EISKLETTERFÜHRER Fusion Salzburger Land Salzburger Land

Berchtesgadener Land • und Umgebung • Saalbach • Kaprun Felbertauern • Rauriser Tal • Gasteiner Tal • Tennengebirge • Radstädter

New Age

Mit dem Fusion hat Black Diamond ein richtungsweisendes Eisgerät für modernes, schlaufenloses Eisklettern geschaffen. Das auf Drytooling ausgerichtete Schaft-Design minimiert das „Verwackeln“ des Eisgeräts beim Übergreifen. Auch auf kleinsten Hooks liegt das Fusion präzise und ruhig. Wie für alle Eisgeräte von Black Diamond wurde auch für das Fusion eine spezielle Haue entwickelt. GEWICHT Diese besticht durch einen aggressiven, spe- 696 Gramm ziell auf das Drytooling ausgerichteten Schliff Empf. VK Preis sowie einen gezackten Hauenrücken für ein 3 229.— besseres Verklemmen. Der patentierte, in der Breite anpassbare und ergonomische Griff sorgt für ein Höchstmass an Kraftersparnis und Stabilität. Das Fusion – die Inkarnation einer neuen Generation schlaufenloser Eisgeräte!

www.BlackDiamondEquipment.com [email protected] +41 61 715 95 95 EISKLETTERFÜHRER

Harry Berger•Hans Zlöbl

Panico Alpinverlag

Salzburg Umschlag print.indd 5 25.08.11 16:44 Impressum Inhaltsverzeichnis

Titel: Hans Zlöbl in der Ruinenorgel im Gasteiner Tal [Foto: Sepp Inhöger] Seite 2 Abseilen und Querung über die Gasteiner Ache zum Einstieg vom Glaspalast. [Foto: Sepp Inhöger] Inhaltsverzeichnis Seite 7 Thomas Bubendorfer in der dritten Länge von Anabasis (Liechtensteinklamm) [Foto: Sepp Inhöger] Impressum...... Seite 4 Seite 8 Hans Zlöbl in Yellow Dog im Sektor Hot Dog im Gasteiner Tal [Foto: Sepp Inhöger] Vorwort...... Seite 9 Bildnachweis Alle Fotos stammen - sofern nicht anders angegeben - aus den Archiven der Verfasser Redaktion Johanna Widmaier Gebrauch des Führers...... Seite 10 Material, Wetter, Abseilen...... Seite 12 Sicherheit beim Eisklettern...... Seite 14 Schwierigkeitsbewertung...... Seite 16 Standplatzbau und Rückzu – BuB - Back up Belay and Rappel Station...... Seite 20 A. Salzburg und Umgebung Gebietsübersicht...... Seite 22 A1 Untersberg...... Seite 24 A2 Schneizlreuth...... Seite 26 A3 Fronau...... Seite 30 A4 Saalfelden – Diesbach...... Seite 32 A5 Rodelbahn...... Seite 34 A6 Königssbach...... Seite 38 A7 Hinterbrand...... Seite 40 A8 Nasse Wand...... Seite 41 A9 Unterau...... Seite 42 A10 Almbachklamm...... Seite 44 A11 Wiestal – Strubklamm...... Seite 48 A12 Hintersee...... Seite 52 3. Auflage 2012 B. Saalbach und Umgebung ISBN 978-3-926807-57-1 Gebietsübersicht...... Seite 54 B1 Saalachtal...... Seite 56 Copyright Panico Alpinverlag Gunzenhauserstraße 1 C. Kaprun - Felbertauern D-73257 Köngen Fon: +49 (0) 7024 82780 Gebietsübersicht...... Seite 64 Fax: +49 (0) 7024 84377 C1 Felbertauern...... Seite 65 www.panico.de C2 Unteres Stubachtal...... Seite 70 Druck Druckerei & Verlag Steinmeier GmbH C3 Oberes Stubachtal – Rudolfshütte...... Seite 74 Gewerbepark 6 C4 Sigmund-Thun-Klamm...... Seite 112 D-86738 Deiningen Fon: +49 (0) 9081 2964-0 C5 Kapruner Tal...... Seite 132 Fax: +49 (0) 9081 2964-29 www.steinmeier.de D. Rauriser Tal Gebietsübersicht...... Seite 138 Die Beschreibung aller Wege und Routen erfolgte nach bestem Wissen und Gewissen. Die Autoren, der Verlag oder son- D1 Rauris...... Seite 140 stige am Führer beteiligte Personen übernehmen jedoch für Ihre Angaben keine Gewähr. Die Benutzung des vorliegenden D2 Seidlwinkltal...... Seite 142 Führers geschieht ausschließlich auf eigenes Risiko. D3 Hüttwinkltal - Eisarena Kolm Saigurn...... Seite 144

© Panico Alpinverlag Köngen – Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung sowie Übersetzung. KeinTeil dieses Buchs darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung des Panico Alpinverlags reproduziert werden oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Panico Alpinverlag 5 Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis E. Gasteiner Tal Gebietsübersicht...... Seite 166 E1 Klammstein bis ...... Seite 168 E2 Bad Gastein bis Böckstein...... Seite 198 E3 Sportgastein...... Seite 212 E4 Sportgastein – Siglitztal...... Seite 242 E5 Böckstein – Anlauftal...... Seite 254 E6 Bad Gastein – Kötschachtal...... Seite 288 F. Tennengebirge und Radstädter Tauern Gebietsübersicht...... Seite 306 F1 Salzachtal – Stegenwald...... Seite 308 F2 Untertauern – ...... Seite 320 F3 Schellgaden...... Seite 336 F4 und Umgebung...... Seite 338 F5 Großarltal...... Seite 346 F6 Taxenbach und Umgebung...... Seite 366

Routenliste...... Seite 370 Übersichtskarte u. Topolegende...... Umschlag hinten

Wien Ulm Augsburg Linz St. Pölten Wienerwald München Türnitzer Alpen Gutensteiner Alpen

Oberösterr. Vorberge Ybbstaler Rax- Schnee- Salzburg berg Chiemgauer Salzkammergut Totes Gebirge Ennstaler Hochschwab Bayerische VA Kufstein Ammergauer Kaiser Allgäuer Alpen Tenneng GAP Loferer Dachstein Bregenz Oberstdorf Reutte Rofan Berchtesg. Rottenmanner Bruck a. d. Mur Wetterst. Karwendel Kitzbühel und Wölzer Seckauer Bregenzer Tauern Tauern Appenzeller Wald Kitzbüheler Alpen Mieminger Granatspitzgr. Radstädter Schladminger Lechtal Tuxer Glockner Tauern Tauern Churfirsten Lechquellen Innsbruck Gruppe Jura Graz Schwyzer Zentralschweizer VA Bad Gastein Rätikon Ferwall Goldberg Stubaier Venediger Schober Lavanttaler Alpen Bern Samnaun Gruppe Ankogel-Gr. Nockberge Zillertaler Gruppe Fribourg Chur Silvretta Ötztaler Emmentaler Glarner Rieserf. Villgratener B. Kreuzeck-Gr. Spital Gastlosen Plessur Lienz Davos Sesvenna Gailtaler A. Meran Brixen Klagenfurt Lausanne Interlaken Albula Karnischer HK Freiburger Adula Bozen Karawanken und Bachergebirge Ortler Tessin Livigno Cortina Gruppe Brig St. Moritz Leone Gruppe Nonsberggr. Julische Alpen Genf Bernina Südl. Karnische A. Sobretta Fleimstaler A. Martigny Zermatt Lombardische Trient Belluno Alpen Sondrio Bomes Alpen Bergamasker Udine Chamonix Alpen

Lecco Adamello-Presanella Bauget Alpen Montblanc Albertville Rutor Aosta Vizentiner A. Gr. Bergamo 6 Eiskletterführer Salzburger Land Gran Paradiso Vanoise Ivrea Brescia Verona Chartreuse Mailand Charbonel Gruppe Grenoble Belledone Gruppe

Susa Turin Vercors Briancon

Dauphine Devouly- Cottische Gruppe Alpen Gap Désert-Gruppe Cuneo Genua Barcelonette Savona Sisteron Ventoux-Gruppe Ligurische Alpen Seealpen

Luberon-Gruppe Provenzalische Alpen Nizza

Aix-en-Provence B Saalbach und Umgebung

B. Saalbach und Umgebung Von mittelschwer bis ganz extrem reichen die Möglichkeiten im Saalachtal.

Anfahrt Auf der Route Salzburg › Lofer › Saalfelden › Maishofen › Saalbach nach Hinterglemm und Mitterlengau zum Talende des Saalachtals. Übernachtung Hotels, Pensionen, Jugendherbergen - Übernachtungsmöglichkeit-en gibt es genügend im Tal. Karten ÖK 1:50 000 Blatt 122 | Kitzbühel ÖK 1:50 000 Blatt 123 | Zell am See

Das Gebiet B1 Saalachtal...... Seite 56

Salzburg Bad Reichenhall Rosenheim Lofer

Kufstein Hochfilzen Fieberbrunn Kitzbühel Saalfelden Saalbach Lengau B Hinterglemm Maishofen Saalachtal Zell am See Uttendorf Kaprun C Kaprun – Felbertauern

Joachim Schöll in der ersten Länge während der Erstbegehung von Joachim Schöll in der ersten Länge während der Erstbegehung von Männeken Piss im Sektor Hosenscheißer [Foto: Julian Neumayer] Männeken Piss im Sektor Hosenscheißer. [Foto: Julian Neumayer]

54 Eiskletterführer Salzburger Land B Saalbach und Umgebung

Die Routen im Sektor Tryptichon B1.8 Projekt L1: WI4+

B1.9 ? WI4+ ca. 60 m B1.10 Tanz ums Edelweiß WI6+ ca. 120 m Auf den ersten 20 Metern ist Dauerpower gefragt, danach legt sich der Fall et- was zurück und die folgenden Meter bis zum Stand (links in einer Felsnische) sind nur noch senkrecht. Die zweite Länge bietet Genuss im fünften Eisgrad. L1: 6+, 55 m L2: 5, 60 m | Zustieg 1,5 Stunden. Erstbegehung Joachim Schöll, Andreas Tiefenbacher und Julian Neumayer 1999.

Der Sektor Tryptichon bietet drei Eisfälle der B1.9 härteren Art [Foto: Julian B1.10 Neumayer] B1.8

Abstiege B1.8 Nach der ersten Länge abseilen. B1.9 Abseilen B1.10 Entweder abseilen über den Fall oder hinauf aufs Plateau und orogra- phisch rechts, nach ca. 150 Metern kann man dann problemlos absteigen. Joachim Schöll in der ersten Länge von Tanz ums Edelweiß [Foto: Julian Neumayer]

62 Eiskletterführer Salzburger Land C Kaprun – Felbertauern C1. Felbertauern C

Die Routen C1.3 Linker Nordportalfall WI5+ ca. 90 m C1.1 Ödalmfall WI4/4+ ca. 130 m Schwierige erste Länge mit Röhreneis. Lässt sich meist gut absichern. Zweite Länge je nach Routenwahl deutlich leichter. Gute Alternative zu den Nordportalfällen. Aufgrund seiner schattigen Lage L1: 5+, 40 m L2 links: 5+, 50 m L2 rechts: 5-, 50 m befindet sich der Fall meist in besserem Zustand. C1.4 Rechter Nordportalfall WI5+ ca. 130 m C1.2 Übungsfälle WI2 bis 4 ca. 100 m Häufig nasser und durchgehend schwerer Eisfall. Nach der ersten Länge gibt Rechts des Hauptfalles gibt es weitere interessante Übungs­möglichkeiten. es eine Rückzugsmöglichkeit. Sollte auf keinen Fall unterschätzt werden! L1: 5+, 50 m L2: 5, 50 m L3: 4-, 30 m Hinweise Die Ödalmfälle befin­den sich in einem Lawinen­einzugsbereich und sind daher nur bei absolut sicheren Bedingungen anzugehen. Einem evtl. vorhan- Hinweis Bei beiden Eisfällen besteht Lawinengefahr aus den Hängen oberhalb! P b d J m F g w denem arkverbot ei er ausenstation uss olge eleistet erden. Abstieg Orographisch rechts der Fälle an Bäumen abseilen. Hierzu ist ein 50 m- Doppel­seil notwendig! Lawinengefahr! Lawinengefahr! Die Nordportalfälle [Foto: Christian Nedomlel]

Lawinengefahr!

Lawinengefahr!

3 40m

4+

2 40m 4

4- Übungsfälle

1 50m C1.3

Ödalmfall 10/2003 COXORANGE

Abstiege C1.1 - C1.2 Vom Ausstieg rechtshaltend in flacher Rinne (Vorsicht – auch hier C1.4 große Lawinengefahr!) absteigen. Bei viel Schnee ist es besser über die Fälle abzuseilen.

66 Eiskletterführer Salzburger Land Panico Alpinverlag 67 E Gasteiner Tal E5. Böckstein – Anlauftal - Eisarena E

E5. Böckstein – Anlauftal - Eisarena Zustieg Vom Parkplatz am Ortsende mit Tourenskiern auf der Forst­straße ca. 10 Ausrichtung N Minuten in Richtung Radeckalm, bis vor einem Wild­gatter ein Weg nach Beste Zeit Dezember bis Februar rechts in Richtung Eisarena abzweigt. Diesem Weg bis zu seinem Ende vor einer Wildbachverbauung folgen (Baum mit Jägerhochstand). Von hier kann man bereits alle Wasserfälle sehen und über einen steilen Schneehang zu der jeweiligen Route gelangen (ca. 1 Stunde). Im Frühwinter oder bei sehr wenig Schnee, wenn der Zustieg ohne Ski erfolgt,

führt vom hintersten Ende des Parkplatzes der Höh­karsteig ebenfalls in die Mordor | E5.19

Eisarena. Rodeo | E5.16 E5.17 | Centercourt | E5.17 Under Land | E5.18 E5.14 | Seidenraupe | E5.14 E5.5 | Höhkarfall | E5.5 Federweiss-Fall | E5.13 E5.10 | Solospieler | E5.10 Zirbengeist | E5.12 E5.11 | Fenstergucker | E5.11 E5.7 | Vergissmeinnicht | E5.7 E5.6 | Almrosen-Couloir | E5.6

58m

Höhkarsteig

60m 50m

260 Eiskletterführer Salzburger Land Panico Alpinverlag 261 E Gasteiner Tal E5. Böckstein – Anlauftal - Eisarena E

E5. Böckstein – Anlauftal - Eisarena

E5.17 Centercourt WI7+ 300 m 7 50m Extrem gewagte und anspruchsvolle Route. Die Schwierigkeiten hängen 2 WI3 stark von der Eisbildung ab. Als reine Eislinie nur äußerst selten begehbar. Bereits bei der ersten Wiederholung der Route waren die dünnen Glasuren WI5 nur noch teilweise vorhanden. Die zweite Länge kann auch als Mixedlänge 6 50m geklettert werden. Dadurch etwas bessere Absicherungsmöglichkeiten aber bei vollständiger Eisbildung leichter Schwierigkeiten dann etwa im Bereich von M8+. WI6 Erstbegehung Albert Leichtfried und Benedikt Purner am 12.01.2010. 6 E5.18 Land Under WI7-, M6+ 300 m Sehr gewagte und psychisch anspruchsvolle Kletterei entlang einer zum Teil nur sehr dünnen Eisglasur. Durchschnittsneigung ca. 85° mit senkrech- 5 50m ten Passagen und einigen Mixedstellen. In den ersten 3 Längen können die Verhältnisse stark variieren. Mit Ausnahme der ersten Länge sind fast keine Kompakteis Vorsicht! Haken vorhanden. Material: Es wird empfohlen Keile, Friends, Haken, 11 cm- 5 Eisschlag Schrauben, Schlingen für Eissanduhren und Stirnlampen einzupacken. L1: WI1 (evtl. seilfrei), 20 m L2: WI6+ (bei guter Eisbildung WI4), 50 m L3: 4 40m WI6+, 40 m L4: WI7-, 40 m L5: WI5, 50 m L6: WI6 (bei guter Eisbildung leich- 6+ ter), 50 m L7: WI2, 50 m. 7- WI7+

Erstbegehung Hans Zlöbl und Gernot Lachmaier am 3.12.1998 in 8 Stunden. 6 Abstieg Am besten über den Höhkarsteig oder die neue Abseilmöglickeit nutzend zum

Wandfuß zurück. Mordor

Supervisor 3 40m 6+

5 (85-90°)

2 50m

bei guter Eisbildung ca. 20cm 6+ Kompakteis, dann Wi4 WI6+

1 20m Benedikt Purner in wird meist seilfrei der zweiten Seillänge begangen von Centercourt E5.17 [Foto: A. Leichtfried] Land Under [Foto: Albert Leichtfried] 274 Eiskletterführer Salzburger Land Panico Alpinverlag 275