„moobil+multimodal“ Multimodale Mobilitätskonzepte im ländlichen Raum am Beispiel von moobil+ im Landkreis

Tobias Stehr (Matrikelnummer: 70355235)

Eingereichte Abschlussarbeit

zur

Erlangung des Grades

Master of Arts

im Studiengang

Verkehr und Logistik

an der

Karl-Scharfenberg-Fakultät

der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften

Erster Prüfer: Prof. Dr.-Ing. Christoph J. Menzel Eingereicht am: 08.09.2014

Zweiter Prüfer: Dipl.-Geogr. Dirk Gehrmann Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis ...... III

Tabellenverzeichnis ...... V

Abkürzungsverzeichnis ...... VI

1 Multimodale Mobilitätskonzepte im ländlichen Raum ...... 1

1.1 Ländlicher Raum ...... 1 1.2 Demografischer Wandel & Räumliche Veränderungen...... 3 1.3 Auswirkungen auf die Mobilität im ländlichen Raum ...... 6 1.4 Multimodale Mobilität ...... 7 1.5 Förderkulisse ...... 10 2 Vorgehen und Methodik ...... 13

3 Zahlen, Daten und Fakten zum Landkreis Vechta ...... 15

3.1 Lage & Verkehrsanbindung ...... 15 3.2 Einwohner & Fläche ...... 15 3.3 Zusammensetzung der Bevölkerung ...... 16 3.4 Wirtschaft / Industriesektoren ...... 16 3.5 Beschäftigung & Arbeitslosenquote ...... 16 3.6 Wohnbauland & Wohnungsbestand ...... 17 3.7 Pendler ...... 18 3.8 Tourismus ...... 18 3.9 Demografischer Wandel ...... 20 3.10 Öffentlicher Personennahverkehr ...... 22 3.11 Multimodale Mobilitätsangebote ...... 25 3.12 Der Landkreis Vechta im Vergleich ...... 31 4 Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ ...... 34

4.1 Vorstellung moobil+...... 34 4.1.1 Hintergrund ...... 34 4.1.2 Partner ...... 34 4.1.3 Finanzierung ...... 35 4.1.4 Konzept ...... 36 4.1.5 Streckennetz ...... 37 4.1.6 Fahrzeuge ...... 39 4.1.7 Fahrkarten und Preise ...... 39 4.1.8 Buchung ...... 42 4.1.9 Bezahlung ...... 43 4.1.10 Technischer Hintergrund ...... 43 4.1.11 Marketing ...... 44 4.2 Analyse des bestehenden Angebots ...... 45 4.2.1 Allgemeine Kennzahlen...... 45 4.2.2 Linienbezogene Analyse ...... 49 4.2.3 Parallelverkehr ...... 85 4.2.4 Ortsbezogene Nutzung ...... 86 4.3 Bürger-Info-Abende ...... 90 4.4 Kritische Betrachtung ...... 93 5 Optimierung und Weiterentwicklung von moobil+ ...... 95

5.1 Pilotprojekte ...... 95 5.1.1 E-Wald Carsharing – Carsharing im Bayrischen Wald ...... 95 5.1.2 ST mobil in Mettingen – Bikesharing des RMV ...... 98 5.1.3 Inmod – Elektromobilität auf dem Land ...... 100 5.1.4 Mobilfalt – Einbindung von Privatfahrten in das ÖPNV-Angebot ...... 103 5.1.5 flinc – Mitfahrnetzwerk für flexible Mobilität in der Region ...... 106 5.1.6 eTicket RheinMain – die RMV-Mobilitätskarte ...... 108 5.1.7 Mobilpunkte ...... 111 5.2 Weiterentwicklung im Bereich Tourismus ...... 112 5.3 Weiterentwicklung im Bereich Multimodalität ...... 115 6 Planungshorizont Landkreis Vechta ...... 122

7 Übertragbarkeit und allgemeine Handlungsempfehlungen ...... 125

8 Fazit ...... 127

Literaturverzeichnis ...... 129

Eidesstattliche Erklärung ...... 132

Verzeichnisse III

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Raumabgrenzung Städtischer und Ländlicher Raum 2011 ...... 1 Abbildung 2 Siedlungsstrukturelle Kreistypen 2011 ...... 2 Abbildung 3 Zusammenhang zwischen der Siedlungsstruktur und dem Bevölkerungswachstum nach Kreisen ...... 5 Abbildung 4 Multimodales Mobilitätskonzept ...... 7 Abbildung 5 Inter- und Multimodalität ...... 9 Abbildung 6 Beschäftige nach Wirtschaftsabschnitten im Landkreis Vechta, Stand 30.06.2012 ...... 17 Abbildung 7 Pendlerbilanz 2011 ...... 18 Abbildung 8 Erholungsgebiete im Oldenburger Münsterland ...... 19 Abbildung 9 Prozentuale Veränderung der Bevölkerungszahlen in Niedersachsen 2031 gegenüber 2009 ...... 21 Abbildung 10 Ford Carsharing Standort Gildetraße ...... 26 Abbildung 11 Fahrradboxen am Bahnhof Lohne ...... 28 Abbildung 12 P+R Anlage am Haltepunkt der NWB in Neuenkirchen ...... 29 Abbildung 13 EWE-Ladesäule in der Gemeinde ...... 30 Abbildung 14 Fahrplan der moobil+Linie 606 ab 01.05.2014 ...... 37 Abbildung 15 Streckennetz moobil+ bis 01.05.2014...... 38 Abbildung 16 Der neue moobil+Bus ...... 39 Abbildung 17 Preistableau moobil+ ...... 40 Abbildung 18 Zonen-Matrix moobil+ ...... 41 Abbildung 19 Wochenstatistik der beförderten Fahrgäste aller moobil+Linien 45 Abbildung 20 Gesamtfahrgastzahlen pro Linie vom 04.11.2013 bis zum 31.08.2014 ...... 46 Abbildung 21 Anteilige Betrachtung der verkauften Fahrkarten vom 04.11.2013 bis zum 31.08.2014 ...... 47 Abbildung 22 Entwicklung der Registrierungen bei moobil+ ...... 48 Abbildung 23 Linienverlauf der Linie 606 ...... 49 Abbildung 24 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 606 ...... 50 Abbildung 25 Linienverlauf der Linie 608 ...... 51 Abbildung 26 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 608 ...... 51 Abbildung 27 Linienverlauf der Linie 625 ...... 53 Abbildung 28 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 625 ...... 54 Abbildung 29 Linienverlauf der Linie 633 ...... 55 Abbildung 30 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 633 ...... 56 Abbildung 31 Linienverlauf der Linie 635 ...... 57 Abbildung 32 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 635 ...... 58 Abbildung 33 Linienverlauf der Linie 638 ...... 59 Abbildung 34 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 638 ...... 60 Abbildung 35 Linienverlauf der Linie 642 ...... 61 Abbildung 36 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 642 ...... 62 Abbildung 37 Linienverlauf der Linie 643 ...... 63 Abbildung 38 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 643 ...... 63

Verzeichnisse IV

Abbildung 39 Linienverlauf der Linie 655 ...... 65 Abbildung 40 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 655 ...... 66 Abbildung 41 Linienverlauf der Linie 660 ...... 67 Abbildung 42 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 660 ...... 68 Abbildung 43 Linienverlauf der Linie 665 ...... 69 Abbildung 44 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 665 ...... 70 Abbildung 45 Linienverlauf der Linie 667 ...... 71 Abbildung 46 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 667 ...... 72 Abbildung 47 Linienverlauf der Linie 668 ...... 73 Abbildung 48 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 668 ...... 74 Abbildung 49 Linienverlauf der Linie 669 ...... 75 Abbildung 50 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 669 ...... 75 Abbildung 51 Linienverlauf der Linie 675 ...... 77 Abbildung 52 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 675 ...... 77 Abbildung 53 Linienverlauf der Linie 697 ...... 79 Abbildung 54 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 697 ...... 80 Abbildung 55 Linienverlauf der Linie 698 ...... 81 Abbildung 56 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 698 ...... 81 Abbildung 57 Linienverlauf der Linie S60 ...... 83 Abbildung 58 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie S60 ...... 84 Abbildung 59 Preise private Kurzzeitmiete E-Wald ...... 97 Abbildung 60 Umsetzung inmod in der Region Salzhaff ...... 102 Abbildung 61 Fahrplan Mobilfalt ...... 104 Abbildung 62 RMV-Mobilitätspartner ...... 110

Verzeichnisse V

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1 Einwohner & Fläche der Städte und Gemeinden im Landkreis Vechta ...... 15 Tabelle 2 Übernachtungen in den niedersächsischen Reisegebieten 2011 20 Tabelle 3 Bevölkerungsprognose für den Landkreis Vechta . 21 Tabelle 4 Anzahl und Auslastungen der Fahrradboxen 27 Tabelle 5 Die Landkreise Vechta und Cloppenburg im Vergleich 32 Tabelle 6 Finanzierung moobil+ 35 Tabelle 7 Parallelverkehr durch moobil+ 85 Tabelle 8 Anzahl der beförderten Fahrgäste pro Linie bezogen auf Start- bzw. Zielort ...... 87

Verzeichnisse VI

Abkürzungsverzeichnis

AG Arbeitsgemeinschaft BBSR Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung BASt Bundesanstalt für Straßenwesen CLP Cloppenburg EU Europäische Union FGSV Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen FH Familienhaus LK Landkreis NNVG Niedersächsisches Nahverkehrsgesetz NWB NordWestBahn ÖDA Öffentlicher Dienstleistungsauftrag ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr ÖV Öffentlicher Verkehr P+R Park-and-Ride PKW Personenkraftwagen SGB Sozialgesetzbuch StVO Straßenverkehrsordnung VGV Verkehrsgemeinschaft Landkreis Vechta VBN Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen VDV Verband Deutscher Verkehrsunternehmen VEC Vechta WM Weltmeisterschaft

Multimodale Mobilitätskonzepte im ländlichen Raum 1/139

1 Multimodale Mobilitätskonzepte im ländlichen Raum

1.1 Ländlicher Raum

In Deutschland gibt es zahlreiche Definitionen für den Begriff „Ländlicher Raum“. Die Perspektive und die Absicht sind dabei maßgebend, wie sich Länd- lichkeit als Merkmal eines Raumes, einer bestimmten Region oder einer Ort- schaft definiert. Im Alltagsverständnis werden häufig die Natur, landwirtschaftli- che Nutzung sowie kleine Dörfer mit dem Begriff „Ländlichkeit“ assoziiert.

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) liefert eine de- taillierte Raumabgrenzung in Bezug auf Gemeinden, Kreise oder Regionen.

In der Kategorie „Kreise“ unterscheidet das BBSR folgendermaßen zwischen den Begriffen „Städtischer Raum“ und „Ländlicher Raum“ (vgl. Abbildung 1):

„Alle kreisfreien Großstädte sowie die städtischen Kreise bilden den Städti- schen Raum, alle ländlichen Kreise bilden den Ländlichen Raum.“1

Abbildung 1 Raumabgrenzung Städtischer und Ländlicher Raum 2011

Quelle: BBSR Bonn, 2013

1 Vgl. BBSR Bonn (2013), http://www.bbsr.bund.de/nn_1067638/BBSR/DE/Raumbeobachtung/Raumabgrenzungen/Kreist ypen2/kreistypen.html, 15.08.2014

Multimodale Mobilitätskonzepte im ländlichen Raum 2/139

Eine detailliertere Trennung beider Begrifflichkeiten nimmt das BBSR durch ei- ne Einteilung in Siedlungsstrukturelle Kreistypen vor (vgl. Abbildung 2).

Auf diese Weise können vier Gruppen unterschieden werden:

1. Kreisfreie Großstädte: Kreisfreie Städte mit mind. 100.000 Einwohnern.

2. Städtische Kreise: Kreise mit einem Bevölkerungsanteil in Groß- und Mittel- städten von mind. 50% und einer Einwohnerdichte von mind. 150 E./km²; sowie Kreise mit einer Einwohnerdichte ohne Groß- und Mittelstädte von mind. 150 E./km².

3. Ländliche Kreise mit Verdichtungsansätzen: Kreise mit einem Bevölke- rungsanteil in Groß- und Mittelstädten von mind. 50%, aber einer Einwohner- dichte unter 150 E./km², sowie Kreise mit einem Bevölkerungsanteil in Groß- und Mittelstädten unter 50% mit einer Einwohnerdichte ohne Groß- und Mittel- städte von mind. 100 E./km².

4. Dünn besiedelte ländliche Kreise: Kreise mit einem Bevölkerungsanteil in Groß- und Mittelstädten unter 50% und Einwohnerdichte ohne Groß- und Mit- telstädte unter 100 E./km².

Abbildung 2 Siedlungsstrukturelle Kreistypen 2011

Quelle: BBSR Bonn, 2013

Multimodale Mobilitätskonzepte im ländlichen Raum 3/139

Das BBSR liefert nur eine von vielen Definitionen für den Begriff „Ländlicher Raum“. Die beiden dargestellten Definitionsansätze zeigen, dass es keine ein- heitliche und gängige Definition gibt.

Aus diesem Grund werden im Folgenden unabhängig des Definitionsansatzes spezifische Charakteristika des ländlichen Raumes aufgeführt:

 eine disperse Siedlungsstruktur mit kleinen Siedlungen (vorherrschend Niedrigbauweise),

 eine vergleichsweise niedrige Bevölkerungsdichte und eine differenzierte Bevölkerungsstruktur (durch Abwanderung bedingter geringer Anteil jün- gerer, berufstätiger Menschen),

 ein Minimum an Freizeit- und Versorgungseinrichtungen,

 ein eigenes Wert-, Norm- und Verhaltenssystem (enges Netzwerk zwi- schenmenschlicher Beziehungen),

 eine typische Wirtschaftsstruktur (niedrigeres Durchschnittseinkommen, Klein- und Mittelbetriebe, Landwirtschaft dominierend),

 ein höherer PKW-Bestand, mehr Zweit- und sogar Drittwagen,

 ÖPNV auf den Schülerverkehr abgestimmt.

1.2 Demografischer Wandel & Räumliche Veränderungen

Der Demografische Wandel in Deutschland lässt sich durch zwei zentrale As- pekte erklären.

Verantwortlich ist einerseits die durchschnittliche Lebenserwartung von Män- nern und Frauen, die sich durch den medizinischen Fortschritt in den nächsten Jahren deutlich verlängern wird. Im Jahr 2008 lag die durchschnittliche Lebens-

Multimodale Mobilitätskonzepte im ländlichen Raum 4/139 erwartung bei Männern noch bei 81,2 Jahren, 2060 wird sie bei 86,6 Jahren liegen. 2

Der zweite zentrale Aspekt ist die Fertilitätsrate der Frauen. Diese liegt aktuell bei 1,36 Kindern pro Frau. Damit sich die Bevölkerung zahlenmäßig reprodu- ziert, müsste die Fertilitätsrate jedoch bei 2,16 Kindern pro Frau liegen.3 Frauen bekommen ihr erstes Kind heute wesentlich später als noch vor einigen Jahren. Zudem steigt die Anzahl kinderloser Frauen. Mädchen und Frauen möchten oft erst ihre Ausbildung oder ihr Studium zu Ende bringen und einige Jahre Berufs- erfahrung sammeln, bevor sie eine Familie gründen. Oft genug werden Kinder dann allerdings zum Karriere-Hindernis: Der Wiedereinstieg in die Arbeit fällt schwer, erst langsam wird die Zahl der Kita-Plätze und der Betreuungsplätze für Schulkinder ausgebaut. Viele Frauen und Familien sehen sich daher vor die Wahl gestellt, ob sie eine Familie gründen oder Karriere machen wollen.

Diese beiden Aspekte zeigen, dass es zu einer langfristigen Abnahme und Alte- rung der Bevölkerung in Deutschland kommen wird. Konkrete Zahlen liefert hier das statistische Bundesamt. Der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberech- nung nach ergibt sich für das Jahr 2060 gegenüber dem Jahr 2010 ein Bevölke- rungsrückgang von 11,7 Millionen Menschen in Deutschland. Der Anteil der Gruppe „60 Jahre und älter“ wird dabei von 26,3 % auf 39,2 % steigen, wohin- gegen der Anteil der Gruppe „unter 20 Jahre“ von 18,4 % auf 15,7 % sinken wird.4

Bedingt durch den Demografischen Wandel wird es in Deutschland in den nächsten Jahren zu räumlichen Veränderungen kommen. Wie diese Verände- rung aussehen wird und welche Rolle dabei der ländliche Raum spielt, soll nachfolgend aufgezeigt werden. Zur Veranschaulichung dient die Abbildung 3, in der der Zusammenhang zwischen der Siedlungsstruktur und dem Bevölke- rungswachstum nach Kreisen dargestellt ist.

2 Vgl. Bundeszentrale für politische Bildung, http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und- fakten/soziale-situation-in-deutschland/61547/lebenserwartung, 25.08.2014 3 Vgl. Ders., http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in- deutschland/61550/geburten, 25.08.2014 4 Vgl. Ders., http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in- deutschland/61541/altersstruktur, 25.08.2014

Multimodale Mobilitätskonzepte im ländlichen Raum 5/139

Abbildung 3 Zusammenhang zwischen der Siedlungsstruktur und dem Bevöl- kerungswachstum nach Kreisen

Quelle: Bertelsmann Stiftung, 2011

Abbildung 3 zeigt zuerst einmal die Siedlungsstruktur in Deutschland nach Krei- sen aus dem Jahr 2008. Unterschieden wird bei dieser Darstellung zwischen Kernstadt, Verdichtetes Umland, Ländliches Umland und Ländlicher Raum. Aus der Abbildung geht hervor, dass das Ländliche Umland und der Ländliche Raum überwiegend im Nord- und Südosten von Deutschland wiederzufinden sind.

Parallel dazu ist ebenfalls die Bevölkerungsentwicklung nach Kreisen von 2009 bis 2030 dargestellt. Hier wird deutlich, dass insbesondere der Nordosten, der Osten und Mittel-Deutschland unter einer negativen Bevölkerungsentwicklung leiden werden.

Bezieht man nun das Bevölkerungswachstum auf die Siedlungsstruktur in Deutschland, so lässt sich ein eindeutiger Zusammenhang nicht leugnen. Ge- rade im ländlichen Umland und im ländlichen Raum wird es zu einem Bevölke- rungsrückgang von bis zu unter -15 % kommen, wohingegen die Kernstädte von einer Bevölkerungszunahme von 5 % und mehr profitieren werden.

Multimodale Mobilitätskonzepte im ländlichen Raum 6/139

Der erkennbare Trend zur Re-Urbanisierung beruht auf mehreren Gründen:

 besseres Bildungs-, Versorgungs- und Freizeitangebot

 kurze Wege

 bessere Verkehrsinfrastruktur (speziell im ÖV)

 bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt (höhere Anzahl von Jobangebo- ten)

1.3 Auswirkungen auf die Mobilität im ländlichen Raum

Die Abnahme und Alterung der Bevölkerung, die Abwanderung von Bildungs-, Versorgungs- und Freizeiteinrichtungen und die steigende Motorisierung haben unterschiedliche modale Auswirkungen auf die Mobilität im ländlichen Raum.

Vor stark wachsenden Problemen steht der ÖPNV, der im ländlichen Raum oh- nehin unter schwacher Nachfrage leidet und stark vom Schülerverkehr abhän- gig ist. Mit dem Rückgang der Schülerzahlen wird dem ÖPNV die Existenz- grundlage zum Teil entzogen. Insbesondere im ländlichen Raum bedeuten die Schülerverkehre das Rückgrat der Nachfrage und sind bislang für die Grundfi- nanzierung von ÖV-Verkehrsleistungen unabdingbar. Aus dem Rückgang der Nachfrage resultieren steigende Pro-Kopf-Kosten, die eine Angebotsreduzie- rung und einen damit verbundenen Attraktivitätsverlust des ÖV zur Folge ha- ben.5

Da der Nicht-motorisierte Individualverkehr ebenfalls stark vom Bildungs-, Ver- sorgungs- und Freizeitangebot abhängig ist, wird es auch hier zu einem Rück- gang kommen. Durch die in Zukunft weiteren Strecken und die steigende Moto- risierung wird daher ausschließlich der Motorisierte Individualverkehr von einer Zunahme profitieren.

5 Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen FGSV, 2006

Multimodale Mobilitätskonzepte im ländlichen Raum 7/139

1.4 Multimodale Mobilität

Der Begriff „Multimodale Mobilität“ hat in den letzten Jahren zunehmend an Be- deutung gewonnen und wird oft in dem Zusammenhang verwendet, wie man den öffentlichen Personennahverkehr unter Einbeziehung verschiedener Ver- kehrsmittel attraktiver gestalten kann. Der Begriff „Multimodalität“ kann dabei sowohl für ein Verkehrssystem als auch für ein Verkehrsverhalten stehen.

Multimodalität als Verkehrssystem

Ein multimodales Mobilitätskonzept verknüpft und integriert den Öffentlichen Kollektivverkehr und den privaten oder geteilten Individualverkehr (vgl. Abbil- dung 4).6

Öffentlicher Kollektiv- verkehr

Multimodales Mobilitätskonzept

Privater Geteilter Individual- Individual- verkehr verkehr

Abbildung 4 Multimodales Mobilitätskonzept

Quelle: eigene Darstellung

6 Von Berg, S., 2013, S.25

Multimodale Mobilitätskonzepte im ländlichen Raum 8/139

Es beinhaltet neben dem klassischen Angebot des Öffentlichen Kollektivver- kehrs (Bahn, Bus, Tram etc.) beispielsweise Carsharing- und Fahrradverleih- systeme, Taxen, organisierte Mitfahrgelegenheiten sowie die privat zur Verfü- gung stehenden Verkehrsmittel (Auto, Motorrad, Motorroller etc.).

Multimodalität als Verkehrsverhalten

Als Verkehrsverhalten lässt sich der Begriff Multimodalität als „wechselnde Ver- kehrsmittelnutzung bei unterschiedlichen Wegen einer Person in einem be- stimmten Zeitraum“ definieren. Als Abgrenzungskriterien für Wege werden Akti- vitäten gesehen.7

Zur Verdeutlichung ein kurzes Beispiel aus dem Positionspapier der AG „Multi- modale Mobilitätsangebote“ des VDV-Ausschusses für Strategie:

„Peter R. wohnt mit seiner Familie in der Großstadt. Für seine Wege nutzt er jeweils das am besten geeignete Verkehrsmittel. Zur Arbeit geht es mit der Stadtbahn, kleine Erledigungen lassen sich am besten mit dem Rad machen, für den Einkauf im Baumarkt ist das Carsharing-Auto die richtige Lösung. Und am Wochenende geht es per ICE auf Städtetour. Manchmal gönnt er sich ein Taxi. Ein eigenes Auto braucht er nicht mehr.“8

Wichtig ist die Abgrenzung zu den Begriffen Intermodalität und Monomodalität. Ein intermodales Verkehrsverhalten zeichnet sich durch die Nutzung unter- schiedlicher Verkehrsmittel im Verlauf eines Weges aus.9 So wird beispielswei- se für den Weg zur Arbeit montags bis freitags sowohl das Fahrrad als auch der Nahverkehrszug und der Bus genutzt. Für Freizeitaktivitäten am Wochenende wird dagegen die Tram in Kombination mit einem Carsharing-Fahrzeug ge- wählt. In beiden Fällen spricht man von einem intermodalen Verkehr, da inner- halb einer Wegekette verschiedene Verkehrsmittel genutzt werden. Innerhalb der kompletten Woche werden folglich zwei unterschiedliche Strecken mit ver- schiedenen Verkehrsmitteln zurückgelegt, was wiederum das Kennzeichen ei-

7 Vgl. Beutler, F., 2004, S.9 8 Vgl. Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. , 2013, S.2 9 Vgl. Beutler, F., 2004, S.9

Multimodale Mobilitätskonzepte im ländlichen Raum 9/139 nes multimodalen Verkehrsverhaltens ist (vgl. Abbildung 5). Die Intermodalität ist unter der Voraussetzung, dass man innerhalb eines Jahres verschiedene Verkehrsmittel nutzt, also immer eine Teilmenge der Multimodalität.10 Neben diesen beiden Verkehrsverhalten existiert weiterhin die Monomodalität, welche die ausschließliche Nutzung eines Verkehrsmittels für alle Wegezwecke be- zeichnet.11

Abbildung 5 Inter- und Multimodalität

Quelle: von Berg, S., 2013, S.29

Im Optimalfall sind diese Angebote in einem Mobilitätsverbund zusammenge- fasst. Ein Mobilitätsverbund versteht sich als ein um multimodale Mobilitätsan- gebote ergänzter Verkehrsverbund. Verkehrsverbünde ermöglichen, mit nur einem Ticket alle öffentlichen Verkehrsmittel in der Region nutzen zu können

10 Vgl. von Berg, S., 2013, S.30 11 Vgl. Beutler, F., 2004, S.9

Multimodale Mobilitätskonzepte im ländlichen Raum 10/139 und sind durch die dadurch erlangte Attraktivität ein Erfolgsmodell. Die Leistun- gen sind aufeinander abgestimmt, werden gemeinsam vermarktet und der Kun- de erhält ein Angebot aus einer Hand. Auf diese Weise funktioniert auch der Mobilitätsverbund, der beispielsweise durch ein eTicket den Zugang und die Bezahlung zu allen integrierten Verkehrsmitteln (Bahn, Bus, Carsharing-Auto, Pedelec) ermöglicht.12

1.5 Förderkulisse

Grundsätzlich kann eine Förderung zum Aufbau eines multimodalen Mobilitäts- angebots unter verschiedenen Gesichtspunkten erfolgen. Mögliche Ansatz- punkte für die Erlangung von Fördermitteln wären:

 Daseinsvorsorge im ländlichen Raum

 Demografischer Wandel

 Elektromobilität

 Tourismusförderung

 CO2-Reduzierung im Verkehr

 …

Die Förderung in den einzelnen Bereichen kann beispielsweise durch Gelder des Bundes, der Europäischen Union oder privaten Institutionen erfolgen.

Die EU-Förderung in Niedersachsen für die Jahre 2014 bis 2020 besteht aus insgesamt sieben Fördertöpfen: EFRE Niedersachsen – Regionale Entwick- lung, EFRE – Europäische Territoriale Zusammenarbeit, ESF Niedersachsen – Sozialfonds, ESF-Bund, Ausgewählte Programme der Generaldirektionen der EU-Kommission, Europäische Meeres- und Fischereifonds, ELER Niedersach- sen – Ländlicher Raum.

12 Vgl. Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V., 2013, S.3

Multimodale Mobilitätskonzepte im ländlichen Raum 11/139

Zwei dieser sieben Fördertöpfe beinhalten dabei mögliche Ansatzpunkte für die Förderung multimodaler Mobilitätsangebote:

1. EFRE Niedersachsen – Regionale Entwicklung

P3: Reduzierung des CO2-Ausstoßes

 CO2-Reduzierung im Verkehr – Zugang und Nutzung CO2-Armer Verkehrsträger und nachhaltige Logistiklösungen

 CO2-Reduzierung im Verkehr – Alternative Antriebe: Straße, Schiene

P5: Demografischer Wandel in ländlichen Gebieten

 Sicherung der Mobilität auf dem Lande

2. ELER Niedersachsen – Ländlicher Raum

P6: Soziale Inklusion, Armutsbekämpfung und wirtschaftliche Entwick- lung in ländlichen Gebieten

 Tourismus

 Regionalmanagement

 LEADER

Da Deutschland laut der Bundesregierung in der Elektromobilität eine Füh- rungsrolle einnehmen soll und bis zum Jahr 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen fahren sollen, gibt es gerade in diesem Bereich zahlrei- che Fördermöglichkeiten.13

Um die Förderaktivitäten auf dem Gebiet der Elektromobilität für Unternehmen und Forschungseinrichtungen transparent und kundenfreundlich zu gestalten, hat die Bundesregierung die Lotsenstelle Elektromobilität bei der Förderbera-

13 eMobilServer - Internetportal zur Elektromobilität, http://www.emobilserver.de/e-mobil- foerderung/foerderung-des-bundes/regierungsprogramm-elektromobilitaet.html, 27.08.2014

Multimodale Mobilitätskonzepte im ländlichen Raum 12/139 tung „Forschung und Innovation“ des Bundes eingerichtet. Sie hilft bei der Su- che nach geeigneten Förderprogrammen, berät zur Forschungsförderung des Bundes im Bereich Elektromobilität und unterstützt bei der Antragstellung.

Unter www.foerderinfo.bund.de/elektromobilität informiert die Lotsenstelle Elektromobilität über aktuelle Förderbekanntmachungen, laufende und abge- schlossene Projekte sowie über Förderzuständigkeiten der Bundesministerien.

Eine Förderung im Bereich der Elektromobilität kann durch die EU, den Bund, die Länder, die Kommunen oder private Institutionen (z.B. Energieversorger) erfolgen.

Vorgehen und Methodik 13/139

2 Vorgehen und Methodik

Ziel der vorliegenden Masterarbeit ist es, eine mögliche Erweiterung des neuen, bedarfsorientierten Rufbus-Angebots moobil+ hin zu einem multimodalen Mobi- litätsangebot aufzuzeigen. Dabei werden in den Bereichen Tourismus, Bikesha- ring, Carsharing und Mitfahrgelegenheiten verschiedene Varianten erarbeitet, die als Grundlage eines multimodalen Ausbaus von moobil+ dienen können.

Nach einer Einführung in die Thematik von multimodalen Mobilitätsangeboten im ländlichen Raum folgt im dritten Kapitel die Vorstellung des Landkreises Vechta. Neben allgemeinen Kennzahlen wie Lage, Verkehrsanbindung, Ein- wohner und Fläche werden der öffentliche Personennahverkehr sowie das be- reits vorhandene multimodale Mobilitätsangebot besonders detailliert betrach- tet. Somit wird bereits ein erster Überblick verschafft, in wie weit bereits ein mul- timodales Verkehrsverhalten im Landkreis Vechta möglich ist. Außerdem erfolgt als Abschluss des Kapitels ein Vergleich des Landkreises Vechta mit dem be- nachbarten Landkreis Cloppenburg.

Im vierten Kapitel steht das bereits bestehende Angebot von moobil+ im Vor- dergrund. Nach einer umfangreichen Vorstellung des neuen Nahverkehrssys- tems folgt eine detaillierte Analyse des Angebots. Einerseits in Form von allge- meinen Kennzahlen, andererseits linienbezogen für alle 18 moobil+Linien. Be- trachtet wird besonders die Entwicklung der Fahrgastzahlen. Die dafür benötig- ten Daten stammen aus T.DiMo, dem Dispositionssystem von moobil+. Sie wurden ausgelesen, aufbereitet und in Form von Diagrammen geeignet darge- stellt. Außerdem werden Parallelverkehre sowie eine ortsbezogene Nutzung der moobil+Linien betrachtet. Abgeschlossen wird das Kapitel mit den Ergebnissen der vom Autor organisierten und mit moderierten Bürger-Info-Abende und einer kritischen Betrachtung von moobil+, die als Übergang zu möglichen Optimie- rungen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten dienen soll.

Die beiden letztgenannten Punkte bilden somit das fünfte Kapitel. Dieses Kapi- tel beginnt mit der Vorstellung von Pilotprojekten im ländlichen Raum zur Förde- rung multimodaler Mobilität. Darauf folgend werden Varianten aufgezeigt, wie sich moobil+ in den Bereichen Tourismus, Bikesharing, Carsharing sowie Mit-

Vorgehen und Methodik 14/139 fahrgelegenheiten erweitern lässt. Die Pilotprojekte werden dabei als Vergleich herangezogen.

Im sechsten Kapitel werden die in Kapitel 5 erarbeiteten Optimierungen bzw. Weiterentwicklungsmöglichkeiten in einem Planungshorizont für den Landkreis Vechta zusammengefasst und grafisch dargestellt.

Das für den Landkreis Vechta erarbeitete Konzept wird im siebten Kapitel nun auf eine mögliche Übertragbarkeit auf andere Landkreise geprüft. Es werden allgemeinte Handlungsempfehlungen aufgezeigt, die bei dem Aufbau multimo- daler Mobilitätsangebote im ländlichen Raum beachtet werden sollten.

Zum Abschluss folgt im neunten Kapitel ein Fazit, in dem das definierte Ziel der vorliegenden Masterarbeit durch eine kurze Zusammenfassung aller Kapitel überprüft wird.

Neben dem erlangten Wissen über moobil+ während des Praxissemesters, den Daten aus dem Dispositionssystem T.DiMo sowie Fachliteratur dienten ebenso Experteninterviews als Grundlage dieser Arbeit. Befragt wurden: Dipl. Ing. Thomas Bojes (Geschäftsführer der Verkehrsgemeinschaft Landkreis Vechta), Dr. Andreas Leistikow (Projektleiter ST Mobil der Regionalverkehr Münsterland GmbH), Dipl. Ing. Gerhard Löcker (Lehrbeauftragter an der TU Braunschweig sowie anerkannter Spezialist im Sektor des öffentlichen Personennahverkehrs), Norbert Müller (Landkreis Vechta, Referat für Wirtschaftsförderung und Öffent- lichkeitsarbeit) und Horst Benz (Mobilitätsberater und Mitarbeiter bei den Pilot- projekten Mobilfalt und moobil+). Die Ergebnisse dieser Interviews werden nicht in einem gesonderten Kapitel dargestellt. Sie werden in den einzelnen Kapiteln an passender Stelle berücksichtigt und kenntlich gemacht.

Zahlen, Daten und Fakten zum Landkreis Vechta 15/139

3 Zahlen, Daten und Fakten zum Landkreis Vechta

3.1 Lage & Verkehrsanbindung

Der Landkreis Vechta liegt im Städtedreieck Oldenburg, Osnabrück, Bremen im Norden Deutschlands im Bundesland Niedersachsen. Eine direkte Lage an der Bundesautobahn A1 „Hansalinie“ ermöglicht eine schnelle Verbindung zu den Städten des Rhein-Ruhr Raums und zu den bedeutenden Nordseehäfen wie z.B. Hamburg oder Wilhelmshaven. Ebenfalls besteht eine schnelle Anbindung an die Flughäfen Münster-Osnabrück, Bremen und Hamburg. Ein umfangrei- ches Netz von Bundes- und Landesstraßen erschließt außerdem den Landkreis Vechta von der Bundesautobahn A1 aus.

3.2 Einwohner & Fläche

Auf einer Gesamtfläche von 812,57 qkm beheimatet der Landkreis Vechta in seinen zehn Städten und Gemeinden 137.302 Einwohner (Stand 30.06.2012). Tabelle 1 zeigt die genaue Aufteilung der Einwohner und der Fläche auf die Städte und Gemeinden.

Tabelle 1 Einwohner & Fläche der Städte und Gemeinden im Landkreis Vechta Quelle: Landkreis Vechta (Hrsg.), 2014 Stadt/Gemeinde männl. weibl. Gesamt Fläche [qkm] 2.972 2.926 5.899 78,72 Damme 8.112 8.216 16.328 104,38 6.273 6.259 12.532 72,65 4.909 5.239 10.148 88,59 Holdorf 3.333 3.234 6.567 54,92 Lohne 12.595 12.545 25.140 90,79 Neuenkirchen-Vörden 3.984 3.922 7.906 90,85 Steinfeld 4.891 4.735 9.626 59,82 Vechta 15.580 16.700 32.280 87,75 Visbek 5.163 5.713 10.876 84,10 Landkreis Vechta 67.813 69.489 137.302 812,57

Zahlen, Daten und Fakten zum Landkreis Vechta 16/139

3.3 Zusammensetzung der Bevölkerung

Aus den Ergebnissen des Ausländerzentralregisters geht hervor, dass insge- samt 11.183 Ausländer im Landkreis Vechta leben (Stand 2012). Das entspricht einem prozentualen Anteil an der Bevölkerung von 8,4 %. Der Anteil ist damit höher als der für das Bundesland Niedersachsen errechnete Anteil der auslän- dischen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung von 6,3 %.14

3.4 Wirtschaft / Industriesektoren

Die Wirtschaft im Landkreis Vechta profitiert von einem vielfältigen Branchen- mix. Besonders hervorzuheben ist hier die Nahrungemittelindustrie, die über bundesweite und internationale Absatzbeziehungen verfügt und für die die Landwirtschaft im Landkreis Vechta einen unabdingbaren Rohstofflieferanten darstellt. Ebenso gut vertreten ist die Investitionsgüterindustrie. Gerade in den Bereichen Maschinenbau sowie Stahl- und Blechverarbeitung sind einige Un- ternehmen Marktführer und genießen auch über die nationalen Grenzen hinweg einen guten Ruf. Nicht zu vernachlässigen sind auch Unternehmen der Ver- brauchsgüterindustrie, eine große Vielfalt an Erzeugnissen bietet hier die Kunststoffindustrie. Ebenfalls vertreten sind Betriebe aus dem Bergbau, der Herstellung von Klinkern, Betonerzeugnissen und Kalksandsteinen.15

3.5 Beschäftigung & Arbeitslosenquote

Im Landkreis Vechta sind insgesamt 59.687 Arbeitnehmer sozialversicherungs- pflichtig beschäftigt (Stand 30.06.2012). Der Anteil der männlichen Arbeitneh- mer überwiegt mit 60,8 %. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der sozial- versicherungspflichtig Beschäftigten um 4,4 % gestiegen. Es liegt eine Beschäf- tigungsquote von 59,1 % vor.16 Die nachfolgende Grafik zeigt die Beschäftigten im Landkreis Vechta nach Wirtschaftsabschnitten:

14 Vgl. Landesamt für Statistik Niedersachsen (Hrsg.), 2014 15 Vgl. Landkreis Vechta, 2014 16 Vgl. KomSIS-Netzwerk der Landkreise und kreisfreien Städte in Niedersachsen, 2014

Zahlen, Daten und Fakten zum Landkreis Vechta 17/139

Abbildung 6 Beschäftige nach Wirtschaftsabschnitten im Landkreis Vechta, Stand 30.06.2012

Quelle: KomSIS-Netzwerk der Landkreise und kreisfreien Städte in Niedersachsen

Die Arbeitslosenquote liegt im Landkreis Vechta bei 3,7 % (Stand Mai 2014) und damit sowohl unter der Arbeitslosenquote in Niedersachsen (6,4 %) als auch unter der Arbeitslosenquote in Deutschland (6,6 %).1718

3.6 Wohnbauland & Wohnungsbestand

Der Kaufpreis für baureifes Land im Landkreis Vechta liegt bei 62,99 Euro je qm (gleitender 3-Jahres-Durchschnitt 2009 bis 2011) und damit fast 20 Euro höher als 2003 bis 2005 (44,06 Euro je qm).19,20 Der Vergleichswert für Niedersach- sen beträgt 74,13 Euro je qm (gleitender 3-Jahres-Durchschnitt 2009 bis 2011).

Außerdem verzeichnet der Landkreis Vechta einen Wohnungsbestand von 51.585 Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden (Stand 2011). Die Ei- genheimquote, welche den Anteil der Wohnungen in 1-und-2-FH an den Woh- nungen in Wohngebäuden darstellt, liegt dabei bei 81 %.21

17 Vgl. KomSIS-Netzwerk der Landkreise und kreisfreien Städte in Niedersachsen, 2014 18 Vgl. Statista, 2014 19 Vgl. Nbank (Hrsg.), 2012, S.92 20 Vgl. ebd., S.90 21 Vgl. ebd., S.95

Zahlen, Daten und Fakten zum Landkreis Vechta 18/139

3.7 Pendler

Insgesamt verzeichnet der Landkreis Vechta 36.184 Ein- und 30.133 Auspend- ler. Dadurch ergibt sich ein positiver Saldo von 6.051 (Stand 30.06.2012).22

Die nachfolgende Abbildung zeigt die Pendlerbilanz (Einpendler abzüglich Aus- pendler in % der Beschäftigten am Wohnort) aus dem Jahr 2011 für die einzel- nen Städte und Gemeinden im Landkreis Vechta. Es geht hervor, dass die Stadt Vechta unter allen Städten und Gemeinden des Landkreises die höchste Pendlerbilanz (Stand 2011) besitzt. Es folgt die Stadt Lohne sowie die Gemein- de Visbek. Eine negative Pendlerbilanz ist hingegen in den Gemeinden Neuen- kirchen, Dinklage, Bakum und Goldenstedt zu verzeichnen.

Abbildung 7 Pendlerbilanz 2011

Quelle: N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsförderung, 2012, S.2

3.8 Tourismus

Der Landkreis Vechta versteht sich nicht als einzelne touristische Region, son- dern vielmehr als Teil der Tourismusregion Oldenburger Münsterland. Diese Region im Süden Norddeutschlands setzt sich aus folgenden fünf Erholungsge- bieten zusammen: Erholungsgebiet Barßel-Saterland, Erholungsgebiet Thüls-

22 Vgl. KomSIS-Netzwerk der Landkreise und kreisfreien Städte in Niedersachsen, 2014

Zahlen, Daten und Fakten zum Landkreis Vechta 19/139 felder Talsperre, Erholungsgebiet Hasetal (alle Landkreis Cloppenburg), Erho- lungsgebiet Dammer Berge und Ausflugsregion Nordkreis Vechta (beide Land- kreis Vechta). Die nachfolgende Abbildung zeigt die Lage der Erholungsgebie- te.

Abbildung 8 Erholungsgebiete im Oldenburger Münsterland

Quelle: Verbund Oldenburger Münsterland e.V., 2014

Mit 666.235 Übernachtungen im Jahr 2011 zählt das Oldenburger Münsterland zu den eher wenig frequentierten niedersächsischen Reisegebieten und liegt im

Zahlen, Daten und Fakten zum Landkreis Vechta 20/139

Vergleich nur auf dem vorletzten Platz. Mit 587.808 Übernachtungen steht nur das Oldenburger Land schlechter dar. Spitzenreiter ist das Reisegebiet Nord- seeküste mit 7.109.468 Übernachtungen. In der nachfolgenden Tabelle sind alle niedersächsischen Reisegebiete samt Übernachtungen dargestellt.

Tabelle 2 Übernachtungen in den niedersächsischen Reisegebieten 2011 Quelle: BTE Tourismus- und Regionalberatung, 2013, S.15 Reisegebiet Übernachtungen Nordseeküste 7.109.468,00 Lüneburger Heide 5.969.106,00 Ostfriesische Inseln 5.285.900,00 Grafschaft Bentheim, Emsland, Osnabrücker Land 4.534.330,00 Hannover-Hildesheim 4.238.815,00 Harz 3.285.308,00 Weserbergland-Südniedersachsen 3.172.254,00 Braunschweiger Land 1.540.820,00 Ostfriesland 1.466.860,00 Unterelbe-Unterweser 828.895,00 Mittelweser 745.004,00 Oldenburger Münsterland 666.235,00 Oldenburger Land 587.808,00

3.9 Demografischer Wandel

Die Bevölkerungsprognose der Bertelsmann Stiftung für den Landkreis Vechta zeigt, dass es ausgehend vom Jahr 2009 bis zum Jahr 2030 zu einer Bevölke- rungszunahme von 134.770 Einwohner auf 140.860 Einwohner kommen wird. Dies entspricht einer Bevölkerungsentwicklung von +4,5 %. Damit verhält sich die Entwicklung im Landkreis Vechta gegen den prognostizierten Trend des Landes Niedersachsen, welches eine Bevölkerungsentwicklung von -4,8% zu erwarten hat. Eine Gegenüberstellung ist der nachfolgenden Tabelle zu ent- nehmen.

Zahlen, Daten und Fakten zum Landkreis Vechta 21/139

Tabelle 3 Bevölkerungsprognose für den Landkreis Vechta Quelle: Bertelsmann Stiftung, 2014 2009 2015 2020 2025 2030 Vechta, LK 134.770 138.420 139.850 140.610 140.860 Niedersachsen 7.922.450 7.845.150 7.759.060 7.660.340 7.544.290

Den Trend einer positiven Bevölkerungsentwicklung bestätigen neben dem Landkreis Vechta außerdem die Landkreise Lüneburg, Harburg, Osterholz, Cloppenburg, Emsland, die Grafschaft Bentheim sowie die kreisfreien Städte Braunschweig, Oldenburg (Oldb), Göttingen, Hannover und Hildesheim. Die nachfolgende Abbildung zeigt als Gesamtübersicht die Veränderung der Bevöl- kerungszahlen in Niedersachsen (2031 gegenüber 2009).

Abbildung 9 Prozentuale Veränderung der Bevölkerungszahlen in Niedersach- sen 2031 gegenüber 2009

Quelle: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen

Zahlen, Daten und Fakten zum Landkreis Vechta 22/139

3.10 Öffentlicher Personennahverkehr

Aufgabenträger für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ist nach § 4 des Niedersächsischen Nahverkehrsgesetzes (NNVG) der Landkreis Vechta in seinem Gebiet. Nach der Auflösung der Kreisverkehrsgesellschaft Landkreis Vechta mbH im Jahr 2007 werden die Aufgaben des ÖPNV-Aufgabenträgers (entsprechend NNVG) vom Referat „Wirtschaftsförderung und Öffentlichkeitsar- beit“ der Kreisverwaltung Vechta übernommen.

Das Gesamtangebot des ÖPNV im Landkreis Vechta besteht aus den Angebo- ten der NordWestBahn im Schienenverkehr sowie aus Linienverkehren, Be- darfsverkehren und Werksverkehren mit Bussen im Straßenverkehr.

NordWestBahn

Die NordWestBahn (NWB) verkehrt im Landkreis Vechta auf der Kursbuchstre- cke 394 zwischen Osnabrück und Bremen und hält an den landkreiszugehöri- gen Haltepunkten bzw. Bahnhöfen in Neuenkirchen, Holdorf, Steinfeld, Mühlen, Lohne, Vechta, Lutten, Goldenstedt und Rechterfeld. Die NWB verkehrt auf die- ser Kursbuchstrecke im Stundentakt.

Bedarfs- und Linienverkehre

Seit der vollständigen Umstellung des freigestellten Schülerverkehrs auf den Linienverkehr zu Beginn des Schuljahres 2004 sind alle Buslinien offen für alle Bürger. Heute gibt es im Landkreis Vechta insgesamt 38 Buslinien des öffentli- chen Verkehrs, 4 Linien des Stadtbusses Vechta sowie 16 Linien des bedarfs- orientierten Angebots von moobil+. Für die Durchführung der Verkehrsleistun- gen sind insgesamt sechs Unternehmen zuständig, die sich in der Verkehrsge- meinschaft Landkreis Vechta (VGV) zusammengeschlossen haben. Dabei han- delt es sich um das Omnibusunternehmen Friedt aus Goldenstedt, den Reise- dienst Hedemann aus Neuenkirchen, die Firma Kohorst Reisen aus Dinklage, die Firma Schomaker Reisen aus Lohne, die Weser-Ems-Busverkehr GmbH mit Sitz in Osnabrück und Oldenburg sowie die Omnibus Wilmering GmbH & Co. KG aus Vechta. Seit dem Start der VGV zum 1. August 2007 können Fahrgäs-

Zahlen, Daten und Fakten zum Landkreis Vechta 23/139 te mit einem Fahrschein alle Linienbusse der Verkehrsunternehmen der VGV benutzen.23 Ausgenommen sind hierbei die moobil+Busse. In Abstimmung mit dem Landkreis Vechta sowie den Städten und Gemeinden entwickeln die Ver- kehrsunternehmen der VGV nachfragegerechte Angebote im Linienverkehr. Der Betrieb des Linienverkehrs erfolgt eigenwirtschaftlich, der Betrieb von moobil+ hingegen gemeinwirtschaftlich. Der Stadtbus Vechta, seit dem 1. Februar 2008 betrieben von der Gerhard Wilmering GmbH & Co. KG, wird von der Stadt Vechta gefördert.

Wie bereits erwähnt besteht der ÖPNV im Landkreis Vechta aus insgesamt 38 Buslinien des öffentlichen Verkehrs, 4 Linien des Stadtbusses Vechta, 16 Linien des bedarfsorientierten Angebots von moobil+ sowie einer Kursbuchstrecke der NordWestBahn. Die 38 Linien des öffentlichen Busverkehrs bestehen aus Re- gionalbuslinien, Nachbarortslinien sowie aus Linien, die für den Transport der Schülerinnen und Schüler ausgerichtet, aber trotzdem für jedermann zugänglich sind. Der Stadtbus sorgt mit seinen 4 Linien außerdem für eine innerörtliche Erschließung der Stadt Vechta und verkehrt zwischen 6:45 Uhr und 23:44 Uhr im Stundentakt. Die moobil+Linien ergänzen das bestehende Angebot des öf- fentlichen Personennahverkehrs seit dem 4. November 2013 und dienen haupt- sächlich als Nachbarortslinien. Das Angebot von moobil+ wird in Kapitel 4 ge- sondert und ausführlicher betrachtet.

Es ergibt sich somit aktuell ein Angebot von insgesamt 58 Linien. Der eigens erstellte Liniennetzplan zeigt nachfolgend das Gesamtangebot des öffentlichen Personennahverkehrs im Landkreis Vechta.

23 Vgl. Verkehrsgemeinschaft Landkreis Vechta, http://vgv-info.de/uns.html, 15.08.2014

Zahlen, Daten und Fakten zum Landkreis Vechta 24/139

Zahlen, Daten und Fakten zum Landkreis Vechta 25/139

3.11 Multimodale Mobilitätsangebote

Im Kapitel 3.10 wurde bereits darauf eingegangen, welche Nahverkehrs- Angebote die Busse und Bahnen im Landkreis Vechta bieten. Nachfolgend wird nun aufgeführt, welche Mobilitätsangebote zusätzlich zur Verfügung stehen und welche Infrastruktur bereits vorhanden ist, die ein intermodales Verkehrsverhal- ten fördert.

Zusätzliche Mobilitätsangebote

Ford Carsharing

Seit dem Frühjahr 2014 ergänzt das Autohaus Rape mit dem Ford Carsharing Projekt das Mobilitätsangebot in der Stadt Vechta. An insgesamt drei Standor- ten im Stadtgebiet von Vechta steht jeweils ein Ford Focus auf einem extra ge- kennzeichneten Carsharing-Parkplatz. Die Standorte befinden sich gegenüber dem Bahnhof auf dem Parkplatz hinter dem Kino, in der Gildestraße (Innen- stadt) und an der Windallee (Nähe Universität).24

Die Nutzung des Ford Carsharing Angebots setzt eine vorherige Registrierung voraus, die entweder online (nur Privatkunden) oder beim Ford-Partner Auto- haus Rape in Vechta bzw. Diepholz (Privatkunden und Gewerbekunden) erfol- gen kann. Die Registrierung ist erst dann erfolgreich abgeschlossen, wenn Füh- rerschein und Personalausweis beim Ford Carsharing Partner vor Ort überprüft wurden. Bei Privatkunden wird außerdem systemtechnisch eine Schufa- Auskunft eingeholt, bei Gewerbe-Kunden kann eine Creditreform-Abfrage durchgeführt werden. Erst dann erhält der Kunde seine persönliche Kundenkar- te, mit der die Fahrzeuge geöffnet werden können.

Die Buchung eines Ford Carsharing Autos kann entweder online unter www.ford-carsharing.de, über die Ford Carsharing-App (Android und iOS) oder über den 24-Stunden-Kundenservice 0345/27 98 49 50 erfolgen. Der für die

24 Vgl. o.V., https://www.ford-carsharing.de/kundenbuchung/process.php?proc=stadt&, 15.08.2014

Zahlen, Daten und Fakten zum Landkreis Vechta 26/139

Fahrt notwendige Autoschlüssel befindet sich im Handschuhfach des Fahr- zeugs.

Da es sich bei dem Ford Carsharing Angebot um ein stationsgebundenes Sys- tem handelt, muss die Rückgabe an der Station erfolgen, an der das Fahrzeug auch ausgeliehen wurde. Der Schlüssel wird nach Beendigung der Fahrt wieder in den vorgesehenen Halter im Handschuhfach gesteckt und das Fahrzeug mit der persönlichen Kundenkarte verriegelt.

Die Bezahlung erfolgt ca. 2 Wochen nach der Nutzung über eine Rechnung, die wahlweise entweder kostenpflichtig per Post oder kostenlos per Mail verschickt wird.25 Die nachfolgende Abbildung zeigt den Standort in der Gildestraße.

Abbildung 10 Ford Carsharing Standort Gildetraße

Quelle: eigene Aufnahme, 2014

25 Vgl. o.V., https://www.ford-carsharing.de/index.php?id=734&&f=3300, 15.08.2014

Zahlen, Daten und Fakten zum Landkreis Vechta 27/139

Infrastruktur für intermodale Verkehre

Fahrradboxen

An einigen Standorten im Landkreis Vechta findet man bereits Fahrradboxen, die ein intermodales Verkehrsverhalten unterstützen. Dem Radfahrer wird durch die Anmietung einer Fahrradbox die Möglichkeit gegeben, sein Fahrrad beim Umstieg, beispielsweise in die NordWestBahn, witterungs- und diebstahlge- schützt zu verschließen. Möglich ist dies an den Bahnhöfen Vechta und Lohne sowie am Haltepunkt in Holdorf. Eine Bereitstellung solcher Fahrradboxen am Haltepunkt in Steinfeld soll im Jahr 2015 erfolgen.26 Der Mietpreis beträgt 5 Eu- ro pro Monat bzw. 50 Euro pro Jahr. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Anzahl der zur Verfügung stehenden Fahrradboxen sowie deren Auslastung.

Tabelle 4 Anzahl und Auslastungen der Fahrradboxen Quelle: Städte und Gemeinden, Stand 27.08.2014

Stadt/Gemeinde Anzahl der Fahrradboxen Bereits belegte Fahrradboxen Vechta 15 15 Lohne 30 23 Holdorf 10 3

Die Tabelle zeigt, dass die Fahrradboxen in Vechta und Lohne sehr gut ange- nommen werden. In Holdorf sind hingegen mehr als die Hälfte der Boxen nicht vermietet.

Die nachfolgende Abbildung zeigt die Fahrradboxen am Bahnhof Lohne.

26 Vgl. Nordwest-Zeitung (2014), http://www.nwzonline.de/cloppenburg-kreis/steinfeld-setzt- projekt-barrierefreiheit-fort_a_15,0,1048594455.html, 29.08.2014

Zahlen, Daten und Fakten zum Landkreis Vechta 28/139

Abbildung 11 Fahrradboxen am Bahnhof Lohne

Quelle: eigene Aufnahme, 2014

Neben diesen Fahrradboxen stehen grundsätzlich an allen zentralen Umsteige- punkten des ÖPNV Fahrradabstellanlagen zur Verfügung.

Park-and-Ride Anlagen / Pendlerparkplätze

An den Bahnhöfen bzw. Haltepunkten der NordWestBahn in Neuenkirchen- Vörden (vgl. Abbildung 12), Holdorf, Steinfeld, Lohne, Vechta, Goldenstedt, Lut- ten und Rechterfeld sind ausgewiesene Park-and-Ride-Anlagen zu finden. In Vechta wird außerdem der Parkplatz an der L843 Vechtaer Straße aus Rich- tung Vechta kommend vor dem Abzweig Richtung Schledehausen als Pendler- parkplatz genutzt. Er ist jedoch nicht offiziell als solcher ausgewiesen. Durch die Haltestelle „Bakum-Schledehausen Többen“ kann er auch als Park-and-Ride- Anlage Richtung Vechta Zentrum genutzt werden. Insgesamt werden die Park- and-Ride Parkplätze sehr gut angenommen.

Zahlen, Daten und Fakten zum Landkreis Vechta 29/139

Abbildung 12 P+R Anlage am Haltepunkt der NWB in Neuenkirchen

Quelle: eigene Aufnahme, 2014

Ladesäulen für E-Bikes

Im Landkreis Vechta gibt es insgesamt drei Ladesäulen für E-Bikes (alle kos- tenlos), die von zwei Unternehmen betrieben werden. Es handelt sich dabei um den Energiekonzern RWE AG sowie um das Unternehmen Blueterra Wind Me- dia GmbH. Die drei Ladesäulen befinden sich alle in der Stadt Damme:

 Damme, Rathaus (RWE)

 Damme, Touristinformation (RWE)

 Damme, Famila Markt (Blueterra)

Ladesäulen für Elektrofahrzeuge

Elektrofahrzeuge können im Landkreis Vechta öffentlich in der Gemeinde Vis- bek (Parkplatz der Volksbank) und in der Stadt Vechta (Parkplatz EWE Kun- denCenter) geladen werden. Beide Ladesäulen werden vom Energiekonzern EWE AG betrieben, der den Strom kostenlos zur Verfügung stellt. Für die Nut- zung der Ladesäulen wird eine Tankkarte benötigt, die die EWE nach erfolgrei-

Zahlen, Daten und Fakten zum Landkreis Vechta 30/139 cher Registrierung zur Verfügung stellt. Elektrofahrzeuge stehen an diesen La- desäulen zur Anmietung jedoch nicht bereit.

Die Abbildung 13 zeigt die Ladesäule in der Gemeinde Visbek.

Abbildung 13 EWE-Ladesäule in der Gemeinde Visbek

Quelle: eigene Aufnahme, 2014

Zahlen, Daten und Fakten zum Landkreis Vechta 31/139

3.12 Der Landkreis Vechta im Vergleich

Da das Konzept von moobil+ im benachbarten Landkreis Cloppenburg bereits ein erhöhtes Interesse geweckt hat und daher vor kurzer Zeit eine Machbar- keitsstudie zur Verbesserung des ÖPNV im Landkreis Cloppenburg in Auftrag gegeben wurde, bietet sich dieser Landkreis als Vergleichspartner an.

Der Landkreis Cloppenburg liegt im Nordwesten Niedersachsens und schließt in eben dieser Himmelsrichtung an den Landkreis Vechta an. Im Landkreis Cloppenburg sind insgesamt 159.717 Einwohner27 gemeldet, die sich auf die drei Städte Cloppenburg, Löningen, Frisoythe und die zehn Gemeinden Barßel, Bösel, Cappeln, Emstek, Essen, Garrel, Lastrup, Lindern, Molbergen und Sater- land verteilen. Die Gesamtfläche beträgt 1.418,33 qkm28, dadurch ergibt sich ein Wert von 112,6 Einwohnern pro Quadratkilometer.

Aus den Ergebnissen des Ausländerzentralregisters geht hervor, dass insge- samt 10.700 Ausländer im Landkreis Cloppenburg leben (Stand 2012). Das entspricht einem prozentualen Anteil an der Bevölkerung von 6,6 %.29

Außerdem sind im Landkreis Cloppenburg insgesamt 53.109 Arbeitnehmer so- zialversicherungspflichtig beschäftigt (Stand 30.06.2012), es liegt eine Beschäf- tigungsquote von 54,9 % vor. Die Arbeitslosenquote beträgt 5,2 % (Stand Mai 2014).30

Insgesamt verzeichnet der Landkreis Cloppenburg 32.006 Ein- und 35.881 Auspendler. Dadurch ergibt sich ein negativer Saldo von 3.875 (Stand 30.06.2012).31

Der Kaufpreis für baureifes Land im Landkreis Cloppenburg liegt bei 48,50 Euro je qm (gleitender 3-Jahres-Durchschnitt 2009 bis 2011) und damit ca. 15 Euro höher als 2003 bis 2005 (33,38 Euro je qm).32

27 Vgl. KomSIS-Netzwerk der Landkreise und kreisfreien Städte in Niedersachsen, 2014 28 Vgl. Landkreis Cloppenburg (2014), http://www.lkclp.de/kreis-politik/zahlen-daten- fakten/bevoelkerung-und-flaeche.php, 28.08.2014 29 Vgl. Landesamt für Statistik Niedersachsen (Hrsg.), 2014 30 Vgl. KomSIS-Netzwerk der Landkreise und kreisfreien Städte in Niedersachsen, 2014 31 Vgl. ebd. 32 Vgl. Nbank (Hrsg.), 2012, S.92

Zahlen, Daten und Fakten zum Landkreis Vechta 32/139

Außerdem verzeichnet der Landkreis Cloppenburg einen Wohnungsbestand von 58.282 Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden (Stand 2011). Die Eigenheimquote, welche den Anteil der Wohnungen in 1-und-2-FH an den Wohnungen in Wohngebäuden darstellt, liegt dabei bei 85 %.33

Die Bevölkerungsprognose der Bertelsmann Stiftung für den Landkreis Clop- penburg zeigt, dass es ausgehend vom Jahr 2009 bis zum Jahr 2030 zu einer Bevölkerungszunahme von 157.430 Einwohner auf 166.340 Einwohner kom- men wird. Dies entspricht einer Bevölkerungsentwicklung von +5,7%.34

Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammenfassend einen Vergleich der beiden Landkreise in den eben genannten Punkten.

Tabelle 5 Die Landkreise Vechta und Cloppenburg im Vergleich Quelle: eigene Darstellung LK Vechta LK Cloppenburg Einwohner 137.302 159.717

(Stand 30.06.2012/31.12.2012 ) Fläche [qkm] 812,57 1.418,33 Einwohner/qkm 168,9 112,6 Ausländeranteil [%] 8,4 6,6

(Stand 31.12.2012) Beschäftigte 59.687 53.109 (Stand 30.06.2012) Beschäftigungsquote [%] 59,1 54,9 (Stand 30.06.2012) Arbeitslosenquote [%] 3,7 5,2

(Stand 01.05.2014) Ein-/Auspendler 36.184/30.133 32.006/35.881 Pendlersaldo [%] 6.051 -3.775

(Stand 30.06.2012) Kaufpreis baureifes Land [€/qm] 62,99 48,50 (3-Jahres Durchschnitt 2009 – 2011) Wohnungsbestand 51.585 58.282

33 Vgl. Nbank (Hrsg.), 2012, S.95 34 Vgl. Bertelsmann Stiftung (2014), https://www.wegweiser-kommune.de/, 28.08.2014

Zahlen, Daten und Fakten zum Landkreis Vechta 33/139

(Stand 2011) Eigenheimquote [%] 81 85

(Stand 2011) Bevölkerungsprognose 140.860 166.340 (Prognose für das Jahr 2030) Bevölkerungsentwicklung [%] 4,5 5,7 (Prognose für das Jahr 2030)

Abschließend lässt sich festhalten, dass der Landkreis Vechta zwar weniger Einwohner und Fläche verzeichnet als der Landkreis Cloppenburg, dafür aber über eine höhere Bevölkerungsdichte verfügt. Außerdem verfügt der Landkreis Vechta sowohl über eine höhere Beschäftigungsquote als auch über eine nied- rigere Arbeitslosenquote. Der größte Unterscheid beider Landkreise zeigt sich bei der Betrachtung der Pendler. Der Pendlersaldo liegt im Landkreis Vechta bei +6.051, wohingegen der Landkreis Cloppenburg einen Wert von -3.775 ver- zeichnet. In Bezug auf den Demografischen Wandel zeigt die Bevölkerungs- prognose für das Jahr 2030, dass sowohl der Landkreis Vechta als auch der Landkreis Cloppenburg zu nur insgesamt 12 Landkreisen oder kreisfreien Städ- ten in Niedersachsen zählen werden, die eine Zunahme der Bevölkerung zu erwarten haben.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 34/139

4 Das neue Nahverkehrsangebot moobil+

4.1 Vorstellung moobil+

4.1.1 Hintergrund

Im Rahmen eines Integrierten ländlichen Entwicklungskonzepts (ILEK) haben die Bürgermeister aller Kommunen im Landkreis Vechta im Jahr 2008 verschie- dene Leitthemen definiert, eines davon war die Verbesserung der verkehrlichen Mobilität. Als langfristiges Ziel wurde bei diesem Leitthema ein gemeinsames Mobilitätssystem für alle Kommunen im Landkreis Vechta gesetzt. In diesem Zusammenhang bekam ein renommiertes Beratungshaus, die Telenet AG, den Auftrag, eine Machbarkeitsstudie für solch ein System zu erstellen. Mit Unter- stützung der Technischen Universität Darmstadt und der Berücksichtigung von Bürgermeinungen, es wurden insgesamt mehr als 130 Bürgerinnen und Bürger verschiedener Altersklassen befragt, entwickelte die Telenet AG das Konzept „Mobil um Vechta“, welches im Jahr 2009 an den Landkreis übergeben wurde. Auf Grundlage dieser Machbarkeitsstudie entstand schließlich in den Folgejah- ren das Projekt „moobil+“, welches am 04.11.2013 mit der zweijährigen Pi- lotphase starten konnte.

4.1.2 Partner

Besonders erwähnenswert ist, dass sich alle Kommunen des Landkreises Vechta dem Projekt moobil+ angeschlossen haben und dieses auch finanziell unterstützen. So konnte der Gedanke eines kreisweiten Mobilitätssystems um- gesetzt werden. Auch die Verkehrsunternehmen haben die Herausforderung der Mobilität im ländlichen Raum erkannt. Daher konnte die Verkehrsgemein- schaft Vechta als weiterer und wichtiger Partner gewonnen werden. Unterstützt wird moobil+ außerdem von dem Landesamt für Geoinformation und Landes- entwicklung Niedersachsen (LGLN) und dem Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, da es sich bei moobil+ um ein Förderprojekt des Landes Niedersachsen handelt. Für die Unterstützung auf der technischen Ebene wurde die Trapeze Group Deutschland GmbH beauftragt, die ein auf die Bedürfnisse von moobil+ abgestimmtes Dispositionssystem entwickelte. Zu gu- ter Letzt bleibt die Kanzlei BBG und Partner aus Bremen zu erwähnen, die sich

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 35/139 auf die Rechtsberatung im öffentlichen Verkehrssektor spezialisiert hat und als Ansprechpartner bei juristischen Fragen zur Verfügung steht.

4.1.3 Finanzierung

Für die Finanzierung von moobil+ steht pro Jahr ein fester Betrag von 944.000 Euro zur Verfügung. Dieser Betrag setzt sich aus eigenen Haushaltsmitteln des Landkreises Vechta, aus Finanzmitteln der Kommunen und aus Regionalisie- rungsmitteln zusammen. Die finanzielle Beteiligung der Kommunen ist an die jeweilige Fläche und Einwohnerzahl geknüpft. Pro Quadratkilometer zahlt eine Kommune 120 Euro, pro Einwohner nochmals 1,50 Euro. Die nachfolgende Tabelle zeigt eine genaue Aufteilung der 944.000 Euro.

Tabelle 6 Finanzierung moobil+ Quelle: Landkreis Vechta, 2014 Finanzmittel Betrag Haushaltsmittel des Landkreises Vechta 337.000 € Finanzielle Beteiligung der Kommunen 257.000 € Regionalisierungsmittel des Bundes 350.000 €

Neben den Kommunen sind auch die Verkehrsunternehmen insofern an der Finanzierung von moobil+ beteiligt, als dass diese die Kosten für die Anschaf- fung der neuen Busse übernommen haben. Da es sich bei moobil+ um ein zweijähriges Pilotprojekt handelt, können die Busse nach eventuellem Ende des Projekts für einen fest ausgehandelten Preis wieder an den Händler verkauft werden. Die Abschreibung der Busse fließt in die Kalkulation mit ein, die die Verkehrsunternehmen vor dem Projektstart dem Landkreis Vechta vorlegen mussten. Diese Vorabkalkulation ist ebenfalls Bestandteil des Öffentlichen Dienstleistungsauftrags, welcher zwischen dem Landkreis Vechta und jedem einzelnen Verkehrsunternehmen geschlossen wurde. Dieser sogenannte ÖDA bildet die rechtliche Grundlage für die Durchführung der Verkehrsleistungen. Anhand der Vorabkalkulationen und der zur Verfügung stehenden Finanzmittel wurde ein monatlicher Abschlag berechnet, welcher vom Landkreis Vechta an

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 36/139 das jeweilige Verkehrsunternehmen gezahlt wird. Dabei wird der Gesamtbetrag von 944.00 Euro pro Jahr nicht überschritten. Nach der zweijährigen Pilotphase stellt ein Wirtschaftsprüfer die tatsächlichen Kosten und Einnahmen für jedes Verkehrsunternehmen gegenüber. Sollten die Einnahmen der Verkehrsunter- nehmen aus Ausgleichsleistungen nach §45a PBefG, Fahrgeldeinnahmen, eventuellen Werbeeinnahmen, Ausgleichszahlungen für den Transport von Schwerbehinderten und den monatlichen Abschlägen durch den Landkreis Vechta nicht zur Deckung der tatsächlichen Kosten ausreichen, muss das je- weilige Verkehrsunternehmen das Defizit ausgleichen.

4.1.4 Konzept

Moobil+ ist ein vollkommen neues Mobilitätssystem und ein Ansatz, die mobilen Herausforderungen der Zukunft in der Region meistern zu können. Es versorgt den Landkreis Vechta mit einem attraktiven bezahlbaren Nahverkehrs-Angebot, damit alle Menschen - auch ohne Auto - künftig ihre Arbeitsstelle, Geschäfte, Ärzte oder Freizeitziele sicher erreichen können. Die neuen Rufbusse verkeh- ren werktags von Montag bis Freitag von morgens 7.00 Uhr bis abends 19.00 Uhr auf insgesamt 18 Linien (vgl. Kapitel 4.1.5 Streckennetz) und fahren festge- legte Haltestellen auf ihren Strecken an. Besonders an moobil+ ist, dass neben diesen festgelegten Haltestellen zusätzliche Haltepunkte je Linie angefahren werden, wenn Kunden dies wünschen. Die nachfolgende Grafik veranschaulicht das Konzept anhand des Fahrplans der Linie 606. Auf dieser Linie hält der Ruf- bus an allen Haltestellen, die dunkelgrau hinterlegt sind und sowohl über das Hörer- als auch über das Bus-Symbol verfügen. Bei diesen Haltestellen spricht man von einer „Festen Linienhaltestelle“, an der ein Zustieg auch ohne Bu- chung möglich ist. Die in schwarz geschriebenen, hellgrau hinterlegten Halte- stellen verfügen nur über das Hörer-Symbol und werden „Bedarfshaltestelle“ genannt. Hier hält der Rufbus nur, wenn für diese Haltestelle eine Fahrt mindes- tens 60 Minuten vorher gebucht wurde.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 37/139

Abbildung 14 Fahrplan der moobil+Linie 606 ab 01.05.2014

Quelle: Landkreis Vechta, 2014

Der Vorteil gegenüber einem Linienverkehr liegt darin, dass die meisten Halte- stellen nur nach Bedarf angefahren werden und somit sowohl die Fahrzeit als auch die Betriebskosten und die Umweltbelastung verringert werden können. Bei den Festen Linienhaltestellen handelt es sich in der Regel um die Bahnhö- fe, die Zentralen Omnibus Bahnhöfe und weitere zentrale Umsteigepunkte in den Städten und Gemeinden des Landkreises Vechta, da das neue Mobilitäts- system einerseits als Zubringer zu weiterführenden Mobilitätsangeboten (z.B. das Angebot der NordWestBahn) fungiert. Andererseits werden durch die 18 Linien und die zahlreichen Bedarfshaltestellen neue Direktverbindungen zwi- schen den Grund- und Mittelzentren, aber auch zwischen den Bauernschaften und Grund- bzw. Mittelzentren geschaffen.

4.1.5 Streckennetz

Das Streckennetz von moobil+ umfasst insgesamt 18 Linien (ab 01.05.2014 nur noch 16 Linien), welche für eine schnelle lokale und regionale Verbindung sor- gen. Die Linienverläufe haben die jeweiligen Städte und Gemeinden mit den

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 38/139 zugehörigen Konzessionsinhabern abgestimmt. Hier galt es, sowohl bestehen- de Haltestellen der VGV auszuwählen als auch die Standorte für die zahlrei- chen neuen moobil+Haltestellen festzulegen. Unter besonderer Berücksichti- gung standen dabei das Streckennetz der NordWestBahn im SPNV sowie das gesamte Linienangebot der VGV im straßengebundenen ÖPNV, damit mög- lichst wenig Parallelverkehre erzeugt werden und vielmehr ein den ÖPNV er- gänzendes Angebot entsteht. Es handelt sich somit um ein komplett neu ge- schaffenes Streckennetz.

Abbildung 15 Streckennetz moobil+ bis 01.05.2014

Quelle: Landkreis Vechta, 2014

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 39/139

4.1.6 Fahrzeuge

Im Streckennetz von moobil+ kommen 13 neue von VDL umgebaute Mercedes- Benz Sprinter sowie ein Stadtbus der Firma Wilmering zum Einsatz. Die neuen Rufbusse sind 6,90 Meter lang, bieten bis zu 8 Fahrgästen Platz, sind klimati- siert und barrierefrei und können Fahrräder, Kinderwagen, Rollstühle und Rolla- toren mitnehmen.

Abbildung 16 Der neue moobil+Bus

Quelle: Tombrägel, 2014

4.1.7 Fahrkarten und Preise

Bei moobil+ hat der Kunde die Wahl zwischen vier verschiedenen Fahrkarten: Einzelfahrkarte, Tageskarte, Wochenkarte und Monatskarte.

Bei diesen vier Fahrkarten-Kategorien wird neben dem Normalpreis für einen Erwachsenen eine Ermäßigung für Schüler sowie eine weitere Ermäßigung für Kinder angeboten. Zu der Kategorie „Schüler“ zählen Schüler, Auszubildende und Freiwillige entsprechend Bundesfreiwilligendienst (BFD), die sich mittels Kundekarte ausweisen können. Diese ist bei jedem moobil+Verkehrs- unternehmen und in der Mobilitätszentrale erhältlich. Zu der Kategorie „Kinder“

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 40/139 zählen Kinder im Alter von 3 bis einschließlich 11 Jahren. Schwerbehinderte, die im Besitz eines gültigen Schwerbehindertenausweises nach dem Sozialge- setzbuch (SGB) mit Beiblatt sind, werden nach den Bestimmungen des SGB unentgeltlich befördert. Die Beförderung eines Fahrrads kostet in den Preisstu- fen 1-4 pro Fahrt 1,50 € und in Preisstufen 5-8 pro Fahrt 3,00 €. Nachfolgend eine ausführliche Darstellung des Preistableaus:

Abbildung 17 Preistableau moobil+

Quelle: Landkreis Vechta, 2014

Wie in Abbildung 17 dargestellt, wird bei den Tarifen zwischen 8 verschiedenen Preisstufen unterschieden. Befindet sich Start und Ziel einer Fahrt innerhalb einer Stadt oder Gemeinde des Landkreises Vechta, so wird die erste Preisstu- fe berechnet. Für längere Fahrten richtet sich der Fahrpreis / die Preisstufe nach der Anzahl der durchfahrenen Städten und Gemeinden. Wird beispiels- weise eine Fahrt von Lohne nach Vechta gebucht, so gilt die Preisstufe 2, bei einer Fahrt von Lohne nach Visbek dementsprechend die Preisstufe 3. Es gilt maximal die Preisstufe 8. Nachfolgend eine ausführliche Darstellung der Preis- stufen anhand einer Matrix.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 41/139

Abbildung 18 Zonen-Matrix moobil+

Quelle: Landkreis Vechta, 2014

Bestpreis-Garantie

Die moobil+Bestpreis-Garantie gilt ausschließlich für registrierte Nutzer. Sie sorgt dafür, dass immer der günstigste Fahrpreis zu entrichten ist. An jedem Tag in jeder Kalenderwoche und jedem Kalendermonat wird automatisch über- prüft, ob sich aufgrund der Anzahl der absolvierten Fahrten eher eine Einzel-, Tages-, Wochen- oder Monatskarte rentiert. Dementsprechend wird immer nur die günstigste Ticketvariante berechnet. Stellt sich also am Monatsende heraus, dass beispielsweise eine Monatskarte günstiger wäre als die bereits bezahlten Einzelfahrscheine, so wird der Differenzbetrag auf dem moobil+Konto gutge- schrieben. Daher gilt das Angebot ausschließlich für registrierte Nutzer, die sich für das bargeldlose Zahlen entschieden haben.

Jobticket

Zusätzlich zu den bereits bestehenden Ticket-Angeboten wurde im März 2014 das moobil+Jobticket eingeführt. Mit diesem Ticket können Unternehmen oder

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Behörden die Mitarbeiter bei der Fahrt mit moobil+ bezuschussen und dadurch günstig, komfortabel und umweltschonend mobil machen. Das Unternehmen oder die Behörde kann dabei frei entscheiden, welcher Mitarbeiter auf welcher Strecke und in welcher Höhe bezuschusst werden soll. Die Abrechnung erfolgt bargeldlos und automatisch über ein internetbasiertes Rechnungssystem. Der Kostenanteil des Unternehmens oder der Behörde wird nur für Fahrten berech- net, die auch tatsächlich stattgefunden haben. Außerdem gilt auch beim moo- bil+Jobticket die moobil+Bestpreis-Garantie. Sie sorgt dafür, dass sich der Kos- tenanteil des Unternehmens immer am günstigsten Ticketpreis für den Mitarbei- ter orientiert. Gleichzeitig profitiert das Unternehmen von den privaten Fahrten des Mitarbeiters.

VGV-Tarif

Zwischen der Verkehrsgemeinschaft Vechta und dem Landkreis Vechta konnte bezüglich eines einheitlichen Tarifes der VGV und moobil+ keine Einigung er- zielt werden. In Absprache mit der VGV werden die Tickets von moobil+ zumin- dest in den Stadtbussen der Firma Wilmering anerkannt. Eine Anerkennung eines VGV-Tickets in einem moobil+Bus erfolgt jedoch nicht.

4.1.8 Buchung

Eine Fahrt mit dem moobil+Bus kann auf mehreren Wegen gebucht werden. Zum einen über die Homepage www.moobilplus.de, von wo aus man nach Ein- gabe von Start und Ziel zum Fahrplaner des Verkehrsverbunds Bre- men/Niedersachsen (VBN) weitergeleitet wird oder direkt über den Fahrplaner unter www.fahrplaner.vbn.de. Zum anderen kann die Buchung auch telefonisch unter der kostenlosen Rufnummer 0800 30 30 20 1 erfolgen. Bei Anruf dieser Nummer erfolgt eine direkte Verbindung zur Mobilitätszentrale, die von Montag bis Freitag von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr mit Rat und Tat zur Verfügung steht. Ebenso kann bei den teilnehmenden Verkehrsunternehmen telefonisch oder vor Ort eine Fahrt mit moobil+ gebucht werden.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 43/139

Die Buchung sollte bis spätestens eine Stunde vor Fahrtantritt erfolgen. Nicht angemeldete, spontan zusteigende Fahrgäste können nur mitgenommen wer- den, wenn ein freier Sitzplatz bis zum Fahrtziel im Bus vorhanden ist.

4.1.9 Bezahlung

Auch bei der Bezahlung gibt es verschiedene Möglichkeiten. So kann der zu entrichtende Fahrpreis einerseits in Bar beim Fahrer gezahlt werden. Registriert sich der Fahrgast im Vorfeld der Fahrt bei moobil+, so erhält er ein moo- bil+Konto. Bei erfolgreicher Registrierung erhält der Fahrgast außerdem eine moobil+Kundenkarte, die ihm ein bargeldloses Zahlen seiner Fahrt ermöglicht. Dafür muss das interne moobil+Konto entweder mit Geld aufgeladen oder eine Bankverbindung zur Abbuchung via Lastschriftverfahren hinterlegt werden. Der Fahrer des moobil+Busses erhält auf seinem Tablet die Info, ob die Fahrt be- reits gezahlt ist oder ob der Fahrpreis noch entrichtet werden muss.

4.1.10 Technischer Hintergrund

Für die Disposition bei moobil+ kommt ein System der Firma Trapeze Group Deutschland GmbH zum Einsatz. Bestandteil des Dispositionssystems ist zum einen eine Software für die Tablets, welche in jedem moobil+Bus vorhanden sind. Über diese Tablets erhält der Fahrer alle notwendigen Informationen zu den Fahrtwünschen seiner Fahrgäste. Über die eingelegte SIM-Karte erfolgt ein ständiger Datenaustausch via Mobilfunknetz mit dem Buchungssystem von moobil+, damit auch nachträglich durchgeführte Buchungen den Fahrer errei- chen und der Kunde nicht an einer Bedarfshaltestelle stehen gelassen wird. Dieses Buchungssystem ist der zweite Bestandteil des Dispositionssystems. Hier können die Verkehrsunternehmen, die Mobilitätszentrale sowie der Land- kreis Vechta Fahrten buchen, Fahrzeuge orten sowie sämtliche hinterlegte Da- ten (Kundedaten, Abrechnungen, Haltestellen etc.) verwalten. Für registrierte Kunden steht dieses Buchungssystem ebenfalls in einer abgespeckten Version zur Verfügung, um Fahrten zu buchen und die eigenen Kundendaten zu verwal- ten.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 44/139

4.1.11 Marketing

Für das Marketing rund um moobil+ wurde die Marketing Agentur „Buena la Vista AG - Marketing und Kommunikation“ beauftragt. Vor Beginn des Pilotpro- jekts wurde gezielt in den einzelnen Städten und Gemeinden für das neue Nah- verkehrsangebot geworben. In diesem Zusammenhang wurden an den Ortsein- fahrten Bauzäune mit großen Werbebannern aufgestellt und ein Info-Abend pro Gemeinde durchgeführt. Die Info-Abende wurden nach einem halben Jahr Pi- lotphase wiederholt. Darüber hinaus wurden Plakate in öffentlichen Einrichtun- gen aufgehängt und in den Rathäusern Info-Broschüren sowie Fahrpläne aus- gelegt. In der Weihnachtszeit wurden dann überarbeitete Info-Broschüren per Hauswurfsendung an alle Haushalte im Landkreis Vechta verteilt. Von Beginn an können alle Informationen außerdem über die Homepage von moobil+ abge- rufen werden, ein Werbefilm erklärt kurz und gut das neue Nahverkehrssystem. Die neuen moobil+Busse sind durch die farbliche Gestaltung jedoch das auffäl- lige Werbemittel. Daher werden Sie bei zahlreichen Veranstaltungen im Land- kreis Vechta entweder ausgestellt (Gewerbeschau GEWINN) oder als Shuttle- service eingesetzt. Temporäre Aktionen sorgen außerdem dafür, dass der Be- kanntheitsgrad weiter gesteigert werden kann. Hier gab es beispielsweise die WM-Aktion, bei der nach jedem Sieg der deutschen Nationalmannschaft einen Tag lang kostenlos moobil+ genutzt werden konnte. Ganz aktuell ist außerdem das Guerilla-Marketing: mit einem Hochdruckreiniger und einer Schablone wur- den die kostenlose Rufnummer der Mobilitätszentrale sowie die Internetadresse von moobil+ durch das Wegspülen von Bodenverschmutzungen vor ausgewähl- ten Haltestellen aufgebracht. Für kleinere Marketingaktionen sorgen zwischen- durch die moobil+Berater, die beispielsweise bei Seniorenrunden gerade der älteren Bevölkerung in einem persönlichen Gespräch das neue Nahverkehrs- system erklären.35

35 Vgl. Landkreis Vechta, 2014 (gesamtes Kapitel 4.1)

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4.2 Analyse des bestehenden Angebots

4.2.1 Allgemeine Kennzahlen

Bevor die einzelnen Linien hinsichtlich verschiedener Kriterien genauer analy- siert werden, erfolgt an dieser Stelle eine Betrachtung allgemeiner Kennzahlen, die alle Linien betreffen. Die Kennzahlen beziehen sich auf den Zeitraum vom 04.11.2013 bis zum 31.08.2014.

Beförderte Fahrgäste

Wochenstatistik beförderter Fahrgäste (alle Linien)

Beförderte Fahrgäste pro Woche

2000 1525 1497 1461 1425 1327 1349 1219 1194 1250 1241 1500 1176 1182 1172 1117 1165 1175 1046 1078 1110 1062 1095 1081 1097 1052 974 976 1026 998 858 804 839 787 803 844 812 724 709 768 1000 599 626 662

312 500 167 0

Abbildung 19 Wochenstatistik der beförderten Fahrgäste aller moobil+Linien

Quelle: eigene Darstellung, Daten aus T.DiMo

Die Wochenstatistik der beförderten Fahrgäste aller moobil+Linien zeigt, wie sich die Gesamtfahrgastzahlen seit Beginn des Projekts entwickelt haben. Aus- gehend von 599 Fahrgästen in der ersten Woche konnten die Gesamtfahrgast- zahlen bis zum Höchststand von 1.219 Fahrgästen in der Woche vom 10.02.2014 bis 14.02.2014 kontinuierlich um ca. 5 % gesteigert werden. Der Einbruch der Gesamtfahrgastzahlen gegen Ende des Jahres 2013 kann auf- grund der Feiertage vernachlässigt werden. Nach dem Höchststand An- fang/Mitte Februar 2014 haben sich die Gesamtfahrgastzahlen zwischen 1.000 und 1.200 Fahrgästen pro Woche eingependelt. Durch die Osterferien und die vielen Feiertage in den folgenden Wochen sanken die wöchentlichen Fahrgast- zahlen teilweise in den dreistelligen Bereich. Durch die WM-Aktion konnten die-

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 46/139 se jedoch wieder gesteigert werden, sodass in der Woche vom 07.07.2014 bis 11.07.2014 eine neue Bestmarke von 1.525 Fahrgästen registriert werden konnte. Nach Ablauf der WM-Aktion konnte dieser Wert zwar nicht gehalten werden, jedoch haben auch in den folgenden Wochen mehr als 1.100 Kunden das Angebot von moobil+ wöchentlich genutzt. Lässt man die Wochen während der Weltmeisterschaft außen vor, konnte in der Woche vom 04.08.2014 bis 08.08.2014 mit 1.461 Fahrgästen pro Woche eine neue Bestmarke aufgestellt werden.

Fahrgastzahlen pro Linie 04.11.2013 - 31.08.2014

Linie 660 7.894

Linie S60 6.362

Linie 625 5.495

Linie 665 3.942

Linie 697 3.635

Linie 635 3.178

Linie 638 3.065

Linie 655 2.181

Linie 698 1.823

Linie 633 1.675

Linie 642 1.504

Linie 668 1.475

Linie 669 371

Linie 606 266

Linie 608 239

Linie 667 162

Linie 675 74

Linie 643 43

Abbildung 20 Gesamtfahrgastzahlen pro Linie vom 04.11.2013 bis zum 31.08.2014

Quelle: eigene Darstellung, Daten aus T.DiMo

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 47/139

Ebenfalls lässt sich für den Zeitraum vom 04.11.2013 bis zum 31.08.2014 aus- werten, wie viele Fahrgäste jede einzelne Linie genutzt haben. Primus ist hier die Linie 660, die die Stadt Dinklage mit der Kreisstadt Vechta verbindet. Auf dieser Linie konnten in dem angegebenen Zeitraum insgesamt 7.894 Fahrgäste verzeichnet werden, das entspricht einem prozentualen Anteil von ca. 18 %. Es folgen die Linie S60 „Vechta-Damme“ mit 6.362 Fahrgästen (ca. 15 %) und die Linie 625 „Neuenkirchen-Dümmerlohausen“ mit 5.495 Fahrgästen (ca. 13 %). Schlusslicht bildet die Linie 643 „Goldenstedt-Barnstorf“ mit insgesamt 43 Fahr- gästen, was einem prozentualen Anteil von ca. 0,1 % entspricht. Diese Linie wurde zum 01.05.2014 eingestellt.

Verkaufte Fahrkarten

Die nachfolgende Grafik zeigt den prozentualen Anteil der verkauften Fahrkar- ten je Kategorie vom 04.11.2013 bis zum 31.08.2014 unter Berücksichtigung der Bestpreis-Garantie.

Fahrkarten Anteil 04.11.2013-31.08.2014 [%]

Erwachsene 40 Tageskarte Erwachsene 15 Schüler/Azubi 15 Monatskarte Erwachsene 10 Schwerbehinderte 7 Kinder 3-11 3 Monatskarte Schüler 2 Wochenkarte Erwachsene 2 Anteil [%] Tageskarte Schüler 2 Kinder <3 1 Begleitung von Schwerbeh. 1 Tageskarte Kind 3-11 1 Wochenkarte Schüler 1 Monatskarte Kind 3-11 0 Wochenkarte Kind 3-11 0 0 10 20 30 40 50 60

Abbildung 21 Anteilige Betrachtung der verkauften Fahrkarten vom 04.11.2013 bis zum 31.08.2014

Quelle: eigene Darstellung, Daten aus T.DiMo

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Die Grafik zeigt, dass mit 40 % der Einzelfahrschein für einen Erwachsenen bevorzugt gekauft wird. Es folgen mit 15 % die Tageskarte für einen Erwachse- nen und mit ebenfalls 15 % die Monatskarte für einen Erwachsenen. Es ver- wundert nicht, dass Schüler das Angebot von moobil+ kaum nutzen, da zum einen ein ausreichender Linienverkehr zu und von den Schulen zur Verfügung steht und zum anderen bewusst kein Parallelverkehr zu eben diesem Linienver- kehr geschaffen werden sollte. Erwähnenswert ist noch die Kategorie „Schwer- behinderte“, die den prozentualen Anteil Monat für Monat steigern konnte. Das zeigt, dass bei vielen Schwerbehinderten die Skepsis und die Vorbehalte ge- genüber dem neuen Angebot von moobil+ rückläufig sind und das System auch gerade bei diesen mobilitätseingeschränkten Personen immer mehr an Beliebt- heit gewinnt.

Registrierte Kunden

Wöchentliche Entwicklung der Registrierungen

Anzahl registrierte Kunden

3606 3501 3558 3385 3440 4000 3221 3268 3315 3071 3144 2949 3008 2815 2860 2906 3500 2666 2721 2766 2560 2592 2631 2431 2497 2311 2380 3000 2192 2247 2037 2129 1862 1957 2500 1748 1575 1653 1420 1447 1491 1313 2000 1200 1068 912 1500 758 1000 507 500 0

Abbildung 22 Entwicklung der Registrierungen bei moobil+

Quelle: eigene Darstellung, Daten aus T.DiMo

Die Wochenstatistik der registrierten Kunden zeigt, dass sich bereits nach einer Woche 511 Kunden für eine Registrierung entschieden haben. Nach 44 Wo- chen, am 31.08.2014, konnten insgesamt 3.606 registrierte Kunden gezählt werden. Auch wenn die Fahrgastzahlen keinen vergleichbaren kontinuierlichen Anstieg zeigen, sieht man an dieser Statistik, dass auch nach 10 Monaten Be- triebszeit das Interesse an moobil+ noch nicht erloschen ist.

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4.2.2 Linienbezogene Analyse

Linie 606

Abbildung 23 Linienverlauf der Linie 606

Quelle: eigene Darstellung

Die Linie 606 Ringverkehr Vechta verkehrt ausschließlich im Stadtgebiet von Vechta sowie in den Stadtteilen Oythe, Holzhausen, Holtrup und Telbrake. Au- ßerdem wurde die Ortschaft Westerlutten (Bauernschaft Lutten, Gemeinde Gol- denstedt) bis zum Fahrplanwechsel am 01.05.2014 angebunden.

Die Linie 606 verkehrt ab der ersten Fahrt um 8:30 Uhr bis zur letzten Fahrt um 18:30 Uhr im Zweistundentakt. Ab der Haltestelle ZOB sind Umsteigebeziehun- gen nach Bremen, Osnabrück, Lohne, Cloppenburg und Langförden/Ahlhorn vorhanden. Ab der Haltestelle Burgstraße besteht weiterhin Anschluss an die Stadtbusse sowie in Richtung Visbek.

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Linie 606 Ringverkehr Vechta

Beförderte Fahrgäste pro Woche

40 29

22 30 20 19 18 16 15 14 13 20 11 11 11 12 11 6 5 5 4 4 5 3 3 2 10 1 1 0 0 0 1 0 0 0 1 1 0 0 0 1 0 0 1 0 0

0

11.11.13… 18.11.13… 25.11.13… 02.12.13… 09.12.13… 16.12.13… 23.12.13… 30.12.13… 06.01.14… 13.01.14… 20.01.14… 27.01.14… 03.02.14… 10.02.14… 17.02.14… 24.02.14… 03.03.14… 10.03.14… 17.03.14… 24.03.14… 31.03.14… 07.04.14… 14.04.14… 21.04.14… 28.04.14… 05.05.14… 12.05.14… 19.05.14… 26.05.14… 02.06.14… 09.06.14… 16.06.14… 23.06.14… 30.06.14… 07.07.14… 14.07.14… 21.07.14… 28.07.14… 04.08.14… 11.08.14… 18.08.14… 25.08.14… 04.11.13…

Abbildung 24 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 606

Quelle: eigene Darstellung, Daten aus T.DiMo

In Bezug auf die Gesamtfahrgastzahlen pro Linie vom 04.11.2013 bis zum 31.08.2014 (vgl. Abbildung 20) liegt die Linie 606 mit 266 Fahrgästen auf dem 14. Platz.

Durchschnittlich haben 7 Kunden das Angebot der Linie 606 wöchentlich in An- spruch genommen.

Die Bestmarke von 29 Fahrgästen pro Woche konnte in der Woche vom 25.11.2013 bis 29.11.2013 aufgestellt werden.

Folgende 5 Strecken wurden auf der Linie 606 bevorzugt gebucht:

1. Vechta Burgstraße – Telbrake Sträpel 107 Pers.

2. Telbrake Langer Damme – Vechta Burgstraße 34 Pers.

3. Telbrake Sträpel – Vechta Burgstraße 31 Pers.

4. Holzhausen Dorftreff – Vechta Burgstraße 14 Pers.

5. Vechta Burgstraße – Telbrake Langer Damm 13 Pers.

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Linie 608

Abbildung 25 Linienverlauf der Linie 608

Quelle: eigene Darstellung

Die Linie 608 verkehrte bis zum Fahrplanwechsel am 01.05.2014 zwischen der Stadt Vechta und dem Stadtteil Spreda. Angebunden waren dadurch ebenso die Stadtteile Calveslage und Langförden. Die Linie 608 war eine reine Bedarfs- linie und fuhr ausschließlich nach Voranmeldung/Buchung. Nach dem Fahr- planwechsel wurde die Linie 608 in das Angebot der Linie 697 integriert, wodurch der Stadtteil Spreda seine Anbindung an die Stadt Vechta verlor.

Linie 608 Spreda-Langförden-Vechta

Beförderte Fahrgäste pro Woche

18 16 20 15 14 13 13 12 12 12 12 15 10 10 9 9 9 8 8 8 6 6 10 5 5 4 4 1 5 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

0

11.11.13… 18.11.13… 25.11.13… 02.12.13… 09.12.13… 16.12.13… 23.12.13… 30.12.13… 06.01.14… 13.01.14… 20.01.14… 27.01.14… 03.02.14… 10.02.14… 17.02.14… 24.02.14… 03.03.14… 10.03.14… 17.03.14… 24.03.14… 31.03.14… 07.04.14… 14.04.14… 21.04.14… 28.04.14… 05.05.14… 12.05.14… 19.05.14… 26.05.14… 02.06.14… 09.06.14… 16.06.14… 23.06.14… 30.06.14… 07.07.14… 14.07.14… 21.07.14… 28.07.14… 04.08.14… 11.08.14… 18.08.14… 25.08.14… 04.11.13…

Abbildung 26 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 608

Quelle: eigene Darstellung, Daten aus T.DiMo

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In Bezug auf die Gesamtfahrgastzahlen pro Linie vom 04.11.2013 bis zum 31.08.2014 (vgl. Abbildung 20) liegt die Linie 608 mit 239 Fahrgästen auf dem 15. Platz.

Durchschnittlich haben 6 Kunden das Angebot der Linie 608 wöchentlich in An- spruch genommen.

Die Bestmarke von 18 Fahrgästen pro Woche konnte in der Woche vom 16.12.2013 bis 20.12.2013 aufgestellt werden.

Folgende 5 Strecken wurden auf der Linie 608 bevorzugt gebucht:

1. Langförden Laurentiusmarkt – Vechta ZOB 99 Pers.

2. Vechta ZOB – Langförden Laurentiusmarkt 61 Pers.

3. Calveslage Kathmann – Vechta ZOB 26 Pers.

4. Deindrup Schule – Vechta ZOB 11 Pers.

5. Vechta Oldb. Str. – Langförden Laurentiusplatz 10 Pers.

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Linie 625

Abbildung 27 Linienverlauf der Linie 625

Quelle: eigene Darstellung

Die Linie 625 verbindet die Gemeinde Neuenkirchen-Vörden mit dem Ort Dümmerlohausen im Naturpark Dümmer. Sie verläuft über die Orte Vörden, Campemoor, Westrup, Astrup, Hinnenkamp, Rottinghausen, Neuenwalde, Cle- mens-August-Dorf und Sierhausen bis zur Stadt Damme und von dort aus wei- ter über die Orte Dalinghausen, Bokern, Bergfeine, Ihlendorf, Oldorf und Oster- feine.

Die Linie 625 beginnt mit ihrer ersten Fahrt ab Neuenkirchen um 6:04 Uhr und verkehrt von da an im Zweistundentakt. Die Abfahrts- und Ankunftszeiten der NordWestBahn im Bahnhof Neuenkirchen wurden bei der Fahrplanerstellung berücksichtigt.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 54/139

Linie 625 Neuenkirchen-Damme-Dümmerlohausen

Beförderte Fahrgäste pro Woche

250 192 186 191 171 172 172 158 157 157 159 161 148 154 150 146 152 154 151 149 200 141 136 134 132 137 140 113 111 117 110 115 110 119 95 103 100 150 82 71 81 81 54 54 100 42 37 50

0

11.11.13… 18.11.13… 25.11.13… 02.12.13… 09.12.13… 16.12.13… 23.12.13… 30.12.13… 06.01.14… 13.01.14… 20.01.14… 27.01.14… 03.02.14… 10.02.14… 17.02.14… 24.02.14… 03.03.14… 10.03.14… 17.03.14… 24.03.14… 31.03.14… 07.04.14… 14.04.14… 21.04.14… 28.04.14… 05.05.14… 12.05.14… 19.05.14… 26.05.14… 02.06.14… 09.06.14… 16.06.14… 23.06.14… 30.06.14… 07.07.14… 14.07.14… 21.07.14… 28.07.14… 04.08.14… 11.08.14… 18.08.14… 25.08.14… 04.11.13…

Abbildung 28 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 625

Quelle: eigene Darstellung, Daten aus T.DiMo

In Bezug auf die Gesamtfahrgastzahlen pro Linie vom 04.11.2013 bis zum 31.08.2014 (vgl. Abbildung 20) liegt die Linie 625 mit 5.495 Fahrgästen auf dem 3. Platz.

Durchschnittlich haben 128 Kunden das Angebot der Linie 625 wöchentlich in Anspruch genommen.

Die Bestmarke von 192 Fahrgästen pro Woche konnte in der Woche vom 07.07.2014 bis 11.07.2014 aufgestellt werden.

Folgende 5 Strecken wurden auf der Linie 625 bevorzugt gebucht:

1. Vörden Koppelstraße – Damme ZOB 406 Pers.

2. Damme ZOB – Vörden Koppelstraße 398 Pers.

3. Damme ZOB – Neuenkirchen Bahnhof 345 Pers.

4. Damme ZOB – Dümmerlohausen Olgahafen 236 Pers.

5. Neuenkirchen Bahnhof – Vörden Koppelstraße 199 Pers.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 55/139

Linie 633

Abbildung 29 Linienverlauf der Linie 633

Quelle: eigene Darstellung

Die Linie 633 verbindet die Gemeinde Holdorf mit der Gemeinde Dinklage. An- gebunden sind die Ortsteile Langwege, Schwege, Höne und Carum.

Die erste Fahrt der Linie 633 beginnt ab Dinklage um 7:00 Uhr, von da an ver- kehrt sie im Zweistundentakt. Bei der Fahrplanerstellung wurden die Abfahrts- und Ankunftszeiten der NordWestBahn im Bahnhof Holdorf berücksichtigt. Für die Gemeinde Dinklage ist der Bahnhof in Holdorf neben dem Bahnhof in Lohne ein wichtiger Umsteigepunkt in Richtung Osnabrück und Bremen.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 56/139

Linie 633 Dinklage-Holdorf

Beförderte Fahrgäste pro Woche

69 66 80 60 56 54 52 51 51 51 53 50 50 50 45 48 60 42 40 43 40 41 42 35 36 36 34 37 35 33 32 33 32 30 32 33 30 28 27 26 40 24 22 15 20 4 7

0

11.11.13… 18.11.13… 25.11.13… 02.12.13… 09.12.13… 16.12.13… 23.12.13… 30.12.13… 06.01.14… 13.01.14… 20.01.14… 27.01.14… 03.02.14… 10.02.14… 17.02.14… 24.02.14… 03.03.14… 10.03.14… 17.03.14… 24.03.14… 31.03.14… 07.04.14… 14.04.14… 21.04.14… 28.04.14… 05.05.14… 12.05.14… 19.05.14… 26.05.14… 02.06.14… 09.06.14… 16.06.14… 23.06.14… 30.06.14… 07.07.14… 14.07.14… 21.07.14… 28.07.14… 04.08.14… 11.08.14… 18.08.14… 25.08.14… 04.11.13…

Abbildung 30 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 633

Quelle: eigene Darstellung, Daten aus T.DiMo

In Bezug auf die Gesamtfahrgastzahlen pro Linie vom 04.11.2013 bis zum 31.08.2014 (vgl. Abbildung 20) liegt die Linie 633 mit 1.675 Fahrgästen auf dem 10. Platz.

Durchschnittlich haben 39 Kunden das Angebot der Linie 633 wöchentlich in Anspruch genommen.

Die Bestmarke von 69 Fahrgästen pro Woche konnte in der Woche vom 10.02.2014 bis 14.02.2014 aufgestellt werden.

Folgende 5 Strecken wurden auf der Linie 633 bevorzugt gebucht:

1. Dinklage Rathausplatz – Holdorf Kirche 148 Pers.

2. Bahlen German „Bahler Buur“ – Dinklage Schulzentrum 135 Pers.

3. Dinklage Rathausplatz – Dinklage Eschweg 71 Pers.

4. Dinklage Rathausplatz – Holdorf Kirche 70 Pers.

5. Dinklage Schulzentrum – Bahlen German „Bahler Buur“ 64 Pers.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 57/139

Linie 635

Abbildung 31 Linienverlauf der Linie 635

Quelle: eigene Darstellung

Die Linie 635 verkehrt zwischen den Gemeinden Neuenkirchen-Vörden und Steinfeld. Sie verläuft über Wittenberg, Nellinghof, Gramke und Bexadde bis zur Stadt Damme und von dort aus weiter über Borringhausen, Kemphausen, Rüschendorf, Dümmerlohausen, Oldorf, Osterfeine, Langenteilen, Haverbeck, Lehmden und Holthausen.

Die erste Fahrt der Linie 635 beginnt ab Neuenkirchen um 6:03 Uhr. Von da an verkehrt sie im Zweistundentakt. Bei der Fahrplanerstellung wurden die Ab- fahrts- und Ankunftszeiten der NordWestBahn in den Bahnhöfen Neuenkirchen und Steinfeld berücksichtigt.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 58/139

Linie 635 Neuenkirchen-Damme-Steinfeld

Beförderte Fahrgäste pro Woche

139

150 114 113 118 98 104 98 102 89 90 93 81 82 81 87 80 75 79 79 74 74 80 75 67 68 67 70 100 66 66 60 60 56 55 53 59 59 55 56 42 36 41 27 50 10

0

11.11.13… 18.11.13… 25.11.13… 02.12.13… 09.12.13… 16.12.13… 23.12.13… 30.12.13… 06.01.14… 13.01.14… 20.01.14… 27.01.14… 03.02.14… 10.02.14… 17.02.14… 24.02.14… 03.03.14… 10.03.14… 17.03.14… 24.03.14… 31.03.14… 07.04.14… 14.04.14… 21.04.14… 28.04.14… 05.05.14… 12.05.14… 19.05.14… 26.05.14… 02.06.14… 09.06.14… 16.06.14… 23.06.14… 30.06.14… 07.07.14… 14.07.14… 21.07.14… 28.07.14… 04.08.14… 11.08.14… 18.08.14… 25.08.14… 04.11.13…

Abbildung 32 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 635

Quelle: eigene Darstellung, Daten aus T.DiMo

In Bezug auf die Gesamtfahrgastzahlen pro Linie vom 04.11.2013 bis zum 31.08.2014 (vgl. Abbildung 20) liegt die Linie 635 mit 3.178 Fahrgästen auf dem 6. Platz.

Durchschnittlich haben 74 Kunden das Angebot der Linie 635 wöchentlich in Anspruch genommen.

Die Bestmarke von 139 Fahrgästen pro Woche konnte in der Woche vom 11.08.2014 bis 15.08.2014 aufgestellt werden.

Folgende 5 Strecken wurden auf der Linie 635 bevorzugt gebucht:

1. Neuenkirchen Bahnhof – Damme ZOB 347 Pers.

2. Damme ZOB – Neuenkirchen Bahnhof 251 Pers.

3. Damme ZOB – Steinfeld ZOB 173 Pers.

4. Neuenkirchen Kreke – Damme ZOB 116 Pers.

5. Langenteilen Molkerei – Damme Lidl 98 Pers.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 59/139

Linie 638

Abbildung 33 Linienverlauf der Linie 638

Quelle: eigene Darstellung

Die Linie 638 verbindet die Gemeinde Dinklage mit der Stadt Quakenbrück in der Samtgemeinde Artland. Angebunden sind außerdem die Orte Bünne und Wulfenau. In Quakenbrück besteht ein wichtiger Anschluss an die NordWest- Bahn in Richtung Oldenburg, der von keinem Bahnhof bzw. Haltepunkt im Landkreis Vechta geboten werden kann.

Die erste Fahrt der Linie 638 beginnt ab Dinklage um 5:50 Uhr, von da an ver- kehrt sie im Zweistundentakt. Bei der Fahrplanerstellung wurden die Abfahrts- und Ankunftszeiten der NordWestBahn im Bahnhof Quakenbrück berücksich- tigt.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 60/139

Linie 638 Dinklage-Quakenbrück

Beförderte Fahrgäste pro Woche

150 123 104 95 100 90 93 88 89 89 83 84 85 79 85 83 85 81 82 72 72 73 77 72 100 67 65 69 71 71 67 57 59 60 62 62 60 50 52 49 44 43 28 27 50 18

0

11.11.13… 18.11.13… 25.11.13… 02.12.13… 09.12.13… 16.12.13… 23.12.13… 30.12.13… 06.01.14… 13.01.14… 20.01.14… 27.01.14… 03.02.14… 10.02.14… 17.02.14… 24.02.14… 03.03.14… 10.03.14… 17.03.14… 24.03.14… 31.03.14… 07.04.14… 14.04.14… 21.04.14… 28.04.14… 05.05.14… 12.05.14… 19.05.14… 26.05.14… 02.06.14… 09.06.14… 16.06.14… 23.06.14… 30.06.14… 07.07.14… 14.07.14… 21.07.14… 28.07.14… 04.08.14… 11.08.14… 18.08.14… 25.08.14… 04.11.13…

Abbildung 34 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 638

Quelle: eigene Darstellung, Daten aus T.DiMo

In Bezug auf die Gesamtfahrgastzahlen pro Linie vom 04.11.2013 bis zum 31.08.2014 (vgl. Abbildung 20) liegt die Linie 638 mit 3.065 Fahrgästen auf dem 7. Platz.

Durchschnittlich haben 72 Kunden das Angebot der Linie 638 wöchentlich in Anspruch genommen.

Die Bestmarke von 123 Fahrgästen pro Woche konnte in der Woche vom 14.07.2014 bis 18.07.2014 aufgestellt werden.

Folgende 5 Strecken wurden auf der Linie 638 bevorzugt gebucht:

1. Quakenbrück Bahnhof – Dinklage Rathausplatz 406 Pers.

2. Dinklage Rathausplatz – Quakenbrück Bahnhof 309 Pers.

3. Dinklage Rathausplatz – Wulfenau Barklage 129 Pers.

4. Dinklage Burg – Quakenbrück Bahnhof 129 Pers.

5. Wulfenau Barklage – Dinklage Rathausplatz 118 Pers.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 61/139

Linie 642

Abbildung 35 Linienverlauf der Linie 642

Quelle: eigene Darstellung

Die Linie 642 verkehrt zwischen der Stadt Vechta und der Gemeinde Gol- denstedt. Angebunden sind die Orte Lutten, Osterende, Arkeburg, Einen und Ellenstedt.

Durch den Wegfall der Linie 643 konnte die Linie zum Fahrplanwechsel am 01.05.2014 optimiert werden. Einerseits trifft die erste Fahrt ab Goldenstedt um 7:05 Uhr nun vor 8:00 Uhr (Ankunft 7:50 Uhr) in Vechta ein, andererseits konnte der Takt verdichtet werden. Die Umstellung auf einen Stundentakt war dabei jedoch nicht möglich. Bei der Fahrplanerstellung wurden die Abfahrts- und An- kunftszeiten der NordWestBahn in den Bahnhöfen Goldenstedt und Lutten be- rücksichtigt.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 62/139

Linie 642 Goldenstedt-Lutten-Vechta

Beförderte Fahrgäste pro Woche

123 150 112 100 100 58 61 63 54 54 48 53 45 43 42 41 39 38 32 33 34 33 38 29 24 26 26 30 24 24 50 19 15 16 16 17 18 9 10 8 10 9 14 13 1 2

0

11.11.13… 18.11.13… 25.11.13… 02.12.13… 09.12.13… 16.12.13… 23.12.13… 30.12.13… 06.01.14… 13.01.14… 20.01.14… 27.01.14… 03.02.14… 10.02.14… 17.02.14… 24.02.14… 03.03.14… 10.03.14… 17.03.14… 24.03.14… 31.03.14… 07.04.14… 14.04.14… 21.04.14… 28.04.14… 05.05.14… 12.05.14… 19.05.14… 26.05.14… 02.06.14… 09.06.14… 16.06.14… 23.06.14… 30.06.14… 07.07.14… 14.07.14… 21.07.14… 28.07.14… 04.08.14… 11.08.14… 18.08.14… 25.08.14… 04.11.13…

Abbildung 36 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 642

Quelle: eigene Darstellung, Daten aus T.DiMo

In Bezug auf die Gesamtfahrgastzahlen pro Linie vom 04.11.2013 bis zum 31.08.2014 (vgl. Abbildung 20) liegt die Linie 642 mit 1.504 Fahrgästen auf dem 11. Platz.

Durchschnittlich haben 35 Kunden das Angebot der Linie 642 wöchentlich in Anspruch genommen.

Die Bestmarke von 123 Fahrgästen pro Woche konnte in der Woche vom 11.08.2014 bis 15.08.2014 aufgestellt werden.

Folgende 5 Strecken wurden auf der Linie 642 bevorzugt gebucht:

1. Vechta Probstei – Goldenstedt Ort 188 Pers.

2. Goldenstedt Ort – Vechta Probstei 100 Pers.

3. Goldenstedt Friedt – Vechta Burgstraße 87 Pers.

4. Vechta Burgstraße – Goldenstedt Friedt 79 Pers.

5. Ellenstedt Kirche – Vechta Kreisamt 60 Pers.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 63/139

Linie 643

Abbildung 37 Linienverlauf der Linie 643

Quelle: eigene Darstellung

Die Linie 643 verkehrte bis zum Fahrplanwechsel am 01.05.2014 zwischen der Gemeinde Goldenstedt und der Stadt Diepholz im gleichnamigen Nachbarland- kreis. Aufgrund geringer Nachfrage wurde diese Linie zum Fahrplanwechsel eingestellt.

Linie 643 Goldenstedt-Lahrheide-Barnstorf

Beförderte Fahrgäste pro Woche

6 5 5 5 5 4 4 4 4 3 3 2 2 2 2 2 2 1 1 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

0

11.11.13… 18.11.13… 25.11.13… 02.12.13… 09.12.13… 16.12.13… 23.12.13… 30.12.13… 06.01.14… 13.01.14… 20.01.14… 27.01.14… 03.02.14… 10.02.14… 17.02.14… 24.02.14… 03.03.14… 10.03.14… 17.03.14… 24.03.14… 31.03.14… 07.04.14… 14.04.14… 21.04.14… 28.04.14… 05.05.14… 12.05.14… 19.05.14… 26.05.14… 02.06.14… 09.06.14… 16.06.14… 23.06.14… 30.06.14… 07.07.14… 14.07.14… 21.07.14… 28.07.14… 04.08.14… 11.08.14… 18.08.14… 25.08.14… 04.11.13…

Abbildung 38 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 643

Quelle: eigene Darstellung, Daten aus T.DiMo

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 64/139

In Bezug auf die Gesamtfahrgastzahlen pro Linie vom 04.11.2013 bis zum 31.08.2014 (vgl. Abbildung 20) liegt die Linie 643 mit 43 Fahrgästen auf dem 18. Platz.

Durchschnittlich hat 1 Kunde das Angebot der Linie 643 wöchentlich in An- spruch genommen.

Die Bestmarke von 5 Fahrgästen pro Woche konnte in insgesamt 3 aufeinan- derfolgenden Wochen registriert werden.

Folgende 5 Strecken wurden auf der Linie 643 bevorzugt gebucht:

1. Goldenstedt Ort – Goldenstedt Bahnhof 27 Pers.

2. Goldenstedt Bahnhof – Goldenstedt Ort 5 Pers.

3. Goldenstedt Bahnhof – Barnstorf Markt 5 Pers.

4. Goldenstedt OLB – Barnstorf Grundschule 4 Pers.

5. Barnstorf Grundschule – Goldenstedt Ort 1 Pers.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 65/139

Linie 655

Abbildung 39 Linienverlauf der Linie 655

Quelle: eigene Darstellung

Die Linie 655 verkehrt zwischen der Stadt Damme und der Gemeinde Holdorf. Die Linienführung erfolgt über die Orte Scheelenhorst, Langenberg und Han- dorf. Außerdem werden die Orte Sierhausen, Reselage und Südfelde (alle süd- lich von Damme) sowie die Orte Fladderlohausen und Grandorf (alle südlich von Holdorf) mit angebunden. Gestrichen wurde ab dem 01.05.2014 aufgrund geringer Nachfrage die Anbindung an die Gemeinde Steinfeld.

Die erste Fahrt der Linie 655 beginnt ab Damme um 6:29 Uhr. Von da an ver- kehrt der Bus im Stundentakt, der im Zuge des Fahrplanwechsels am 01.05.2014 realisiert werden konnte.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 66/139

Linie 655 Damme-Holdorf-Vechta

Beförderte Fahrgäste pro Woche

102 120 91 86 85 86 79 79 83 83 81 100 70 72 70 80 56 49 49 50 47 51 49 50 43 45 41 44 43 38 40 36 60 32 30 30 31 33 34 32 32 29 25 28 40 24 20 20 3

0

11.11.13… 18.11.13… 25.11.13… 02.12.13… 09.12.13… 16.12.13… 23.12.13… 30.12.13… 06.01.14… 13.01.14… 20.01.14… 27.01.14… 03.02.14… 10.02.14… 17.02.14… 24.02.14… 03.03.14… 10.03.14… 17.03.14… 24.03.14… 31.03.14… 07.04.14… 14.04.14… 21.04.14… 28.04.14… 05.05.14… 12.05.14… 19.05.14… 26.05.14… 02.06.14… 09.06.14… 16.06.14… 23.06.14… 30.06.14… 07.07.14… 14.07.14… 21.07.14… 28.07.14… 04.08.14… 11.08.14… 18.08.14… 25.08.14… 04.11.13…

Abbildung 40 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 655

Quelle: eigene Darstellung, Daten aus T.DiMo

In Bezug auf die Gesamtfahrgastzahlen pro Linie vom 04.11.2013 bis zum 31.08.2014 (vgl. Abbildung 20) liegt die Linie 655 mit 2.181 Fahrgästen auf dem 8. Platz.

Durchschnittlich haben 51 Kunden das Angebot der Linie 655 wöchentlich in Anspruch genommen.

Die Bestmarke von 102 Fahrgästen pro Woche konnte in der Woche vom 18.08.2014 bis 22.08.2014 aufgestellt werden.

Folgende 5 Strecken wurden auf der Linie 655 bevorzugt gebucht:

1. Damme ZOB – Holdorf Bahnhof 249 Pers.

2. Holdorf Bahnhof – Damme ZOB 192 Pers.

3. Holdorf Kirche – Damme ZOB 191 Pers.

4. Damme ZOB – Holdorf Kirche 126 Pers.

5. Sierhausen Römerklause – Damme ZOB 90 Pers.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 67/139

Linie 660

Abbildung 41 Linienverlauf der Linie 660

Quelle: eigene Darstellung

Die Linie 660 verkehrt zwischen den Städten Dinklage und Lohne. Mit ange- bunden ist ebenfalls der Ortsteil Brockdorf der Stadt Lohne.

Die erste Fahrt der Linie 660 beginnt ab Dinklage um 6:00 Uhr, es folgen bis zur letzten Fahrt um 19 Uhr Fahrten im Stundentakt. Ab der Haltestelle Bahnhof in Lohne sind Umsteigebeziehungen nach Südlohne, Nordlohne, Krimpenfort, Bo- kern-Märschendorf, Kroge/Mühlen und für über 70 Haltestellen im Stadtgebiet Lohne vorhanden. Gleichzeitig besteht ein Anschluss mit der NordWestBahn in Richtung Osnabrück und Bremen. Der Anschluss in letztgenannter Richtung ist von großer Bedeutung, da die NordWestBahn nach Bremen über die Stadt Vechta verkehrt und somit eine Verbindung (jedoch keine direkte) zwischen Dinklage und Vechta besteht. Ab der Haltestelle Rathausplatz in Dinklage sind außerdem Umstiege in Richtung Quakenbrück und Holdorf möglich.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 68/139

Linie 660 Dinklage-Lohne

Beförderte Fahrgäste pro Woche

400 308 285 257 237 241 240 247 244 252 223 214 216 300 200 197 212 181 179 187 179 177 186 185 186 189 179 177 169 172 165 165 170 172 160 170 155 142 125 137 200 99 112 115 68 100 20

0

11.11.13… 18.11.13… 25.11.13… 02.12.13… 09.12.13… 16.12.13… 23.12.13… 30.12.13… 06.01.14… 13.01.14… 20.01.14… 27.01.14… 03.02.14… 10.02.14… 17.02.14… 24.02.14… 03.03.14… 10.03.14… 17.03.14… 24.03.14… 31.03.14… 07.04.14… 14.04.14… 21.04.14… 28.04.14… 05.05.14… 12.05.14… 19.05.14… 26.05.14… 02.06.14… 09.06.14… 16.06.14… 23.06.14… 30.06.14… 07.07.14… 14.07.14… 21.07.14… 28.07.14… 04.08.14… 11.08.14… 18.08.14… 25.08.14… 04.11.13…

Abbildung 42 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 660

Quelle: eigene Darstellung, Daten aus T.DiMo

In Bezug auf die Gesamtfahrgastzahlen pro Linie vom 04.11.2013 bis zum 31.08.2014 (vgl. Abbildung 20) liegt die Linie 660 mit 7.894 Fahrgästen auf dem 1. Platz.

Durchschnittlich haben 184 Kunden das Angebot der Linie 660 wöchentlich in Anspruch genommen.

Die Bestmarke von 308 Fahrgästen pro Woche konnte in der Woche vom 04.08.2014 bis 08.08.2014 aufgestellt werden.

Folgende 5 Strecken wurden auf der Linie 660 bevorzugt gebucht:

1. Dinklage Rathausplatz – Lohne Bahnhof 3285 Pers.

2. Lohne Bahnhof – Dinklage Rathausplatz 3170 Pers.

3. Lohne Bahnhof – Dinklage Burg 278 Pers.

4. Dinklage In der Wiek – Lohne Bahnhof 206 Pers.

5. Lohne Bahnhof – Dinklage In der Wiek 151 Pers.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 69/139

Linie 665

Abbildung 43 Linienverlauf der Linie 665

Quelle: eigene Darstellung

Die Linie 665 Stadtverkehr Lohne verkehrt mit Ausnahme der Haltestelle Brinkmann in Nordlohne ausschließlich im Stadtgebiet von Lohne.

Die erste Fahrt der Linie 665 beginnt ab der Haltestelle Bahnhof um 6:40 Uhr. Von da an verkehrt der Bus bis zur letzten Fahrt ab der Haltestelle Baltrumer Straße um 19:29 Uhr im Stundentakt. Ab der Haltestelle Bahnhof sind Umstei- gebeziehungen nach Dinklage (mit Anschluss an Quakenbrück), Südlohne, Krimpenfort, Kroge/Mühlen, Bokern-Märschendorf und Brockdorf möglich. Ebenso bestehen ab der Haltestelle ZOB Anschlüsse in Richtung Vechta und Damme.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 70/139

Linie 665 Stadtverkehr Lohne

Beförderte Fahrgäste pro Woche

200 144 140 127 117 114 120 120 118 150 107 106 105 110 110 109 108 103 102 94 97 96 98 98 87 88 87 89 89 85 89 79 78 76 82 82 84 74 66 69 57 64 100 46 50 11 17

0

11.11.13… 18.11.13… 25.11.13… 02.12.13… 09.12.13… 16.12.13… 23.12.13… 30.12.13… 06.01.14… 13.01.14… 20.01.14… 27.01.14… 03.02.14… 10.02.14… 17.02.14… 24.02.14… 03.03.14… 10.03.14… 17.03.14… 24.03.14… 31.03.14… 07.04.14… 14.04.14… 21.04.14… 28.04.14… 05.05.14… 12.05.14… 19.05.14… 26.05.14… 02.06.14… 09.06.14… 16.06.14… 23.06.14… 30.06.14… 07.07.14… 14.07.14… 21.07.14… 28.07.14… 04.08.14… 11.08.14… 18.08.14… 25.08.14… 04.11.13…

Abbildung 44 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 665

Quelle: eigene Darstellung, Daten aus T.DiMo

In Bezug auf die Gesamtfahrgastzahlen pro Linie vom 04.11.2013 bis zum 31.08.2014 (vgl. Abbildung 20) liegt die Linie 665 mit 3.942 Fahrgästen auf dem 4. Platz.

Durchschnittlich haben 92 Kunden das Angebot der Linie 665 wöchentlich in Anspruch genommen.

Die Bestmarke von 144 Fahrgästen pro Woche konnte in der Woche vom 07.07.2014 bis 11.07.2014 aufgestellt werden.

Folgende 5 Strecken wurden auf der Linie 665 bevorzugt gebucht:

1. Lohne Am Fuchsbau – Lohne Bahnhof 121 Pers.

2. Lohne Dinklager Str./Nasch – Lohne Gymnasium 120 Pers.

3. Lohne Marienschule – Lohne Unter den Erlen 115 Pers.

4. Lohne Kirschweg – Lohne Krankenhaus 81 Pers.

5. Lohne ZOB – Lohne In der Bergmark 75 Pers.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 71/139

Linie 667

Abbildung 45 Linienverlauf der Linie 667

Quelle: eigene Darstellung

Die Linie 667 verbindet die Stadt Lohne mit dem Ortsteil Brockdorf und führt weiter bis nach Klein Brockdorf.

Die erste Fahrt der Linie 667 beginnt ab Lohne um 6:18 Uhr. Von da an ver- kehrt der Bus im Zweistundentakt. Ab der Haltestelle Bahnhof in Lohne sind Umsteigebeziehungen nach Dinklage (mit Anschluss an Quakenbrück), Süd- lohne, Krimpenfort, Kroge/Mühlen, Bokern-Märschendorf und für über 70 Halte- stellen im Stadtgebiet von Lohne möglich.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 72/139

Linie 667 Brockdorf-Lohne

Beförderte Fahrgäste pro Woche

14 12 15 11 11

8 7 7 10 6 6 6 6 5 5 5 5 5 4 4 3 3 2 2 2 2 2 2 2 2 5 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 0 0

0

11.11.13… 18.11.13… 25.11.13… 02.12.13… 09.12.13… 16.12.13… 23.12.13… 30.12.13… 06.01.14… 13.01.14… 20.01.14… 27.01.14… 03.02.14… 10.02.14… 17.02.14… 24.02.14… 03.03.14… 10.03.14… 17.03.14… 24.03.14… 31.03.14… 07.04.14… 14.04.14… 21.04.14… 28.04.14… 05.05.14… 12.05.14… 19.05.14… 26.05.14… 02.06.14… 09.06.14… 16.06.14… 23.06.14… 30.06.14… 07.07.14… 14.07.14… 21.07.14… 28.07.14… 04.08.14… 11.08.14… 18.08.14… 25.08.14… 04.11.13…

Abbildung 46 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 667

Quelle: eigene Darstellung, Daten aus T.DiMo

In Bezug auf die Gesamtfahrgastzahlen pro Linie vom 04.11.2013 bis zum 31.08.2014 (vgl. Abbildung 20) liegt die Linie 667 mit 162 Fahrgästen auf dem 16. Platz.

Durchschnittlich haben 4 Kunden das Angebot der Linie 667 wöchentlich in An- spruch genommen.

Die Bestmarke von 14 Fahrgästen pro Woche konnte in der Woche vom 04.11.2013 bis 08.11.2013 aufgestellt werden.

Folgende 5 Strecken wurden auf der Linie 667 bevorzugt gebucht:

1. Kleinbrockdorf Krimpenfort – Lohne Bahnhof 23 Pers.

2. Lohne Bahnhof – Brockdorf Dorfplatz 21 Pers.

3. Lohne Bahnhof – Kleinbrockdorf Krimpenfort 20 Pers.

4. Lohne Rießel – Kleinbrockdorf Trafo 20 Pers.

5. Brockdorf An der Urlage – Lohne Bahnhof 17 Pers.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 73/139

Linie 668

Abbildung 47 Linienverlauf der Linie 668

Quelle: eigene Darstellung

Die Linie 668 verbindet die Stadt Lohne mit dem Ortsteil Mühlen der Gemeinde Steinfeld. Die Linienführung erfolgt über die Lohner Ortsteile Südlohne und Kroge-Ehrendorf.

Die erste Fahrt der Linie 668 beginnt ab Lohne um 6:40 Uhr Richtung Mühlen. Ab der Haltestelle Bahnhof in Lohne sind Umsteigebeziehungen nach Dinklage (mit Anschluss an die Stadt Quakenbrück), Brockdorf, Nordlohne, Krimpenfort, Bokern-Märschendorf und für über 70 Haltestellen im Stadtgebiet Lohne vor- handen. Ebenfalls besteht ein Anschluss mit der NordWestBahn in Richtung Osnabrück und Bremen.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 74/139

Linie 668 Lohne-Kroge/Mühlen

Beförderte Fahrgäste pro Woche

80 61 63 58 57 51 51 49 47 42 44 45 42 42 60 39 40 41 41 39 38 35 36 34 32 30 33 32 31 31 25 25 28 25 28 40 21 21 19 17 17 20 14 13 16 20 2

0

11.11.13… 18.11.13… 25.11.13… 02.12.13… 09.12.13… 16.12.13… 23.12.13… 30.12.13… 06.01.14… 13.01.14… 20.01.14… 27.01.14… 03.02.14… 10.02.14… 17.02.14… 24.02.14… 03.03.14… 10.03.14… 17.03.14… 24.03.14… 31.03.14… 07.04.14… 14.04.14… 21.04.14… 28.04.14… 05.05.14… 12.05.14… 19.05.14… 26.05.14… 02.06.14… 09.06.14… 16.06.14… 23.06.14… 30.06.14… 07.07.14… 14.07.14… 21.07.14… 28.07.14… 04.08.14… 11.08.14… 18.08.14… 25.08.14… 04.11.13…

Abbildung 48 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 668

Quelle: eigene Darstellung, Daten aus T.DiMo

In Bezug auf die Gesamtfahrgastzahlen pro Linie vom 04.11.2013 bis zum 31.08.2014 (vgl. Abbildung 20) liegt die Linie 668 mit 1.475 Fahrgästen auf dem 12. Platz.

Durchschnittlich haben 35 Kunden das Angebot der Linie 668 wöchentlich in Anspruch genommen.

Die Bestmarke von 63 Fahrgästen pro Woche konnte in der Woche vom 07.07.2014 bis 11.07.2014 aufgestellt werden.

Folgende 5 Strecken wurden auf der Linie 668 bevorzugt gebucht:

1. Lohne Gymnasium – Lohne Bahnhof 103 Pers.

2. Lohne Hamberg – Lohne Brägeler Str. (Edeka) 59 Pers.

3. Lohne Bahnhof – Kroge Scherbring 47 Pers.

4. Lohne Bahnhof – Lohne Krankenhaus 44 Pers.

5. Kroge Scherbring – Lohne Bahnhof 44 Pers.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 75/139

Linie 669

Abbildung 49 Linienverlauf der Linie 669

Quelle: eigene Darstellung

Die Linie 669 verkehrt sowohl zwischen der Stadt Lohne und dem Ortsteil Mär- schendorf als auch zwischen Lohne und dem Ortsteil Krimpenfort. Bei letztge- nannter Route werden außerdem die Ortsteile Brägel und Nordlohne angedient.

Die erste Fahrt der Linie 669 beginnt ab Lohne um 6:18 Uhr Richtung Krimpen- fort. Beide Linienteile werden von da an im Zweistundentakt bedient. Ab der Haltestelle Bahnhof in Lohne sind Umsteigebeziehungen nach Dinklage (mit Anschluss an die Stadt Quakenbrück), Brockdorf, Südlohne, Kroge/Mühlen und für über 70 Haltestellen im Stadtgebiet Lohne vorhanden.

Linie 669 Bokern/Märschendorf-Nordlohne-Lohne

Beförderte Fahrgäste pro Woche

23 25 19 17 20 15 14 12 12 13 15 10 10 10 9 9 10 10 9 10 9 10 10 8 7 8 7 7 8 7 7 7 7 7 10 6 6 6 5 5 5 3 4 4 4 5 1 1

0

11.11.13… 18.11.13… 25.11.13… 02.12.13… 09.12.13… 16.12.13… 23.12.13… 30.12.13… 06.01.14… 13.01.14… 20.01.14… 27.01.14… 03.02.14… 10.02.14… 17.02.14… 24.02.14… 03.03.14… 10.03.14… 17.03.14… 24.03.14… 31.03.14… 07.04.14… 14.04.14… 21.04.14… 28.04.14… 05.05.14… 12.05.14… 19.05.14… 26.05.14… 02.06.14… 09.06.14… 16.06.14… 23.06.14… 30.06.14… 07.07.14… 14.07.14… 21.07.14… 28.07.14… 04.08.14… 11.08.14… 18.08.14… 25.08.14… 04.11.13…

Abbildung 50 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 669

Quelle: eigene Darstellung, Daten aus T.DiMo

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 76/139

In Bezug auf die Gesamtfahrgastzahlen pro Linie vom 04.11.2013 bis zum 31.08.2014 (vgl. Abbildung 20) liegt die Linie 669 mit 371 Fahrgästen auf dem 13. Platz.

Durchschnittlich haben 9 Kunden das Angebot der Linie 669 wöchentlich in An- spruch genommen.

Die Bestmarke von 23 Fahrgästen pro Woche konnte in der Woche vom 11.08.2014 bis 15.08.2014 aufgestellt werden.

Folgende 5 Strecken wurden auf der Linie 669 bevorzugt gebucht:

1. Brägel Andreaswerk – Lohne Bahnhof 97 Pers.

2. Lohne Bahnhof – Bokern Schwerter 66 Pers.

3. Lohne Bahnhof – Bokern Frilling 35 Pers.

4. Lohne Bahnhof – Nordlohne Brinkmann 28 Pers.

5. Bokern Frilling – Lohne Bahnhof 27 Pers.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 77/139

Linie 675

Abbildung 51 Linienverlauf der Linie 675

Quelle: eigene Darstellung

Die Linie 675 verbindet die Gemeinde Neuenkirchen-Vörden mit dem Ortsteil Fladderlohausen der Gemeinde Holdorf. Angebunden sind dadurch die Orte Wittenberg, Nellinghof und Grandorf sowie der Niedersachsenpark. Die Linie 675 beginnt mit ihrer ersten Fahrt ab dem Niedersachsenpark um 7:30 Uhr und verkehrt von da an im Zweistundentakt. Die Linie 675 ist eine reine Bedarfslinie und fährt ausschließlich nach Voranmeldung/Buchung.

Linie 675 Neuenkirchen-Fladderlohnausen

Beförderte Fahrgäste pro Woche

40 32 30 20 5 5 6 5 2 2 2 3 2 10 0 0 0 0 0 0 0 0 1 1 0 1 0 0 1 1 0 1 0 1 0 0 1 0 0 0 1 0 0 0 0 0 1

0

11.11.13… 18.11.13… 25.11.13… 02.12.13… 09.12.13… 16.12.13… 23.12.13… 30.12.13… 06.01.14… 13.01.14… 20.01.14… 27.01.14… 03.02.14… 10.02.14… 17.02.14… 24.02.14… 03.03.14… 10.03.14… 17.03.14… 24.03.14… 31.03.14… 07.04.14… 14.04.14… 21.04.14… 28.04.14… 05.05.14… 12.05.14… 19.05.14… 26.05.14… 02.06.14… 09.06.14… 16.06.14… 23.06.14… 30.06.14… 07.07.14… 14.07.14… 21.07.14… 28.07.14… 04.08.14… 11.08.14… 18.08.14… 25.08.14… 04.11.13…

Abbildung 52 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 675

Quelle: eigene Darstellung, Daten aus T.DiMo

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 78/139

In Bezug auf die Gesamtfahrgastzahlen pro Linie vom 04.11.2013 bis zum 31.08.2014 (vgl. Abbildung 20) liegt die Linie 675 mit 74 Fahrgästen auf dem 17. Platz.

Durchschnittlich haben 2 Kunden das Angebot der Linie 675 wöchentlich in An- spruch genommen.

Die Bestmarke von 32 Fahrgästen pro Woche konnte in der Woche vom 04.11.2013 bis 08.11.2013 aufgestellt werden.

Folgende 5 Strecken wurden auf der Linie 675 bevorzugt gebucht:

1. Neuenk. Nds.park/Grimme – Fladderlohausen Post 21 Pers.

2. Neuenkirchen Rathaus – Neuenkirchen Wiesentalsiedlung 9 Pers.

3. Fladderlohausen Post – Neuenkirchen Bahnhof 8 Pers.

4. Neuenk. Nds.park/Grimme – Neuenkirchen Bahnhof 7 Pers.

5. Fladderlohausen Post – Neuenk. Nds.park/Grimme 5 Pers.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 79/139

Linie 697

Abbildung 53 Linienverlauf der Linie 697

Quelle: eigene Darstellung

Die Linie 697 bestand bis zum Fahrplanwechsel am 01.05.2015 aus folgenden vier Linien: Expresslinie Vechta – Visbek – Vechta (Linie A), Zubringer Hagstedt (Linie B), Zubringer Endel (Linie C) sowie Zubringer Rechterfeld (Linie D). Nach dem Fahrplanwechsel wurde die Linie 608 in den Fahrplan der Linie 697, ge- nauer gesagt in den Zubringer Hagstedt (Linie B) integriert. Die Linie B trägt seitdem den Namen „Visbek – Langförden – Vechta (Linie B)“. Durch die In- tegration der Linie 608 besteht nun ein Stundentakt zwischen der Stadt Vechta und der Gemeinde Visbek. Zur geraden Stunde verkehrt die Expresslinie von Vechta über Bergstrup, Holtrup und Astrup nach Visbek. Zur ungeraden Stunde erfolgt die Andienung von Vechta über Calveslage, Langförden, Hagstedt und Erlte bis nach Visbek.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 80/139

Linie 697 Vechta-Visbek

Beförderte Fahrgäste pro Woche

250 198 180 169 200 153 152 148 125 132 114 150 111 110 105 104 97 99 95 93 90 83 85 76 72 74 74 69 64 100 62 59 58 59 60 56 55 49 50 45 37 41 44 38 22 50 12 16

0

11.11.13-… 18.11.13-… 25.11.13-… 02.12.13-… 09.12.13-… 16.12.13-… 23.12.13-… 30.12.13-… 06.01.14-… 13.01.14-… 20.01.14-… 27.01.14-… 03.02.14-… 10.02.14-… 17.02.14-… 24.02.14-… 03.03.14-… 10.03.14-… 17.03.14-… 24.03.14-… 31.03.14-… 07.04.14-… 14.04.14-… 21.04.14-… 28.04.14-… 05.05.14-… 12.05.14-… 19.05.14-… 26.05.14-… 02.06.14-… 09.06.14-… 16.06.14-… 23.06.14-… 30.06.14-… 07.07.14-… 14.07.14-… 21.07.14-… 28.07.14-… 04.08.14-… 11.08.14-… 18.08.14-… 25.08.14-… 04.11.13-…

Abbildung 54 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 697

Quelle: eigene Darstellung, Daten aus T.DiMo

In Bezug auf die Gesamtfahrgastzahlen pro Linie vom 04.11.2013 bis zum 31.08.2014 (vgl. Abbildung 20) liegt die Linie 697 mit 3.635 Fahrgästen auf dem 5. Platz.

Durchschnittlich haben 85 Kunden das Angebot der Linie 697 wöchentlich in Anspruch genommen.

Die Bestmarke von 198 Fahrgästen pro Woche konnte in der Woche vom 30.06.2014 bis 04.07.2014 aufgestellt werden.

Folgende 5 Strecken wurden auf der Linie 697 bevorzugt gebucht:

1. Visbek Markt – Vechta ZOB 770 Pers.

2. Vechta ZOB – Visbek Markt 453 Pers.

3. Visbek Zur Tränke – Vechta ZOB 277 Pers.

4. Vechta Burgstraße – Visbek Markt 199 Pers.

5. Visbek Markt – Vechta Burgstraße 140 Pers.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 81/139

Linie 698

Abbildung 55 Linienverlauf der Linie 698

Quelle: eigene Darstellung

Die Linie 698 verkehrt zwischen der Stadt Vechta und der Gemeinde Bakum und führt in ihrem Verlauf weiter über die Orte Vestrup und Hausstette bis nach Lüsche. Außerdem verkehrt seit dem 01.05.2014 eine Expresslinie zwischen Vechta und Bakum (über Schledehausen und Elmelage). Die erste Fahrt der Linie 698 beginnt um 8:20 Uhr, von da an verkehrt sie im Zweistundentakt. Die Expresslinie verkehrt ebenfalls im Zweistundentakt zwischen 7:30 Uhr und 19:30 Uhr.

Linie 698 Vechta-Bakum-Lüsche

Beförderte Fahrgäste pro Woche

83 84 100 77 70 66 64 66 80 53 55 56 51 50 49 48 44 47 47 47 43 47 46 44 41 42 38 42 40 42 60 33 35 28 28 30 29 21 21 25 25 40 15 17 10 11 13 20

0

11.11.13… 18.11.13… 25.11.13… 02.12.13… 09.12.13… 16.12.13… 23.12.13… 30.12.13… 06.01.14… 13.01.14… 20.01.14… 27.01.14… 03.02.14… 10.02.14… 17.02.14… 24.02.14… 03.03.14… 10.03.14… 17.03.14… 24.03.14… 31.03.14… 07.04.14… 14.04.14… 21.04.14… 28.04.14… 05.05.14… 12.05.14… 19.05.14… 26.05.14… 02.06.14… 09.06.14… 16.06.14… 23.06.14… 30.06.14… 07.07.14… 14.07.14… 21.07.14… 28.07.14… 04.08.14… 11.08.14… 18.08.14… 25.08.14… 04.11.13…

Abbildung 56 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie 698

Quelle: eigene Darstellung, Daten aus T.DiMo

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 82/139

In Bezug auf die Gesamtfahrgastzahlen pro Linie vom 04.11.2013 bis zum 31.08.2014 (vgl. Abbildung 20) liegt die Linie 698 mit 1.823 Fahrgästen auf dem 9. Platz.

Durchschnittlich haben 43 Kunden das Angebot der Linie 698 wöchentlich in Anspruch genommen.

Die Bestmarke von 84 Fahrgästen pro Woche konnte in der Woche vom 14.07.2014 bis 18.07.2014 aufgestellt werden.

Folgende 5 Strecken wurden auf der Linie 698 bevorzugt gebucht:

1. Bakum Rathaus – Vechta ZOB 354 Pers.

2. Bakum Schule – Vechta ZOB 255 Pers.

3. Vechta ZOB – Bakum Rathaus 199 Pers.

4. Lüsche Post – Vechta ZOB 136 Pers.

5. Vechta Burgstraße – Bakum Rathaus 92 Pers.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 83/139

Linie S60

Abbildung 57 Linienverlauf der Linie S60

Quelle: eigene Darstellung

Die Linie S60 verläuft von der Stadt Damme bis zur Stadt Vechta. Angebunden sind durch diese Linie der Ort Schemde, die Gemeinde Steinfeld mit ihrem Orts- teil Mühlen sowie die Stadt Lohne mit den Ortsteilen Süd- und Nordlohne. Auf- grund der hohen Streckenlänge werden nur einige wenige Orte und Haltestellen

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 84/139 angefahren. Die erste Fahrt der Linie S60 beginnt ab Damme um 5:41 Uhr, von da an verkehrt sie im Zweistundentakt.

Linie S60 Vechta-Lohne-Steinfeld-Damme

Beförderte Fahrgäste pro Woche

222 230 229 211 202 205 208 207 250 191 192 193 191 200 186 180 184 181 165 169 163 170 166 152 155 200 141 150 144 147 131 126 121 120 114 117 150 97 76 84 59 100 46 55 28 36 50 18

0

11.11.13… 18.11.13… 25.11.13… 02.12.13… 09.12.13… 16.12.13… 23.12.13… 30.12.13… 06.01.14… 13.01.14… 20.01.14… 27.01.14… 03.02.14… 10.02.14… 17.02.14… 24.02.14… 03.03.14… 10.03.14… 17.03.14… 24.03.14… 31.03.14… 07.04.14… 14.04.14… 21.04.14… 28.04.14… 05.05.14… 12.05.14… 19.05.14… 26.05.14… 02.06.14… 09.06.14… 16.06.14… 23.06.14… 30.06.14… 07.07.14… 14.07.14… 21.07.14… 28.07.14… 04.08.14… 11.08.14… 18.08.14… 25.08.14… 04.11.13…

Abbildung 58 Wochenstatistik beförderter Fahrgäste der Linie S60

Quelle: eigene Darstellung, Daten aus T.DiMo

In Bezug auf die Gesamtfahrgastzahlen pro Linie vom 04.11.2013 bis zum 31.08.2014 (vgl. Abbildung 20) liegt die Linie S60 mit 6.362 Fahrgästen auf dem 2. Platz.

Durchschnittlich haben 148 Kunden das Angebot der Linie S60 wöchentlich in Anspruch genommen.

Die Bestmarke von 230 Fahrgästen pro Woche konnte in der Woche vom 24.02.2014 bis 28.02.2014 aufgestellt werden.

Folgende 5 Strecken wurden auf der Linie S60 bevorzugt gebucht:

1. Damme ZOB – Vechta ZOB 1.020 Pers.

2. Vechta ZOB – Damme ZOB 928 Pers

3. Lohne ZOB – Damme ZOB 730 Pers.

4. Damme ZOB – Lohne ZOB 664 Pers.

5. Lohne ZOB – Vechta ZOB 258 Pers.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 85/139

4.2.3 Parallelverkehr

Durch das umfangreiche Liniennetz von moobil+ konnten Parallelverkehre nicht vermieden werden. Es wurde jedoch bei der Fahrplangestaltung darauf geach- tet, dass Parallelverkehre möglichst nicht zum gleichen Zeitpunkt stattfinden. Die nachfolgende Tabelle zeigt, welche Linien des öffentlichen Personennah- verkehrs parallel zu den moobil+Linien verkehren.

Tabelle 7 Parallelverkehr durch moobil+ Quelle: eigene Darstellung moobil+Linie parallel laufende Linien 606 608 625 620 633 632 635 622 623 696 638 642 641 693 643 655 621 660 661 965 665 667 661 668 661A 669 610 662 675 697 692 640 698 611 694 938 S60 696

Eine genaue Betrachtung der zu moobil+ parallel laufenden Linien zeigt, dass es sich zum Großteil um öffentliche, auf den Schülerverkehr ausgerichtete Li- nien handelt. Dadurch verkehren die Linien weitestgehend zeitlich nicht parallel.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 86/139

Es kommt nur vereinzelt vor, dass ein Fahrgast für einen bestimmten Zeitpunkt für eine bestimmte Verbindung die Wahl zwischen einer moobil+Linie und einer weiteren, öffentlichen Linie hat.

4.2.4 Ortsbezogene Nutzung

Mit Hilfe des Dispositionssystems T.DiMo lässt sich auswerten, wie viele Ein- und Aussteiger die einzelnen Linien pro Stadt/Gemeinde/Ortsteil/Bauernschaft verzeichnen.

Die aufbereiteten Zahlen sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt. Sie zeigt somit die Anzahl der beförderten Fahrgäste pro Linie bezogen auf Start- bzw. Zielort für den Zeitraum vom 04.11.2013 bis zum 30.05.2014.

Aus der Tabelle geht hervor, dass in insgesamt 14 Orten weder ein Einsteiger noch ein Aussteiger registriert wurden. Es handelt sich dabei um die Orte Arke- burg, Bonrechtern, Büschel, Carum, Dalinghausen, Daren, Gramke, Ihlendorf, Lahrheide, den Niedersachsenpark, Rethwisch, Rödenbeck, Varenesch und Wöstendöllen. Diese und weitere Orte, in denen insgesamt weniger als 10 Ein- und Aussteiger registriert wurden, sind in der Tabelle grau hinterlegt. Den höchsten Wert verzeichnet die Stadt Lohne mit 13.719 Ein- und Aussteigern, gefolgt von der Stadt Dinklage (8.622 Ein- und Aussteiger) und der Stadt Dam- me (8.570 Ein- und Aussteiger).

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 87/139

Tabelle 8 Anzahl der beförderten Fahrgäste pro Linie bezogen auf Start- bzw. Zielort (Quelle: eigene Darstellung, Daten aus T.DiMo, Stand 30.05.2014)

606 608 625 633 635 638 642 643 655 660 665 667 668 669 675 697 698 S60 alle Start Ziel Start Ziel Start Ziel Start Ziel Start Ziel Start Ziel Start Ziel Start Ziel Start Ziel Start Ziel Start Ziel Start Ziel Start Ziel Start Ziel Start Ziel Start Ziel Start Ziel Start Ziel gesamt Astrup (Damme) 4 2 6 Addrup 12 16 28 Altona 0 6 6 Arkeburg 0 0 0 Astrup (Vechta) 44 11 55 Bahlen 195 66 261 Bakum 496 236 732 Barnstorf 1 10 11 Bergfeine 7 2 9 Bergstrup 26 14 40 Bexadde 3 4 7 Bokern 25 78 103 Bonrechtern 0 0 0 Borringhausen 1 27 28 Brägel 68 1 69 Brockdorf 39 145 30 33 247 Bünne 5 3 8 Büschel 0 0 0 Calveslage 26 4 15 9 54 Campemoor 2 0 2 Carum 0 0 0 Clemens-August- Dorf 4 4 8 Dalinghausen 0 0 0 Damme 1387 1301 669 952 535 629 1445 1652 8570 Daren 0 0 0 Dinklage 714 807 1211 1154 2454 2282 8622 Dümmerlohausen 187 163 4 4 358 Ehrendorf 23 16 39 Einen 1 1 2 Ellenstedt 49 10 59 Elmelage 1 0 1 Endel 3 8 11 Erlte 31 1 32 Fladderlohausen 39 47 15 13 114 Goldenstedt 284 303 42 33 662 Gramke 0 0 0 Grandorf 20 10 0 0 30 Hagstedt 4 14 18 Halter 5 0 5 Handorf 65 72 137 Harme 12 19 31 Hausstette 28 27 55

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 88/139

Haverbeck 30 35 65 Hinnenkamp 256 183 439 Hogenbögen 49 23 72 Holdorf 135 177 435 436 1183 Holthausen 1 1 2 Holtrup 0 1 26 2 29 Holzhausen 28 17 45 Höne 16 2 18 Hörsten 1 8 9 Ihlendorf 0 0 0 Kemphausen 108 47 155 Kleinbrockdorf 23 37 60 Krimpenfort 9 7 16 Kroge 200 164 364 Lahrhheide 0 0 0 Langenberg 47 20 67 Langenteilen 80 65 145 Langförden 100 74 25 11 210 Langwege 96 101 197 Lehmden 8 8 16 Lohne 2416 2482 2528 2499 78 61 666 700 123 127 1103 936 13719 Lüsche 104 79 183 Lutten 73 63 136 Märschendorf 1 12 13 Mühlen 16 15 15 13 59 Nellinghof 1 0 0 2 3 Neuenkirchen 752 762 472 262 34 34 2316 Neuenwalde 20 30 50 Niedersachsenpark 0 0 0 Norddöllen 2 2 4 Nordlohne 13 42 4 9 2 3 41 10 124 Oldorf 0 2 0 0 2 Osterende 3 1 4 Osterfeine 40 43 7 22 112 Oythe 3 9 1 1 14 Quakenbrück 629 658 1287 Rechterfeld 108 20 128 Rethwisch 0 0 0 Rödenbeck 0 0 0 Rottinghausen 4 5 9 Rüschendorf 106 88 194 Schemde 3 0 3 Schledehausen 12 1 13 Schwege 0 3 3 Seckenriede 1 1 2 Siedenbögen 5 4 9

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 89/139

Sierhausen 131 189 88 2 410 Spreda 15 13 28 Steinfeld 319 341 10 24 292 271 1257 Südfelde 6 9 15 Südlohne 0 5 4 28 37 Telbrake 80 121 201 Varenesch 0 0 0 Varnhorn 14 16 30 Vechta 146 108 91 141 269 297 489 1000 376 655 1328 1332 6232 Vestrup 51 51 102 Visbek 1023 725 1748 Vörden 720 806 1526 Wahlde 5 20 25 15 65 Wallachei 1 8 9 Westerbakum 3 11 14 Westerlutten 2 3 7 5 17 Westrup 0 0 0 Wittenberg 81 44 1 1 127 Wöstendöllen 0 2 2 Wulfenau 143 173 316

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 90/139

4.3 Bürger-Info-Abende

Der Landkreis Vechta und alle weiteren Projektbeteiligten verfolgen das Ziel, während der zweijährigen Pilotphase das Angebot von moobil+ an die Bedürf- nisse der Kunden anzupassen. Aus diesem Grund organisierte und moderierte der Autor zusammen mit Projektleiter Herrn Kathmann in jeder Stadt und Ge- meinde des Landkreises einen Bürger-Info-Abend. An diesen Abenden wurde zum einen moobil+ vorgestellt und zum anderen die Quartalszahlen des ersten Quartals präsentiert. Im Vordergrund stand jedoch die abschließende Diskussi- onsrunde, in der die anwesenden Bürgerinnen und Bürger Wünsche und Anre- gungen zur weiteren Optimierung von moobil+ äußern konnten. Diese werden nachfolgend geordnet nach der jeweiligen Stadt bzw. Gemeinde aufgeführt.

Bakum

 Anpassung der Abfahrtszeit der Linie 698 an die Ankunftszeit der Nord- WestBahn. Die NordWestBahn trifft zur Minute 31 im Bahnhof in Vechta ein, zur exakt gleichen Minute fährt die Linie 698 in Richtung Bakum.

 Umwandlung der Haltestelle „Lüsche Post“ von einer Bedarfshaltestelle in eine feste Linienhaltestelle. Durch den Fahrplanwechsel zum 01.05.2014 wurde aus der festen Linienhaltestelle eine Bedarfshaltestel- le. Da laut Aussage von Bürgermeister Averbeck viele Senioren an die- ser Haltestelle auch ohne Vorabbuchung zusteigen, wird hier eine erneu- te Umwandlung vorgeschlagen.

Damme

 Einführung eines Stadtverkehrs, ähnlich wie in Lohne (moobil+Linie 665). Grund dieser Idee ist eine bessere Anbindung der Außenbezirke (beson- ders Neubaugebiete) an den Stadtkern.

 Bessere Anbindung an die Schule Marienhain in Vechta.

 Anbindung an die Stadt Diepholz entweder direkt ab Damme oder alter- nativ ab Steinfeld mit Halt in Lembruch.

 Auch am Wochenende Betrieb der Linien Richtung Dümmer.

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 91/139

 Einrichtung eines moobil+Info-Points im Ärztezentrum.

 QR-Codes auf Bussen und Aushang-Fahrplänen mit Weiterleitung auf die Homepage von moobil+.

 Streichung der doppelt aufgeführten Haltestelle „Vörden Koppelstraße“ auf der Linie 625.

Dinklage

 Schaffung einer Direktverbindung nach Vechta.

Goldenstedt

 Vermerk der Telefonnummer der Verkehrsunternehmen auf den Fahr- plänen.

 Kombi-Tarif mit der NordWestBahn.

 Seniorentraining.

Holdorf

 Bargeldlose Zahlung für registrierte Nutzer auch ohne Vorabbuchung.

 Umwandlung der Haltstelle „Holdorf Kirche“ von einer Bedarfshaltestelle in eine Feste Linienhaltestelle.

Lohne

 Halt der Linie S60 am Krankenhaus in Vechta.

 Anbindung an den Bahnhof in Diepholz.

 Ausweitung der Anrufzeiten der Mobilitätszentrale.

 Größere Fahrzeuge für die Linie S60 in den Spitzenstunden.

 Vorstellung der moobil+Berater in der Presse.

 Wochenend-Betrieb .

 Weitere Aktionen zur Steigerung des Bekanntheitsgrades (Stadtrundfahrt in Kombination mit dem Museum).

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 92/139

 Tarifverbund (NordWestBahn, VGV, moobil+).

Neuenkirchen-Vörden

 Anbindung der Stadt Bersenbrück

 Bessere Anbindung des Ortes Nellinghof

 Vorstellung von moobil+ in Seniorenrunden

Steinfeld

 Vereinfachung der Beförderung von Schwerbehinderten. Momentan ist eine kostenlose Beförderung nur mit entsprechender Wertmarke mög- lich. Die Beantragung dieser Wertmarke sei laut Herrn Honkomp sehr zeitaufwendig.

 Anbindung an die Städte Diepholz und Cloppenburg.

 Ein Jahr lang kostenlose Nutzung von moobil+ für Senioren bei freiwilli- ger Abgabe des Führerscheins.

Vechta

 Bessere Abstimmung des Fahrplans der Linie 606 auf Schulzeiten in Vechta

Visbek

 Anpassung der Freizeitangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachse- ne an die Fahrpläne der moobil+Linien

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 93/139

4.4 Kritische Betrachtung

Die Bürger-Info-Abende haben gezeigt, dass alle Städte und Gemeinden im Landkreis Vechta mit dem Start von moobil+ zufrieden sind. Bei den Bürger- Info-Abenden gab es viele positive Rückmeldungen der Kunden, die durch moobil+ nun eine wesentlich bessere Mobilität erfahren, und nur wenig Kritik. Aus den Rückmeldungen der Bürgerinnen und Bürgern lässt sich festhalten, dass der Bekanntheitsgrad von moobil+ noch weiter gesteigert werden muss. Trotz zahlreicher Marketingaktionen und Presseartikel ist moobil+ noch längst nicht jedem ein Begriff. Zudem sind die Fahrpläne nicht barrierefrei gestaltet und damit gerade für Senioren nur schwer lesbar. Unverständnis besteht au- ßerdem bei der nicht eindeutig geregelten Anerkennung der Tickets zwischen moobil+ und der VGV. Aus Sicht des Autors kommt hinzu, dass das Pilotprojekt nicht wissenschaftlich begleitet wird und zudem zu wenig Personal seitens des Landkreises für moobil+ verantwortlich ist. Gerade eine detaillierte, wissen- schaftliche Begleitung durch eine Hochschule kann gezielt Optimierungspoten- tiale aufzeigen und zudem aussagekräftige Statistiken liefern. Dadurch hätte das für den Landkreis Vechta tätige Personal deutlich entlastet werden können. Außerdem ergibt sich durch die Kooperation mit einer Hochschule die Möglich- keit, Praktikanten als Unterstützung zu gewinnen. Aus technischer Sicht sind nur einige wenige Punkte in den ersten Monaten des Pilotprojekts nicht optimal gelaufen. Kleinere Probleme mit den Tablets haben die Durchführung der Ver- kehre geringfügig beeinflusst.

Alles in allem konnte die Verkehre jedoch sehr zufriedenstellend durchgeführt werden, sodass moobil+ schnell an Beliebtheit gewinnen konnte. Dazu beige- tragen haben vor allem die freundlichen und kompetenten Mitarbeiterinnen der Mobilitätszentrale, die an dieser Stelle besonders hervorgehoben werden soll- ten. Die diversen Marketingaktionen von moobil+ können zudem als gelungen bezeichnet werden, da gerade nach der Hauswurfsendung zu Weihnachten und der WM-Aktion ein verstärkter Zuwachs bei den Registrierungen und den Fahr- gastzahlen zu verzeichnen war. Das beste Werbemittel sind jedoch die neuen moobil+Busse, die durch ihr auffallendes Design und ihr Interieur, besonders aber durch die Barrierefreiheit zu gefallen wissen. Ebenso überzeugen die in-

Das neue Nahverkehrsangebot moobil+ 94/139 formative Homepage mit Imagefilm, die einfache Preisgestaltung sowie die Bestpreis-Garantie.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Umsetzung und die bislang erzielten Ergebnisse von moobil+ bislang als Erfolg gewertet werden können. Trotz kleinerer Kritikpunkte erntet das neue Nahverkehrsangebot im Landkreis Vechta seitens der Bevölkerung viel Lob. Wichtig ist, dass weiterhin die Wün- sche, Anregungen und Meinungen der Kunden berücksichtigt werden, um das Angebot stetig an den Bedarf anpassen zu können. Denn solch ein System kann nur dann funktionieren, wenn es auch genutzt wird. Außerdem muss be- achtet werden, dass es sich bei moobil+ um ein auf zwei Jahre befristetes Pi- lotprojekt handelt. Eine Weiterführung, in welcher Form auch immer, hängt folg- lich auch entscheidend von der Nutzung ab. Bei den momentanen Fahrgastzah- len wäre es nicht nachvollziehbar, wenn moobil+ zum 4. November 2015 wieder eingestellt wird.

Unter der Annahme der Weiterführung von moobil+ wird im nachfolgenden Ka- pitel aufgezeigt, wie sich das bestehende Angebot von moobil+ durch die Um- setzung weiterer Bausteine zu einem multimodalen Mobilitätsangebot entwi- ckeln kann. Pilotprojekte aus anderen Landkreisen bzw. Städten und Gemeinde zeigen dabei, wie eine multimodale Mobilität angeboten werden kann.

Optimierung und Weiterentwicklung von moobil+ 95/139

5 Optimierung und Weiterentwicklung von moobil+

5.1 Pilotprojekte

Auf der Suche nach vergleichbaren oder den sogenannten Best Practice Pro- jekten stellt man schnell fest, dass jedes dieser Projekte individuell konzipiert und daher nicht einfach kopiert werden kann. Darüber hinaus handelt es sich in der Regel um Projekte, die mit Fördergeldern finanziert sind und in einer Pi- lotphase getestet werden. In der vorliegenden Masterarbeit wird ein Konzept dargestellt, wie man aus dem kreisweiten bedarfsorientierten Rufbusangebot moobil+ ein multimodales Mobilitätsangebot entwickeln kann. Dieses Szenario ist bislang einmalig. Üblicherweise bildet ein gut funktionierender ÖPNV das Rückgrat eines multimodalen Mobilitätsangebots, welches in der Regel in Bal- lungsräumen zu finden ist. Im ländlichen Raum hingegen werden derzeit über- wiegend einzelne Bestandteile solch eines Angebots erprobt. Im Folgenden werden einige dieser Pilotprojekte vorgestellt.

5.1.1 E-Wald Carsharing – Carsharing im Bayrischen Wald

Bei E-WALD handelt es sich um ein Carsharing Projekt im Bayrischen Wald, welches ausschließlich auf Elektrofahrzeuge setzt. Mit einer Fläche von 7.000 km2 ist es das größte Demonstrationsprojekt für Elektromobilität in Deutschland. Das Projekt soll mit Hilfe neu entwickelter intelligenter und integrierter Ladeinf- rastruktur sowie innovativen Steuerungs- und Kommunikationskonzepten den Nachweis liefern, dass Elektromobilität im ländlichen Raum funktioniert. Außer- dem werden positive Auswirkungen hin zu mehr Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit für den Tourismus im Bayerischen Wald erwartet.

Bei dem Gesamtprojekt E-WALD handelt es sich um ein Verbundforschungs- projekt. Dies bedeutet, dass unter der Projektleitung und Koordinierung der Hochschule Deggendorf die gesteckten Ziele durch gemeinsames Wirken von Wissenschaft und privater Wirtschaft sowie beteiligten Kommunen und Land- kreisen erreicht werden sollen.

Optimierung und Weiterentwicklung von moobil+ 96/139

Hauptziele:

1. Die CO2-Emissionen in der Ökologieregion Niederbayern sollen signifikant gesenkt, und damit die Umwelt gestärkt und der ökologische Charakter dieser bedeutenden Tourismusregion unterstrichen werden.

2. Die negative demografische Entwicklung, d.h. der zu beobachtende Wegzug von Einwohnern hin zu ihren Arbeitsplätzen und die damit verbundene Erhö- hung der Infrastrukturkosten pro Kopf, soll zurückgedrängt werden.

3. Dort wo lokal oder regional eine wünschenswerte Verdichtung des ÖPNV nicht stattfindet bzw. nicht möglich ist, soll der Individualverkehr auf Elektromo- bilität umgestellt werden, und als Zu- bzw. Wegbringer zu den ÖPNV Stationen dienen. Dies soll insbesondere auch für Touristen gelten, deren notwendige individuelle Bewegung innerhalb Niederbayerns mit Hilfe von Elektromobilität erfolgen soll.

4. 10% bis 15% der Zweitwagen in Niederbayern soll dauerhaft auf Elektromo- bilität umgestellt werden.

Als Fahrzeuge stehen zur Verfügung:

 Smart electric

 Renault Zoé, Kangoo, Fluence

 Opel Ampera

 Tesla Model S, Roadster, Roadster Sport

 Nissan Leaf

Die Preise für die private Nutzung von E-Wald können der nachfolgenden Ab- bildung entnommen werden. Neben der dargestellten Kurzzeitmiete ist auch eine Miete, die über die Dauer eines Monats hinausgeht, möglich. Es fallen grundsätzlich keine Kilometer-Zuschläge, keine Zusatzversicherung, keine Ser-

Optimierung und Weiterentwicklung von moobil+ 97/139 vicepauschale sowie keine Stromkosten an. Die Preise verstehen sich zuzüg- lich einer Einmalgebühr für Registrierung und RFID-Card über 6€.

Die veröffentlichten Preise beinhalten Fahrzeugnutzung, keine Kilometerbe- schränkung, Haftpflichtversicherung, Vollkaskoversicherung (1000€ Selbstbetei- ligung), Teilkaskoversicherung (150€ Selbstbeteiligung), Spritkosten (gratis an allen E-WALD Ladestandorten), KFZ-Steuer, Verschleißteile, Winter- & Som- merbereifung, Nofallservice.

Abbildung 59 Preise private Kurzzeitmiete E-Wald

Quelle: http://e-wald.eu/preise/preise/

Neben der privaten Nutzung besteht weiterhin die Möglichkeit der gewerblichen Nutzung. Hier werden eine Wochen- und Monatsmiete angeboten und darüber hinaus ein Nutzersharing von Pendler und Firma.

Die zahlreichen Ladesäulen sind auf der Internetpräsenz des Modellvorhabens auf einer interaktiven Karte dargestellt. Sie können nicht nur von den E-Wald Fahrzeugen, sondern auch von privaten Elektrofahrzeugen genutzt werden. Hierfür wird eine E-Wald Ladekarte benötigt, die käuflich erworben werden kann.

Optimierung und Weiterentwicklung von moobil+ 98/139

Das Projekt E-Wald ist vom Umfang her einmalig in Deutschland und lässt sich nur mit hohen Fördergeldern (18 Mio. Euro) finanzieren. Es wird sich in den nächsten Monaten/Jahren erst zeigen, in wie weit die ambitionierten Ziele er- reicht werden können. Der Ansatz, die Fahrzeuge neben Privatpersonen auch Unternehmen zur Verfügung zu stellen ist der richtige Ansatz, ebenso die tou- ristische Ausrichtung.

5.1.2 ST mobil in Mettingen – Bikesharing des RMV

Seit 2012 bietet der RVM Regionalverkehr Münsterland gemeinsam mit dem Kreis Steinfurt seinen Fahrgästen ein neues Angebot. Mit ST mobil profitieren die Bewohner der nordrhein-westfälischen Gemeinde Mettingen von einem neuen Angebot, welches sich aus folgenden Bausteinen zusammensetzt:

Baustein 1 Fahrplanausweitung der Linie S10

Die Gemeinde Mettingen liegt direkt an der Linie S10, welche von Recke über Mettingen und Westerkappeln nach Osnabrück führt und dadurch gerade für Pendler von großer Bedeutung ist. Auf dieser Linie wurde das Angebot dahin- gehend verbessert, dass nun zeitweise ein 30-Minutentakt angeboten werden kann (morgens von Recke Richtung Osnabrück, nachmittags von Osnabrück Richtung Recke).

Baustein 2: Mobilitätsstation in Mettingen

Neben der Fahrplanausweitung der Linie S10 beinhaltet das Konzept weiterhin den Betrieb einer Mobilitätsstation in Mettingen, in der man alle Informationen und Tickets rund um Bus und Bahn im Münsterland bekommen kann. Darüber hinaus können dort Pedelecs geliehen werden, die beispielsweise als Zubringer zur Linie S10 genutzt werden können. Um diesen Zubringerdienst mit dem Li- nienverkehr optimal zu verknüpfen, wurden an ausgewählten Haltestellen ab- schließbare Abstellmöglichkeiten geschaffen.

Optimierung und Weiterentwicklung von moobil+ 99/139

Baustein 3: MobilAbo Mettingen

Zu der eben erwähnten infrastrukturellen Verknüpfung zählt außerdem die Ver- knüpfung auf tariflicher Ebene. Dazu wurde das MobilAbo geschaffen. Das Mo- bilAbo ist ein persönliches, nicht übertragbares Aboticket für Bus und Bahn. Das Basisabo kostet 77,- Euro im Monat und gilt rund um Mettingen bis Preis- stufe 5 (z.B. Osnabrück, Ibbenbüren, Lengerich). Außerdem profieren weitere Personen im selben Haushalt vom Partnerticket, welches für einen Preis von 38,50 Euro zu haben ist. Die Mindestlaufzeit beträgt drei Monate. Das bereits angesprochene Pedelec ist im Basisabo für insgesamt vier Monate kostenlos enthalten und kann nicht nur als Zubringer sondern auch privat genutzt werden. Zusätzlich wird das MobilAbo PLUS angeboten, welches gegenüber dem Ba- sisabo eine Mindestlaufzeit von 12 Monaten besitzt. Zu den Vorteilen des Ba- sisabos kommt bei diesem Abo hinzu, dass Neukunden 500,- Euro Zuschuss zu einem Pedelec der Marke Velo de Ville gewährt bekommen. Nach den 12 Mo- naten ist das Abo monatlich kündbar. Abo-Besitzern, die ein Pedelec leihen, wird der Schlüssel für die Abstellanlagen kostenfrei zur Verfügung gestellt. Abonnenten ohne Pedelec müssen dafür hingegen Pfand hinterlegen.

Baustein 4: MobilitätsPate

Neben den Mitarbeitern in der Mobilitätsstation helfen sogenannte MobilitätsPa- ten bei allen Fragen rund um das Thema Mobilität weiter. Die MobilitätsPaten sind ehrenamtlich tätig, vom RMV geschult und mit allen nötigen Informationen versorgt: Fahrplanbücher, Informationsprospekte und ein mobiler Computer für die Nutzung der elektronischen Fahrplanauskunft EFA gehören zur Ausrüstung. Zum Start des neuen Schuljahres werden insgesamt fünf MobilitätsPaten ihren Dienst antreten.36

Das Konzept von ST mobil ermöglicht den Bewohnern der Gemeinde Mettingen eine neue Mobilität. Einerseits gewinnt der ÖPNV durch die Verknüpfung von

36 Vgl. Dr. Leistikow, A. (persön. Mitteilung, 20.08.2014)

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Pedelec und Schnellbus gerade bei Pendlern an Attraktivität, andererseits kann das Pedelec aber auch im Freizeitverkehr anstelle des PKWs genutzt werden. ST mobil steigert somit sowohl die Mobilität im ländlichen Raum als auch den Umweltverbund. Es zeigt sich, dass Verbesserungen im ÖPNV nicht nur zu- sätzliche Buslinien erzielt werden können. Voraussetzung ist allerdings eine gute Rad-Infrastruktur, damit die Zubringerstrecke mit dem Pedelec auch sicher zurückgelegt werden kann.

5.1.3 Inmod – Elektromobilität auf dem Land

Bei INMOD handelt es sich um ein Forschungsprojekt der Hochschule Wismar, welches unter der Leitung von Prof. Dipl.-Ing. Udo Onnen-Weber von Novem- ber 2011 bis Oktober 2014 umgesetzt wird. Ziel des Forschungsprojekts ist die Revitalisierung des ÖPNV im ländlichen Raum und damit einhergehend die Stabilisierung eines entwicklungsgeschwächten Raumes. Dabei setzt INMOD auf zwei Schwerpunkte. Zum einen die Konzentration der Busstrecken auf Ma- gistrale und zum anderen einen Zubringerverkehr aus den Ortschaften durch Elektrofahrräder. Elektronisch betrieben wird ebenfalls ein Bus, der in der Regi- on Klützer Winkel eingesetzt wird.

Die Kosten des Forschungsprojekts in Höhe von 5,5 Mio € werden vom Bun- desministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie dem Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung des Landes Mecklenburg- Vorpommern getragen. Die Projektkoordination verantwortet die NOW GmbH Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie.

Insgesamt wurden 4 Regionen in Mecklenburg-Vorpommern ausgewählt, in denen das innovative Konzept umgesetzt wird. Davon profitieren können Be- wohner und Besucher der Regionen Salzhaff, Klützer Winkel, Usedom und Mecklenburgische Seenplatte. Wie INMOD den Bewohnern und Besuchern hilft, wird wie folgt beschrieben:

„1. Durch die kombinierte Nutzung von Elektrofahrrad und umweltfreundlichem Bus gelangen Sie schnell an Ihr Ziel in der Region – und das jederzeit und ohne große Planung. Sie können also Ihr Auto oder Motorrad öfter stehen lassen und

Optimierung und Weiterentwicklung von moobil+ 101/139 viel Geld sparen – in Zeiten von steigenden Sprit- und Reparaturkosten also eine Wohltat für Ihren Geldbeutel.

Selbstverständlich ist es auch möglich den neuen Bus zu nutzen, ohne zuvor mit dem Elektrofahrrad zur Haltestelle zu fahren und es ist möglich einen ande- ren Bus auf dieser Strecke zu nutzen, auch wenn man mit dem Elektrofahrrad zur Haltestelle fährt.

2. Mit der gewonnenen Beweglichkeit fördern Sie Ihre eigene Lebensqualität. Ländliche Idylle als idealer Lebensort und Städte als Motor des sozialen Lebens und der Wirtschaft rücken enger zusammen. So bietet Mecklenburg- Vorpommern für uns alle ein Lebensumfeld, in dem Ruhe und Bewegung im Gleichklang für Entwicklung und langfristige Perspektive sorgen.

3. Durch die Nutzung umweltschonender Technologien helfen Sie, die natürli- che und schöne Umgebung Ihrer Region zu schützen. Ihre Heimat bleibt so be- stehen, wie sie auch Ihre Kinder kennenlernen sollen – und attraktiv für Besu- cher.“37

Die nachfolgende Abbildung zeigt als Beispiel die Umsetzung von INMOD in der Region Salzhaff. In dieser Region wird ein MAN-Bus mit 37 Sitzen und 43 Stehplätzen eingesetzt, der bis zu 30% weniger Kraftstoff als üblich verbraucht und damit den CO2-Ausstoß auf bis zu 26 Tonnen pro Jahr reduziert. Dieser Bus verkehrt an den gekennzeichneten Haltestellen im Stundentakt und sorgt so für regelmäßige Verbindungen zum nächsten Dorf, zum Bahnhof oder zur nächst größeren Stadt. Zugangsvoraussetzung ist die inmod-card, die im hand- lichen Kreditkartenformat zur Öffnung der Fahrradboxen benötigt wird. Es ist auch möglich den neuen Bus zu nutzen, ohne zuvor mit dem Elektrofahrrad zur Haltestelle zu fahren und ebenso einen anderen Bus auf dieser Strecke zu nut- zen, auch wenn man mit dem Elektrofahrrad zur Haltestelle fährt.38

37 Vgl o.V., http://www.inmod.de/de/regionen, 20.08.2014 38 Vgl o.V., http://www.inmod.de, 20.08.2014 (gesamtes Kapitel 5.1.3)

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Abbildung 60 Umsetzung inmod in der Region Salzhaff

Quelle: http://www.inmod.de/de/regionen/salzhaff

In einer Pressemitteilung der Pressestelle der Hochschule Wismar äußert sich Dipl.-Ing. Kerstin Baldauf folgendermaßen zu dem Erfolg von inmod:

„So viel kann nach zwei Drittel der Projektlaufzeit schon gesagt werden: inmod ist sehr erfolgreich, das Prinzip der aufgeteilten Personenbeförderung hat sich bewährt.“39

Im Jahr 2013 haben auf der Strecke durch den Klützer Winkel insgesamt fast 6.000 Fahrgäste den Bus genutzt. 124 Bewohner der Region haben sich bei inmod als Nutzer angemeldet und weit mehr als 400 Mal das Elektrofahrrad genutzt. Die Salzhaffstrecke kann mit knapp 5.000 Busfahrten einen ähnlichen

39 Baldauf, K. (2014), http://idw-online.de/de/news588987, 04.09.2014

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Wert vorweisen, das Elektrofahrrad wurde mehr als 160 Mal genutzt. Diese Zahlen haben sich von 2012 zu 2013 maßgeblich erhöht. Im Jahr 2014 rechnen die Projektmitarbeiter deshalb mit ungefähr 250 Nutzern und mehr als 550 Elektrofahrradfahrten im Klützer Winkel und ca. 100 Nutzern und gut 200 Elekt- rofahrradfahrten im Salzhaff.

Im Jahr 2014 startet inmod noch einmal eine Offensive speziell für Touristen. Die Forscher hoffen, dass auch der touristische Verkehr weniger auf das Auto und mehr auf den Bus setzt. Dazu werden spezielle Bündelungen von Elektro- fahrrad- und Elektrobusfahrt mit einer Kaffee-und-Kuchen-Offerte am Ziel an- geboten werden.

Am 31. Oktober 2014 wird das Forschungsprojekt regulär beendet. Bisher ha- ben weder die Bürgermeister noch der Landkreis Interesse an irgendeiner Form der Nachnutzung signalisiert. Die Elektroräder werden verkauft oder in anderen Projekten eingesetzt. Für die Fahrradboxen gibt es Nachnutzungsideen im Be- reich der Fahrradvermietung. Ein Großteil wird wahrscheinlich in andere Regio- nen verkauft, im schlimmsten Falle sogar verschrottet werden. Letztendlich liegt es in der Entscheidung des Landkreises, ob die Buslinien zwischen Boltenha- gen und dem Priwall beziehungsweise zwischen Wismar und Klein Strömken- dorf auch im nächsten Jahr fahren oder ob sie eingestellt werden.40

5.1.4 Mobilfalt – Einbindung von Privatfahrten in das ÖPNV-Angebot

Die NVV-Mobilfalt ist ein vom Land Hessen angestoßenes Zukunftsprojekt des Nordhessischen Verkehrsverbundes mit dem Werra-Meißner- und Schwalm- Eder-Kreis. Das Ziel des Pilotprojekts ist es, ein neues öffentliches Mobilitäts- angebot zu erproben, um gerade den Bewohnerinnen und Bewohnern in länd- lich geprägten Räumen in Hessen auch künftig eine Mobilität ohne eigenen PKW gewährleisten zu können. Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie „Mobi- lität 2050“ flossen 180.000 Euro in die Entwicklungskosten in Höhe von 360.000 Euro. Darüber hinaus beteiligt sich das Land mit 1 Mio. Euro am Versuch selbst.

40 Vgl. ebd.

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Das Prinzip der NVV-Mobilfalt besteht darin, private und geschäftliche Fahrten, die ohnehin auf Strecken gemacht werden, für den öffentlichen Personennah- verkehr zu nutzen. Dabei werden die Fahrten in den Fahrplan des Nahverkehrs eingebunden. Falls es jedoch kein Angebot für festgelegte Fahrten gibt, über- nimmt der NVV die Organisation und Finanzierung zur Beförderung auf der ge- wünschten Strecke. Der Unterschied zu einer Mitfahrzentrale besteht folglich darin, dass die Fahrten in den Fahrplan des Nahverkehrs eingebunden sind und eine garantierte Beförderung stattfindet.

Die Mobilfalt-Strecken wurden in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung nach Ermittlung eines konkreten Mobilitätsbedarfs festgelegt. Es handelt sich dabei um Strecken, mit deren Hilfe wichtige Ziele, wie beispielsweise der nächste Bahnhof, auf direktem Wege erreicht werden können. Zusätzlich ergänzen Mo- bilfalt-Fahrten zeitlich die regulären Linienverkehre.

Als Ein- und Ausstiegspunkte auf Mobilfalt-Strecken dienen zum einen die übli- chen ÖPNV-Haltestellen. Zum anderen gibt es weitere Haltestellen, die als „Mobilfalt-Haltestelle“ gekennzeichnet sind.

Die nachfolgende Abbildung zeigt beispielhaft einen Fahrplan mit integrierten Mobilfalt-Fahrten sowie eine Karte mit Haltestellen und Linienführung. Jede mit einem grünen Kreis gekennzeichnete Abfahrt wird von Mobilfalt-Fahrern ange- boten, alle anderen Abfahrtszeiten werden weiterhin durch Linienbusse bedient.

Abbildung 61 Fahrplan Mobilfalt

Quelle: Nordhessischer VerkehrsVerbund

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Mitfahren können bei Mobilfalt alle Personen ab 14 Jahren und jüngere Kinder in Begleitung eines Erwachsenen. Voraussetzung ist jedoch eine vorherige Re- gistrierung, die entweder im Internet, in der Verwaltung vor Ort oder in der Mo- bilitätszentrale erfolgen kann. Zudem stehen in den Pilotregionen sogenannte Starthelfer zur Verfügung, die bei der Registrierung behilflich sind. Nach der Registrierung bekommt der Mitfahrer seine MobilfaltCard zugesandt, mit der er dann Fahrten buchen kann.

Die Buchung muss spätestens eine Stunde vor Fahrtbeginn online, telefonisch oder persönlich in der Mobilitätszentrale erfolgen. Die Buchungsbestätigung erhält der Kunde spätestens eine halbe Stunde vor Fahrtbeginn per SMS, Fax oder E-Mail. Die Bestätigung beinhaltet außerdem Informationen entweder über den Namen des Fahrers/der Fahrerin, die Kartennummer der MobilfaltCard, den Fahrzeugtyp und das amtliche Kennzeichen oder die Angabe, dass es sich um ein Taxi, Mietwagen oder Bürgerbus handelt.

Eine Fahrt kostet pro Person für Strecken innerhalb der Gemeindegrenzen 1,- EUR, für Fahrten zwischen zwei Gemeinden 2,- EUR. Darüber hinaus können Abo-Kunden jede 10. Fahrt kostenlos fahren.

Bei der Bezahlung bietet Mobilfalt zwei Varianten an: Zum einen können die Kosten für die Fahrten direkt vom Bankkonto abgebucht werden. Zum anderen verfügt jeder Mitfahrer nach seiner Registrierung über ein Mobilfalt-Konto auf das er von seiner Bank aus Geldbeträge überweisen kann. Wird dann später eine Fahrt gebucht, wird der Fahrpreis von diesem Guthaben auf dem Mobilfalt- Konto abgezogen.

Fahrer einer Mobilfalt-Fahrt erhalten für jeden zurückgelegten Kilometer, bei dem ein Mitfahrer mitfährt, eine Kilometerpauschale von 30 Cent. Dies ent- spricht der aktuellen steuerrechtlichen Pauschalabgeltung für Fahrzeugkosten. Die Kilometerpauschale kann entweder direkt auf das Bankkonto des Fahrers oder auf das Mobilfalt-Konto überwiesen werden.

Als Fahrer benötigt man bei Mobilfalt keinen Personenbeförderungsschein, dar- über hinaus muss das Fahrzeug für die Durchführung einer Mobilfalt-Fahrt nicht besonders ausgestattet sein.

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Ein Jahr nach dem Projektstart von Mobilfalt hat der NVV Bilanz gezogen: Im ersten Jahr wurden über 4.000 Fahrten registriert, was im Durchschnitt 11 Fahr- ten pro Tag entspricht. Mehr als 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, davon 100 Fahrerinnen und Fahrer haben sich in den Pilotregionen registriert. Jedoch wurden in den meisten Fällen Taxis für die Fahrten genutzt, die Kosten von 50.000 Euro bei 25.000 gefahrenen Kilometern verursacht haben. Private Fahr- ten wurden hingegen in weniger als zehn Prozent der Fälle angeboten. Dieser Anteil soll auf 20 bis 30 Prozent angehoben werden.

Nach Mobilfalt startet noch in diesem Jahr ein ähnliches Projekt im Odenwald- kreis. Der Innovationsansatz von „Garantiert mobil!“ besteht darin, private und gewerbliche Mitnahmefahrten als Beförderungsleistungen zu integrieren und die in einer Mobilitätsgarantie zusammengefassten Mobilitätsdienstleistungen zu einem einheitlichen Beförderungsentgelt anzubieten.41,4242

5.1.5 flinc – Mitfahrnetzwerk für flexible Mobilität in der Region

Das Mitfahrnetzwerk flinc konzentriert sich im Gegensatz zu herkömmlichen Mitfahrzentralen, die vor allem von Stadt zu Stadt vermitteln, auf Kurzstrecken und spontane Mobilität. Die Idee zu flinc ging 2008 aus einem Studienprojekt der TU Darmstadt hervor und startete deutschlandweit im Juli 2011. Mehr als 650.000 Fahrten und Mitfahrten laufen seitdem jeden Monat über die Plattform, über 200.000 Nutzer sind bereits mit flinc gemeinsam unterwegs.

Herkömmliche Stadt-zu-Stadt Mitfahrzentralen konzentrieren sich in der Regel auf längere Fahrten, die im Voraus geplant wurden. flinc vermittelt hingegen Mitfahrgelegenheiten sowohl auf längeren Strecken, beispielsweise von Köln nach Berlin, als auch auf der täglichen Pendlerstrecke, z.B. zwischen den Städ- ten Damme und Vechta. Dadurch funktioniert flinc nicht nur zwischen Großstäd- ten, sondern auch im ländlichen Raum, wo es den ÖPNV sinnvoll ergänzen kann.

41 Vgl. o.V., http://www.odenwaldmobil.de/uploads/media/Garantiert_mobil_.pdf, 18.08.2014 42 Vgl. o.V., http://www.mobilfalt.de, 18.08.2014 (gesamtes Kapitel 5.1.4)

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Während herkömmliche Mitfahrzentralen noch immer wie schwarze Bretter funktionieren, vermittelt flinc Fahrer und Mitfahrer automatisch, adressgenau und in Echtzeit. Dabei ist es egal, ob die Mitfahrt in 5 Minuten, 5 Stunden oder 5 Tagen erfolgen soll. Nutzer legen eine Fahrt oder Mitfahrt an, flinc benachrich- tigt sie per SMS, E-Mail oder Pushnachricht, sobald ein passendes Angebot gefunden wurde. Durch die genaue Eingabe der Start- und Zieladresse kann die Mitfahrt bequem direkt von der Haustür aus erfolgen.

Die Aspekte Sicherheit und Vertrauen werden gerade bei Mitfahrnetzwerken kritisch hinterfragt. Durch persönliche Profile und die Möglichkeit, sich mit ande- ren Nutzern zu vernetzen und Fahrer oder Beifahrer nach der gemeinsamen Fahrt zu bewerten, bietet flinc die zusätzlichen Sicherheitsfunktionen eines Ver- trauensnetzwerks.

Darüber hinaus ist flinc als weltweit einziger Anbieter in die Navigationssysteme von NAVIGON und Bosch integriert, Nutzer bekommen damit während der Fahrt in Echtzeit Mitfahranfragen und werden außerdem bequem zum Abhol- und Zielort des Mitfahrers navigiert. Das System ermittelt außerdem Anfragen auf Teilstrecken einer Gesamtstrecke. So können auf einer Fahrt von Köln nach Hamburg auch Mitfahrer von Dortmund nach Osnabrück gefunden und beför- dert werden.

Besonders erwähnenswert ist außerdem die Integration in DriveNow, Carsha- ring Service der BMW Group und der Sixt AG, wodurch erstmals Ridesharing mit Carsharing kombiniert wird. Durch die Integration können somit auch Fahr- ten in einem DriveNow-Auto automatisch bei flinc angeboten werden. Auf der anderen Seite werden außerdem DriveNow-Autos in eigener Nähe angezeigt.

Durch die hohe Flexibilität und die zahlreichen Features kann flinc den Markt der Mitfahrzentralen ordentlich aufmischen. Grundvoraussetzung ist natürlich, dass das System auch wie beschrieben funktioniert und sich genügend Nutzer finden, die sich bei flinc registrieren. Die Integration in DriveNow sowie in die Navigationssysteme von Navigon und Bosch sind bislang einmalig und eröffnen auf dem Markt der Mitfahrzentralen ganz neue Möglichkeiten. Das größte Hemmnis ist und bleibt die Tatsache, sich in einem fremden Auto von einem fremden Fahrer befördern zu lassen. Auch wenn durch persönliche Profile und

Optimierung und Weiterentwicklung von moobil+ 108/139 die Möglichkeit, sich mit anderen Nutzern zu vernetzen und Fahrer oder Beifah- rer nach der gemeinsamen Fahrt zu bewerten, eine gewisse Vertrauensbasis aufgebaut werden kann, ist die Hemmschwelle gerade für weibliche Nutzer groß. Hier könnte es von Vorteil sein, dass flinc durch das flexible Fahrtenan- gebot auch im ländlichen Raum funktioniert. Im Gegensatz zu Ballungsräumen sind die sozialen Bindungen im ländlichen Raum viel stärker ausgeprägt und es besteht eine größere Chance, dass man den Anbieter bzw. den Nutzer einer Mitfahrt sogar kennt. Dies erleichtert womöglich die Entscheidung, flinc zu nut- zen.

5.1.6 eTicket RheinMain – die RMV-Mobilitätskarte

Das eTicket RheinMain, Mobilitätskarte des Rhein-Main-Verkehrsverbundes, ermöglicht in Form einer Chipkarte das Nutzen der Angebotspalette des RMV und darüber hinaus den Zugang zu attraktiven Zusatzangeboten von RMV- Partnern aus den Bereichen Elektromobilität, Carsharing und Fahrradausleihe zu vergünstigten Konditionen.

RMV-Kunden erhalten mit der Registrierung bei den folgenden Partnern Vor- zugskonditionen:

Book-n-drive CarSharing

Rund 435 Fahrzeuge an über 210 Stationen im gesamten Rhein-Main-Gebiet bringen eTicket RheinMain-Besitzer ans gewünschte Ziel. Bei der Anmeldung gibt es ein Fahrguthaben von 30 Euro als Willkommensgeschenk vorneweg – das entspricht etwa 150 Freikilometern inkl. Spritkosten. Mit Book-n-drive kön- nen zudem die Fahrzeuge von DB Flinkster genutzt werden.

Flinkster

Bei Flinkster können Sie auch außerhalb des RMVGebiets Fahrzeuge nutzen. 2.500 Fahr-zeuge in mehr als 140 deutschen Städten stehen bereit. Wenn Sie

Optimierung und Weiterentwicklung von moobil+ 109/139 bereits bei book-n-drive angemeldet sind, haben Sie gleichzeitig die Möglich- keit, ohne weitere Anmeldung auch die Flinkster-Fahrzeuge zu nutzen.

Stadtmobil Rhein-Main

Mit dem eTicket RheinMain stehen Ihnen zahlreiche Carsharing-Fahrzeuge in Frankfurt, Offenbach, Hofheim, Bad Vilbel und Friedberg zu besonders günsti- gen Tarifen zur Verfügung. Als einer der führenden Carsharing- Anbieter der Region bietet Ihnen stadtmobil den Zugriff auf 125 Fahrzeuge an 65 Stationen an. Bundesweit können Sie mit stadtmobil sogar 3.500 Fahrzeuge nutzen.

Einfach mobil

Mit einfach mobil stehen Ihnen Carsharing-Fahrzeuge in Marburg, Gießen und Kassel unkompliziert und schnell zu besonders günstigen Tarifen zur Verfü- gung. Auf Inhaber des eTicket RheinMain wartet bei der Anmeldung ein beson- derer Bonus: Sie verfügen vorneweg über ein Fahrtguthaben in Höhe von ein- malig 30 Euro. Den RMV-Kunden steht ein spezieller Tarif ohne monatliche Grundgebühr zur Verfügung.

eMobil

Elektrisch mobil mit dem eTicket RheinMain. Die eMobil Pedelecs und eCars können Sie auch mit dem eTicket RheinMain nutzen. Als eTicket-Kunde erhal- ten Sie zusätzlich 10 % Rabatt auf alle Fahrten.

MVGmeinRad

Mit dem eTicket RheinMain können Sie in Mainz ganz spontan Fahrräder aus- leihen. Derzeit stehen in Mainz, Budenheim und den Wiesbadener Stadtteilen Mainz- Kostheim und Mainz-Kastel an mehr als 100 Stationen über 650 Räder zur Auswahl.

Optimierung und Weiterentwicklung von moobil+ 110/139

Die nachfolgende Abbildung zeigt, in welchen Städten die verschiedenen RMV- Mobilitätspartner welche Angebote zur Verfügung stellen.

Abbildung 62 RMV-Mobilitätspartner

Quelle: Rhein-Main-Verkehrsverbund, 2014

Der Rhein-Main-Verkehrsverbund ist nur einer von vielen Verkehrsverbünden, der seinen Kunden multimodale Mobilitätsangebote zur Verfügung stellt. Fol- gende Verkehrsverbünde bieten vergleichbare Angebote an:

 Magdeburger Regionalverkehrsverbund GmbH – marego

Optimierung und Weiterentwicklung von moobil+ 111/139

 Verkehrsverbund Rhein-Sieg – VRS

 Verkehrsverbund Rhein-Ruhr – VRR

 Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart GmbH – VVS

 Großraum-Verkehr Hannover – GVH

 …

Es lässt sich jedoch festhalten, dass multimodale Mobilitätsangebote, die mit einem Ticket genutzt werden können, kaum im ländlichen Raum zu finden sind. Ein Grund dafür ist, dass die Verkehrsverbünde in der Regel mit privaten Car- sharing-Unternehmen kooperieren und diese bislang auf eine Präsenz in Bal- lungsräumen setzen. Im ländlichen Raum sind hingegen eher private Carsha- ring Vereine mit eigenen Tarifen und weniger kompatiblen Buchungssystemen vertreten, sodass eine Einbindung in das Angebot eines Verkehrsverbundes nicht so einfach möglich ist.

5.1.7 Mobilpunkte

Beim Aufbau eines multimodalen Mobilitätskonzepts sollte zwingend darauf ge- achtet werden, dass dem Kunden der Zugang zu den einzelnen Bestandteilen so einfach wie möglich gemacht wird und ein Wechsel von einem Verkehrsmit- tel auf das nächste an einer zentralen Stelle möglich ist. Die Lösung stellen die sogenannten Mobilitätspunkte dar, die in einigen Städten bereits seit einigen Jahren existieren (mobil.punkte in Bremen) und in anderen Städten gerade um- gesetzt werden (Mobilpunkte in Leipzig, switch Punkt in Hamburg).

Die mobil.punkte in Bremen sind im öffentlichen Straßenraum angelegte Orte, an denen Carsharing-Fahrzeuge von cambio, Flinkster und moveabout geliehen werden können. Sie sind so angelegt, dass ein intermodaler bzw. multimodaler Verkehr gefördert wird. Das heißt, dass sich eine Bus- oder Tramhaltestelle in unmittelbarer Nähe befindet und Abstellmöglichkeiten für Fahrräder vorhanden sind.

Optimierung und Weiterentwicklung von moobil+ 112/139

5.2 Weiterentwicklung im Bereich Tourismus

Wie in Kapitel 3.8 bereits erwähnt, lag die Tourismusregion Oldenburger Müns- terland im Jahr 2011 mit 666.235,00 Übernachtungen auf dem vorletzten Platz. Dies zeigt deutlich, dass die beiden Erholungsgebiete im Landkreis Vechta als Teil der Tourismusregion Oldenburger Münsterland wenig nachgefragt sind.

Besonders beliebt unter Tages- und Langzeitgästen ist der Naturpark Dümmer im Erholungsgebiet Dammer Berge. Durch die moobil+Linien 625 und 635 be- steht ab Dümmerlohausen ein direkter Anschluss an die Stadt Damme sowie an den Haltepunkt der NordWestBahn in der Gemeinde Steinfeld. Durch letztge- nannten Anschluss bestehen Verbindungen in Richtung Osnabrück, Lohne, Vechta und Bremen.

Ebenfalls gut angeschlossen ist die Dammer Schweiz, eine beliebte Wanderre- gion im Landkreis Vechta. Die moobil+Linie S60 verkehrt zwischen Damme und Vechta und hält in besagter Wanderregion an der Haltestelle „Schweizerhaus“.

In Bezug auf das Linienangebot von moobil+ und die bestehenden Anschlüsse stehen die meisten touristischen Ziele im Landkreis Vechta relativ gut dar. Gro- ßes Manko ist jedoch, dass die moobil+Busse nicht am Wochenende verkeh- ren. In der Ferienzeit mag dieser Umstand für Touristen mit längerer Verweil- dauer noch verkraftbar sein, für Wochenendurlauber bzw. Wochenendtages- gäste jedoch nicht. Wie die Studie der BTE Tourismus- und Regionalberatung besagt, sind jedoch gerade die letztgenannten Gäste eine bedeutende Ziel- gruppe, auf jede statistisch erfasste Übernachtung im Oldenburger Münsterland kommen 23 Tagesreisen.43 Somit sind 96 % aller in Oldenburger Münsterland gezählten touristischen Aufenthaltstage dem Tagesausflugstourismus zuzu- rechnen, nur 4 % dem Übernachtungstourismus. Neben dem fehlenden Wo- chenendbetrieb von moobil+ besteht weiterhin das Problem, dass es keine ge- genseitige Ticketanerkennung mit der NordWestBahn gibt.

Eine mögliche Weiterentwicklung im Bereich Tourismus wäre dahingehendmög- lich, einen Wochenendbetrieb einzurichten. Dies sollte anfangs jedoch nicht auf allen sondern nur auf ausgewählten Linien erfolgen. Denkbar wären die Linie

43 BTE Tourismus- und Regionalberatung, 2013, S.19

Optimierung und Weiterentwicklung von moobil+ 113/139

625 und 635 aufgrund der Anbindung an den Naturpark Dümmer, die Linie S60 für die Wanderregion Dammer Schweiz und evtl. die Linie 642 für das Gol- denstedter Moor mit dem Naturschutz- und Informationszentrum (NIZ) „Das Haus im Moor“.

Eine weitere mögliche Weiterentwicklung im Bereich Tourismus besteht durch den Ausbau von moobil+ im Bereich Bike- und Carsharing. Tagesgäste, die mit der Bahn anreisen, könnten so beispielsweise das Oldenburger Münsterland mit einem moobil+Pedelec oder moobil+Carsharing-Auto erkunden. Lukrativ wäre das Angebot ebenfalls für Reisemobil-Touristen, die kein eigenes Fahr- zeug dabei haben. Der generelle Ausbau von moobil+ im Bereich Bike- und Carsharing wird im nachfolgenden Kapitel 5.2 thematisiert

Natürlich werden durch die eben genannten Weiterentwicklungsmöglichkeiten neue Kosten verursacht, die nicht alleine durch die Fahrgeldeinnahmen gedeckt werden können. Daher sollte der Ausbau im Bereich Bike- und Carsharing da- hingehend erfolgen, dass Fördergelder aus der Tourismusförderung in An- spruch genommen werden können. Die Förderung erfolgt auf der Grundlage der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Stärkung der Wett- bewerbsfähigkeit der Tourismuswirtschaft vom 17.07.2007.

Gegenstand der Förderung ist dabei:

 die Schaffung von erlebnisorientierten Infrastruktureinrichtungen, insbe- sondere im Bereich Natur- und Kulturtourismus,

 die Modernisierung von Infrastruktureinrichtungen, die für die jeweilige touristische Region ein besonderes Entwicklungspotenzial besitzen,

 Optimierung der touristischen Infrastruktur auf der Basis touristischer Masterpläne,

 regionale, zielgruppenorientierte oder thematische Kooperations- und Vernetzungsprojekte, die eine engere Zusammenarbeit der Regionen bewirken bzw. zur Realisierung von Investitionsvorhaben über Gemein- degrenzen hinweg beitragen,

Optimierung und Weiterentwicklung von moobil+ 114/139

 nicht-investive Projekte zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Tourismuswirtschaft.

Ein förderwürdiges Projekt muss folgende Qualitätskriterien erfüllen:

 es wirkt positiv auf regionales Wachstum und Beschäftigung und ist öko- nomisch nachhaltig,

 es trägt zur Qualitätsverbesserung des touristischen Angebots bei,

 es ist innovativ,

 es befördert Kooperation und Vernetzung in der Region,

 es liegt in einem touristischen Schwerpunkt,

 es ist ökologisch nachhaltig,

 es ist sozial nachhaltig.

Die Abwicklung der Förderung erfolgt durch die Investitions- und Förderbank Niedersachsen GmbH (NBank).44

Weiterhin besteht die Möglichkeit, zusätzliche Angebote im Bereich Tourismus durch eine Kurtaxe zu finanzieren, welches es momentan in den beiden Erho- lungsgebieten des Landkreises Vechta nicht gibt. Durch eine Kurtaxe könnte für die Inhaber einer Kurkarte ein vergünstigter oder gar kostenloser ÖPNV (plus ggf. Bike- und Carsharing) angeboten werden. Die Kostendeckung hängt natür- lich davon ab, wie stark das Angebot in Anspruch genommen wird. In der Regel liegt die Kurtaxe unter dem Preis einer Einzelfahrkarte im ÖPNV, außerdem wird aus dem Erlös nur ein gewisser Anteil dem Aufgabenträger des ÖPNV zu- gesprochen. Eine hohe Kostendeckung ist also nur dann zu erwarten, wenn das Angebot des ÖPNV vom Kurtaxen-Zahler gering bzw. gar nicht angenommen wird. Die Einführung einer Kurtaxe hängt jedoch von vielen Faktoren ab und sollte daher nicht nur aufgrund eines für Touristen attraktiveren ÖPNV in Erwä- gung gezogen werden.

44 Vgl. Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, http://www.mw.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=5567&article_id=15876&_psma nd=18

Optimierung und Weiterentwicklung von moobil+ 115/139

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass ein Wochenendbetrieb einzelner moobil+Linien sowie der Ausbau im Bereich Bike- und Carsharing (integriert in das Gesamtkonzept moobil+) in Erwägung gezogen werden sollte. Die Inan- spruchnahme von Fördermitteln ist dabei zu empfehlen.

5.3 Weiterentwicklung im Bereich Multimodalität

Bereits in der Machbarkeitsstudie „MobilUmVechta“, welche im Jahr 2009 von der Telenet AG an den Landkreis Vechta übergeben wurde und als Grundlage zur Einführung von moobil+ diente, wurde über einen multimodalen Ausbau von moobil+ nachgedacht:

„Ein öffentliches Mobilitätssystem soll zu einer Verlagerung des Aufkommens im motorisierten Individualverkehr auf öffentliche Verkehrsmittel, Fahrradver- kehr und Fahrgemeinschaften beitragen.“45

Wie bei der Betrachtung der Pilotprojekte bereits erwähnt, gibt es bislang kein vergleichbares multimodales Mobilitätsangebot für den ländlichen Raum, wel- ches sowohl die klassischen Angebote des ÖPNV, Mitfahrgelegenheiten als auch Car- und Bikesharing-Angebote unter einer Dachmarke vereint. Unter ei- ner Dachmarke bedeutet, dass man alle zukünftigen Angebote eines multimo- dalen Mobilitätsangebots unter dem Begriff moobil+ kommuniziert, um einen gewissen Wiedererkennungswert zu schaffen.

Nachfolgend soll betrachtet werden, in wie weit moobil+ in den Bereichen Car- sharing, Bikesharing und Mitfahrgelegenheiten ausgebaut werden kann.

Carsharing

Aus den Bürger-Info-Abenden geht hervor, dass das Angebot der moo- bil+Busse in den Abendstunden, besonders aber am Wochenende, durchaus ausbaufähig ist. Darüber hinaus empfinden es viele Bürgerinnen und Bürger als

45 Vgl. Telenet AG Rhein-Main (Hrsg.), 2009, MobilUmVechta-I-Machbarkeitsstudie Teil 1: Zu- sammenfassung, S.5

Optimierung und Weiterentwicklung von moobil+ 116/139 schwierig, Termine, besonders Arzttermine, unter Berücksichtigung der moo- bil+Fahrpläne auszumachen. Ein Carsharing-Angebot bietet hier die Möglich- keit, diesen Problemen entgegenzuwirken. Es verleiht dem Kunden eine höhere Flexibilität als die moobil+Busse und ergänzt das bestehende Angebot außer- dem in den Abendstunden und am Wochenende. Auch auf größere Einkäufe, die in den moobil+Bussen evtl. schwer zu transportieren sind, müsste nicht ver- zichtet werden. Außerdem kommt hinzu, dass Carsharing Fahrzeuge die Mobili- tät von Touristen und somit den Tourismus allgemein fördern können.

Der Aufbau eines Carsharing-Angebots ist daher als Ergänzung zum Angebot der moobil+Busse als sinnvoll zu betrachten. Nachfolgend werden zwei ver- schieden Varianten für ein mögliches Carsharing-Angebot dargestellt.

Variante 1: Die erste Variante beinhaltet ein stations- und ortsgebundenes Carsharing, welches probeweise mit jeweils einem Fahrzeug in einer oder meh- reren Gemeinden getestet wird. Das Fahrzeug erhält einen eigenen zentralen Stellplatz, wo es vor der Fahrt abgeholt und nach der Fahrt auch wieder abge- stellt wird. Hier bieten sich die Parkplätze vor den Rathäusern an, da sich dort in der Regel auch eine moobil+Haltestelle befindet und somit auch intermodale Verkehre gefördert werden können. Die Buchung erfolgt online über das Bu- chungssystem von moobil+, telefonisch oder vor Ort in der Mobilitätszentrale. Geöffnet wird das Fahrzeug mittels moobil+Kundenkarte, die Bezahlung erfolgt über das moobil+Konto. Eine Registrierung bei moobil+ ist daher vorab erfor- derlich.

Variante 2: Die zweite Variante entspricht zum Großteil der ersten Variante. Der einzige Unterschied besteht darin, dass das Carsharing-Fahrzeug zwar weiterhin an einem Carsharing-Standort abgegeben werden muss, dieser aber nicht zwangsläufig dem Standort der Abholung entsprechen muss. Es wäre also möglich, das Fahrzeug in Lohne vor dem Rathaus in Empfang zu nehmen und es in Vechta vor dem Rathaus wieder abzustellen.

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Trotz der höheren Flexibilität der Variante 2 empfiehlt sich die Umsetzung von Variante 1. Dadurch kann gewährleistet werden, dass das Carsharing-Fahrzeug auch wirklich den Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinde zur Verfügung steht und sich nicht nach einer Nutzung in einer anderen Gemeinde befindet, wie es in Variante 2 der Fall sein könnte.

Natürlich ist der Aufbau eines Carsharing-Angebots erneut mit Investitionen verbunden. Daher sollte bei der Umsetzung zwingend geprüft werden, ob För- dergelder in Anspruch genommen werden können. Des Weiteren können sich auch Firmen an der Finanzierung beteiligen, in dem sie Werbeflächen auf den Fahrzeugen anmieten. Besonders empfiehlt sich jedoch die finanzielle Beteili- gung der Kommunen, die das Carsharing-Fahrzeug mit in den eigenen Fuhr- park integrieren und für Dienstfahrten nutzen können. Die Anschaffung kann auf unterschiedliche Weise erfolgen:

 Verkehrsunternehmen kauft Fahrzeug und erhält die kompletten Ein- nahmen plus Zuschuss vom Landkreis Vechta.

 Fahrzeug wird durch Fördergelder finanziert, Einnahmen fließen in den moobil+Topf des Landkreises Vechta.

 Kommune kauft Fahrzeug, nutzt es kostenlos für Dienstfahrten und stellt es ebenso den Bürgerinnen und Bürgern zum moobil+Tarif zur Verfü- gung. Diese Einnahmen fließen in den moobil+Topf des Landkreises Vechta.

 Fahrzeug wird komplett von einem Unternehmen gesponsert (beispiels- weise vom örtlichen Energieversorger), Einnahmenaufteilung auf ver- schiedene Weise möglich.

Bikesharing

Damit ein Bikesharing-Angebot auch als direkte attraktive Alternative bzw. Er- gänzung zum moobil+Bus verstanden werden kann, empfiehlt sich der aus-

Optimierung und Weiterentwicklung von moobil+ 118/139 schließliche Einsatz von Pedelecs.46 Bei den Pilotprojekten ST mobil und Inmod wurden Pedelecs als Zubringer zu Regional- bzw. Schnellbuslinien eingesetzt. Durch die hohe Haltestellendichte bietet sich dieser Einsatz bei moobil+ jedoch nur bedingt an. Trotzdem sollte ein vergleichbares Angebot geschaffen werden, da auch nicht in jedem Winkel des Landkreises Vechta eine Haltestelle von moobil+ zu finden ist. Dadurch werden jedoch auch an den Umsteigepunkten abschließbare Abstellmöglichkeiten benötigt, in denen die Pedelecs diebstahl- geschützt verwahrt werden können. Eine Umsetzung ist nach zwei verschiede- nen Varianten möglich:

Variante 1: Diese Variante sieht vor, dass die Pedelecs ausschließlich privat zur Verfügung gestellt werden und richtet sich vor allem an Pendler. Im Gegen- satz zu ST mobil profitiert der Kunde bei moobil+ von der Bestpreis-Garantie, eine Flatrate für Pedelec und Bus bietet sich daher nicht an. Möglich wäre eine Flatrate ausschließlich für das Pedelec, sozusagen eine monatliche Miete ohne weitere Nutzungskosten. Bei der Nutzung des Angebots der moobil+Busse kann der Kunde somit weiterhin von Bestpreis-Garantie profitieren. Die Bezah- lung erfolgt über das moobil+Konto, eine Registrierung bei moobil+ ist vorab erforderlich.

Variante 2: Diese Variante sieht vor, dass die Pedelecs wie in Variante 1 privat zur Verfügung gestellt werden und darüber hinaus in ausgewählten Gemeinden für die öffentliche Nutzung. Für die öffentliche Nutzung sind sichere Abstellmög- lichkeiten erforderlich, die möglichst an zentralen Umsteigepunkten in den aus- gewählten Gemeinden errichtet werden. Als Abstellmöglichkeiten eignen sich kompakte Fahrradboxen, in denen die Pedelecs sicher abgestellt und gleichzei- tig geladen werden können. Die Buchung kann entweder ausschließlich über die bereits bestehenden Kanäle von moobil+ (Internet, telefonisch bei der Mobi- litätszentrale oder den Verkehrsunternehmen, vor Ort in der Mobilitätszentrale

46 Das Pedelec (Pedal Electric Cycle) unterstützt den Fahrer mit einem Elektromotor bis maxi- mal 250 Watt, während des Tretens und nur bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h.

Optimierung und Weiterentwicklung von moobil+ 119/139 oder bei den Verkehrsunternehme) erfolgen oder aber zusätzlich zu diesen Ka- nälen an einem Buchungsterminal neben/an der Fahrradbox. Die Rückgabe des Pedelecs muss an dem Standort erfolgen, an dem das Pedelec auch geliehen wurde. Die Bezahlung erfolgt über das moobil+Konto, eine Registrierung bei moobil+ ist vorab erforderlich.

Bei den vorgestellten Varianten zur Einbindung eines Bikesharing Angebots in das Konzept von moobil+ muss keine grundsätzliche Entscheidung für oder gegen eine Variante erfolgen. So kann die erste Variante zunächst umgesetzt und nach einer Probephase um die zweite Variante ergänzt werden. Eine Um- setzung der Variante 2 von Beginn an ist ebenso möglich.

Mitfahrgelegenheiten

Bei dem Thema Mitfahrgelegenheiten muss man grundsätzlich zwischen zwei verschiedenen Typen unterscheiden. Zum einen gibt es die Mitfahrgelegenhei- ten, die wie bei flinc auf einer privat organisierten Plattform angeboten werden. Zum anderen gibt es aber auch Mitfahrgelegenheiten, die von Verkehrsverbün- den oder Verkehrsgesellschaften organisiert und mit in den öffentlichen Perso- nennahverkehr eingebunden werden. Bei diesem Typ lässt sich noch eine wei- tere Differenzierung vornehmen, nämlich ob die tatsächliche Beförderung ga- rantiert wird oder nicht. Bei dem Modellvorhaben „Mobilfalt“ erfolgt eine garan- tierte Beförderung, z.B. mit einem vom Verkehrsverbund bezahlten Taxi, wenn keine passende Mitfahrgelegenheit gefunden wurde. Bei dem Modellvorhaben „Garantiert mobil!“ im Odenwaldkreis wird in diesem Fall dem Kunden eine Ta- xibeförderung mit Preiszuschlag angeboten. Diese muss jedoch aus eigener Tasche gezahlt werden. Somit ist die Beförderung zu den gleichen Konditionen, wie sie bei einer Mitfahrt vorherrschen, nicht garantiert. Es wird lediglich garan- tiert, dass eine Beförderung durchgeführt wird.

Für die Einbindung von Mitfahrgelegenheiten bei moobil+ bieten sich somit er- neut mehrere Varianten:

Optimierung und Weiterentwicklung von moobil+ 120/139

Variante 1: Die erste Variante sieht den Aufbau eines eigenen Mitfahrsystems vor. Mitfahrten können auf der Homepage von moobil+ angeboten und auch gebucht werden. Die Mobilitätszentrale fungiert als Vermittler für Personen, die über keinen eigenen Internetanschluss verfügen. Den Preis für die Beförderung handeln Fahrer und Mitfahrer untereinander aus. Die Beförderung ist bei dieser Variante nicht garantiert.

Variante 2: Diese Variante sieht ebenfalls den Aufbau eines eigenen Mitfahr- systems vor, allerdings ausschließlich für landkreisübergreifende Verkehre. Mit- fahrten können auf der Homepage von moobil+ angeboten und auch gebucht werden. Die Mobilitätszentrale fungiert als Vermittler für Personen, die über kei- nen eigenen Internetanschluss verfügen. Den Preis für die Beförderung handeln Fahrer und Mitfahrer untereinander aus. Die Beförderung ist bei dieser Variante nicht garantiert.

Variante 3: Bei dieser Variante wird ein eigenes Mitfahrsystem aufgebaut und in den Fahrplan von moobil+ integriert. Es werden wie bei Variante 2 einerseits Mitfahrten auf der Homepage von moobil+ angeboten. Andererseits werden schwach nachgefragte moobil+Fahrten durch private Mitfahrten ersetzt. Genau wie bei dem Modellvorhaben „Mobilfalt“ erfolgt eine garantierte Beförderung mit dem Taxi, falls keine Privatperson diese Fahrt als Fahrer annimmt. Die Kosten richten sich bei allen Fahrten nach dem moobil+Preistableau. Der Fahrer erhält als Anreiz eine Kilometerpauschale, die Fahrgeldeinnahmen fließen in den moobil+Einnahmen-Topf des Landkreises.

Die Wahl der richtigen Variante hängt davon ab, in wie weit ein konkurrierendes Angebot zu dem Angebot der moobil+Busse geschaffen werden soll. Falls die- ser Aspekt vernachlässigt werden kann empfiehlt sich Variante 1. Hier besteht jedoch die Gefahr, dass Kunden der moobil+Busse zu den privaten Mitfahrten abwandern und dadurch weniger Einnahmen generiert werden können. Soll dies vermieden werden, was zu empfehlen ist, bietet sich Variante 2 ein. Durch

Optimierung und Weiterentwicklung von moobil+ 121/139 die landkreisübergreifenden Verkehren kann nicht nur der Verkehr auf der stau- und unfallanfälligen Autobahn A1 „Hansalinie“ sondern auch die Umweltbelas- tung verringert werden. Dafür sind allerdings gut ausgestattete Pendlerparkplät- ze (Unterstand, Beleuchtung etc.) mit Bushaltestelle zwingend erforderlich. So kann ein Pendler mit dem Bus zum Parkplatz fahren und von dort auch via Mit- fahrgelegenheit weiter zur Arbeitsstelle nach Osnabrück, Bremen oder anderen Städten außerhalb des Landkreises Vechta. Eine weitere attraktive Lösung stellt Variante 3 dar, da bei dieser Variante sowohl das moobil+Preiskonzept zum Einsatz kommt als auch wenig genutzte Fahrten der moobil+Busse durch private Mitfahrten ersetzt werden können. Allerdings bedarf es bei der dritten Variante einer umfangreichen Analyse und Planung, eine kurzfristige Umset- zung ist daher nicht möglich. Vorteil dieser Variante ist jedoch, dass das Taxi- gewerbe durch die Übernahme von Fahrten, die nicht von Privatpersonen über- nommen werden, gestärkt wird.

Planungshorizont Landkreis Vechta 122/139

6 Planungshorizont Landkreis Vechta

Der Planungshorizont Landkreis Vechta fasst alle in Kapitel 5 genannten Opti- mierungen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten von moobil+ in einem Schau- bild zusammen. Es wird aufgezeigt, in welchen Schritten ein Aufbau eines mul- timodalen Mobilitätskonzepts für den Landkreis Vechta möglich ist. Grundvo- raussetzung ist, dass das Angebot der moobil+Busse nach Ablauf der Pilotpha- se zum 31.10.2015 bestehen bleibt.

Bestehendes Angebot moobil+

Nahverkehrsplan Verankerung de langfristigen Erweiterung von moobil+ im NVP

Optimierung/Erweiterung des bestehenden Angebots Haltestellen Linienverlauf Takt/Bedienzeit Bedienform

Erweiterung zu moobil+multimodal Bikesharing Carsharing Mitfahrgelegenheiten

Aufbau von Mobilpunkten

moobil+multimodal

Wie im Schaubild dargestellt, besteht der erste Schritt für den Aufbau eines multimodalen Mobilitätskonzepts für den Landkreis Vechta darin, dieses Ziel im Nahverkehrsplan zu verankern. Da die Fortschreibung des aktuellen Nahver- kehrsplans für den Landkreis Vechta noch nicht abgeschlossen ist, sollte dieser Schritt unbedingt beachtet werden.

Nach der Verankerung der Ziele im Nahverkehrsplan kann sich der Optimierung bzw. Erweiterung des bestehenden Angebots von moobil+ gewidmet werden.

Planungshorizont Landkreis Vechta 123/139

Ziel von moobil+ ist es, innerhalb der Pilotphase das Angebot so gut wie mög- lich an den Bedarf der Kunden anzupassen. Diese Anpassung beinhaltet die Überprüfung der Haltestellen (Welche sind überflüssig? Wo werden zusätzliche Haltestellen benötigt?), der Linienverläufe, der Takt- und Bedienzeiten (Einfüh- rung eines Wochenendbetriebs) sowie der Bedienform bis zum 31.10.2015. Die Einführung eines Wochenendbetriebs, bereits thematisiert in Kapitel 5.2, sollte primär überprüft werden. Besonders wichtig ist außerdem die Überprüfung der Bedienform, die nach Ablauf der Pilotphase und unter der Voraussetzung eines Folgebetriebs von moobil+ bei einigen Linien geändert werden kann. Bei Linien mit schwacher Nachfrage sollte daher in Erwägung gezogen werden, auf einen Anruf-Linien-Betrieb, der von einem Taxiunternehmen durchgeführt wird, umzu- stellen. Die Ergebnisse der Bürger-Info-Abende, aufgeführt in Kapitel 4.3, zei- gen weiterhin Wünsche und Anregungen, die bei der Anpassung des bestehen- den Angebots berücksichtig werden sollten.

Ab dem 31.10.2015 kann schließlich damit begonnen werden, die Erweiterung von moobil+ zu einem multimodalen Mobilitätssystem in Angriff zu nehmen. Hierbei ist es wichtig, die vorgeschlagenen Varianten auf eine Umsetzung de- tailliert zu überprüfen. Es sollte zwingend beachtet werden, ob dabei Fördergel- der der EU, des Bundes, der Länder oder der Kommunen in Anspruch genom- men werden können und in wie weit eine Kooperation mit den Städten und Ge- meinden, den Erholungsgebieten und mit privaten Unternehmen möglich ist. So bietet sich bei der Umsetzung eines Carsharing-Angebots mit einem Elektro- fahrzeug die Kooperation mit den beiden Energieversorgern RWE AG im Süd- kreis und EWE AG im Nordkreis des Landkreises Vechta an.

Außerdem sollte der Kontakt zu den Verantwortlichen von vergleichbaren Pilot- projekten gesucht werden, um von den Ergebnissen und Erfahrungen profitie- ren zu können.

Für den Aufbau eines Bikesharing Angebots kann es von großer Hilfe sein, dass solch ein Angebot momentan für den Landkreis Cloppenburg untersucht wird.47 Sollte es hier zu einer Umsetzung kommen, hat der Landkreis Vechta

47 Benz, H. (persönl. Mitteilung 26.08.2014)

Planungshorizont Landkreis Vechta 124/139 einen direkten und bekannten Ansprechpartner, der sich in unmittelbarer Nähe befindet. Bei der Umsetzung eines Bikesharing Angebots muss beachtet wer- den, in wie weit infrastrukturelle Einschränkungen vorliegen. Solch ein Angebot kann nur dort ins Leben gerufen werden, wo die Bevölkerung es sicher nutzen kann, d.h. wo ein gut ausgebautes und sicheres Radwegenetz besteht.

Ebenso verhält es sich bei Variante 2 der Integration von Mitfahrgelegenheiten, die den Aufbau eines Mitfahrnetzwerks für landkreisübergreifende Verkehre speziell für Pendler vorsieht. Auch hier ist es ratsam, eine Infrastruktur zu schaf- fen, die solche Verkehre begünstigt. Gemeint sind Pendlerparkplätze in Auto- bahn- oder Bundesstraßennähe, die beleuchtet sind und über einen Unterstand sowie eine Bushaltestelle verfügen.

Bei der Umsetzung aller multimodalen Erweiterungen von moobil+ muss die Kompatibilität mit einer gemeinsamen Buchungsplattform für alle Angebote als Grundvoraussetzung angesehen werden, damit der Kunde so einfach wie mög- lich zwischen den verschiedenen Angeboten wählen und das für ihn am besten geeignete Verkehrsmittel buchen kann.

Außerdem empfiehlt sich die Weiterentwicklung der bereits bestehenden moo- bil+Kundenkarte, sodass mit dieser auch der Zugang zu Carsharing- Fahrzeugen oder Abstellboxen für die Pedelecs eines Bikesharing Angebots möglich ist.

Wie in Kapitel 5.3 bereits erwähnt, sind die neuen Angebote den Kunden an zentralen Orten an sogenannten Mobilpunkten zur Verfügung zu stellen, um einen einfachen Zugang und Wechsel der Verkehrsmittel gewährleisten zu kön- nen. Die Mobilpunkte in Bremen oder Leipzig können als positive Beispiele an- gesehen werden.

Übertragbarkeit und allgemeine Handlungsempfehlungen 125/139

7 Übertragbarkeit und allgemeine Handlungsempfehlungen

An dieser Stelle stellt sich die Frage, in wie weit die bisherigen Ergebnisse des Nahverkehrssystems moobil+ und die dargestellte Entwicklung zu einem multi- modalen Mobilitätsangebot auf andere Städte und Gemeinden im ländlichen Raum, die ebenfalls unter einem mangelhaften Angebot des ÖPNV leiden, übertragen werden können. Folgendes Zitat des ÖPNV-Experten G. Löcker fasst die Möglichkeiten einer allgemeinen Übertragbarkeit kurz und gut zusam- men:

„Jede Stadt, jede Gemeinde braucht einen Maßanzug.“48

Löcker verdeutlicht mit seinem Zitat, dass die diversen Pilotprojekte zur Ver- besserung der Mobilität im ländlichen Raum nicht zu 100 Prozent auf andere Landkreise, Städte und Gemeinden, die sich in ähnlicher Situation befinden, übertragen werden können, sondern individuell an die Situation des jeweiligen Betrachtungsraumes angepasst werden müssen.

Viele dieser Projekte sind beispielsweise zu einem großen Teil durch Förder- mittel finanziert. Da Fördermittel in der Regel nur für eine gewisse Förderperio- de angeboten werden und darüber hinaus nur in endlichem Maße zur Verfü- gung stehen, ist allein aus diesem Grund eine hundertprozentige Übertragbar- keit nicht möglich.

Es muss außerdem berücksichtigt werden, welche Ziele die einzelnen Pilotpro- jekte verfolgen und welche Zielgruppe angesprochen werden soll. Vorrangig soll mit jedem Pilotprojekt der ÖPNV allgemein gestärkt werden, dieses Primär- ziel lässt sich ohne Probleme übertragen. Sekundärziele, beispielsweise die Ausrichtung des Angebots auf eine abnehmende Bevölkerung als Folge des Demografischen Wandels, treffen hingegen nicht auf jeden Landkreis bzw. jede Stadt oder Gemeinde zu. So wäre es an Stelle des Landkreises Vechta auf- grund der in der Bevölkerungsprognose für das Jahr 2030 prognostizierten Be- völkerungszunahme eine falsche Entscheidung, ein System zu übernehmen,

48 Löcker, G., (persön. Mitteilung, 22.08.2014)

Übertragbarkeit und allgemeine Handlungsempfehlungen 126/139 welches auf der Annahme eines Bevölkerungsrückgangs basiert und dement- sprechend ausgerichtet ist.

Im Hinblick auf die Übertragbarkeit muss außerdem erwähnt werden, dass auf- grund der Landesgesetzgebung und Richtlinien nicht jedes Projekt in jedem Bundesland umgesetzt werden kann.

Als allgemeine Handlungsempfehlung lässt sich zusammenfassend sagen, dass folgende Punkte bei der Übertragbarkeit von Pilotprojekten oder beim Auf- bau eigener Systeme berücksichtigt werden müssen:

 Finanzierung,

 Demografischer Wandel,

 Infrastruktur,

 Größe des Betrachtungsraumes,

 Siedlungsstruktur/Bevölkerungsdichte,

 Kaufkraft der Verbraucherhaushalte,

 vorhandenes Angebot des ÖPNV.

Grundvoraussetzung sollte immer eine Verankerung der Ziele im Nahverkehrs- plan sein, um die Projekte z.B. gegenüber der Politik rechtfertigen zu können.

Weiterhin ist ein gutes Marketingkonzept unabdingbar, um das Projekt publik zu machen und um die Bevölkerung zur Nutzung neuer Angebote anregen zu kön- nen. Ein gezieltes Marketing ist gerade im ländlichen Raum von hoher Bedeu- tung, da der ÖPNV hier in der Regel keinen hohen Stellenwert besitzt und es schwer ist, die Bevölkerung zum Umstieg vom Statussymbol PKW auf andere, neue Verkehrsmittel zu bringen.

Es ist außerdem allgemein empfehlenswert, die Interessen und Bedürfnisse von Senioren zu berücksichtigen. So sollten Fahrplanmedien barrierefrei gestaltet und der Zugang zu neuen Verkehrssystemen nicht ausschließlich mittels Vor- abbuchung über das Internet möglich sein.

Fazit 127/139

8 Fazit

Ziel der vorliegenden Masterarbeit war es, eine mögliche Erweiterung des neu- en bedarfsorientierten Rufbus-Angebots moobil+ hin zu einem multimodalen Mobilitätsangebot aufzuzeigen.

Die Analyse des bereits bestehenden Angebots von moobil+ verdeutlicht, dass das neue, kreisweite, bedarfsorientierte Rufbussystem von der Bevölkerung des Landkreises Vechta gut angenommen wird. Seit Beginn der Pilotphase haben insgesamt 43.384 Kunden das Angebot der moobil+Busse in Anspruch ge- nommen. Durch die wöchentliche Analyse der linienbezogene Fahrgastzahlen sowie durch Rückmeldungen aus der Bevölkerung konnte das Angebot von moobil+ bereits an den Bedarf angepasst werden.

Die ersten Monate der Pilotphase haben gezeigt, dass die autoaffine Bevölke- rung des Landkreises Vechta aufgeschlossen für neue Angebote des öffentli- chen Personennahverkehrs ist. Die Umsetzung weiterer Bausteine zu einem multimodalen Mobilitätskonzept „moobil+multimodal“ ist der richtige Weg zur Sicherung der Mobilität als Daseinsvorsorge im ländlichen Raum.

Die dargestellten Varianten in den Bereichen Tourismus, Carsharing, Bikesha- ring und Mitfahrgelegenheiten können das Angebot der moobil+Busse sinnvoll ergänzen und die Attraktivität des ÖPNV weiter steigern.

Mit moobil+ wurde ein Angebot geschaffen, welches sich durch verschiedene Bausteine ergänzen lässt. Besonders vorteilhaft ist, dass mit T.DiMo eine Dis- positionssoftware zur Verfügung steht, die ebenfalls modular ergänzt werden kann. Somit könnte eine Buchung der verschiedenen Verkehrsmittel, ob moo- bil+Bus oder Pedelec, über eine Plattform erfolgen. Ebenso besteht die Mög- lichkeit, die moobil+Kundenkarte so weiterzuentwickeln, dass damit z.B. Car- sharing-Fahrzeuge oder Pedelec-Boxen geöffnet werden können.

Zu guter Letzt lässt sich festhalten, dass man bei einem Ausbau von moobil+ zu einem multimodalen Mobilitätssystem bereits auf einige grundlegende Anforde- rungen zurückgreifen kann und das Rad in dem Sinne nicht neu erfunden wer- den muss.

Fazit 128/139

Der wichtigste Schritt besteht daher darin, die Finanzierung zu sichern und ge- meinsam mit allen Beteiligten umsetzbare Konzepte zu erarbeiten.

Die Einführung von moobil+ hat die Tür zu einem ÖPNV-freundlichen Landkreis geöffnet, warum sollte diese wieder verschlossen werden?

Literaturverzeichnis 129/139

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Eidesstattliche Erklärung 132/139

Eidesstattliche Erklärung

Hiermit erkläre ich an Eides Statt, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne unerlaubte Hilfe angefertigt, andere als die angegebenen Quellen nicht benutzt und die den benutzten Quellen wörtlich oder inhaltlich entnomme- nen Stellen als solche kenntlich gemacht habe.

______Ort, Datum Unterschrift Autor