uhr und 22 Uhr erforderlich waren. Verantwortlich für die überdurchschnittlich hohe Einsatzzahl war sicherlich das Sturmtief "Kyrill", welches im Januar 2007 über Deutschland wütete und erhebliche Schäden anrichtete.

Bei genauerem Hinsehen auf die Einsatzstatistiken der letzten Jahre kann man einen deutlichen Wandel im Einsatzgeschehen der Prümer Feuerwehr feststellen.

Vergleicht man die Statistiken der letzten 25 Jahre, die seinerzeit von zahl- reichen Brandeinsätzen geprägt waren, mit denen der letzten Jahre, so mehren sich deutlich die Einsätze in den Bereichen Unfallrettung, Umwelteinsätze, Technische Hilfeleistung, Unwettereinsätze, bis hin zu den spektakulärsten Aufgabengebieten für die Feuerwehr. Die Zahl der Brände, insbesondere Brände von landwirtschaftlichen Gebäuden, Wohnhäusern und klassischen Waldbränden, ist erfreulicherweise stark zurückgegangen. Dafür häufen sich immer mehr schwere Verkehrsunfälle, sonstige Unglücksfälle und schwere Unwetter.

Als besonders gefährlich erwies sich über Jahre, die anfangs nur einspurig ausgebaute Autobahn A 60 von der Bundesgrenze bei Winterspelt bis nach Bitburg. Seit dem zweispurigen Ausbau von Prüm bis Bitburg ist die Zahl der schweren Unfälle auf diesem Abschnitt erfreulicherweise zurückge- gangen, auf der Strecke Prüm - Winterspelt kommt es nach wie vor immer wieder zu tragischen Verkehrsunfällen und somit zu schweren Einsätzen für die Feuerwehr. Ein besonderes Gefahrenpotenzial stellt zudem die B 51 / E 29 vom Autobahnanschluss Prüm beginnend, in Richtung Köln dar. Auf dieser wichtigen Verkehrsachse zwischen dem Süden und dem Norden Europas bewegt sich täglich ein enormer und immer noch weiter zunehmender Schwerlastverkehr. Im Bereich dieser Strecke kam es in den

42 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm vergangenen Jahren immer wieder zu schweren Verkehrsunfällen, die für viele Verkehrsteilnehmer tödlich endeten. Bei diesen Einsätzen gerieten die Prümer Feuerwehrleute oftmals an die physische, aber insbesondere auch an die psychische Belastungsgrenze.

Die Feuerwehren arbeiten heute in einem besonders schnellen Wettlauf mit der Technik. Nicht nur im Kfz-Bereich findet eine rasante Weiterentwicklung statt, die immer schnellere und hochtechnisierte Fahrzeuge produziert. Auch in den Bereichen von Industrie und Handwerk muss die Feuerwehr sich ständig auf neue Bedingungen ein- stellen und schulen, um den großen Anforderungen gerecht werden zu können. Dies wird auch in Zukunft eine ständige Herausforderung für die Feuerwehr bleiben.

Insgesamt kann die Freiwillige Feuerwehr Prüm dennoch optimistisch in die Zukunft blicken. Gut ausgerüstet, mit modernen Einsatzfahrzeugen und -gerätschaften und einer guten, leistungsstarken Mannschaft, wird die Feuerwehr Prüm auch weiterhin mit ihren Aufgaben wachsen. Im Gegensatz zum aktuellen Trend vielerorts, hat die Feuerwehr Prüm kei- nerlei Nachwuchssorgen. 42 Feuerwehrleute zählt die Feuerwehr Prüm im Jubiläumsjahr. Das Durchschnittsalter der Wehrleute beträgt zur Zeit 35,7 Jahre - 13 Feuerwehrleute sind zwischen 18 und 25 Jahre jung.

Also eine "junge Wehr im besten Alter", die ihr 125-jähriges Jubiläum zurecht mit Stolz begeht und optimistisch in die Zukunft blickt, verbunden mit dem großen Wunsch, dass alle Feuerwehrkameraden stets gesund und wohlbehalten von ihren Einsatzfahrten in die Feuerwache Prüm zurück- kehren.

Prüm, im Juni 2008

Manfred Schuler, Feuerwehr Prüm

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Foto: Hans Bonefass

Aktive Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Prüm im Jubiläumsjahr 2008

Reinhard Houscht - Wehrleiter, stellv. KFI - Hauptbrandmeister

Bernd Jaron - Wehrführer - Hauptbrandmeister Bartholomè Lliteras - stellv. Wehrführer - Oberbrandmeister

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Björn Baier - Feuerwehrmann Uwe Bastuck - Brandmeister Christian Becker - Feuerwehrmann Torsten Berger - Feuerwehrmann Lothar Bormann - Brandmeister Manuel Büchel - Feuerwehrmann Markus Büchel - Feuerwehrmann Jürgen Dietzen - Brandmeister Yvonne Erdel - Feuerwehrfrau Heinz Frauenkron - Hauptfeuerwehrmann Torsten Friedrich - Feuerwehrmann Norbert Haas - Oberfeuerwehrmann Martin Hermans - Feuerwehrmann Dominik Hoffmann - Brandmeister Roland Houscht - Gerätewart luK VG Prüm, Brandmeister Rüdiger Juli - Hauptfeuerwehrmann Alexander Junk - Feuerwehrmann Hans-Gerd Kaufmann - Löschmeister Tobias Kickertz - Gerätewart Elektro VG Prüm, Feuerwehrmann Johannes Kuhl - Feuerwehrmann Daniel Lliteras - Löschmeister Michael Lorenz - Feuerwehrmann Stefan Lorenz - Feuerwehrmann Arno Mertes - Oberfeuerwehrmann Wolfgang Nahrings - Gerätewart FW Prüm, Feuerwehrmann Jürgen Raskopp - Brandmeister Horst Roden - Löschmeister Paul Schmitz - Brandmeister Manfred Schuler - Brandmeister Thomas Thiesen - Feuerwehrmann Thomas Tix - Hauptfeuerwehrmann Erik Tomio - Hauptfeuerwehrmann Albert Weis - Brandmeister Klaus-Peter Welling - Hauptfeuerwehrmann Lars Winkelmann - Hauptfeuerwehrmann Alfons Wirtz - Brandmeister Matthias Dahm - Feuerwehrmann-Anwärter Thielen Marco - Feuerwehrmann-Anwärter Thömmes Sascha - Feuerwehrmann-Anwärter

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Foto: H. G. Kaufmann

Alterskameraden:

Herbert Juli - Ehren-Wehrführer, Hauptbrandmeister a.D. Heinz Bastuck - Oberbrandmeister a.D. Helmut Bastuck - Brandmeister a.D. Josef Hahn - Hauptbrandmeister a.D. Franz Nahrings - Brandmeister a.D. Hans-Josef Schaperdoth - Brandmeister a.D. Josef Steffen - Brandmeister a.D.

46 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

Einsätze der Feuerwehr Prüm 1983 bis 2008

Impressionen in Bild und Text

1983 Dachstuhlbrand, Wohn- und Geschäftshaus in Prüm

1984 Zugunglück am Bahnübergang Niederprüm

47 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

1985 - Einsatzübung am ehemaligen Krankenhaus in Prüm

1986 - Hochwasser durch Treibeis auf der Prüm, Prümtalstraße

48 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

1988 Verkehrsunfall auf der A 60, Abfahrt Waxweiler

1989 Verkehrsunfall

1991 Brand eines Ökonomie- gebäudes in Niederlauch

49 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

1993 - Auszug aus dem Trierischen Volksfreund 50 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

1994 Auszug aus dem Trierischen Volksfreund

1995 Auszug aus dem Trierischen Volksfreund Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

1996 - Auszug aus dem Eifel Journal vom 05.12.96 52 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

Die Feuerwehrdrehleitern aus Löschversuche mit Wasser Bitburg und Prüm im Einsatz

Löschversuche mit Stickstoff durch die Firma Messer Griesheim 53 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

1996 Verkehrsunfall auf der B 51 / E 29, Reuth

1996 Verkehrsunfall auf der B 51 / E 29, Willwerath

1996 Verkehrsunfall auf der A 60, Abfahrt Winterspelt

54 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

1997 Brand eines Ökonomiegebäudes in Weinsheim

1997 Brand eines Wohnhauses in Schönecken

Fotos: Hans Bonefass

55 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

1997 Verkehrsunfall auf der B 410, Brühlborn

1997 Brand eines Wohnhauses in Niederprüm

1998 Verkehrsunfall auf der A 60, Brücke Möhnbachtal

56 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

1998 Auszug aus dem Eifel-Journal vom 10.03.98 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

Schwarzes Wochenende in Eifel: Fünf Tote bei Verkehrsunfällen Verursacher flüchtete · Fahndung nach Porsche · Motorradfahrer fliegt aus Kurve NEUENDORF/STADTKYLL. (mif/kth) Fünf Tote und zwei Schwerverletzte: Das ist die trau- rige Bilanz dreier Verkehrsunfälle, die sich am Wochenende in der Eifel ereignet haben. Samstag, gegen 11.50 Uhr. Der Fahrer eines silbergrauen Porsche überholt auf der B51 zwi- schen Prüm und Stadtkyll in Höhe von Neuendorf einen holländischen Pkw mit Wohnwagen. Bei dem waghalsigen Manöver streift er einen Mercedes, der ihm entgegen kommt. Der 24jährige Fahrer verliert die Kontrolle über sein Auto und rast frontal in das holländische Auto. Durch die Wucht des Aufpralls sterben in dem Mercedes der 24jährige Fahrer und sein 18jähriger Bruder. Glück hat die Mutter der beiden. Sie sitzt im Fond und überlebt den Unfall mit schweren Verletzungen. Keine Überlebenschance hat der 48jährige Fahrer des holländi- schen Wohnwagengespanns. Seine 52jährige Beifahrerin kommt schwerverletzt davon. Der Unfallverursacher scherte sich offenbar nicht weiter um die Folgen seines Überholmanövers er setzt seine Fahrt fort, verschwindet in Richtung Stadtkyll. Bei dem Fahrzeug soll es sich um einen silbergrauen Porsche, Modell Boxter, mit Stuttgarter Kennzeichen ("S") handeln. Die Polizei versucht nun, Fahrzeug und Fahrer ausfindig zu machen. Bis Sonntagabend aber ver- lief die Suche ohne Ergebnis. Die Helfer können kaum Verschnaufen Helfen bei der genau- en Aufklärung des Unfalls könnte möglicherweise der Fahrer eines silberfarbenen Toyota Corolla mit drei Fahrrädern auf dem Dachgepäckträger. Das Auto hat das Kennzeichen "ME - VY" mit einer dreistelligen Zahlenkombination und war in Richtung Süden unterwegs. Der Fahrer kommt als Zeuge in Betracht. Den Betreffenden sowie alle weiteren Zeugen bittet die Polizei, sich unter der Telefonnummer 06551/9420 zu melden. Inzwischen hat ein Sachverständiger begonnen, den Unfall zu rekonstruieren. Die B51 mußte mehrere Stunden vollständig gesperrt werden. Im Einsatz waren neben Polizei und Notarzt auch das DRK Prüm, die Feuerwehr Prüm und ein Rettungshubschrauber. Viel Zeit zum Verschnaufen blieb den Helfern allerdings nicht. Gegen 13.40 Uhr ereignete sich auf der L24 (alte B 51) hinter Stadtkyll ein weiterer schwerer Unfall. Auch dort ist ein waghalsiges Überholmanöver die Ursache. Auf der Serpentinen-Strecke in Richtung Dahlem hatte eine Gruppe von vier Motorradfahrern einen Pkw überholt, berichtete die Polizei. Der letzte Fahrer schafft dabei die scharfe Linkskurve nicht. Er rutschte mit seiner schweren Honda unter die Leitplanke und war auf der Stelle tot. Seinen schweren Verletzungen erlag auch ein 29jähriger Mann, der mit seinem Auto am Sonntagmorgen um kurz nach sechs Uhr einen Unfall hatte. Er war mit seinem Auto auf der B 421 von Hontheim in Richtung Strotzbüsch unterwegs. Vermutlich wegen zu hoher Geschwindigkeit kam er in einer Rechtskurve nach links von der Fahrbahn ab. Der Wagen überschlug sich mehrmals und blieb auf einem Stoppelfeld liegen. Der 29jährige wurde aus seinem Auto geschleudert. Nur noch Schrott: In diesem Mercedes starben zwei Menschen. 1998 - Auszug aus dem Trierischen Volksfreund vom 21.09.98 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

1999 Brand eines Wohnhauses in Schönecken

1999 Brand eines Ökonomiegebäudes in Brandscheid

1999 Hubschrauberabsturz in Neuendorf

Fotos: Hans Bonefass

59 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm Tragisches Ende einer Busreise nach Spanien

Schwedischer Reiselbus verunglückte bei Prüm - zwei Tote, zwanzig Schwerverletzte

Fieberhaft versuchen Feuerwehrleute einen Zugang zu den im vorderen Teil des Busses eingeklemmten Passagieren zu schaffen

1999 Auszug aus dem Eifel-Journal vom 23.09.99

60 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

1999 - Auszug aus dem Trierischen Volksfreund vom 20.09.99 61 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

2000 - Auszug aus dem Trierischen Volksfreund vom 23.03.00

62 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

2000 - Auszug aus dem Trierischen Volksfreund vom 09.10.00

2001 Brand eines Ökonomie- gebäudes in Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

Brummifahrern das Leben gerettet

2001 - Auszug aus dem Eifel-Journal vom 22.02.01 2001 - Auszug aus dem Trierischen Volksfreund Der liegende Holländer Niederprüm: Reisebus blockiert die St. Vither Straße - Passagiere bringen Unfall-Ständchen

64 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

2002 - Auszug aus dem Trierischen Volksfreund vom 20.02.02

Gift-Alarm: Eifel entgeht Katastrophe Gefahrgut-Transporter auf der B 51 ausgebrannt

2003 - Auszug aus dem Trierischen Volksfreund vom 02.04.03 65 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

Unfall mit schweren Folgen Tagelange Vollsperrung der B 51 Unfall mit Gefahrgut-Transporter

2003 - Auszug aus dem Eifel-Journal vom 09.04.03

2003 - Auszug aus dem Trierischen Volksfreund vom 30.04.03 66 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

2003 - Auszug aus dem Trierischen Volksfreund vom 28.08.03

67 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

2003 Dankesschreiben von Ministerpräsident Kurt Beck nach dem Sturmeinsatz in Schlausenbach am 10. Juni 2003

Feuer im Sankt Wendel Brand in Prümer Hotel – Drei Menschen erleiden Rauchvergiftung

2003 - Auszug aus dem Trierischen Volksfreund vom 07.09.03 68 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

2004 - Auszug Trierischen Volksfreund vom 28.07.04 2004 - Auszug Trierischen Volksfreund 16.12.04 Lkw ging in Flammen auf

2005 Auszug aus dem Trierischen Volksfreund vom 17.06.05

69 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

2005 - Auszug aus dem Trierischen Volksfreund vom 18.07.05 Mähdrescher in Flammen

2005 - Auszug aus dem Eifel Journal vom 31.08.05 70 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

2006 - Auszug aus dem Trierischen Volksfreund vom 01.02.06 Feuer auf dem „Weberhof“

2006 - Auszug aus dem Eifel Journal vom 17.04.06 71 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

2006 Verkehrsunfall auf dem Zubringer A 60, Ellwerath

Foto: Hans Bonefass

Großes Glück im Unglück

2006 - Auszug aus dem Eifel-Journal vom 23.10.06 72 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

2007 Am 18. Januar richtete das Sturmtief "Kyrill" auch in der Stadt Prüm erhebliche Schäden an.

2007 - Auszug aus dem Trierischen Volksfreund vom 21.06.07 73 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

Bauernhof zerstört, Familie gerettet

Mehr als 60 Feuerwehrmänner aus sieben Wehren löschten den Scheunen- und Hausbrand in .

2007 - Auszug aus dem Trierischen Volksfreund vom 04.10.07

2008 - Auszug aus dem Trierischen Volksfreund vom 26.04.08 74 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

Prüm im Ausnahmezustand: Rettungskräfte vor der Evakuierung, Willi Wehrhausen vom Kampfmittelräumdienst mit der Bombe, drei Damen während der Evakuierung im Rettungswagen

2008 - Auszug aus dem Trierischen Volksfreund vom 03.05.08

2008 - Auszug aus dem Trierischen Volksfreund vom 14.05.08 75 Chronik zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Prüm DANKE den folgenden Firmen und Institutionen für ihre großzügige Unterstützung: Bitburger Braugruppe GmbH Kreissparkasse Bitburg-Prüm Volksbank Eifel Mitte eG ALLIANZ Versicherungen Peter Lentz, Prüm ALLIANZ Versicherungen Wolfgang Mölter, Prüm ARAG Versicherungen Dominik Hoffmann, Prüm AWD-Team Mario Grommes, Prüm PROVINZIAL Versicherungen Frank Neunkirchen, Prüm PROVINZIAL Versicherungen Matthias Pütz, Prüm DANKE allen Gönnern, Freunden, Nachbarn und inaktiven Mitgliedern für ihre wohlwollende Unterstützung in all den vergangenen Jahren DANKE unseren Ehefrauen, Partner/innen und Familien für die Toleranz und die Unterstützung, die sie uns entgegenbringen: Tag und Nacht, Sonntag und Werktag, ja auch an Feiertagen – ob beim Essen, beim Spaziergang, bei der Familienfeier, beim Spielen mit den Kindern …, oder mitten im Tiefschlaf – wenn der Alarmempfänger uns Einsatz meldet, dann sind wir weg, immer, sofort, oft für viele Stunden oder gar ganze Tage oder Nächte! All das erfordert großes Verständnis, Rücksichtnahme und Geduld. Dafür danken wir Euch! Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Prüm

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