September 2017

»Mornng Scetch«, gezeichnet von Hamid Suleiman Sommerfest am 2. September

september 2017

2. samstag 14 h Sommerfest mit den Verlagen Suhrkamp / Insel

14 - 17h Kinderprogramm vor dem LCB Save the Date 2. September

14.00 h Begrüßung: Jonathan Landgrebe & Ingo Fessmann lcb SommerfeSt 2017 14.30 h Melinda Nadj Abonji & Sasha Marianna Salzmann Suhrkamp · Insel

15.00 h Wilhelm Heitmeyer & Uffa Jensen

15.30 h Jürgen Becker & Durs Grünbein

16.00 h Walter Mayer & Erwin Seitz

16.30 h Thomas Macho & Marion Poschmann

17.00 h Wilbert Olinde & Christoph Ribbat a2445_Einladungskarte_LCB_Sommerfest_2017.inddIn diesem Jahr 1 feiern wir das LCB-31.01.17 13:34 17.30 h Chor der TheaterautorInnen mit Sivan Ben Yishai, Sommerfest mit den Verlagen Bettina Erasmy, Werner Fritsch, Wolfram Höll, Jörn Suhrkamp / Insel. Freuen Sie sich Klare, Thomas Köck, Konstantin Küspert, Mehdi auf Lesungen und Diskussionen, die

Moradpour, Simona Sabato, Akin E. Sipal,´ Miroslava durch das aktuelle Literatur-, Krimi- Svolikova. Einrichtung: Sasha Marianna Salzmann und Sachbuchprogramm der Verlage führen. Das kulinarische Menü des 18.30 h Thomas Kunst & Lutz Seiler Tages ist inspiriert von berühmten Gerichten aus der Literatur, die in 19.00 h Elena Ferrante gelesen von Marie Bäumer dem Insel-Band »Yummy Books! – In 50 Rezepten durch die Weltliteratur« 19.30 h Robert Menasse & Doron Rabinovici zusammengetragen wurden. Für Musik sorgen die »Bolschewistische 20.00 h Friedrich Ani & Simone Buchholz & Andreas Pflüger Kurkapelle Schwarz-Rot« mit einem Live-Auftritt sowie Thomas Meinecke 20.30 h Bolschewistische Kurkapelle Schwarz-Rot und Sivan Ben Yishai an den Reglern.

22.00 h DJ*ane Thomas Meinecke & Sivan Ben Yishai Eintritt 8 € / 5 € / Kinder frei

#SuhrkampSommerfest

Ingeborg Bachmann I 5. dienstag 20 h Wir sagen uns Dunkles: Die Liebesgeschichte zwischen und Buchpremiere mit Helmut Böttiger Moderation: Ursula März

Im Gespräch mit der Kritikerkollegin Ursula jemand wusste von der Nähe zwischen März stellt Helmut Böttiger das neue Buch beiden; in der Tat hielten sie es nie »Wir sagen uns Dunkles« (DVA) vor. Sein The- lange miteinander aus – zu unverein- ma ist eine Liebesgeschichte, um die sich viele bar der biografische Hintergrund, zu Legenden ranken: Ingeborg Bachmann und groß die gegenseitig zugefügten Ver- Paul Celan lernten sich als junge, noch un- letzungen, zu sehr hatten sie ihr Leben bekannte Lyriker im Frühling 1948 kennen, der Dichtung verschrieben. Helmut und ihre Beziehung, die immer wieder von Böttiger wurde mit dem Alfred-Kerr- Phasen des Rückzugs gezeichnet war, dauerte Preis für Literaturkritik ausgezeichnet bis Anfang der Sechzigerjahre, als beide schon und gewann 2013 mit seinem Buch längst zu den bedeutendsten Dichtern der »Die Gruppe 47« (DVA) den Preis der deutschen Nachkriegszeit zählten. Kaum Leipziger Buchmesse. Eintritt 8 € / 5 €

7. donnerstag 20 h Die Lyrikerin und Romanautorin Mari- Studio LCB: Das Risiko der Existenz on Poschmann hat für Zwischenstadien Lesung: Marion Poschmann etwas übrig. Ihre Helden befinden sich und Thomas Macho oft in „Biographielöchern“ und müssen Gesprächspartner: Günter Figal sich ihrer Selbst gewahr werden. In Moderation: Maike Albath »Schwarzweißroman« (2005) droht sich die Hauptfigur in der russischen Drittmitteln alimentierte Forscher träumt eines Nachts, dass ihn seine Ehe- Industriewüste von Magnitogorsk frau betrügt, wirft sein Leben über den Haufen und nimmt ein Flugzeug nach inmitten gigantischer Industrieanlagen Japan. Dort geraten ihm die Reisebeschreibungen des klassischen Dichters zu verlieren und in »Die Sonnenpositi- Bashō in die Hände, den er beim Wort nimmt. Er begibt sich auf eine Pilger- on« (2013) gerät die Selbstgewissheit route und stößt auf den »Complete Manual of Suicide«. Wie sich der Suizid in eines Psychiaters durch seine Patienten der Moderne entwickelt, untersucht der Philosoph und Kulturwissenschaftler immer mehr ins Schwanken. Ähnli- Thomas Macho in seinem neuen Buch »Das Leben nehmen« (Suhrkamp). Mit ches gilt auch für Gilbert Silvester, Marion Poschmann und Thomas Macho diskutiert der Philosoph Günter Figal. den Helden ihres neuen Romans »Die In Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk. Sendetermin 28. Oktober 2017, Kieferninseln« (Suhrkamp). Der von 20:05 Uhr. Eintritt 8 € / 5 €

8. freitag 20 h Der Lyriker, Essayist, Kritik- das Poetische.“ Seine Prosa und Lyrik er und Übersetzer Alexan- wurde mit zahlreichen Literaturpreisen der Skidan gehört zu den ausgezeichnet, so auch mit dem Andrei- wichtigsten Stimmen der Bely-Preis. Autor Norbert Niemann zeitgenössischen russischen schreibt: „Skidans Lyrik versteht sich Kulturszene. Für Kultur- als Kommentar zur postsowjetischen wissenschaftler Michail Wirklichkeit […]. Was Alexander Skidan Jampolski ist Skidan „eine interessiert, ist die ‚linguistische einzigartige Erscheinung spur des realen‘.“ In der Lettrétage in der zeitgenössischen spricht der LCB-Stipendiat mit dem russischen Literatur. Er ver- Schriftsteller und Übersetzer Tillmann Alexander Skidan in Lesung und Gespräch eint die Rationalität eines Severin und liest aus seinem Werk. Die Moderation: Tillmann Severin scharfsinnigen Analytikers Veranstaltung findet auf Deutsch und Außer Haus: und unparteiischen Kritikers Russisch statt und wird gedolmetscht. Lettrétage, Mehringdamm 61, 10961 Berlin mit einem feinen Gespür für Eintritt frei

14. donnerstag 20 h Studio LCB: Die Kinderjahre der BRD Lesung: Frank Witzel Im Gespräch: Jutta Person und Hubert Winkels Moderation: Katharina Teutsch

Frank Witzel war der vom Feuilleton lange ersehnte befreit hatte, handelt der neue Roman von eben jenem Muff. Buchpreisgewinner: ein Autor, der wie ein Popmusiker Ein Chor von Stimmen spintisiert überaus unsynchron vor unterhalten konnte, aber auch sämtliche Spielarten des sich hin, erfindet sich die Vergangenheit, versucht Geschichte metafiktionalen Erzählens bediente. Witzel hat nun zwei durch Geschichten zu erfassen und trachtet verzweifelt nach Jahre nach seinem Buchpreiserfolg einen neuen Roman einer Artikulation des gerade erst Vergangenen, das für die veröffentlicht: »Direkt danach und kurz davor« (Matthes einen nicht vergehen und für die anderen nicht schnell genug & Seitz). Darin bewegt er sich zwei Jahrzehnte hinter die überwunden werden kann. Im Gespräch mit der Literatur- im Vorgängerroman beleuchtete Epoche der siebziger kritikerin Jutta Person und mit Hubert Winkels (Deutsch- Jahre zurück. War es in »Die Erfindung der Roten Armee landfunk) wird Witzels „alte Bundesrepublik“ nun auf ihr Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im erinnerungspolitisches Fundament gestellt. In Zusammenar- Sommer 1969« um die Insignien der alten Bundesrepublik beit mit dem Deutschlandfunk. Sendetermin 30. September gegangen, die sich gerade vom Muff der Nachkriegszeit 2017, 20:05 Uhr. Eintritt 8 € / 5 €

19. dienstag 20h Monsieur Nicolas oder Das enthüllte Menschenherz Rétif de la Bretonne, vorgestellt von Reinhard Kaiser Moderation: Claudia Hamm

Einen „Knausgård des 18. Jahrhunderts“ kündigt der Galiani Verlag Verwerfliches, Peinliches, Obszönes, listig an – vor allem aber muss man Nicolas Edmonde Rétif de la Widerliches, Naives, Lobenswertes. Bretonne (1734-1806) in die Ahnenreihe der großen autobiografi- Alles. Der Frankfurter Schriftsteller schen Autoren wie Pepys, Rousseau oder Casanova stellen. „Ich und Übersetzer Reinhard Kaiser hat gehe daran, Ihnen hier das ganze Leben eines Ihrer Mitmenschen dieses Jahrhundertwerk für die deut- vorzulegen, ohne etwas zu verschleiern, weder von seinen Gedan- schen Leserinnen und Leser entdeckt ken, noch von seinen Taten. Der Mensch, dessen Seele ich hier und zugänglich gemacht. Er liest und anatomieren werde, konnte allerdings kein anderer sein als ich spricht mit Claudia Hamm, Übersetz- selbst.“ Und der Autor dieser Zeilen macht ernst – völlig unge- erin von Emmanuel Carrère, über die schminkt erzählt er alles, was ihn einst bewegte, alles, was er tat, Untiefen dieser Herzens- und Seelen- und alles, was er dachte: Gutes wie Böses, Edles, Niederträchtiges, erkundung. Eintritt 8 € / 5 €

21. donnerstag 20h Durs Grünbein ist zu Gast mit seinem Photopoem«, die reine Anschauung Zündkerzen Lyrikband »Zündkerzen« (Suhrkamp), einer südlichen Metropole sowie »Die Buchpremiere mit Durs Grünbein der 83 Gedichte in den unterschied- Massive des Schlafs«, eine Elegie des Moderation: Cord Riechelmann lichsten Formen versammelt, vari- musealen Lebens. Es gibt Liebesgedich- ierend in kurzen und langen Zeilen. te, erotisch direkt, ebenso wie Momente Es sind Traumstücke, Redepartikel, der Verlusterfahrung als Demontage Prosagedichte, zerbrochene Sonette, der Sonettform. Ein Gedichtzyklus Sequenzen wie aus Unfallprotokollen. über die Pinie nähert sich reiner Jedes dieser Stücke entzündet sein Lautmusik und wird zum Verbarium, in eigenes Leuchten, seine kleine oder dem die Buchstaben tanzen. Den Abend größere Epiphanie. »Zündkerzen« sind moderiert der Berliner Publizist Cord für Durs Grünbein Dinge – keine Ideen, Riechelmann, dessen Band »Krähen« in erst recht keine Konzepte. Zwei Lang- der von Judith Schalansky herausgege- gedichte ziehen mächtige Stützpfeiler ben »Naturkunden«-Reihe (Matthes & in die Struktur der Sammlung: »Das Seitz) erschien. Eintritt 8 € / 5 €

25. montag 20 h Die Chefin – Roman einer Köchin und durch die alles umfassende Bewegung der Lesung und Gespräch: Marie NDiaye Sprache in ein Erlebnis verwandelt. Der Erzähler, Moderation: Patricia Klobusiczky langjähriger Mitarbeiter der Chefin und ihr in Deutsche Lesung: Frank Weigand (vergeblicher) Liebe verbunden, berichtet von ihrem Leben, ihrem Charakter, ihren Lieben, »Die Chefin – Roman einer Köchin« heißt das neue Werk ihrer Ausbildung, der Kunst der Kochkompo- Marie NDiayes, das Claudia Kalscheuer aus dem Französi- sition, dem privaten wie öffentlichen Umgang, schen übersetzt hat (Suhrkamp): Eine Frau aus bescheide- indem er potentielle Fragen und Erwartungen der nen Verhältnissen eröffnet ein Restaurant in Bordeaux und Leserinnen und Leser aufgreift, sie beantwortet wird mit einem Stern ausgezeichnet. Wie ihre Protagonistin und zugleich ins Leere laufen lässt – sie verlangen zu einer berühmten Chefköchin wurde, beschreibt NDiaye danach, unbeantwortet zu bleiben. Marie NDiaye, in einer biographischen Erkundungsreise, die sich aufgrund international rezipiert, vielfach ausgezeichnet der Sprache, der rhythmischen Satzgebilde, dem Ausgreifen (u. a. Prix Goncourt für »Drei starke Frauen«), in alle Bedeutungsnuancen, der Verzögerung im Erzählablauf lebt seit 2007 in Berlin. Eintritt 8 € / 5 €

26. dienstag 20 h Ingeborg Bachmann II Wer war Ingeborg Bachmann? Ina Hartwig Moderation: Julia Encke

»Wer war Ingeborg Bachmann?« – Ina Hartwig hat oder Henry Kissinger eine andere Per- eine »Biographie in Bruchstücken« (S. Fischer) sönlichkeit: Ingeborg Bachmann als geschrieben und stellt sie im Gespräch mit der politisch denkende Intellektuelle und Literaturkritikerin Julia Encke (FAS) vor. Medienprofi, als Dichterin, die trotz Ingeborg Bachmann ist ein Mythos der deutsch- all ihrer Gefährdungen überrascht mit sprachigen Nachkriegsliteratur. Die divenhaften Witz und lebenspraktischer Klug- Auftritte und die frühe Berühmtheit, die Bezie- heit. Die Publizistin und Kritikerin hungen mit Paul Celan und Max Frisch und nicht Ina Hartwig, ausgezeichnet mit dem zuletzt ihr rätselhafter, tragischer Tod sorgen Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik für ein glamouröses Bild. Ina Hartwig schaut und dem Caroline-Schlegel-Preis, lebt hinter die Fassade und entdeckt in zahlreichen in am Main und ist dort Gesprächen mit Zeitzeugen wie Hans Magnus seit letztem Jahr Kulturdezernentin. Enzensberger, Martin Walser, Marianne Frisch Eintritt 8 € / 5 €

KARTEN AUSSCHLIESSLICH AN DER ABENDKASSE nachrichten aus dem lcb

Sprache im technischen Zeitalter Heft 222

Thomas Lehr eröffnet das aktuelle Heft 222 unserer Zeitschrift »Sprache im technischen Zeitalter« mit einem großen Essay zum Zustand Europas, gefolgt von den ersten drei Kapiteln des neuen Romans von Ingo Schulze. Für das Handwerk des Schreibens ist Spra- che sowohl Material als auch Werkzeug: Rudiš und Stanisław Stras- Im Rahmen der Reihe »Die Vielfalt burger abgedruckt, die sich des Deutschen« sind Jens Bisky, Shida getroffen haben, um über ihre Bazyar, Ulrike Draesner, Matthias Heimat- und Wahlheimatstädte Nawrat, Antje Rávic Strubel und Deniz zu diskutieren. In »Auf Tritt Utlu nach Warschau gereist und haben Die Poesie« präsentiert Volker ihr Verhältnis zur deutschen Sprache Sielaff den Inder Hemant reflektiert; ihre Texte darüber sind in Divate. Jan Volker Röhnert dieser Nummer nachzulesen. Ebenfalls lobt Orsolya Kalász, Beate sind Statements von Autorinnen und Tröger unterhält sich mit Nico Autoren aus Marseille und Berlin wie Bleutge und Annelen Krane- Thierry Fabre, Christian Garcin, Kate- fuss schreibt über ein Gedicht rina Poladjan, Phillipe Pujol, Jaroslav von Paul Muldoon.

Berliner Übersetzerwerkstatt 2017 Autorenwerkstatt 2017

Die Teilnehmerinnen und Hanna Granz (Schwedisch), An unserer Autorenwerkstatt (Berlin), Sonja M. Schultz (Berlin), Teilnehmer der Berliner Über- Henrieke Markert (Italienisch), Prosa 2017, die von Antje Leszek Stalewski (Berlin), Robert setzerwerkstatt 2017 sind Maria Meinel (Spanisch), Dani- Rávic Strubel und Thorsten Stripling (Frankfurt am Main), Olivia Corinna Popp (Französisch), el Jurjew (Russisch) und Laris- Dönges geleitet wird, neh- Wenzel (Berlin) und Bettina Wilpert Aimée de Bruyn Ouboter sa Bender (Arabisch). Geleitet men Annina Haab (Zürich), () teil. Die Treffen finden an vier (Englisch), Stefanie Frida wird die Übersetzerwerkstatt Kristin Höller (Dresden), Wochenenden im Herbst im LCB statt. Lemke (Englisch), Johanna von Thomas Brovot. Gefördert Sophia Klink (München), Die Werkstatt wird vom Land Berlin Wange (Englisch), Stefan von der Berliner Senatsverwal- Pasquale Virginie Rotter und von der Schweizer Kulturstiftung Pluschkat (Schwedisch), tung für Kultur und Europa. (Berlin), Simone Schröder Pro Helvetia gefördert.

Tina Brenneisen: Das Licht, das Schatten leert. Ausstellung bis 13. Oktober 2017

KULTURPARTNER LITERATURHAUS.NET Die Ausstellung gibt erste finden, gestaltet sich dann Einblicke in Tina Brennei- ebenso quälend wie auch sens Comicbuch-Projekt »Das überraschend witzig in Licht, das Schatten leert«. seinem Erfindungsreichtum. Ausgezeichnet wurde es mit Ein autobiografischer Comic Podiumsdiskussion »Die Kunst der Wirklichkeit« dem Comicbuchpreis der Ber- über ein unbequemes, aber mit Svetlana Alexijewitsch & Thomas Heise im Rahmen der thold Leibinger Stiftung 2017. wichtiges Thema, der mit Jahrestagung der Friedrich Schlegel Graduiertenschule Thomas von Steinaecker be- seiner schönen Kolorierung 29. September 2017, 19 Uhr, im LCB gründet das Votum der Jury und den halbrealistischen wie folgt: „Die Fallhöhe bei Figuren in gleicher Weise zu zu einem Podiumsgespräch mit der Nobel- diesem Thema ist gewaltig. Tränen rührt wie – und das preisträgerin für Literatur 2015, Svetlana In »Das Licht, das Schatten ist kein kleines Wunder – Alexijewitsch, und dem Dokumentarfilmer leert« verarbeitet die Autorin schmunzeln lässt.“ Die Aus- Thomas Heise. Moderiert von Prof. Dr. eine Totgeburt. Sie tut dies stellung ist vor und nach den Wolfram Ette soll die Diskussion den mit einer Schonungslosigkeit Abendveranstaltungen bzw. Raum erkunden, der durch die Formel gegenüber sich selbst, die mit Voranmeldung (unter ›Die Kunst der Wirklichkeit‹ umschrieben zunächst schockiert. Der 030-8169960) zu sehen. Mit wird. Die beiden Künstler dieses Abends anschließende Versuch, Unterstützung der Berthold verbindet überdies ein gemeinsames zurück in die Normalität zu Leibinger Stiftung. Lebensthema: Die Wirklichkeit, mit der sie sich vor allem auseinandersetzen, sind die Trümmer der sozialistischen Welt und die Spuren, die der Zerfall dieser Welt in Tina Brenneisen Im Rahmen der Jahres- den einzelnen Subjekten hinterlassen hat. Das Licht, das Schatten leert tagung »Fabrics of Time« im Anmeldung ist erforderlich unter fsgs@ Clubhaus der FU Berlin lädt fu-berlin.de. Informationen zu weiteren die Friedrich Schlegel Gradu- Panels im Rahmen der Jahrestagung sind

iertenschule am 29. Septem- auf der Homepage der Friedrich Schlegel Ausstellung ber 2017 um 19 Uhr ins LCB Graduiertenschule zu finden. 8. Jul. — 13. Okt. 2017

ausschreibungen

Grenzgänger – Programm fördert internationale Rechercheaufenthalte jeweiligen Zielland auseinandersetzen wollen. Das Genre Das Förderprogramm »Grenzgänger«, das die Robert Bosch Stiftung gemein- kann von literarischer und essayistischer Prosa, Lyrik, Foto- sam mit dem LCB durchführt, wird zum 31. Oktober 2017 erneut ausgeschrie- textbänden, Kinder- und Jugendbuchliteratur über Dreh- ben. Künstlerische Werke bedürfen oft der gründlichen Recherche vor Ort, um bücher für Dokumentar- und Spielfilme bis hin zu Hörfunk- Stereotypen zu vermeiden und ein hohes inhaltliches Niveau zu erreichen. Das und Multimediabeiträgen reichen. Ausführliche Informati- Grenzgänger-Programm fördert Rechercheaufenthalte von Autor*innen, Filme- onen, eine Auflistung aller Förderländer und der Link zum macher*innen und Fotograf*innen in Ländern Afrikas, Europas und Asiens, die Online-Bewerbungsportal sind auf der Website der Robert relevante Themen und Entwicklungen aufgreifen und sich differenziert mit dem Bosch Stiftung zu finden.

ViceVersa Aufenthaltsstipendium im LCB Deutsch-Polnische Übersetzerwerkstatt Bis zum 15. Oktober 2017 können sich Werdegang Arbeitsproben im im Instytut Kultury Miejskiej, Gdansk´ junge deutschsprachige Autorinnen Umfang von etwa 20 Seiten sowie 3.-9. Dezember 2017 und Autoren um ein Aufenthalts- eine eigenständige Buchpublika- stipendium von bis zu drei Monaten im tion (oder ein Theaterstück bzw. Unter der Leitung von Dorota Stroinska´ und Sven LCB im Jahr 2018 bewerben. Bewerber- ein Hörspiel, aber keine Anthologi- Sellmer treffen sich Übersetzerinnen und Über- innen und Bewerber (bis 35 Jahre alt, en) beizufügen. Bitte Emailadresse setzer der Sprachrichtung Deutsch > Polnisch nicht in Berlin lebend) müssen über und Telefonnummer angeben. Wei- und Polnisch > Deutsch zu einem Workshop in mindestens eine literarische Publi- tere Auskünfte erteilt Thorsten Gdansk.´ Bewerbungsschluss ist der 15. September kation verfügen. Die Stipendien sind Dönges ([email protected]). 2017. ViceVersa ist ein Programm des Deutschen mit 1.100 Euro pro Monat dotiert. Der Bewerbungen gehen an: LCB, Übersetzerfonds und der Robert Bosch Stiftung, formlosen Bewerbung sind neben Anga- »Aufenthaltsstipendium 2018«, Am gefördert vom Auswärtigen Amt. ben zur Person und zum literarischen Sandwerder 5, 14109 Berlin.

zu gast im haus

Iris Blauensteiner Wien Sascha Macht Leipzig Iris Blauensteiner, geboren 1986, ist Filmemach- Sascha Macht, geb. 1986, studierte am Deutschen Literatur- rin und Autorin. Neben anderen Auszeichnungen institut in Leipzig. 2015 nahm er an der LCB-Autoren- bekam sie das Start-Stipendium für Filmkunst des werkstatt Prosa teil. Mit seinem Debüt »Der Krieg im Gar- österreichischen Bundeskanzleramts 2014 und den ten des Königs der Toten« wurde er mit dem Silberschwein- Award für die »Beste Österreichische Nachwuchs- preis der lit.COLOGNE ausgezeichnet. Sascha Macht erhält filmerin«. 2016 erschien der Debütroman »Kopfzecke« das Aufenthaltsstipendium des Berliner Senats. im Verlag Kremayr & Scheriau. Mit freundlicher Un- terstützung des österreichischen Bundeskanzleramts. Siarhei Matyrka Lepen Siarhei Matyrka wurde 1985 geboren. Während seines Luise Boege Leipzig Aufenthaltes im LCB arbeitet er an der Übersetzung Luise Boege, geboren 1985 in Würzburg, studierte von Günter Grass‘ »Blechtrommel« ins Belarussische. u. a. am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Ihr Er erhält das Schritte-Stipendium der S. Fischer Stiftung. Debütroman »Kaspers Freundin« erschien 2015, ihr Prosaband »Bild von der Lüge« 2017 im Verlag Tom Nisse Brüssel Reinecke & Voß. Sie erhielt das LCB-Aufenthalts- Tom Nisse, geboren 1973 in Luxemburg, studierte stipendium des Berliner Senats. Kunstgeschichte und Germanistische Philologie in Brüssel. Der Journalist und Übersetzer aus dem Fran- Nino Burduli Tbilissi zösischen hat Kurzprosa sowie zahlreiche Lyrikbände Die Übersetzerin Nino Burduli, 1958 in Tbilissi in Luxemburg, Belgien und Frankreich veröffentlicht. geboren, ist ausgebildete Pianistin. Im LCB Tom Nisse erhält ein Stipendium des Fonds Culturel arbeitet sie an der Übertragung von Nino National, Luxemburg. Haratischwilis »Das achte Leben (für Brilka)« ins Georgische. Gefördert von der Robert Bosch Anna Ospelt Basel Stiftung. Anna Ospelt, geboren 1987 in Vaduz, lebt in Basel, wo sie literarisch und journalistisch schreibt, übersetzt Maria Glišic´ Belgrad und an der Universität arbeitet. Seit 2010 veröffentlicht Maria Glišić, geboren 1981 in Hannover, arbeitet sie in diversen Literaturzeitschriften und Anthologien. als Projektkoordinatorin im Belgrader Büro der 2015 erschien ihre journalistische Monografie »Sammel- Heinrich-Böll-Stiftung. Seit 2009 übersetzt sie glück« (Bucher) mit Fotografien von Martin Walser, von Literatur, u. a. von Uwe Timm, Daniel Glattauer der zwei Kapitel ins Ungarische und Serbische übersetzt und Terézia Mora, ins Serbische. Sie erhält das wurden. Mit freundlicher Unterstützung der Kulturstif- Schritte-Stipendium der S. Fischer Stiftung. tung Liechtenstein.

Darja Haralanova Sofia Kira Pietrek Posznan´ Darja Haralanova, Jahrgang 1957, ist Verlegerin Kira Pietrek wurde 1983 geboren, ist Lyrikerin, Grafike- des Aquarius-Verlags. Sie übersetzte u. a. Belle- rin und Illustratorin. 2010 wurde sie für ihr Buch »Język tristik und Lyrik von Rafik Schami, Hans Joachim korzyści« in der Kategorie »Debüt des Jahres« mit dem Schädlich und Sarah Kirsch ins Bulgarische. Sie Silesius-Preis für Poesie ausgezeichnet. Für ihr zweites erhält das Schritte-Stipendium der S. Fischer Buch »Statystyki« (2013) erhielt sie den Stanisław Stiftung. Barańczak-Preis. Sie erhält das Albrecht-Lempp-Stipen- dium der Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenar- Juliana Kálnay Kiel beit und des Instytut Książki. Juliana Kálnay, geboren 1988 in , wuchs in Köln und in Málaga auf. »Eine kurze Chronik des Alexander Skidan St. Petersburg allmählichen Verschwindens« (Verlag Klaus Wagen- Aleksander Skidan, 1965 in Leningrad geboren, gilt bach) ist ihr erster Roman. Sie erhielt das LCB-Auf- als einer der wichtigsten zeitgenössischen Dichter und enthaltsstipendium des Berliner Senats. Kritiker Russlands, ist Essayist, Übersetzer und Mither- ausgeber des »New Literary Observer«. Mit freundlicher Adi Keissar Tel Aviv Unterstützung des Auswärtigen Amts. Adi Keissar, geboren 1980 in Jerusalem, lebt in Tel Aviv. Sie ist Lyrikerin, Journalistin und gründete Julia Weber Zürich das Poesie-Projekt »Ars Poetica«. Die israelische Julia Weber, geboren 1983, studierte Literarisches Zeitung »Haaretz« bezeichnete sie als „einfluss- Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut in reichste und herausragendste israelische Dichterin“ Biel. Sie gründete 2012 den »Literaturdienst« und ist der Gegenwart. Mit freundlicher Unterstützung Mitbegründerin der Kunstaktionsgruppe »Literatur für des Auswärtigen Amts. das, was passiert«. Im Februar 2017 erschien ihr Roman »Immer ist alles schön« im Limmat Verlag. Mit freundli- Isabelle Lehn Leipzig cher Unterstützung der Stiftung Pro Helvetia. Isabelle Lehn wurde 1979 in Bonn geboren und lebt heute in Leipzig. Ihr Debütroman »Binde zwei Vögel Laura Wohnlich Basel zusammen« (Eichborn) stand 2016 auf der Shortlist Laura Wohnlich, 1992 in Basel geboren, verfasste für den Ingeborg-Bachmann-Preis und wurde 2017 u. a. Texte für das Entwürfe-Magazin. »Sweet Rotation«, mit dem Förderpreis des Schubart-Literaturpreises ihr erster Roman, ist im Frühling dieses Jahres bei ausgezeichnet. Sie erhielt das LCB-Aufenthaltssti- Piper erschienen. Mit freundlicher Unterstützung der pendium des Berliner Senats. Stiftung Pro Helvetia.

Herausgeber: Literarisches Colloquium Berlin e.V. (LCB) Am Sandwerder 5, 14109 Berlin 030 816 99 60, [email protected] www.lcb.de direkt am Bahnhof Wannsee (Regionalverkehr, S1, S7)

Fotonachweise: Ingeborg Bachmann (I+II) © Renate von Mangoldt. Iris Blauensteiner © Carolina Steinbrecher. Luise Boege © Tobias Neumann. Durs Grünbein © Tineke de Lange. Adi Keissar © Leeor Ohayon. Isabelle Lehn © Sascha Kokot. Sascha Macht © Alina Aimmelbauer. Thomas Macho © Heike Steinweg. Marie NDiaye © Heike Steinweg. Tal Nitzán © I. Canetti. Anna Ospelt © Rita Palanikumar. Rétif de La Bretonne © Ph. Coll. Archives Larbor. Marion Poschmann © Heike Steinweg. Alexander Skidan © Simonovsky. Frank Witzel © Maja Bechert. Alle anderen: privat. Gestaltung: LCB. Wir möchten darauf hinweisen, dass bei Veranstaltungen Fotos aufgenommen werden, die das LCB ggf. im Internet verwendet.

Büchertische:

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lcb september

2. Sa 14 h LCB-Sommerfest 19. Di 20 h Monsieur Nicolas der Verlage Suhrkamp / Insel oder Das enthüllte Menschenherz Rétif de la Bretonne 5. Di 20 h Ingeborg Bachmann I Reinhard Kaiser Wir sagen uns Dunkles Claudia Hamm Helmut Böttiger Ursula März 21. Do 20 h Zündkerzen Durs Grünbein 7. Do 20 h Studio LCB: Das Risiko der Existenz Cord Riechelmann Marion Poschmann, Thomas Macho Günter Figal, Maike Albath 25. Mo 20 h Die Chefin – Roman einer Köchin Marie NDiaye 8. Fr 20 h Alexander Skidan (außer Haus: Lettrétage) Patricia Klobusiczky, Frank Weigand Tillmann Severin 26. Di 20 h Ingeborg Bachmann II 14. Do 20 h Studio LCB: Die Kinderjahre der BRD Wer war Ingeborg Bachmann? Frank Witzel Ina Hartwig Jutta Person, Hubert Winkels, Katharina Teutsch Julia Encke september 2017