11.09.2006 10. September 2006, GP Italien

Platz vier für F1 Pilot , Nullrunde für

Erneut erlebte die Formel 1 einen packenden Grand Prix: Nur drei Wochen nach dem Grossen Preis von Ungarn gab es in Istanbul wieder einen echten Thriller und einen neuen Sieger zu bestaunen.

Fernando Alonso hatte sich im Laufe des Grossen Preis von Italien am Steuer seines Renault R26 bereits vom zehnten Startplatz bis auf die dritten Position nach vorne gekämpft, als ihn ein Motorschaden – sein erster nach nahezu drei Jahren – nach dem zweiten Boxenstopp in Runde 44 aus dem Rennen riss. Giancarlo Fisichella fuhr einen starken Grand Prix und erreichte das Ziel dank einer Einstopp- Strategie auf Rang vier. Er konnte seinem WM-Konto damit fünf Punkte gutschreiben und rückt in der Fahrerwertung bis auf fünf Zähler an den drittplatzierten Brasilianer Felipe Massa heran.

Auch wenn das letzte europäische Formel 1-Rennen der Saison für Renault F1 mit einigen Widrigkeiten aufwartete, so schöpft das französische Werksteam aus diesem Wochenende dennoch Optimismus und Motivation für die verbleibenden drei WM-Läufe. Wäre Fernando Alonsos Grand Prix nicht durch Entscheidungen abseits der Strecke beeinträchtigt worden, hätte der Titelverteidiger auch dank der überzeugenden Performance der Reifen von Partner um den Sieg kämpfen können. Die Konkurrenzfähigkeit des Renault R26 ermöglichte es beiden Fahrern, während des Rennens eine bemerkenswerte Anzahl von Positionen aufzuholen. Vor den verbleibenden drei Übersee-Grand Prix der laufenden Saison präsentiert sich der Zwischenstand in beiden WM-Wertungen sehr ausgeglichen. Fernando Alonso behauptet eine Führung von zwei Punkten in der Fahrertabelle, Renault F1 folgt Ferrari in der Konstrukteursmeisterschaft mit drei Zählern Rückstand. Diese Ausgangslage verspricht ein überaus spannendes Finale. Das Renault F1 Team wird mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bis zum letzten Meter um beide Titel kämpfen.

Giancarlo Fisichella (Platz 4) "Mein Rennen war von Beginn an sehr schwierig, da ich fast über die gesamte Distanz mit viel Treibstoff an Bord und damit entsprechend schwer unterwegs war. Doch die Rennreifen von Michelin erwiesen sich als konstant schnell, mein Renault R26 besass eine sehr ausgewogene Balance. So konnte ich mich vom neunten Startplatz bis auf die fünfte Position vorarbeiten. Das Renault F1 Team hat hier in Italien mit dem Ausfall von Fernando Alonso und dem Verlust der WM-Führung in der Konstrukteurswertung ein hartes Wochenende erlebt. Immerhin konnte ich zu Felipe Massa und Rang drei in der Fahrertabelle aufschliessen. Unsere Performance auf dieser Hochgeschwindigkeits-Rennstrecke war sehr viel versprechend. Unseren leichten Rückstand in der Markenmeisterschaft werten wir als Motivation, bis zum Ende den Kampf nicht aufzugeben."

Fernando Alonso (Ausfall in Runde 44) "An einem Tag wie diesem bleibt mir nicht viel zu sagen. Wer als Zehnter startet, muss alles geben, um noch nach vorn zu kommen – und dabei sich selbst, seinem Fahrzeug, den Reifen und auch dem Motor alles abverlangen. Es wäre für mich sehr leicht gewesen, den Sprung aufs Podium zu schaffen. Ohne die gegen mich ausgesprochene Strafe hätte ich mit meinem Renault R26 auch um den Sieg kämpfen können. Michelin konnte auf die hier vorherrschenden Bedingungen hervorragend reagieren und stellte uns perfekte Reifen zur Verfügung, auch aus diesem Grunde mache ich mir keine Sorgen um die Titelverteidigung. Noch liegen drei Rennen vor uns, und dank zahlreicher neuer Teile und Entwicklungen werden wir stärker und stärker. Meine Zusammenfassung dieses Wochenende ist ganz einfach: Dieses Rennen wurde nicht auf der Strecke und nicht am Sonntag entschieden."

Flavio Briatore (Geschäftsführender Direktor Renault F1) "Natürlich ist niemand froh über einen Motorschaden, aber auch solche Ereignisse gehören in diesem Sport mit dazu. Aber diesmal war es nicht der Sport, der über den Ausgang des Rennens und vielleicht auch der Meisterschaft entschieden hat. Fernando Alonso gab von seiner Startposition aus sein Bestes und hätte den Sprung aufs Podest locker geschafft. Das Renault F1 Team erledigte einen fabelhaften, komplett fehlerfreien Job. Auch aus diesem Grunde konnte Alonso nach seinem zweiten Boxenstopp den dritten Platz von Kubica übernehmen. Giancarlo Fisichella fuhr ebenfalls ein starkes Rennen. Die fünf Punkte, die er heute errungen hat, könnten für uns im Kampf um die Markenwertung noch sehr wichtig werden. Jetzt bereiten wir uns optimal auf die noch ausstehenden drei Grands Prix vor. Unser Team ist sehr stark, wir kämpfen weiterhin so hart wir können."

Pat Symonds (Chefingenieur des Renault F1-Teams) "Dies war in jeder Beziehung ein besonders hartes Wochenende für das Renault F1 Team. Wir bedauern den Ausfall von Fernando Alonso sehr, er hatte schon abseits der Rennstrecke genug Ärger. Dieser Motorschaden, unser erster seit drei Jahren, ist ohne Zweifel ein Rückschlag – vor allem angesichts dieser Perspektive für Alonso, es trotz seiner Qualifyingstrafe noch bis auf den dritten Rang zu schaffen. Giancarlo Fisichellas Vorstellung verdient ebenfalls unseren Respekt, denn sein vierter Platz war hart erkämpft. Ein Blick auf die Tabellenstände verrät, dass es jetzt sehr knapp wird. Aber das Renault F1 Team kämpft mit vollem Einsatz weiter und wird bis zur letzten Runde im letzten Rennen eine aggressive Strategie verfolgen. Wir wissen, wie schnell unser Renault R26 ist. Zahlreiche neue Evolutionsstufen warten bereits in der Pipeline. Wir könnten auch sagen: Die Formel 1- Weltmeisterschaft 2006 hat gerade erst begonnen..."

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