411.31 6. Juni 2012 Grossratsbeschluss betreffend die Umschreibung der römisch-katholischen Kirchgemeinden des Kantons

Der Grosse Rat des Kantons Bern, gestützt auf Artikel 108 der Kantonsverfassung (KV) [BSG 101.1], Artikel 8 des Gesetzes vom 6. Mai 1945 über die bernischen Landeskirchen (Kirchengesetz, KG) [BSG 410.11], auf Antrag des Regierungsrates, beschliesst:

Art. 1

Kirchgemeinden Die Kirchgemeinden der römisch-katholischen Landeskirche des Kantons sind im Anhang umschrieben.

Art. 2

Namen der Kirchgemeinden 1 Jede Kirchgemeinde hat den Namen zu führen, mit dem sie in diesem Erlass bezeichnet ist. 2 Amtliche Drucksachen mit nicht übereinstimmenden Kirchgemeindenamen sind entsprechend anzupassen. 3 Mit Bewilligung der zuständigen Stelle der Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektion kann eine Kirchgemeinde in ihrem Organisations- und Verwaltungsreglement einen abweichenden Namen einführen. 4 Französischsprachige Kirchgemeinden im deutschsprachigen Kantonsteil und deutschsprachige Kirchgemeinden im französischsprachigen Kantonsteil führen einen Namen in ihrer Sprache. Pfarrämter einer sprachlichen Minderheit in einer anderssprachigen Mehrheitskirchgemeinde dürfen in ihren amtlichen Dokumenten eine Übersetzung des Kirchgemeindenamens verwenden.

Art. 3

Beziehung zu den Einwohnergemeindegrenzen 1 Soweit dieser Beschluss und ergänzende Erlasse nichts anderes bestimmen, fallen die Grenzen der Kirchgemeinden mit jenen der Einwohnergemeinden zusammen. Gemeindegrenzbereinigungen gelten ohne Weiteres auch für die Kirchgemeinden. 2 Fällt eine Kirchgemeindegrenze nicht mit jener einer Einwohnergemeinde zusammen, gelten die folgenden Bestimmungen: a Durchschneidet die Grenze ein Grundstück, muss sie verlegt werden. Die neue Grenze verläuft entweder entlang einer Grundstückgrenze oder einer natürlichen Grenze (Bachbett, Weg, Strasse, Eisenbahn). b Grenzen gemäss Buchstabe a können durch Verfügung der zuständigen Stelle der Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektion verlegt werden, 1. wenn die beteiligten Kirchgemeinden und die unmittelbar betroffenen stimmberechtigten Kirchgemeindeglieder der Verlegung ausdrücklich zustimmen, 2. wenn die beteiligten Kirchgemeinden auf jegliche Kirchensteuerteilung verzichten und 3. sofern die Grenzverlegung keine Änderung in der eigentlichen Umschreibung von Kirchgemeinden im Sinne von Artikel 1 zur Folge hat.

Art. 4 Aufhebung eines Erlasses Der Grossratsbeschluss vom 2. Dezember 1999 betreffend die Umschreibung der römisch-katholischen Kirchgemeinden im Kanton Bern (BSG 411.31) wird aufgehoben.

Art. 5

Inkrafttreten Der Regierungsrat bestimmt den Zeitpunkt des Inkrafttretens. Bern, 6. Juni 2012 Im Namen des Grossen Rates Die Präsidentin: Rufer-Wüthrich Die Vizestaatsschreiberin: Aeschmann RRB Nr. 1643 vom 21. November 2012: Inkraftsetzung auf den 1. Januar 2013

Anhang 1 zu Artikel 1 Umschreibung der römisch-katholischen Kirchgemeinden

Verwaltungsregion Berner Jura, Verwaltungskreis Berner Jura

1. Kirchgemeinde La Neuveville umfassend die Gemeinden Diesse, Lamboing, La Neuveville, Nods und Prêles.

2. Kirchgemeinde Malleray-Bévilard umfassend die Gemeinden Bévilard, Champoz, Court, Malleray, Pontenet und Sorvilier.

3. Kirchgemeinde Moutier umfassend die Gemeinden Belprahon, Corcelles, Crémines, Eschert, Grandval, Moutier, Perrefitte und Roches.

4. Kirchgemeinde Tavannes umfassend die Gemeinden Loveresse, Reconvilier, Saules, Saicourt und Tavannes.

5. Kirchgemeinde Tramelan umfassend die Gemeinden Mont-Tramelan und Tramelan.

6. Kirchgemeinde Vallon de Saint-Imier umfassend die Gemeinden Corgémont, Cormoret, Cortébert, Courtelary, Renan, Saint-Imier, Sonceboz- Sombeval, Sonvilier und Villeret.

Verwaltungsregion Seeland, Verwaltungskreis Biel/Bienne

7. Kirchgemeinde Biel und Umgebung umfassend die Gemeinden a Bellmund, Biel/Bienne, Evilard, Brügg, Ipsach, Ligerz, Nidau, Orpund, Port, Safnern, Sutz- Lattrigen und Twann-Tüscherz; b vom französischsprachigen Verwaltungskreis Berner Jura die Einwohnergemeinden La Heutte, Orvin, Péry, Plagne, Romont (BE) und Vauffelin.

8. Kirchgemeinde Pieterlen umfassend die Gemeinden Lengnau b. Biel, Meinisberg und Pieterlen.

Verwaltungskreis Seeland

9. Kirchgemeinde Seeland- umfassend a die Gemeinden , Arch, Bargen (BE), Brüttelen, Büetigen, Bühl, Büren an der , Busswil bei Büren, Diessbach bei Büren, , , Erlach, , , , , , , Ins, Jens, Kallnach, , , Lüscherz, Lyss, , , Müntschemier, , Oberwil bei Büren, , Rüti bei Büren, Schüpfen, Seedorf (BE), , Studen, Täuffelen, , , , , und ; b vom Verwaltungskreis Biel/Bienne die Gemeinden Aegerten, Mörigen, Scheuren und Schwadernau.

Verwaltungsregion Emmental-Oberaargau, Verwaltungskreis Oberaargau

10. Kirchgemeinde Langenthal umfassend a das Gebiet des Verwaltungskreises Oberaargau; b vom Verwaltungskreis Emmental die Gemeinden Affoltern im Emmental, Dürrenroth, Sumiswald und Trachselwald.

Verwaltungskreis Emmental

11. Kirchgemeinde Burgdorf umfassend a die Gebiete der Einwohnergemeinden Burgdorf, Hasle bei Burgdorf, Heimiswil, Hindelbank, Krauchthal, Lützelflüh, Lyssach, Mötschwil, Oberburg, Rüegsau, Rumendingen, Rüti bei Lyssach und Wynigen; b vom Verwaltungskreis Bern-Mittelland die Einwohnergemeinde Bäriswil.

12. Kirchgemeinde Utzenstorf umfassend a die Gebiete der Einwohnergemeinden Aefligen, Alchenstorf, Bätterkinden, Ersigen, Hellsau, Höchstetten, Kernenried, Kirchberg, Koppigen, Niederösch, Oberösch, Rüdtligen-Alchenflüh, Utzenstorf, Wiler bei Utzenstorf, Willadingen und Zielebach; b vom Verwaltungskreis Bern-Mittelland die Gebiete der Einwohnergemeinden Büren zum Hof, Etzelkofen, Fraubrunnen, Grafenried, Limpach, Mülchi, Schalunen, Zauggenried.

13. Kirchgemeinde Langnau i. E. umfassend die Einwohnergemeinden Eggiwil, Langnau im Emmental, Lauperswil, Röthenbach im Emmental, Rüderswil, Schangnau, Signau, Trub und Trubschachen.

Deutschsprachige Verwaltungsregion Bern-Mittelland, Verwaltungskreis Bern-Mittelland

14. Römisch-katholische Gesamtkirchgemeinde Bern und Umgebung umfassend

14.1 Kirchgemeinde Dreifaltigkeit, Bern, umfassend das Stadtgebiet links der Aare, ohne die den Kirchgemeinden St. Antonius, St. Mauritius, St. Michael und Heiligkreuz zugeteilten Gebiete und vom rechten Aareufer das untere Kirchenfeld von der Schönaubrücke längs des nordwestlichen Randes des Dählhölzliwaldes bis zum Jubiläumsplatz, von da der Luisenstrasse folgend bis zur Englischen Anlage und zur Aare hinunter.

14.2 Kirchgemeinde St. Marien, Bern, umfassend das Stadtgebiet rechts der Aare, nach Süden begrenzt durch die Nydeggbrücke, hinweg durch den Alten Aargauerstalden und die Ostermundigenstrasse bis zur Einmündung des Pulverweges, diesem folgend bis zur Bolligenstrasse, die Bolligenstrasse nach Nordosten bis zur Kreuzung mit dem Schermenweg, dem Schermenweg nach Nordwest bis zum Wankdorfplatz, Papiermühlestrasse nach Norden bis zur Gemeindegrenze Ittigen, dieser entlang zur Aare hinunter.

14.3 Kirchgemeinde St. Antonius, Bern-Bümpliz, umfassend a von der Stadt Bern das Gebiet südlich der Linie Murtenstrasse, Bümplizstrasse (exklusive), Unterführung der Bümplizstrasse/Bern–Neuenburg-Bahn, der Bahnlinie Bern–Neuenburg folgend bis zur Gemeindegrenze im Westen. – Im Osten begrenzt ab Bremgartenwald durch die Steigerhubelstrasse bis zur Bahnunterführung (Verzweigung der Bahnlinien Bern–Genf, Bern– Neuenburg und Bern–Gürbetal/Schwarzenburg), von da der Bahnlinie der Gürbetal– Schwarzenburg-Bahn folgend bis zur ehemaligen Station Fischermätteli, weiter dem Waldrand des Könizbergwaldes entlang bis zur Gemeindegrenze Köniz; b ferner das Wangental (Nieder- und Oberwangen, Thörishaus, Liebewil) von der Gemeinde Köniz und die Gemeinden, Clavaleyres, Kriechenwil, Laupen, Münchenwiler und Neuenegg.

14.4 Kirchgemeinde St. Mauritius, Bern-Bethlehem, umfassend a von der Stadt Bern das Gebiet nördlich der Bahnlinie Bern–Neuenburg von der Gemeindegrenze im Westen, der Bahnlinie nach Osten folgend bis zur Unterführung der Bümplizstrasse (östlich des Bahnhofs Bern-Bümpliz-Nord), der Bümplizstrasse entlang (inkl. gerade und ungerade Hausnummern) bis zur Murtenstrasse, dieser bis zur Einmündung der Stöckackerstrasse folgend; b ferner die Einwohnergemeinden Ferenbalm, Frauenkappelen, , Gurbrü, Mühleberg, Wileroltigen und Wohlen, exklusive die Ortschaften Uettligen und Oberdettigen.

14.5 Kirchgemeinde Bruderklaus, Bern, umfassend a das Stadtgebiet rechts der Aare, ohne die den Kirchgemeinden Dreifaltigkeit, St. Marien und Guthirt, Ostermundigen, zugeteilten Gebiete; b die Einwohnergemeinde Muri.

14.6 Kirchgemeinde Guthirt, Ostermundigen, umfassend a die Einwohnergemeinde Ostermundigen; b das Stadtgebiet, das nicht der Kirchgemeinde St. Marien zugeteilt ist und im Süden durch die Ostermundigenstrasse zwischen Einmündung Pulverweg und Gemeindegrenze gegen die Kirchgemeinde Bruderklaus abgetrennt wird; c die Einwohnergemeinden Bolligen und Ittigen, ohne das zur Kirchgemeinde Heiligkreuz gehörende Gebiet (Worblaufen), begrenzt ab Gemeindegrenze Bern durch die Autobahn A1, sowie die Einwohnergemeinde Stettlen.

14.7 Kirchgemeinde St. Martin, Worb, umfassend die Einwohnergemeinden Vechigen und Worb.

14.8 Kirchgemeinde St. Franziskus, Zollikofen, umfassend die Einwohnergemeinden a Bangerten b. Dieterswil, Deisswil bei Münchenbuchsee, Diemerswil, Jegenstorf, Iffwil, Kirchlindach (ausgenommen Herrenschwanden und Stuckishaus), Mattstetten, Moosseedorf, Münchenbuchsee, Münchringen, Scheunen, Urtenen-Schönbühl, Wiggiswil, Zollikofen und Zuzwil; b Bangerten, Rapperswil und Ruppoldsried (Verwaltungskreis Seeland).

14.9 Kirchgemeinde Heiligkreuz, Bern, umfassend a das Stadtgebiet Engehalbinsel, nördlich der Linie Stauwehr–Studerstrasse–Seftausteg; b die Einwohnergemeinde Bremgarten, von der Einwohnergemeinde Ittigen das Gebiet westlich der Autobahn A1 (Worblaufen), von der Einwohnergemeinde Kirchlindach die Ortschaften Herrenschwanden und Stuckishaus (inkl. Halensiedlung), Meikirch, von der Einwohnergemeinde Wohlen die Ortschaften Uettligen und Oberdettigen.

14.10 Kirchgemeinde St. Josef, Köniz, umfassend a die Einwohnergemeinde Köniz, ohne das zur Kirchgemeinde St. Antonius gehörende Wangental (Nieder- und Oberwangen, Thörishaus, Liebewil) und ohne das zur Kirchgemeinde St. Michael gehörende Wabern und jene Teile des Spiegels, welche zur Kirchgemeinde St. Michael gehören; b ferner die Einwohnergemeinden Guggisberg, Oberbalm, Rüschegg und Schwarzenburg.

14.11 Kirchgemeinde St. Michael, Wabern, umfassend a das Stadtgebiet links der Aare, gegen Norden begrenzt durch die Linie Aare–Dorngasse– Roschistrasse bis zu deren Einmündung in die Seftigenstrasse; b den östlichen Teil der (unteren) Gemeinde Köniz, von der Kirchgemeinde St. Josef abgegrenzt durch die Bellevuestrasse, die Spiegelstrasse, den Chaumontweg, den Verbindungsweg Chaumontweg–Dählenweg, von dessen Einmündung in den Dählenweg durch eine das Westsignal des Gurtens berührende Gerade bis zum Schnittpunkt mit der Gurtentalstrasse, von dort durch diese Strasse gegen Osten bis zur Grenze der Gemeinde Kehrsatz; c die Einwohnergemeinden Belp, Gelterfingen, Kaufdorf, Kehrsatz, Kirchenthurnen, Niedermuhlern, Rümligen, Toffen und Wald BE.

14.12 Paroisse de langue française de Berne et environs umfassend die Gebiete der zur Gesamtkirchgemeinde Bern und Umgebung zusammengeschlossenen Kirchgemeinden. Sie besteht aus allen römisch-katholischen Konfessionsangehörigen französischer Sprache. Die Mitglieder der französisch römisch-katholischen Kirchgemeinde können in die Kirchgemeinde des Wohnortes übertreten.

15. Kirchgemeinde Konolfingen umfassend die Gebiete der Einwohnergemeinden Arni, Biglen, Bleiken bei Oberdiessbach, Bowil, Brenzikofen, Freimettigen, Grosshöchstetten, Häutligen, Herbligen, Konolfingen, Landiswil, Linden, Mirchel, Niederhünigen, Oberdiessbach, Oberhünigen, Oberthal, Oppligen, Schlosswil, Walkringen und Zäziwil.

16. Kirchgemeinde Münsingen umfassend die Gebiete der Einwohnergemeinden Allmendingen, Kiesen, Münsingen, Rubigen, Tägertschi, Trimstein und Wichtrach.

Deutschsprachige Verwaltungsregion Oberland, Verwaltungskreis Thun

17. Kirchgemeinde Thun umfassend a die Einwohnergemeinden des Verwaltungskreises Thun ohne die Einwohnergemeinden Niederstocken, Oberstocken und Reutigen; b vom Verwaltungskreis Bern-Mittelland die Gebiete der Einwohnergemeinden Gerzensee, Jaberg, Kirchdorf, Lohnstorf, Mühledorf BE, Mühlethurnen, Noflen, Riggisberg und Rüeggisberg.

Verwaltungskreis Obersimmental-Saanen

18. Kirchgemeinde Gstaad umfassend die Gebiete des Verwaltungskreises Obersimmental-Saanen. Verwaltungskreis Frutigen-Niedersimmental

19. Kirchgemeinde Frutigen umfassend die Gebiete der Einwohnergemeinden Adelboden, Frutigen, Kandergrund, Kandersteg und Reichenbach im Kandertal.

20. Kirchgemeinde Spiez umfassend a die Einwohnergemeinden Gemischten Gemeinden Aeschi bei Spiez, Därstetten, Diemtigen, Erlenbach im Simmental, Krattigen, Oberwil im Simmental, Spiez und Wimmis; b vom Verwaltungskreis Thun die Einwohnergemeinden Niederstocken, Oberstocken und Reutigen.

Verwaltungskreis Interlaken-Oberhasli

21. Kirchgemeinde Interlaken umfassend die Gebiete der Einwohnergemeinden Beatenberg, Bönigen, Därligen, Grindelwald, Gsteigwiler, Gündlischwand, Habkern, Interlaken, Iseltwald, Lauterbrunnen, Leissigen, Lütschental, Matten bei Interlaken, Niederried bei Interlaken, Ringgenberg BE, Saxeten, Unterseen und Wilderswil.

22. Kirchgemeinde Oberhasli-Brienz umfassend die Einwohnergemeinden Brienz (BE), Brienzwiler, Gadmen, Guttannen, Hasliberg, Hofstetten bei Brienz, Innertkirchen, Meiringen, Oberried am Brienzersee, Schattenhalb und Schwanden bei Brienz.

Anhang 2

6.6.2012 GRB BAG 12–89, in Kraft am 1. 1. 2013