WESTSÄCHSISCHE GESELLSCHAFT FÜR STADTERNEUERUNG MBH CHEMNITZ
STADT OLBERNHAU
FÖRDERPROGRAMM STADTUMBAU OST (SUO) SEKo-SUO „STADTZENTRUM“ UND „HAINBERG“ NACH § 171b Abs. 2 BauGB
STAND FEBRUAR 2012
STADT OLBERNHAU SEKo-SUO „STADTZENTRUM“ UND „HAINBERG“ Inhaltsverzeichnis ______
INHALTSVERZEICHNIS
1 Vorbemerkungen 8
TEIL 1 GESAMTSTÄDTISCHE SITUATION
2 Gesamtstädtische Situation 11 2.1 Besonderheiten in der Stadtentwicklung 11 2.1.1 Naturräumliche Gliederung 11 2.1.2 Lage im Raum 11 2.1.3 Wesentliche Merkmale der Stadt 12 2.1.4 Historische Entwicklung 12 2.1.5 Stadtteilgliederung und Siedlungsstruktur 14 2.2 Übergeordnete räumliche Planungen 15 2.2.1 Ziele und Grundsätze der Raumordnung im Landesentwicklungsplan 15 2.2.2 Ziele und Grundsätze der Raumplanung im Regionalplan 16 2.2.3 Regionale Entwicklungskonzepte 17 2.3 Städtische Planungen 18 2.3.1 Flächennutzungsplan (FNP) 18 2.3.2 Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (SEKo 2007) 18 2.3.3 Leitbild 19
3 Demografische Entwicklung 21 3.1 Bevölkerungsentwicklung seit 1990 21 3.2 Bevölkerungsprognose 29
4 Wohnen 31 4.1 Wohngebäude- und Wohnraumentwicklung 31 4.2 Eigentümerstruktur 36 4.3 Wohnungsleerstand 36 4.4 Wohnbauflächenpotentiale 37 4.5 Wohnbedarfsprognose, Sanierungs- und Rückbaubedarf 37
5 Beteiligung 42 5.1 Öffentlichkeitsarbeit 42 5.2 Beteiligung der Träger öffentlicher Belange 42
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TEIL 2 AUFWERTUNGSGEBIET STADTZENTRUM
6 Ausgangssituation 48 6.1 Lage und städtebauliche Situation des Stadtumbaugebietes 48 6.2 Bevölkerungs- und Sozialstruktur 49 6.3 Städtebauförderung 51 6.3.1 Programm Städtebauliche Erneuerung (SEP) 51 6.3.2 Programm Stadtumbau Ost (SUO) 52 6.3.3 Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) 52 6.4 Energetische Stadterneuerung 53 6.5 Restriktionen 55 6.5.1 Bebauungspläne 55 6.5.2 Altlasten 55 6.5.3 Denkmalschutz 55 6.5.4 Wasserrecht 56 6.6 Ziele und Maßnahmen im SEKo 2007 57
7 Bestandsaufnahme 59 7.1 Grundstücksdaten 59 7.1.1 Eigentumsverhältnisse 59 7.1.2 Art und Maß der baulichen Nutzung im Flächennutzungsplan 60 7.2 Gebäudedaten 61 7.2.1 Baustruktur 61 7.2.2 Nutzung 62 7.2.3 Gebäudeleerstand 63 7.2.4 Sanierungsgrad der Gebäude 64 7.3 Verkehrsflächen 66 7.4 Freiflächen 67 7.5 Ver- und Entsorgungssysteme 68 7.6 Dokumentation der städtebaulichen Missstände 69 7.6.1 Missstände an der Bausubstanz 69 7.6.2 Missstände bei öffentlichem Grün und Freiflächen 69 7.6.3 Missstände bei Verkehrsflächen 69 7.7 Analyse der Stärken und Schwächen des Stadtumbaugebietes 73
8 Ziel- und Maßnahmekonzept 74 8.1 Entwicklungsprämissen 74 8.2 Einzelmaßnahmen 80 8.2.1 Öffentliche Maßnahmen 80 8.2.2 Private Maßnahmen 80 8.3 Kosten- und Finanzübersicht 81
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TEIL 3 RÜCKBAUGEBIET HAINBERG
9 Ausgangssituation 83 9.1 Lage und städtebauliche Situation des Stadtumbaugebietes 83 9.2 Bevölkerungs- und Sozialstruktur 84 9.3 Städtebauförderung 85 9.4 Energetische Stadterneuerung 86 9.5 Restriktionen 87 9.5.1 Bebauungspläne 87 9.5.2 Altlasten 87 9.5.3 Denkmalschutz 87 9.6 Ziele und Maßnahmen im SEKo 2007 88
10 Bestandsaufnahme 89 10.1 Grundstücksdaten 89 10.1.1 Eigentumsverhältnisse 89 10.1.2 Art und Maß der baulichen Nutzung im Flächennutzungsplan 89 10.2 Gebäudedaten 90 10.2.1 Baustruktur 90 10.2.2 Nutzung 90 10.2.3 Gebäudeleerstand 90 10.2.4 Sanierungsgrad der Gebäude 91 10.3 Verkehrsflächen 91 10.4 Freiflächen 91 10.5 Ver- und Entsorgungssysteme 92 10.6 Dokumentation der städtebaulichen Missstände 92 10.7 Analyse der Stärken und Schwächen des Stadtumbaugebietes 94
11 Ziel- und Maßnahmekonzept 95 11.1 Entwicklungsprämissen 95 11.2 Einzelmaßnahmen 97 11.3 Kosten- und Finanzübersicht 97
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ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abbildung 1 Historische Bevölkerungsentwicklung 1834-2010 21 Abbildung 2 Bevölkerungskurve Olbernhau und Ortsteile 1834-2010 22 Abbildung 3 Einwohnerentwicklung im Zeitraum 1990 bis 2010 22 Abbildung 4 Einwohnerentwicklung 1990 bis 2010 im Vergleich 23 Abbildung 5 Geburten und Sterbefälle 1990 bis 2010 24 Abbildung 6 Einwohnerentwicklung nach Altersgruppen 1990 bis 2010 25 Abbildung 7 Fortzüge und Zuzüge 1990 bis 2010 26 Abbildung 8 Fortzüge 1990, 1995 bis 2010 27 Abbildung 9 Zuzüge 1990, 1995 bis 2010 27 Abbildung 10 Saldo Geburten/Sterbefälle und Zuzüge/Fortzüge 1990 bis 2010 28 Abbildung 11 Einwohnerprognose nach Altersgruppen 2015 – 2020 – 2025 29 Abbildung 12 Einwohnerprognose 2015 – 2020 – 2025 im Vergleich (Basis 1990) 30 Abbildung 13 Einwohnerprognose 2015 – 2020 – 2025 im Vergleich (Basis 2010) 30 Abbildung 14 Einwohner- und Wohnraumentwicklung im Vergleich 1995 bis 2010 31 Abbildung 15 Wohnungsentwicklung nach Wohnungsgrößen 1995 bis 2010 32 Abbildung 16 Wohnungen, Abriss und Neubautätigkeit 1995 bis 2010 34 Abbildung 17 Haushalte und Bevölkerung im Erzgebirgskreis 1995-2010 37 Abbildung 18 Vergleich Altersstruktur Stadtumbaugebiet und Gesamtstadt 50 Abbildung 19 Eigentümerstruktur der Grundstücke nach Anzahl der Grundstücke 59 Abbildung 20 Eigentümerstruktur der Grundstücke nach Fläche 60 Abbildung 21 Anteile bebauter und unbebauter Flächen 68 Abbildung 22 Vergleich Altersstruktur Stadtumbaugebiet und Gesamtstadt 84 Abbildung 23 Eigentümerstruktur des Gebäudebestandes 89 Abbildung 24 Anteile bebauter und unbebauter Flächen 91
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TABELLENVERZEICHNIS
Tabelle 1 Gebäudebestand 2010 32 Tabelle 2 Entwicklung Wohnfläche pro Wohneinheit und Einwohner 1999-2010 33 Tabelle 3 Baualter der Gebäude und Wohnungen 1995 33 Tabelle 4 Wohngebäuderückbau 1999-2011 35 Tabelle 5 Verteilung des Wohnungsbestandes unter den Eigentümern 36 Tabelle 6 Verteilung Leerstand unter den Eigentümern 2011 36 Tabelle 7 Theoretischer Rückbaubedarf bis 2025 40 Tabelle 8 geplante Gebäudeabbrüche 41 Tabelle 9 Auswertung Beteiligung der Träger öffentlicher Belange 42 Tabelle 10 Einwohnerzahl und Altersstruktur im Stadtumbaugebiet 2012 49 Tabelle 12 geplante Maßnahmen im SEP 51 Tabelle 13 klimarelevante Handlungsfelder und Maßnahmen 53 Tabelle 14 Altlasten 55 Tabelle 15 Denkmalschutz 56 Tabelle 16 Maßnahmen im SEKo 2007, Maßnahmenpaket 1 58 Tabelle 17 GRZ und GFZ im Stadtumbaugebiet 61 Tabelle 18 Nutzungsstruktur der Hauptgebäude nach Bereichen 63 Tabelle 19 Leerstände in Hauptgebäuden nach Bereichen 63 Tabelle 20 Leerstände in Wohn- und Gewerbeeinheiten 63 Tabelle 21 Bauzustände der Gebäude nach Bereichen 65 Tabelle 22 Verkehrsbelastung klassifiziertes Straßennetz 66 Tabelle 23 Buslinien ab Busbahnhof Olbernhau 67 Tabelle 24 Öffentliche Maßnahmen im Stadtumbaugebiet 81 Tabelle 25 Private Maßnahmen im Stadtumbaugebiet 80 Tabelle 26 Kostenermittlung 81 Tabelle 27 Einwohnerzahl und Altersstruktur im Stadtumbaugebiet 2012 84 Tabelle 29 klimarelevante Handlungsfelder und Maßnahmen „Hainberg“ 86 Tabelle 30 gebietsrelevante Maßnahmen im SEKo 2007, Maßnahmenpaket 3 88 Tabelle 31 Wohnungsleerstände 90 Tabelle 32 Öffentliche Maßnahmen im Stadtumbaugebiet 97 Tabelle 33 Kostenermittlung 97
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PLANVERZEICHNIS
nach Seite
GESAMTSTÄDTISCHE SITUATION UND DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG
Plan 1 Siedlungsstruktur und Stadtteilgliederung 11 Plan 2 Grenze der Stadtumbaugebiete 48 Plan 3 Luftbild 48 Plan 4 Fördergebiete Stadt Olbernhau 48
STADTUMBAUGEBIET „STADTZENTRUM“
Plan 5 Restriktionen 56 Plan 6 Eigentumsverhältnisse 65 Plan 7 Ausschnitt aus dem Flächennutzungsplan 65 Plan 8 Gebäudenutzung und -leerstände 65 Plan 9 Geschossigkeit und Sanierungsgrad 65 Plan 10 Städtebauliche Ziel- und Maßnahmebereiche 76 Plan 11 Maßnahmekonzept 81
STADTUMBAUGEBIET „HAINBERG“
Plan 12 Eigentumsverhältnisse und Gebäudedaten 90 Plan 13 Sanierungsgrad und Leerstände 90 Plan 14 Ziele und Maßnahmekonzept 96
ANLAGENVERZEICHNIS
Anlage 1 Beschluss zur Gebietsabgrenzung Anlage 2 Beschlussfassung zum Fördergebietskonzept Anlage 3 Veröffentlichung zur Durchführung im „Olbernhauer Reiterlein“, dem Amtsblatt der Stadt Olbernhau
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STADT OLBERNHAU SEKo-SUO „STADTZENTRUM“ UND „HAINBERG“ 1 Vorbemerkungen ______
1 Vorbemerkungen
Als Reaktion auf die sich in den letzten Jahren vollzogene und weiter prognostizierte demografische Entwicklung sowie den generellen Umstrukturierungsprozess seit 1990, sind in vielen Städten und Gemeinden Stadtumbaumaßnahmen erforderlich. Ziel ist es, Gebiete, die von erheblichen städtebaulichen Funktionsverlusten betroffen oder bedroht sind, durch besondere Förderung zu stabilisieren. Es sollen städtebauliche Strukturen geschaffen werden, die den heutigen und künftigen Bedürfnissen ent- sprechen. Im Rahmen des verantwortungsvollen Umgangs mit Ressourcen und zur allgemeinen Kostenstabilisierung ist es erforderlich, die Entwicklung und Funktion zent- raler Bereiche der Stadt zu stärken sowie einen von der Bevölkerung akzeptierten Veränderungsprozess voranzutreiben.
Der Stadtumbauprozess gestaltet sich in der Stadt Olbernhau durch die Lage und historische Entstehung insgesamt schwierig. Die baulichen Strukturen der Stadt entwi- ckelten sich als Bandstruktur im Flöhatal. Sie wird durch die Bebauung in den Seiten- tälern und nicht zuletzt durch die Bebauung der ehemals selbständigen und zwi- schen 1950 und 1994 angeschlossenen Gemeinden ergänzt. Dies führte zu einer großflächigen Bauflächenausdehnung, der zum größeren Teil eine geringe Bebau- ungsdichte gegenüber steht. Die bandartigen Baustrukturen sind geprägt von locke- rer Einzelhausbebauung in Form von Ein- bis Dreifamilienhäusern. Lediglich im Bereich zwischen Zöblitzer und Rudolf-Breitscheid-Straße entwickelte sich eine gründerzeitli- che Quartiersstruktur mit Mehrfamilienhäusern.
Die in den 1960er bis 80er Jahren am Stadtzentrumsrand errichteten Wohnblöcke des industriellen Wohnungsbaues mit entsprechendem Komfort führten schon damals zu Funktionsverlusten in den zentraleren Wohnbereichen. Der Bevölkerungsrückgang gepaart mit den umfassenden Sanierungsmaßnahmen an den Standorten des in- dustriellen Wohnungsbaues und nicht zuletzt der Realisierung des Wohngebietes Poppsches Gut nach 1990 (zu diesem Zeitpunkt bestand noch erheblicher Woh- nungsmangel) hat zur Verstärkung dieses Prozesses geführt.
Der vollzogene und auch weiterhin anhaltende Bevölkerungsrückgang macht eine intensive Fortführung des Stadtumbauprozesses, gepaart aus Rückbau und Aufwer- tung, unabdingbar. Die bisherige planerische Vorbereitung vollzog sich über folgen- de Bearbeitungsschritte: - Wettbewerb Stadtumbau Ost 25.07.2002 - Beschluss zu einem Stadtumbaugebiet 20.02.2003 - Feinkonzept INSEK 11.12.2003 - Beschluss SEKo (InSEK) für die Gesamtstadt 05.07.2007 - Beschluss zur Konzepterstellung für die Stadtumbaugebiete „Stadtzentrum“ und „Hainberg“ 31.08.2011
Auf der Basis einer Analyse aller stadtentwicklungsrelevanten Belange formulierte das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept für die Gesamtstadt (SEKo 2007*) die Zielstellungen für die Stadtentwicklung der Stadt Olbernhau bis zum Jahr 2020. Dabei stellt es als wichtigste Entwicklungsleitbilder die rückläufige demografische Entwick- lung mit einem Rückbaubedarf beim Wohnraum dem Ziel des Erhalts und der Stär- kung des urbanen Stadtkerns gegenüber. Es schlägt daher als Hauptaufgaben für
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STADT OLBERNHAU SEKo-SUO „STADTZENTRUM“ UND „HAINBERG“ 1 Vorbemerkungen ______den Stadtkern eine weitere Sanierung, Entkernung, Brachenbeseitigung bzw. Um- nutzung vor, genauso wie die Entschärfung der Parkplatzsituation, Grüngestaltung und Grünvernetzung.
Das vorliegende Stadtentwicklungskonzept (SEKo-SUO) für die Stadtumbaugebiete „Stadtzentrum“ und „Hainberg“ hat dabei die Aufgabe, die städtebaulichen und funktionellen Missstände in dem innerstädtischen Gebiet und dem Gebiet des indust- riellen Wohnungsbaus nachzuweisen bzw. zu dokumentieren und mit einem Maß- nahmenkonzept deren Behebung vorzubereiten. Die einheitliche Vorbereitung sowie das planmäßige und aufeinander abgestimmte Vorgehen haben das Ziel, die zent- ralen Stadtbereiche so zu unterstützen, dass das Gebiet auch weiterhin seine für die Gesamtstadt und das weitere Umland strukturell äußerst wichtige Vernetzungs- und Versorgungsfunktion erfüllen kann, besonders auch im Hinblick auf seine Funktion als Grundzentrum für die umliegenden Städte und Gemeinden im oberen Erzgebirge. Die nachhaltige Stabilisierung des zentralen Bezugs- und Vermittlungsbereiches zwi- schen den Stadtteilen stimmt wiederum mit den Zielaussagen des SEKo 2007 überein.
Aus der Analyse wird deutlich, dass sich die Heterogenität des Stadtumbaugebietes in der Unterschiedlichkeit der Aufwertungsmaßnahmen widerspiegeln muss. Dabei ist sowohl die Fortführung kleinteiliger privater Sanierungsmaßnahmen von Bedeutung als auch die Durchführung einer Reihe längst überfälliger städtebaulicher und frei- räumlicher Erneuerungsmaßnahmen durch die öffentliche Hand. Ziel ist auch hier die im SEKo 2007 geforderte Attraktivitätssteigerung der Stadt gegenüber einem dro- henden städtebaulichen Funktionsverlust.
* Das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (InSEK) für die Stadt Olbernhau wurde 2007 unter dem Namen SEKo veröffentlicht. Zur Abgrenzung gegenüber dem vorliegenden SEKo-SUO wird darauf im Weiteren unter dem Namen „SEKo 2007“ Bezug genommen.
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TEIL 1 GESAMTSTÄDTISCHE SITUATION
STADT OLBERNHAU SEKo-SUO „STADTZENTRUM“ UND „HAINBERG“ 2 Gesamtstädtische Situation ______2 Gesamtstädtische Situation 2.1 Besonderheiten in der Stadtentwicklung 2.1.1 Naturräumliche Gliederung
Olbernhau ist naturräumlich dem Erzgebirge zuzuordnen. Dabei hat die Stadt Anteil am Unteren und am Oberen Mittelerzgebirge. Sie liegt eingebettet in das Föhatal, welches eine Art Kernstück des Mittleren Erzgebirges bildet. Das Stadtgebiet wird wei- terhin geprägt von den Seitentälern der Schweinitz, der Natzschung, des Dörfelba- ches und des Rungstockbaches auf der Südseite und des Bärenbaches und der Biela auf der Nordseite. Das Flöhatal liegt in einer geotektonischen Schwächezone. Zwischen den Olbern- hauer Gemarkungen Oberneuschönberg, Grünthal und Reukersdorf ist es tief einge- schnitten und bildet eine etwa 10 km lange und maximal 1,8 km breite Talwanne, die sich am Ende von Blumenau stark verengt. Es handelt sich um ein sogenanntes Aus- räumbecken. Die Gebirgshochfläche der Nordabdachung des Erzgebirges ist zu beiden Seiten der Talzonen überwiegend zerschnitten und dadurch aufgelöst in breite Höhenrücken und schmale Riedel. Auf der Nordseite begrenzt ein Höhenrücken mit den Erhebun- gen Weiberberg (724,5 m ü.NHN), Ochsenkopf (793,9 m ü.NHN), Steinhübel (816,9 m ü.NHN), Dürrer Berg (787,8 m ü.NHN), Kamm (716,3 m ü.NHN) und Sophienstein (702,6 m ü.NHN) das Flöhatal.
2.1.2 Lage im Raum
Die Stadt Olbernhau, die den mittleren Lagen des Erzgebirges zuzuordnen ist, liegt an der Südgrenze des Freistaates Sachsen im Erzgebirgskreis und gehört zur Planungsre- gion Chemnitz-Erzgebirge. Sie grenzt im Norden an die Gemeinden Pockau und Pfaffroda, im Nordosten an die Gemeinde Heidersdorf, im Osten an die Gemeinden Seiffen und Deutschneudorf, im Süden an die Tschechische Republik, im Süden und Südwesten an die Stadt Marienberg und im Westen an die Stadt Zöblitz.
Die Entfernung zu den nächsten Zentren mit Bedeutung für Olbernhau betragen: - Marienberg Mittelzentrum im ländlichen Raum ca. 16 km - Annaberg-Buchholz Mittelzentrum ca. 45 km - Chemnitz Oberzentrum ca. 50 km - Dresden Oberzentrum ca. 70 km - Reitzenhain Grenzübergang ca. 23 km
Die verkehrliche Anbindung wird über folgende Verbindungen hergestellt: - B 171 Marienberg – Sayda – Dippoldiswalde - S 223 Pockau (B 101) – Olbernhau - S 214 Olbernhau – Seiffen - S 216 Olbernhau – Rübenau – Reitzenhain - Regionalbahnlinie Chemnitz – Olbernhau (KBS 519)
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FÖRDERPROGRAMM STADTUMBAU OST (SUO) PLAN SEKO-SUO „STADTZENTRUM“ UND „HAINBERG“ 1
HALLBACH SIEDLUNGSSTRUKTUR UNDSTADTTEILGLIEDERUNG STADT OLBERNHAU
B 171
Reukersdorf SORGAU
Kleinneu- schönberg Nieder- neuschön- S 223 berg
Blumenau HEIDERSDORF
S 223 ZÖBLITZ
S 211 KURORT Grün t hal SEIFFEN
B 171 ANSPRUNG S 214
K 8109 BRANDOV/ S 213 BRANDAU Oberneuschönberg
Olbernhau Rothen- thal
(CZ S 214 S 217 S 216
DEUTSCHNEUDORF m GEMEINDEGEBIET WEITERE PLANZEICHEN Wohnbauformen Landesgrenze Maßstab: 1:45.000 Ortsmitte/Historischer Stadtkern Gemeindegrenze Planverfasser: WGS mbH weiterer Altbau Gemarkung/Ortsteil RÜBENAU Mietwohnungsbau in Plattenbauweise Bearbeitungsstand: Bebauung November 2011 Eigenheimbebauung bis 1990 Waldgebiet
Plangrundlage: Wohnbebauung nach 1990 Fluss/Gewässer ALK 07/2011/LVA SV Olbernhau weitere bebute Siedlungsfläche klassifiziertes Straßennetz
ländlich-dörfliche Siedlungsfläche Bahnlinie KÜHNHEIDE STADT OLBERNHAU SEKo-SUO „STADTZENTRUM“ UND „HAINBERG“ 2 Gesamtstädtische Situation ______
2.1.3 Wesentliche Merkmale der Stadt
- Kleinstadt im ländlichen Raum mit Versorgungsfunktion für das Umland - Grenzlage zur Tschechischen Republik - ungenügende Verkehrsanschlüsse an die nächstgelegene Bundesautobahn - Die historisch gewachsenen Industriebetriebe haben sich besonders im Flöhatal, Bereich Grünthal entwickelt, heute auch entlang der Teilortsumgehung S 214/S 212. - Außer dieser Konzentration von Industrie- und Gewerbeanlagen im Bereich Grünthal erfolgte keine Konzentration auf reine Gewerbeareale, sondern es ent- stand im Laufe der Entwicklung eine Vielzahl von Gemengelagen mit unmittelbarer Nachbarschaft von Gewerbe, Industrie und Wohnen. - die Eingemeindungen der 1950er und 90er Jahre bedingen eine lang gestreckte und zerklüftete Stadtstruktur - die Stadt weist eine sehr niedrige Kriminalitätsrate auf
2.1.4 Historische Entwicklung
- 1346 erste urkundliche Erwähnung des Ortes „Albernaw“ - 1434 erste nachweisliche Erwähnung von Olbernhau in einer Kaufurkunde - 23.12.1511 Nachweis erster bergbaulicher Tätigkeit - 1537 Gründung der Saigerhütte Grünthal durch Hans Leonhardt - 1556 Erwähnung einer Schule - 1590 Einweihung der steinernen Kirche, Friedhof und Bau des Pfarrhauses - 14.03.1639 Brand des Schlosses Lauterstein, Aktenmaterial über Olbernhau wird dadurch vernichtet, daher ist das tatsächliche Alter der Stadt nicht feststellbar - 1654 Erhebung des Lehngutes der Oehmichen zum Rittergut durch Kurfürst Johann Georg II. - 1684 Anfänge der Büchsenmacherei - 1708 Die Gewehrmanufaktur liefert 12.000 Gewehre und einige Degenproben an die sächsische Armee. - 1721 Abbau eines Eisenlagers im Bärenbachtal - 1789 Bau des Gerberhauses (Sonnenuhr von 1809) - 1793 Errichtung des Chausseegeldeinnehmerhauses an der Kegelbrücke durch den Sattlermeister Johann Gottlieb Hunger - 1806 Gründung des Spielwarenverlages August Hermann am Oberen Tempel - 1815 Gründung der Pulvermühle durch Johann Gottlieb Haubold - 1847 Der Tischler Carl August Weise stellt erstmals in Olbernhau Zündhölzer her und beschäftigt in seiner „Streichhölzchenfabrik” 25 Personen. - 1848 Gründung der Kommunalgarde - 1868 Bau des Sägewerkes Richard Haase KG, Weihe des Schulgebäudes Grüntha- ler Straße 14 (1883 und 1893 erweitert) - 1869 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr - 1871 Errichtung der Marktbrücke (1928 verbreitert), Olbernhau hat 3.550 Einwohner - 1875 Anschluss durch Flöhatalbahn - 1878 Einrichtung eines Kindergartens in der alten Apotheke - 1880 Bau der Obermühlenbrücke - 1883 Gründung der Holzwarenfabrik Gustav Otto (Tempelweg 4/6, heute Teil des Gymnasiums)
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- 1884 Die 1879 gegründete Firma Otto Weinhold jr. errichtet eine Möbelfabrik, Eröff- nung der Volksbibliothek, Gründung einer Industrieschule. - 1885 Eröffnung des Krankenhauses, Eröffnung der Bezirksarmen- und Korrektionsan- stalt - 1886 Errichtung einer Gasanstalt und Einführung der Gasbeleuchtung - 1892 Eröffnung eines Elektrizitätswerkes durch die Brüder Karl und Wilhelm Einhorn, die erste derartige Anlage in Sachsen - 1895 Bau des Amtsgerichts, Inbetriebnahme der Hochdruckwasserleitung - 1896 Einrichtung einer Brauerei durch Karl Gerlach - 01.01.1902 Verleihung des Stadtrechts – erster Bürgermeister ist Dr. jur. Karl Schanz - 1902/1904 Bau des Schlachthofes (1995 abgerissen) - 1904 Eröffnung der Industrie- und Handelsschule - 1908 Eröffnung des neu erbauten Rathauses, Neubau eines Gaswerkes auf dem Gelände des Elektrizitätswerkes an der Blumenauer Straße - 1925 Eröffnung der Kraftwagenlinie Olbernhau – Freiberg/Olbernhau – Sayda - 1926 Eröffnung der Schnellkraftwagenlinie Olbernhau – Chemnitz - 1928 Inbetriebnahme der Postwagenlinie Olbernhau – Seiffen – Deutscheinsiedel für Personen- und Postbeförderung - 1930 Schwimmbadweihe Dörfelstraße - 1937 Eingliederung der Gemeinde Kupferhammer Grünthal - 1943 Inbetriebnahme der Molkerei am Schäferberg - 1946 Gründung des Glaswerkes Pech und Kunte; aus der F.A. Lange Metallwerke AG wird durch Verstaatlichung der VEB Blechwalzwerk - bis 1990 bedeutendster Industriebetrieb und größter Arbeit- geber der Stadt Olbernhau - 1950 Niederneuschönberg, Kleinneuschönberg und Oberneuschönberg werden nach Olbernhau eingemeindet - 1958/1961 Sanierung und Ausbau des „Althammers" zum technischen Museum in der Saigerhütte - 1988 Eröffnung der Lehrschwimmhalle Dörfelstraße - 1994 Gemeinden Blumenau und Rothenthal werden in die Stadt Olbernhau ein- gemeindet - 1995 Öffnung des Grenzübergangs Olbernhau-Grünthal für Fußgänger und Rad- fahrer - 1997 Modernisierung des Krankenhauses - 1998 Einweihung Gymnasium Tempelweg - 2000 Einweihung Sportkomplex Thomas-Mann-Straße - 2001 Einstellung der Zugverbindung Pockau – Olbernhau - 2003 Altenpflegeheim „Waldblick" wird eröffnet - 2004 Übergabe der Rettungswache - 2005 Wiederinbetriebnahme der modernisierten Bahnstrecke Olbernhau–Chemnitz - 2008 Fertigstellung der Teilortsumgehung (Brandauer Straße) - 2011 Einweihung der Lehrschwimmhalle
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STADT OLBERNHAU SEKo-SUO „STADTZENTRUM“ UND „HAINBERG“ 2 Gesamtstädtische Situation ______
2.1.5 Stadtteilgliederung und Siedlungsstruktur
Die Stadt Olbernhau besteht aus der Stadt Olbernhau selbst und mehreren Stadttei- len, von welchen jedoch nur Blumenau, Reukersdorf, Oberneuschönberg und Rothenthal als räumlich in Gemarkungen abgegrenzte Ortslagen hervortreten. Im SEKo 2007 wird auf diese Unterteilung in der Bewertung der Stadtteile zurückgegriffen. Innerhalb der Gemarkung Olbernhau werden für eine schlüssigere Argumentation sieben strukturell eigenständige Teilgebiete konkretisiert. Für das vorliegende Stadt- entwicklungskonzept ist das Teilgebiet Zentrum relevant sowie das Teilgebiet Hain- berg/Rungstock, welches durch die Bahntrasse und die Teilortsumgehung vom Zent- rum getrennt ist. Das SEKo 2007 unterlegt die jeweiligen Teilbereiche mit detaillierten Angaben zu Struktur, Bauformen, Funktion/Nutzung, Potentiale/Entwicklungs- perspektiven und Schwächen/Entwicklungshindernissen:
STADTTEIL OLBERNHAU – TEILGEBIET ZENTRUM (Zöblitzer Straße/Rudolf-Breitscheid-Str./Bahnlinie/Gerbergasse/Freiberger Straße) - kleines gründerzeitliches Stadtzentrum mit dichter drei- bis vierge- schossiger Karreebebauung - neben dem Wohnen als Hauptfunktion Einlagerungen von Verwal- Baustruktur/ tungs-, Bildungs- und Geschäftseinrichtungen (Fußgängerzone) Funktion/Nutzung - denkmalgeschütztes Rittergut mit Stadtpark als musealer und kultu- reller Erlebnis- und Aufenthaltsbereich - Schnittstelle Bahnhof/Busbahnhof - über Sanierungsmaßnahmen haben der Erhalt und die Sicherung des Wohnstandortes begonnen - gute Infrastruktur vorhanden (Einkaufen, Verwaltungseinrichtungen, medizinische Einrichtungen, Bildungs- und Kinderbetreuungseinrich- Potentiale/ tungen, ÖPNV) Entwicklungs- - Rittergutsbereich mit Museum, kulturellen Einrichtungen und Biblio- optionen thek - Stadtpark - Standorte Theater und Ballhaus Tivoli - Schnittstelle Bahn/Bus - gering ausgeprägte Zentrumswirkung durch begrenzte dichtere Bebauung - trotz Sanierung noch hohe Leerstände, teilweise Komplettleerstän- de entlang der Haupterschließungsstraßen Schwächen/ - Vielzahl von Industrie- und Gewerbebrachen ohne Nachnutzungs- Entwicklungs- chance hindernisse - teilweise nicht durchgängig öffentlich zugängliches Flöhaufer - hohe Verkehrsbelastung bedingt teilweise geringe Wohnqualität und Aufenthaltsfunktion, ungenügende Gestaltung des Bahnhofes und der umgebenden Flächen
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STADT OLBERNHAU SEKo-SUO „STADTZENTRUM“ UND „HAINBERG“ 2 Gesamtstädtische Situation ______
STADTTEIL OLBERNHAU – TEILGEBIET HAINBERG/RUNGSTOCK (östlich Zöblitzer Straße/südlich Bahnlinie) - überwiegende Wohnnutzung - viergeschossige industrielle Wohnungsbauten Finkenaue (bis 1983) Baustruktur/ - viergeschossige industrielle Wohnungsbauten Hainberg (nach 1984) Funktion/Nutzung - Eigenheimbebauung der 1970er Jahre - vereinzelt kleine gewerbliche Einrichtungen Potentiale/ - Wohnstandort ohne Lärm und Erschließungsprobleme Entwicklungs- - Finkenaue bevorzugter Wohnstandort optionen - zur Zeit nicht genutzte Fläche Sägewerk Schwächen/ - Wohngebiet Hainberg mit höchsten Leerständen im Neubaube- Entwicklungs- reich hindernisse - Überschwemmungsbereiche des Rungstockbaches
2.2 Übergeordnete räumliche Planungen 2.2.1 Ziele und Grundsätze der Raumordnung im Landesentwicklungsplan
ZENTRALITÄT Die Stadt Olbernhau ist in der aktuellen Fassung des Landesentwicklungsplanes (LEP 2003) nicht als Mittelzentrum ausgewiesen. Entsprechend den Anpassungen ist es im Regionalplan Chemnitz-Erzgebirge als Grundzentrum ausgewiesen, für die folgende Zielaussagen gelten: - Grundzentren sind in den Regionalplänen zur Ergänzung der Ober-/Mittelzentren - übergemeindliche Versorgungs- und Dienstleistungszentren - mindestens 15.000 Einwohner im Verflechtungsbereich innerhalb des Verdichtungs- raums und mindestens 7 000 Einwohner im Verflechtungsbereich (bei mindestens 3.000 Einwohnern im Zentralen Ort) im ländlichen Raum - ÖPNV- Knotenpunkt und - breitgefächertes sowie herausgehobenes Arbeitsplatzangebot (über 250 sozialver- sicherungspflichtige Arbeitsplätze im Ort je 1.000 Einwohner oder über 2.000 sozial- versicherungspflichtige Arbeitsplätze absolut im Verdichtungsraum bzw. über 1.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze absolut im ländlichen Raum Da die Kriterien (im Verflechtungsbereich des ländlichen Raumes mindestens 7.000 Einwohner und im Zentralen Ort mindestens 3.000 Einwohner, Arbeitsplatzangebot u.a.) erfüllt sind, wird Olbernhau als Grundzentrum ausgewiesen werden. Es hat damit übergemeindliche Versorgungs- und Dienstleistungsfunktionen zu erfüllen.
RAUMKATEGORIE Die Stadt Olbernhau ist dem ländlichen Raum zugeordnet, für den verschiedene Zielaussagen vorgegeben sind: - Die dezentrale Siedlungsstruktur des ländlichen Raumes ist durch die funktionale Stärkung seiner Zentralen Orte und die Verbesserung ihrer Erreichbarkeit zu festigen. - Im ländlichen Raum sollen die Land- und Forstwirtschaft, die gewerbliche Wirtschaft sowie der Tourismus als wichtige Wirtschaftsfaktoren erhalten und gestärkt werden. - Im ländlichen Raum sollen außerhalb der Siedlungsflächen große unzerschnittene Freiflächen erhalten werden.
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2.2.2 Ziele und Grundsätze der Raumplanung im Regionalplan Regionalplan Chemnitz–Erzgebirge, 1. Gesamtfortschreibung 2008
Die überfachlichen und fachlichen Ziele des LEP wurden im Regionalplan Chemnitz- Erzgebirge, Fortschreibung 2008, durch differenzierte Grundsatzzielaussagen vertieft und präzisiert. In ihm werden für die Stadt Olbernhau und ihr Territorium die folgen- den Aussagen und Festlegungen getroffen:
ACHSEN Die Stadt Olbernhau wird von der überregionalen Verbindungsachse Berlin – Dessau – Leipzig – Chemnitz – Chomutov/Komutau – Praha/Prag berührt.
Als regionale Achsen außerhalb der Überregionalen Verbindungsachsen des LEP sind ausgewiesen: n) Annaberg-Buchholz – Mildenau – Marienberg – Zöblitz – Olbernhau – Sayda – Rechenberg-Bienenmühle – Frauenstein – (Dippoldiswalde) – (Dresden) p) Olbernhau – Seiffen – Deutscheinsiedel – (Litvínov/Leutensdorf) – (Most/Brüx)
TRANSNATIONALE UND GRENZÜBERGREIFENDE ZUSAMMENARBEIT Ausgehend von der Grenzlage der Stadt Olbernhau soll die Stadt das Ziel verfolgen, bei Vorliegen kommunaler partnerschaftlicher Interessen grenzüberschreitende Kon- zepte gemeinsam zu erstellen und umzusetzen.
RÄUME MIT BESONDEREM LANDESPLANERISCHEM HANDLUNGSBEDARF Nach der Festlegungskarte 5 gehört die Stadt Olbernhau zum grenznahen Gebiet.
REGIONALE FREIRAUMSTRUKTUR Die Stadt Olbernhau gehört zur Region Erzgebirge und hat dabei Anteil am unteren und oberen Mittelerzgebirge. Dementsprechend sind für sie die Leitbilder des Unte- ren Erzgebirges sowie Oberen Erzgebirges verbindlich.
Nach Ausweisung der Karte 10 des Regionalplanes gehört Olbernhau zum Flusssys- tem der Zschopau und ist somit ein Gebiet mit gesamtstaatlicher repräsentativer Na- turschutzbedeutung. Ferner befinden sich im südlichen Gemeindegebiet und ent- lang der Flöha Gebiete der Fauna-Flora-Habitat Richtlinie 92/43/EWG.
Auf dem Territorium der Stadt Olbernhau befinden sich nach der Karte 9 (Regional- bedeutsame landschaftsprägende Erhebungen) mit Nr. 59 der Rungstockhang und Nr. 61 der Sophiensteinrücken.
In der Karte 2 (Raumnutzung) des Regionalplanes sind Grünzäsuren im Bereich west- lich und nordöstlich von Reukersdorf festgesetzt.
Vorbehaltsgebiete für Natur und Landschaft: - gesamter Bereich außerhalb der Bebauung ohne die Bereiche Reukersdorf/Klein- neuschönberg und südlich der Bahntrasse/westlich der Zöblitzer Straße
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Vorranggebiet für Natur und Landschaft: - zwischen Blumenau und Reukersdorf/Kleinneuschönberg - nordöstlich von Olbernhau - südöstlich und südlich von Olbernhau
Landschaftsbild/Landschaftserleben: - gesamter Bereich außerhalb der Bebauung ohne die Bereiche Reukersdorf/Klein- neuschönberg - Vorbehaltsgebiete Hochwasserschutz/Überschwemmungsbereich im Freiraum - Bereiche der Flöha und Natzschung außerhalb der Bebauung - Vorbehaltsgebiet Kaltluft - südwestlich von Olbernhau, Bereich Hüttengrund, nordöstlich Reukersdorf - Bereich Dörfel – Gewerbegebiet – Rothenthal
2.2.3 Regionale Entwicklungskonzepte
Regionale Entwicklungskonzepte unter Mitwirkung anderer Gemeinden liegen für die Stadt Olbernhau nicht vor. Ein Integriertes ländliches Entwicklungskonzept (ILEK Mittle- res Flöha- und Zschopautal) wurde gemeinsam mit elf umliegenden Gemeinden er- stellt.
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2.3 Städtische Planungen 2.3.1 Flächennutzungsplan (FNP)
Seit dem Aufstellungsbeschluss aus dem Jahre 1991 befindet sich der Flächennut- zungsplan (FNP) in Bearbeitung. Im Bearbeitungsprozess machten sich Anpassungen an neue Ziele und Entwicklungen sowie durch die Eingemeindungen erforderlich. Mit Stadtratsbeschluss Mitte 2006 besitzt die Stadt einen vom Stadtrat beschlossenen Entwurf des FNP. Er wurde am 29. April 2008 mit Auflagen genehmigt. Er bildet als vorbereitende Bauleitplanung die Grundlage für die weitere städtische Entwicklung.
2.3.2 Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (SEKo 2007)
Im Ergebnis der Analyse und den festgelegten Entwicklungsstrategien kommt das SEKo 2007 für die Gesamtstadt zu folgender Zusammenfassung:
„Die Kernaussagen des Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes ergeben sich aus dem weiter anhaltenden demographischen Wandel, der daraus resultierenden Wohnungsprognose sowie wirtschaftlichen Entwicklung und allen Bereichen des sozi- alen Zusammenlebens. Die Bevölkerungsprognose der Stadt Olbernhau deutet langfristig (2020) auf einen Bevölkerungsrückgang von etwa 1.600 EW hin. Als Folge muss zukünftig mit einem erhöhten Wohnungsleerstand, eventuellen Mindernutzungen von Einrichtungen und fehlenden Fachkräften gerechnet werden. Das erarbeitete SEKo stellt in der Zusammenarbeit von Fachbehörden, politischen Entscheidungsträgern und Bürgern ein Konzept dar, mit welchem auf diese Prozesse reagiert werden soll. Alle Maßnahmen zielen darauf hin, den Bevölkerungsrückgang zu minimieren, den Einwohnern eine attraktive Stadt zu erhalten und Arbeitsplätzen zu schaffen bzw. zu sichern. Der Erhalt und die Attraktivitätssicherung des urbanen Stadtkerns [haben] dabei wei- terhin oberste Priorität. Hier wird sich deshalb auch zukünftig eine große Anzahl von Maßnahmen konzentrieren. Neben weiterer Sanierung, Grüngestaltung und Grün- vernetzung kommt in diesem Zusammenhang der weiteren Beseitigung von Brach- flächen eine besondere Bedeutung zu. Der quantitative Angleich an die sinkende Nachfrage im Wohnungsbereich soll durch Abrisse in den Randlagen und mittel- bis langfristig in den Standorten des in- dustriellen Wohnungsbaues entsprechend der Bevölkerungsentwicklung erfolgen. Ziel ist es sowohl für Familien mit Kindern als auch für die steigende Anzahl an älteren Bürgern bedarfsgerechten Wohnraum anzubieten.“ (SEKo 2007, S. 101)
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Aus den Kernaussagen und Zielen der Fachkonzepte wurden folgende Schwerpunkt- themen für die zukünftige gesamtstädtische Entwicklungsstrategie abgeleitet (SEKo 2007, S. 92): - Schaffung von guten Voraussetzungen für die Ansiedelung von Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleistung unter Beachtung der Tourismusfunktionen - weitere Sanierung der Wohnsubstanz im Zentrum und den zentrumsnahen Wohnbe- reichen um Voraussetzungen für eventuell erforderliche Umzüge zu schaffen - Rückbau von nicht mehr marktfähigem Wohnraum unter städtebaulichen und denkmalpflegerischen Gesichtspunkten, verbunden mit Neuordnung der Flächen zur Erhöhung der Attraktivität - Reduzierung des Wohnungsbestandes in den Gebieten Hainberg und Neuer Weg, angepasst an die Bevölkerungs- und Leerstandsentwicklung - Sicherung der Einrichtungen der Daseinsvorsorge um Familien neben Arbeits- und Wohnbedingungen optimale Voraussetzungen für das Leben in der Stadt zu schaf- fen - Sicherung der kulturellen und sportlichen Angebote - Zusammenschlüsse mit Nachbargemeinden damit Verwaltungsdienstleistungen gebündelt realisiert werden können (Erhöhung von Zuwendungen bei gleichzeitiger Reduzierung von Kosten) - Vernetzung von Grünflächen und Schaffung von Flächen mit Aufenthaltsfunktionen - Schaffung eines weitestgehend durchgängig erlebbaren und zugängigen Grünbe- reiches entlang der Flöha - Sanierung des Straßennetzes und Ausbau des Rad- und Wanderwegenetzes
2.3.3 Leitbild
Mit dem Stadtratsbeschluss Nr. 65/05 vom 28. April 2005 wurde das zukünftige Leitbild betätigt. Das Leitbild der Stadt Olbernhau umfasst sechs Faktoren, welche die heuti- ge Stadtentwicklung beeinflussen. Die sechs Punkte umfassen den Kulturraum des Erzgebirges, die Tradition der Spielzeugherstellung, den Tourismus, die Natur, das Nachbarland Tschechische Republik und nicht zuletzt die Wirtschaft.
OLBERNHAU LIEGT INMITTEN DES ERZGEBIRGES Wir sind stolz auf die gemeinsame Geschichte und Tradition des Erzgebirges, die uns verbindet. Die Zukunft liegt in unseren Händen – gemeinsam mit anderen Städten und Gemeinden des Erzgebirges. Dabei suchen wir Kontakte, knüpfen und pflegen Netzwerke über die Stadtgrenzen hinaus.
OLBERNHAU IST SPIELZEUGLAND In Olbernhau kann man Tradition und Gegenwart der Spielzeugherstellung erfahren, Unternehmen kennen lernen und ihre Produkte vor Ort erwerben. Wir pflegen das Drechseln und die damit verbundenen Herstellungsformen als Verfahren, die eng mit unserer Region verbunden sind. Wir wollen diese Tradition anschaulich und erlebbar in Olbernhau als erzgebirgisches Drechselzentrum erhalten. Als Spielzeugland sind wir insbesondere für Kinder und Familien ein attraktiver Urlaubsort.
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OLBERNHAU IST EIN TOURISTISCHER ANZIEHUNGSPUNKT Im Spielzeug- und Weihnachtsland heißen wir die Besucher unserer Stadt ganzjährig willkommen. Unseren Gästen bieten wir das historische Saigerhüttengelände mit dem Althammer. Mit dem hier hergestellten Kupferblech wurden Dächer berühmter Ge- bäude, z.B. der Peterskirche in Rom gedeckt. Im Stadtzentrum laden die 1590 ge- weihte Stadtkirche und das Museum im ehemaligem Rittergutsgelände die Besucher ein. Weithin sichtbar überragt die Bergkirche von Oberneuschönberg das große und schöne Olbernhauer Tal.
OLBERNHAU LEBT IN UND MIT DER NATUR Olbernhau ist die Stadt der sieben Täler, eingebettet in die großzügige Landschaft des Erzgebirges. Dieser Naturreichtum begründet die Lebensqualität und Attraktivität der Stadt und Region für ihre Einwohner, Erholungssuchende und sportlich Aktive gleichermaßen. Zur Erhaltung der Schönheit unseres Erzgebirges gehen wir sorgsam mit den uns anvertrauten Schätzen der Natur um und prüfen unsere Aktivitäten auf deren nachhaltig positive Wirkung auf die Umwelt.
OLBERNHAU SCHLÄGT EINE BRÜCKE ZU TSCHECHIEN Unsere Stadt bildet eine wichtige Brücke in die Nachbarregion Tschechiens. Diese Brückenfunktion wird sowohl auf wirtschaftlicher als auch auf kultureller Ebene belebt und ausgebaut. Wir fördern den Austausch in der Grenzregion und schaffen Mög- lichkeiten für Kontakte und Begegnungen zwischen Deutschen und Tschechen.
OLBERNHAU – EIN WIRTSCHAFTSSTANDORT MIT INNOVATIVER VERGANGENHEIT UND ZUKUNFT Olbernhau war von jeher ein innovativer Wirtschaftsstandort und Produktionsstätte hochwertiger und moderner Produkte. Das beweisen u.a. die Kompetenzen Olbern- haus im Möbelbau oder des ersten Elektrizitätswerks im Königreich Sachsen, welches 1891 in Olbernhau errichtet wurde. Olbernhau bietet heute Investoren auch deshalb günstige Standortbedingungen, weil mit dem Fleiß, der Flexibilität und dem Erfin- dungsreichtum der Menschen immer gerechnet werden kann.
Mit der Aufstellung des Leitbildes wurde ein Slogan bzw. ein Leit- spruch der Stadt erstellt:
OLBERNHAU – DAS SPIELZEUGLAND IM ERZGEBIRGE
Als Identifikationssymbol wird neben dem Olbernhauer Wappen das „Olbernhauer Reiterlein“ als Bildmarke verwendet.
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STADT OLBERNHAU SEKo-SUO „STADTZENTRUM“ UND „HAINBERG“ 3 Demografische Entwicklung ______3 Demografische Entwicklung 3.1 Bevölkerungsentwicklung seit 1990
Die in den folgenden Abschnitten durchgeführten Berechnungen und Vergleiche zur Bevölkerungsentwicklung (1990-2010) für die Stadt Olbernhau basieren auf den Da- ten des Statistischen Landesamtes Sachsen, teilweise ergänzt durch die Angaben des Einwohnermeldeamtes der Stadt.
In der Bevölkerungsentwicklung spiegelt sich abhängig von der generellen Entwick- lung im Land stets die wirtschaftliche und soziale Entwicklung einer Gemeinde wider, so auch in Olbernhau. Die demografische Entwicklung wird dabei im Wesentlichen durch die Faktoren der natürlichen Bevölkerungsentwicklung (Geburten/Sterbefälle) sowie der Wanderungen (Zuzug/Wegzug) über die Stadtgrenzen bestimmt.
Betrachtet man die historische Bevölkerungsentwicklung ab 1834, so sind drei Haupt- phasen abzulesen. Bis zum ersten Weltkrieg gab es eine starke Bevölkerungszunahme in der Stadt, insbesondere aber zwischen den Jahren 1890 und 1910. Davon profitier- ten nicht nur die Kernstadt Olbernhau, sondern auch die in späteren Jahrzehnten eingemeindeten Dörfer. In den 1920er und 1930er Jahren blieb die Bevölkerung weitgehend konstant, bis sie 1950 durch starke Zuwanderung einen Bevölkerungs- höhepunkt erreichte (15.961 ohne bzw. 18.127 mit den heutigen Stadtteilen Blu- menau und Rothenthal). Seitdem unterliegt die Einwohnerzahl einem konstanten Rückgang, sodass Olbernhau inzwischen nicht mehr weit von der Hälfte der 1950er Bevölkerungsspitze entfernt ist, was in etwa der Einwohnerzahl von 1890 entspricht. Die Bevölkerungsabnahme nach dem Jahr 2000 hat sich im Vergleich zu den voran- gegangenen Jahrzehnten leicht verstärkt.
Abbildung 1 Historische Bevölkerungsentwicklung 1834-2010
20000 18127 18000 16316 16345 15202 16000 14534 14812 14000 13046 11905 12000 9600 9936 10000 8000 5995 6000 4085
4000
2000
10004 10297 11133 15961 14347 11703 11905
3550 6206 9681 9936 0 2362 1834 1871 1890 1910 1925 1939 1946 1950 1964 1990 2000 2010
Olbernhau Niederneuschönberg Oberneuschönberg Blumenau Rothenthal
Quelle: Digitales historisches Ortsverzeichnis von Sachsen (http://hov.isgv.de/Olbernhau, 27.07.2011), Wert für 2010: Statistisches Landesamt Sachsen
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Abbildung 2 Bevölkerungskurve Olbernhau und Ortsteile 1834-2010
20000 18000 16000 14000 12000 10000 8000 6000 4000 2000
0
1880 1940 1830 1840 1850 1860 1870 1890 1900 1910 1920 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010
Quelle: Digitales historisches Ortsverzeichnis von Sachsen (http://hov.isgv.de/Olbernhau, 27.07.2011), Werte seit 1990: Statistisches Landesamt Sachsen
Die aktuelle Bevölkerungsentwicklung seit 1990 zeigt folgendes Bild:
Abbildung 3 Einwohnerentwicklung im Zeitraum 1990 bis 2010
Einwohnerzahl Frauen (15 bis 40 Jahre) 20.000 4.000
17.500 3.500
15.000 3.000
12.997
12.669
12.650
12.608
12.523
12.412
12.255
12.190
12.079
11.959
11.810
11.591
11.405 11.284
12.500 11.096 2.500
10.882
10.716
10.535
10.362
10.100
9.936
10.000 2.000
2.421
2.391
2.388
2.381
2.363
2.340
2.294
2.286 2.286
2.278
2.239
7.500 2.155 1.500
2.057
2.028
1.984
1.892
1.799 1.677
5.000 1.585 1.000
1.467 1.378 2.500 500
0 0
1990 2007 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2008 2009 2010 Einwohnerzahl Olbernhau Frauen (15 bis 40 Jahre)
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen
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Der in der Abbildung erkennbare Rückgang um etwa 43 % bei Frauen in der Alters- gruppe von 15 bis 40 Jahren (im gebärfähigen Alter) verdeutlicht eine Ursache für den Bevölkerungsrückgang seit der Wiedervereinigung. Andere Gründe, die im Wei- teren näher erläutert werden, sind das höhere Alter der Erstgebärenden (das die sich wandelnden Einstellungen gegenüber Kindern und Familie widerspiegelt), der kon- stant hohe Sterbeüberschuss von etwa 80 bis 90 Personen pro Jahr und die vermehr- ten Fortzüge, vor allem in den Jahren 1990/1991 und ab dem Jahr 1999. Letzteres ist nicht zuletzt der wirtschaftlichen Entwicklung geschuldet, die vor allem jungen Men- schen oft nur einen begrenzten Entwicklungshorizont bietet. Diesem Umstand versucht die Stadt Olbernhau mit dem Erhalt und der Schaffung von Arbeitsplätzen entgegenzuwirken. Im Zeitraum zwischen 2007 und 2010 konnte der Pendlersaldo so positiv beeinflusst werden, dass er sich nahezu halbierte. Wäh- rend im Jahre noch 269 mehr Arbeitskräfte zur Arbeit auspendelten als einpendelten waren es 2010 nur noch 129 Arbeitskräfte. Dies zeigt erste Auswirkungen der Bemü- hungen. Generell ist aber davon auszugehen, dass der demografische Trend weiter anhält, da eine grundlegende Veränderung der wirtschaftlichen und gesellschaftli- chen Entwicklung nicht abzusehen ist.
Die Bevölkerungsentwicklung im regionalen Vergleich (Abbildung 4) zeigt, dass der Bevölkerungsrückgang zwar dem allgemeinen Trend folgt, sich aber etwa seit der Jahrtausendwende stärker vollzieht als im Erzgebirgskreis und im Freistaat Sachsen. Während der Verlust im Freistaat und im Landkreis in der Relation von 1990 bis 2010 nur 13,1 % bzw. 19,4 % beträgt, liegt er in der Stadt Olbernhau bei 23,6 % der Einwoh- nerzahl. Mit diesem Wert liegt die Stadt durchaus im Durchschnitt vergleichbarer Städte im Erzgebirgsraum (vgl. Marienberg -22,6 %, Zschopau -29,6 %, Flöha -25,1 %, Altenberg -23,3 %, Lengefeld mit Pockau -19,6 %).
Abbildung 4 Einwohnerentwicklung 1990 bis 2010 im Vergleich
Prozent
100
100,0
95 92,7
90
86,9
91,3
85
90,9 80,6 80
75 76,4
70
2000 2005 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2001 2002 2003 2004 2006 2007 2008 2009 2010
Einwohnerzahl Olbernhau Erzgebirgskreis Freistaat Sachsen
Quelle: Statistisches Landesamt
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NATÜRLICHE BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG Nach dem Rückgang der Geburtenzahlen zu Beginn der 1990er Jahre mit einem Tiefststand im Jahr 1992 haben sich diese im vergangenen Jahrzehnt auf einem nied- rigeren Niveau von ca. 70 Geburten jährlich einigermaßen stabilisiert. Die Sterbefälle liegen weiterhin konstant auf ein Niveau zwischen 140 und 170 Personen.
Abbildung 5 Geburten und Sterbefälle 1990 bis 2010
Personen
300
208
211
187
179
200
168
167
165
164
162 162
160 160
157
156
152
151 151
148
146 146
144
95
91
85
78
77
75 75
100
132
69 69
68
66 66
64
62
61
59
58
57
54 51
0
2000 2005 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2001 2002 2003 2004 2006 2007 2008 2009 2010
Geburten Sterbefälle
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen
Aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung und der im Vergleich zum Zeitraum vor der Wiedervereinigung stark zurückgegangenen Geburtenzahlen entwickelt sich zunehmend eine Überalterung der Bevölkerung (Abbildung 6). Dies wird insbeson- dere am geringeren Anteil von Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren an der Gesamtbevölkerung deutlich. Betrug sie im Jahre 1990 noch 18,5 % so ist sie im Jahre 2010 auf 10,1 % gefallen. Nach einem Tiefpunkt bei der Anzahl der unter Sechsjähri- gen (1996) hat sich deren Zahl nur leicht erhöht. Gleichzeitig nahm der Anteil der über 65-Jährigen von 17,9 % im Jahr 1990 auf 28,3 % im Jahr 2010 zu. Insgesamt ist die Zahl der Über-40-Jährigen seit 1900 nahezu konstant, während sich die der Unter-40- Jährigen fast halbiert hat.
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Abbildung 6 Einwohnerentwicklung nach Altersgruppen 1990 bis 2010
Personen
15.000
14.000
12.997
12.669
12.650
12.608
13.000 12.523
12.412
12.255
12.190
12.079
11.959
11.810
11.591
12.000
11.405
11.284
2326 11.096
10.882
2313
2297
10.716
2336
2394
10.535
11.000 2418
10.362
2406
2416
2417
10.100
2472
9.936
2494
2535
10.000
2559
2638
2676
2743
2811
9.000
2803
2828
2830
4060
2812
4101 4121
8.000 4100
4065
4050
4078
4091
4121
4100
7.000 4105
4054
4051
3999
3971
6.000
3933
3890
3899
3863
3845
2676
5.000 3840
2572
2605
2612
2614
2573
2510
2472
2418
4.000 2333
2251
2150
2098
2053
1979
3.000 1890
1529
1786
1366
1714
1421
1655
1446
1436
1542
1457
1490
1445
1483
1498
1544
2.000 1536
1550
1485
1454
1410
1480
1350
1234
1498
1135
898
792
1031
1506 1488
1.000 1453 1459
1444 883 1345 786 1235 721 633 1128 569 1017 561 573 571 570 596 926 816 703 626 561
0 455 372 383 390 382 407 419 426 419 427 405 426 411 414 415 406
1996 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
bis 6 Jahre 6 bis 15 Jahre 15 bis 25 Jahre 25 bis 40 Jahre 40 bis 65 Jahre über 65 Jahre gesamt
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen
Folge dieser Gesamtentwicklung ist ein negativer Saldo in der Relation Geburten- Sterbefälle. Sie deutet damit tendenziell auf eine weitere Zunahme der Überalterung der Bevölkerung in der Stadt Olbernhau hin. Aufgrund des Nachrückens der gebur- tenschwachen Jahrgänge und des Umstandes des höheren Alters bei der Erstgeburt ist in den kommenden Jahren mit einem neuerlichen Geburtenrückgang zu rechnen. Dies wird wiederum zu einer weiteren Verschlechterung des Anteils von Kindern und Jugendlichen gegenüber dem der Senioren über 65 Jahren führen. Diese Entwicklung macht deutlich, dass sich neben der gezielten Schaffung von gu- ten Bedingungen für den Verbleib der jungen Generation in der Stadt auch im Be- sonderen auf die umfassenden Bedürfnisse der wachsenden Zahl von Einwohnern in der Altersgruppe der 40-60Jährigen eingestellt werden muss.
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WANDERUNGSBEWEGUNGEN Der zweite Faktor, der neben der natürlichen Bevölkerungsentwicklung den demo- grafischen Trend beeinflusst, ist das Wanderungsverhalten. Dieses stellt sich im glei- chen Zeitraum folgendermaßen dar:
Abbildung 7 Fortzüge und Zuzüge 1990 bis 2010
Personen
800
696 659
700
558
538
600
504
500
475 475
639
473
472
461
455
500
589
414
413
413
402
399
375
365
520
347
400 327
446
412
394
300 394
374
368
367
353
352
341
334
319 319
200 287
284
271 243
100 209
0
2000 2005 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2001 2002 2003 2004 2006 2007 2008 2009 2010
Zuzüge Fortzüge
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen
In Auswertung der Wanderungsbewegung kann festgestellt werden, dass nach ei- nem bedeutenden Abwanderungsüberschuss 1990 und 1991 das Wanderungssaldo über viele Jahre weitgehend ausgeglichen verlief. Erst ab 1999 ging, vor allem durch eine schlagartige Erhöhung der Fortzüge, die Entwicklung wiederum in Richtung ei- nes Abwanderungsüberschusses. In den letzten zehn Jahren gab es immer deutlich weniger Zuzüge als Fortzüge.
Olbernhau hat eine vergleichsweise hohe Quote bei den Fortzügen jenseits der sächsischen Landesgrenzen.
Aus der Abbildung 7 ist zu erkennen, dass die Abwanderung der ersten Jahre nach der Wiedervereinigung über die Stadt- und Kreisgrenze, in den meisten Fällen ins Alt- bundesgebiet sehr hoch war. In den Jahren danach, bis etwa 1998, stabilisierte sich die Entwicklung und die Menschen verzogen zwar aus der Stadt und dem Kreis, blie- ben aber in Sachsen. Danach setzte wieder der Trend zur Wanderung über Sachsen hinaus ein, welcher aber langsam nachlässt. Auch diese Grafik spiegelt den allgemeinen Trend wider. Nach der Wiedervereini- gung verließen viele Menschen die neuen Länder. Die positive Aufbruchsstimmung Mitte der 1990er Jahre stoppte diesen Prozess. Seit Ende der 90er Jahre verlassen auf Grund von fehlenden Arbeits- und Ausbildungsplätzen wieder mehr Menschen die neuen Länder. Interessanterweise findet sich, wiewohl in geringerem Maße, diese Tendenz der Fern- wanderung auch auf der Seite der Zuwanderungen: Auch hier liegen die Zuzüge von außerhalb der Landesgrenze höher als bei vergleichbaren Städten.
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Abbildung 8 Fortzüge 1990, 1995 bis 2010
Anteil Fortziehender Fortziehende
100% 2.000
34,7 54,9 47,1 50,2 47,2 45,3 43,3 52,1 41,1 44,3 33,2 30,5 90% 60,8 1.800
80% 1.600
70% 1.400
60% 1.200
50% 23,7 1.000
31,2
37,5
24,6
23,9
40% 28,8 800
27,4
21,7
23,8
18,2
24,0 30% 25,4 600 18,1 375 659 558 347 20% 504 400
475 475 472 473 461 414 455
402
10% 200
21,1 41,6 26,9 29,0 25,8 31,2 30,7 27,9 22,6 34,3 28,4 35,6 32,0
0% 0
1990 1995 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
innerhalb Kreis außerhalb Kreis, innerhalb Sachsen außerhalb Sachsen gesamt
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen
Abbildung 9 Zuzüge 1990, 1995 bis 2010
Anteil Zuziehender Zuziehende
100% 2.000
36,6 59,1 46,1 44,4 34,5 41,0 34,0 45,7 32,6 35,7 21,8 24,4 90% 21,8 1.800
80% 1.600
70% 1.400
20,2
24,0
60% 1.200
32,7
16,7
16,1
25,1
50% 19,7 1.000
13,9
25,1
12,2
16,8 14,8
40% 800
30% 14,3 446 600 374 412 394 368 589 341 352 319 319
20% 243 284 271 400
10% 200
58,0 38,2 26,7 39,1 38,8 49,3 45,1 49,3 42,0 42,3 44,5 45,4 51,7
0% 0
1990 1995 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 innerhalb Kreis außerhalb Kreis, innerhalb Sachsen außerhalb Sachsen gesamt
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen
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Betrachtet man die Migration, also die Zu- und Fortzüge strukturiert nach Altersgrup- pen, erkennt man, dass nach wie vor in der Altersgruppe der 15-Jährigen bis 40- Jährigen die Fortzüge stattfinden. Naturgemäß sind dies die Altersgruppen, in denen sich Ausbildung, Arbeitsplatzsuche, Familiengründung und Eigentumsbildung vollzie- hen. Das bedeutet, dass die Stadt weiterhin alle Anstrengungen unternehmen muss, um für diese Altersgruppe günstige Entwicklungsbedingungen zu schaffen. Nur so kann langfristig die Abwanderung gemildert, die Zuwanderung gefördert und auch die natürliche Bevölkerungsentwicklung weiter „positiv“ im Sinne geringeren Rück- gangs beeinflusst werden.
Abbildung 10 Saldo Geburten/Sterbefälle und Zuzüge/Fortzüge 1990 bis 2010
Personen
200 147
100
40
19
18
1
19
-
29
31
32
-
-
-
0
57
57
-
-
61
70
76
65
76
-
-
77
80
83
82
-
-
-
-
85
-
-
-
92
85
-
87
82
-
-
-
-
92
110
-
-
125
-
69
143
-100 -
79
-
-
84
90
90
-
95
-
-
-
101
104
103
109
110
-
-
-
-
-
111
113
132
128
-
-
121
-
-
126
-
232
146
-
-
-
-200 149
171
-
157
-
-
166 166
173
- -
-
182
187
189
-
204
-
-
-
214
-
226
-300 -
263
-
308
- 347
-400 -
1990 2007 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2008 2009 2010
Geburten - Sterbefälle Zuzüge - Fortzüge Saldo
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen
Im Vergleich der Auswirkungen der beiden für die Bevölkerungsentwicklung bestimmenden Faktoren in Abbildung 10 ist festzustellen, dass die Stärke des Bevölke- rungsverlustes vorrangig durch die Wanderungsbewegungen geformt wurde, da hier die größten Schwankungen vorlagen. Die natürliche Bevölkerungsentwicklung verlief demgegenüber weitgehend konstant. Zu Beginn der 1990er Jahre konnten die Wan- derungsgewinne die hohe Sterbe- und niedrige Geburtenrate noch ausgleichen, so ist dies in den vergangenen Jahren immer weniger der Fall gewesen.
In Summe haben die natürliche und die wanderungsbedingte Bevölkerungsentwick- lung ähnlich viel zum Einwohnerrückgang Olbernhaus beigetragen.
Ein Vergleich der Bevölkerungsentwicklung in verschiedenen Bereichen der Stadt ist aufgrund der Datenlage nicht möglich.
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3.2 Bevölkerungsprognose
Die Basis für die Bevölkerungsprognose bildet die 5. Regionalisierte Bevölkerungs- prognose für den Freistaat Sachsen aus dem Jahre 2010. In ihr wird die voraussicht- liche Entwicklung der Bevölkerung im Land Sachsen, den kreisfreien Städten und Landkreisen bis 2025 in zwei Prognosevarianten aufgezeigt. Ergänzend dazu besteht die Möglichkeit, beim Statistischen Landesamt Sachsen diese Einwohnerprognose für größere Gemeinden und Städte errechnen zu lassen. Daraus ergibt sich folgendes Bild für die Stadt Olbernhau:
Abbildung 11 Einwohnerprognose nach Altersgruppen 2015 – 2020 – 2025
0 2.000 4.000 6.000 0 2.000 4.000 6.000
974 Σ 9.460 968 Σ 9.379
5.665 5.589 2015 2015 2.821 2.822
918 Σ 8.892 895 Σ 8.737
5.056 4.924 2020 2020 2.918 2.918
809 Σ 8.340 763 Σ 8.101
4.519 4.334 2025 2025 3.012 3.004
Variante 1 Variante 2
bis 15 Jahre 15 bis 65 Jahre über 65 Jahre
Quelle: Statistisches Landesamt
Betrachtet man die bisherige Bevölkerungsentwicklung der Stadt Olbernhau, so ist festzustellen, dass in etwa seit der Jahrtausendwende ein stärkerer Bevölkerungs- rückgang von durchschnittlich 1,5 % zu verzeichnen war (1990-2000 durchschnittlich 0,9 %). Da es keine gravierenden Anhaltspunkte für eine positivere Entwicklung gibt, kann davon ausgegangen werden, dass sich diese weiter fortsetzen wird. Somit ist eher Prognosevariante 2 mit einem Bevölkerungsrückgang auf 81,5 % im Jahr 2025 gegenüber 2010 anzunehmen. Das entspricht einem weiteren Rückgang um 18,5 % auf rund 8.100 Einwohner.
Aus der Darstellung der prognostizierten Einwohnerentwicklung nach Altersgruppen ist ersichtlich, dass die absoluten Zahlen der Kinder und Jugendlichen leicht und die der Erwachsenen im erwerbsfähigen Alter stark zurückgehen werden. Demgegen- über wird sich der Anteil der Senioren an der Gesamtzahl weiter erhöhen. Die prozen- tualen Werte lassen somit eine Fortsetzung der bisherigen Überalterung der Bevölke- rung erkennen. Dieser Prozess wird Auswirkungen auf alle Bereiche der Entwicklung haben.
Die prognostizierte Entwicklung läuft in der Stadt Olbernhau ähnlich der des Landkrei- ses, aber weiterhin negativer als im Freistaat Sachsen (Abbildung 12 f.). Im Rahmen des weiteren Prozesses der Stadtentwicklung ist es erforderlich, die Bevölkerungsent- wicklung der Stadt Olbernhau stetig genau zu beobachten, um auf Abweichungen von den Prognoseaussagen, sowohl in positiver als auch in negativer Form sofort re- agieren zu können und die weiteren Planungen daran anzupassen.
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Abbildung 12 Einwohnerprognose 2015 – 2020 – 2025 im Vergleich (Basis 1990)
Bevölkerungs- 100 veränderung in Prozent 95 90
85
80
75
70
65
60
55
50 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 Freistaat Sachsen, Var. 2 100,0 95,6 92,7 89,5 86,9 83,4 80,1 76,4 Freistaat Sachsen, Var. 1 100,0 95,6 92,7 89,5 86,9 84,3 81,9 79,1 Erzgebirgskreis, Var. 2 100,0 95,0 91,3 86,1 80,6 75,5 70,6 65,7 Erzgebirgskreis, Var. 1 100,0 95,0 91,3 86,1 80,6 75,9 71,6 67,3 Stadt Olbernhau, Var. 2 100,0 95,5 90,9 83,7 76,4 72,2 67,2 62,3 Stadt Olbernhau, Var. 1 100,0 95,5 90,9 83,7 76,4 72,8 68,4 64,2
Quelle: Statistisches Landesamt
Abbildung 13 Einwohnerprognose 2015 – 2020 – 2025 im Vergleich (Basis 2010)
Bevölkerungs- 135 veränderung 130 in Prozent 125 120 115 110 105 100 95 90 85 80 75 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 Freistaat Sachsen, Var. 2 115,1 110,1 106,7 103,0 100,0 96,0 92,2 87,9 Freistaat Sachsen, Var. 1 115,1 110,1 106,7 103,0 100,0 97,0 94,2 91,0 Erzgebirgskreis, Var. 2 124,1 117,9 113,3 107,3 100,0 93,6 87,7 81,5 Erzgebirgskreis, Var. 1 124,1 117,9 113,3 107,3 100,0 94,2 88,8 83,5 Stadt Olbernhau, Var. 2 130,8 124,9 118,9 109,5 100,0 94,4 87,9 81,5 Stadt Olbernhau, Var. 1 130,8 124,9 118,9 109,5 100,0 95,2 89,5 83,9
Quelle: Statistisches Landesamt
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4 Wohnen 4.1 Wohngebäude- und Wohnraumentwicklung
Entgegen dem negativen Trend in der Bevölkerungsentwicklung, der sich auf der Nachfrageseite auswirkt, blieb der Wohngebäude- und Wohnungsbestand in der Stadt Olbernhau nach einem Anstieg in den 1990er Jahren im vergangenen Jahr- zehnt fast gleich.
Abbildung 14 Einwohner- und Wohnraumentwicklung im Vergleich 1995 bis 2010
16000
14000
12.412
12.255
12.190
12.079
11.959
11.810
11.591
11.405
11.284
11.096 10.882
12000 10.716
10.535
10.362
10.100 9.936
10000
8000
5.913
5.911
5.905
5.900 5.898
5.897
5.895 5.895
5.892
5.888
5.884
5.881
5.877
5.788
5.693 5.632
6000
4000
2.076
2.073
2.070
2.032
2.089
2.086 2.087
2.083
2.076
2.067
2.062 2.049 2000 2.039 0 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Einwohner Wohnungen Wohngebäude
Quelle: Daten Statistisches Landesamt Sachsen
Dass der Wohnungsbestand vor allem in den 1990er Jahren trotz des einsetzenden Rückbaus weiter anstieg, liegt hauptsächlich an der Neubauaktivität im Ein- und Zweifamilienhausbereich. Der Wohngebäude- und Wohnungsbestand, welcher über das Statistische Landesamt auf Basis der Wohnraum- und Gebäudezählung vom September 1995 fortgeschrieben wird, stellt sich 1995 und 2010 wie folgt dar:
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Abbildung 15 Wohnungsentwicklung nach Wohnungsgrößen 1995 bis 2010
Wohnungen
7000
5.913
5.911
5.905
5.900
5.898
5.897
5.895 5.895
5.892
5.888
5.884
5.881
5.877
5.788 5.693
6000 5.632
1629 1647 1655 1668 1669 1678 1681 1687 1696 1701 1703 1704 5000 1548 1583 1622 1688
4000
1757 1784 1788 1810 1806 1808 1808 1805 1799 1794 1790 1790 1792 1792 1791 1793 3000
2000 1895 1892 1938 1980 1987 1983 1983 1989 1986 1974 1972 1960 1962 1962 1958 1965 1000
432 434 440 462 444 442 441 450 448 448 446 439 442 443 443 443 0 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 gesamt 5 Räume oder mehr 4 Räume 3 Räume 1 und 2 Räume
Quelle: Daten Statistisches Landesamt Sachsen*
Der detaillierte Gebäude- und Wohnraumbestand am 31.12.2010 ist der folgenden Tabelle abzulesen:
Tabelle 1 Gebäudebestand 2010
GEBÄUDE- UND WOHNUNGSBESTAND
Bestand an Wohngebäuden am 31.12.2010 2.089 * Bei den Angaben in Tabelle - Darunter mit 1 oder 2 Wohnungen 1.393 1 und Abbildung 15 ist die un- Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden* 5.905 terschiedliche Definition der Anzahl der Wohnräume zu - mit 1 Raum 0 beachten: Beim Statistischen - mit 2 Räumen 443 Landesamt sind 1-Raum-WE Wohnungen, die aus einem - mit 3 Räumen 1.965 Raum bestehen, also keine - mit 4 Räumen 1.793 separate Küche haben. Eine - mit 5 Räumen 1.021 Wohnung mit einem Raum und einer Küche wäre nach - mit 6 Räumen 429 dieser Definition schon eine - mit 7 und mehr Räumen 254 Zweiraumwohnung. Im All- gemeinen wird in der Woh- Wohnfläche 402.500 m² nungswirtschaft Küche und - durchschnittliche Wohnfläche/Wohnung 68,2 m² Bad aber nicht als separater Wohnraum gezählt. - durchschnittliche Wohnfläche/Einwohner 40,5 m²
Quelle: Daten Statistisches Landesamt Sachsen*
Von den 2.089 Wohngebäuden sind ca. zwei Drittel Ein- und Zweifamilienhäuser. Geht man davon aus, dass von diesen jeweils die Hälfte Einfamilienhäuser und die andere Hälfte Zweifamilienhäuser sind, befinden sich in diesem Gebäudesegment ca. 2.090 Wohneinheiten. Das sind etwa 35,5 % des Gesamtwohnungsbestandes, einem ähnlichen Wert wie in vergleichbaren Städten der Region. In den alten Bun-
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STADT OLBERNHAU SEKo-SUO „STADTZENTRUM“ UND „HAINBERG“ 4 Wohnen ______desländern liegt der Anteil von Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern im Ver- gleich dazu bei ca. 52 % des Wohnungsbestandes.
Auffällig sind ein hoher Anteil und eine vergleichsweise starke Zunahme an Wohnein- heiten mit fünf und mehr Räumen, welche in diesem Umfang wohl nicht mehr dem Bedarf der sich verändernden Haushaltsstrukturen entsprechen werden. Sie befinden sich überwiegend im Sektor der Ein- und Zweifamilienhäuser.
Die Umnutzung bzw. Umstrukturierung der Gebäude ist eine notwendige Strategie, den Wohnraum an die sich derzeit vollziehenden Veränderungen in der Haus- haltstruktur (immer mehr junge und ältere Single-Haushalte) anzupassen. Denn gene- rell wird zukünftig die Nachfrage an Vierraumwohnungen zurückgehen und der Be- darf an größeren Zweiraum- und kleineren Dreiraumwohnungen steigen.
Tabelle 2 Entwicklung Wohnfläche pro Wohneinheit und Einwohner 1999-2010
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Anzahl EW 11.959 11.810 11.591 11.405 11.284 11.096 10.882 10.716 10.535 10.362 10.100 9.936 Anzahl WE 5.884 5.888 5.900 5.913 5.911 5.897 5.895 5.877 5.892 5.898 5.895 5.905 Wfl. in m² 396000 398000 399000 400000 400000 400000 400000 399600 401000 401800 401800 402500 Wfl./WE in m² 67,3 67,6 67,6 67,6 67,7 67,8 67,9 68,0 68,1 68,1 68,2 68,2 Wfl./EW in m² 33,1 33,7 34,4 35,1 35,5 36,0 36,8 37,3 38,1 38,8 39,8 40,5
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen
Die Wohnfläche pro Einwohner ist in den letzten 11 Jahren um 7,4 m², das heißt um ca. 0,67 m² pro Jahr gestiegen.
Das Baualter des Wohnungsbestandes zum 30.09.1995 gliedert sich folgendermaßen. Die Daten zum Baualter wurden nach 1995 nicht fortgeschrieben und so der Neubau der letzten zehn Jahre nicht mehr erfasst. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass sich das Verhältnis nicht wesentlich verschoben hat.
Tabelle 3 Baualter der Gebäude und Wohnungen 1995
WOHNGEBÄUDE WOHNUNGEN BAUJAHR Anzahl Prozent Anzahl Prozent bis 1918 952 49,0 % 2.572 35,0 % 1919 - 1948 451 23,2 % 1.021 20,1 % 1949 - 1961 67 3,5 % 225 17,2 % 1962 – 1971 96 4,9 % 397 12,4 % 1972 - 1981 133 6,9 % 272 8,1 % 1982 - 1990 166 8,5 % 601 6,3 % 1991 - 1995 78 4,0 % 207 0,9 % INSGESAMT 1.943 100,0 % 5.295 100,0 %
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen Aus den Daten des Statistischen Landesamtes ist erkennbar, dass ein hoher Anteil von ca. 72 % der Wohngebäude älter als 60 Jahre ist. Allerdings verteilt sich die An-
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STADT OLBERNHAU SEKo-SUO „STADTZENTRUM“ UND „HAINBERG“ 4 Wohnen ______zahl der Wohnungen gleichmäßiger und über alle Altersklassen sodass insgesamt ei- ne gewisse Heterogenität und damit Flexibilität des Wohnungsangebotes vor- herrscht.
Abbildung 16 Wohnungen, Abriss und Neubautätigkeit 1995 bis 2010
120 88 100 64
80 53
60 13 40
20 14 12 12 34 29 6 7 3 7 5 22 12 2 3 1 1 0 4 -6 -3 -1 -6 -5 -1 -9 -20 -13 -13 -25 -29 -40 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Wohnungsneubau in Mehrfamilienhäusern Wohnungsneubau in Ein- und Zweifamilienhäusern Wohnungsabriss
Quelle: Daten Statistisches Landesamt Sachsen
Die Grafik lässt erkennen, dass die Neubautätigkeit zum Ende der 1990er Jahre ab- nahm (Fertigstellung des Geschosswohnungsbaues am Standort Poppsches Gut und in Kleinneuschönberg) und sich nur noch auf den Ein- und Zweifamilienhausbau be- schränkte.
Seit 1999 wurde begonnen, gezielt Wohnungen zurückzubauen (100 innerhalb von 10 Jahren), so dass im Zeitraum 1999 bis 2010 insgesamt mehr Gebäude abgerissen als neu gebaut wurden. Dieser Prozess wird gegenwärtig als noch nicht ausreichend eingeschätzt, da zum bestehenden Leerstand noch ein deutlicher Minderbedarf an Wohnungen durch den Bevölkerungsrückgang hinzukommen wird.
Gegenüber den vom Statistischen Landesamt für die Gesamtstadt ermittelten 111 abgerissenen Wohnungen seit 1995 ermittelte die Stadt selbst aus ihren Unterlagen einen Rückbau von 208 Wohneinheiten von 1999 bis 2011. Der Abriss erstreckte sich auf Einzelgebäude verteilt im gesamten Stadtgebiet und erfasst bisher überwiegend Bebauung vor dem Zweiten Weltkrieg. Aktiv wurden hier sowohl die Großvermieter als auch private Eigentümer. Dieser Gesamtrückbau erfolgte teilweise auch unab- hängig von Städtebaufördermitteln.
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Tabelle 4 Wohngebäuderückbau 1999-2011
OBJEKT WE JAHR STADTTEIL FÖRDERGEBIET EIGENTÜMER Grünthaler Straße 87 3 1999 Olbernhau nein* Stadt An der Bleiche 28 1 1993 Olbernhau nein* Kath. Kirche Tempelweg 6/8 6 1994 Olbernhau nein* privat Tempelweg 12 9 1994 Olbernhau nein* privat Blumenauer Straße 5 3 1999 Olbernhau Rückbaugeb.* Freistaat Krankenhausstraße 2 5 2000 Olbernhau nein* Volkssolidarität Freiberger Straße 6 4 1998 Olbernhau Rückbaugeb.* privat Talstraße 39 8 2000 Rothenthal nein* WWO Talstraße 81 5 2000 Rothenthal nein* WWO Grünthaler Straße 51 2 2002 Olbernhau Rückbaugeb.* privat Talstraße 51 1 2005 Rothenthal nein* privat Talstraße 53 1 2005 Rothenthal nein* privat Neue Straße 8 2 2004 Niederneusch. nein* privat Freiberger Straße 77 4 2004 Niederneusch. nein* privat Niederlochmühle 3 4 2005 Oberneusch. nein* WWO Verlängerter Dörfelweg 5 1 2006 Olbernhau nein* privat Töpfergasse 38 1 2004 Olbernhau Rückbaugeb. privat Töpfergasse 5 8 2004 Olbernhau Rückbaugeb. WWO Stadtgutweg 1/3 12 2004 Olbernhau Rückbaugeb. WG „Glück Auf“ Schlachthofstraße 7/ 6 2004 Olbernhau Rückbaugeb. WG „Glück Auf“ Pockauer Straße 58 Zöblitzer Straße 9/9a 10 2004 Olbernhau Rückbaugeb. WWO Rungstockstraße 63 4 2005 Olbernhau Rückbaugeb. WWO Blumenauer Straße 34 5 2005 Olbernhau Rückbaugeb. WWO Am Werksgraben 9/11 12 2005 Olbernhau Rückbaugeb. WG „Glück Auf“ Am Werksgraben 13/15 12 2006 Olbernhau Rückbaugeb. WG „Glück Auf“ Grünthaler Straße 83 7 2006 Olbernhau Rückbaugeb. WWO Rübenauer Weg 4 3 2006 Olbernhau Rückbaugeb. Privat Am Gessingplatz 1 7 2006 Olbernhau Rückbaugeb. WWO Freiberger Straße 35 4 2005 Olbernhau Rückbaugeb. Adventgemeinde Verlängerter Dörfelweg 6 4 2007 Olbernhau nein* privat Verlängerter Dörfelweg 8 3 2008 Olbernhau nein* privat Zöblitzer Straße 20 3 2008 Olbernhau Rückbaugeb.* privat Zöblitzer Straße 21 4 2008 Olbernhau Rückbaugeb.* privat Grünthaler Straße 164 6 2008 Olbernhau nein* privat Steinbruchweg 9/11 1 2008 Olbernhau Rückbaugeb.* privat Steinbruchweg 7 1 2008 Olbernhau Rückbaugeb.* privat Blumenstraße 1-9/ 2008/ 21 Olbernhau Rückbaugeb. WG „Glück Auf“ Saydaer Straße 12/14 2009 Rübenauer Weg 22 5 2009 Olbernhau Rückbaugeb. WWO Zöblitzer Straße 5 1 2009 Olbernhau Rückbaugeb. privat Töpfergasse 32 1 2009 Olbernhau Rückbaugeb. privat Grünthaler Straße 196 8 2009 Olbernhau nein WWO Am Hainberg 13-16 32 2010 Olbernhau Rückbaugeb. WG „Glück Auf“ Am Hainberg 17-20 32 2010 Olbernhau Rückbaugeb. WWO GESAMT 208 Quelle: Bauamt Stadt Olbernhau, * Abriss nicht über Mittel Stadtumbau Ost gefördert
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4.2 Eigentümerstruktur
Neben der Eigennutzung und der privaten Vermietung wird die Eigentümerstruktur des Wohnungsbestandes der Stadt Olbernhau durch die zwei Großvermieter be- stimmt. Der Anteil an Wohnungen (WE) der einzelnen Vermieter am Gesamtwoh- nungsbestand gliedert sich folgendermaßen:
Tabelle 5 Verteilung des Wohnungsbestandes unter den Eigentümern STAND 11/2011 EIGENTÜMER WE Anteil Wohnwerke Olbernhau GmbH (WWO)* 1.177 19,9 % Wohnungsgenossenschaft e.G. „Glück Auf“ Olbernhau 638 10,8 % private Eigentümer 4.090 69,3 % GESAMTBESTAND 5.905 100,0 %
Quelle: Angaben der Wohnungsunternehmen, Statistisches Landesamt Sachsen, *Stand 6/11
Damit beträgt der Mietwohnungsanteil der beiden Großvermieter 1.815 WE oder 30,7 %. Dieser Anteil erstreckt sich auf Standorte des so genannten industriellen Woh- nungsbaus nach 1960 und bei der Wohnungsbaugesellschaft Olbernhau mbH auch auf Gebäude der anderen Altersklassen.
Von den 4.090 WE der privaten Vermieter befinden sich ca. 2.090 WE in Ein- und Zwei- familienhäusern (ca. 50% EFH und 50% ZFH). Zu den 1.815 Mietwohnungen der Groß- vermieter kommen damit noch ca. 2.000 Mietwohnungen bei privaten Vermietern. Aus diesen Ermittlungen kann man ableiten, dass in Olbernhau von den 5.905 WE ca. 3.815 WE Mietwohnungen und ca. 2.090 selbst genutzte Wohnungen sind.
4.3 Wohnungsleerstand
Nach den Erhebungen der Stadt (unter Mitwirkung der kommunalen und genossen- schaftlichen Eigentümer) im Rahmen des SEKo 2007 wurden ca. 85 komplett leer ste- hende Wohngebäude und ein aktueller Wohnungsleerstand von ca. 774 Wohnun- gen oder 13,1 % ermittelt. Seitdem ist er trotz einiger Rückbauten leicht gestiegen auf geschätzte 15,0 %. Dieser Leerstand betrifft die Eigentümer am Gesamtwohnungsbe- stand wie folgt:
Tabelle 6 Verteilung Leerstand unter den Eigentümern 2011 STAND 11/2011 EIGENTÜMER WE Anteil Anteil gesamt eigen Wohnwerke Olbernhau GmbH (WWO)* 243 4,1 % 22,6 % Wohnungsgenossenschaft e.G. „Glück Auf“ Olbernhau 55 1,0 % 8,6 % private Eigentümer 476 8,1 % 11,6 %
Quelle: Angaben der Wohnungsunternehmen; * Stand 6/11
Der überwiegende Anteil der leer stehenden Wohngebäude ist unsaniert und im Baualter vor 1948 angesiedelt. Der Leerstand ist über das gesamte Stadtgebiet ver- teilt. ______
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4.4 Wohnbauflächenpotentiale
In der Stadt Olbernhau stehen genügend Flächen für den Wohnungsbau zur Verfü- gung. Die Flächenpotentiale sind derzeitig noch nicht ausgelastet und werden in den kommenden Jahren aufgrund des geringeren Bedarfs wohl auch nicht voll- kommen ausgelastet werden. In den Bebauungsplangebieten stehen Wohnbauflä- chen für 50 bis 60 Wohneinheiten für den Wohnungsbau bereit. Unabhängig dieser Potentiale stehen im gesamten Stadtgebiet Lücken zur Verfügung, welche nach § 34 BauGB jederzeit bebaut werden können. Aus diesem Grunde hat die Stadt begon- nene Planungen zur Erweiterung der Siedlungsfläche zurückgestellt und wird keine weiteren Gebiete erschließen.
4.5 Wohnbedarfsprognose, Sanierungs- und Rückbaubedarf
ENTWICKLUNG DES WOHNFLÄCHENBEDARFS Eine entscheidende Größe zur Ermittlung des zukünftigen Wohnungsbedarfs, der Wohnungsnachfrage und nicht zuletzt des Rückbaubedarfs, ist die Haushaltbele- gung. Da vom Statistischen Landesamt keine Zahlen zur Haushaltbelegung in der Stadt Olbernhau ausgegeben werden, muss auf die durchschnittliche Entwicklung im Erzgebirgskreis zurückgegriffen werden:
Abbildung 17 Haushalte und Bevölkerung im Erzgebirgskreis 1995-2010
600 3,0 2,31 2,27 2,25 2,28 2,26 2,23 2,20 2,14 2,10 2,08 2,09 2,06 2,02 2,04 1,99 1,96 400 2,0
Anzahl Anzahl in1.000 200 1,0
385 190 186 430 189 430 191 430 188 428 187 424 188 420 188 413 191 410 193 405 194 403 190 396 190 390 191 187 381 190 377 372 0 0,0 1995199619971998199920002001200220032004200520062007200820092010 Anzahl der Haushalte Bevölkerung in Haushalten Einwohner je Haushalt
Quelle: Daten Statistisches Landesamt Sachsen
Das Verhältnis von Einwohnern je Haushalt ist im Erzgebirgskreis in den Jahren nach 1995 niedriger geworden. Generell wird angenommen, dass sich zudem die Wohn- fläche pro Einwohner zukünftig nicht mehr wie in den letzten Jahren ständig erhöht.
Legt man eine durchschnittliche Haushaltsbelegung mit dem einfachen Ermittlungs- satz 1WE = 1HH zugrunde, so fiel die Anzahl der Einwohner je Wohnung in der Stadt Olbernhau von 1995 bis 2010 von 2,20 auf 1,68. Unter Beachtung des geschätzten Leerstandes von ca. 15 % ergibt sich folgendes Bild: 5.905 WE – 886 WE = 5.019 belegte WE. Nimmt man diese Zahl als Grundlage für die Anzahl der Haushalte entspricht dies einer Haushaltbelegung von 1,98 Einwoh- nern je Haushalt, was geringfügig über den Zahlen des Erzgebirgskreises liegt. ALLGEMEINE AUSSAGEN ZUR ZUKÜNFTIGEN WOHNUNGSNACHFRAGE
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Für die neuen Bundesländer weist die Wohnungsmarktprognose 2025 des Bundesam- tes für Bauwesen und Raumordnung einen deutlichen Rückgang des durchschnittli- chen jährlichen Neubaubedarfs bei Ein- und Zweifamilienhäusern aus. Die Prognose- werte fallen hierbei von etwa 34.000 (2010) auf 12.000 Einheiten (2025). Nimmt man für das Jahr 2025 eine Bevölkerungszahl von 8.100 Einwohnern für die Stadt Olbern- hau an (Prognosevariante 2) und die vom Bundesamt prognostizierten 14 Neubauten je 10.000 Einwohner, so würde dies einen jährlichen Neubaubedarf von etwa elf Wohnhäusern bedeuten. Aufgrund der Lage und der demografischen Situation wird dieser Wert, wie es sich bereits seit den vergangenen Jahren abzeichnet, niedriger liegen.
Diesen Annahmen folgend ist davon auszugehen, dass in den nächsten Jahren ein etwa gleich bleibender Bedarf beim Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern in der Stadt Olbernhau zu erwarten ist. Der Bedarf kann mittelfristig mit den bestehenden Wohnflächenreserven gedeckt werden. Im Bereich des Geschosswohnungsbaus gibt es bereits jetzt keinerlei nennenswerten Bedarf in der Region.
Gemäß einer Prognose zur Haushaltsentwicklung des Statistischen Landesamtes Sachsen (2008) wird es in Sachsen im Durchschnitt zu einer Abnahme der Haushalte zwischen 6,4% und 7,7% kommen. Dabei werden die Drei- und Vierpersonenhaushal- te am meisten schrumpfen.
Für die Zukunft ist davon auszugehen, dass die Veränderung der Haushaltsgrößen und der Haushaltsstruktur durch die weiter zurückgehende Bevölkerungszahl nicht zu einem Mehrbedarf an Wohnungen führt. Hinzu kommt, dass der Wohnungsbestand mit einer hohen Zahl an Vier- und Fünfraumwohnungen häufig nicht mit dem Bedarf der Haushaltsgrößen übereinstimmt. Die Hauptnachfrage wird zukünftig an Zwei- und Dreiraumwohnungen mit einer Größe zwischen 50 und 80 m² bestehen, aber auch an Einraumwohnungen bis 40 m². Dies folgt auch aus der Annahme, dass die Zahl der Single-Haushalte im jungen und älteren Lebensalter zunehmen wird. Entspre- chend der 10. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Bundes (Berech- nungen des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung) wird die Nachfrage- gruppe der Eigentumserwerber (30- bis 40-Jährige) und der Ersthaushaltgründer (20- bis 30-Jährige) bis zum Jahre 2020 prozentual weiter fallen. Die Nachfragegruppe „altersgerechtes Wohnen“ (75 Jahre und mehr) wird im gleichen prozentualen Ver- hältnis steigen.
Bei Stadtbewohnern ist in den letzten Jahren neben der „Stadtflucht“ durch Eigen- tumsbildung in den Randbereichen wieder ein Trend in die Innenstädte zu ver- zeichnen. Die Bewohner bewerten die Qualität der Innenstadt gebildet aus der Kombination Wohnen – gute Versorgung – Arbeiten – Leben zunehmend positiver. Damit bestehen langfristig die Chancen des Schrumpfens vom Rand und zu Gunsten der Mitte bzw. der Stabilisierung der Städte gegenüber kleineren Gemeinden. Diesen Aspekt begreift die Stadt Olbernhau als Chance und wird ihn zur Grundlage ihres Handelns machen. Eine kundenfreundliche also bedarfsgerechte Sanierung des in- nerstädtischen Mietwohnungsbaues sollte von privaten Hauseigentümern und im Besonderen von den beiden Wohnungsunternehmen als Chance für die zukünftige wirtschaftliche Vermarktung ihres Eigentums gesehen werden. Gerade die derzeitige und die zukünftige Generation 50+ möchte so lange wie möglich aktiv und selbstän- dig in ihrem Wohnumfeld leben. Voraussetzung dafür sind entsprechend sanierte
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Wohnungen in der Innenstadt, die die Vorzüge von bedarfsgerechtem Wohnraum mit einem guten Wohnumfeld und vorhandener funktionierender Infrastruktur verei- nen.
Es ist festzustellen, dass ein quantitatives Überangebot an unsanierten Mietwohnun- gen in mehrgeschossigen Wohnhäusern besteht. Der Bedarf an preiswerten und rela- tiv kleinen Wohnungen wird auch aufgrund der Überalterung und der durchschnittli- chen Haushaltseinkommen der Mieter steigen. Lediglich im Segment der Eigentums- bildung in Ein- und Zweifamilienhäusern ist noch ein geringer Bedarf zu erwarten und in den vorhandenen aufgeführten Potentialen abzudecken.
Folge des derzeitigen Überangebotes an Wohnungen wird eine relative Stabilität der Kaltmieten sein. Weitere Sanierungen von Wohnungen sind nur noch rentierlich wenn diese bedarfsgerecht, also besonders für die Generation 50+ erfolgen. Die Betriebs- kosten sind und werden dagegen ständig steigen. Ursache hierfür sind im Wesentli- chen die steigenden Energiekosten sowie der Bestand an Infrastrukturnetzen, welche trotz sinkender Einwohnerzahlen in wesentlichen Teilen er- und unterhalten werden müssen. Durch das Überangebot an Wohnraum besteht für potentielle Mieter eine gute Auswahl. Dabei sind zwei Trends abzuschätzen: Zum einen ist anzunehmen, dass Wohnungen mit guter Ausstattung und guter Wohnlage nachgefragt werden, zum anderen wird durch die Einkommenssituation ein Bedarf an preiswertem Wohnraum weiter steigen, der bereits jetzt besteht.
PROGNOSE DES WOHNUNGS- UND RÜCKBAUBEDARFS Neben der weiteren bedarfsgerechten Sanierung des vorhandenen innerstädtischen Wohnraumes und teilweisem Neubau wird ein Teil des Überangebotes an Wohnun- gen zurückgebaut werden müssen. In Tabelle 7 wird ausgehend von den Bevölke- rungsprognosedaten der theoretische Rückbaubedarf in der Stadt Olbernhau für die kommenden 15 Jahre errechnet.
Die Rechnung in Tabelle 7 würde bei nicht wesentlich verringertem Leerstand bis 2025 einen theoretisch erforderlichen Gesamtrückbau von rund 629 Wohnungen be- deuten. Die Ermittlung berücksichtigt dabei allerdings weder die Eigennutzung durch den Vermieter, noch den veränderten Bedarf bei den Wohnungsgrößen, denn der- zeit hat die Stadt Olbernhau einen Bestand an Vier- und Fünfraumwohnungen, der nicht dem zukünftigen Bedarf entsprechen wird.
Demgegenüber wird Neu- oder Umbaubedarf bei bedarfsgerechteren Wohnungs- größen und Wohnungen mit Grundrissen und Ausstattungen für die Generation 50+ entstehen, welcher auch eine Chance zur Nachnutzung derzeitig frei stehender und werdender Flächen im unmittelbaren Innenstadtbereich ist.
Für einen Teil der Wohnungen ist die Umgestaltung von Grundrissen und damit die Schaffung von kleineren Wohnungen möglich. Für den Berechnungssatz der Tabelle bedeutet dies aber möglicherweise, dass trotz der Abrisse bis 2025 letztendlich mehr Wohnungen durch Teilung großer Wohneinheiten (auch in Ein- und Zweifamilienhäu- sern) vorhanden sind und noch mehr Abrisse notwendig werden könnten.
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Tabelle 7 Theoretischer Rückbaubedarf bis 2025
Basisjahr Prognose* Einheit 2010 2015 2020 2025 Einwohnerzahl EW 9.936 9.400 8.700 8.100 Einwohner pro Haushalt EW/HH 1,98 1,89 1,81 1,74 Anzahl der Haushalte HH 5.019 4.975 4.795 4.656 Fluktuationsreserve (5%) WE 251 249 240 233 Wohnungsbedarf WE 5.270 5.223 5.034 4.889 Anzahl der Wohnungen WE 5.905 5.910 5.756 5.516 Wohnungsüberangebot WE 635 687 722 627 Wohnungsleerstand** WE 886 935 962 860 Steuerung des Wohnungsbestands Intervall 2010-2015 2016-2020 2021-2025 Wohnungsneubau** WE/Intervall 15 15 15 Wohnungsabgang ohne WE/Intervall 10 10 10 steuernde Einwirkung** Veränderung im betrachteten Intervall WE/Intervall 5 5 5 durchschnittliche Veränderung pro Jahr WE/Jahr 1 1 1 im Intervall Leerstandsquote** Bestand Ziel % 15,0 % 13,5 % 13,0 % 12,0 % Resultierende Wohnungsanzahl WE 5.905 5.751 5.511 5.291 zielorientierte prozentuale Entwicklung der % 100,0 % 97,4 % 93,3 % 89,6 % Wohnungsanzahl im Vergleich zum Basisjahr Dementsprechender resultierender Rückbau- Intervall 2010-2015 2016-2020 2021-2025 bedarf im Intervall WE/Intervall 159 245 225 Jährlicher Rückbaubedarf (gerundet) WE/Jahr 32 49 45
* Die verwendeten Prognosezahlen entsprechen Variante 1 der 5. Regionalisierten Bevölkerungsprognose des Statisti- schen Landesamtes Sachsen für die Stadt Olbernhau, ** Schätzung WGS auf Grundlage der vergangenen Jahre, Quellen: Hervorgehobene Werte: Daten Statistisches Landesamt Sachsen, Stadt Olbernhau; andere Werte: Berech- nung nach Muster 4.2.03, Arbeitshilfe zur Erstellung und Fortschreibung Städtebaulicher Entwicklungskonzepte (SEKo) 2005.
Dies verdeutlicht die Komplexität des Gesamtprozesses. Wichtig ist neben einer stän- digen Situationsbeobachtung die Grundsatzentscheidung, welche Bereiche der Stadt mit welchen Typologien weiterentwickelt werden und welche langfristig schrumpfen sollten. Unter diesem Entscheidungsaspekt muss bei vorhandenem Leer- stand die Chance bewertet werden den Wohnungsbestand an dieser Stelle gezielt zu reduzieren und damit gleichzeitig eine Anpassung an die vorhandenen baulichen Strukturen der umgebenden Bebauung zu vollziehen. Es ist in jeder Phase des Pla- nungsprozesses zu beachten, dass mit verstärkten Abrissen im Stadtzentrum und der damit einhergehenden Zerstörung charakteristischer Innenstadtbereiche die Stadt ein großes Stück ihrer Identität verlieren würde.
Ziel der Stadt Olbernhau ist es, weiterhin den Rückbauprozess von außen nach innen zu forcieren und den Stadtzentrumsbereich sowie die direkt angrenzenden Bereiche als Wohnstandorte durch weitere Sanierung, Modernisierung und Aufwertung zu stär- ken und damit zu erhalten.
Zur Verwirklichung dieser Zielstellungen wurden die Eigentümer schon bisher kontinu- ierlich über Möglichkeiten der Förderung von Gebäuderückbau und Aufwertungs- maßnahmen informiert und persönlich angesprochen. Das Interesse ist aber leider zu gering, um nennenswerten Rückbau im privaten Bereich zu erzielen.
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In diesem Zusammenhang wird es zukünftig noch mehr erforderlich sein, Möglichkei- ten zu finden, Eigentümer auch außerhalb des festgelegten Stadtumbaugebietes durch finanzielle Anreize, durch Betreuung bei den bürokratischen Hürden sowie in der Durchführung, beim Rückbau zu unterstützen. Die kompakten eng umgrenzten Stadtumbaugebiete sowie die Forderungen des Denkmalschutzes stehen dabei häu- fig im Widerspruch zu den Zielen des Stadtumbaues.
Wichtig ist es, unabhängig von Leerstandszahlen gerade komplett leer stehende Gebäude mit schlechten Bauzuständen rückzubauen. Komplettleerstand bedeutet meist einen kumulativen Abwärtstrend für Stadtquartiere bzw. -bereiche. Wird Leer- stand sichtbar, kommt es zu Vernachlässigungen und Verwahrlosungen. Bewohner die es sich finanziell leisten können, werden diesen Bereich auf Dauer verlassen.
Folgende Objekte sind kurz- bis mittelfristig in der Stadt Olbernhau für den Abriss vor- gesehen:
Tabelle 8 geplante Gebäudeabbrüche
EIGEN- OBJEKT WE JAHR STADTTEIL FLURSTÜCK TÜMER Kleinneuschönberger Straße 12 5 Kleinneuschönberg Kns. 275/1 privat Neue Straße 18 4 Niederneuschönberg Nns. 62d privat Töpfergasse 50 4 Olbernhau Olb. 605 WWO An der Natzschung 19/20 10 Grünthal Grt. 42/1 WWO *Bahnhofstraße 23 (mit Kegelbahn) 6 Olbernhau Olb. 273 WWO Dörfelstraße18 5 Olbernhau Olb. 871d WWO Freiberger Straße 97 7 Niederneuschönberg Nns. 125a WWO Grünthaler Straße 200 8 Grünthal Olb. 743 WWO Grünthaler Straße 212 9 Grünthal Olb. 751/1 WWO Grünthaler Straße 214 7 Grünthal Olb. 756 WWO Heidenweg 4 3 Olbernhau Olb. 881/1 WWO Neue Straße 4 3 Niederneuschönberg Nns. 27/8 WWO Talstraße 78 6 Rothenthal Rot. 242 WWO °Am Hainberg 21-24 32 2016 Olbernhau Olb. 313/17 WWO °Am Hainberg 37-40 32 2016 Olbernhau Olb. 313/21 WBGen. GESAMT 156 Quelle: Bauamt Stadt Olbernhau * Objekte im Stadtumbaugebiet „Stadtzentrum“, ° Objekte im Stadtumbaugebiet „Hainberg“
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Die meisten der in diesem Konzept beschriebenen Maßnahmen wurden in den ver- gangenen Jahren, auch im Zuge ausgelaufener Förderkonzepte, in enger Zusam- menarbeit mit Bürgern und Akteuren vorbereitet. Sowohl Privatpersonen als auch Institutionen wurden in den Entscheidungs- und Zielfindungsprozess eingebunden.
Mit den beiden Großvermietern, der Wohnwerke Olbernhau GmbH und der Woh- nungsgenossenschaft e.G. „Glück Auf“ Olbernhau erfolgten regelmäßige Abspra- chen zu entwicklungsrelevanten Themen. Mit diesen beiden Unternehmen besteht eine gute Zusammenarbeit.
Die Weiterführung der gezielten Zusammenarbeit zwischen Stadt und engagierten Bürgern genießt hohe Priorität.
Wichtige Entwicklungsschritte und Maßnahmen im Stadtumbaugebiet werden zu- künftig im „Olbernhauer Reiterlein“ (dem Amtsblatt der Stadt Olbernhau) und ande- ren ortsüblichen Medien bekannt gegeben und mit den betroffenen Akteuren abge- stimmt. Das vorliegende Stadtumbaukonzept kann bei der Stadtverwaltung Olbern- hau eingesehen und weitere Anregungen und Bedenken zum Konzept vorgebracht werden. Eine Veröffentlichung des Konzeptes auf der Internetseite der Stadt, wie beim SEKo 2007, ist geplant.
5.2 Beteiligung der Träger öffentlicher Belange
Tabelle 9 Auswertung Beteiligung der Träger öffentlicher Belange
ANSCHREIBEN NR. NAME DES/DER BETEILIGTEN BEMERKUNGEN UND HINWEISE ANTWORT
1 Planungsverband 23.09.2011 - Beurteilungsgrundlage Regionalplan Chemnitz- Region Chemnitz 09.11.2011 Erzgebirge (SächsABl Nr. 31/2008 vom 31.07.2008) Wettinerstraße 64 - Verweis auf positive Stellungnahme gegenüber 08280 Aue Änderung des Bebauungsplanes Nr. 4 „Eigen- heimsiedlungsgebiet Finkenaue/Hainberg“ - „Stadtzentrum“: Belange berührt hinsichtlich der vom Flusslauf der Flöha ausgehenden Hochwas- sergefahren, Beachtung Maßgabe RPl. Z 4.1.2 und G 4.1.3: Erhalt der Funktionsfähigkeit freier Flächen für Hochwasserrückhaltevermögen und -abfluss, Anpassung baulicher Entwicklungen an real exis- tierende Gefahrenintensität - Olbernhau als Grundzentrum, Stärkung des Ver- sorgungs- und Siedlungskerns - Olbernhau als Tourismus- und Erholungsschwer- punkt, Erhaltung und Komplettierung der Einrich- tungen und Freiflächen - Verweis auf regionalplanerische Grundsätze
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ANSCHREIBEN NR. NAME DES/DER BETEILIGTEN BEMERKUNGEN UND HINWEISE ANTWORT
2 Landesdirektion Chemnitz 23.09.2011 - besonders die folgenden Ziele des LEP sind zu Altchemnitzer Straße 41 25.10.2011 beachten: 09120 Chemnitz 5.1.3 vorrangige Nutzung vorh. Bauflächen 5.1.5 Wiedernutzung von Brachflächen 5.2.1 Funktionsfähigkeit des Siedlungsnetzes durch zielgerichteten Stadtumbau 5.2.2 Funktion Innenstadt sichern 5.2.3 Stadtumbau von außen nach innen - 5. Regionalisierte Bevölkerungsprognose des Frei- staates Sachsen ist anzuwenden - im östlichen Bereich des Gebietes „Stadtzentrum“ Vorranggebiet Hochwasserschutz – Über- schwemmungsbereich und Vorbehaltsgebiet Hochwasserschutz – Risikobereich (RP Chemnitz- Erzgebirge) - Hinweis auf geplanten Bebauungsplan „Sanie- rungsgebiet Altstadt Olbernhau, BBP Nr. 8“ im Ge- biet „Stadtzentrum“ und Bebauungsplan „Eigen- heimsiedlung Finkenaue/Hainberg, BBP Nr. 4“ im Gebiet „Hainberg“ - laut Raumordnungskataster im Gebiet „Stadtzent- rum“: in Entwicklungszone des Naturparks, Flöha als Teil des FFH-Gebietes „Flöhatal“, Über- schwemmungsgebiet „Flöha (MEK)“, mehrere Alt- lastenverdachtsflächen, nördlicher Teil Hohlraum- gebiet und archäologisches Denkmal - laut Raumordnungskataster im Gebiet „Hain- berg“: überwiegend in Entwicklungszone des Na- turparks, z.T. Schutzzone 2
3 Landratsamt Erzgebirgskreis 23.09.2011 Paul-Jenisius-Straße 24 04.11.2011 09456 Annaberg-Buchholz 3.1 Immissionsschutz - keine immissionsschutzrechtlich relevanten Anla- gen und Planungen bekannt 3.2 Abfall/Altlasten/ - die zwei im Sächsischen Altlastenkataster re- Bodenschutz gistrierten Altlastenstandorte sind zu beachten 3.3 Wasserrecht - keine Hochwasserentstehungs- und Trinkwasser- schutzgebiete im Plangebiet - die Einschränkungen in den festgesetzten Über- schwemmungsgebieten der Flöha und den Ge- wässern II. Ordnung sind zu beachten - die Vorschriften der § 50 und § 91 des SächsWG sind einzuhalten - das Gebiet ist abwassertechnisch erschlossen, Veränderungen sind mit dem zuständigen Abwas- serzweckverband abzustimmen
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Westsächsische Gesellschaft für Stadterneuerung mbH Stand Februar 2012 43
STADT OLBERNHAU SEKo-SUO „STADTZENTRUM“ UND „HAINBERG“ 5 Beteiligung ______
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3.4 Naturschutz - das Gebiet ist Bestandteil des Naturparkes „Erz- gebirge/Vogtland“, die Naturparkverordnung ist zu beachten - die Restriktionen des FFH – Gebiet „Flöhatal“ sind zu beachten - Naturdenkmale nach §§22 und 28 BNatSchG Markteiche auf Flst.1061/8 Kastanie auf Flst. 249 Eiche an der Goetheschule Flst. 293 - Biotop Lindengruppe am Museum Olbernhau (Flst.253/16) 3.5 Verkehrsrecht - allgemeiner Hinweis, die Funktionsfähigkeit bzw. Anpassung der technischen Infrastruktur zu unter- suchen bzw. entsprechend zu verändern 3.6 Denkmalschutz - im Plangebiet befinden sich zahlreiche Kultur-
denkmale nach §2 SächDSchG deren Beeinträch- tigung der Genehmigung bedürfen 4 Regionalmanagement 23.09.2011 - Hinweis auf Regionale Hauptradroute Flöhatal- Erzgebirge/Wirtschaftsför- 04.10.2011 radweg (II-14), Verlauf durch Stadtzentrum, Bitte derung Erzgebirge GmbH um konzeptionelle Einbeziehung (Routenführung Adam-Ries-Straße 16 abseits der stark befahrenen Straßen) 09456 Annaberg-Buchholz - Anbindung vom Europäischen Fernwanderweg Eisenach-Budapest (EB) zur Stadtkirche am Markt 5 Sächsisches Landesamt 23.09.2011 - Vielzahl von Kulturdenkmalen im Gebiet „Stadt- für Denkmalpflege 01.11.2011 zentrum“ Schlossplatz 1 - Denkmalschutzgebietssatzung (2006) für den Be- 01067 Dresden reich um den Markt 6 Sächsisches Landesamt 23.09.2011 - Belange Fluglärm, Anlagensicherheit/Störfall- für Umwelt, Landwirtschaft 20.10.2011 vorsorge, Strahlenschutz sowie Fischartenschutz und Geologie nicht berührt Postfach 800132 - Beschreibung der allgemeinen geologisch- 01101 Dresden hydrogeologischen Verhältnisse - Hinweis auf Bohranzeige- und Bohrergebnismittei- lungspflicht - Gebiet mit unterirdischen Hohlräumen gemäß § 7 SächsHohlrVO im Bereich „Stadtzentrum“ - Im Rückbaugebiet soll auf rückstandsfreie Entfer- nung aller Bauwerks- und Gebäudeteile bei voll- ständigem Gebäuderückbau geachtet werden. 7 Sächsisches Landesamt 23.09.2011 - Fördergebiet „Stadtzentrum“ teilweise innerhalb für Archäologie 10.11.2011 des historischen Ortskernes (Kulturdenkmal, siehe Zur Wetterwarte 7, 01109 Anlage), Meldepflicht bei erdeingreifenden Bau- Dresden maßnahmen innerhalb des Gebietes 8 Sächsisches Oberbergamt 23.09.2011 - im Bereich Museum unterirdische Hohlräume (Kel- Kirchgasse 11 05.10.2011 lergänge) siehe Plan in der Anlage, Einholen von 09599 Freiberg Mitteilungen von Behörden bei Baumaßnahmen wird empfohlen - sonst in beiden Gebieten keine Belange berührt
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Westsächsische Gesellschaft für Stadterneuerung mbH Stand Februar 2012 44
STADT OLBERNHAU SEKo-SUO „STADTZENTRUM“ UND „HAINBERG“ 5 Beteiligung ______
ANSCHREIBEN NR. NAME DES/DER BETEILIGTEN BEMERKUNGEN UND HINWEISE ANTWORT
9 Straßenbauamt Plauen 23.09.2011 - B 171 und S 214 im Gebiet Zweigstelle Bad Schlema 20.10.2011 - Erneuerung der Marktbrücke und Kegelbrücke Auer Talstraße 56 geplant 08301 Bad Schlema 10 Staatsbetrieb Sächsisches 23.09.2011 - keine Bedenken oder Anregungen Immobilien- und Bau- 11.10.2011 management NL Chemnitz Brückenstraße 12 09111 Chemnitz 11 Stadtwerke 23.09.2011 - Antwort durch Stadtwerke Annaberg-Buchholz Olbernhau GmbH 25.10.2011 Energie AG, Robert-Schumann-Straße 1, 09456 Am alten Gaswerk 1 Annaberg-Buchholz 09526 Olbernhau - derzeit keine Maßnahmen geplant - Bitte um Information zu Straßenbaumaßnahmen für eventuelle Gasleitungserneuerungen sowie zu Komplettrückbauten im Gebiet „Hainberg“ - fünf Lagepläne als Anlage
12 Abwasserzweckverband 23.09.2011 Olbernhau Am alten Gaswerk 1 09526 Olbernhau
13 eins – energie in sachsen 23.09.2011 - keine Leitungen und Anlagen GmbH & Co. KG 27.09.2011 - Belange nicht berührt Straße der Nationen 140 - Gasleitungen der Stadtwerke Olbernhau im Ge- biet 09113 Chemnitz
14 envia Verteilernetz GmbH 23.09.2011 - Belange der envia NETZ, envia TEL und envia 06076 Halle (Saale) 07.11.2011 THERM nicht betroffen - allgemeine Hinweise 15 KES Stadtwerke Netz 23.09.2011 - Antwort durch SWNG EnergieConsult GmbH, GmbH & Co. KG 28.09.2011 Meiningen, Rechtsnachfolger der KES Utendorfer Straße 122 - kein Betreiber von Infrastrukturanlagen 98617 Meiningen
16 Verkehrsverbund 23.09.2011 - Züge der Erzgebirgsbahn (KBS 519 Chemnitz- Mittelsachsen 02.11.2011 Olbernhau) verkehren wochentags im Einstunden- Am Rathaus 2 takt, an Wochenenden und feiertags im Zwei- stundentakt, Reisezeit: eine Stunde, bei Ausbau 09111 Chemnitz des Chemnitzer Modells umstiegsfreie Weiterfüh- rung bis in die Chemnitzer Innenstadt - diverse Regionalbuslinien im Gebiet (207, 452, 453, 454, 458, 465, 471, 472, 473, 497, 499) betrieben durch RVE GmbH bzw. Zacharias Verkehrsbetrie- be GmbH & Co. KG - Verknüpfungsstelle Bus/Bahn am Bahnhof: Pla- nung abgeschlossen, Umsetzung 2012
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Westsächsische Gesellschaft für Stadterneuerung mbH Stand Februar 2012 45
STADT OLBERNHAU SEKo-SUO „STADTZENTRUM“ UND „HAINBERG“ 5 Beteiligung ______
ANSCHREIBEN NR. NAME DES/DER BETEILIGTEN BEMERKUNGEN UND HINWEISE ANTWORT
17 Regionalverkehr 23.09.2011 - Verknüpfungsstelle zwischen Bus- und Bahnver- Erzgebirge GmbH (RVE) 30.09.2011 kehr am Bahnhof geplant, VMS federführend, Geyersdorfer Straße 32 04.11.2011 Veränderungen im Liniennetz eher moderat - mittelfristiger Sanierungsbedarf am Busbahnhof 09456 Annaberg-Buchholz vorhanden, konkreter Sanierungsbedarf ist bei Ortstermin mit der Stadtverwaltung zu erörtern - Fahrplanauszüge anbei 19 Deutsche Bahn AG 23.09.2011 - Eisenbahnstrecke Nr. 6618 Pockau-Lengefeld – Regio Netze 19.10.2011 Neuhausen Erzgebirgsbahn - Eisenbahngelände: Planfestgestellte Betriebsan- lagen (im Plan markiert) Bahnhofstraße 9 - konkrete Stellungnahme bei Zuarbeit aussagefä- 09111 Chemnitz higer Unterlagen zu geplanten Maßnahmen 20 Deutsche Bahn AG 23.09.2011 - vom Fördergebiet Hainberg sind Bahnbelange Service Immobilien GmbH 23.11.2011 nicht betroffen Niederlassung Leipzig - Bitte um Beteiligung der neuen Eigentümer des Empfangsgebäudes des Bahnhofs Olbernhau Brandenburger Straße 1 - der Grunderwerb zur Umverlegung der S 214/S 216 04103 Leipzig zwischen DB AG und Straßenbaulastträger ist noch nicht vollzogen - die Gleisanlagen, Bahnsteige und Bahnsteigzu- gänge sind als gegeben zu berücksichtigen - die im Bereich des Bahnhofvorplatzes bestehen- den Parkmöglichkeiten sind im Interesse der Bahnkunden zu erhalten bzw. aufzuwerten - der Bahnhof Olbernhau hat mit einer tgl. Bedie- nung im 1-h-Takt bzw. am Wochenende im 2-h- Takt und ca. 300 Fahrgästen eine größere Bedeu- tung - dies begründet die Herstellung einer Verknüp- fungsstelle ÖPNV/SPNV - die laufenden Planungen sind zu berücksichtigen
21 Industrie- und 23.09.2011 - Auswahl der Einzelmaßnahmen insbesondere im Handelskammer Chemnitz 25.10.2011 Hinblick auf Stärkung der Anziehungskraft und Region Erzgebirge Funktion des Ortskerns als zentraler Versorgungs- bereich in Zusammenarbeit mit den Betroffenen Geyersdorfer Straße 9a - Verweis auf das Instrument des Verfügungsfonds 09456 Annaberg-Buchholz - Bitte um frühzeitige Beteiligung der Gewerbetrei- benden und Immobilieneigentümer 22 Wohnwerke 23.09.2011 - keine schriftliche Rückmeldung, da ständiger Aus- Olbernhau GmbH tausch mit der Stadt stattfindet Am alten Gaswerk 1 09526 Olbernhau 23 Wohnungsbaugenossen- 23.09.2011 - keine schriftliche Rückmeldung, da ständiger Aus- schaft „Glück Auf“ tausch mit der Stadt stattfindet Olbernhau e.G. August-Bebel-Straße 10 09526 Olbernhau
Stand: 11/2011
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Westsächsische Gesellschaft für Stadterneuerung mbH Stand Februar 2012 46
TEIL 2 AUFWERTUNGSGEBIET STADTZENTRUM
STADT OLBERNHAU SEKo-SUO „STADTZENTRUM“ 6 Ausgangssituation ______
6 Ausgangssituation 6.1 Lage und städtebauliche Situation des Stadtumbaugebietes
Das Stadtumbaugebiet „Stadtzentrum“ umfasst mit einer Fläche von ca. 18,6 ha den historisch gewachsenen Altstadtkern der Stadt Olbernhau sowie die gründerzeitliche Stadterweiterung zum Bahnhof (vgl. Plan 2). Es erstreckt sich damit über den größten Teil des Versorgungs- und Siedlungskernes der Stadt Olbernhau. Das Stadtumbauge- biet liegt zwischen den Eckpunkten Bahnhof, Pfarramt und Gymnasium entlang der Achsen Bahnhofstraße (Bahnhof–Pfarramt) und Grünthaler Straße (Pfarramt– Gymnasium).
Mit der Einbeziehung des Bahnhofes wird die neue Verkehrserschließung der Stadt durch die 2008 eingeweihte Teilortsumgehung, welche den Bahnhof berührt, sowie die für 2012 geplante Realisierung einer Verknüpfungsstelle Bahn/Bus/Straße am Bahnhof gewürdigt. Durch diese Erschließung verschiebt sich die Bedeutung des Bahnhofes aus einer Stadtrandlage (die Bahnhofstraße war bis 2008 Sackgasse) hin zu dem zentralen Zugang der Stadt.
Das Pfarramt gewinnt neben seiner eigentlichen Zweckbestimmung als soziales und kulturelles Zentrum an Bedeutung. Die Stärkung des Gymnasiums dient der Sicherung des Gymnasialstandortes Olbernhau. Damit erfährt der gymnasiale Zweig des Bil- dungssystems die Unterstützung, die die Mittelschule, die Goethe-Grundschule sowie der Kindergarten „Villa Kunterbunt“ aus Mitteln der Städtebauförderung in den ver- gangenen Jahren bereits erfahren haben.
Das Gebiet liegt in der weiten Talaue der oberen Flöha. Der Fluss durchfließt das Ge- biet von Südosten nach Nordwesten und wird in Höhe der Marktbrücke vom Rung- stockbach gespeist, der von Südwesten kommend das Rittergutsgelände quert. Von den niedrigsten Lagen entlang der Flöha bei einer Höhe von rund 450 m ü.NHN steigt das Gelände nach Süden in Richtung Bahnhof auf ca. 470 m ü.NHN an. Jenseits der Gebietsgrenzen wird das Gelände deutlich steiler.
Die wichtigste Verkehrsader ist die B 171 von Wolkenstein über Olbernhau nach Schmiedeberg. Sie führt über die Zöblitzer und die Freiberger Straße nach Südwesten bzw. Nordwesten aus der Stadt und dem Stadtumbaugebiet hinaus. Innerhalb des Gebietes wird sie über einen Einbahnstraßenring durch die Olbernhauer Innenstadt geleitet. Die S 223 nach Flöha und die S 214 nach Deutscheinsiedel beginnen im Ge- biet.
Das charakteristischste Merkmal des Gebietes ist die auch traditionelle Zentrumsfunk- tion für die Stadt wie für das Umland. Eine starke funktionale Durchmischung von Wohnen, Handel und sonstigen Gewerbeeinrichtungen sowie öffentlichen und kultu- rellen Einrichtungen prägt das Gebiet. Hinzu kommt ein wertvoller Bestand histori- scher Gebäude und Bauensembles. Die Gebäudestruktur ist vielfältig und stammt aus verschiedenen Epochen der Stadtentwicklung Olbernhaus, von der Bergbaupe- riode bis zur gründerzeitlichen Stadterweiterung im 19. und frühen 20. Jahrhundert.
Die meisten der früheren Industriebetriebe sind nach 1990 anderen Nutzungen wie Wohnen, Handel und Dienstleistungen gewichen. Einige Industriebrachen in der
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Stand:25.06.2010 Maßstab: 1:3.500 Maßstab:
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u R FÖRDERPROGRAMM STADTUMBAU OST (SUO) PLAN SEKO-SUO „STADTZENTRUM“ UND „HAINBERG“ 4
FÖRDERGEBIETE DER STADT OLBERNHAU STADT OLBERNHAU
BRANDOV/ BRANDAU
FÖRDERGEBIETE WEITERE PLANZEICHEN
m Sanierungsgebiet (SEP) Flurstück Maßstab: 1:15.000 Olbernhau „Altstadt“ Bebauung Planverfasser: „Saigerhütte-Grünthal“ Fluss/Gewässer WGS mbH EFRE /Förderperiode 2000-06 Bahnlinie Bearbeitungsstand: Hochwassergeschädigtes Stadtgebiet Olbernhau November 2011 Stadtumbau Ost (SUO) Plangrundlage: „Stadtzentrum“ (neu) ALK 07/2011/LVA SV Olbernhau „Hainberg“ (neu) Olbernhau-Aufwertungsgebiet (alt)
Olbernhau-Rückbaugebiet (alt) STADT OLBERNHAU SEKo-SUO „STADTZENTRUM“ 6 Ausgangssituation ______
Stadt konnten in den vergangenen Jahren nachgenutzt, andere rückgebaut wer- den. Folge des plötzlichen wirtschafsstrukturellen Wandels sind städtebauliche, wirt- schaftliche und ökologische Probleme, die sich auf die soziale Struktur und die de- mografische Entwicklung des Gebietes negativ auswirken.
Das Stadtumbaugebiet „Stadtzentrum“ liegt innerhalb des Gebietsumgriffs des bishe- rigen Rückbaugebietes und überschneidet sich zum Teil mit dem des auslaufenden Aufwertungsgebietes. Eine großflächige Reduktion erfolgte hier um die Flächen öst- lich der Linie Thomas-Mann-Straße – Klixberg – August-Bebel-Straße – Albertstraße – Goethestraße – August-Bebel-Straße sowie nördlich der Flöha. Geringfügig erweitert wurde das Gebiet dagegen im Süden vom Rübenauer Weg bis zum Bahnhof sowie durch einzelne Grundstücke im Bereich Zöblitzer Straße/Mühlgässchen. Das neue Aufwertungsgebiet greift zudem Anteile des auslaufenden Fördergebietes „Altstadt“ der Städtebaulichen Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahme (SEP) auf. Ferner liegt das neue Stadtumbaugebiet fast vollständig innerhalb der Fläche, die durch den Europäischen Entwicklungsfonds (EFRE) in der Strukturfondsperiode 2000- 2006 gefördert wurde. Es beinhaltet somit die Flächen, auf welchen noch ein erhöh- ter Bedarf an Förderung zur Abwendung städtebaulicher Funktionsverluste erforder- lich sind und die Chance einer zeitnahen Realisierung besteht.
GEBIETSABGRENZUNG (vgl. Gebietsabgrenzung Plan 2 auf der Karte und in Plan 3 auf dem Luftbild) südliches Flöhaufer – Kegelbrücke – Tempelweg einschließlich Gymnasium bis Lin- denbrücke – nördliches Flöhaufer bis Gymnasiumsbrücke – Grünthaler Straße bis Au- gust-Bebel-Straße – rückseitige Bebauung Grünthaler Straße – Goethestraße – Albert- straße nach Osten – August-Bebel-Straße und Klixberg nach Süden – Thomas-Mann- Straße nach Osten – Überleitung vom RVE-Gebäude zum Bahnhof – Bahnlinie nach Westen – Rübenauer Weg – Böttcherweg – Rungstockbach nach Süden – Rückseite Rittergutsgelände/Stadtpark bis zur Zöblitzer Straße – Zöblitzer Straße nach Norden – Blumenauer Straße 2 – rückseitige Bebauung Mühlgässchen bis zur Flöha
6.2 Bevölkerungs- und Sozialstruktur
Am 02.01.2012 lebten im Stadtumbaugebiet 542 Einwohner.
Tabelle 10 Einwohnerzahl und Altersstruktur im Stadtumbaugebiet 2012 EW % männlich weiblich Ausländer bis 6 Jahre 35 6,5 % 20 15 0 6 – 15 Jahre 48 8,9 % 30 18 0 15 – 25 Jahre 62 11,4 % 24 38 1 25 – 40 Jahre 120 22,1 % 65 55 8 40 – 65 Jahre 123 22,7 % 53 70 4 über 65 Jahre 154 28,4 % 69 85 1 gesamt 542 100,0 % 252 276 14
Quelle: Daten Einwohnermeldeamt Olbernhau 01/2012
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Westsächsische Gesellschaft für Stadterneuerung mbH Stand Februar 2012 49
STADT OLBERNHAU SEKo-SUO „STADTZENTRUM“ 6 Ausgangssituation ______
Tabelle 10 und Abbildung 18 zeigen, wie sich die Bevölkerungsstruktur im Stadtum- baugebiet im Vergleich zur gesamten Stadt Olbernhau darstellt.
Abbildung 18 Vergleich Altersstruktur Stadtumbaugebiet und Gesamtstadt
50%
40% 38,6%
28,4%
30% 28,3%
22,7%
22,1%
20%
15,0%
11,4%
8,9%
8,0% 6,5%
10% 6,0% 4,1% Stadtumbaugebiet 0% Stadt Olbernhau bis 6 6–15 15–25 25–40 40–65 über 65 Anteil Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre
Quelle: Daten Einwohnermeldeamt Olbernhau 01/2012, Statistisches Landesamt Sachsen
Auffällig ist die Verschiebung der Bevölkerungsverteilung zugunsten der jüngeren Generationen. Hier stehen bei den Bis-40-Jährigen 48,9 % im Stadtumbaugebiet 33,1 % in Olbernhau gegenüber. Dagegen liegt der gesamtstädtische Anteil der 40- bis-65-Jährigen 15,9 Prozentpunkte über dem des Gebietes. Bei den Senioren ist der Anteil nahezu gleich.
Die demografische Dynamik im Gebiet kann im Kontext der Gesamtstadt als wich- tiges Qualitäts- und Unterscheidungsmerkmal herangezogen werden. Hier gilt es, die Rahmenbedingungen zu verbessern, dass vor allem junge Familien dauerhaft in Ol- bernhau wohnen bleiben. Dazu gehört natürlich zu allererst die wirtschaftliche Absi- cherung durch den weiteren Ausbau von Arbeitsmöglichkeiten, aber auch die be- darfsgerechte Aufwertung des bestehenden Wohnungsangebotes und Wohnumfel- des.
Für die weiterführende Analyse der Bevölkerung und der Sozialstruktur im Stadt- umbaugebiet, einschließlich Prognosen, muss an dieser Stelle auf das Anführen von Zahlenwerten verzichtet werden. Aufgrund fehlender Ausgangsdaten würde ein will- kürliches Aufführen von nur schlecht begründbaren Zahlenwerten ein verfälschtes Bild erstellen, das nur unzureichend gedeckt wäre.
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Westsächsische Gesellschaft für Stadterneuerung mbH Stand Februar 2012 50
STADT OLBERNHAU SEKo-SUO „STADTZENTRUM“ 6 Ausgangssituation ______
6.3 Städtebauförderung
Trotz weitreichender Aktivitäten im Stadtumbaugebiet seit 1990 ist nach wie vor ein erhöhter Bedarf an Sanierungs- und Umgestaltungsmaßnahmen im Bereich der priva- ten Gebäudesubstanz sowie im Hinblick auf die öffentliche und soziale Infrastruktur erkennbar, die ohne die Integration in ein Förderprogramm von der Stadt nicht zu bewältigen ist.
Um die Behebung von städtebaulichen Defiziten zu forcieren, hat die Stadt Olbern- hau für ihr Territorium nach 1990 mehrere Gebiete zu verschiedenen Förderpro- grammen beschlossen, von denen sich die folgenden ganz oder teilweise mit dem neuen Stadtumbaugebiet überschneiden (vgl. Plan 4).
Zusätzlich zu den genannten Förderprogrammen wurden nach dem Hochwasser im Jahr 2002 Betroffenen umfangreiche staatliche Wiederaufbaumittel zur Verfügung gestellt, die sichtbar zur Aufwertung des Stadtzentrums beitrugen.
6.3.1 Programm Städtebauliche Erneuerung (SEP)
Das Sanierungsgebiet Altstadt (Förderung seit dem Jahr 1992) umfasst weite Teile der Olbernhauer Innenstadt. Es reicht im Nordwesten bis grob zur Zöblitzer Straße und zum Stadtpark, umschließt im Süden den Gessingplatz und die Mittelschule sowie im Norden jenseits der Flöha den gesamten Bereich Töpfergasse/Tempelweg. Es umfasst insgesamt ca. 19,4 ha. Das Gebiet wird nach dem derzeit bereits anlaufenden Aus- stiegsszenario abgeschlossen.
Zahlreiche Maßnahmen wurden im Rahmen des Programmes innerhalb der Grenzen des neuen Stadtumbaugebietes durchgeführt. Dazu gehörten sowohl Sanierungs- und Abbruchmaßnahmen an Haupt- und Nebengebäuden sowie verschiedenste Erneuerungsmaßnahmen an Straßen, Gehwegen und öffentlichen Freiflächen. Die Sanierung des Postplatzes steht noch aus. Folgende private Einzelmaßnahmen (ca. 350.000 € zuwendungsfähige Gesamtausgaben) innerhalb des neuen Stadtumbau- gebietes sind zukünftig vorgesehen, können innerhalb des SEP-Programms jedoch nicht mehr zum Abschluss gebracht werden:
Tabelle 11 geplante Maßnahmen im SEP
ZIEL MASSNAHMENOBJEKTE Rückbau privater Abbrüche Karree 7 baulicher Anlagen Albertstraße 2 Grünthaler Straße 7 Am Steg 2 Grünthaler Straße 9 Bahnhofstraße 1 Grünthaler Straße 12 Baumaßnahmen Bahnhofstraße 9 Grünthaler Straße 21 Gebäude privater Dritter Goethestraße 6 Grünthaler Straße 26 Markt 8 Grünthaler Straße 29 Markt 10
Quelle: Stadt Olbernhau
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STADT OLBERNHAU SEKo-SUO „STADTZENTRUM“ 6 Ausgangssituation ______
6.3.2 Programm Stadtumbau Ost (SUO)
Olbernhau hat zwei Stadtumbaugebiete beschlossen, die 2004 (Rückbau) bzw. 2005 (Aufwertung) in das Programm Stadtumbau Ost aufgenommen wurden. Das Rück- baugebiet umfasst mit 101,1 ha ein sehr weites Gebiet der Olbernhauer Innenstadt. Darin eingebettet liegt das Aufwertungsgebiet, das sich mit einer Fläche von 30,3 ha auf die unmittelbare Innenstadt konzentriert.
Beide Gebiete sollen im Zuge der Neubeantragung 2012 in wesentlich kleinere Ge- bietskulissen übergeleitet werden, die sich nicht mehr überlagern. Das Aufwertungs- gebiet „Stadtzentrum“ wird dabei durch umfangreiche Entlassungen und einzelne Erweiterungen um 11,7 ha verkleinert.
Aus der Wohnraumbeobachtung des bisherigen Rückbaugebietes ist ersichtlich, dass sich der Wohnungsbestand vom Jahr 2006 zum Jahr 2008 um 148 Wohneinheiten re- duziert hat. Von diesen 148 Wohneinheiten wurden 91 im Rahmen Programm Stad- tumbau Ost mit Städtebaufördermitteln rückgebaut. Zur Realisierung der Teilortsum- gehung S 214/216 kam es im Rückbaugebiet zum Abriss von weiteren ca. 16 Wohneinheiten (separate Finanzierung). Der Wegfall der restlichen 41 Wohnungen ist auf Umnutzungen und private Rückbaumaßnahmen ohne Fördermittel zurückzufüh- ren.
Innerhalb des neuen Stadtumbaugebietes „Stadtzentrum“ wurden die Gebäude Am Gessingplatz 1, Zöblitzer Straße 5 und 9 zurückgebaut. Neben diesen Maßnahmen befinden sich die folgenden Maßnahmen des bisherigen Aufwertungsgebietes in- nerhalb der neuen Gebietskulisse: Sicherungsmaßnahmen an der Hintermühle, Um- gestaltung Klixberg und Infopoints. Geplant sind Maßnahmen im Bereich des Stadt- parks und am Feuerwehrgerätehaus Steinbruchweg 1.
6.3.3 Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE)
Das EFRE-Gebiet in der Strukturfondsperiode 2000-2006 erstreckte sich im Wesentli- chen über den Innenstadtbereich mit Ausläufern in östlicher und südlicher Richtung. Die Ausführung wurde bis 2007 verlängert. Maßnahmenschwerpunkte umfassten in- nerhalb des Gebietes vor allem Straßenbaumaßnahmen (Albertstraße, Goethestra- ße, Am Gessingplatz, Steinbruchweg) sowie öffentliche Maßnahmen (Museum und Musikschule). Eine Weiterführung der Förderung in der Strukturfondsperiode 2007-2013 erfolgte nicht.
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Westsächsische Gesellschaft für Stadterneuerung mbH Stand Februar 2012 52
STADT OLBERNHAU SEKo-SUO „STADTZENTRUM“ 6 Ausgangssituation ______
6.4 Energetische Stadterneuerung
Die energetische Stadterneuerung steht besonders in Altbauquartieren wie der Ol- bernhauer Innenstadt vor bedeutenden Herausforderungen. Gerade eine abge- stimmte, integrierte Planung ist bei der Vielzahl von privaten Eigentümern vonnöten um die vielen Einzelmaßnahmen der energetischen Sanierung und kleinteiliger Ener- gieversorgung zu bündeln. Vorausschauendes Handeln und gezielte Förderung in diesem Bereich sichern eine bezahlbare Wohnraumversorgung und die Rentabilität der Versorgungsstrukturen. Letztendlich können die Effizienz und der Nutzen einzelner Anlagen auf Grundlage erneuerbarer Energien für das Stadtklima jedoch erst lang- fristig im gesamtstädtischen Kontext beurteilt werden.
Im Handlungsfeld der energetischen Stadterneuerung ist ein weites Spektrum vielfäl- tiger Maßnahmen relevant, die sich in folgenden Inhalten und Themenkomplexen zusammenfassen lassen (Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung/ExWoSt: „Energetische Stadterneuerung“): - Umsetzung kleinteiliger Maßnahmen der Energieeinsparung auf Gebäudeebene in der Gebäudesanierung und im Neubau - effizienzsteigernde Maßnahmen der zentralen Energieerzeugungs- und Versor- gungsanlagen auf städtischer oder regionaler Ebene - energetische Optimierung von Verkehrsströmen in städtischen Räumen - energetische Optimierung regionaler Stoff- und Wirtschaftskreisläufe - Einbindung regenerativer Energien in Stadtentwicklungsprozesse
Für das Olbernhauer Stadtumbaugebiet „Stadtzentrum“ lassen sich mithilfe des Stadtklimalotsen (ExWoSt Forschungsprojekt „Klimawandelgerechte Stadtentwick- lung“) folgende Ansatzpunkte und Handlungsfelder für Klimaanpassungsmaßnah- men konkretisieren, die für die lokalen baulichen und strukturellen Gegebenheiten im Gebiet anwendbar und zielführend sind. Sie finden sich substantiell in den Zielen und Maßnahmen des Konzeptes wieder.
Tabelle 12 klimarelevante Handlungsfelder und Maßnahmen
NR. HANDLUNGSFELD MASSNAHME Grüne Strukturen haben einen abkühlenden Effekt auf die urbane Umgebung und 1 sollten vielfältig, auch kleinteilig im Stadtgefüge vorgesehen werden. Thermische Entlastung Die urbane Durchgrünung (z.B. durch Freiflächen, Straßengrün, Dach- und Fassaden- 2 begrünung) sollte erhöht werden, um die Kaltluftbildung durch Verdunstung zu steigern und der Hitzezunahme entgegenzuwirken. Insbesondere in klimatisch-lufthygienisch stark belasteten Bereichen ist auf eine Verrin- 3 Lufthygiene gerung des Emissionsaufkommens (v.a. der Verkehrsemissionen) hinzuwirken. Steigerung der Energieeffizienz durch kompakte Siedlungsstrukturen (Reduzierung der 4 Übertragungsverluste, Verringerung von Energieverbrauch für Mobilität) Siedlungsstruktur Um Verkehre generell reduzieren zu können, muss das Leitbild der Stadt der kurzen 5 Wege durch Nachverdichtung und Nutzungsmischung umgesetzt werden. Steigender Nutzungsdruck auf städtische Freiräume und Grünflächen bedingt ggf. eine 6 Grünflächenplanung Überarbeitung bestehender Erholungsflächenplanung. Durch steigenden Nutzungsdruck sowie gleichzeitiger erhöhter Schadensanfälligkeit 7 Grünflächenpflege ergibt sich ein erhöhter Kontroll- und Pflegeaufwand von Grünflächen aber auch Stra- ßenbäumen. Anpflanzen von widerstandsfähigen (Straßen-)Bäumen zur lokalen Verbesserung der 8 Bepflanzung Luftqualität
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Westsächsische Gesellschaft für Stadterneuerung mbH Stand Februar 2012 53
STADT OLBERNHAU SEKo-SUO „STADTZENTRUM“ 6 Ausgangssituation ______
Bestehende kommunale und private Anlagen sind im Hinblick auf anstehende 9 Hochwasserereignisse zu überprüfen und ggf. zu schützen (wie z.B. Sicherung von Kellerschächten, die Verlagerung empfindlicher Einrichtungen aus dem Keller). Neue kommunale und private Gebäude müssen hochwasserangepasst errichtet 10 werden. Beim Rückbau von baulichen Anlagen sollten prioritär Anlagen zurückgebaut wer- 11 den, die hochwassergefährdet sind. Der Wasserrückhalt in der Fläche (durch Grundstücksversickerung, Bodententsiege- 12 Hochwasserschutz lung, Dachbegrünung) mindert das Ausmaß der Extremwetterereignisse. Bestehende Überschwemmungsgebiete sind nachrichtlich zu übernehmen. Über- 13 schwemmungsgefährdete und deichgeschützte Gebiete sind zu kennzeichnen. Die Bevölkerung muss über zu erwartende Extremereignisse und angepasstes Verhal- 14 ten aufgeklärt werden. In überschwemmungsgefährdeten und deichgeschützten Gebieten sollten beson- 15 ders gefährdete und gefährliche Nutzungen (kritische Infrastruktur) ausgeschlossen bzw. bestehende bautechnisch ertüchtigt werden. Durch Extremereignisse gefährdete bauliche Anlagen von kulturhistorischem Wert 16 Baukulturelles Erbe müssen identifiziert und im Ereignisfall gesichert werden. Förderung des Radverkehrs als Alternative zum MIV (auf kurzen Strecken), um Anpas- 17 Veränderung sungsintensität zu mindern des Modal Split 18 Förderung des ÖPNV als Alternative für den MIV (auf langen Strecken) Verminderung von energetischen Übertragungsverlusten durch Energiegewinnung am 19 Maßnahmen Gebäude an Gebäuden 20 Energetische Gebäudesanierung, um Anpassungsintensität zu minimieren. Ertüchtigung Entsor- Um das Ausmaß der Folgen von Niederschlägen zu minimieren sollten die Möglichkei- 21 gungsinfrastruktur ten der Regenwasserversickerung intensiv genutzt und überprüft werden. Zum Erhalt der Biodiversität im Außenbereich sollte dieser weitgehend von (baulichen) 22 Biodiversität Entwicklungen verschont bleiben und primär der Innenbereich zu Siedlungszwecken genutzt werden. Information und Kom- Durch Leitfäden und Schulung zum Energiemanagement kann die Bevölkerung über 23 munikation Einspar- und Anpassungsmöglichkeiten informiert werden.
Quelle: KlimaExWoSt in www.stadtklimalotse.net, 23.06.2011
Das Stadtumbaugebiet „Stadtzentrum“ umfasst eine Vielzahl unterschiedlicher Typo- logien im Altbaubestand. Die Blockrandbebauungen, wie sie an vielen Stellen für das Gebiet prägend sind, haben aufgrund ihrer Kubatur und der zusammenhängenden Bauweise im Quartier energieeffizientere Ausgangsbedingungen als andere Altbau- typologien. Denkmalschutzrechtliche Probleme treten bei der energetischen Sanie- rung vor allem bei der Wärmedämmung der Straßenfassade auf. Zu bevorzugen sind Maßnahmen, die nach aktuellen Standards und Vorschriften energetisch effizient und denkmalverträglich zugleich sind. Dazu gehören die Abdichtung der Gebäude- hülle (v.a. an den oft schlichten Hoffassaden oder freiliegenden Brandwänden), der Einbau von Zusatzfenstern und die Optimierung der Anlagentechnik. In kleineren Rei- henwohnhäusern, wie sie im Bereich des unmittelbaren Stadtzentrums typisch sind, kann zusätzlich eine hohe Einsparung durch den Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung erzielt werden (Quelle: SMI „Energetische Sanierung von Bau- denkmalen“, 2. Aufl., Dresden 2010). Bei diesen Maßnahmen und vor allem bei der Errichtung neuer Anlagen zur umweltverträglichen Versorgung mit Energie wird eine qualitativ hochwertige und ortstypische Gestaltung an der äußeren Hülle vorausge- setzt.
Die Hauptbelastung durch Immissionen (Verkehrslärm) entsteht im Stadtumbauge- biet durch die hohe Verkehrsbelastung entlang des Verlaufs der B 171 sowie der Brandauer und der Bahnhofstraße.
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Westsächsische Gesellschaft für Stadterneuerung mbH Stand Februar 2012 54
STADT OLBERNHAU SEKo-SUO „STADTZENTRUM“ 6 Ausgangssituation ______
6.5 Restriktionen 6.5.1 Bebauungspläne
Das Stadtumbaugebiet „Stadtzentrum“ befindet sich zu großen Teilen innerhalb der Grenzen des nicht in Kraft gesetzten Bebauungsplans 8 „Sanierungsgebiet Altstadt- Olbernhau“ (vgl. Plan 5). Das Verfahren des 40,4 ha großen Plangebietes ruht jedoch und soll in absehbarer Zeit nicht fortgeführt werden.
6.5.2 Altlasten
Im Stadtumbaugebiet befinden sich nach derzeitigem Kenntnisstand folgende im Altlastenkataster des Freistaates Sachsen registrierte Altlastverdachtsflächen:
Tabelle 13 Altlasten
KENNZIFFER STRASSE BEZEICHNUNG 81220055 Bahnhofstraße ehem. Tankstelle 81220056 Thomas-Mann-Str. Tankstelle Kraftverkehr, Werkstatt 81220059 Bahnhofstraße Gaswerk 81240012 Bahnhofstraße Munitionsfabrik 81270010 Bahnhofstraße Bahnhof Olbernhau (einschl. Gleisanlagen, Lokschuppen)
Quelle: Landratsamt Erzgebirgskreis
6.5.3 Denkmalschutz
Im Olbernhauer Stadtzentrum ist das Denkmalschutzgebiet „Markt Olbernhau“ fest- gesetzt. Es umschließt sämtliche Gebäude um den Markt, einschließlich des Ritter- gutsgeländes, das seinerseits als Sachgesamtheit „Denkmalschutzgebiet Rittergut Olbernhau“ ausgewiesen ist.
Insgesamt sind im Stadtumbaugebiet 78 Einzelobjekte als Kulturdenkmale im Sinne des § 2 SächDSchG erfasst (vgl. Plan 5). Somit befinden sich von den 362 denkmal- geschützten Objekten der Stadt Olbernhau rund 22 % im Stadtumbaugebiet.
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Westsächsische Gesellschaft für Stadterneuerung mbH Stand Februar 2012 55
STADT OLBERNHAU SEKo-SUO „STADTZENTRUM“ 6 Ausgangssituation ______
Tabelle 14 Denkmalschutz
STRASSE OBJEKTE Albertstraße 1a, 2 (Postamt), 4, 6, 7, 8, 12, 14, 16 August-Bebel-Straße 2, 4 Bahnhofstraße 1, 3, 4 (Fabrik, Feuerwehr), 5, 6, 9, 10, 11, 14, 19, 22 (Bahnhof) Blumenauer Straße 2 (Pfarramt) Goethestraße 1, 2, 4 (Schule), 6, 7 (Fabrik) Grünthaler Straße 1, 2, 5, 7, 8, 9, 10, 11, 13, 14 (Schule), 15, 16, 17, 18, 19, 20, 22, 26, 31 1a (Schuppen/Scheune Rittergut), 2, 3 (Rittergut), 4, 5 (Herrenhaus Rittergut, Bibliothek, Theater), 6, 7 (Stallungen Rittergut, Museum), Markt 8, 9 (Kirche), 10, 14, 16, 16a, 18, 20, Kilometerstein, zwei Gedenksteine im Stadtpark Marktstraße 1, 4-6 Mühlgässchen 1, 3 (Pflasterung), 5 Rübenauer Weg 3 (ehem. VEAB) Tempelweg 2 Turnerstraße 4, 6, 8 Zöblitzer Straße 3 (Mühle), 5, 11
Quelle: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen
Die derzeitige Denkmalschutzliste, auf der Basis der Schnellerfassung zur Sicherung der Substanz, erscheint überarbeitungsbedüftig. Trotz genereller Beachtung der Be- lange des Denkmalschutzes durch die Stadt Olbernhau wird es für erforderlich gehal- ten, zusätzlich eine Prioritätenliste über die Wertigkeit der Denkmale zu erstellen. Durch die Einstufung der Denkmale wäre der Stadtumbauprozess in der Planung für die Stadt Olbernhau besser zu planen und zu gestalten.
Der nördliche Teil des Untersuchungsgebietes (nördlich der Linie Stadtpark - Goe- thestraße – Albertstraße) ist als Teil des historischen Ortskernes als Kulturdenkmal im Sinne von §2 des Sächsischen Denkmalschutzgesetzes und somit als archäologischer Relevanzbereich ausgewiesen.
6.5.4 Wasserrecht
Das Olberhauer Stadtzentrum und somit des Stadtumbaugebiet wird vom festge- setzten Überschwemmungsgebiet der Flöha und teilweise von Überschwemmungs- gebieten der Gewässer II. Ordnung (z.B. Rungstockbach) berührt. Das bedeutet, dass in diesen Gebieten gemäß § 78 WHG unter anderem Erhöhungen oder Abgra- bungen, Errichtung oder wesentliche Änderungen baulicher Anlagen, Errichtung von Mauern, Wällen oder ähnlichen Anlagen quer zur Fließrichtung des Wassers, das Auf- bringen oder Ablagern von wassergefährdenden Stoffen, die Lagerung von Stoffen und das Anlegen von Baum und Strauchplanzungen untersagt sind. Zusätzlich ist gemäß § 50 SächWG im Innenbereich ein Gewässerrandstreifen von 5 m, in welchem die Errichtung von baulichen und sonstigen Anlagen verboten ist, einzuhalten.
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Westsächsische Gesellschaft für Stadterneuerung mbH Stand Februar 2012 56
1 8 3 3
1 3 6 4 3 4 FÖRDERPROGRAMM STADTUMBAU OST (SUO) PLAN 3 3 2 1 3 5 3 32 3 2 0
3 2 1a 9 5 2 SEKO-SUO „STADTZENTRUM“ 28 2 8 7
2 6 2 34a 5 3 2 0 3 2 4 3 0 a 2 2 1 2 6 3 2 1 8 9 3 RESTRIKTIONEN 4 1 7 3 2 STADT OLBERNHAU 1 29 5 2 6 1 3 3 2 2 0b 7 a 16b 2 5 1 2 8 4
2 2 2 32 0c 1 a 6 1 3 1 2 0 4 0 30 16 a 3 2 1 19 1 8 28 9 4
1 1 1 0 21 a 8
2 2 1 6 26 2 2 1 9 6 (! 7 24 4a 1 2 0 2 9 1 4 a 8 16 5 1 14b 6 5 13 14a 8 11 14 8 5 21 4 6 1 2 a 12 5 4 2 (! 1 5 3 2 3 17 a 4 2 9 0 2 (! 7a 1
1a 1 1 (! 8 2(! 16 0 (! a 1 2 2 3 1 1 7c 8 0 2 1 11 15 6 13 (! 8 16 15 11 (! 9 1 4 17 1 1 1 1 (! 0 1 4 2 6 a 12 (! (! 5 1 9 1 7 4 10 (! 5 2 2 8 1 2 1 4 8 a 2 0 1 20 6(! a a 3 (! (! 2 1 (! 2 6 0 2 a 2 5 2 4 1 1 7 8 (! a 7 1 4 6 (! 2 3 (! 6 4 9 5 9 3 5 2 7 (! 4 (!9 (! 8 3 11 2 6 (! (! 1(! a 0 B 3 1 8 1 (! (!4 7 2 1 1(! 5 7 8 10 5 6 8 (! 6 (! (! 12 12a 1(! 2 1 (! 7 1 1 2 1 3 1 ! 2 1 1 (! (19 0 4 1 1 ) 3 4 2 ñ (! 5 2(! 1 1 5 1 2 3 6 5 1 15 (! 1 1 (! 1 8 A 6 2 2 1 A 7 ! (! (! 3 3 1 (!1 2 3 (! a 1 2 6a 5 0 (! 2 4 27 1 Produktion / Getränkew. 3 2a 18 9 (! (! 1 (! 3 2 2 9 1 2 1 5 8 0 2 (! (! 3 2 2 Feuerw. / Gar., Lager 5 2 2 5 13 (! 22 11 17 (! (! (! 2 15 2 4 Post / 7 (! 26 3(! 19 Hauptpostamt 1 2 (! 8 4 9 8 21 (! 10 23 6 12 1 7 a 6 2 26a 2 (! 2 2 6 3 5 Bank / 5 0 6 2 27 2 (! 14 Sparkasse/ 1 1 29 Zahnarzt ! 3 9 31 ( 2 2 4 8 0 16 7 33 b 1 (! a 35 8 8 4 5 3 2 2 1 2 8 1 18 (! 4 2 1 2 (! ! 6 8 1 3 ( 2 6 1 13 20 3 2 9 5 2 3 (! 4 4 0 3 22 (! 15 a 6 8 24 2 A 5 ! 9 0 2 7 0 7 1 1 7 3 3 1 2 17 Handel / Delikat (! 1 14 a 7 5 5 9 2 7 b e (! 6 5 2 2 Handelshaus (! 1 9 7 2 1 2 1 (! 1 2 8 1 3 3 2 7 1 1 1 9 1 3 4 15 2 5 0 (! 3 ! 1 4 1 ( 1 1 7 19 5 3 9 1 2 2 6 a a 1 4 3 3 4 4 (! 3 5 1 9 4
1 6 2 2 1 1 2 5 1 3 7 a 38 3 40 1 6 9 7 8 C ! 1 3 ( 3 1 1(! 1 9 1 1 4d 2 5 2 8 7 4c a b 1 B-Plan Nr. 8 "Altstadt"2 33 4 3 1 4b 2 3 1 4a 3 6 10 11 (im Verfahren) 15 3 1 6 3 7 8 3 1 8 1 2 6d 7 b 0 6c 10 1 4a 4 6b 2 6 c 3 14 a 10 4 19 1 5 1 3a 1 21 2 Handel / 1 5 1 6 6 3 6 3 1 2 Getreidelager 3 1 23 8 4 2 9 1 5 20 7 8c 8b 25 8a 8 4 A 2 1 ! 9 6 a 22 1 8 1 3 2 24 A 8 2 5 7 ! 0 2 6 4 3 6 3 4 1 1 8 3 0 7 2 4 1 2 1 0 3 1 2 4 9 2 1 29 2 45 4 3 8 0 A 7 2 ! 2 2 4 2 33 2 4 3 2 6 6 9 33a 2 4 2 6 15 1 2 3 35 23 2 8 1 41 48 5 2 5 37 1 30 4 10 4a 5 43 4 39 2 9 32
2 45 3 5 a 2 7 1 2 2 3 !A 32 4 7 5 4 6 5 7 1 4 4 7 1 8 a 4 5 7a 6 7 6 6 50 !A a 58 2 5 2 4 2 9 4 0 9 9 4 1 2 a 3a 1 8 2 1 7 A 1 2 ! 6 0 3 5 14 1 5 6 16 1 2 29 4 3 A 4 1 ! 0 6
1 3 3 4 1 1 b 2 8 2 1 6 1 1 !A 4 3 2 1 3 2 5 0 7 1 8 7 1 1 2
2 4
3
3 !A 1 2 3 4 1 5 6 5 2 3 9 1 7
5 1 8
3 6 2 6 2 3 0 7 6 2 2 5 5 4 3 0 7 5 3 1 2 2 4 2 2 7 8 7 4 4
7 3 6 5 3 PROGRAMMGEBIET WEITERE5 PLANZEICHEN 5 7 3 5 2 9a 11 12 9 6 10 0 3 9 76 59 5 1 7 9b 6 8 A 3 ! 5 2 3 1 2 9 8 1 6 7 2 4 0 21 8 1 1 22 9 9 m 2 7 0 3 2 8 2 1 24 8 Denkmale nach §2 SächsDSchG 0 3 Überschwemmungsgebiete 4 6 1 4 2 8 1 1 SUO „Stadtzentrum“4 1 9 2 1 2 2 1 6 33 3 34 35 Maßstab: Flöha 82 6 1:4.500 1 36 B-Plan Nr. 4 "Eigenheimsiedlung 8 4 37 1 6 1 3 1 38 4 3 1 39 4 4 40 archäologisches Relevanzgebiet 1 SUO „Hainberg“8 8 8 41 1 Finkenaue/ Hainberg" 4 2 Planverfasser: 6 5 5 6 1 43 3 4 2 a 1 44 3 4 45 HQ100 - Priorität „Hoch“ 4 9 6 WGS mbH Denkmalschutzgebiet „Markt“ Gliederung (Block0 A-C) 9 2
8 8 a
3 HQ100 - Priorität „Mittel“ 0 9 4 5 9 6 Bearbeitungsstand: Ensemble "Rittergut" 4 ) 9 4 ñ Bebauung 2 8 November 2011 Niedrig 5 (! 4 Einzeldenkmal Bahnlinie Überschwemmungsgebiet Plangrundlage: ALK 07/2011/LVA/ Gewässer II. Ordnung 9 8 1 a 0 !A Altlast 0 LDC/ a Amt f.Denkmalschutz Bebauungsplangebiete STADT OLBERNHAU SEKo-SUO „STADTZENTRUM“ 6 Ausgangssituation ______
6.6 Ziele und Maßnahmen im SEKo 2007
Unter dem Punkt 5 (Gesamtkonzept und Umsetzungsstrategien) des SEKo 2007 wur- den auf Basis der Analyse den verschiedenen Stadtteilen Gebietstypen zugeordnet. Mit dieser Gebietseinstufung sind generelle Entwicklungstendenzen und -ziele für die einzelnen Stadtteile verbunden. Die Fläche des Stadtumbaugebietes wird nach ihrer Bedeutung innerhalb des Stadtgefüges als konsolidierungswürdiges Gebiet angesehen.
„Als konsolidierungswürdiges Gebiet werden die Bereiche bezeichnet, die zum einen mit ihrer Lage, Struktur und Funktion identitätsprägende Qualitäten für die gesamte Gemeinde, zum anderen Bestandsschwächen aus Sicht der Stadtentwicklung auf- weisen. In diesen Gebieten besteht ein erhöhter Bedarf, vorhandene Missstände gezielt zu beseitigen, ohne Art und Maß der Nutzung wesentlich zu verändern. Strategisches Ziel in konsolidierungswürdigen Gebieten soll es sein, durch geeignete Maßnahmen die vorhandene Bevölkerungsdichte im Gebiet zu festigen bzw. zu erhöhen.“ (Arbeitshilfe SMI zur Erstellung SEKo vom 12.08.2005)
Die mit der Einstufung verbundenen Entwicklungsziele sollen gemäß SEKo 2007 über folgende Maßnahmen realisiert werden:
STADTZENTRUM UND ANGRENZENDE BEREICHE
- Fortführung der Sanierung von Wohn-, Geschäfts- und öffentlichen Gebäuden - Abriss leer stehender verschlissener Substanz unter Beachtung städtebaulicher und denkmalpflegerischer Aspekte - Abriss und Renaturierung von Industrie- und Gewerbebrachen - Neugestaltung von Verkehrsanlagen und Erschließungseinrichtungen besonders der An- bindungen an die TOU - Schaffung von Grünvernetzungen - weitere Aufwertung innerstädtischer Freiflächen - Schaffung einer durchgängigen Grünzone entlang der Flöha - weitere Sanierung/Aufwertung des Rittergutbereiches mit Stadtpark und der Saigerhütte - Erhalt und Stärkung der kulturellen und sportlichen Einrichtungen sowie Bildungs- und Be- treuungseinrichtungen - Schaffung von Angeboten von alternativen Wohnformen für ältere Bürger - Umgestaltung des Postplatzes sowie Aufwertung und Umgestaltung des Postrückraumes - Neugestaltung Gessingplatz - weitere Sanierung des Kirchturms - Neugestaltung Berggasse und Albertstraße - Wohnumfeldverbesserung Klixberg - Umgestaltung und Aufwertung im Bereich Zöblitzer Str. 1 (Gaststätte und Mühle) - Umgestaltung Bahnhofsgelände Olbernhau und Grünthal - Neugestaltung Hallen- und Freibad - verstärkte Einbeziehung der Eigentümer in den Stadtumbauprozess
Die Maßnahmen in Nieder- und Oberneuschönberg wurden hier nicht noch einmal wiedergegeben
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Westsächsische Gesellschaft für Stadterneuerung mbH Stand Februar 2012 57
STADT OLBERNHAU SEKo-SUO „STADTZENTRUM“ 6 Ausgangssituation ______
Tabelle 15 Maßnahmen im SEKo 2007, Maßnahmenpaket 1
Gebietskate- Umsetzungs- Ziele Priorität
gorie zeitraum Mittel-
bedarf
/
rt
e-
u-
Maßnahmepaket in TEUR
0 0
15
202
konsolidie konsolidi rungswürdig Umstrukt rierung kurzfristig bis 201 mittelfristig bis 20 langfristig bis Sanierung Aufwertung Rückbau/ Aufwertung Rückbau hoch mittel gering ° Sanierung x x x x x x 500 Wohngebäude im Bestand ° Rückbau von ca. 40 Wohnungen x x x x 195 ° Rückbau von ca. 30 Wohnungen x x x x 145 * Mittelschule (Heizung, Wärme- x x x x 475 rückgewinnung, Solar, Fenster) Grundschule (energetische Dachsanierung – x x x x 120 Dämmung, Dachdeckung, Solar) Musik-/Ganztagsschule Goethestraße 4 x x x x 550 Sanierung für Ganztagsangebote * Kita Kunterbunt x x x x 500 Weiterführung Sanierung ° Albertstraße (Fuß- und Radweg) x x x x 160 grundhafter Ausbau * Saydaer Straße x x x x 320 (grundhafter Ausbau, Fußweg) * Fuß- und Radweg (Lindenstraße– Krankenhausstraße) x x x x 55 fuß- und radseitige Anbindung vom Krankenhaus * Revitalisierung ehem. BBV x x x x 280 * Revitalisierung ehem. Weinhold- x x x x 260 fabrik einschließlich Umfeld Revitalisierung ehem. Kaufhaus x x x x 165 Himmler * Revitalisierung Zöblitzer Straße 20 x x x x 50 * Revitalisierung Töpfergasse 28 x x x x 110 ° KMU Förderung x x x x 250 Umgestaltung Bahnhof x x x x x Revitalisierung Bahnhofsgebäude ° Schaffung von Grün-, Spiel- und x x x x x 200 Aufenthaltsflächen Sanierung Rittergut (Abschluss x x x x x 500 Sanierung Museum, Scheune) Umgestaltung Postplatz x x x x 500 Umgestaltung Zöblitzer Straße 1 x x x x x 400 (Mühle und Gaststätte) ° Umfeldgestaltung Klixberg x x x x 100 einschließlich Parkplatz
Summe Maßnahmen 5.835
Summe Maßnahmen im Stadtumbaugebiet „Stadtzentrum“ 3.785
Maßnahme *vollständig bzw. °zum Teil außerhalb des neuen Stadtumbaugebietes „Stadtzentrum“, farbig hervorge- hobene Maßnahmen sind bis 2011 umgesetzt worden
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STADT OLBERNHAU SEKo-SUO „STADTZENTRUM“ 7 Bestandsaufnahme ______7 Bestandsaufnahme 7.1 Grundstücksdaten
Die Bestandsaufnahme gründet sich auf Daten der Stadtverwaltung Olbernhau, darunter solche, die in den vergangenen Jahren im Zuge der Vorbereitung und Be- arbeitung anderer Fördergebiete erhoben wurden. Wo möglich und notwendig er- folgte eine Neuerhebung bzw. Prüfung und Ergänzung der vorhandenen Daten durch Begehung des Gebietes im August/September 2011.
Das Stadtumbaugebiet wurde zur detaillierteren Analyse einiger Sachverhalte in drei strukturell zusammenhängende Bereiche unterteilt. Sie sind im Plan 2 dargestellt: - Bereich A Grünthaler Straße/Gymnasium - Bereich B Markt/Rittergut - Bereich C Bahnhofstraße
7.1.1 Eigentumsverhältnisse
Im Stadtumbaugebiet befinden sich 239 Flurstücke. Es überwiegt das private Eigentum mit einem Anteil von 200 Grundstücken (50,1 %). Die Darstellung der Auf- teilung ist in Abbildung 19 und Plan 6 ersichtlich.
Abbildung 19 Eigentümerstruktur der Grundstücke nach Anzahl der Grundstücke
31,4% Stadtverwaltung Olbernhau Freistaat Sachsen 50,2% Bundesstraßenverwaltung Kirche Deutsche Bahn AG Wohnwerke Olbernhau GmbH 3,8% 2,5% privat 0,4% 5,0% 6,7%
Quelle: Stadtverwaltung Olbernhau/ALK/ALB
Trotz des hohen Anteils der privaten Grundstücke, nehmen diese nur reichlich ca. 8,1 ha der 18,6 ha des Stadtumbaugebietes ein. Auf dem Plan ist zu sehen, dass sich die meisten Privatgrundstücke in der kleinteiligen Parzellenstruktur der Gründerzeit- gebiete befinden. Dagegen sind die Flurstücke der anderen Eigentümer, vor allen Dingen die der Stadt, wesentlich größer (Abbildung 20).
Im Bestand der Wohnwerke Olbernhau GmbH befinden sich zwölf Objekte mit insge- samt 77 Wohn- und 17 Gewerbeeinheiten.
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STADT OLBERNHAU SEKo-SUO „STADTZENTRUM“ 7 Bestandsaufnahme ______
Abbildung 20 Eigentümerstruktur der Grundstücke nach Fläche
36,8% Stadtverwaltung Olbernhau 44,7% Freistaat Sachsen Bundesstraßenverwaltung Kirche Deutsche Bahn AG Wohnwerke Olbernhau GmbH privat 3,7% 0,2% 1,2% 7,3% 6,1%
Quelle: Stadtverwaltung Olbernhau/ALK/ALB
7.1.2 Art und Maß der baulichen Nutzung im Flächennutzungsplan
Der Entwurf des Flächennutzungsplans der Stadt Olbernhau trifft die in Plan 7 ersicht- lichen Darstellungen zur Art und damit indirekt zum Maß der baulichen Nutzung.
Gemäß diesem ist der Zentrumsbereich fast vollständig als gemischte Baufläche ge- mäß § 1 BauNVO ausgewiesen. Nur einzelne Grundstücke östlich des Mühlgässchens sind als Wohnbauflächen kategorisiert.
Das unmittelbare Umfeld des Bahnhofs ist als Bahnanlage dargestellt. Eine funktiona- le Konkretisierung als Flächen für den Gemeinbedarf erfolgte an folgenden Stellen: - Schule: Goetheschule, Gymnasium - Kirchen und kirchlichen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen: Stadtkirche - Kulturellen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen: Rittergut - Feuerwehr: Feuerwehrgerätehaus an der Bahnhofstraße - Sportanlagen: Verkehrsübungsfläche am Gessingplatz
Diese zusammenhängenden Gebiete sind von unterschiedlichen Grünflächen durchsetzt. Dazu gehören der Markt, der Stadtpark (Parkanlage) und Flächen Am Steg (Parkanlage) sowie mehrere kleine private Grünflächen.
Die Umgrenzungen der Gesamtanlage Denkmalschutz und des Erhaltungsbereiches sind abgebildet. Die Flöha ist Schutzgebiet im Sinne des Naturschutzrechts und die Bereiche nördlich der Linie Albertstraße – Marktstraße – rückwärtige Bebauung am Markt sowie südlich des Tempelwegs gelten als Überschwemmungsgebiet. Hinzu kommt eine Ausweisung des gesamten Gebietes als Biotop (Geschützter Land- schaftsteil) und eine Auszeichnung als Flächen-/Naturdenkmal (Markt, Goetheschu- le). Im unmittelbaren Umfeld des Marktes wird auf mögliche unterirdische Hohlräume verwiesen. Altlasten und öffentliche Parkplätze (z.T. als Verkehrsflächen mit besonde- rer Zweckbestimmung) werden an verschiedenen Stellen ausgewiesen. Die Bran- dauer Straße ist noch als geplante Teilortsumgehung abgebildet. Entlang der Bahn- hofstraße, über den Markt und durch den Stadtpark verläuft ein Hauptwander- und – radweg. ______
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STADT OLBERNHAU SEKo-SUO „STADTZENTRUM“ 7 Bestandsaufnahme ______
Aus den getroffenen Darstellungen zur Art der baulichen Nutzung lassen sich für die Mischgebiete Obergrenzen der Grundflächenzahl (GRZ=0,4) und Geschossflächen- zahl (GFZ=1,2) als Maße der baulichen Nutzung für die einzelnen Grundstücke ablei- ten (§ 17 BauNVO).
Tabelle 16 GRZ und GFZ im Stadtumbaugebiet
GRZ GFZ
FNP/BauGB im Gebiet FNP/BauGB im Gebiet Bereich A: Grünthaler Str./Gymnasium 0,6 0,50 1,2 1,30 Bereich B: Markt/Rittergut 0,6 0,30 1,2 0,53 Bereich C: Bahnhofstraße 0,6 0,33 1,2 0,75
gesamt 0,6 0,36 1,2 0,82
Quelle: Berechnung ALK-Daten, Die Werte beziehen sich auf die bebauten Grundstücke, d.h. ohne Verkehrsflächen und leere Flurstücke. Die Flurstücke 1058/76 (Bahnhof/Bahnanlagen) und 253/16 (Museum/Stadtpark) wurden trotz Bebauung aufgrund ihres überdurchschnittlich hohen Freiflächenanteils ausgelassen.
Für das gesamte Gebiet liegen die Werte des Bestandes innerhalb der Vorgaben des Flächennutzungsplanes. Bei der Betrachtung der Bereiche und einzelner Grundstü- cke zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede. Innerhalb des verdichteten Berei- ches A, dem Geschäftszentrum der Stadt Olbernhau, ist die Bebauungsdichte über- durchschnittlich hoch. Während die GRZ gerade noch im Rahmen liegt, ist die GFZ um 0,1 höher als zulässig. Hier gibt es nur wenige Grundstücke in denen die GFZ unter 0,9 und die GRZ unter 0,4 liegt sowie zahlreiche Flurstücke, auf denen die Werte deut- lich überschritten werden. In gewachsenen Altstadtbereichen sind derartige Über- schreitungen nicht ungewöhnlich und durchaus vertretbar, zumal sich in diesem Teil der Stadt vielfach geschützte Kulturdenkmale befinden. Ein Potential ist hier das Frei- legen der Grundstücke durch den Rückbau der Hintergebäude. In den Bereichen B und C liegen die Werte bis auf wenige Ausnahmen im vorgegebenen Rahmen.
7.2 Gebäudedaten 7.2.1 Baustruktur
Im Rahmen der Begehung wurde die Geschossigkeit der Hauptgebäude ermittelt. Diese sind in Plan 9 dargestellt. In der Begehung wurde deutlich, wie sich die ver- schiedenen Entstehungsperioden der Bebauung auch in der Geschossigkeit und der Typologie widerspiegeln. Bauliche Einheiten und Muster lassen sich jedoch nur in klei- neren Abschnitten der Bebauung ablesen. So stellt sich der Block zwischen Turner- straße und Albertstraße als zweigeschossiger, kleinteiliger Gründerzeitbereich dar; oder auch das vorindustrielle Ensemble an der nördlichen und östlichen Marktseite stellt sich als einheitliche Stadtstruktur dar. In den meisten anderen Bereichen wech- seln sich dagegen kleinere Bürgerhäuser mit mehrgeschossigen Mietshäusern aus der Gründerzeit ab. Immer wieder ist die Stadtstruktur von größeren Solitären durchsetzt, die in ihrer jeweiligen Lage als Dominante wirken: die Kirche, das Rittergut, das ehe- malige Amtsgericht, das frühere Postamt, der Bahnhof, das Gymnasium und die Goetheschule, um nur die wichtigsten zu nennen. Hinzu kommen mehrere Fabriken oder sonstige gewerbliche Bauten in allen Bereichen des Stadtumbaugebietes.
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STADT OLBERNHAU SEKo-SUO „STADTZENTRUM“ 7 Bestandsaufnahme ______
Das traufständige Satteldach prägt als typische Dachform das Stadtbild im Bereich des Stadtumbaugebietes. Infolge der vielfach ausgebauten Dachgeschosse sind diese durch die unterschiedlichen Formen von Dachaufbauten und Zwerchgiebeln oder in der Sonderform als Mansarddach in ihrer Gradlinigkeit immer wieder unterbrochen.
7.2.2 Nutzung
Wie schon in den vorangegangenen Punkten beschrieben, handelt es sich bei dem Stadtumbaugebiet um eine wichtige Schnittstelle zwischen verschiedenen Stadt- teilen der Stadt Olbernhau. Dementsprechend weist das Gebiet in der Gebäude- nutzung eine hohe Nutzungsvielfalt auf (Plan 8), die sich innerhalb des Gebietes allerdings in den drei Bereichen unterschiedlich darstellt.
Der Bereich A mit der Grünthaler Straße und der Albertstraße ist das wirtschaftliche Herz der Stadt. Hier sind die Erdgeschosse fast durchgängig als Läden ausgebaut, die ein für die Stadtgröße breites Handelsspektrum abdecken. In einzelnen Gebäu- den erstreckt sich die gewerbliche Nutzung auch auf die Hintergebäude und die oberen Stockwerke, zumeist werden diese jedoch als Wohnraum genutzt. Abgese- hen von der Grundschule an der Grünthaler Straße und dem Gymnasium am Tem- pelweg befinden sich keine öffentlichen Einrichtungen im Bereich.
Bereich B wird von dem Komplex öffentlicher Einrichtungen auf dem Rittergutsgelän- de bestimmt. Rund um den Park gruppieren sich hier in den historischen Gebäuden das Museum, die Stadtbibliothek, das Theater und die Stadtkirche. Die Bebauung entlang der Marktnordseite, der Zöblitzer Straße und des Mühlgässchens ist dagegen kleinteiliger und durch eine starke Nutzungsmischung von Wohnen und Gewerbe bestimmt.
In Bereich C, im Umfeld der Bahnhofstraße, verlagert sich die Nutzung hin zu größeren Strukturen. Den kleinen Wohn- und Geschäftshäusern des unmittelbaren Stadtkerns stehen hier größere Nutzungseinheiten (Fabriken und Infrastruktureinrichtungen) und Mietshäuser gegenüber. Wichtige funktionale Schwerpunkte bilden die Feuerwehr, der Bahnhof und das Depot des RVE an der Thomas-Mann-Straße. Andere zentrale Nutzungen sind obsolet geworden (Postamt, Industriebetriebe).
Die wichtigsten Gemeinbedarfseinrichtungen im Stadtumbaugebiet sind das ehe- malige Rittergut (Museum, Stadtbibliothek, Theater „Variabel“ im Jugend- und Kultur- zentrum), das Gymnasium, die Goetheschule, die Musikschule, der Bahnhof, das Feuerwehrdepot, die Stadtkirche und die Kegelbahn Klixberg.
In der folgenden Tabelle ist die Nutzung der Gebäude erkennbar einschließlich einer groben Gliederung in die drei Bereiche. Dabei wurde auf eine Differenzierung zwi- schen Gewerbe bzw. Handels- und Dienstleistungseinrichtungen verzichtet.
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Tabelle 17 Nutzungsstruktur der Hauptgebäude nach Bereichen
Anzahl Wohnen/ Gemein- Gewerbe Wohnen Gebäude Gewerbe bedarf Bereich A: Grünthaler Str./Gymnasium 53 1 46 4 2 Bereich B: Markt/Rittergut 31 5 19 3 4 Bereich C: Bahnhofstraße 36 8 15 6 7
gesamt 120 14 80 13 13
Quelle: Begehung WGS (Stand 09/2011)
7.2.3 Gebäudeleerstand
Die Leerstandverteilung im gesamten Stadtumbaugebiet stellt sich wie folgt dar:
Tabelle 18 Leerstände in Hauptgebäuden nach Bereichen
Anzahl 0% bis 25% über 25 % 100%
Gebäude Leerstand Leerstand Leerstand Leerstand Bereich A: Grünthaler Str./Gymnasium 53 25 47 % 14 26 % 12 23 % 2 4 % Bereich B: Markt/Rittergut 31 18 58 % 2 6 % 8 26 % 3 10 % Bereich C: Bahnhofstraße 36 17 47 % 6 17 % 4 11 % 9 25 %
gesamt 120 60 50% 22 18% 24 20% 14 12%
Quelle: Begehung WGS (Stand 09/2011)
Tabelle 19 Leerstände in Wohn- und Gewerbeeinheiten
Anzahl Leerstand Leerstand Leerstand
Einheiten Gewerbe Wohnen gesamt Bereich A: Grünthaler Str./Gymnasium 269 4/79 5,1% 53/190 27,9% 57/269 21,2% Bereich B: Markt/Rittergut 114 14/48 29,2% 17/ 66 25,8% 31/114 27,2% Bereich C: Bahnhofstraße 177 15/30 50,0% 59/141 41,8% 74/171 43,3%
gesamt 560 33/157 21,0% 129/397 32,5% 162/554 29,2%
Quelle: Begehung WGS (Stand 09/2011)
Die Zahlen in den Tabellen lassen erkennen, dass das gesamte Stadtumbaugebiet mit hohen Leerstandsquoten zu kämpfen hat. Insgesamt ist der Leerstand bei Woh- nungen und Gewerbeflächen im Stadtumbaugebiet mit über 29 % im Vergleich zur Gesamtstadt mit rund 15 % sehr hoch, konzentriert sich jedoch hauptsächlich auf un- und teilsanierte Objekte.
Der Leerstand im bisherigen Stadtumbaugebiet konnte zwischen 2006 und 2008 durch Gebäudeabbrüche um 70 Wohneinheiten bzw. 1,9 % gesenkt werden. Wäh- rend sich der Leerstand bei den privaten Eigentümern und der Wohnungsbaugenos- senschaft verringert hat, ist er beim städtischen Wohnungsunternehmen trotz durch- geführter Abrisse noch geringfügig gestiegen. Ursache ist der noch vorhandene un- sanierte Wohnungsbestand der durch Lage und Typologie derzeitig häufig noch we- niger attraktiv erscheint. Bisher war es ein gängiger Ansatz, in unattraktiven Wohnla- gen und bei schon vorhandenen Teilleerständen keine Sanierungen durchzuführen, ______
Westsächsische Gesellschaft für Stadterneuerung mbH Stand Februar 2012 63
STADT OLBERNHAU SEKo-SUO „STADTZENTRUM“ 7 Bestandsaufnahme ______sondern solche Gebäude langfristig für Abbrüche vorzubereiten. Dies darf natürlich nicht für innerstädtische Wohnlagen gelten.
Bei Betrachtung der verschiedenen Bereiche fallen einige Besonderheiten ins Auge: Im Bereich A, dem Geschäftszentrum der Stadt Olbernhau, steht nur rund jede zwanzigste Gewerbeeinheit leer. Dies deutet auf einen dynamischen und gut ange- nommenen Handels- und Gewerbestandort hin. Dagegen liegen die Gewerbeleer- stände in den anderen Bereichen deutlich höher. Im Bereich C wird jede zweite Ein- heit nicht genutzt, was dem Wegfall der industriellen Produktion und der weniger zentralen Geschäftslage geschuldet ist. Nach der Aufwertung und dem Bedeu- tungsgewinn des Bereiches durch den Bau der Teilortsumgehung und der Verknüp- fungsstelle Bahnhof Olbernhau werden positive Effekte für den Wohn- und Gewerbe- standort erwartet.
Es ist auffällig, dass Leerstand gehäuft bei denkmalgeschützten Gebäuden auftritt. 12 der 14 komplett leer stehenden Objekte im Stadtumbaugebiet stehen unter Denkmalschutz. Dieser Umstand ist nicht zuletzt dem Umstand geschuldet, dass denkmalgeschützte Bausubstanz meist mit höherem Sanierungsaufwand und bau- lich-gestalterischen Auflagen verbunden ist und die Gebäude daher einen insge- samt niedrigeren Sanierungsgrad aufweisen.
Die Wohnungsleerstände liegen in allen Bereichen auf einem hohen Niveau. Doch auch hier sind die meisten ungenutzten Einheiten in Bereich C zu finden, wo 40 % aller Wohnungen leer stehen. Besorgniserregend ist hier vor allem der dauerhafte Leer- stand im schlecht sanierten und noch immer unsanierten Gebäudebestand. Gründe für den Wohnungsleerstand im Gebiet sind jedoch weniger dem wirtschaftlichen Strukturwandel geschuldet als vielmehr allgemeinen demografischen Entwicklungen in Verbindung mit stadtstrukturellen Mängeln wie lagebedingter Lärmbelastung und fehlenden Frei- und Funktionsflächen.
Der Gebäudebestand der Wohnwerke Olbernhau GmbH weist einen weit über- durchschnittlichen Leerstand auf. 44 der 77 Wohneinheiten (57,1 %) und 7 der17 Gewerbeeinheiten (41,2 %) stehen hier leer.
Eine gebäudescharfe Abbildung mit der Unterteilung in Wohn- und Gewerbeleer- stände ist in Plan 8 zu sehen.
7.2.4 Sanierungsgrad der Gebäude
Im Rahmen der Bestandsaufnahme wurden alle Gebäude einer augenscheinlichen Begutachtung hinsichtlich des Sanierungsgrades ihrer Außenhülle unterzogen (dar- gestellt in Plan 9). Die Gebäude wurden dafür in folgende Zustandsgrade eingeord- net: - „Neubau“: nach 1990 - „saniert“: ohne größere Mängel – Komplettsanierung nach 1990 erfolgt - „teilsaniert“: Teilsanierung nach 1990 – geringe Mängel Der Aufwand der Verbesserung und Erhaltung der Gebäudesubstanz ist im mitt- leren Maße erforderlich (1/3 bis 2/3 vergleichbarer Kosten einer Komplettsanierung). Einzelne Bereiche sind saniert (z.B. Dach oder Fenster), andere sind unsaniert oder mit erheblichen Mängeln behaftet.
______
Westsächsische Gesellschaft für Stadterneuerung mbH Stand Februar 2012 64
STADT OLBERNHAU SEKo-SUO „STADTZENTRUM“ 7 Bestandsaufnahme ______
- „unsaniert“: unsanierter Zustand – erhebliche Mängel Die Sanierung dieser Gebäudesubstanz erfordert einen Mitteleinsatz von über 75 % eines vergleichbaren Neubaus. Bei diesen Gebäuden sind Entscheidungen hin- sichtlich des Erhaltungswertes oder des Abbruches notwendig.
Tabelle 20 Bauzustände der Gebäude nach Bereichen
Anzahl Neubau saniert teilsaniert unsaniert Gebäude Bereich A: Grünthaler Str./Gymnasium 53 2 4% 41 78% 5 9% 5 9% Bereich B: Markt/Rittergut 31 0 0% 18 58% 5 16% 8 26% Bereich C: Bahnhofstraße 36 5 14% 17 47% 5 14% 9 25%
gesamt 120 7 6% 76 63% 15 13% 22 18%
Quelle: Begehung WGS (Stand 09/2011)
Zwei Besonderheiten sind im Stadtumbaugebiet auffällig: Zum einen gibt es, abgese- hen vom Gymnasium, dem Busbahnhof und einigen An- und Umbauten, kaum Neu- bauten seit 1990. Zusätzlich existieren fast keine Bauten aus der Zeit zwischen den Weltkriegen und der DDR-Zeit. Überschläglich ist der Bestand somit zu über 90 % älter als 100 Jahre, was besondere Prämissen für die Sanierungsaufgaben im Gebiet vor- gibt.
Zum anderen hat sich in den vergangenen Jahren die Schere zwischen den Gebäu- den aufgeweitet, die vollständig und gar nicht saniert wurden. Folglich gibt es eine Gruppe von Gebäuden, an deren Außenhülle (und vermutlich auch im Inneren) in den vergangenen zwanzig Jahren keinerlei Erneuerungsmaßnahmen durchgeführt wurden, während die genutzten Gebäude Stück für Stück weiter saniert werden.
Analog zu den Leerstandszahlen steht Bereich A bei den Bauzuständen am besten da. Drei Viertel der Gebäude sind in einem guten bis sehr guten Zustand und nur je- des achte Gebäude muss als unsaniert eingestuft werden. In den anderen zwei Be- reichen liegt der Anteil der unsanierten Gebäude bei rund einem Viertel.
Als Ursachen für den Sanierungsrückstau sind, neben der allgemein zurückgehenden Nachfrage an Wohnungen, in der ungünstigen Lage der Gebäude zu sehen (hohe Verkehrsbelastung, geringes Frei- und Funktionsflächenangebot, schlechte Ge- schäftslage). Ebenso können das weniger attraktive Image mancher Lagen sowie die Hochwassergefahr am Ufer der Flöha ausbleibende Investitionen begründen. In einigen Fällen, wie beim ehemaligen Postamt und den Industrieobjekten, dürften jedoch auch die Art und die Ausmaße der leer stehenden Gebäude und somit der Mangel an nachhaltigen Nutzungskonzepten für den Sanierungsrückstau ausschlag- gebend sein.
Wie bereits bei den Leerständen angeklungen, haben die denkmalgeschützten Ob- jekte im Stadtumbaugebiet sehr oft einen schlechteren Sanierungsstand als Gebäu- de ohne diese Restriktion. Zwar ist es auch so, dass unsanierte Objekte aufgrund ihres original erhaltenen Zustandes wesentlich häufiger in Denkmallisten aufgenommen werden. Oft schrecken Eigentümer jedoch auch vor dem zusätzlichen Aufwand zu- rück, den Denkmalschutzauflagen mit sich bringen. ______
Westsächsische Gesellschaft für Stadterneuerung mbH Stand Februar 2012 65
1 7
3 2
1 PLAN 5 2 FÖRDERPROGRAMM STADTUMBAU OST (SUO) 6 1 3 3 2 2 0b a 1 7 6b 2 6 5 SEKO-SUO „STADTZENTRUM“ 1 2 8 4
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2 D D D 45 3 Eigentumsverhältnisse SUO "Stadtzentrum" a Kirche 52 1 D D D 2 Maßstab: 1:3.000 3 Stadt Olbernhau 7 Gliederung (Block A-C) 5 Freistaat Sachsen 47 54 7 Planverfasser: !! 4 !! WWO 7 56 Bebauunga 6 WGS mbH 7 Bund 5 6 0a 58 2 2 !!! 5 4 2 9 privat !!! Fluss/Gewässer Deutsche Bahn AG 4 9a Bearbeitungsstand: ! ! ! 2 8 7 2 60 5 November 2011 Bahnlinie 62 9 2 4 3 1 4 0 Plangrundlage: 6 1 3 1 1 2 8 ALK 07/2011/LVA 1 1 64 2 1 3 2 SV Olbernhau 5 0 1 7
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