Ortskernentwicklungskonzept für die Gemeinde Burg ()

Auftraggeber: Gemeinde Burg (Dithm.) Der Bürgermeister Holzmarkt 7 25712 Burg (Dithm.)

Betreuung: Dirk Bergfleth

Bearbeitung: GOS mbH Lange Reihe 22-24 24103 Kiel

Projektbearbeitung: Dipl.-Geogr. Oliver Buchholz Cand. M.Sc. Stadtplanung Lena Faster Dipl.-Kfm. Sven Lange M.Sc. Geogr. Nora Baltzer

Gefördert durch: Förderung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küsten- schutz (GAK) mit Mitteln des Bundes und des Lan- des Schleswig-Holstein

Stand: April 2018

Hinweise zum Bericht:

Für alle Bilder, Grafiken und Pläne, deren Urheberschaft und Urheberrecht bei der Gemeinde Burg (Dithm.) liegen, übernimmt die GOS mbH keine Haftung. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit ist eine Beschränkung auf die maskuline Schreibweise vorgenommen worden. Gemeint sind jeweils alle Geschlechterformen.

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis...... 1 1 Einleitung ...... 3 1.1 Aufgabenstellung und Methodik ...... 5 2 Grundlagen und Rahmenbedingungen zum Untersuchungsraum ...... 9 2.1 Kurzcharakteristik der Gemeinde Burg (Dith.) – Verortung und regionale Bedeutung ...... 9 2.2 Das Untersuchungsgebiet im Siedlungsgefüge ...... 10 2.2.1 Räumliche Lage und Gebietscharakteristik ...... 10 2.2.2 Historische Entwicklung ...... 11 2.3 Soziodemographie ...... 13 2.4 Rahmensetzende Planungen und Konzepte ...... 19 2.4.1 Geltendes Planungsrecht ...... 19 2.4.2 Daseinsvorsorgekonzept des Landkreises Dithmarschen ...... 21 2.3.3 Aktuelle Entwicklungen ...... 24 2.5 Städtebau / öffentlicher Raum ...... 27 2.5.1 Gebäudebestandsaufnahme ...... 28 2.5.2 Öffentlicher Raum ...... 36 2.5.3 Straßen ...... 41 2.6 Verkehr & ÖPNV ...... 42 2.7 kulturelle und freizeitbezogene Infrastruktur ...... 48 2.7.1 Kulturelle Infrastruktur ...... 48 2.7.2 Freizeitbezogene Infrastruktur ...... 49 2.8 Einzelhandel, Versorgung und Gewerbe ...... 54 2.9 Medizin, Schulen, Kita ...... 60 2.9.1. Bildungs- und Betreuungseinrichtungen ...... 60 2.9.2. ärztliche Versorgung ...... 65 2.10 Fazit & Überleitung...... 68 3 Handlungsfelder und Entwicklungsziele ...... 69 3.1 Handlungsfelder: ...... 70 3.1.1 Handlungsfeld Städtebau, Verdichtung, Wohnen ...... 70 3.1.2 Handlungsfeld Einzelhandel, Gewerbe, Versorgung ...... 70 3.1.3 Handlungsfeld Verkehr, Mobilität, ÖPNV...... 71 3.1.4 Handlungsfeld Kultur, Tourismus, freizeitbezogene Infrastruktur: ...... 71 3.1.5 Handlungsfeld Kommunikation: ...... 72 3.1.6 Handlungsfeld Wirtschaft, Bildung, Soziales, ärztliche Versorgung ...... 73 4 Maßnahmenkonzept ...... 74 4.1 Schlüsselprojekte – Maßnahmen mit höchster Priorität ...... 76 4.1.1 Zentrenmanagement / Ortskernmanagement ...... 76 S e i t e | 1 4.1.2 Wege- und Aufenthaltskonzept ...... 80 4.1.3 ZOB ...... 82 4.2 Maßnahmenempfehlungen Städtebau, Wohnen, Verdichtung...... 86 4.3 Maßnahmenempfehlungen Einzelhandel, Gewerbe, Versorgung ...... 102 4.4 Maßnahmenempfehlungen Verkehr, Mobilität, ÖPNV ...... 107 4.5 Maßnahmenempfehlungen Kultur, Tourismus, freizeitbezogene Infrastruktur ...... 113 4.6 Maßnahmenempfehlungen Kommunikation und Entwicklungsgestaltung ...... 119 4.7 Maßnahmenempfehlungen Wirtschaft, Bildung, Soziales, ärztliche Versorgung ...... 124 5 Förderkulisse ...... 126 6 Terminplan ...... 129 Quellenverzeichnis ...... 132 Abbildungsverzeichnis ...... 133 Anlagen ...... 134

S e i t e | 2 1 Einleitung

Die Entwicklung vieler Kommunen in Schleswig-Holstein befindet sich seit mehreren Jahren in einem Spannungsfeld struktureller und soziodemographischer Veränderungen. Dabei bestehen nicht überall positive ökonomische Wachstumsperspektiven. Gerade in den ländlich geprägten Regionen Nord- und Mitteldeutschlands kann der allgemeine Strukturwandel mit seinen negativen Folgen beobachtet werden. Die soziodemographischen, kulturellen und wirtschaftlichen Struk- turänderungen führen in den außerhalb von großen Verdichtungs- und Ordnungsräumen liegen- den ländlichen (peripheren) Regionen zu Tragfähigkeitsproblemen in der örtlichen Infrastruktur. Nicht umsonst werden auch auf Kreisebene Daseinsvorsorgekonzepte, Tourismuskonzepte oder auch Energiekonzepte angeregt, um Grundlagen für das Bündeln von Ressourcen, für Synergien und innovative Maßnahmen innerhalb einer Region zu schaffen. Ziel solcher Konzepte ist es pass- genaue Maßnahmenpakete zu entwickeln, mit denen eine zukunftsfähige Entwicklung ermöglicht wird, um langfristig im Wettbewerb der Regionen bestehen zu können. Insbesondere die kleinen Städte und Kommunen außerhalb der großen Ordnungsräume sehen sich dabei einer grundlegenden quantitativen und qualitativen Veränderung der Bevölkerung und den daraus folgenden Effekten auf fast allen Ebenen der Stadtentwicklung, des Wohnens, des Ein- zelhandels, der Wirtschaft und Inanspruchnahme öffentlicher und privater Dienstleistungen ge- genüber. Eine Auswirkung dieses Strukturwandels ist die durch den Bevölkerungsschwund getragene Ver- ringerung von Kaufkraft und der Verringerung des Bedarfs und der Nachfrage nach Gütern und Dienstleistung im Vergleich zu den benachbarten bzw. nächstgelegenen Regionen und Zentren. Dies hat insbesondere zur Folge, dass Ortschaften auch innerhalb einer Region in Konkurrenz um Bevölkerung, Kaufkraft, Touristen, Unternehmen, Ärzten, Dienstleistungen, Kulturangeboten usw. stehen. Den „Verlierern“ dieses Wettbewerbes drohen zunehmend Leerstand, Investitions- und Sanierungsstau oder die Reduzierung von Infrastrukturdienstleistungen. Gleichzeitig wird damit eine Abwärtsspirale in Gang gesetzt, die die Effekte und Wirkungen (Trading-Down Effekte) weiter verstärkt. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Dienst- und Infrastrukturleistungen von überörtlichen Insti- tutionen oder überregional tätigen Unternehmen angeboten werden, die aber ihre Entscheidun- gen (leider) oft auf Basis reiner Gewinn und Verlust Berechnungen oder kurzfristige Gewinnmaxi- mierungen treffen und auf dessen Investitions- oder Standortentscheidungen die Gemeinde nur selten oder geringen Einfluss hat (Bsp.: Ausbau A20, Ausbau/Sanierung A23, weitere überregionale Verkehrsanschlüsse, Deutsche Bahn, Deutsche Post, Schulen, Filialen wie Drogerieketten usw.). Oftmals fehlen bei diesen Standortentscheidungen und Berechnungen der Wertschöpfungsge- danke und langfristige für die Gemeinde, Region und die gesamte Gesellschaft einkalkulierte (in diesem Falle) positive Folgeeffekte, sogenannte externe Effekte. Diese Entwicklungen spiegeln sich in den Ortsmitten und Ortskernen im ländlichen Raum wider. Auch in Burg, bspw. anhand von Geschäftsleerständen, fehlenden Fachgeschäften, Reduzierung inhabergeführter Geschäfte, Vereinfachung der Angebote (Banalisierung), steigender Anteil der Angebote aus dem Niedrigpreissegmenten, fehlende zentrenrelevante Waren, Investitionsstau im Bestand und Umfeld mit negativer Wirkung auf die Attraktivität der gesamten Gemeinde als Wohn- und Wirtschaftsstandort. Weitere damit einhergehenden Trends sind bekannt: In Burg altert – wie in den meisten Kommu- nen – die Wohnbevölkerung und deren Immobilien altern mit. Die jungen Familien und die ältere Wohnbevölkerung suchen oftmals moderne Immobilien oder neue Baugrundstücke – beliebt in- zwischen „mittendrin“ mit kurzen Wegen zum Einkaufen und zur Schule anstatt wie früher in ei- nem Neubaugebiet am Ortsrand.

S e i t e | 3 Die neuen Herausforderungen an Wohnwünsche, Wohnformen und Wohnstandorte von Start-up- Pärchen über Familien bis hin zu einem altersgerechten und barrierefreien Wohnraum kann aber nicht nur über Neubau realisiert, sondern muss auch durch die Qualifizierung und den Umbau des örtlichen Bestands gedeckt werden. Der Neubaubedarf sollte dabei bestenfalls über Nachverdich- tung abgedeckt werden.

Vor diesem Hintergrund bemüht sich die Gemeinde Burg, um eine präventive und proaktive Ent- wicklung ihres Ortskerns und ihrer gesamten Gemeinde. Als Folge daraus wurde im Jahr 2016 die GOS mbH aus Kiel/Ludwigslust beauftragt, ein Ortskernentwicklungskonzept zu erstellen, welches eine fundierte Grundlage für ortsentwicklungspolitische und Investitionsentscheidungen der kommenden Jahre geben soll. Das Ortskernentwicklungskonzept wird dabei aus Mitteln des Bundes und des Landes Schleswig- Holstein im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) finanziell unterstützt. Idealerweise sollen wesentliche aus dem Konzept entwickelte Maßnahmen mit den Projektzielen der laufenden Fördermittelperiode der AktivRegion Dithmarschen im Einklang ste- hen, damit auch die Finanzierung einiger gewünschter Entwicklungsmaßnahmen ermöglicht wird. Darüber hinaus haben Entwicklungsmaßnahmen, die in einem Konzept unter Öffentlichkeitsbetei- ligung abgeleitet und erstellt wurden, zusätzlich gute Chancen über andere, zielgerichtete Förder- töpfe unterstützt zu werden. Um langfristig ihre Unterzentrumsfunktionen erfüllen zu können und damit Burg auch zukünftig ein attraktiver Geschäfts- und Wohnstandort in der Region Dithmarschen bleibt, ist die Entwick- lung der Ortsmitte von zentraler Bedeutung. Oder anders formuliert, ohne einen funktionierenden Ortskern kein stabiles Unterzentrum. Wesentliches Ziel dieses Ortkernentwicklungskonzeptes ist es daher, Maßnahmen zu entwickeln, die die Ortsmitte, trotz der schwierigen Rahmenbedingungen, stabilisieren, stärken und zukunftsfähig machen können. Mit Blick auf die Rahmenbedingungen der Gemeinde Burg sind die Kernpunkte zur Belebung des Ortskerns vor allem durch investive wie auch nicht investive Maßnahmen in den Bereichen der Attraktivitätssteigerung, Verkehrsführung, Gestaltung des öffentlichen Raumes, der Nachverdich- tung, der Bestandsentwicklung und Wiederbelebung, der Vermarktung und der Versorgung zu sehen. Neben diesen genannten Entwicklungs- und Finanzierungsbestrebungen gibt es weitere allgemei- ne Ziele, die mit der Konzepterstellung verbunden werden: Die Akteure und Eigentümer vor Ort zu aktivieren leerstehende Immobilien und Flächenbrachen zu aktivieren und diese marktgängig zu entwickeln Investitionsanreize zu schaffen Den Bewohnern der Gemeinde Burg Entwicklungsperspektiven für die Zukunft Ihrer Ge- meinde aufzeigen.

S e i t e | 4 1.1 Aufgabenstellung und Methodik

Viele Formulierungen und Betrachtungen mögen aus Sicht der Gemeinde und der BürgerInnen trivial oder auch selbstverständlich erscheinen, aber es ist aus Sicht der Gutachter wichtig, dass auch genau diese unwesentlich erscheinenden Fakten und Meinungen in die Bearbeitung des Konzeptes einfließen und in eine Struktur gebracht werden. Auf diese Weise können viele der Vor- schläge und Ideen, die bereits vor Erstellung des OEK bekannt waren und innerhalb der Gemeinde kommuniziert wurden, in ein Maßnahmenkonzept mit konkreten Umsetzungsabsichten einfließen. Das Konzept soll als Handlungsleitfaden verstanden werden, um die übergeordneten Entwick- lungsziele zu erreichen. Dabei ist das Konzept nicht in Stein gemeißelt und wird sich im Zuge seiner Umsetzung an die Realität anpassen. Es wird aus diesem Grunde empfohlen, das Konzept fortzu- schreiben, damit eine Anpassung der Entwicklungsziele und Maßnahmen an die sich ändernden Rahmenbedingungen erfolgt und eine Evaluation des Entwicklungsprozesses möglich wird. Es handelt sich um ein übergeordnetes und (fach-) übergreifendes Konzept:

S e i t e | 5 Ähnlich wie bei der Erarbeitung eines integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) wird an die Bearbeitung des Ortskernentwicklungskonzeptes für die Gemeinde Burg herangegan- gen. Bei dem übergeordneten und fachübergreifenden Konzept wird Wert auf eine gesamtheitliche Betrachtung gelegt. Dabei werden alle für die Entwicklung des Ortskerns (und teilweise für die gesamte Ortschaft) relevanten Themen in den Blick genommen. Hierzu zählen städtebauliche As- pekte wie Verkehr, Wohnen, Nachverdichtung oder funktionale Bereiche wie Tourismus, Einzel- handel, Vermarktung (siehe Abbildung). Die Erarbeitung des Ortskernentwicklungskonzeptes für die Gemeinde Burg erfolgte in enger Ab- stimmung mit der Amtsverwaltung und unter Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern, der Politik und Multiplikatoren. Zu erreichende Ergebnisse in dem Konzept sind: das Herausarbeiten der Problemstellungen und Handlungsbedarfe insbesondere im Orts- kern das Herausarbeiten von Entwicklungszielen die Erstellung eines Maßnahmenkonzeptes in denen Maßnahmen definiert werden, die zur Behebung der erhobenen Probleme beitragen die Erarbeitung eines Zeitplans mit Prioritätensetzung detaillierte Beschreibung der weiteren Vorgehensweise bei Schlüsselmaßnahmen Erarbeitung einer Förderkulisse Mitunter sind einige Detailbetrachtungen und -ausarbeitungen reduziert worden, da einige Kernthemen wie die Versorgungssicherung im Bereich von Medizin und Schulen zum einen nur bedingt von der Gemeinde gesteuert werden können und die Verantwortungen eher auf Amts- und Kreisebene liegen, zum anderen waren wesentliche Versorgungsfunktionen oder deren Aus- bau gesichert. Durch die übergeordnete Betrachtungsweise werden mitunter Maßnahmenempfehlungen abge- leitet, die eine vertiefende Detailplanung, Fachkonzepte, bspw. in den Bereichen Einzelhandel oder Verkehrsplanung, oder städtebauliche Entwürfe bedürfen. Letztere sind nicht Bestandteil des OEK.

Als Fundament der Erarbeitung ist in einem ersten Schritt eine Bestandsanalyse mit Ableitung von Handlungsbedarfen vorzunehmen. Die Bestandsaufnahme gliedert sich (siehe Inhaltsverzeichnis) in folgenden Themenfelder:

Rahmensetzende Planungen, Konzepte, geltendes Planungsrecht Städtebau & öffentlicher Raum Verkehr & ÖPNV kulturelle und freizeitbezogene Infrastruktur Einzelhandel, Versorgung und Gewerbe (geringfügig) Medizin, Schulen, Kita, Erneuerbare Energien

Dabei sind neben der Prüfung von aktuell vorliegenden Daten, Konzepten und Sekundärdaten auch Vor-Ort-Begehungen durchzuführen und Multiplikatoren wie auch Träger über Telefonate oder Anschreiben gezielt anzufragen. Des Weiteren ergänzen Anmerkungen von BürgerInnen, dem Arbeitskreis oder Experten aus den entsprechenden Diskussionsrunden die Bestandsaufnahme. Am Ende der Bestandsaufnahme wird eine reduzierte Form der SWOT-Analyse (Stärken-, Schwä- chen-Analyse unter Berücksichtigung von Funktionsschwächen, Potenzialen, Entwicklungsdefizi- ten und -hemmnisse inkl. Darstellung von Handlungsbedarfen) vorgenommen. Stärken, Schwä-

S e i t e | 6 chen und Handlungsbedarfe werden auf diese Weise themenspezifisch zusammengefasst und als eine Art Fazit für die Erarbeitung der Entwicklungsziele und des Maßnahmenkonzeptes verfügbar gemacht. Im Anschluss an die Bestandsaufnahme werden allgemeine Entwicklungsziele (Leitbildprozess) herausgearbeitet, die im zweiten Workshop, der Expertenrunde und im Arbeitskreis zur Diskussion stehen. Anschließend sind die konkreten Handlungsfelder und die dazugehörigen Entwicklungs- ziele zu definieren. Schlusspunkt des Konzeptes ist die Aufstellung von Maßnahmen mit Zeitplan und Förderkulisse. Das Maßnahmenkonzept ist so zu entwickeln, dass für die Gemeinde Burg die Beseitigung der Missstände und die Erreichung der Entwicklungsziele vor dem Hintergrund von Wirtschaftlichkeit, Umsetzbarkeit und Zügigkeit realisierbar sind. Bürgerbeteiligung Die Erarbeitung des Maßnahmenkonzeptes erfolgt einerseits aus planerischer Sicht, welche nach Feststellung von Missständen und Handlungsbedarfen der Gemeinde Maßnahmenvorschläge un- terbreitet. Andererseits kennen aber BürgerInnen, Politik und EigentümerInnen ihre Ortschaft und haben Entwicklungsideen und -vorschläge, aber auch Forderungen und Ansprüche an die Entwick- lung und Entscheidungsträger ihrer Gemeinde. Dieses Wissen und kreative Potenzial sind im Kon- zept und bei späteren Planungen zu berücksichtigen. Aus diesem Grund sind insbesondere die endogenen, bzw. die bestehenden Potenziale von den BürgerInnen zu erfragen und diese zu sammeln und zu systematisieren. Hierzu soll eine umfangreiche Bürgerbeteiligung stattfinden. Zunächst sind die Ergebnisse der Bestands- aufnahme den BürgerInnen im Rahmen einer sogenannten Auftaktveranstaltung mit an- schließendem Workshop vorzustellen und zu besprechen. In dem anschließenden Work- shop sind dann erste Entwicklungsziele abzu- leiten und Ideen, Anregungen sowie Maß- nahmenvorschläge zu eruieren. Darüber hin- aus wird im Rahmen einer zweiten Work- shoprunde und in Verbindung mit der be- gleitenden Bürgerbeteiligung über den so- genannten Onlinedialog (Homepage zum OEK) den BürgerInnen und Betroffenen die Möglichkeiten gewährt, die vorgeschlagenen und präzisierten Maßnahmen erneut zu be- sprechen und Priorisierungen vorzunehmen. Mit dem Vorliegen der Bestandsdaten und den Ergebnissen der Bürgerworkshops sollen Multiplikatoren und Experten in einer erwei- terten Arbeitskreisveranstaltung mit dem ersten groben Maßnahmenkonzept konfron- tiert und gleichzeitig ein Austausch mit den Mitgliedern des Arbeitskreises und den Auto- ren ermöglicht werden. Ziel ist hier der wei- tergehende Austausch hinsichtlich Umset- zungsmöglichkeiten, Hindernissen und wei- teren Anmerkungen zu den bisherigen Ar- beitsständen.

S e i t e | 7 Die Öffentlichkeitsbeteiligung folgt im Wesentlichen, der in der Abbildung dargestellten Schritt- weise. Regelmäßige Abstimmungen mit der Verwaltung der Gemeinde Burg sowie die Vorstellung von Zwischenergebnissen im Arbeitskreis zum Ortskernentwicklungskonzept seien zusätzlich erwähnt. Parallel zu den Bürgerveranstaltungen im Juli und August 2017 wird eine Homepage eingerichtet, welche als Informationsplattform über den aktuellen Stand der Bearbeitung aber insbesondere als Diskussionsforum genutzt werden kann. Stichwort „Onlinedialog“. Anregungen und Vorschläge aus dem Onlinedialog werden in der laufenden Bearbeitung berück- sichtigt. Eine Abschlussveranstaltung für die BürgerInnen, bei welcher die Endfassung des Konzeptes vor- gestellt wird, rundet die Öffentlichkeitsbeteiligung ab. Im Anschluss wird der Gemeinde ein be- schlussfähiges Konzept vorgelegt.

S e i t e | 8 2 Grundlagen und Rahmenbedingungen zum Untersuchungsraum

2.1 Kurzcharakteristik der Gemeinde Burg (Dith.) – Verortung und regionale Bedeu- tung

Die Gemeinde Burg liegt im Kreis Dithmarschen, im Westen Schleswig-Holsteins, und ist Teil der Metropolregion Hamburg. Mit rund 4.100 Einwohnern und Einwohnerinnen ist Burg die bevölke- rungsstärkste Gemeinde im Amtsgebiet Burg-St. Michaelisdonn. Das Gemeindegebiet von Burg umfasst eine Fläche von 11,23 km² und grenzt unmittelbar südlich an den Kreis Steinburg, wobei der Nord-Ostsee-Kanal in Teilen die Grenze beschreibt. Burg liegt im Städtedreieck von Brunsbüttel, Itzehoe und . Zudem sind die Nordsee und Elbe gut und zeit- nah zu erreichen.

Abbildung 1: Kreis Dithmarschen im Bundesland Schleswig- Holstein Abbildung 2: Burg (Dithm.) im Amt Burg-St.Michaelisdonn (Quelle, wikipedia, Zugriff: 24.10.2017) sowie im Kreis Dithmarschen (Quelle, wikipedia, Zugriff: 24.10.2017) Burg kennzeichnet sich insbesondere durch das Vorhandensein zweier unterschiedlicher Natur- räume aus. Auf der einen Seite die bewaldete und hügelige Geestlandschaft und auf der anderen Seite die weitläufige und flache Marsch mit der Burger Au; einem sogenannten Marschengewässer von ca. 8 km Länge. Aufgrund ihrer Vielfalt wird die Gemeinde Burg auch als die „Perle der West- küste“ bezeichnet. Zudem ist die Gemeinde seit 1984 als Luftkurort amtlich anerkannt. Die Gemeinde Burg liegt außerhalb größerer Verdichtungsräume in einer ländlichen geprägten Region. In der Landesplanung übernimmt Burg zentralörtliche Funktionen als Unterzentrum. Infra- strukturleistungen werden u.a. im Einzelhandel, durch Schulen und Kitas sowie im kulturellen und touristischen Bereich angeboten. Die nächstgrößeren Versorgungszentren sind die bereits genannten Städte Brunsbüttel als Mittel- zentrum (ca. 18 min/Auto) und als Unterzentrum mit Teilfunktionen eines Mittelzentrums (ca. 22 min/Auto) sowie Itzehoe als Mittelzentrum (ca. 28 min/Auto) im Kreis Steinburg. Die Ober- zentren Neumünster oder Kiel sind in einer Stunde bzw. eineinhalb Stunden zu erreichen. Hinzu kommt, dass die nächstgelegene Anschlussstelle zur A23 ca. 12 km von Burg entfernt ist, d. h. Hamburg liegt über das Straßenverkehrsnetz ca. 100 km entfernt und ist mit dem Auto in ca. 75 Min. zu erreichen. Burg verfügt über eine Anbindung der Regionalbahn an die Strecke Hamburg – Westerland. Damit ist Hamburg stündlich in ca. 90 Min auch mit der Bahn erreichbar.

S e i t e | 9 Als Unterzentrum ist Burg ein wichtiges Versorgungszentrum für die umliegenden Gemeinden. Überdies spielt auch die Funktion als Verwaltungsstandort eine bedeutsame Rolle. Aufgrund der Lage in einer insgesamt eher strukturschwachen Region des Landes und der zeitli- chen Abstände von über einer Stunde zu den Oberzentren und der Metropole Hamburg gibt es eine Reihe von Standortnachteilen, welche die wirtschaftliche Entwicklung erschwert, zu Investiti- onsstau führt und Geschäftsleerstand gerade im Ortskern hervorruft.

2.2 Das Untersuchungsgebiet im Siedlungsgefüge

2.2.1 Räumliche Lage und Gebietscharakteristik Das Untersuchungsgebiet ist nicht an Grundstücksgrenzen entlang definiert. Vielmehr ist mit dem Ortskern das städtebauliche und funktionale Zentrum des Ortes mit seinen Anpassungsbereichen gemeint. Der Ortskernbereich wird im Luftbild der Abbildung 3 dargestellt. Das Ortskernentwicklungskonzept konzentriert sich mit seiner Bestandsanalyse und dem Maß- nahmenkonzept im Wesentlichen auf dieses eingegrenzte Gebiet. Es gibt jedoch keine strikte Trennung. Die Ortsentwicklung ist ein dynamischer, interdisziplinärer Prozess, der natürlich auch von Problemen und Stärken aus der gesamten Ortschaft lebt. Sind also Probleme und Maßnah- menempfehlungen außerhalb des Kerngebietes festgestellt worden, so waren diese, sofern sie den Bearbeitungszielen und der Ortsentwicklungsstrategie zugeordnet werden konnten, zu berück- sichtigen.

„Neue Mitte“

„Alte Mitte“

Abbildung 3: Lageplan Untersuchungsgebiet, Burg (Dithm.), Quelle Luftbild: Digitaler Atlas Nord (Zugriff Oktober 2016), Quelle Gebäudeplan: Gemeinde Burg Das Untersuchungsgebiet umfasst somit den Ortskern sowie Teile von angrenzenden Straßen und Wohnbereichen. Das Gebiet beinhaltet die neue wie auch die alte Ortsmitte. Zwischen diesen bei- den Bereichen konzentrieren sich die maßgeblichen Missstände und Handlungserfordernisse zur Entwicklung des Ortskernes (Versorgungseinrichtungen, Wegebeziehungen, Erreichbarkeiten etc.). Weiterhin wurde die Gebietsabgrenzung so gewählt, dass auch den Bedarfen an barrierefreier Er- schließung und Wohnbebauung sowie der Entwicklung brachliegender Flächen in ortskernnaher Lage Rechnung getragen werden kann. Insgesamt umfasst das Untersuchungsgebiet dabei eine Größe von rund 15 ha. Im Ortskern von Burg konzentrieren sich wichtige Funktionen, u.a. private und öffentliche Dienst- leistungen, Wohnen, Einzelhandel, Kinderbetreuung, Feuerwehr sowie wichtige kulturelle und touristische Angebote. Burg besitzt damit im Ortskern einen kleinstädtischen Versorgungscharak- ter, was sich genauso an der baulichen Dichte und den Bauweisen erkennen lässt. Der Ortskern ist

S e i t e | 10 mit seinen Infrastrukturangeboten wichtiger Versorgungsstandort und vitaler Zentralort für das Amt und die Region. Innerhalb des Ortskernes sind verstärkt mehrgeschossige, teilweise ortsbildprägende, singuläre Gebäude zu verorten, die im Erdgeschoss durch Handels- und Dienstleistungseinrichtungen belegt werden. Dies ist insbesondere entlang des Holzmarktes zu beobachten. Neben dem Amtsgebäude sind in diesem Bereich u.a. Ärzte, Polizei, ZOB und Bökelnburghalle zu verorten. Nördlich daran schließen sich öffentliche sowie gewerbliche Nutzungen in lockerer Bauweise, die im östlichen Verlauf in großflächige Grün- und Freiräume (u.a. Baumgarten) übergehen. Im südlichen Bereich überwiegen kleinteilige Gebäudestrukturen und Wohnmischgebiete. Städtebaulich prägen der Marktplatz und die Petri Kirche diesen Bereich. Weiter westlich setzen sich die kleinteilige Gebäu- destruktur und die Wohnmischgebiete fort. Hervorzuheben in diesem Gefüge sind der Pferdemarkt, welcher aktuell als Standort der Feuerwehr Burg dient, jedoch gleichzeitig ein hohes Entwick- lungspotenzial besitzt, und die kleineren Neubaugebiete und -flächen, die bereits zu einer höheren Verdichtung bzw. Nachverdichtung des Ortskerns beitragen. Außerhalb des Ortskerns dominieren Einfamilien- und Zweifamilienhäuser das Gemeindebild. Im Zentrum des Gebietes kreuzen sich im Bereich des Straßenzuges Holzmarkt Teile der Landes- straße L 139, der L 140 und angrenzend der L 135. Damit befindet sich im Ortszentrum ein wichti- ger Verkehrsknoten des Amtsgebietes mit den entsprechenden Verbindungen zur B5, A23 sowie den vorgenannten Versorgungszentren. Für den innerörtlichen Verkehr stellen diese Straßen eben- falls eine bedeutende Wegebeziehung dar, weil sie das nördlich gelegene neue Nahversorgungs- zentrum mit dem historischen Ortszentrum um den Bereich Marktplatz/Kirche/Ringwall im Südos- ten verbinden.

2.2.2 Historische Entwicklung Wie oben dargelegt, verfügt die Gemeinde Burg mit ihrer geographischen Lage, umgeben von zwei unterschiedlichen Naturräumen, über Standortbedingungen mit Entwicklungspotenzial. Die- se spielten schon in der historischen Entwicklung eine wichtige Rolle, als man vor rund 250 Jahren begann, Torf als Brennmaterial aus den Moorniederungen abzubauen. Zunächst diente dies dem Eigenbedarf, später kamen Auslieferungen per Kahn u.a. nach Glückstadt, Itzehoe oder Hamburg hinzu. Transporte per Kahn boten sich an, da die Burger-Au über die Holsten-, Wilster-Au und die Stör mit der Elbe verbunden ist. Aufgrund einer guten Passierbarkeit auch in regnerischen Jahres- zeiten, entwickelte sich der Burger-Au Hafen zu einem wichtigen Umschlagsplatz im südlichen Dithmarschen. Jene Entwicklungen führten dazu, dass sich der Kahnfahrer als neuer Berufszweig etablierte. Neben der Auslieferung von Torf wurden bald auch andere landwirtschaftliche Produkte transportiert. Insgesamt profitierten damit vom Torfabbau andere Gewerbe. Während der Blütezeit des Torfhandels, um 1830-1870, ließen sich vermehrt Handwerker und Kaufleute in Burg nieder. Ladengeschäfte entstanden, sodass die Einwohner nicht mehr ausschließlich auf die fliegenden Händler und Krammärkte am Holzmarkt angewiesen waren. Überdies entstanden am Burger-Au Hafen Werften, wovon zeitweilig bis zu drei gleichzeitig existierten. Insgesamt wurde ein erfolgrei- cher Fortbestand jedoch durch den Ausbau des Nordostsee-Kanals gehemmt, was die Werften zur Aufgabe trieb. Insgesamt stieg in der Zeit von 1740 bis 1895 die Einwohnerzahl von 250 auf 1.938 an. Dabei dehnt sich Burg besonders nach Süden (Hafenstraße) und Westen (Unterm Cleve) weiter aus. Eine weitere Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs und Wachtsums erlebte der Ort um 1900. Die Bauernhöfe, die bis dahin das Bild des Ortskernes prägten, siedelten aus. Die Hofflächen wurden frei und teilweise neu entwickelt. U.a. wurde der Marktplatz im Jahre 1889 auf einer solchen Fläche errichtet. Insgesamt entstanden von 1900 bis 1918 198 Gebäude mit 311 Wohnungen. Hinzu ka- men u.a. ein Elektrizitätswerk, eine Wasserleitung, Kanalisation sowie eine neue Schule.

S e i t e | 11 Ein weiterer Meilenstein bildete der Anschluss Burgs über die Marschenbahn Hamburg – Wester- land im Jahre 1920. Um diese positive Entwicklung aufrecht zu erhalten, erschloss man zusammen mit dem sogenannten Verkehrs- und Verschönerungsverein weitere landschaftlich prägende Ge- gebenheiten, sodass Burg den Ruf als „Luftkurort“ (seit 1984 auch amtlich anerkannt) erhielt und zum Ziel für Ausflüge wurde. Schon zu dieser Zeit war Burg für Rentner und Pensionierte im be- sonderen Maße attraktiv. Wuchs die Anzahl der Einwohner bis 1933 auf 2.736 an, so stieg die Anzahl nach dem Zweiten Weltkrieg auf 5.265, da viele Heimatvertriebene sich in Burg niederließen. Trotz der Bemühungen um Arbeitsplätze, beispielweise auf Initiative von Geflüchteten durch die Gründung von Gewerbe- betrieben (finanziell gefördert durch den Staat) oder die Ansiedlung einer Papierfabrik, konnten der Mangel an Arbeitsplätzen langfristig nicht kompensiert werden - zumal die Betriebe, aufgrund einer für sie ungeeigneten verkehrlichen Anbindung Burgs verlagert, wurden. Dies führte in den Folgejahren zu Abwanderungen, sodass die Einwohnerzahl zwischen 1961 bis 1966 auf rund 3.600 sank. Mehr und mehr begann man daher, sich auf den Urlauber bzw. die Tourismus-Branche zu fokussieren. Es entstanden Gartenlokale wie Fernsicht, Deutsche Eiche, Schütt´s Gasthof oder Para- diessprudel (Rühmann 1973; unbekannt – Scan/Historie; Info-Tafeln vor Ort).

S e i t e | 12 2.3 Soziodemographie

Wie in vielen anderen Regionen der Bundesrepublik Deutschland, machen auch die Veränderun- gen und Trends der Bevölkerungsentwicklung (insbesondere in den ländlichen Bereichen) im Kreis Dithmarschen den demographischen Wandel deutlich. Damit verbunden sind sowohl erhebliche Bevölkerungsrückgänge als auch ein Wandel in der Bevölkerungsstruktur. So werden zukünftig mehr Einwohner im Seniorenalter, dafür aber weniger Jugendliche und Kinder in der Region leben. Mit einem deutlichen Bevölkerungsrückgang seit 2005 hat der demographische Wandel in Dith- marschen, verglichen mit den anderen Kreisen Schleswig-Holsteins, bereits früh eingesetzt. Zudem geht aus Prognosen hervor, dass die Auswirkungen des Wandels hier mit am stärksten ausfallen werden.1 Auch wenn die Bevölkerungsanzahl im gesamten Kreisgebiet weiter abnehmen wird, variiert dies jedoch in den einzelnen Ämtern unterschiedlich stark. So geht für das Amt Burg-St. Michaelisdonn hervor, dass im Zeitraum von 2006 bis 2025 die relative Veränderung der Gesamtbevölkerung bei Werten zwischen -7,5% & -10,0% und damit über Kreisdurchschnitt liegen soll (s. Abb. 4).

Abbildung 4: Relative Veränderung der Gesamtbevölke- rung auf der Ebene der Städte und Ämter im Zeitraum 2006-2025 (Quelle: Gertz Gutsche Rümenapp 2008 in Zukunft gestalten – Demographiebericht: 10)

Auffällig sind zudem die Entwicklungen in Hinblick auf die relative Veränderung der Anzahl der unter 18-Jährigen sowie der über 65-Jährigen (Abb. 5 und 6) Während die Anzahl der unter 18- Jährigen im Zeitraum von 2006-2025 überdurchschnittlich zurückgehen wird, wird die Zahl der über 65-Jährigen überdurchschnittlich zunehmen.

1 (Quelle: Zukunft gestalten – Demographiebericht S. 10-13; Arbeitskräfteprojektion 2030 in den Kreisen in Schleswig-Holstein - Kurzzu- sammenfassung durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie S. 1). S e i t e | 13

Abbildung 5:Relative Veränderung der Zahl der Unter-18- Jährigen auf der Ebene der Städte und Ämter im Zeitraum 2006-2025 (Quelle: Gertz Gutsche Rümenapp 2008 in Zukunft gestalten – Demographiebericht: 11)

Abbildung 6:Relative Veränderung der Zahl der Über-65- Jährigen auf der Ebene der Städte und Ämter im Zeitraum 2006-2025 (Quelle: Gertz Gutsche Rümenapp 2008 in Zukunft gestalten – Demographiebericht: 13)

Die Trends und Entwicklungen des demographischen Wandels sind dabei ebenso in der Gemeinde Burg erkennbar. So verzeichnet die Gemeinde Burg seit dem Jahr 2000 einen Rücklauf der Bevölke- rungszahlen - ausgehend von 4.483 Einwohnern im Jahr 2000 auf 4.147 Einwohner im Jahr 2015. Dies entspricht einem relativen Rückgang der Einwohnerzahlen um ca. 8,2 %. Seit 2011 ist die Ent- wicklung der Einwohnerzahl aber vergleichsweise stabil (s. Abb. 6).

S e i t e | 14 Einwohnerentwicklung in Burg (Dithmarschen) von 2011-2015 4.500 4.000 3.500 3.000 2.500 Einwohner gesamt 2.000 Anzahl Frauen 1.500 Männer 1.000 500 0 2011 2012 2013 2014 2015 Jahre Quelle: Eigene Darstellung nach Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein 2017

Abbildung 7: Einwohnerentwicklung, Burg (Dithm.) 2011-2015 Ausgehend vom Basisjahr 2000 ist aber weiterhin durchweg ein negatives natürliches Bevölke- rungssaldo festzustellen. Dennoch konnten seit 2000 in einigen Jahren durch Wanderungsgewinne die natürlichen Einwohnerverluste reduziert oder gar wie in 2012 in ein positives Bevölkerungs- wachstum umgekehrt werden. Insgesamt ist die Wanderungsbewegung der Gemeinde in den ver- gangenen Jahren immer wieder erheblichen Schwankungen ausgesetzt gewesen. Hinzu kommt der Aspekt, dass die Wanderungsgewinne insgesamt tendenziell weiter schrumpfen werden, so- dass sie keine gesicherte Basis für die Stabilisierung der Einwohnerentwicklung darstellen. Bei der Betrachtung der Entwicklung der Altersgruppen in Abbildung 7 wird deutlich, inwieweit sich die Zusammensetzung der Bevölkerung in den vergangenen Jahren änderte. Während beson- deres die Altersgruppen der 0-17-Jährigen und 30-49-Jährigen im Betrachtungszeitraum von 2000 - 2015 deutliche Bevölkerungsverluste verzeichneten, wächst die Altersgruppe ab 65 Jahre bestän- dig an. So ergibt sich, dass in der Gemeinde Burg die Altersgruppe ab 65 Jahren und älter mit ei- nem Anteil von 28,6 % (Stand 2015) inzwischen die größte Altersgruppe bildet und damit für die Bevölkerungsverteilung und die Gemeinde prägend ist. Die Altersgruppe von 0 – 17 Jahre ist dem- gegenüber bei einem Anteil von 16% deutlich schwächer präsent. Insgesamt geht hervor, dass die Gemeinde Burg eine erhebliche Veränderung in der Bevölkerungs- struktur erfahren hat, die dazu führt, dass die Gesellschaft altert, da der Anteil der Älteren zunimmt während gleichzeitig der Bevölkerungsanteil der jüngsten Generation zurückgeht. Besonders posi- tiv ist es daher, dass seit 2011 der Anteil der 25-29-Jährigen in Burg zunimmt. Ebenso ist in den vergangenen Jahren auch die Zahl der Lebendgeburten wieder angestiegen ist. Wachstumsten- denzen in der Altersgruppe von 25-29 Jahren spielen zudem eine besondere Rolle, da sie die po- tenzielle Junge-Eltern-Generation darstellen. Wobei zu beachten ist, dass sich in den vergangenen Jahren der Trend weg von der frühen Familiengründung verfestig hat, sodass sich die Familienpla- nung vermehrt ins Alter von Anfang 30 verschiebt. Dennoch kann ein Aufschwung in dieser Alters- gruppe einen positiven Einfluss auf die zukünftige Entwicklung der Anzahl der Geburten nehmen.

S e i t e | 15 Bevölkerungsstand nach Altersgruppen in Burg (Dithmarschen) von 2000-2015 1400

1200 0-17 Jahre 1000 18-24 Jahre 800 25-29 Jahre

Anzahl 600 30-49 Jahre 400 50-64 Jahre 200 65 Jahre und älter 0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Jahre

Quelle: Eigene Darstellung nach Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein 2017

Abbildung 8: Einwohnerstand nach Altersgruppen, Burg (Dithm.) 2000-2015

Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten Die Zahlen der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SvB) haben sich seit 2011 positiv entwi- ckelt (siehe auch Abb. 9). Dies ist insbesondere auf deutliche Zuwächse bei den weiblichen SvB und den SvB ab 55 Jahren zurückzuführen. Im Vergleich zum Kreis Dithmarschen ist der Anteil der Be- schäftigten ab 55 Jahren gar überdurchschnittlich. Hinsichtlich der Entwicklung der Erwerbslosigkeit ist ebenfalls ein positiver Trend erkennbar. So- wohl die Anzahl der Arbeitslosen als auch die der Sozialhilfeempfänger sind im Betrachtungszeit- raum zurückgegangen. Kaum Veränderungen traten hingegen bei den Zahlen zu den Langzeitar- beitslosen sowie den unter 25-Jährigen und ab 55-Jährigen auf. Aus einem Vergleich mit dem Kreis Dithmarschen geht hervor, dass der Anteil der Langzeitarbeitslosen sowie der der Arbeitslosen unter 25 Jahren in Burg überdurchschnittlich ist, was auch mit der Grundzentrumsfunktion von Burg begründet werden muss. Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger wohnen vorzugsweise in der Nähe von Zentren und von Infrastruktur- und Dienstleistungseinrichtungen, allein schon aus Grün- den des Weg- und Fahraufwandes. SvB am Arbeitsort SvB am Wohnort Arbeitslose gesamt Sozialhilfeempfänger/ gesamt 2016 gesamt 2016 2016 ALG II, gesamt 2016 641 1.305 174 132 SvB Entwicklung SvB Entwicklung Entwicklung Entwicklung am Arbeitsort am Wohnort Arbeitslose gesamt Sozialhilfeempfänger/ 2011-2016 in % 2011-2016 in % 2011-2016 in % ALG II, gesamt 2011-2016 in % + 9,39 + 10,31 - 7,45 - 10,81 Abbildung 9: sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, Burg (Dithm.), 2016 Entwicklung der Beschäftigung und Arbeitslosigkeit in Burg (Dithmarschen) (Eigene Darstellung nach Bundesagentur für Arbeit – Statistik 2017)

S e i t e | 16 Pendlerbewegung Vom Betrachtungsjahr 2011 an ist ein stetiges negatives Pendlersaldo (Auspendler-Überschuss) festzustellen, welches seither auf einem recht konstanten hohen Niveau verbleibt (s. Abb. 10). Die Auspendlerströme im Berufsverkehr konzentrieren sich dabei in erster Linie auf Brunsbüttel sowie im Weiteren auf Meldorf, Heide und Marne. Darüber hinaus bestehen Pendlerverflechtungen mit dem Kreis Steinburg und der Stadt Hamburg. Einpendler kommen zumeist aus Buchholz oder dem Kreis Steinburg (vgl. Urbanus; SVG 2014: 37f.).

Anzahl der Ein- und AuspendlerInnen

1.200

1.000

800

600

400 Anzahl der Einpendler 200 Anzahl der Auspendler Anzahl 0 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Pendlersalso -200

-400

-600

-800 Jahr Quelle: Eigene Darstellung nach Bundesagentur für Arbeit - Statistik

Abbildung 10: Pendlersaldo, Burg (Dithm.), 2011-2016 Lokale Wirtschaft und Arbeitsmarkt Die Bedeutung der Gemeinde Burg als Wirtschaftsstandort und für die regionale Ökonomie ist als mäßig einzustufen. Im Ortskern konzentrieren sich vorwiegend Einzelhandel und Dienstleistungen, die den periodischen sowie aperiodischen Bedarf der Bewohner abdecken. Angebote des Gastge- werbes bzw. der Hotellerie sind vereinzelt vorhanden. Ebenso bestehen unterschiedliche gastro- nomische Angebote, wobei es sich hier vermehrt um Imbissgastronomie handelt. Es gibt nur wenige größere und stabile Arbeitgeber. Die Amtsverwaltung gehört bereits zu den größten Arbeitgebern im Ort. Überdies sind im Ortskern der Gemeinde Ärzte, Physiotherapeuten, Optiker etc. angesiedelt. Weite- re Arbeitsplätze bieten gemeindliche und soziale Einrichtungen sowie Betriebe im Bau- oder im verarbeitenden Gewerbe. Insgesamt stehen den Bewohnern keine umfassenden und vielfältigen Beschäftigungsmöglichkei- ten in der Gemeinde selbst zur Verfügung, sodass ein Großteil der Bevölkerung auspendeln muss. Damit konzentrieren sich weitere Arbeitsplätze und Beschäftigungsmöglichkeiten sowie Qualifizie- rungs- und Ausbildungsmaßnahmen auf die umliegenden übergeordneten Zentren, zu denen eine gute Verkehrsanbindung geschaffen werden muss, um die potenziellen Wegzugsabsichten der betroffenen Bürger zu minimieren. Gleichzeitig sollte natürlich die Schaffung neuer Arbeitsplätze in der Gemeinde jederzeit unterstützt werden.

S e i t e | 17 Stärken / Potenziale Die Auswirkungen des demographischen Wandels werden oft mit Schlagworten wie „älter- weniger-vielfältiger“ umschrieben. Diese Beschreibung trifft wie zuvor genauer geschildert, auch auf die Bevölkerungsentwicklung in der Gemeinde Burg zu. Hervorzuheben ist jedoch, dass die Entwicklung der Bevölkerungsanzahl in den vergangenen Jahren recht konstant verlaufen ist. Zu- dem sind Wachstumsprozesse in der Altersgruppe der 25-29- Jährigen sowie eine positive Entwick- lung der Geburtenrate erkennbar, was auf Zuzüge von Familien schließen lässt. Entwicklungen wie diese sind für die langfristige Sicherung und Vorhaltung von Infrastruktureinrichtungen der Da- seinsvorsorge wichtig. Durch die Änderung der Bevölkerungszusammensetzung verschiebt sich die Nachfrage und der Bedarf in Richtung älterer Generation. Durch den Zuwachs bei Familien und einer wiedererstarkten Geburtenrate ist zumindest mittelfristig von einer Stabilisierung der Nach- frage nach Bildungseinrichtungen vor Ort gegeben. Schwächen / Hemmnisse Aus der Verschiebung in der Zusammensetzung der Bevölkerung sowie dem Bevölkerungsrück- gang insgesamt resultieren unterschiedliche Herausforderungen bzw. Entwicklungshemmnisse: Ù Die älteste Bevölkerungsgruppe ist allein in den letzten 15 Jahren, um über 200 Einwohner gestiegen. Damit einher geht die steigende Nachfrage nach modernen, altersgerechten Wohnformen sowie die steigende Nachfrage nach Pflege-, Dienstleistungs- und Daseins- vorsorgeeinrichtungen Ù vergleichsweise hohen Anteile an Langzeitarbeitslosen und Arbeitslosen unter 25-Jahren Ù wenige größere und stabile Arbeitgeber Ù Auspendlergemeinde, welche somit auf gute regionale und überregionale Verkehrsanbin- dungen angewiesen ist Erfordernisse / Handlungsbedarfe Die Folgen des demographischen Wandels stellen gerade ländliche Räume und Gemeinden wie Burg vor unterschiedlichen Herausforderungen. Dabei gilt es in erster Linie, die Siedlungs- und Infrastruktur an die Auswirkungen anzupassen. Hierfür ist es notwendig, die Bedürfnisse aller Al- tersgruppen einzubeziehen. Dies erfordert u.a. den Erhalt von entsprechenden öffentlichen und sozialen Einrichtungen sowie die Gewährleistung der Nahversorgung. Zudem gewinnt der Aspekt der Barrierefreiheit besonders in öffentlichen Räumen und Gebäuden noch mehr an Bedeutung, da die Anzahl der älteren und mobilitätseingeschränkten Personen zunehmen wird. Insgesamt geht daraus die Notwendigkeit zur Entwicklung und Sicherung einer vitalen Kommune hervor. Die Umsetzung dessen ist dabei maßgeblich an den gesellschaftlichen Zusammenhalt bzw. die gesellschaftliche Akzeptanz- und Integrationsbereitschaft gekoppelt. Für das Ortskernentwick- lungskonzept ergeben sich folgenden Handlungsbedarfe/Entwicklungsziele: Ù Allgemein: altersgerechte Orts- und Angebotsentwicklung Ù An die geänderte Nachfrage angepasste Angebotsentwicklung für die Bereiche Freizeit, Kultur, öffentlicher Raum und Pflege o Stichworte u.a. Barrierefreiheiten, neue Freizeit- und Kultur oder Betreuungsange- bote Ù Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhaltes und Förderung der Eigeninitiative und des Ehrenamtes Ù Entwicklung und Realisierung moderner, alternativer, altersgerechter Wohnkonzepte Ù Schaffung von Räumen für zwanglose Begegnung bzw. Reaktivierung vorhandener (Baumgarten etc.)

S e i t e | 18 2.4 Rahmensetzende Planungen und Konzepte

2.4.1 Geltendes Planungsrecht Flächennutzungsplan Der Flächennutzungs- und Bebauungsplan sind die zentralen Instrumente der Bauleitplanung. Der Flächennutzungsplan stellt für das Gemeindegebiet Burg in Grundzügen die beabsichtigte städte- bauliche Entwicklung anhand der Bodennutzung dar. Ziel ist nicht den Ist-Zustand wiederzugeben, sondern die zukünftige Ausrichtung darzustellen. Er ist ein vorbereitendes formelles Planungs- instrument. Der Flächennutzungsplan der Gemeinde Burg ist seit 1973 wirksam. Dem Flächennutzungsplan ist zu entnehmen, dass für den Ortskern überwiegend gemischte Bau- flächen vorgesehen sind. Nördlich, südlich und westlich daran angegliedert sind Wohnbauflächen. Östlich des Ortkernes sind Grünflächen als Parkanlage (Baumgarten) und die Bökelnburg als Denkmal gekennzeichnet. Eine weitere Anlage, die dem Denkmalschutz unterliegt, befindet sich außerdem im Bereich der Krenzerstraße. Gekennzeichnet sind außerdem folgende Nutzungen: Kirche (Petri Kirche), Grünflächen/ Parkanlage (Marktplatz und Pferdemarkt), Verwaltungsgebäude (Holzmarkt), Post (Bahnhofstraße), Versorgungsanlage als Umformerstation (Bereich Seilerstraße und Kleine Schulstraße), Schule (südlicher des Pferdemarktes zwischen Großer Schulstraße und Buchholzer Straße). Bebauungspläne Bei der Aufstellung eines Bebauungsplans sind verschiedene Aspekte, die den städtebaulichen Leitzielen oder den Zielen der Raumordnungsplanung entsprechen, zu beachten. Bei der Aufstel- lung eines qualifizierten Baubauungsplans müssen mindestens die folgenden Festsetzungen ge- troffen werden: Aussagen zu der Art und dem Maß der baulichen Nutzung sowie zu überbebauba- ren Grundstücksflächen und zu den örtlichen Verkehrsflächen. Da die Aufstellung eines Bebau- ungsplans wesentliche Auswirkungen auf die potenzielle Flächenentwicklung hat, müssen alle Belange Berücksichtigung finden (Öffentlichkeit und Behörden). Darüber hinaus besteht die Mög- lichkeit, im Sinne des §34 BauGB, keinen Bebauungsplan aufzustellen. In Innenbereichen kann demnach auf einen Bebauungsplan verzichtet werden, sofern die Bebauung sich in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt und die Erschließung gesichert ist. Die Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse müssen gewahrt bleiben und das Ortsbild darf nicht beeinträchtigt werden. Dabei findet der §34 BauGB im Ortskern der Gemeinde Burg Anwendung. Es liegen keine Bebauungspläne im Ortskern bzw. im Untersuchungsgebiet vor. Gestaltungssatzung Darüber hinaus verfügt die Gemeinde über eine Baugestaltungssatzung welche im Jahr 1989 im Zusammenhang mit dem damaligen Sanierungsgebiet im Bereich um den alten Marktplatz erlas- sen wurde. Mit der Gestaltungssatzung wird die Erhaltung und vorsichtige Weiterentwicklung der typischen Merkmale und Ortsstruktur der Gemeinde angestrebt und ermöglicht. Dabei werden die folgenden Merkmale als maßgeblich für die Gestaltung der Gebäude sowie für die Wirkung im städtebaulichen Zusammenhang verstanden: Dachform, Materialität der Fassaden und Dächer, Fassadengliederung sowie Detailausbildung. Bei der Dachform sind diesbezüglich steile Sattel- bzw. Krüppelwalmdächer vorherrschend. Hinsichtlich der Materialität sind rote, naturfarbene Ton- hohlpfannen, naturrote Vormauerziegel, geschlämmtes Mauerwerk, glatte, helle Putzflächen und Holz als konstruktives Fachwerk und als Material für Fenster und Türen prägend. Handwerkliche Traditionen spiegeln sich in der Fassadengliederung historischer Bauten wieder. Überdies gelten Details wie u.a. Fenster, Türen und Traufausbildungen als übergreifend, gestaltende Elemente des Ortskernes.

S e i t e | 19 Erhaltungssatzung Im Jahr 1988 hat die Gemeinde Burg eine Erhaltungsatzung nach §172 BauGB beschlossen. Damit möchte sich die Gemeinde Genehmigungsvorbehalte für den Abbruch, die Änderung, die Nut- zungsänderungen und die Errichtung baulicher Anlagen neben dem Satzungsgebiet sichern und so die gestalterische und funktionelle Entwicklung begleiten und mitbestimmen können. Die Erhaltungssatzung deckt den baulich verdichteten Ortskern ab. Die Aktualität und Anwendung sind nicht geklärt. Landes- und Regionalplanung Die Landesplanung hat Burg in das System der zentralen Orte seit 1986 einbezogen; seitdem ist Burg Unterzentrum. Gekennzeichnet vor allem durch mittelständische Handwerksbetriebe, Läden, Einkaufszentren, Apotheken, Arzt, Schulen und Verwaltung. Für Burg und die umliegenden Ge- meinden erfüllt Burg damit gemäß der Landes- und Regionalplanung Versorgungsfunktionen. Der Nahbereich von Burg (Dithmarschen) umfasst das Unterzentrum Burg mit fast 4.400 und weitere neun Gemeinden mit circa 6.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Der Nahbereich gehört zum Wirtschaftsraum Brunsbüttel und in die Gebietskulisse des Raumentwicklungskonzeptes (REK) für die Metropolregion Hamburg. Die sich daraus und aus der Nähe zum Industriestandort Brunsbüttel ergebenden Chancen sind gemäß Regionalplan konsequent zu nutzen. Burg hat als anerkannter Luftkurort über seine zent- ralörtliche Versorgungsfunktion hinaus weitere Entwicklungsmöglichkeiten als Wohnstandort in landschaftlich reizvoller Lage. Gewerbliche Flächen sind in Burg funktionsgerecht und unter Be- rücksichtigung der Luftkurorteigenschaft der Gemeinde auszuweisen, um heimischen Unterneh- men und Neuansiedlungen im Gemeindegebiet Entwicklungsspielräume zu geben. Mit dem Bahn- anschluss sowie der nahegelegenen BAB A 23 bestehen hierfür günstige Standortvoraussetzungen. Zur Nutzung dieses Potentials ist eine Verbesserung der innerörtlichen Verkehrsinfrastruktur (ins- besondere im Nord-Osten der Gemeinde) dringend notwendig. Im Bereich des Tourismus ist eine Stärkung und bessere Vernetzung der Angebote in der Region und somit eine Zunahme der Be- deutung als Naherholungsraum anzustreben.2 Ziel und Grundsatz der Raumordnung ist eine bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung mit Wohnraum. Größe, Ausstattung, Lage und Gestaltung müssen den Ansprüchen der immer älter werdenden Gesellschaft gerecht werden. Die sinkende Zahl von 30- bis 45-Jährigen ist bei der Ausweisung von Flächen für Einfamilienhäuser zu beachten. Die Bedürfnisse von Familien und Kinder sind besser in der Wohnungsversorgung zu berücksichtigen. Haushalten mit niedrigen Ein- kommen sollen ein ausreichendes Angebot an preiswertem Wohnraum zur Verfügung stehen. Nicht zuletzt müssen sowohl die Weiterentwicklung der Wohnungsbestände als auch der Neubau von Wohnungen zu einer bedarfsgerechten Wohnungsversorgung führen. Als vorrangiges Ziel gilt hierfür die möglichst geringe Inanspruchnahme neuer Flächen. (Innenentwicklung vor Außenent- wicklung). Integrierte Ortsentwicklung trägt zur Verbesserung der Lebensverhältnisse bei: Inanspruchnahme von Flächen soll verringert werden mithilfe eines Flächenmanagement (Innenentwicklung vor Außenentwicklung; Verdichtung soll unter dem Gesichtspunkt der sozialen Belange erfolgen; Revitalisierung; Leerstandsbelebung/-wiederbelebung) Umweltqualität soll durch eine ökologische orientierte Innenentwicklung erfolgen, durch zum Beispiel Sicherungen von innerörtlichen Grünachsen (Baumgarten, Marktplatz) Nutzungsmischungen im Ortskern sichern und eine Ortschaft der kurzen Wege funktional ermöglichen

2 Aus dem Regionalplan für den Planungsraum IV, Bekanntmachung des Innenministeriums, 2005 S e i t e | 20 interkommunale Abstimmungen von Flächenausweisungen im Rahmen der Bauleitpla- nung mit verkehrsträgerübergreifenden Lösungen. In diesem Zusammenhang freiwillige interkommunale Vereinbarungen zur wohnbaulichen und gewerblichen Entwicklung ins- besondere in ländlichen Räumen anstreben gewachsene Siedlungsstrukturen und typische Baustile sollen unter Berücksichtigung zeit- gemäßer Anforderungen bewahrt und weiterentwickelt werden

2.4.2 Daseinsvorsorgekonzept des Landkreises Dithmarschen In diesem Kapitel sind Handlungserfordernisse aus dem Daseinsvorsorgekonzept des Landkreises prägnant dargestellt, sofern Sie für die Ortskernentwicklung von Bedeutung bzw. im Rahmen der Umsetzung des Konzeptes tatsächlich realisierbar sind. Schulstandortplanung Um die Schulstandorte zukunftsfähig zu machen, müssen die Schulträger zwingend Attraktivitäts- steigerungen, Kooperationen und organisatorische Verbindungen entwickeln und, soweit sinnvoll, um- setzen. Die Notwendigkeit für eine solche Zusammenarbeit wird zukünftig weiter zunehmen. Darüber hinaus muss die zeitnahe Erreichbarkeit der Schulen sichergestellt werden. Aufgrund der Wechselwirkungen ist eine integrierte Schul- und Verkehrsplanung erforderlich (siehe Regional- plan). Kultur und Außerschulische Bildung Die Seniorinnen und Senioren mit sehr vielfältigen kulturellen Interessen und Bedürfnissen sind eine zunehmend bedeutsame Zielgruppe. Die Bedürfnisse und das kulturspezifische Verhalten der Jugendlichen sind bei Entwicklungsentscheidungen weiterhin zu berücksichtigen. „Älter – weniger – bunter“ trifft auch auf den Kulturbereich zu. Durch diese Entwicklung gewinnt die Weiterbildung und das Vorhalten vielfältiger kultureller Angebote im Kreis Dithmarschen im- mer mehr an Bedeutung. Innerhalb des Kreises Dithmarschen soll daher den Einwohnerinnen und Einwohnern aller Altersgruppen die Möglichkeit gegeben werden, Wissen, Talente und Fähigkeiten zu entwickeln. Ihre aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben der Region ist wichtig und zu fördern. Die Bildungswege sind zu öffnen, damit jeder zu jedem Zeitpunkt wieder in den Prozess des Lernens einsteigen kann. Beim Thema Bildung ist der Blick deshalb nicht nur auf die Institution Schule zu richten, sondern auch auf den Bereich der kulturellen und somit außerschulischen Bil- dung. Kinderbetreuung Als Folge des demografischen Wandels gehen die Kinderzahlen zurück. Trotzdem ist ein Ausbau der Kinderbetreuung notwendig, um insbesondere berufstätigen Eltern bedarfsgerechte Betreu- ungsangebote in ausreichender Zahl anbieten zu können. Schwerpunkte sind der Ausbau von Plätzen für ein- und zweijährige Kinder, eine Erweiterung be- darfsgerechter Betreuungsangebote für Kinder unter einem Jahr, Ausdehnung der Ganztagsbe- treuung sowie mehr flexible Betreuungsangebote speziell in den Randzeiten. Lebensraum für Jugendliche Der Bereich „Offene Kinder- und Jugendarbeit“ ist vermehrt in die Mitgestaltung der Schulsozialar- beit und des offenen Ganztagsbetriebes einzubinden. Weiterhin hat die Jugendarbeit auch künftig einen starken und wichtigen Anteil an der informellen Bildung. Ab Schulschluss und in den Abend- stunden müssen alle Jugendlichen die Gelegenheit und damit die Räumlichkeiten haben, um sich zu treffen, ihre Sozialkompetenzen und Fähigkeiten in einem geschützten Rahmen zu entwickeln. An Wo-

S e i t e | 21 chenenden und späten Abendstunden fehlen Angebote, was in direktem Zusammenhang mit überbor- dendem Medienkonsum steht. Die Mädchenarbeit ist zu stärken, da es in diesem Bereich größere Mittelkürzungen gibt. Das heutige Schulsystem ist weder personell noch konzeptionell für eine steigende Anzahl von Multiproblemlagen der Schülerinnen und Schüler ausgelegt. Bei allen genannten Veränderungen und Entwicklungen muss die Beteiligungsidee weiter verbreitet und mehr in politischen Gremien, wie z. B. Ausschüsse, Gemeindevertretungen und Ratsversammlungen, vorgestellt werden. Leben im Alter - Bedarfsermittlung an Wohnraum für Ältere - Schaffung von im Sozialraum integrierten kombinierten Wohn- und Pflegeangeboten - Schaffung altersgerechten Wohnraums Menschen mit Migrationshintergrund Die Zuwanderung und Integration gewinnt auch im Kreis Dithmarschen an Bedeutung. Die Zu- wanderer sollen sich hier anerkannt fühlen und in Dithmarschen ihre Zukunft sehen. Die Einbindung der Menschen mit Migrationshintergrund in die Gesellschaft ist ein wesentlicher Teil der Willkommenskultur. Staat und Politik sollen die Rahmenbedingungen für eine erfolgreich gelebte Willkommens- und Anerkennungskultur schaffen. Gesundheitswesen Zur Verbesserung der Situation sollten folgende Möglichkeiten genutzt werden: - Schaffung von guten Rahmenbedingungen für die niederlassungswilligen Ärztinnen und Ärzte - Verstärkte Zusammenarbeit der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, um die verbleiben- den Ressourcen im Kreisgebiet optimal zu nutzen - Nutzung politischer Einflussmöglichkeiten zur Organisation von alternativen Angeboten - Gemeinsames Eintreten der im Kreis Dithmarschen Verantwortlichen für die Aufrechterhal- tung der Kliniken in Brunsbüttel und Heide als letzte „Versorgungsinstanz“ bei einer weite- ren Verringerung der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte Pflege Eine Reihe von Faktoren lässt also erwarten, dass ohne steuernde Eingriffe die finanzielle Belastung des Kreises durch die Entwicklungen im Bereich Pflege erheblich zunehmen wird. Neben diesem Finanzierungsproblem wird zunehmend ein Problem der Sicherstellung treten, das sich aus der Gegenläufigkeit der Entwicklungen in den Altersgruppen unter und ab 65 Jahren ergibt. [Die] Zahl potenzieller Pflegefachkräfte als auch pflegender weiblicher Familienangehöriger (das so genannte informelle Pflegepotenzial) [nimmt] ab. Unternehmensansiedlung Der Kreis Dithmarschen (und die mit ihm verbundenen Institutionen) muss die begrenzten Mög- lichkeiten auf Standortentscheidungen Einfluss zu nehmen, konsequent nutzen. Die geografische Lage an der Westküste und die Verkehrsferne zu den Ballungsräumen (selbst zur Hansestadt Hamburg) stellen besondere Herausforderungen dar. Insoweit ist ein Ausbau der Ver- kehrsanbindung (einschl. des Baus der A 20) sowie ein schneller Ausbau der Breitbandnetzes zu ei- ner Verbesserung der Standortentscheidungen zwingend.

S e i t e | 22 Von ebenfalls hoher Bedeutung ist eine Verbesserung der sogenannten weichen Faktoren. Hier sind vor allem die Fachkräftesicherung, die Familienfreundlichkeit und die Umsetzung einer wirtschafts- freundlichen strategischen Linie durch die verantwortlichen Akteure zu nennen. Eine Signalwirkung geht auch von Existenzgründungsangeboten aus. Im Bereich Handel und personennahe Dienstleistungen gilt es, attraktive Angebote für einen wachsenden, meist zahlungskräftigen Markt vorzuhalten und damit einen wachsenden und lukra- tiven Absatzmarkt auch für Ansiedlungen und Existenzgründungen zu gewährleisten. Der Touris- mus bietet als wichtiger Wirtschaftsfaktor in Dithmarschen zahlreiche Ansatzpunkte, um sich at- traktiv für geändertes Urlauberverhalten im demografischen Kontext aufzustellen. Als Beispiele sind nicht nur unter touristischen Gesichtspunkten zu nennen: - Attraktive gastronomische und (private) kulturelle Angebote - Wellness- und gesundheitsorientierte Dienstleistungen - Spezialisierte Reiseangebote - Familien- und seniorengerechter Ausbau touristischer Angebote in der Region - Seniorengerechte, wohnortnahe Elektronikangebote inkl. Beratungsleistung, Lebensmittel, Post, Zeitschriften des täglichen Bedarfs, Besorgungen mit kurzen Wegen (Stichwort: Markttreff) und der Berücksichtigung von Singles im Handel (kleinere Packungsgrößen…) Internetzugang / Breitbandausbau

Abbildung 11: Stand Ausbau der Breitbandversorgung in Dithmarschen 12/2017, (https://breitband-dithmarschen.de/) Im Kreis Dithmarschen bestehen erhebliche Nachteile durch das Fehlen einer leistungsfähigen Breitbandinfrastruktur mit einer sich verstärkenden Problematik für eine nachhaltige Entwicklung im wirtschaftlichen und privaten Bereich.

S e i t e | 23 Am 23.02.2012 haben 115 der 116 Kommunen des Kreises den Breitband-Zweckverband Dithmar- schen (BZV Dithmarschen) gegründet, der die flächendeckende Versorgung des Zweckverbands- gebietes mit hochleistungsfähigen Breitbandzugängen (NGA-Netz) zum Ziel hat. Seit Mai 2013 bereitet der BZV Dithmarschen gemeinsam mit technischen und juristischen Bera- tungsunternehmen die Vergabe des Breitband-Netzbetriebes im Verbandsgebiet vor. Ausbauziel bleibt eine flächendeckende FTTB/H-Versorgung und damit die Herstellung einer zu- kunftsfähigen Breitbandversorgung im Kreis Dithmarschen (Glasfaserkabelnetz) bis spätestens Ende 2020. Feuerwehr- und Katastrophenschutz Der flächendeckende abwehrende Brandschutz ist nur mit ausreichenden personellen und materi- ellen Ressourcen zu erfüllen. Eine besondere Herausforderung liegt hierbei in der Sicherstellung einer ausreichenden Personalstärke in den jeweiligen Einheiten bzw. am Einsatzort. Als Handlungsansätze kommen vor allem eine verstärkte Werbung für ein aktives ehrenamtliches Engagement in den Freiwilligen Feuerwehren sowie kommunale Kooperationen in Betracht. Gleichzeitig muss die Mitgliederzahl beim Katastrophenschutz und dem Löschzug-Gefahrgut kon- stant gehalten werden. Hierbei ist zu vermeiden, dass zwischen den Kommunen und dem Kreis Dithmarschen eine Konkurrenzsituation um die ehrenamtlichen Kräfte entsteht.

2.3.3 Aktuelle Entwicklungen Während der laufenden Bearbeitung von über einem Jahr für die Erstellung des Konzeptes ist der Entwicklungsprozess in Burg nicht stehen geblieben. Die Gemeinde und private Investoren treiben im positiven Sinne die Innenverdichtung voran. Der städtebauliche Missstand Waldstraße 24 wur- de abgebrochen und wird derzeit durch einen Neubau ersetzt. In dem Neubau werden barrierear- me Wohnungen eingerichtet, die vor allem eine ältere Klientel ansprechen soll. Dies lässt sich auch durch die hohe Wohnungsnachfrage bestätigen. Bereits vor Fertigstellung des Objektes sind alle Wohnungen vermietet. Darüber hinaus wurde zwischen der Adolfstraße (westliche Grenze zum Untersuchungsgebiet) und dem Königsweg ein B-Plan beschlossen, der im Innenbereich Neube- bauungen zulässt. Aktive Nachverdichtung wird nicht zuletzt auch südlich der kleinen und der großen Mühlenstraße sowie südlich der Bäckerstraße betrieben, wo Neubauarbeiten abgeschlos- sen werden. Für den leergezogenen Sky-Markt konnte ein Einzelhändler als Nachfolger gefunden werden, der jedoch eher den Bereich des Niedrigpreissegements abdeckt. Im Bereich des südlichen EDEKA-Marktes gibt und gab es aktive Bemühungen der Gemeinde und Politik den Eigentümer des Objektes „alter EDEKA“ und angrenzende Nachbarn zu Investitionen zu bewegen und neue Entwicklungen in diesem Kleinquartier herbeizuführen. Jedoch bisher ohne Erfolg. Das Burger Museum wirbt aktiv um Fördermittel, um eine gewünschte, nachhaltige Modernisie- rung und den damit verbundenen Ausbau zu ermöglichen. Der letzte Sachstand bei Erarbeitung des Konzeptes war, dass sich die Gemeinde und die Betreiber über mögliche Finanzierungen ver- ständigen wollten.

Fazit & Handlungsbedarfe zu 2.4 Ù Von besonderer Bedeutung bleibt die Innenverdichtung vor der Außenentwicklung. In- nenentwicklungs- und Bestandspotenziale sind ausnutzen. Die Innenverdichtung steht für

S e i t e | 24 einen Ort der kurzen Wege, für Klimaschutz und geringeren MIV, für Erhaltung der Sied- lungsstrukturen und des Bestandes, für die Konzentration von Funktionen und Dienstleis- tungen und damit für die Funktionsstärkung des Ortskerns. Die Nutzungsmischung im Ortskern ist dabei zu erhalten und auszubauen. Ù Die Wohnungsbestände müssen stärker als bisher bei der Angebotsplanung berücksichtigt werden. Durch Instandsetzung, Umbau und Aufwertung des Wohnumfeldes sollten diese an die sich ändernde Nachfrage angepasst werden und zudem zum Klimaschutz beitragen. Der Wohnungsmarkt ist somit stärker den modernen Bedarfen anzupassen. Zu berücksich- tigen sind hierbei neue Familienstrukturen, eine zunehmende Alterung der Bürgerschaft sowie die Sicherstellung von sozialem Wohnraum. Der Wohnungsbestand ist bei der An- gebotsplanung wesentlich einzubinden und zukunftsfähig zu machen. o Z.B. fließende Eigentümerwechsel im Bestand ermöglichen. Alteigentümer mit jungen Nachfragern wie Familien zusammenbringen. Dabei sollte der Ausbau altersgerechter Wohnraumangebote mit und ohne Pflege oder kombifinanzierte Pflegeangebote berücksichtigt werden. o Ältere Menschen sind dahingehend zu sensibilisieren, die eigene Wohnung früh auf „Barrierefreiheit“ zu prüfen. Damit eventuell ein Umbau oder ein Umzug recht- zeitig erfolgen kann. Ù Kommunale Zusammenarbeit, ob im Bereich der Wohnungsmarktentwicklung oder im Be- reich der Infrastruktur, ist zukünftig zwingend erforderlich. Gemeinden sollten nicht ein- fach um Arbeitsplätze, Schulstandorte oder kulturelle Angebote konkurrieren, sondern bei den derzeitigen demographischen Entwicklungen ihre Kräfte bündeln und Entwicklungs- maßnahmen aufeinander abstimmen. Somit können innerhalb der Region Synergien und effiziente Strukturen geschaffen, aber auch regionale Potenziale besser ausgenutzt wer- den. Ù Einhergehend mit dem demographischen Wandel drohen zukünftig Engpässe beim Nach- wuchs, u.a. bei der Pflegeversorgung, bei Freiwilligen Feuerwehren, beim Katastrophen- schutz, in Vereinen oder weiteren ehrenamtlichen Tätigkeiten wie in Schulen. Das Ehren- amtliche Engagement ist zu unterstützen und zu bewerben. Ù Die Sicherstellung von Fachkräften, Unternehmensansiedlungen, den örtlichen Handel und Verbesserung weicher Standortfaktoren ist ein stetes Handlungsfeld. Dazu wurden bei- spielhaft aufgeführt: o Internetausbau, Mobilisierung von Arbeitskräften, Finanzierungshilfen, Beratungs- angebote, o Ausbau der Ganztagsangebote und Fortsetzung der Schulsozialarbeit. Kulturelle Bildungsarbeit im Kinder-, Jugend- und Familienbereich wird trotz rückläufiger Ge- burtenraten ein wichtiger Standortfaktor sein. o Es gilt das innovationsfreundliche Klima weiterzuentwickeln, welches als Marken- zeichen der Region bereits jetzt positiv wahrgenommen wird. o Der Tourismus bietet als wichtiger Wirtschaftsfaktor zahlreiche Ansatzpunkte. Ù Die Partizipation der Bürger (auch Jugendlichen) an den Entwicklungsprozessen ist zu op- timieren. Einerseits passiv durch Informationen und Transparenz, andererseits aktiv durch Mitnahme und Einbindung bei investiven, sozialen oder kulturellen Projekten und Planun- gen (z.B. ZOB, Wettbewerbsplanungen,…) Ù Die historisch gewachsenen Strukturen im Süden inklusive Marktplatz sind möglichst zu erhalten, aber die neuen Ansprüche an den öffentlichen Raum und den Wohnraum ent- sprechend zu qualifizieren. Die Mitbestimmung bei der gestalterischen und städtebaulichen Entwicklung im Ortskern mittels formeller Planungsinstrumente scheint gegeben. Jedoch sind zum einen die Gestal- tungs- und Erhaltungssatzungen alt und die Gestaltungssatzung nur für das ehemalige Sa- nierungsgebiet bindend. Des Weiteren wird die konsequente Verfolgung oder Umsetzung

S e i t e | 25 eher kritisch gesehen. Durch die Verlagerung der funktionalen Ortsmitte und den teilweise architektonisch anspruchslosen Gebäuden in der Bahnhofsstraße sind die Effektivität und Aktualität dieser Instrumente zu hinterfragen und möglicherweise anzupassen. o Es ist zunächst festzulegen, ob eine Gestaltungssatzung inklusive der neuen Orts- mitte überhaupt wünschenswert ist. Darüber hinaus müsste die Gestaltungssat- zung hinsichtlich ökologischer Bauweisen und -materialien, dem Anbringen von Satellitenschüsseln, PV- und Solarthermieanlagen im Ortskern und der Form und Qualität von Werbeanlagen geprüft und erforderlichenfalls dahingehend ergänzt werden. Ù Migration: o Bildung ist der Schlüssel zu Chancengleichheit und sozialer Teilhabe. Eine besonde- re Bedeutung für eine nachhaltig erfolgreiche Integration von Heranwachsenden mit Migrationshintergrund kommt der frühkindlichen Bildung zu. o Menschen mit Migrationshintergrund bieten auch Potenziale für die Fachkräftesi- cherung. Diese gilt es, auszubauen und zu nutzen.

S e i t e | 26 2.5 Städtebau / öffentlicher Raum

Die städtebauliche Anordnung und die gewachsenen Strukturen basieren auf der im Mittelalter errichteten Bökelnburg und der späteren Kirche in deren Südwestausrichtung sich die frühesten Häuser ansiedelten. Im 19 Jh. wurde Burg zum Hauptort des Kirchspiels und bekam so überge- meindliche Funktionen zugesprochen. Das Straßenwegenetz wurde aus Südwesten und Westen zum Burger Ortskern hin ausgerichtet. Der Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals verringerte die Wege- zeichnung zum Osten hin. Die heute auf die ehemalige Burg zulaufenden Straßen bilden in Ihren Berührungsenden den heutigen Ortskern der Gemeinde Burg.

Neue Mitte

Historisch gewachsener Ortskern

Abbildung 12: Schwarzplan Ortskern Burg, eigene Darstellung Die quartiersbildenden Straßenzüge, entlang der auf die Burg zulaufenden Hauptstraßen, die gro- ßen Innenbereiche, die teilweise hohe Ausnutzung der verfügbaren Grundstücksflächen sowie die mehrgeschossigen Gebäude mit Mischnutzungen von Gewerbe und Wohnen sind Zeugnis der historischen gewachsenen Bedeutung von Burg und tragen kleinstädtische Züge in einer ländli- chen Gemeinde. „Klassische“ Sichtachsen mit markanten Endpunkten oder Fluchten sind aufgrund der „natürlich“ gewachsenen Strukturen im Ortskern nicht erkennbar. Vielmehr beziehen sich die vorhandenen Wegeachsen auf ältere und pragmatisch angelegte Wegebeziehungen, die ihre Orientierung am Marktplatz sowie an der Buchholzer Straße (im Ortskern) suchen. Der alte Ortskern ist durch die

S e i t e | 27 enge, verdichtete Bauweise städtebaulich präsent. Im Zuge des Sanierungsgebietes Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre wurden die Fahrbahnoberflächen im alten Ortskern u.a. mit Kopfstein- pflaster bestückt. Dadurch wird ein Eingangsbereich zum Ortskern vermittelt. Die Änderung des Fahrbahnbelags von Asphalt zu Kopfsteinpflaster stellt also in der Wahrnehmung des Besuchers den Eingang in die Ortsmitte dar. Als städtebauliche Dominate im Ortskern sind die singulären Bauten am Holzmarkt und am alten Marktplatz zu benennen. Die Gebäude am Marktplatz sind zumeist Bauten aus dem 20 Jahrhun- dert. Insbesondere das reetgedeckte Objekt in der Krenzerstraße, die Kirche sowie die (inzwischen geschlossene) Apotheke fallen durch ihre historische, regionaltypische handwerkliche Bauweise positiv im Ortsbild auf und sind zwingend zu erhalten. Darüber hinaus gibt es aber auch jüngere und vergleichsweise moderne Bauten am Holzmarkt inklusive der Bökelburghalle. Durch ihre mo- dernen Bauweisen, Materialien und Größe weichen sie deutlich von den „historischen“ kleinteiligen baulichen Strukturen ab, die sich insbesondere im Süden des Untersuchungsgebietes wiederfindet. Im Norden des Untersuchungsgebietes präsentieren sich insbesondere freistehende Einzelgebäu- de mit Mehrfachnutzungen und mehrgeschossig. Im Bereich des alten Ortskern dominieren enge Gassen und Bauweisen teilweise auf nur geringen Grundstücksflächen. Je weiter man sich vom Ortskern entfernt, verstärkt sich die gelockerte Bau- weise, die von Ein- und Zweifamiliengebäuden geprägt und die typisch für ländliche Regionen ist. Die Einfamilienhäuser und kleineren Mehrfamiliengebäude im Ortskern verfügen oft über Gärten, bei den größeren Mehrfamilienhäusern werden die gebäudebezogenen Freiflächen für das Abstel- len von Pkw oder als pflegeleichtes Abstandsgrün genutzt. Durch die pragmatische Entwicklung des Ortskern hat der Ort vermutlich nie eine richtige eindeu- tige städtebauliche Identität erhalten. Der Ort ist seinen Bedürfnissen entsprechend gewachsen, aber ohne deutliche städtebauliche Prägung an der sich Fortentwicklungen und Veränderungen hätten orientieren können.

2.5.1 Gebäudebestandsaufnahme Die heutige Bebauung im Untersuchungsgebiet stellt sich aus mehrfacher Sicht als heterogen dar: Baustil und Bauweise unterscheiden sich teils erheblich. Das Baualter reicht vornehmlich von Bauzeiten Ende des 19. Jahrhunderts bis heute. In den Gebäuden sind unterschiedlichste Nutzungen untergebracht: Wohnen, Einzelhan- del, Dienstleistungen und öffentliche Einrichtungen. Insbesondere entlang der Buchholzer Straße/Waldstraße und Bahnhofstraße dominieren Mischnutzungen. Die Größe der Gebäude reicht vom Einfamilienhaus bis zum Geschosswohnungsbau. Die heute in der Ortsmitte vorzufindende Bebauung ist aus historischen Gründen vornehmlich jüngeren Alters (s. Kap. 2.2.2). Sie wurde in ihren Strukturen und in ihrem Erscheinungsbild wesent- lich von Bauweisen des ausgehenden 19. Jahrhunderts und durch Bauten ab den 1950er - Jahren geprägt. Gerade in den drei Hauptwegestraßen zum Markt sind die Gebäude mit gewerblicher Nutzung vermutlich in den 1980er oder 1990er Jahren durch Umbaumaßnahmen in den Erdge- schossen überformt und verändert worden. Ziele waren die Vergrößerungen von Verkaufsflächen und die Herstellung großer Schaufenster und Warenauslagen. Die ca. 237 begutachteten Gebäude im Untersuchungsgebiet sind meist ein oder zweigeschossig. In den Bereichen abseits des Zentrums nehmen die meist eingeschossigen Einfamilienhäuser zu. Die vorherrschende Fassadengestaltung wird durch die Ziegelbauweise geprägt. (siehe auch Orts- gestaltungssatzung) In wenigen Fällen sind die Fassaden mit Fachwerk verschönert.

S e i t e | 28 Es gibt einige besonders erhaltenswerte ortsbildprägende Gebäude, insbesondere im Bereich des Marktplatzes:

Eigene Aufnahme: ortsbildprägende, erhaltenswerte Objekte

Eigene Aufnahmen: Fassaden in der Ortsmitte Die Neubauten im Untersuchungsgebiet, meist durch gewerbliche Zweckbauten veranlasst, zeigen sich oft modern und mit zeitgemäßer, ansprechenden Gestaltung. Ausnahmen bei den Nachkriegsbauten bilden die architektonisch blass erscheinenden Objekte Bahnhofsstraße 1-5, die sich nicht in das Ortsbild einfügen und die teilweise durch ihre Grund- stücksausnutzung und Gebäuderichtung das Ortsbild und die Nutzbarkeit des öffentlichen Raumes (Bahnhofsstraße 1) sogar einschränken.

S e i t e | 29 Eigene Aufnahmen: · oben moderne Baustile · rechts nicht ins Ortsbild passende Kubatur und Gestaltung Bahnhofsstr. 1.

Insbesondere die Neubauten haben die Bebauungs- und Nutzungsdichte in der neuen Ortsmitte geprägt. Positiv wirken sich dabei die Stärkung der Wohnfunktion, die kurzen Wege zu Einkauf und Dienstleistungen, Freizeit und Kultur aus. Aber dadurch wurde die Verstädterung des Ortes voran- getrieben und die ehemals vorherrschende, ländliche Struktur aufgegeben.

Um die Gebäude einer Kategorie zuordnen zu können, wurden Gebäudeteile von außen in Augen- schein genommen und insbesondere der Zustand der Fassaden, der Dächer und Dachaufbauten und die Fenster und Türen bewertet. Nebengebäude wurden aufgrund ihrer eher geringen Rele- vanz für mögliche Handlungsbedarfe nicht bewertet. Eine Bewertung des baulichen Zustands der Gebäude von innen wurde nicht durchgeführt. Aus diesen Einzelbewertungen konnten die baulichen Anlagen einer der unten genannten Katego- rien zugeordnet werden. Die Ergebnisse wurden in einer Gebäudedatei zusammengefasst. Die Bestandsaufnahme wurde im Dezember 2016 durchgeführt. Es kann sich nur um eine Momentauf- nahme handeln. Darüber hinaus sind die Betrachtungen auch nicht immer frei von subjektiver Be- wertung, insofern soll die Bestandsaufnahme ein ungefähres Bild ergeben und Tendenzen der städtebaulichen Qualität aufzeigen.

Guter baulicher Zustand:

Fassade: Mauerwerk, Putz, Anstrich ohne Schäden

Dach: Dacheindeckung und Dachentwässerung ohne Schäden

Fenster/Türen: Fenster und Türen intakt, Verglasung, Rahmen, Dichtungen intakt und ohne Schäden, Fenster neuerer Bauart und Dämmung

Leerstand: in der Regel keine Leerstände

Bei diesem Gebäudezustand wird davon ausgegangen, dass auch keine wesentlichen Mängel in der Gebäudeenergieeffizienz bestehen, weil es sich um jüngere Neubauten oder bis vor wenigen Jahren abgeschlossene Modernisierungen handelt.

Eigene Aufnahmen: Gebäudebeispiele guter Zustand

S e i t e | 30

Mittlerer und mäßiger baulicher Zustand:

Fassade: Mangelhafter/ verwitterter Anstrich, leichte Putzschäden und -risse, leichte Patina/ Rissbildung im Mauerwerk, fehlende Verkleidungen, leichte Feuchtig- keitsschäden

Dach: Mangelhafte/ verwitterte Dacheindeckung, leichte Schäden an der Dachent- wässerung

Fenster/Türen: Fenster und Türen technisch in Ordnung, aber veralteter Dämmstandard, Ver- glasung und Rahmen mit leichten Schäden, Dichtungen schadhaft

Leerstand: partieller Leerstand aufgrund Modernisierungsrückstand

In diese Kategorie fallen auch alle energetischen Defizite wie unzureichende Dämmung der Au- ßenhülle, nicht mehr zeitgemäße Erzeugung von Wärme und Warmwasser und die kaum vorhan- dene Nutzung regenerativer Energieträger.

Eigene Aufnahmen: Gebäudebeispiele mittlerer Zustand Schlechter baulicher Zustand:

Fassade: abgängige Anstriche und Verkleidungen, starke und großflächige Putz- und Mauerwerksschäden, starke Feuchtigkeitsschäden, großflächige Verfallser- scheinungen, irreparable konstruktive Schäden am Tragwerk und Fassaden- bauteilen

Dach: hoher Verwitterungsgrad der Dacheindeckung mit Fehlstellen, mangelhafte Verblechung von Kehlen, schadhafte Entwässerung Fehlstellen in der Dach- eindeckung, extreme Verformungen des Dachtragwerks, nicht mehr vorhan- dene Entwässerung

Fenster/Türen: Abgängige und schadhafte Fenster und Türen, Verglasung und Rahmen schadhaft, Fehlstellen an Wasserschenkeln, Dichtungen schadhaft

Leerstand: partieller und kompletter Leerstand wegen Modernisierungsrückstand

Unter dieser Kategorie wurden auch alle für den Abbruch vorgesehenen Gebäude, modernisie- rungsbedingte Leerstände gerechnet.

Eigene Aufnahmen: Gebäudebeispiele schlechter Zustand S e i t e | 31

Ergebnisse der Bestandsaufnahme:

Gebäude 237 Wohneinheiten 374 davon 28 (7%) leerstehend Dienstleistungs-, Gewerbeeinhei- 85 davon 14 (16%) leerstehend ten Maßnahmen an Dach, Fassade, Gebäude mittlerer Zustand 91 (38%) Türen Gebäude schlechter Zustand 25 (11%) Dringend sanierungsbedürftig Strukturelle Missstände 13 (5%) Kaum / fehlende Barrierefreihei- 178 (75%) ten

Abbildung 13:strukturelle Missstand, eigene Darstellung In Abb. 13 werden aus Sicht der AutorInnen signifikante Objekte dargestellt, die sich entweder durch strukturellen Missstand oder durch Kubatur und Nutzung vom Ortsbild wesentlich abheben und als struktureller, städtebaulicher Missstand das Ortsbild prägen, bzw. entwicklungshemmend wirken. Insbesondere der südliche Marktplatz und der ehemalige Ritec-Markt im Westen drücken dem Ortskern einen negativen Stempel auf. Die Missstände im Norden des Untersuchungsgebietes fal- len durch ihre städtebauliche unattraktive Bauweise auf und besitzen erhebliches Verbesserungs- potenzial.

S e i t e | 32

Abbildung 14: Sanierungszustand Gebäude Burg Ortskern, Bestandsaufnahme Dez. 2016, eigene Darstellung Insgesamt ist festzustellen, dass bei ca. 50% der Gebäude mindestens ein Sanierungs- und oder energetischer Modernisierungsbedarf besteht. Für ca. 40% der Gebäude betrifft das insbesondere Dach, Fassaden, Fenster. Bei ca. 10% der Gebäude scheint eine umfassende Sanierung erforderlich. Noch größer ist der Anteil bei den fehlenden Barrierefreiheiten. Auch wenn die Gebäude nur durch Inaugenscheinnahme beurteilt werden konnten, so lassen doch Bauweisen, -materialen und -qualitäten sowie auch die Zugänge zu den Objekten ungefähr auf die Qualität der Barrierefreiheit schließen. Demnach war bei ca. 75% der Gebäude fehlende Barrierearmut festzustellen. In diesem Zusammenhang wird davon ausgegangen das ca. 50% des Gebäudebestandes (keine aktuellen Neubauten) im Ortskern keine modernen Grundrisse und Wohnungsgrößen aufweisen und damit den Bedarfen neuer nachfragender Gruppen nicht entsprechen. Das betrifft insbeson- dere die Wohnungsnachfrage für ältere Menschen, deren Wohnungen dem Alter und den Mobili- tätseinschränkungen angepasst werden müssen. Der größte Teil der Gebäude ist mindestens teilsaniert, wenn auch die baulichen Maßnahmen be- reits längere Zeit zurückliegen. Weiterhin ist davon auszugehen, dass ein flächendeckender Bedarf an die Verbesserung in der technischen Ausstattung und der Gebäudeenergieeffizienz besteht.

S e i t e | 33 Pferdemarkt

Marktplatz

Abbildung 15: Nachverdichtungspotenziale im Ortskern, eigene Darstellung Innenentwicklung / Nachverdichtung Die Nachverdichtungspotenziale wurden bei der Begehung und per Luftbild betrachtet. Es ist fest- zustellen, dass die Gemeinde aus Sicht der AutorInnen wesentliche Potenzialflächen bereits mit B- Plänen belegt hat, bzw. wie im Süden des Ortskerns bereits aktiv nachverdichtende Neubaumaß- nahmen durchgeführt werden. Größere Verdichtungspotenziale bestehen im Ortskern hauptsächlich nur noch im Bereich des Pferdemarktes und bei städtebaulicher Neuordnung im südlichen Bereich des Marktplatzes sowie dem dort anliegenden Parkdeck und dem kleinen südlich-östlich angeschlossen Parkplatz. Kleinere „punktuelle“ Verdichtungsflächen können der Abbildung entnommen werden. Es sei je- doch erwähnt, dass die meisten dieser Flächen durch aktuelle Aktivitäten, u.a. auch gemäß den örtlichen Beschilderungen, bereits im Fokus einer Nachverdichtungsmaßnahme liegen. Einige wei- tere Flächen befinden sich in privater Hand, wie bspw. in der Bäckerstraße. Diese geringfügigen Verdichtungspotenziale auf diesen Grundstücken sind kaum oder nur sehr schwerlich abschöpfbar. Um weitere Nachverdichtungspotenziale zu aktivieren, wären umfassendere, städtebauliche Ände- rungen erforderlich. Wohnungsbau Gemäß der BBSR (Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung) Wohnungsmarktbeobachtung liegen die durchschnittlichen Neu- und Wiedervermietungsmieten in der Region hauptsächlich zwischen 5 und 5,5 EUR je qm. Das entspricht dem Bild, dass viele Wohnungen nicht mehr den modernen Standards entsprechen. Aufgrund des Nachfragedrucks bei alternativen und barriere- freien Wohnräumen sowie den Neubauaktivitäten im Ortskern lässt sich darauf schließen, dass das Mietpotenzial noch Luft nach oben hat. Bei modernen Neubauten wird der Mietpreis eher bei 7 EUR oder höher angesiedelt sein, so dass Investitionsanreize bestehen.

S e i t e | 34 Gleichzeitig ist für junge Arbeitnehmer oder sozial schwächer gestellte Menschen der Wohnraum in Burg nur schwer zu erreichen. Kommunalen Wohnungsbau gibt es nicht. Hier könnte in Zusammenarbeit mit anderen Gemein- den kommunaler Wohnungsbestand erworben und verwaltet werden, um auf diese Weise die Durchmischung und die erforderliche Breite im Wohnungsangebot zu gewährleisten. Zusammenfassung: Die Qualität und der Charakter der Gebäude in der Ortsmitte von Burg werden wesentlich durch die gemischte Nutzung von Wohnen, Einzelhandel, Nahversorgung, privaten und öffentlichen Dienstleistungen sowie von Einrichtungen der gemeindlichen Infrastruktur gewährleistet. Es gibt es eine Vielzahl an Bauweisen und Baualter. Vielfach sind die Fassaden in den zurückliegen- den Jahrzehnten durch den Einbau und Umbau von Geschäften und Änderungen der Wandöff- nungen überformt worden. Die noch vorhandenen bauzeitlichen Merkmale an Fassaden sind zu erhalten. Ein ensemblebildender historischer Gebäudebestand ist im südöstlichen Ortskern vor- handen. Großer Bedarf steht bei energetischen Ertüchtigungen, Herstellung von Barrierefreiheiten und das Anpassen des Bestandes an aktuelle Wohnbedarfe. Der Gebäudebestand ist derzeit nicht ausrei- chend an die sich ändernden und unterschiedlichen Nachfragebedarfe ausgelegt. Gerade für die Zielgruppen der Älteren, Alleinerziehenden oder Singles ist das Wohnen in der Ortsmitte von hoher Bedeutung (kurze Wege zu Dienstleistungen, Einkaufen, Erlebnis, etc.). Neben der Herstellung von Wohnformen an die neuen Nachfragebedarfe ist auch die Anpassung des ge- bäudebezogenen Wohnumfeldes von Bedeutung. Insbesondere im alten Ortskern sind bei den kleinen Grundstücksflächen oftmals unschöne, ungepflegte kleine private Freiflächen, die das Er- scheinungsbild trüben. Stärken / Potenziale Ù Allgemein, relativ guter Zustand der Gebäude, wenige strukturelle Missstände und Prob- lemfälle, gepflegter Eindruck im gesamten Ortskern Ù einige historische, ortsbildprägende Gebäude Ù kaum wahrnehmbarer Leerstand im Sektor Wohnen (7%) Ù breites Wohnangebot (Mehrfamilienhäuser, Neubauten, Eigentumswohnungen) Ù Nachfragedruck nach modernen Wohnungen und Wohnformen im Ortskerngebiet insbe- sondere für ältere Menschen ist Investitionsanreiz Ù Entwicklungs- und Flächenpotenziale im Bereich Pferdemarkt und am südlichen Marktplatz sowie abgängige Gebäude wie der ehemalige Ritec-Markt Schwächen / Hemmnisse Ù Angebote, die sich den veränderten Anforderungen und Bedarfen hinsichtlich des Wohn- raumes, Wohnumfeldes, der Pflege- und Betreuungsangebote der öffentlichen und priva- ten Dienstleistungen stellen, bestehen derzeit kaum. Ù Umfassende Bedarfe bei der Herstellung von Barrierefreiheiten und energetischen Ertüch- tigungen; bei ca. 50% der Gebäude besteht zumindest Instandsetzung- und Instandhal- tungsbedarf an Fassade und Dach Ù zu wenig Angebote für ältere Menschen Ù vielfach bauliche Überformung der alten Gebäudesubstanz Ù unklar definierte Eingänge in die Ortsmitte Ù geringe architektonische Highlights, teilweise unklare Bauweisen, -strukturen und Materi- alverwendungen Ù städtebauliche, strukturelle Missstände (Ritec, ehemaliger EDEKA, Bahnhofsstraße 1) S e i t e | 35 Ù kein kommunaler Wohnungsbestand

Erfordernisse / Handlungsbedarfe: Ù Abbruch und Neuordnung des leerstehenden Möbelgeschäftes (Ritec) Ù Entwicklung Gebäude südlicher Marktplatz Ù Erhalt der ortsbildprägenden Gebäude Ù Verbesserungen des zielgruppenspezifischen Angebotes (Ältere, Familien mit Kindern) durch Anpassungen der Wohnungszuschnitte und -ausstattungen sowie Neubauten Ù Modernisierung, Instandsetzung und Neugestaltung von den leerstehenden, gewerblich genutzten Gebäuden Ù Fortschreibung und konsequente Nutzung der Ortsgestaltungssatzung, um Neubauten oder Sanierungsmaßnahmen im Ortskern in ein ortstypisches Bild einzugliedern und um attraktive Objekte und ein entsprechendes Objektumfeld zu schaffen. Größere Einfluss- nahme auf die Gestaltung im Ortskern durch die Gemeinde Burg wünschenswert. Ù Bestandsentwicklung; Anpassung des Bestandes an moderne Wohnungsnachfrage Ù Energetische Ertüchtigung von technischen Anlagen und Herbeiführung moderner, ener- getischer Gebäudestandards im Sinne der nationalen Klimaschutzziele und für eine nach- haltige Versorgung und Lebensqualität Ù Überlegung: Verlängerung der Pflasterdecke im Bereich der neuen Mitte vom Holzmarkt bis zum EDEKA-Markt Bahnhofsstraße. Da hierfür aktuell keine Städtebauförderungsmittel fließen, wäre die Finanzierung zunächst von der Gemeinde Burg zu übernehmen. Alterna- tiv könnte bei der nächsten anstehenden Straßensanierung Rücksprache mit dem Baulast- träger gehalten werden, wo die Gemeinde die Mehrkosten zwischen Pflaster und Asphalt trägt.

2.5.2 Öffentlicher Raum Im Kern von Burg sind der Marktplatz, der Holzmarkt, der ZOB (inkl. Parkplatz an der Lindenstraße) und die Freifläche bei der Feuerwehr (Pferdemarkt) als größere öffentliche Räume und Plätze vor- zufinden.

Marktplatz Der Marktplatz ist ein identifikationsstiftender Aufenthaltsbereich für die Bewohner von Burg und Umgebung. Die regelmäßige Inanspruchnahme ist aber nur auf die wöchentlichen Markttage am Freitag und ansonsten auf die Nutzung als Parkplatz ausgerichtet. Die östliche Einfriedung des Marktes bietet durch Café, Reetdach gedeckte Häuser, Apotheke, den Grünflächen und der Kirche ein qualitativ hochwertiges Aufenthaltspotenzial. Für eine angenehme Sichtachse sorgt zudem der Blick auf die bewaldete Bökelnburg. Problematisch ist die Verkehrsabwicklung und Zugänglichkeit über die Achsen Nantzstraße, große Bergstraße, Krenzerstraße und Buchholzer Straße. Die Nutzung als Parkplatz schränkt die Aufent- haltsqualität und Wahrnehmung zusätzlich weiter ein. Der Baum- und Grünbestand ist überholt. Ebenso die örtliche Beschilderung bzw. Informationstafeln. Direkt am Markt fehlt die Möglichkeit der gastronomischen Nutzung. Es fehlt an Sitzmöglichkeiten. Der Marktplatz wird nicht als Begegnungsstätte wahrgenommen. Der bauliche Zustand ist bis auf die teilweise eingeschränkte Barrierefreiheit funktional überholt und veraltet. Die Oberflächen sind aber noch in einem guten Zustand.

S e i t e | 36

Eigene Aufnahmen: Marktplatz mit angrenzenden Gebäudestrukturen, teilweise einfache Bebauung (anspruchslose Fenster und Fassadenstrukturen), unten rechts ortsbildprägende Gebäude, Grünstrukturen ohne Aufenthaltsqualität)

Eigene Aufnahmen: Unansehnliche Beschilderung

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Pferdemarkt Der Pferdemarkt wird derzeit von der Feuerwehr genutzt. Teilweise befinden sich Sammelcontai- ner auf der Fläche, die auch von den Bewohnern angrenzender Wohnobjekte genutzt werden so- wie einige Stellplätze im östlichen Bereich des Platzes. Durch die „Tiefstellung“ des Feuerwehrgebäudes benötigt die FF, den großflächigen Vorplatz für Zu- und Abfahrten. Auf diese Weise kann der Großteil des Pferdemarktes nicht für andere Nutzun- gen verwendet werden. Demnach wird die Fläche nicht hinreichend genutzt. Bzw. es handelt sich um eine untergenutzte Fläche, die Entwicklungspotenzial besitzt.

Eigene Aufnahmen: Pferdemarkt Angrenzend an den Pferdemarkt liegen in nördlicher Richtung die zwei Objekte Waldstraße 6 (Ri- tec) und Waldstr. 8 (griechisches Restaurant). Beide Objekte sind stark überholungsbedürftig oder als städtebaulicher Missstand zu bezeichnen. Die zukünftige Entwicklung des Pferdemarktes könnte im Einklang mit der Wegnahme dieser bei- den Objekte stehen um die Grundstückszufahrten und Grundstücksausnutzungen bei einer neuen Erschließung des Pferdemarktes zu optimieren.

ZOB

Unternutzte Freifläche (Mittelteil) Fahrrinnen, Aufenthaltsqualität

S e i t e | 38 Wegebeziehungen und Fahrradständer Eigene Aufnahmen: ZOB Der ZOB liegt nordöstlich an die neue Ortsmitte an. Das Rathaus, die Bökelnburghalle mit Frei- lichtbühne sowie die Kita-Einrichtung grenzen den ZOB ein. Über den ZOB werden die Nahverkehrsbuslinien im Ortskern abgewickelt. Des Weiteren ist er Stell- platz, welcher von der Verwaltung, von Besuchern des Ortskerns oder von der Polizei genutzt wird. Der Bücherbus oder weitere gemeinnützige Fahreinrichtungen nutzen den Standort ebenfalls. Der ZOB selbst hat eine unzureichende Gestalt- und Aufenthaltsqualität. Die Fahrbahnflächen sind größtenteils ausgefahren. Es mangelt an Barrierefreiheiten. Darüber hinaus wird die Fläche nicht optimal ausgenutzt. Westlich vom ZOB im Bereich der Lindenstraße befindet sich ein weiterer öffentlicher Parkraum. Durch die Verlagerung der neuen Ortsmitte in den nordwestlichen Bereich des Ortskernes ist der ZOB noch stärker die zentrale Anlaufstelle für Besucher Ortes und zum Startpunkt für Besorgungen im Ortskern geworden. Zu Stoßzeiten sind die verfügbaren Stellplätze – trotz umfangreicher Mög- lichkeiten im gesamten Ortskern – belegt. Der ZOB wird demnach als Ankerpunkt von den Besu- chern entsprechend wahrgenommen. Er kann aber aus den vorgenannten Gründen seine funktio- nale Aufgabe nur im begrenzten Maße erfüllen. Die Fassade und der rückwärtige Bereich des Rathausgebäudes inklusive Wartehäuschen, der Leer- stand und die kaum erkennbare Polizeistation sind aufwertungs- und sanierungsbedürftig. Die Wegebeziehung und Verbindungen vom ZOB ausgehend sind gestalterisch wie auch funktio- nal unzureichend. Als Startpunkt für Besorgungen und Erkundungen fehlen ansprechende Informationstafeln (oder auch Willkommenstafeln.) Es soll eine E-Tankstelle auf dem ZOB errichtet werden. Bahnhof Das Bahnhofsumfeld wird als ungepflegt wahrgenommen. Im Tunnel machen die „Schmierereien“ einen schlechten Eindruck. Ankommende Touristen werden nicht wirklich empfangen. Es fehlen Orientierung und Gestaltung. Wer in den Abendstunden den Weg vom Bahnhof nach Hause sucht, erhält aktuell eine unzu- reichende Beleuchtung entlang der größeren Wegestrecken. Es fehlen Fahrradstellplätze. Weitere Flächen und Plätze Die Bökelnburg und das Amphitheater sind bedeutende Kulturdenkmäler mit messbarem Naher- holungswert aber nicht vollumfänglich barrierefrei zugänglich.

S e i t e | 39 Die im Ortskern gelegenen Bereiche der Bahnhofsstraße und des Holzmarktes sind qualitativ in einem vergleichsweise guten Zustand, jedoch sind die Aufenthaltsqualitäten durch die Bebauun- gen wie der Bahnhofsstraße 1 oder dem Ärztehaus eingeschränkt. Der kleine Aufenthaltsbereich direkt am Holzmarkt/Nantzstraße ist noch funktional intakt, jedoch inzwischen veraltet. Es gibt keine ausgewiesenen Spielbereiche für Kinder im Ortskern.

Stärken / Potentiale Ù Burg besitzt unmittelbar in der Ortsmitte mit dem Marktplatz, der Freilichtbühne, der Bö- kelnburg und den umliegenden Grünzügen ein hohes Potential an erlebbaren Frei- und Grünflächen. Ù Mit dem Pferdemarkt und dem Marktplatz liegen wie im Abschnitt Gebäudebestandsauf- nahme erwähnt Nachverdichtung bzw. Entwicklungspotenziale vor. Ù Mehrere Großbäume Schwächen / Hemmnisse Ù Marktplatz wird wegen fehlenden städtebaulichen und gestalterischen Qualitäten als öf- fentlicher Freiraum für Aufenthalt und Begegnung von den Bewohnern nicht wahrge- nommen. Ù Fehlende Sitzflächen im öffentlichen Raum des Ortskerns Ù Keine attraktiven Aufenthaltsflächen im Bereich der Versorgungsschwerpunkte, vorhande- ne Aufenthaltsbereiche sind anspruchslos gestaltet und kaum angenommen Ù Es gibt keine ausgewiesenen Spielbereiche für Kinder im Ortskern. Ù Fehlende Außengastronomie im Bereich des Marktes Ù Nutzungskonflikte zwischen Wohnen und Verkehr, unterentwickelten Grundstücken sowie untergenutzten/unterentwickelten öffentlichen Räumen/Freiflächen für Aufenthalt und Erholung führen zu räumlichen Bedingungen, die die Entwicklung der Gemeinde bzw. die Entwicklung selbsttragender ökonomischer und sozialer Netzwerke erschweren. Ù Die Versorgungsfunktion im Bereich des Marktes (Alte Ortsmitte) ist nahezu aufgehoben. Mit dem Neubau von Aldi und Edeka ist ein neuer Versorgungsschwerpunkt geschaffen worden, der Zugkraft auf die neue Ortsmitte ausübt Ù Der ZOB und seine Verbindungswege sind an ihrer Belastungsgrenze. Darüber hinaus sind Gestaltung, Aufenthaltsqualität und Funktion unzureichend. Ù Pflege und Orientierung am Bahnhof, Beleuchtung zwischen Bahnhof und Ortskern Erfordernisse / Handlungsbedarfe Ù Die Grün- und Aufenthaltspotenziale stärker in die Erlebbarkeit des Ortskernes einbinden. Ù Der ZOB muss für seine Funktion nachhaltig profiliert und ausgebaut werden. Die westliche Parkplatzfläche an der Lindenstraße kann dazu mit eingebunden werden. Ù Entwicklung Pferdemarkt und Marktplatz Ù Die Aufwertung des Marktes und der Umgestaltung der Plätze rund um die Verwaltung sind wesentliche Entwicklungsziele für die Ortsmitte. Sie sollen sich nach Kriterien richten, die sowohl für den Einzelhandel, als auch für das Wohnen, das Wohnumfeld und die Inves- titionsbereitschaft von Bedeutung sind. Das sind vor allem für den Marktplatz: o multifunktionale Nutzbarkeit o Attraktivität und Erlebbarkeit ( z.B. Wasserspiel) o Sauberkeit und Sicherheit o Vermeidung von Angsträumen o Barrierefreiheit S e i t e | 40 Ù Bahnhof: Orientierung/Hinweisschilder, Fahrstellplätze, Pflege

2.5.3 Straßen Die Straßen im Ortskern unterscheiden sich durch ihre Funktionalität, der Maßstäblichkeit, durch die eingesetzten Materialien, die Beleuchtung und durch die Ausstattung und Möblierung. Einige Straßen weisen unabhängig von ihrer Bedeutung einen hohen Erneuerungsbedarf auf. Die aus unterschiedlichen Zeitphasen stammenden Wegeoberflächen wechseln oft und sind trotz lau- fender Unterhaltung verschlissen. Ein einheitliches Gestaltungskonzept ist bis auf den Bereich um den Marktplatz nicht zu erkennen. Wesentlicher Erneuerungsbedarf besteht für die Hochstraße und die Meldorfer Straße. (siehe Kap. 2.6 Verkehr & ÖPNV) Durch die gewachsene Struktur des alten Ortskern und der Verlagerung der funktionalen Mitte in den Norden herrscht insbesondere für neue Besucher und Touristen von Burg eine gewisse Orien- tierungslosigkeit im Ortskern. Zum einen wird der neue Ortskern städtebaulich nicht richtig als Ortskern wahrgenommen. Zum anderen ist der alte Ortskern mit seinen schmalen Wegen und en- ger Bebauung nicht erlebbar. Innerhalb des Ortskernes besteht neben den Wegeachsen ein kleines Wegegeflecht. Dieses ist oft nicht barrierefrei. Es fehlen Aufenthaltsmöglichkeiten, Hinweisschilder oder Infotafeln an diesen Wegen sowie Beleuchtung. Für die Erlebbarkeit insbesondere des alten Ortskernes könnten diese Wege für ein breiteres Publikum verfügbar gemacht werden.

Die meisten Fahrbahnen sind dagegen meist in einem guten bis mittleren Zustand, Indiz für die bisherige Schwerpunktsetzung der investiven Maßnahmen im öffentlichen Raum. Stärken / Potentiale: Ù Bestehende Wegebeziehung haben Ausbaupotenzial Ù Größtenteils gut erhaltene Straßen Schwächen / Hemmnisse Ù Fehlende Barrierefreiheiten Ù Teilweise schlechter Zustand von Fußwegen, der Übergänge und Einfahrten Ù Zu wenig Querungsmöglichkeiten in der Ortsmitte Ù Sanierungsbedarf Meldorfer Straße und Hochstraße Erfordernisse / Handlungsbedarfe Ù Sanierung Meldorfer Straße und Hochstraße Ù Ausbau und Konzeptionierung der Wegebeziehungen im Ortskern für Orientierung und at- traktive Aufenthaltsbereiche

S e i t e | 41 2.6 Verkehr & ÖPNV

Die verkehrliche Anbindung der ländlich geprägten Gemeinde Burg erfolgt über die Landesstraßen L 140 (Burg-St.Michaelisdonn), L 139 (Burg-Buchholz--) und L 135 (-Burg- Wilster). Darüber hinaus sind sowohl die B5 sowie die A 23 über die Anschlussstelle in rund 15 Minuten Fahrzeit erreichbar. Zu den umliegenden Städten Itzehoe, Brunsbüttel und Mel- dorf gelangt man mit dem Auto in jeweils ca. 30 Minuten. Die Freie und Hansestadt Hamburg liegt knapp 94 km entfernt (vgl. Urbanus; SVG 2014: 25). Die Fahrzeit dorthin beträgt ca. 1,25 Stunden. Schienenpersonennahverkehr (SPNV) Die Gemeinde Burg ist an das Schienennetz, genauer die Marschbahn angebunden, welche Ham- burg über Elmshorn, Itzehoe, Heide und Husum mit der Insel Sylt verbindet. Mit einem Umstieg in Heide besteht außerdem eine Anbindung u.a. in Richtung Neumünster. Die Haltestelle Burg wird dabei von den Linien RB6 und RB62 bedient. Die Züge verkehren auf dieser Strecke ganztägig (et- wa von 5:00 bis 22:00 Uhr) bei einer verhältnismäßig weitgehenden Vertaktung (stündlich). Je nach Uhrzeit beträgt die Fahrzeit auf der Strecke Burg/Hamburg bzw. Hamburg/Burg eineinhalb bis zwei Stunden (inklusive mindestens eines Umstiegs). Die Fahrzeit nach Heide liegt bei 23 Minuten. Mit dem SPNV Angebot ist die Gemeinde somit an die übergeordneten Zentren angebunden. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass sich die Taktungen und Fahrzeiten in den vergangenen Jah- ren zulasten der Pendler entwickelt haben. Diese Entwicklung kann auch Folgen für die Regional- entwicklung bedeuten. Denn eine zunehmende Verschlechterung der Erreichbarkeit kann u.a. Ab- wanderungsprozesse hervorrufen bzw. verstärken. Eine gute und gesicherte Anbindung ist daher gerade in Gemeinden wie Burg, in denen viele Berufstätige auspendeln, wichtig. Die Organisation des SPNV fällt jedoch in die Zuständigkeit des Landes Schleswig-Holstein – genauer sind die (Fahr)Pläne der Besteller-Organisation bzw. der Eisenbahnverkehrsunternehmen maßgebend, so- dass sich hier für den Kreis/ die Gemeinde nur geringe Handlungsspielräume ergeben. Dennoch besteht die Möglichkeit, Interessen heranzutragen und notwendige Entwicklungslinien aufzuzei- gen. Beteiligte an der Erstellung des Regionalen Entwicklungskonzeptes3 fordern daher bereits eine Taktung, die auf Anschlussverbindungen abgestimmt ist, einen zweigleisigen Ausbau der Marschenbahn mitsamt einer durchgehenden Elektrifizierung sowie die Entflechtung des Knoten- punktes Hamburg mit Verbindungen nach Elmshorn/Itzehoe (vgl. Partner der REK A23/B5 2014:2). Regionalverkehr & Rufbus Dithmarschen (RUDI) Neben dem Schienenpersonennahverkehr bestehen auch Buslinien im Öffentlichen Personennah- verkehr (ÖPNV). Eine Übersicht dazu liefert der Liniennetzplan des Kreises Dithmarschen. Unter- schieden werden hierbei Linien mit „hochwertigem“ und „eingeschränktem“ Fahrangebot. Burg wird durch die Linien 2506 (Meldorf – Süderhastedt – Hochdonn – Burg) und 2508 (Burg – Buch- holz – Kuden – Brunsbüttel) mit dem hochwertigen Angebot versorgt. Diese Linien werden mehr- mals täglich, jedoch nur von Montag bis Freitag bedient. Ein eingeschränktes Fahrangebot wird zudem durch die Linie 2561 ( – Burg – Kuden) bereitgestellt, welche ebenfalls nur von

3 „Die Kreise Dithmarschen, Nordfriesland, Pinneberg und Steinburg, die regionalen Wirtschaftsförderungs- gesellschaften der Kreise sowie die Industrie- und Handelskammern zu Flensburg und zu Kiel erarbeiten gemeinsam mit Hilfe eines externen Planungsbüros ein regionales Entwicklungskonzept (REK) für die Lan- desentwicklungsachse A 23/ B 5 zwischen Hamburg und Süddänemark. Über die zentrale Verkehrsachse soll die wirtschaftliche Entwicklung der Metropolregion Hamburg gezielter als bisher auch an die Westküsten Schleswig-Holsteins gelenkt werden. Durch den geplanten Bau der A 20 mit fester Elbquerung bei Glückstadt ergeben sich zusätzliche Wachstumsperspektiven für die Landesentwicklungsachse A23/B 5 und die angren- zenden Räume. Über die Chancen und die möglichen Risiken, die sich aus den Entwicklungsperspektiven für die Region ergeben, soll das zu erarbeitende REK A 23/B 5 Aufschluss geben.“ (http://www.dithmarschen.de/Informationen-beschaffen/Kreisverwaltung/Bau-Naturschutz- Regionalentwicklung/index.php?La=1&NavID=2046.157&object=tx%7C2046.5145.1&kat=&kuo=2&sub=0) S e i t e | 42 Montag bis Freitag verkehrt. Insgesamt sind alle genannten Linien dabei fast ausschließlich auf den Schülerverkehr ausgerichtet. Eine Ergänzung des Angebotes zu weiteren Tageszeiten, am Wochenende und Feiertagen erfolgt auf den Linien 2506 und 2508 durch das Anruf-Linien-Taxi „RUDI“ (Rufbus Dithmarschen). Dies ist ein bedarfsorientiertes Angebot, das mit Taxen und Kleinbussen betrieben wird. Auf ausgewählten Linien wird mit diesem Angebot der Linienbusverkehr zu verkehrlichen Randzeiten ersetzt. Eine Bedienung erfolgt erst nach vorheriger Anmeldung. Diese muss mindestens 45 Minuten vor der Abfahrt erfolgen. Dabei sind Angaben zu der Abfahrtszeit, den Ein- und Ausstiegshaltestellen und der Anzahl der Fahrgäste zu machen (vgl. Urbanus; SVG 2014: 81). Bahnhof Dem Liniennetzplan ist außerdem zu entnehmen, dass der Burger Bahnhof aufgrund der Positio- nierung im Liniennetz sowie der regionalräumlichen Lage als Umsteigeknoten eingestuft wurde. Ausgewiesen werden Umstiegsknoten, da es im Kreis Dithmarschen aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich ist, flächendeckende und vollständige ÖPNV-Direktverbindungen bereitzustellen. Aus diesem Grund wird der Fokus besonders auf gute Umsteigequalitäten gelegt. Unterschieden werden zwei Knotenkategorien: „Übergeordnete Umsteigeknoten“ und „Sonstige Umsteigekno- ten“. Der Burger Bahnhof ist der letztgenannten Kategorie zugeordnet. Die sogenannten Umstei- gebeziehungen am Burger Bahnhof konzentrieren sich dabei auf Bahn – Bus oder Bus – Bus. Ver- netzt ist der Umsteigeknoten außerdem mit den Angeboten aus Bike and Ride sowie Kiss and Ride. Überdies sollen die Umsteigeknoten städtebauliche Bezugspunkte bilden. Dies setzt eine attraktive Gestaltung sowie Ausstattung voraus (vgl. Urbanus; SVG 2014: 68). Bürgerbus Mit dem Ziel, den öffentlichen Personennahverkehr in den Gemeinden des Amtes Burg-St. Michae- lisdonn und innerhalb der Stadt Brunsbüttel auszubauen, wurde der Bürgerbus Dithmarschen-Süd 2016 vom Verein `Bürgerbus Amt Burg-St. Michaelisdonn und Stadt Brunsbüttel e.V.´ gegründet. Unter dem Leitmotto „Bürger fahren für Bürger“ übernehmen hierbei Ehrenamtliche die Personen- beförderung nach einem festgelegten Fahrplan. Je nach individuellen Gegebenheiten fährt dabei jeder im Durchschnitt vier- bis sechsmal monatlich für zwei bis vier Stunden. Derzeit sind im Verein Bürgerbus Amt Burg-St. Michaelisdonn und Stadt Brunsbüttel e.V. 60 Mitglieder und 20 Fahrer ak- tiv. Der Bürgerbus kommt insbesondere dort zum Einsatz, wo der reguläre Linienverkehr zumeist aus wirtschaftlichen Gründen nicht (mehr) gewährleistet werden kann. Hinzu kommt, wie im Ab- schnitt zu RUDI bereits beschrieben, dass sich der öffentliche Personenverkehr überwiegend auf die Schülerbeförderung begrenzt. Infolgedessen stehen den Bürgern gerade in den Ferien ent- sprechende Angebote nicht zur Verfügung. Das geschaffen Angebot richtet sich gerade an Kinder, Jugendliche, ältere Menschen und Bürger ohne Auto, die damit die Möglichkeit erhalten, Angebo- te innerhalb und außerhalb ihres Wohnortes zu nutzen. Besonders für mobilitätseingeschränkte Personen ist es schwierig, ohne Auto zum Arzt, zum Einkaufen, zum Sport oder zu kulturellen Ver- anstaltungen zu kommen. Auch darauf geht der Bürgerbus ein, indem gezielt Haltestellen an Ärz- tehäusern, Apotheken und Einkaufszentren angefahren werden. Außerdem will der Verein damit einen aktiven Beitrag zur Reduzierung des Individualverkehrs sowie zum Umweltschutz leisten. Insgesamt soll der Bürgerbus also eine Alternative bzw. Ergänzung zum bisherigen Angebot sein, diesem jedoch nicht als Konkurrent gegenüberstehen. Befördert werden die Fahrgäste in einem neunsitzigen Sprinter, der zu einem Niederflurbus umge- rüstet wurde, damit auch Rollator-Benutzer, Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen barrierefrei in den Bus gelangen können. Der Kleinbus darf von den ehrenamtlichen Fahrern mit einem PKW- Führerschein der Klasse B bzw. 3 und einem zusätzlichen Personenbeförderungsschein bedient werden.

S e i t e | 43 Seit dem 22. Januar 2018 sind die Bürgerbuslinien 2740 (Eddelak - St. Michaelisdonn - Burg - Ed- delak) und 2750 (Eddelak – Brunsbüttel) aktiv. In der Gemeinde Burg werden dabei folgenden fünf Haltestellen angefahren: Tannenblick, Stieweg, ZOB, Grundschule/Sportplatz, Bahnhof. Die Fahr- preise variieren je nach Tarifzone (1-3) zwischen 1,50 Euro und 2,50 Euro für Erwachsene und zwi- schen 1,00 Euro und 2,00 Euro als ermäßigter Preis. Daneben wird ab Februar der Bürgerbusverein `Bürgerbus Meldorf und Umgebung e. V. den Be- trieb aufnehmen und auf diese Weise den Bereich Mitteldithmarschen abdecken bzw. das Angebot insgesamt ergänzen. In der Gesamtheit werden damit Voraussetzungen für eine qualitative Ergän- zung des bestehenden Mobilitätangebotes im Kreis Dithmarschen geschaffen. Verkehr innerhalb der Gemeinde Weitere Betrachtungen sind für die Verkehrsstruktur in Burg selbst vorzunehmen. Dabei wird er- sichtlich, dass in Burg die überregionalen Durchgangsverkehre der L 139 und L 140 sowie der L 135 zusammenlaufen. Mitten im Ortszentrum, im Bereich des Holzmarktes, hat sich ein Verkehrskno- tenpunkt mit einem vergleichsweise regen Verkehrsaufkommen herausgebildet. Als Folge daraus ergeben sich erhöhte Emissionswerte in diesem Bereich, welche aber deutlich unten den Grenz- werten liegen. Einige Fahrbahndecken verfügen noch, bedingt durch das alte städtebauliche Ent- wicklungsgebiet, über Kopfsteinpflaster. Hinsichtlich des Zustandes der Verkehrsinfrastruktur lässt sich festalten, das die Fahrbahnen des Untersuchungsraums überwiegend leichte bis keine Mängel aufweisen. Schwerere Mängel (Risse, Löcher, kaputte Fahrbahn) wurden „nur“ im Bereich der Hochstraße, der Meldorfer Straße und im westlichen Bereich des ZOB identifiziert. Ein ähnliches Bild ergibt sich für die Beschaffenheit der Fuß- und Fahrradwege. Auch hier konnten in erster Linie nur leichte Mängel festgestellt werden. Schwere Mängel bestehen in der Hochstraße. Auffällig ist, dass einige Straßenzüge nur teilweise oder gar nicht über einen separaten Bereich für Fuß- und/oder Fahrradfahrer verfügen. Folgende Straßen zählen dazu: Kleine Mühlenstraße, Kleine Bergstraße, Kleine Schulstraße und Krenzerstra- ße. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um sehr schmale Erschließungsstraßen, die keinen Platz für eine weitere Aufteilung bieten, bzw. benötigen. Hinzu kommt, dass u.a. in der Bäckerstra- ße die Fuß- und Fahrradwege durch den ruhenden Verkehr blockiert werden.

Aufgeplatzte Straßendecken im Bereich der Hochstraße und Meldorfer Straße (rechts)

Im Bereich der Parallelstraße und den schmalen Wegebeziehungen u.a. zwischen Parallelstraße, Hochstraße und Große Mühlenstraße konnten Räume aufgemacht werden, die insbesondere in den Abend- und Nachtstunden von Bewohnern gemieden werden könnten. Die unzureichende Beleuchtung und Einsichtnahme in diese Bereiche birgt Angstpotenzial. Zudem mangelt es bei den schmalen Wegebeziehungen an Barrierefreiheiten und Gestaltung.

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Abbildung 16: Zustand Straßen, Barrierefreiheit, eigene Darstellung An dieser Stelle ist auch auf das aktuelle Parksystem einzugehen. Derzeit stehen im Untersuchungsraum öffentliche Parkplätze insbesondere am ZOB, im Bereich Linden- straße und Am Markt sowie der Großen Bergstraße zur Verfügung. (ggf. ist noch das Parkdeck über dem ehemaligen EDEKA / Zugang über die Kleine Schulstraße zu erwähnen) Weitere Parkplätze befinden sich oftmals straßenrandbegleitend im Ortskern verteilt. Nach eigener Vor-Ort- Begehung wird die Stellplatzzahl inklusive Aldi/EDEKA-Parkplatz auf ca. 275 geschätzt. Besonderes in den Stoßzeiten (8-16 Uhr) sind diese aber oftmals an den großen zentralen Bereichen wie ZOB & Bökeln- burghalle sehr gut ausgelastet. Die Stell- platzflächen im Süden werden – sicherlich auch auf Grund der Distanz zur neuen Mitte – weniger stark ausgelastet (bspw. Park- deck, ehemaliger EDEKA-Parkplatz oder südliche Große Bergstraße). Nicht verfüg- bar sind im Ortskern Stellplätze für Wohn- Abbildung 17: große Parkräume im Ortskern von Burg, eigene wagen oder –mobile. Darstellung Es wird davon ausgegangen, dass das

S e i t e | 45 Parkplatzangebot im Bereich der neuen Mitte zu den Stoßzeiten an seine Grenzen kommt. Zwar sind im gesamten Ortskern ausreichend Plätze vorhanden jedoch erfolgt die Parkplatzsuche vor allem im Norden des Ortskerns. Eine Optimierung der Stellplatzversorgung im Norden des Orts- kerns bei einer gezielten Entlastung der südlichen Bereiche des Ortskerns ist zu empfehlen (insbe- sondere die Parkplatzstrukturen um den alten EDEKA-Markt). Barrierefreiheit Im Ortskern können (s. Abb.16) Einschränkungen hinsichtlich der Barrierefreiheit ausgemacht wer- den. Gerade für mobilitätseingeschränkte Personen erweist es sich als schwierig, Kopfsteinpflaster problemlos zu überqueren, da es u.a. die Fahrtauglichkeit von Rollatoren, Rollstühlen etc. beein- trächtigt. Hinzu kommt außerdem die hohe Glättegefahr, die für alle Verkehrsteilnehmer besteht. In Hinblick auf die Barrierefreiheit war zu ermitteln, dass generell die Bereiche um und an öffentli- chen Plätzen eher mäßig gestaltet sind. Bei fehlenden Barrierefreiheiten lassen sich der Baumgar- ten und die Lindenstraße hervorheben. Beim Baumgarten, welcher mit der Freilichtbühne als ein kultureller Anziehungspunkt der Gemeinde gilt, ist für Personen mit Mobilitätseinschränkungen ein uneingeschränkter Zugang nicht möglich. Anzumerken ist hingegen, dass der Bahnsteig und die verkehrenden Züge barrierefrei zugänglich sind.

Stärken / Potenziale Die Gemeinde Burg verfügt bei der geographischen Lage insgesamt über eine vergleichsweise gute verkehrliche Anbindung. Dazu tragen der Anschluss an die Marschenbahn sowie die Nähe zur A23 bei. Darüber hinaus wird in den kommenden Jahren durch den Ausbau der A20, mit fester Elbquerung bei Glückstadt/Drochtersen, sowie der B5, als prägende Hinterlandsverbindung der A20, nicht nur eine bessere Erreichbarkeit zwischen den nördlichen Bundesländern hergestellt, vielmehr werden auch ganze Regionen dadurch besser erschlossen und an das überregionale Ver- kehrsnetz angebunden, sodass daraus erheblich verbesserte Voraussetzungen für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeiten geschaffen werden, von denen der Kreis Dithmarschen insgesamt profitieren kann (vgl. Georg & Ottenströer 2011:45; Partner der REK A23/B5 2014:1). Fachlichen Studien zufolge werden im Kreis Dithmarschen dadurch deutlich positive Entwicklungen hinsicht- lich der Erreichbarkeit von Einwohnern und Arbeitnehmern sowie die Stärkung der Gewerbe- standorte erwartet (Georg & Ottenströer 2011:45). Neben der überregionalen Anbindung spielen ebenso die Nahverkehrsangebote eine bedeutsame Rolle. Hervorzuheben ist hierbei das Angebot durch den Bürgerbus, welches eine alternative Be- dienungsform zum ÖPNV schafft. In Burg ist dieses Konzept gerade erst angelaufen, daher bleibt zu diesem Zeitpunkt abzuwarten, wie das Angebot angenommen wird und wie es sich weiterentwi- ckelt. Festgehalten werden kann aber jetzt bereits, dass damit ein Angebot geschaffen wurde, dass die Lücken im Nahverkehr nicht schließen, jedoch verringert und damit die regionale Erreichbarkeit des Ortes nachhaltig steigert. Schwächen / Hemmnisse Alternative Mobilitätsangebote wie die des Bürgerbuses sind dringend erforderlich, denn bislang ist der ÖPNV nahezu ausschließlich auf die Beförderung der Schüler begrenzt. Dies führt zu einer erheblichen Einschränkung im Mobilitätsverhalten, speziell für Personen, die aus ganz verschiede- nen Gründen, nicht mit einem eigenen Auto fahren können. In diesem Zusammenhang ist ein wei- terer Schwachpunkt hervorzuheben: So wird im Liniennetzplan der Burger Bahnhof zwar als Um- steigeknoten gekennzeichnet, hingegen aber nicht immer angefahren. Mehr noch konzentrieren sich die Linien auf den ZOB im Zentrum Burgs. Doch derzeit fehlt es an einer konstanten Verknüp- fung zwischen ZOB und Bahnhof. Außerdem fehlt am Bahnhof ein Park and Ride Angebot.

S e i t e | 46 Wenig vernetzt sind außerdem die Wegebeziehungen im Ortskern selbst. Eine attraktive fußläufige Erreichbarkeit zwischen den verschiedenen Versorgungsstandorten ist nicht erkennbar. Hinzu kommt, dass gerade in der Verbindungsachse Neue Mitte – ZOB – Alte Mitte Barrierefreiheit fehlt bzw. erheblich eingeschränkt ist. Daneben sorgen die teils mangelhafte Qualität der Fahrradwege sowie kaum vorhandene Fahrradstellplätze für Schwierigkeiten. Zusammenfassen lässt sich sagen, dass die Gemeinde Burg mit der aktuellen Verkehrsinfrastruktur maßgeblich auf den Individualverkehr ausgerichtet ist. Bisher sind nur wenige Voraussetzungen geschaffen worden, die eine Veränderung des Modal Splits in Richtung einer Verteilung auf das Fahrrad, zu Fuß oder den ÖPNV ermöglichen würden. Hinzu kommt, dass mit der jetzigen Fahrrad- infrastruktur sowie der fehlenden Verfügbarkeit von Stellflächen für Wohnwagen und –mobile, die vorhandenen touristischen Potenziale der Gemeinde nicht ausgeschöpft werden. Ù ÖPNV Busverkehr vor allem auf Schüler ausgerichtet Ù Der Bahnhof wird als Umsteigeknotenpunkt nicht genutzt Ù Fehlende Park and Ride Zone beim Bahnhof Ù Unzureichende Wegebeziehungen im Ortskern Ù Teilweise mangelnde Barrierefreiheiten Ù Ungleiche Verteilung beim Parkraum Ù Fehlende Fahrradstellplätze im Ortskern Ù Fehlende Stellflächen für Wohnwagen Ù In Spitzenzeiten Überlastung der Parkplätze im Norden des Ortskerns Erfordernisse / Handlungsbedarfe Ù Konzeptionierung mit dem Fokus auf die Wegeführungen und -beziehungen, die Querver- bindungen (für Fuß-, Rad- und MIT-Verkehr) und den Parkraumbedarf in Hinblick auf die Entwicklung eines nachhaltigen und vernetzten Versorgungsstandortes Ù Barrierefreie und qualitätsvolle Gestaltung der Verkehrsräume insbesondere im Bereich Neue Mitte – ZOB – Alte Mitte Ù Verknüpfung zwischen ZOB und Bahnhof herstellen und Park and Ride Angebote schaffen Ù Fahrradverkehr stärken, durch das Schaffen von Abstellflächen insbesondere an öffentli- chen Orten und Einrichtungen sowie durch den Ausbau von Fahrradwegen bzw. Fahrrad- streifen, E-Tankstellen und Fahrradverleihstellen. Ù Potenzial zur Errichtung von Stellplätzen für Wohnwagen und –mobile Ù Verkehrsberuhigung im Ortskern wünschenswert, bspw. durch Schaffung einer 30 km/h Zone Ù Aufwertung der Wander- und Bürgerwege Ù Initiierung, Etablierung, Förderung alternativer, innovativer, (kreis)übergreifenden Mobili- tätsangebote (z.B. PendlerPortal, Mitfahrzentrale, Carsharing, Projekt „Rückenwind – Ju- gendmobilität Westküste“) Ù Begehung des Ortskern mit dem Seniorenbeirat bzw. -vertretern, um die Schwächen bzgl. der Barrierefreiheit im Ortskern zu kartieren und diese entsprechend zu beheben Ù Ausbau der Marschbahn, siehe REK Insgesamt zeichnen sich für den Schwerpunkt Verkehr damit erste Entwicklungsziele ab: Ù Erhaltung, Optimierung, Ausbau der Verkehrsanbindungen und der Erreichbarkeit unter- schiedlicher Infrastrukturen im Ortsgebiet Ù Barrierefreiheit im öffentlichen Raum Ù Verbesserung der Infrastruktur für das Fahrradfahren

S e i t e | 47 2.7 kulturelle und freizeitbezogene Infrastruktur

2.7.1 Kulturelle Infrastruktur Museen Das Waldmuseum wurde 1966 gegründet. Die Idee dazu kam dem damaligen Biologielehrer Herrn Vogel nachdem die Burger Realschule Landessieger im Schulwaldwettbewerb wurde. Das Wald- museum ist zugleich ein Teil des Burger Naturerlebnisraum. Flora und Fauna des Waldes werden anschaulich vermittelt und neben der Darstellung des Ökosystems Wald einschließlich seiner Ge- fährdung gibt es interessante Einblicke in Themen des Natur- und Artenschutzes, der Jagd und des Nationalparks Wattenmeer. Waren es in den Neunziger Jahren noch über 10.000 Besucher, kom- men heutzutage ca. 6.000 Besucher pro Jahr in das Erlebnismuseum. Das Museum wird hierbei überwiegend von Schulklassen zwischen Ostern und Ende Oktober besucht. Zudem gibt es im Jahr verschiedene Veranstaltungen vom Verein Burger Naturerlebnisraum mit Waldmuseum (BurgNa- tur) in Dithmarschen e.V. Eine Besonderheit ist, dass sich das Museum in einem 1914 errichteten 21 Meter hohen Aussichtsturm auf dem Wulffsboom befindet und damit einer der höchsten Punk- te Dithmarschens ist. Heute ergänzt ein moderner Anbau das sehenswerte Museum. Zum anderen hat Burg seit 2003 ein eigenes Heimatmuseum, das Burger Museum. Es vermittelt einen Einblick in Handel, Handwerk und Schifffahrt der Gemeinde innerhalb der letzten Jahrhun- derte und verfügt über das Originalinventar mehrerer solcher Betriebe, u.a. einer ehemals königlich privilegierten Landapotheke und einer Zahnarztpraxis. Betrieben wird das Museum auf ehrenamt- licher Basis von den Mitgliedern des Fördervereins. Um die Zukunftsfähigkeit des Museums lang- fristig sichern zu können, haben engagierte ehrenamtliche Bürgerinnen und Bürger aus Burg ein Museumskonzept „Projekt: Ditmarsium“ entwickelt, welches u.a. Umbaumaßnahmen und den Ein- satz neuer Techniken vorsieht. Darüber hinaus soll der Umbau auch Aufwandsreduzierungen beim Personaleinsatz mit sich bringen, was mit Blick auf die Ehrenamtstätigkeiten von hoher Nachhaltig- keit für die Fortführung des Museums ist. Zusätzlich wird der Umbau moderne Museumspädagogi- ken berücksichtigen und auf diese Weise die große Bandbreite an Nachfragegruppen in das Ange- botsformat einfließen lassen. Bei Umsetzung des Konzeptes wird nicht nur das angestaubte Image eines Heimatmuseums abgeschüttelt, sondern gleichzeitig ein nachhaltiges kulturelles Highlight in Burg geschaffen. o Aus gutachterlicher Sicht ist festzustellen, dass das Sanierungs- und Ausstellungskonzept ein Zugewinn für die Gemeinde Burg ist und es sich um einen wichtigen weichen Standort- faktor handelt. ‰ Verbesserung in den Bereichen Lebensqualität, Bildung, Tourismus, Iden- tifikation Neben den Museen bietet darüber hinaus auch die Volkshochschule Burg – St. Michaelisdonn e.V. ein umfangreiches Programm in verschiedenen Bereichen wie Gesellschaft, Bildung, Sprachen, Kultur etc. Veranstaltungen Auch dank vieler engagierten Bürgerinnen und Bürgern gibt es ein sehr abwechslungsreiches An- gebot von Veranstaltungen. Hervorzuhebend sind diesbezüglich u.a. die Bökelnburghalle, die Frei- lichtbühne, welche sich im „Baumgarten“ Park im Ortszentrum befindet, die Alte Räucherei sowie die Petri-Kirche. Ein besonderer Stellenwert kommt hierbei der Freilichtbühne zu, da diese zu den größten in Norddeutschland zählt, jedoch selten Auslastung findet. Am Fuße des Bökelnburgwalls (aus dem 8. Jahrhundert) und gleichsam im Eingangsbereich des Baumgartens werden in der Sommersaison einige Veranstaltungen wie Theateraufführungen (z.B. „De Groote Speeldeel e.V.“), Tanzveranstaltungen, Kinovorstellungen oder Gottesdienste unter freiem Himmel dargeboten. An den Baumgarten Park angrenzend befindet sich die Bökelnburghalle, welche witterungsunabhän- gig genutzt werden kann. Dort finden u.a. regionale Messen und Ausstellungen statt. Die „Alte

S e i t e | 48 Räucherei“, auch bekannt als Kulturschuppen des Burger Museums, wurde im September 2010 nach umfangreichen Sanierungsarbeiten wiedereröffnet, und überzeugt seitdem als Veranstal- tungszentrum mit einem Programmix aus Musikern, Bands sowie Vortragenden. Hervorzuheben ist insbesondere das historische und urige Ambiente der Alten Räucherei. Ein besonderes Flair bietet auch die Petri-Kirche, die u.a. als Ort für musikalische Veranstaltungen genutzt wird. Als musikali- sches Highlight in der Petri-Kirche ist die Konzertreihe „Burger Petrimusiken“ hervorzuheben. Auch die Zweigestelle der „Dithmarscher Musikschule e. V.“ in Burg bietet Konzerte an. Alle 5 Jahre findet im Sommer zudem das traditionelle Holzmarktfest statt, welcher für Jung und Alt an drei Tagen ein buntes Treiben aus Spielen, Tanz, Musik und Geschichtsprogramm bietet. Für kulturell Interessierte gibt es darüber hinaus diverse (Kunst-) Ausstellungen in Burg, wie etwa in kleineren Galerien oder der „Alten Räucherei“. Der Kunstverein Burg e.V. organisiert zudem regel- mäßig Kunstausstellungen in der Bökelnburghalle. Ein regional bedeutsames Kulturevent und zugleich positives Beispiel für aktivierende Kulturförde- rung ist darüber hinaus das vom Kreis Dithmarschen initiierte Kulturprojekt „Kunstgriff“, welches seit 2002 jährlich für 17 Tage stattfindet. Das Projekt macht auf Kunst und Kultur im Dithmarscher Raum aufmerksam. Eine weitere überregional bekannte Veranstaltung sind auch die „Dithmarscher Kohltage“.

2.7.2 Freizeitbezogene Infrastruktur Neben den genannten Einrichtungen sind viele weitere Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung vor- handen. Der freiraumbezogenen Erholung dienen die gut ausgebauten Radwege, Wanderwege sowie Reitwege rund um den Luftkurort Burg und der idyllischen Umgebung. In der Burger und Wilster Au können beispielsweise Kanu- und Paddeltouren unternommen werden. In der Zeit von April bis September werden – einmalig in Schleswig-Holstein – Kahnfahrten in originalen Spree- waldkähnen auf der Burger Au angeboten. Direkt vor den Toren von Burg liegt der Nord-Ostsee- Kanal, die meistbefahrene Schifffahrtsstraße der Welt. Diverse sportliche Aktivitäten bzw. Sportangebote bietet der Breitensportverein des MTV Burg sowie diverse sportartenspezifische Vereine sowie Klubs (u.a. Angelsportvereine, Fußballclubs, Tennisclubs, Schützenverein, Keglervereinigung, Reit- und Fahrverein). Ein Highlight stellt das Erlebnisbad Burg dar: das beheizte Waldschwimmbad mit einer 80 Meter langen Wasserrutsche ist eingebettet in den Naturerlebnisraum und bietet Bade-, Freizeit- und Erholungsspaß für Jung und Alt. In Burg gibt es darüber hinaus auf einer Fläche von über 9.500 m² fünf In- und Outdoor-Spielfelder für Paintball. Auch soziale Einrichtungen und Netzwerke, wie Vereine und Verbände, sind von zentraler Bedeu- tung für den sozialen und örtlichen Zusammenhalt einer Gemeinde. Sie bieten allen Altersklassen eine Gemeinschaft, bieten vielfältige Angebote, erweitern damit das örtliche Freizeitangebot und helfen sozial benachteiligten Personen als auch speziellen Nutzergruppen. Die Gemeinde beher- bergt knapp 50 (Förder-) Vereine und Verbände und ist somit sehr breit aufgestellt. Viele Bürger zeichnen sich durch soziales Engagement und freiwillige gemeinnützige Arbeit in der Gemeinde aus. Für Kinder und Jugendliche Vereine und Verbände sind allen voran ein zentrales Element für die Freizeitgestaltung der Kinder und Jugendlichen. In der Gemeinde Burg sind einige zielgruppenspezifische Angebote verfügbar. Kinder und Jugendliche können in der Landjugend Buchholz und Umgebung oder der Waldjugend Burg aktiv werden. Auch die Mitgliedschaft in der Jugendfeuerwehr stellt ein attraktives Freizeit- angebot dar – wenngleich die Jugendfeuerwehr Burg nicht mehr eigenständig aktiv ist und der

S e i t e | 49 Jugendfeuerwehr Quickborn- zugeordnet wurde. Außerdem verfügt Burg über ein Ju- gendzentrum. Die öffentliche Einrichtung für Kinder und Jugendliche besteht seit über 20 Jahren. Die Besucher sind in der Regel zwischen 7 und 17 Jahren alt. In der Altersgruppe bis 11 Jahren sind es ca. 20 und in der Gruppe bis 17 Jahren ebenfalls 20 Besucher. Es werden regelmäßig Veranstal- tungen organisiert, wie z. B. Kochen, Disco, Ausflüge. Im Allgemeinen besteht jedoch die Tendenz bei den Jugendlichen, eher unverbindlich mal vorbei zu schauen, anstatt den Treffpunkt konstant und regelmäßig zu nutzen. Das Angebot der Hausaufgabenbetreuung wird nur vereinzelt wahrge- nommen. Generell leidet die Arbeit im Jugendzentrum teils unter dem fehlenden Engagement der Jugendlichen. Dies sei u.a. auf die negativ behaftetet Außenwirkung der Einrichtung, aber auch auf die mangelnde Bedarfsgerechtigkeit für ältere Jugendliche zurückzuführen. Daher kann die Bereit- stellung einer Räumlichkeit, die in Eigenverantwortung der Jugendlichen geführt wird, eine sinn- volle, ergänzende Maßnahme darstellen. Ein weiteres und temporäres Freizeitangebot stellt au- ßerdem das Freibad dar. In den Monaten Juli und August bietet die Gemeinde Burg unter dem Motto „Sommerferien in Burg“ darüber hinaus ein großes Ferienprogramm für Groß und Klein, Gäste und Einheimische an. Für Senioren Bis vor einigen Monaten fand monatlich ein Seniorentreffen in der Bökelnburghalle statt. Dieser wurde jedoch eingestellt, da nach dem Rücktritt der ehemaligen Vorsitzenden des Seniorenbeira- tes kein Nachfolger gefunden wurde. Weitere Freizeitangebote, die sich speziell an die ältere Be- völkerung der Gemeinde Burg richten, gibt es bis auf die Veranstaltungen des Bürgervereins, wel- cher zum Ziel die Pflege der plattdeutschen Sprache und Geselligkeit für Generationen hat, kaum.

Bereich/Einrichtung Veranstaltungen Termine/Öffnungszeiten

Musik

„Burger Petrimusiken“ in Konzertreihe in der Petrikirche monatliche musikalische der Ev.-luth. Petrikirche Veranstaltungen

„Dithmarscher Musikschule Konzert des Dithmarscher Akkordeo- 13. Oktober 2017 e. V.“ (Zweigstelle in Burg) norchesters in Burg Bökelnburghalle

(Kunst-)Ausstellungen

B. Galerie Kleine Schulstraße 10

„Alte Räucherei“ Kulturschuppen des Burger Museums

Kunstverein Burg e. V. organisiert regelmäßig Ausstellungen in der Bökelnburghalle

Kreis Dithmarschen, VHS Dithmarscher Kulturprojekt „Kunstgriff“ jährliche 17-tägige Veranstaltung im Kreis Dithmarschen, will auf regionale Kunst und Kultur aufmerksam machen;

,,Kunst hilft Leben“

S e i t e | 50 Theater

Laien-Theatergruppe „De Groote Speeldeel e. V.“, Auftritte Freilichtbühne/Bökelnburghalle und Holzmarkt

Museen

Waldmuseum http://www.kueste.de/burg/wald.htm Von Anfang April bis 31. Oktober täglich 10.00 - 12.00 Uhr und 14.00 - 17.00 Uhr

Burger Museum http://www.burger-museum.de/ Ostern – 30.April: SO 14:30 - Große Mühlenstraße 6 16:30 Mai – Okt.: DIE/FR/SA/SO 14.30 - 16.30 Uhr

Stärken / Potenziale Ù Wahrung der Geschichte (Heimatmuseum) Ù Das Thema „Natur“ hat in Burg eine große Bedeutung, sowohl für die Einwohner, als auch für Touristen. Die unvergleichliche Wasser-, Wald- und Wiesenlandschaft lädt zu langen Radtouren oder ausgedehnte Spaziergängen ein. Ù Luftkurort und die Nähe zum Nord-Ostsee-Kanal mit den überregionalen Fahrradwegen Ù Bürgerschaftliches Engagement und Soziales Engagement in einer aktiven Vereinskultur: Die soziale Infrastruktur wird durch viele engagierte Vereine und Verbände in den Berei- chen Kultur, Bildung, Sport, Musik ergänzt und bereichert. In Burg gibt es hochwertige Ver- anstaltungsorte und engagierte Bürger, die die Angebote nicht nur als Publikum genießen, sondern im Verein auch selbst gestalten und veranstalten. Die Burger pflegen ein sehr re- ges und aktives Vereins- und Verbandsleben und es ist ein großes Engagement von Ehren- amtlichen zu verzeichnen. Bereits in der Vergangenheit gab es wegweisende Ansätze pri- vater Initiatoren, die von den Burgern sehr geschätzt und gut angenommen worden sind ‰ Burg weist eine hervorragende soziale Infrastruktur, ein sehr aktives und vielfältiges Ver- einsleben auf: Die Gemeinde beherbergt knapp 50 (Förder-) Vereine und Verbände und ist somit sehr breit aufgestellt. Viele Bürger zeichnen sich durch soziales Engagement und freiwillige gemeinnützige Arbeit in der Gemeinde aus. Ù Potenzial an Angeboten für Tagesgäste Ù Das Freibad ist für Einwohner, aber auch für die Bewohner der umliegenden Gemeinden ein Anziehungspunkt Schwächen / Hemmnisse Ù Fehlende Angebote für Jugendliche und Senioren: Gerade das kulturelle Angebot und das Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche ist ver- besserungswürdig. Zurzeit bietet der Ortskern Burgs mit Ausnahme des Jugendzentrums und des Freibads vor allem wenig Attraktionen für Kinder und Jugendliche. Ù Vermarktung der naturnahen Angebote: Das Thema „Natur“ hat in Burg eine große Bedeu- tung, sowohl für die Einwohner, als auch für Touristen. Es fehlt jedoch an einer übergeord-

S e i t e | 51 neten und konsequent betriebenen Struktur, um dieses Potential auszuschöpfen (Aufwer- tung/Vermarktung/Vernetzung…) Ù Vermarktung der kulturellen Angebote: In Burg gibt es verschiedenste Veranstaltungsorte (Bökelnburghalle, Freilichtbühne, Alte Räucherei, Petrikirche) für kulturelle Angebote. Doch die Organisation und das Marketing sind weder innerörtlich noch regional vernetzt. Auch sind die kommunalen Einrichtungen nicht besonders ausgelastet und bieten noch unge- nutzte Auslastungspotenziale. Ù Unzureichende und uneinheitliche Vermarktung der kulturellen Veranstaltungen: Hand- lungsbedarfe im Bereich Wahrnehmung und Marketing ‰ viele der Einrichtungen und An- gebote werden noch nicht ausreichend herausgestellt. An einer Vermarktung von Angebo- ten, auch einer gemeinsamen Vermarktung mit anderen Orten, und damit einer Ausschöp- fung von Synergieeffekten fehlt es bislang Ù Derzeitiger Internetauftritt ist Teil des gemeinsamen Auftritts im Kreis Dithmarschen ‰ zunächst unklar, ob Seite für Bürger oder für Gäste und Touristen?, Veranstaltungskalender nicht für das ganze Jahr, zum Teil leere Reiter unter thematischen Überschriften, überwie- gend Aktionen des Waldmuseums, sonst: Wochenmarkt, Kutschfahrten, Fahrradtouren o Die Homepage führt auch einen Veranstaltungskalender aller zugehörigen Ge- meinden, Ausnahme: St. Michaelisdonn (eigener Kalender!); Jahreskalender des Amtes als pdf-Datei abrufbar, laufende Aktualisierungen sämtlicher, potenzieller Angebote scheinen nicht sichergestellt Ù Geringe Aufenthaltsqualität für Touristen im Ortskern, fehlender Flair. Tourismus ist insge- samt ein wichtiges Standbein, von wirtschaftlicher Bedeutung und gleichzeitig von Bedeu- tung für die Erlebbarkeit und die Lebensqualität vor Ort. Es gibt noch Bedarf und Ausbau- potenzial bei den touristischen Aktivitäten Ù Die Beschilderungen bei den Rundgängen sind oftmals veraltet oder kaum lesbar. Die In- formationstafeln sind zumeist unterschiedlicher Art und Qualität

Erfordernisse / Handlungsbedarfe Ù Optimierung der Ausstrahlungseffekte durch Schärfung der kulturellen Identität und Erhö- hung der Identität der Einwohner mit Burg Ù Ausbau bzw. regelmäßigere Kultur- und Freizeitangebote Ù Verbesserung und Optimierung der Auslastung der vorhandenen Einrichtungen und Struk- turen sowie Schaffung von vernetzten Angebote (bspw. Museumslandschaft mit Erlebnis Naturraum, Freilichtbühne, usw.) Ù Erschließung neuer Zielgruppen durch naturnahe Ausrichtung (z.B. Radfahrer auf der Durchreise, Erkundung der Stadt auf dem Wanderweg) ‰ Radtour Burg (Flyer „Radfahren in Dithmarschen“) Ù Gezieltere Vermarktung Naturerlebnisraum (zertifiziert?) mit Waldmuseum als zentralen Ort (für Bürger und Touristen), Waldlehrpfad, Wegewandernetz, Garten der Sinne, Wald- spielplatz, Grünes Klassenzimmer Ù Vermarktung für neue Zielgruppen durch naturnahe Ausrichtung (z.B. Radtourismus): Das Thema „Natur“ hat in Burg eine große Bedeutung, sowohl für die Einwohner, als auch für Touristen. Es fehlt jedoch an einer übergeordneten und konsequent betriebenen Struktur, um dieses Potential auszuschöpfen Ù Erhöhung der Anzahl der Tagesgäste Ù Das Thema Radwege ist nicht nur im Zusammenhang von Erholung und Tourismus zu se- hen. Gut und sicher ausgebaute Radwege – sowohl inner- als auch außerörtlich – stärken die Attraktivität einer Region maßgeblich, da der Trend hin zu einer erhöhten Fahrradmobi-

S e i t e | 52 lität (als Pkw-Ersatz für Schul- und Arbeitswege, Einsatz von E-Bikes, Gesundheitsbewusst- sein etc.) sich weiter fortsetzen wird Ù Landschaftspark „Baumgarten“ im Ortskern, mehr Hinweise im Internet und Ausbau des Angebotspaktes Park/Bühne/Ringwall/alter Friedhof als touristische Attraktion und zur Naherholung Ù regelmäßige Veranstaltungen etc. tragen zur Identitätsstiftung und Bekanntmachung in der Region bei Ù Ausbau und Pflege des bürgerschaftlichen, aktiven, vernetzten und ehrenamtlichen Enga- gements (auch Potenziale des Alters nutzen) Ù Ausbau und Pflege von Netzwerken und Kooperationen auf allen Ebenen Ù Vermarktung Alleinstellungsmerkmale wie Naturerlebnisraum: „Perle der Westküste“ , Frei- lichtbühne, Alte Räucherei, das Thema Kohl im Allgemeinen als identitätsstiftendes und besonderes Merkmal der Region, die Petri-Kirche als ortsbildprägendes, historisches Ge- bäude sowie Veranstaltungen wie das Holzmarktfest Ù Unterstützung bei der Schaffung von Synergien in der Museumslandschaft sowie Unter- stützung bei der qualitativen Aufwertung der vorhandenen kulturellen Einrichtungen Ù Verbesserung der Internetauftritte hinsichtlich des kulturellen und freizeitbezogenen An- gebotes Ù Einrichtung einer Personalstelle, um die Vermarktung und Organisation der Angebote zu bewältigen Ù Die Beschilderung der Ortsrundgänge sind zumeist veraltet und überholungsbedürftig Ù Verweil- und Aufenthaltsflächen entwickeln Ù Das bürgerschaftliche Engagement soll auch weiterhin unterstützt, gestärkt und ausgebaut werden. Derzeit fehlt es jedoch an einer übergeordneten und konsequent betriebenen Struktur, die die vorhandenen Potenziale noch besser ausschöpfen kann. So kommt es ak- tuell vor, dass Veranstaltungen nicht entsprechend wahrgenommen werden, da die Orga- nisation und das Marketing weder innerörtlich noch regional vernetzt sind. Erforderlich wird daher ein/e Institution/Organ/Konzept, die/das sich gezielt mit der Aufwertung, Ver- marktung und Vernetzung der einzelnen Angebote beschäftigt und neue Angebote initi- iert. Dies verschafft eine bessere Übersichtlichkeit und ermöglicht eine gezieltere Organisa- tion. Zudem könnten davon auch Bereiche profitieren, die massive Nachfolgesorgen haben den Vorsitz betreffend (z.B. Vorsitz Seniorenbeirat). Ù Um Burg zu einem attraktiven, generationsübergreifenden Wohnstandort zu entwickeln, sollten auch zusätzliche Betreuungs- und Freizeitangebote für Senioren etabliert werden. Die Entwicklung und Förderung von neuen und bereits bestehenden Treffpunkten und Freizeitmöglichkeiten für Kinder, Jugendliche und Senioren muss dementsprechend fokus- siert werden. Insgesamt sollten sowohl räumlich als auch inhaltlich mehr Angebote gebo- ten werden, um auch die positive Identifikation dieser Zielgruppen mit ihrer Gemeinde zu stärken.

S e i t e | 53 2.8 Einzelhandel, Versorgung und Gewerbe

Kleinstädte in Deutschland leiden schon heute mehrheitlich unter zunehmenden Nachfrageverlus- ten, Leerständen und größeren Problemen. Etwas was Burg also nicht alleine betrifft. Der allgemeine und vor allem kontinuierliche Strukturwandel, die zunehmende Bedeutung des Online-Handels, die Anziehungskraft der großen Städte und die damit verbundene Reurbanisie- rung mit Abzug der Kaufkraft aus den ländlichen Regionen, aber auch die Lage zwischen größeren und dominierenden Handelszentren wie Brunsbüttel, Meldorf oder Itzehoe und sicherlich auch Hamburg können die Zahl der Passanten in Burg weiter reduzieren. Umsatzrückgänge und die Ausweitung des Leerstands wären die Folge. Der Nahbereich Burg gehört zum Wirtschaftsraum Brunsbüttel und damit in die Gebietskulisse des REK für die Metropolregion Hamburg (MR Consultants 2012: 11). Als Unterzentrum übernimmt Burg eine vollumfängliche Versorgung der Bevölkerung mit Gütern des täglichen Bedarfs. Somit obliegt es der Gemeinde, den qualifizierten Versorgungsauftrag für das entsprechende Nahversor- gungsgebiet zu erfüllen (MR Consultants 2012: 25). Derzeit sind im Zentrum sowohl kleinteiliger Einzelhandel sowie großflächige Nahversorgungsan- gebote angesiedelt. Zum landesplanerisch einzugrenzenden Versorgungsgebiet (Marktgebiet) zählen neben der Gemeinde Burg selbst: Brickeln, Buchholz, Großenrade, Hochdonn, Kuden, Quickborn, Süderhasted, und Eggerstedt. Die Berechnungen zur Festlegung des Einzugs- gebietes stützen sich auf Mehrfachberechnungen der Zeit- und Erreichbarkeitsdistanzen – hieraus leitet sich dann auch das Einwohner- und Einzelhandelspotenzial ab (MR Consultants 2012: 18). Um auch den zukünftigen Ansprüchen an ein qualifiziertes Versorgungsangebot gerecht zu wer- den, Versorgungslücken zu schließen und mehr Kaufkraft zu binden, kam es 2012 zu einer Stand- ortverlagerung des Lebensmittelmarktes Edeka und des Lebensmitteldiskounters Aldi in die Bahn- hofstraße NR. 9 (MR Consultants 2012: 28). Der neue Standort bot die Möglichkeit, die Märkte an die aktuellen Standards anzupassen (Betriebsgröße, Stellplatzsituation) sowie Synergieeffekte, eine gute Flächendeckung in der fußläufigen Versorgung und die geringfügigen Marktüberschneidun- gen zu nutzen (MR Consultants 2012: 28). Eine ausführliche Begründung dazu lässt sich der Einzel- handels- und Wirkungsanalyse entnehmen, die anlässlich des Vorhabens im Jahr 2012 von der Gemeinde Burg in Auftrag gegeben wurde (MR Consultants 2012:). Im Ergebnis entstand ein mo- derner Nahversorgungsstandort, der einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung und Verbesserung der qualitativen und quantitativen Versorgung der Einwohner im Nahversorgungsbereich gewähr- leistet. Darüber hinaus konnte der bereits gut ausgeprägte Einzelhandelsmix im Zentrum Burgs weiter bestärkt und eine Attraktivitätssteigerung und Frequenzerhöhung initiiert werden (MR Con- sultants 2012: 33ff.). An dieser Stelle ist jedoch darauf hinzuweisen, dass insbesondere mit der Verlagerung des EDEKAS vom Markt an den neuen Standort in der Bahnhofstraße, eine Verlagerung der funktionalen Orts- mitte stattfand. Bis heute ist eine Nachnutzung der Flächen des alten EDEKAS offen, sodass der Bereich um den Markt derzeit von Leerständen und mangelnder Belebtheit geprägt wird. Auch der Wegzug von Aldi zog Veränderungen im Bereich des Bahnhofes nach sich. Die Altflächen wurden zunächst von Sky übernommen, jedoch konnte Sky mit dem EDEKA-Standort nicht konkurrieren und musste schließen. Aktuell ist ein Rest-/Sonderpostenhändler an den Standort gezogen. In der Abbildung 13 ist der ausgeprägte Angebotsmix im Norden des Ortskerns gut zu erkennen. Gleichzeitig zeigt sich durch die Verschiebung der funktionalen Ortsmitte der erhöhte Leerstand im südlichen Bereich. Die Erhebung der Leerstände ist nur eine Momentaufnahme. Es war während der Bearbeitung festzustellen, dass sich bspw. im Bereich des südlichen Marktplatzes der Leerstand weiter erhöht hat.

S e i t e | 54 Konzentration Leerstand

Abbildung 18: Verteilung Einzelhandel und gewerblicher Leerstand im Ortskern Burg, Bestandsaufnahme Dez. 2016, eigene Darstellung Einzelhandelskonzept Ziel des Gutachtens 2012 war es, zu analysieren, inwieweit der neue (EDEKA-)Standort als Versor- gungsstandort innerhalb der Gemeinde Burg planungsrechtlich geeignet und zulässig ist (Landes- entwicklungsplan SH 2010, BauGB). Der Schwerpunkt der Betrachtung lag bei den kurzfristigen Bedarfsgütern und der Prüfung von Ansiedlungsräumen für genau diese Sortimentsgruppen. Der Verkaufsflächenbestand bei den un- tersuchten Warengruppen betrug damals ca. 3.700 qm. Das Marktgebiet für den Einzelhandel umfasst ca. 10.000 EW; Fahrzeit max. 12min. Das Nachfrage- volumen im Marktgebiet der Gemeinde Burg beläuft sich auf ca. 50 Mio. EUR. Der Kaufkraftindex nach GfK (Gesellschaft für Konsumforschung e.V.) im Einzelhandel liegt in Burg im Vergleich zu Deutschland (100) bei 91%. Die erhebliche Vergrößerung des Flächenbedarfes im stationären Einzelhandel sorgte bereits 2010 bei Lebensmitteldiscountern für Flächenansprüche von 800-1.200 qm, bei Vollsortimentern wie Edeka ab 1.500 qm. Die vor der Verlagerung genutzten Flächen waren hierfür unzureichend.

S e i t e | 55 Die Gemeinde Burg konnte rund 70 Prozent der eigenen Kaufkraft im Bereich des kurzfristigen Be- darfs vor Ort binden, ca. 30% flossen in andere Marktgebiete ab. Nach Verlagerung und Fertigstel- lung des neuen EDEKA und ALDI Standortes sollt die Kaufkraftbindung in diesem Segment auf 85% steigen und der Kaufkraftabfluss auf 15% gesenkt werden. Eine Überprüfung, ob diese Effekte tat- sächlich eingetreten sind, hat nicht stattgefunden. Des Weiteren wird im Konzept einmal mehr auf die wachsende Bedeutung Burgs als Touris- musstandort und als Unterzentrum verwiesen und das Optimierungserfordernis im Bereich des Einzelhandels festgehalten. Durch die Verschiebung und höhere Konzentration der Dienstleister und Einzelhändler im nördli- chen Bereich des Ortskerns sind die Parkplatz und Wegebeziehungen in diesem Bereich im beson- deren Maße auf die neuen Gegebenheiten anzupassen. Problematisch ist vor diesem Hintergrund die Leerstandsentwicklung im südlichen Bereich des Ortskerns. Die Geschäftsleerstände im Gebiet der alten Mitte können kaum durch Geschäftsmodelle der neuen Mitte aktiviert werden. Hier wird die Möglichkeit von Nischenprodukten, alternativen Angeboten sowie der Gastronomie gesehen. Da sich das Einzelhandelsgutachten maßgeblich auf die kurzfristigen Bedarfsgüter konzentriert, stellt sich die Frage, wie es mit weiteren zentren-/zentrumsrelevanten Waren aussieht. Betrachtung zentrenrelevanter Sortimente Zentrenrelevante Waren und Sortimente zeichnen sich durch Besucherfrequenzerzeugung, Integrationsfähigkeit, Einzelhandelszentralität, Kopplungsaffinität und Transportfähigkeit („Handtaschensortimente“) aus. Sie sind abzugrenzen von nahversorgungsrelevanten und nicht zentrenrelevanten Sortimenten. Für den zentrenbezogenen Einzelhandel besitzen Warensortimente mit Zentrenrelevanz eine hohe Bedeutung, die mit zunehmender Sorti- mentsüberschneidung der an den nicht-integrierten Standorten geführten Warensorti- mente geschwächt werden kann. Insbesondere Betriebe, die an dezentralen bzw. städte- baulich nicht-integrierten Standorten angesiedelt werden, können durch das Angebot von zentrenrelevanten Sortimenten, d.h. durch Angebotsüberschneidungen bei gleichzeitig wesentlich günstigeren Wettbewerbsbedingungen (Standortvorteile u.a. aufgrund günsti- ger Miet- bzw. Grundstückspreise; geringen Betriebs- und Personalkosten, besserer (Pkw-) Erreichbarkeit; kostenfreiem Parken) zu einem Bedeutungsverlust von Orts- oder Stadtzen- tren beitragen. Die von zentrenrelevanten Sortimenten ausgehenden Gefährdungspoten- tiale für gewachsene Zentren sind zudem abhängig von der Größe und der zentralörtlichen Bedeutung der Kommune (z.B. kann der Lebensmitteleinzelhandel in Grundzentren - ange- sichts der daraus resultierenden Kundenfrequenz, von denen auch Anbieter in anderen Branchen profitieren – durchaus zentrentragend sein). Im Hinblick auf die Verwendung von Sortimentslisten als räumliches Steuerungsinstrument (Bauleitplanung) zur Sicherung städ- tebaulicher Ziele ist eine einzelfallbezogene bzw. ortsspezifische Konkretisierung notwen- dig.4 Weitere Fragen stellen sich hinsichtlich der nicht ausgeschöpften Kaufkraftpotenziale Es lag zunächst ausreichend ungebundene Kaufkraft vor. Ist aber die gewünschte Entwick- lung zur Kaufkraftbindung tatsächlich eingetreten? Sind vielleicht weitere Potenziale ent- standen – eine eingetretene höhere Frequentierung im Ortskern könnte auch Kaufkraftge- winne bzw. neue Kaufkraftpotenziale für die anliegenden Geschäfte bedeuten? Im Gutachten war zunächst festzustellen, dass der Kaufkraftabfluss in allen Sortiments- und Warengruppen unangemessen hoch sei.

4 Junker und Kruse, Einzelhandelsgutachten Stadt Delbrueck, 2012 S e i t e | 56 Zentraler Versorgungsbereich 5 Vor dem Hintergrund der Kaufkraftbindung mittels zentrenrelevanter Waren möchten die AutorIn- nen – auch ohne Einzelhandelsgutachter zu sein – sich zur Entwicklung eines zentralen Versor- gungsbereiches äußern. Dieser wurde im Einzelhandelsgutachten nicht weiter betrachtet. Bei einem zentralen Versorgungsbereich kann es sich um ein Teilgebiet einer Innenstadt oder ei- nem Ortskern wie in Burg handeln. Burg hat derzeit keinen zentralen Versorgungsbereich ausge- wiesen. Sollte eine Abgrenzung möglich sein, ist die Begrenzung des zentralen Versorgungsberei- ches unter städtebaulichen und funktionalen Gesichtspunkten vorzunehmen. Der Begriff des „Zentralen Versorgungsbereiches“ ist im §34 Abs 3. BauGB aufgeführt und entspricht einer Pla- nungskategorie. Sind die Voraussetzungen gegeben einen „Zentralen Versorgungsbereich“ auszuweisen, hat dieser eine Art Schutzstatus, um seine Funktion als zentralen (!) Versorgungsstandort zu sichern. Bspw. bei einem bestehenden Zentralen Versorgungsbereich sollten bei einem gewerblichen Ansiedlungs- vorhaben keine schädlichen Auswirkungen auf diese Bereiche der Standortgemeinde oder be- nachbarter Gemeinden zu erwarten sein. Neben der Einflussnahme auf Ansiedlungsvorhaben auch außerhalb der Gemeinde kann durch das Festsetzen von zentrenrelevanten Sortimentslisten, die Ansiedlung von bestimmten Warengrup- pen außerhalb des Ortskerns gesteuert bzw. vermieden werden, um auf diese Weise „schädliche“ Konkurrenzstandorte insbesondere im gesamten Ort zu verhindern. Auf diese Weise sollen die At- traktivität und die Funktion des Versorgungszentrums gesichert werden. Die Ausweisung eines „Zentralen Versorgungsbereiches“ dient somit auch der Sicherung und dem Ausbau der Nahver- sorgung im gesamten Ort. Das Erstellen einer Liste von zentrenrelevanten Sortimenten dient der Gemeinde dabei zum Schutz und der Entwicklung des Zentralen Versorgungsbereiches sowie zur Sicherung einer wohnortna- hen Grundversorgung. Sie soll nicht den Wettbewerb behindern, sondern eine räumliche Zuord- nung vornehmen, wo dieser Wettbewerb stattfinden soll. Sortimentslisten werden darüber hinaus nicht abschließend formuliert, sondern haben einen Entwicklungsspielraum, der auch zukünftig angepasst werden kann. Online-Handel & Digitalisierung Der Begriff der Digitalisierung droht zwar zu einer inflationären Phrase zu verkommen, aber die Effekte sind überall zu spüren. Insbesondere beim Online-/Internethandel sowie auch in der Wirt- schaft selbst. Digitalisierung führt zu einer weiteren Raumüberbrückung und lässt Händler und Käufer, Auftraggeber und -nehmer weiter zusammenrücken. Der Online-Handel wird aber nicht den stationären Einzelhandel ablösen. Vielmehr zeigt sich, dass klassische Online-Händler auch im stationären Einzelhandel Geschäftsgründungen vornehmen. Dennoch hat der Online-Handel einen wichtigen Anteil im Einzelhandel. Positive Effekte sind für die Bürger vor Ort zu spüren, die größere Einkaufswege in die nächstgelegenen Zentren nicht auf sich zu nehmen brauchen, wenn sie bspw. Elektronikartikel oder Arzneimittel benötigen. Der Onlinehandel bietet also Zugang zu speziellen Angeboten von der Peripherie aus. Dies kann aber oder geht bereits auch zu Lasten des örtlichen Einzelhandels. Zukunftsmäßig gehen die meisten Experten von einer Verbindung Online-Offline Handel, dem sogenannten Multichannel-Handel aus. Kleinere Händler können aber solch einen professionellen Multichannel-Handel selber kaum oder gar nicht tragen. Möglichkeit der Nutzung von großen Online-Plattformen oder Versanddienstleister wie Amazon, Ebay, Mein-Paket

5 Junker und Kruse, Einzelhandelsgutachten Stadt Delbrueck, 2012; CIMA (div. Einzelhandelsgutachten) S e i t e | 57 Der örtliche Einzelhandel sollte sich auf diesen Bereich einstellen, in dem er selbst im Bereich des Onlinehandels aktiv wird. Dies wird von einigen örtlichen Händlern bereits praktiziert. Es wird aber noch eine Ausbaufähigkeit zur Schaffung von nachhaltigen Strukturen gesehen, bspw.: in der gemeinsamen Vermarktung, Internet Auftritt der Burger Händler Vernetzung hinsichtlich der Paket- und Zustelldienste der Burger Händler Wochenmarkt Dithmarschen bietet von Dienstag bis Samstag ein vielfältiges Angebot an Wochenmärkten. Den Besuchern und Kunden wird eine breitgefächerte Auswahl an frischen regionalen Produkten, wie Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch und mehr geboten (http://www.echt-dithmarschen.de/echt- dithmarschen/wochenmaerkte.html). In Burg findet der Wochenmarkt an jedem Freitag von 8-12 Uhr auf dem Marktplatz statt. Gemüse, Obst, Fisch und Blumen sowie vieles mehr sind hier erhält- lich. Der Markt ist für die Besucher ein beliebter Treffpunkt zum Klönen. Zudem kann in der umlie- genden Gastronomie ein zweites Frühstück genossen werden. (https://www.biunsinnorden.de/veranstaltungen/burg-dithmarschen-wochenmarkt-burg-13534). Trotz seiner Funktion und Beliebtheit ist jedoch die Anzahl der Händler in den letzten Jahren ge- sunken.

Stärken / Potenziale Es ist festzustellen, dass der vorhandene Einzelhandelsmix in der Gemeinde Burg für ein Unterzent- rum im peripheren Raum von S-H positiv zu bewerten ist. Dies trägt gerade im Bereich der Bahn- hofstraße maßgeblich zur Belebtheit des Ortskerns bzw. des öffentlichen Lebens bei. Ù überdurchschnittlicher Einzelhandelsumsatz je qm im Segment „kurzfristiger Bedarf“ Ù Kaufkraftbindung und Sicherung der Versorgung durch den neuen Standort Edeka, Aldi Ù (regelmäßig) belebte Bahnhofsstraße Ù vergleichsweise guter Angebotsmix Ù Anbindung durch den ZOB Ù Freies WLan im Bereich des ZOB Schwächen / Hemmnisse Ein großes Problem stellt die geringe Lebendigkeit im Bereich des Marktes dar. Der Leerstand so- wie die geringe Nutzung und Einbindung des Marktplatzes, lassen diesen einst belebten Ortsmit- telpunkt in den Hintergrund rücken. Grundsätzlich ist auch das „Einkaufserlebnis“ nicht existent, es gibt keine klare Profilierung und Wegebeziehung zwischen den einzelnen Versorgungsbereichen im Ortskern. Ù Entwicklungsdefizite im südlicher Ortskern und Bereich Marktplatz Ù Konzentration der gewerbliche Leerstandsquote im südlichen Ortskern Ù teilweise veraltete Fassaden und Pavillonbauten Ù Kaufkraftabflüsse in unbekannter Höhe. Damit einhergehend, fehlende umfassende Sorti- mentsanalyse bzw. Potenzialermittlung, fehlende Ermittlung über die Möglichkeiten und Potenziale eines zentralen Versorgungsbereiches Ù Fehlende attraktiven Aufenthaltsbereiche Ù Unzureichende Verbindung zwischen neuer und alter Mitte Ù Wegebeziehung in den südlichen Bereich des Ortskerns unzureichend Ù Fehlende moderne Breitbandversorgung (bspw. Notwendigkeit für Dienstleistungsbetrie- be und -büros) Ù Rückgang von (inhabergeführten) Fachgeschäften

S e i t e | 58 Erfordernisse / Handlungsbedarf: Die Erhaltung und Entwicklung des Ortskerns als funktionsfähigen, zentralen Versorgungsstandort ist ein grundlegendes Ziel der städtebaulichen Entwicklung Burgs. Mit diesem Ziel ist die nachhal- tige Versorgung der Bürger zu erreichen. Dazu ist die Etablierung nachhaltiger Strukturen anzu- streben. Ù Zur Belebung des Ortskerns sollten weitere Maßnahmen wie die Erweiterung der Attraktivi- tätssteigerungen des Angebotes, der Ausbau des Gastronomieangebotes sowie insgesamt die Ausrichtung auf den Tourismus angestrebt werden. Ù Es empfiehlt sich, ein Flächen- und Leerstandsmanagement einzurichten und aktiv poten- zielle Gewerbetreibende anzuwerben, z.B. Pop-up-stores, Ausstellungsflächen für regionale Künstler, Kindergarten-/Schulbilder, etc., durchaus bieten sich auch privat-öffentliche Ko- operationen an, Leerstände aktivieren und umfunktionieren Ù Fortschreibung, bzw. Ausweitung des bestehenden Einzelhandelskonzept, dass sich mit Kaufkraft, Sortimentsstrukturen und Potenzialen der Kaufkraftgewinnung beschäftigt Ù Die alte Mitte / der Marktplatz ist zu reaktivieren, jedoch nicht als Konkurrenzstandort zur neuen Mitte. Dazu ist neben der gestalterischen Aufwertung die Ansiedlung alternativer Angebote insbesondere der Gastronomie anzustreben. Ù Marketing (Zentrenmanagement) Ù Maßnahmen zur Verbesserung der Erreichbarkeit; Wegebeziehungen im Ortskern, auch zwischen den Versorgungsbereichen Ù Gestaltung des öffentlichen Raumes, Steigerung des Einkaufserlebnisses, Aufenthaltsberei- che attraktiver gestalten Ù Zentralen Versorgungsstandort langfristig sichern; Prüfung „Zentraler Versorgungsbe- reich“, weitere potenzielle Gewerbetreibende für den Ortskern anwerben – Eine hohe Kon- zentration von Händlern und Dienstleistern sichern die Kundenfrequenz im Ortskern. Ù Durch die Verschiebung und höhere Konzentration der Dienstleister und Einzelhändler im nördlichen Bereich des Ortskerns sind die Parkplätze und Wegebeziehungen in diesem Be- reich im besonderen Maße auf die neuen Gegebenheiten anzupassen. Ù Die Entwicklung des ZOB ist für die Erreichbarkeit des zentralörtlichen Standorts von be- sonderer Bedeutung. Ù Versorgungsstandort am Bahnhof ist dennoch langfristig zu sichern Ù Gemeinsame Vermarktung und Vernetzung der Burger Händler, insbesondere hinsichtlich des Online-Handels

S e i t e | 59 2.9 Medizin, Schulen, Kita

Im Kapitel 2.8 werden die Themenfelder dargestellt, die im Ortskernentwicklungskonzept zwar eine integrierende, aber im Laufe der Bearbeitung nur eine untergeordnete Rolle einnehmen soll- ten. Sie erfassen keine tiefgreifenden Analysen oder eine konkrete Erarbeitung von Handlungs- empfehlungen. Sie wurden aber vor dem Hintergrund eines integrierten Konzeptes in der Be- standsaufnahme, bei den Bürgerbeteiligungen und soweit möglich im Maßnahmenkonzept be- rücksichtigt.

2.9.1. Bildungs- und Betreuungseinrichtungen Schulen Die Gemeinde Burg verfügt über zwei öffentliche Schulen: Grundschule Burg und Gemeinschafts- schule am Hamberg. Beide Schulen befinden sich in der Trägerschaft des Amtes Burg-St. Michae- lisdonn. Die Grundschule Burg ist eine zweizügige und verlässliche Grundschule mit offenem Ganztag. Der offene Ganztag steht allen Schülern von der ersten bis vierten Klasse seit Beginn des Schuljahres 2016/2017 zur Verfügung. Die Kinder können von Montag bis Donnerstag über die reguläre Unter- richtsversorgung hinaus bis 16/16:30 Uhr betreut werden. Neben einem gemeinsamen Mittages- sen haben die Kinder die Möglichkeit zum Lernen sowie zum Mitmachen in AGs wie Fußball, Ko- chen Holzwerkstatt etc.

Schuljahr 2016/2017: 175 SchülerInnen

Klassenanzahl: 8 Klassen

Mindestgröße: 80 Schüler

Kennzahl des Kreises: 100 Schüler Abbildung 19: Schülerzahlen Grundschule Burg, 2016/2017; Quelle: Schulentwicklungsplan 2012-2018 Kreis Dithmarschen, GOS

Grundschule Burg 200 9 180 8 160 7 140 6 120 5 100 4 80 Schüleranzahl 3 Klassenanzahl 60 40 2 1 20 Schülerzahl (gesamt) 0 0 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Jahr

Abbildung 20: Entwicklung der Schülerzahlen Grundschule Burg, Quelle GOS nach Grundschule Burg

S e i t e | 60 Insgesamt ist der Standort Burg mit dem Ganztagesangebot für Grundschüler gut aufgestellt. So ergänzen sich Angebot und Nachfrage aktuell gut. Nach aktuellen Einschätzungen der Grundschu- le steigen die Bedarfe wieder an. Insofern ist zu prüfen, ob die offene Ganztagsbetreuung an der Grundschule Burg zu erweitern oder auszubauen ist. Die Planungen diesbezüglich nehmen diese Entwicklungen bereits auf. Darüber hinaus wird derzeit ermittelt, ob das Angebot des offenen Ganztages durch den Freitag zu ergänzen ist. Weiterhin gibt es erste Überlegungen hinsichtlich einer Ferienbetreuung. In der Gemeinschaftsschule Hamberg werden Schüler in den Jahrgangstufen 5-10 unterrichtet. Im Jahr 2017 waren das insgesamt 428 SchülerInnen. In den Klassenstufen 5 bis 7 erfolgt ein bin- nendifferenzierter Unterricht im Klassenverband. Ab der 8. Klassenstufe werden die SchülerInnen in den Fächern Englisch, Deutsch und Mathe nach Grund- und Erweiterungskursen geteilt. In der 10. Klasse findet der gesamte Unterricht wieder im Klassenverbund statt. Die Schule bietet die Mög- lichkeit mit einem Realschulabschluss abzuschließen. Für höhere Abschlüsse sind weiterführende Schulen des Kreises zu besuchen. Die Gemeinschaftsschule Hamberg kennzeichnet sich darüber hinaus durch gezielte Förderange- bote, wie beispielweise die im vergangenen Schuljahr eingerichtete „Lernwelt“. Dies ist ein Ar- beitsbereich, in dem SchülerInnen mit Förderbedarf an Einzelplätzen oder Gruppentischen unter Aufsicht und Betreuung von Sonderschullehrkräften arbeiten können. Zusätzlich zum regulären Fachunterricht besteht mit dem Wahlpflichtunterricht ab der 7. Klasse die Möglichkeit zur Förde- rung von Interessen und Stärken. Ein besonderer Wert wird außerdem auf die Berufsorientierung gelegt. Frühzeitig soll ein Interesse für die Berufswelt geschaffen werden, so dass bereits ab dem 5. Schuljahr erste Einblicke u.a. durch Besuche eines landwirtschaftlicher Betriebe oder Handwerkbe- triebe in der Region geboten werden. In den folgenden Jahrgangsstufen baut sich dies dann bei- spielweise zu Praktika, Potentialanalysen und Werkstatttagen etc. weiter aus. Genauere Abläufe dazu sind im Berufsorientierungskonzept der Gemeinschaftsschule festgehalten. In Kooperation mit dem Verein Volkshochschu- Schülerzahl 2016/2017: 428 SchülerInnen len in Dithmarschen bietet die Gemeinschafts- schule ein vielseitiges, teils kostenpflichtiges Klassenanzahl 2017: 18 Klassen Ganztagesangebot. Von Montag bis Donnerstag Mindestgröße: 300 SchülerInnen in der Zeit von 13:30 - 15:10 Uhr besteht für die Schülerschaft die Möglichkeit zur Teilnahme an Kennzahl des Kreises: 350 SchülerInnen Schul-AGs (Fußball, Bau von Solarfahrzeugen, Tanzen etc.) oder VHS Kursen (u.a. Lern- und Abbildung 21: Schülerzahlen Gemeinschaftsschule am Hamberg; Quelle: Schulentwicklungsplan 2012-2018 Kreis Hausaufgabenzeit, Arabisch, Fotographie etc.). Dithmarschen Je nach Bedarf können mit diesem Ganztages- angebot bis zu 400 Schüler aufgenommen wer- den.

S e i t e | 61 Gemeinschaftsschule am Hamberg 600 25

500 20

400 15 300 10 Schüleranzahl 200 Klassenanzahl

5 100 Schülerzahl (gesamt) Anzahl der Klassen (gesamt) 0 0 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Jahr

Abbildung 22: Entwicklung Schülerzahlen Gemeinschaftsschule am Hamberg (2012-2017) Die Bevölkerungsprognose zeigt für die Einwohnerzahl im Grundschulalter, d. h. von 6,5 bis 10,5 Jahren, stete Verluste, wobei bis zum Ende des Prognosezeitraumes 2025 gegenüber 2010 ein Be- völkerungsrückgang in der betrachteten Altersgruppe von 27,4 % (-80 Personen) zu verzeichnen ist. Diese Entwicklung ist auf Verluste in allen Altersklassen entsprechend der ersten bis zur vierten Klasse zurückzuführen. Nach 2020, also im Projektionszeitraum, und nach den hohen Verlusten ist aber für die Kinder im Grundschulalter insgesamt von einem geringfügigen Zugewinn auszugehen. Für die Einwohnerzahlen im Alter von 10,5 bis 18,5 Jahren, d. h. die potenziellen Schüler weiterfüh- render Schulen, ist im Prognosezeitraum bis 2025 insgesamt ein Rückgang um 21,7 % zu verzeich- nen (rund 150 Schüler). Auch hier betreffen die Verluste alle Altersklassen entsprechend der 5. bis 12. Klasse. Für den späteren Projektionszeitraum 2025 bis 2030 ergibt sich ein weiterer Verlust der Einwohnerzahl in der Altersgruppe von 10,5 bis 18,5 Jahren um 13,4 %. Detaillierte Aussagen zur Schulentwicklung nach Eingangsklassen sind in der Langfassung der Prognosen enthalten. Daraus geht hervor, dass die vorhandenen Kapazitäten der Schulkinder mit Schulkapazitäten auch zukünf- tig ausreichend sind, auch unter Beachtung, dass die anderen Umlandgemeinden des Amtes Burg- St. Michaelisdonn Einwohnerverluste von rund 20 % (entsprechend der Prognose der Bertelsmann Stiftung) in den Altersgruppen der Kinder bis 18 Jahren wahrscheinlich erfahren werden. Darüber hinaus gab es Bestrebungen zur Einrichtung einer gymnasialen Klassenstufe an der Ge- meinschaftsschule am Hamberg in Burg. Die Verfügbarkeit eines Gymnasiums würde den Standort Burg als Versorgung- und Unterzentrum sowie als lebenswerten Ort sicherlich langfristig sichern. Dennoch erscheint dem Kreis eine Koope- rationslösung mit den Gymnasien des Kreises (Brunsbüttel, Marne und Meldorf) oder mit dem Be- rufsbildungszentrum in Meldorf als langfristig bessere (tragfähigere) Lösung. (siehe Schulentwick- lungsplanung Kreis Dithmarschen 2012-2018) Kinderbetreuung In der Gemeinde Burg bieten sich derzeit folgende Möglichkeiten zur Kinderbetreuung: Der Petri-Kindergarten, welcher sich in der Trägerschaft des Ev.-Luth. Kindertagesstättenwerkes Dithmarschen befindet. Seit 2001 ist dieser Kindergarten in einem Neubau im Zentrum der Ge- meinde Burg ansässig. In unterschiedlichen Gruppen werden die Kinder zwischen dem 1. und 6. Lebensjahr betreut. Sobald eine entsprechende Genehmigung vorliegt, sollen auch Kinder ab 6.

S e i t e | 62 Monaten betreut werden. Das Betreuungsangebot gliedert sich in Regelgruppen und Familien- gruppen (1-6 Jahre – Gruppe wie in einer Familie). Zum Zeitpunkt der Erhebung wurden in der Altersgruppe U3 30 Kinder betreut. Im Elementarbereich (3-6 Jahre) stehen 80 Plätze zur Verfü- gung. Die Betreuung der insgesamt sieben Gruppen erfolgt zu verschiedenen Zeiten: 1 Gruppe: 8-12 Uhr 2 Gruppen: 8-14 Uhr (Familiengruppe) 1 Gruppe: 8-17 Uhr (Familiengruppe) 2 Gruppen:14-18 Uhr (Familiengruppe) 1 Regelgruppe: 7:30-14 Uhr. Aus den Erhebungen ging hervor, dass dringender Bedarf zur Überarbeitung der Lüftungsanlage besteht. Erkrankungen unter den Erziehern und Kinder (Bindehautentzündungen, Atemwegser- krankungen) seien bereits als Folge einer mangelhaften Funktionsfähigkeit eingetreten. Zudem könnte eine Ergänzung um einen Küchenbereich (kindergerechtes Essen; Kinder kochen für Kinder) erfolgen. Damit könnte auch die Verpflegung anderer sozialer Einrichtungen einhergehen (Schule, Hort, Waldkita). Dies erfordere aber zusätzliches Personal. Zudem ist der Bedarf an Betreuungsplät- zen inzwischen höher, als Kapazitäten zur Verfügung stehen. Ein angedachter Erweiterungsbau auf dem Gelände des Kindergartens ist jedoch nicht möglich, da die Erdwärmeversorgung keinen Aus- bau in der Fläche zulässt. Das Kinderbetreuungsangebot wird auch durch den AWO Waldkindergarten Burg in Frestedt ab- gedeckt. Dieser wurde im Jahr 1998 nach dem Vorbild der Waldkindergärten in Dänemark eröffnet. Im Waldkindergarten werden in zwei Gruppen insgesamt 40 Kinder in einem Alter von 3 bis 6 Jah- ren betreut. Die Betreuungszeiten erfolgen von 8-13 Uhr oder von 7.30-13:30 Uhr. Je Gruppe ste- hen zwei Erzieher zur Betreuung bereit. Der Kindergarten ist mit einer Blockhütte und einem Bau- wagen ausgestattet. In Ergänzung zu den vorgestellten Angeboten gewährleisten außerdem drei Tagespflegestellen die Kinderbetreuung im Alter von 0-6 Jahren. Der Bedarf an Kindergartenplätzen ist in Burg nach einem zwischenzeitlichen Rückgang wieder gestiegen. Leider wurde der neue Petri-Kindergarten zu einem Zeitpunkt geplant, wo die Bedarfs- ermittlungen, gemäß den Erkenntnissen des demographischen Wandels, einen Rückgang an Be- treuungsplätzen prognostizierten. Dabei ist die tatsächliche Entwicklung der Einwohnerzahlen in Burg weitaus stabiler. Auch konnte die Gemeinde Burg wie viele andere Unterzentren von Einwoh- nerzuzügen junger Familien profitieren. Einschätzungen und Prognosen gehen inzwischen von (leicht) steigenden Bedarfen an Betreuungsplätzen aus. Und dies ist in Burg spürbar. Das Angebot an Kinderbetreuungsplätzen in Burg ist derzeit nicht mehr ausreichend. Für den Petri-Kindergarten fehlten in den Jahren 2017 und 2018 mindestens 14 Plätze. Zwar sind auch in den Umlandgemeinden Betreuungseinrichtungen vorhanden, diese kön- nen die erhöhten Bedarfe aber nicht mit abdecken. Alle Einrichtungen im Bereich Burg sind derzeit voll ausgelastet. Viele Eltern lassen dementsprechend ihre Kinder noch durch die eigene Familie betreuen. Die Nachfrage nach Kinderbetreuungsplätzen ist weiterhin groß und wird sich voraussichtlich auch mittelfristig auf diesem Nachfrageniveau bewegen. Es ist zu bedenken, dass sehr genaue Bedarfsermittlungen und Prognosen für die Gemeinde Burg kaum möglich sind. Durch den Neubau des Petri-Kindergartens ist ein moderner Standort geschaf- fen worden, der einen Großteil der notwendigen Betreuungsplätze abdeckt. Nunmehr ist auch zu prüfen, inwiefern eine flexible Anpassung von Betreuungsplätzen in Zukunft möglich ist, um auf eine Steigerung oder auch denkbare Reduzierung der Nachfrage reagieren zu können.

S e i t e | 63 Flexiblere Öffnungszeiten von Kita´s sind wünschenswert, denn die Öffnungszeiten sind nicht im- mer ausreichend auf die heutigen Bedarfe von Eltern in Bezug auf Vereinbarkeit von Familie und Beruf ausgelegt. Nur einige wenige Kinder können überhaupt im Früh- und Spätdienst betreut werden. Umsetzungshemmnisse bestehen diesbezüglich aber insbesondere in der Verfügbarkeit von Finanzen und Personal. Krippe Seit einigen Jahren ist gemäß den Umfragen der GOS ein höherer Bedarf an Krippenplätzen für unter dreijährige Kinder zu verzeichnen als an Plätzen zur Verfügung steht. Der aktuelle Nachfra- geüberhang besteht aber nicht nur in der Gemeinde Burg, sondern auch im Umland. Die Aus- weichmöglichkeiten im Umfeld von Burg sind also gleichzeitig stark ausgelastet. Die Notwendig- keit bzw. Erforderlichkeit der Versorgungserweiterung steht auch im Zusammenhang mit der vor- genannten Kinderbetreuung.

Stärken / Potenziale Der Rückgang der Geburtenzahlen kann zur dauerhaften Unterauslastung von Schulen und folglich zur Unwirtschaftlichkeit und letztlichen Schließung von Standorten führen. Der Kreis versucht u.a. durch Bündelung von Schulstandorten die Schulversorgung zukunftssicher zu machen. Eine Schließung ist in Burg derzeit nicht vorgesehen. Derzeit ist trotz des Einwohnerrückgangs in der Gemeinde Burg sowie im Amtsgebiet der Schulstandort Burg mit seiner Grundschule und Gesamt- schule langfristig gesichert. Ù zwei Schulformen: Grundschule Burg und die Gemeinschaftsschule am Hamberg Ù die Schülerbeförderung durch Busse ist auf Unterrichtszeiten angepasst Ù Hortbetreuung (Offener Ganztag) in der Grundschule seit 2016 Ù Dringende kurz- bis mittelfristige Handlungsbedarfe liegen eher nicht vor. Der Schulstand- ort Burg ist für Gemeinde und Amtsgebiet im Schulentwicklungsplan des Landkreises lang- fristig gesichert. Ù Bestrebungen der Gemeinde eine gymnasiale Schulklasse in Burg einzurichten Schwächen / Hemmnisse Ù nächste Gymnasien in Brunsbüttel (18 km), Meldorf (19 km) u. Marne (20 km) weit entfernt, Ein gymnasialer Standort derzeit nicht möglich. Ù rückläufige Schülerzahlen Ù schwankende Nachfrage und Versorgungsengpässe in den Krippen- und Kitaplätzen Ù Es werden mehr U3-Kinderbetreuungsplätze benötigt. (Steht im Zusammenhang mit den Kitaplätzen) Erfordernisse / Handlungsbedarf Die vorhandene quantitativ hochwertige Ausstattung gilt es im Sinne einer wohnortnahen Versor- gung mit Kinderbetreuungseinrichtungen auch in Zukunft zu sichern. Insofern gilt es die beste- henden Einrichtungen zu erhalten und zu erweitern, ggf. auch die Öffnungszeiten zu verlängern, um Berufstätigen die Unterbringung ihrer Kinder zu ermöglichen. Ù Mit der neuen Kita am ZOB verfügt Burg über eine moderne Betreuungseinrichtung. Auf- grund der gestiegenen Nachfrage ist über flexible Anpassungsmöglichkeiten beim Versor- gungsangebot nachzudenken. Baulich wie auch personell. Eine bauliche Erweiterung oder ein Neubau birgt die Gefahr, dass die Investitionen mit einem Nachfragerückgang einher- gehen könnten. Langfristig ist derzeit (diverse Prognosen, allgemeiner Bevölkerungsrück- gang) weiterhin von einem Nachfragerückgang an Kita-Plätzen auszugehen. Ù Ergänzung von Betreuungsangeboten für Kinder

S e i t e | 64

2.9.2. ärztliche Versorgung Eine ausreichende medizinische Versorgung gehört zu den elementarsten Versorgungsbedürfnis- sen der Bevölkerung und ist für die Gemeinde Burg ein wichtiger weicher Standortfaktor. Die kreiseigene Trägerschaft der Kliniken ermöglicht eine bedarfsgerechte Steuerung der Sicher- stellung von klinischen Gesundheitsdienstleistungen. An den zwei Standorten des Westküstenkli- nikums Heide und Brunsbüttel befinden sich 20 Fachabteilungen mit 784 Betten. Die Kliniken wer- den bei der weiteren Ausdünnung der ambulanten Versorgungsstrukturen sowohl für die fach- als auch die allgemeinmedizinische Absicherung der Einwohner im Kreis Dithmarschen immer wichti- ger. Der Anstieg von ambulanten Behandlungen im Krankenhaus macht die zunehmende Bedeu- tung der Klinken in der Region Dithmarschen deutlich. Nach Informationen der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) unterliegt die Niederlassung von Vertragsärzten einer gesetzlich vorgegebenen Bedarfsplanung, die die Nieder- lassungsmöglichkeiten reguliert. Dafür ist Deutschland und damit auch Schleswig-Holstein in „Pla- nungsräume“ unterteilt, die im Bereich der hausärztlichen Versorgung an den sogenannten Mittel- bereichen aus der Raumplanung orientiert sind. Die Gemeinde Burg gehört zum Mittelbereich Brunsbüttel.

Abbildung 23: Hausärzte, Burg und Kreis Dithmarschen, Quelle Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein, 2016 Bundesweit ist zudem eine Soll-Zahl der Einwohner pro Hausarzt definiert, die den Maßstab für die Feststellung bildet, ob in einem Planungsbereich eine Über- oder Unterversorgung gegeben ist. Ca. 40 Prozent der praktizierenden Hausärzte in Dithmarschen sind älter als 60 Jahre und werden bis 2020 ihre Praxis aufgeben.

S e i t e | 65 Das höchste Durchschnittsalter in Schleswig-Holstein hat der Mittelbereich Brunsbüttel im Kreis Dithmarschen mit 58,3 Jahren. Insofern ist die Sicherstellung der medizinischen Grundversorgung in dieser Region eine besondere Herausforderung. In den drei Planungsbereichen in Dithmarschen (Heide, Meldorf, Brunsbüttel) sind in den nächsten fünf Jahren 43 Hausärzte zu ersetzen. Auch wenn klar ist, dass nicht jede der Praxen der älteren Hausärzte in Dithmarschen zwingend nachbesetzt werden muss, dürfte unstrittig davon auszugehen sein, dass eine niedrige Nachbeset- zungsquote schwerwiegende Auswirkungen auf die medizinische Versorgung im Amtsgebiet Burg-St.Michaelisdonn hätte.

Die Praxis von Dr. Thomas Tschirner, die größte im Ort, ist dabei eine der elementarsten Daseins- vorsorgekräfte in der Gemeinde Burg und im gesamten Amtsgebiet. Die Sicherung der ärztlichen Versorgung für die kommenden Jahrzehnte scheint aktuell auf einem gesunden Fundament zu stehen. Das Arzt-Team in dieser Praxis umfasst vier Ärzte, wobei zwei Ärzte in den Sprechstunden vertreten sein sollen. Dr. Tschirner selbst ist Facharzt für Chirurgie, Allgemeinmedizin und Sport- medizin. Des Weiteren arbeiten die Internistin Frau Dr. Julia Ehlers, der Facharzt für Nuklearmedizin Coskun Arslandemir sowie Herr Dr. Tim Optenhöfel aktuell in Teilzeit (da zusätzlich als Notarzt in Brunsbüttel tätig) als weitere Spezialisten in der Praxis. 2.700 Patienten betreut diese Großpraxis, was bei „3,5“ Angestellten eine Vollauslastung darstellt. Herr Dr. Tschirner ist nach eigenen Aussa- gen bemüht, die ärztliche Versorgung in Burg und Umland auf lange Sicht zu erhalten. Burg bietet weitere Vorsorge- und Therapieangebote: Allgemeinmedizin / Arzt – Holzmarkt 6 Zahnarzt - Waldstraße 11 Physiotherapie 4x - Buchholzer Straße 2, Lindenstraße 52a, Fasanenweg 3e (Mensch. Zentrum 1x - Buchholzer Straße 2) Logopädie - Kleine Schulstraße 4 Massage - Nantzstraße 2 Fußpflege - Nantzstraße 2 Apotheke (2x) - Am Markt8; Bahnhofstraße 1 Optiker – Bahnhofstraße 16 Ärzte und Heilpraktiker von Burg: Dipl-Med. D.Meyer, praktischer Arzt Gunnar Osterholz, Facharzt f. Allg.-Med. Dr.med. T. Tschirner, Facharzt f. Allg.-Med. Frau Dr. Julia Ehlers, Internistin Dr. Coskun Arslandemir, Nuklearmedizin Herr Dr. Tim Optenhöfel, Internist Heinrich u. Dr.Franziska Pohlmeyer, Zahnärzte J.-H. Dijkstra, Zahnarzt J. Gerlach, Tierarzt Michael Schümann, Heilpraktiker

Um dem Ärztemangel im Kreis Dithmarschen frühzeitig entgegen zu wirken hat der Landkreis Herrn Harald Stender zum „Koordinator für ambulante Versorgung des Kreises Dithmarschen“ ein- gesetzt. Herr Stender wurde aufgrund seiner langjährigen Erfahrung in seiner Funktion als Ge- schäftsführer des Westküstenklinikums vom Landrat Dithmarschens für die Aufgaben des hausärzt- lichen Koordinators bestellt und ist somit Ansprechpartner nicht nur für alle Ärzte, die eine Haus- arzttätigkeit im Kreis Dithmarschen anstreben oder sich in dieser Hinsicht verändern wollen, son-

S e i t e | 66 dern auch Koordinator für kooperative und innovative Vorhaben in der hausärztlichen Versorgung. Der Koordinator berät und unterstützt auch die Städte und Gemeinden in Dithmarschen bei der Ansiedlung von Hausärzten.

Eine tiefergehende Analyse zu diesem Artikel erfolgt nicht. Es bleibt festzustellen, dass die Ge- meinde Burg ihrerseits aktiv nach Möglichkeiten über eine Art Public-Private-Partnership mit Ärz- ten nachgedacht hat. Durch die Bestrebungen des Dr. Tschirner bestehen zumindest mittelfristig keine Versorgungsengpässe in Burg. Durch die Einführung des Bürgerbusses und des Rufbusses (RUDI) mit Brunsbüttel verbessert sich zudem auch die Anbindung an das Klinikum in Brunsbüttel Stärken / Potenziale Ù Im Planungsbereich bestehen noch Zulassungsmöglichkeiten für weitere Hausärzte. Ù Ansiedlungserfolge junger Ärzte in der Praxis von Dr. Tschirner Ù Proaktive Bestrebungen von Herrn Dr. Tschirner und der Gemeinde Ù Einführung Bürgerbus und des Rufbusses Rudi Schwächen / Hemmnisse Ù Zunehmende Alterung / demographischer Wandel der Ärzteschaft und damit langfristig einhergehende drohende Ruhestandswelle in der ambulanten Versorgung, drohender Hausärztemangel in der Fläche Ù Die Rahmenbedingungen zur langfristigen Sicherung der hausärztlichen Versorgung im Raum in Dithmarschen und im Amt Burg-St. Michaelisdonn sind sehr schwierig. Ù Zunehmender Anteil älterer Bewohner ist auf die Nähe zu gesundheitlichen Einrichtungen angewiesen Ù Verlust von Praxen auf dem Land führt zu längeren Fahrtwegen Erfordernisse / Handlungsbedarfe Ù Viele Patienten werden verstärkt das Klinikum in Brunsbüttel aufsuchen müssen. In diesem Zusammenhang zeigt sich die Bedeutung des Rufbusses und des Bürgerbusses Ù Langfristige Sicherstellung der medizinischen Versorgung und Bildungsangebote muss auf der Agenda bleiben Ù Ausbau von Pflege- und Betreuungsangebote Ù Förderung interkommunaler Zusammenarbeit in Hinblick auf die Sicherung von sozialen Infrastruktureinrichtungen Ù Langfristige Sicherstellung der medizinischen Versorgung und Bildungsangebote

S e i t e | 67 2.10 Fazit & Überleitung

Im Fazit sind die wesentlichen Stärken, Schwächen und Handlungsbedarfe nochmals übersichtlich darzustellen

Stärken Schwächen Ù Rahmenbedingungen – stabile Einwohner- Ù Marktplatz, Pferdemarkt zahlen, Verkehrsanschluss, Versorgungssi- Ù untergenutzte Flächen und Objekte, Leer- tuation in Burg stände, Brachen Ù intakter, idyllischer Ortskern Ù Wegebeziehungen Ù Flächen- und Naturraumpotenziale, Luft- Ù veraltetes Ortsbild und teilweise überho- kurort lungsbedürftiger öffentlicher Raum, feh- Ù touristische Potenziale lende Barrierefreiheiten, Fahrradverkehr Ù aktive Bevölkerung, Vereinskultur, Politik Ù fehlende Orientierung im Ortskern mit Vorschlägen und Ideen Ù Finanzbudget Ù städtebauliche Missstände und Leerstände Ù Eigentümerkonstellationen nicht konzentriert und umfangreich Ù Vermarktung und Vernetzung Ù Aktive Nachverdichtung und Flächenent- Ù Kaufkraftabflüsse wicklung Ù Versorgungsengpässe bei Krippen- und Ù Kaufkraftbindung, Angebotsmix Kitaplätzen Ù Gesicherte Schul- & Ärzteversorgung Ù zunehmende Alterung, Reduzierung der 0- Ù Bürgerbus, E-Tankstelle, LED-Beleuchtung 17 Jährigen Ù Zuwanderung (Familien), zunehmende Ù drohende Welle von Sanierung der Be- Beschäftigung standsobjekte, mittelfristig drohende Leer- Ù Zentral gelegener ZOB stände in den EFH/ZFH Wesentliche Handlungsbedarfe Ù gestalterische Aufwertung des öffentlichen Raums und Verbesserung der Orientierung und Wegebeziehungen Ù Entwicklung Marktplatz (Flächenpotenzial, touristischen Potenzial nutzen) Ù Entwicklung ZOB (Zentrum, Erreichbarkeit, Anschluss, Orientierung) Ù freizeitbezogene, kulturelle Produkte und Vermarktung Ù Beseitigung von Missständen, Leerständen, Aufwertung von Gebäuden Ù Ausnutzung untergenutzter Flächen und Brachen – Pferdemarkt, ehem. Edeka

Insbesondere der Ortskern von Burg (Dithm.) bietet mit seinen Versorgungs-, Platz- und Grünstruk- turen, mit der verdichteten Bauweise im Süden des Ortskerns und mit den bestehenden kulturellen Einrichtungen und aktiven Bürgern viel Entwicklungspotenzial. Im Rahmen der Bürgerveranstaltungen und der Arbeitskreise ist deutlich geworden, dass neben den oben genannten endogenen Potenzialen und Stärken, die Bürgerschaft und Politik durchaus (und natürlicherweise) die Potenziale ihrer Gemeinde kennen und viele Ideen haben, bzw. bereits aktive Bestrebungen bestehen die Entwicklung ihrer Kommune voranzutreiben. Viele Anmerkungen zur Bestandsaufnahme sowie die nachfolgenden Handlungsempfehlungen stammen also nicht nur von den AutorInnen, sondern aus den Beteiligungsforen. Die Chance des Konzeptes ist es diese Ideen und Anmerkungen zu organisieren und für das Maßnahmenkonzept verfügbar zu machen.

S e i t e | 68 3 Handlungsfelder und Entwicklungsziele

Aufbauend auf den in der Bestandsaufnahme ermittelten Missständen und Entwicklungshemmnis- sen, Rahmenbedingungen, Potenzialen und Handlungsbedarfen sollen die vorrangigen Entwick- lungsziele für die Ortskernentwicklung der Gemeinde Burg aufgezeigt werden. Die Entwicklungsziele wurden in den beiden Bürgerveranstaltungen mit integriertem Workshop sowie den Expertenrunden besprochen und verfeinert. Sie dienen zur Orientierung und als Leitbil- der, um den Ortskern in einer ländlich geprägten Region als funktionales und gesellschaftliches Zentrum an künftige und sich verändernde Rahmenbedingungen anzupassen und nachhaltig zu entwickeln. Die Ortsmitte von Burg wird wegen der städtebaulichen Strukturen, der Vielfalt von Funktionen wie Wohnen, Einkaufen, Dienstleistungen, Bildung, Freizeit und Kultur sowie den öffentlichen Ein- richtungen ohne Einschränkungen als funktionale Mitte und als Ortszentrum wahrgenommen. Wie in der Untersuchung des Bestandes nachgewiesen, liegen jedoch bauliche und städtebauliche Missstände und Entwicklungshemmnisse vor, die die Zentrumsfunktion zukünftig gefährden. Die demografischen Veränderungen sowie die Entwicklungen im Einzelhandel können zusätzlich zu einer Reduzierung der Kaufkraft bzw. Verschlechterung des Kaufkraftindexes führen. Ohne Reaktion auf die sich daraus ergebenden Handlungsbedarfe und ohne die Umsetzung der entsprechenden konzeptionellen und investiven Maßnahmen drohen mittel- und langfristig nicht nur eine Verstetigung von Defiziten, Missständen und Mängeln, sondern auch strukturelle und irreversible Funktionsverluste, von denen der Ortskern betroffen sein wird. Es kann dann ein Kreislauf aus Qualitätsverlusten im Einzelhandel, die Banalisierung von Angeboten, Geschäftsaufgaben, dauerhafter Leerstand, baulicher Verfall von Gebäuden und Wegzug von Bewohnern eintreten. Noch verfügt der Ortskern über Ressourcen und Potenziale, um eine solche negative Entwicklung nicht nur aufzuhalten, sondern aktiv eine Stabilisierung und Aufwertung zu steuern und zu realisieren. Strukturelle Defizite (d.h. irreversible Funktionsverluste z.B. im Wohnen und im Einzelhandel) sind aktuell nicht feststellbar, wohl aber (in bedingtem Maße) städtebauliche und gestalterische Missstände. Übergeordnete und vorrangige Ziele sind daher Ï die nachhaltige Aufwertung und Belebung des Ortskerns von Burg als vitalen Lebensort und multifunktionales Versorgungszentrum von Burg mit hoher Aufent- haltsqualität - als Handels-, Kommunikations- und Kulturort Ï der Erhalt und die Stärkung von Funktion, Identität und Bedeutung des Ortskerns - Sicherung als Einzelhandelsstandort, als Wohnstandort, der Daseinsvorsorge Ï und damit verbunden die Behebung von städtebaulichen Missständen sowie funkti- onalen Entwicklungsdefiziten.

Das umfasst u.a. die qualitative Aufwertung des öffentlichen Raums (ZOB, Marktplatz, Wegebezie- hungen) und des Ortsbildes, die soziale Belebung, die Verbreiterung der Nutzungsmischung, die Stärkung des Einzelhandels sowie der Kultur- und Freizeitangebote im Ortskern wie auch die Sicherung der Versorgung von grundlegenden Dienstleistungen wie Ärzten, Schulen, Kitas. Dazu zählt auch vorhandene Brachen und durch Verlagerung von Funktionen entstehende untergenutzte Objekte zu aktivieren. Durch die Entwicklung entstehende Synergien und Wechselwirkungen zwischen den unterschiedlichen Nutzungen im Ortskern sollen die Umsetzung dieser Ziele weiter befördern.

S e i t e | 69 3.1 Handlungsfelder:

‹ Städtebau, Verdichtung, Wohnen ‹ Einzelhandel, Gewerbe, Versorgung ‹ Verkehr, Mobilität, ÖPNV ‹ Kultur, Tourismus, freizeitbezogene Infrastruktur ‹ Kommunikation ‹ Wirtschaft, Bildung, Soziales, ärztliche Versorgung deren Entwicklungsziele sind wie folgt zusammenzufassen: 3.1.1 Handlungsfeld Städtebau, Verdichtung, Wohnen ZOB – nach der Verlagerung des Versorgungszentrums in den nordwestlichen Bereich des Ortskerns ist die Bedeutung des ZOB gewachsen. Als Hauptstandort für die Abwicklung des Busverkehrs und von Parkraumbedarfen ist die Aufwertung und Optimierung des Verkehrs- flusses sowie der Stellplatzsituation erforderlich. Dabei sind Barrierefreiheiten, eine Verbes- serung der Einbindung in das bestehende Verkehrs- und Wegesystem sowie gestalterische und touristische Anforderungen zu berücksichtigen. Entwicklung des neuen und alten Versorgungsstandortes – Qualitative Aufwertung des neuen Versorgungsstandortes „neue Mitte“ und funktionale Aufwertung sowie Verbesse- rung der Wahrnehmung des alten Versorgungsstandortes „Marktplatz“. Beide Standorte sollen sich gegenseitig bestärken und nicht in Konkurrenz zueinander stehen. Der Markt- platz ist insbesondere für touristische, kulturelle und gastronomische Zwecke zu konzipie- ren. Neue zentrenrelevante Sortimente können die Angebotsstruktur auf dem Marktplatz ergänzen. Die Synergien und Wechselwirkungen zwischen beiden Standorten sind zu för- dern. Innen- vor Außenentwicklung. Flächenpotenziale im Ortskern sollen (weiterhin) konse- quent und prioritär für Wohn- und Gewerbeflächenentwicklung genutzt werden. Dabei sol- len die Wohnraumbedarfe und -anforderungen junger Familien aber auch der älteren Be- völkerung berücksichtigt werden. Gestalterische, barrierefreie und funktionale Aufwertung öffentlicher Räume in Verbindung mit der Verbesserung von Aufenthaltsqualitäten – für Kommunikation, Identifikation, Er- lebnisse Ausbau und Herstellung von Wegebeziehungen im Ortskern und Schaffung von Übergän- gen zu angrenzenden Wegen und zum angrenzenden Naturraum Aufwertung des Ortsbildes und Modernisierung des Gebäudebestandes im Ortskern ein- schließlich seiner energetischen und barrierefreien Ertüchtigung im Interesse einer nach- haltigen Vermarktbarkeit des Wohnens Qualitative Bestands- und Flächenentwicklung für die neuen Wohnformen und Wohn- raum- sowie Wohnumfeldanforderungen Außerhalb des Ortskerns: o Gestalterische und funktionale Aufwertung des Bahnhofsumfeldes

3.1.2 Handlungsfeld Einzelhandel, Gewerbe, Versorgung Kein Zentrum ohne Handel. Die Erhaltung und Entwicklung des Ortskerns als funktionsfä- higen, zentralen Versorgungsbereich ist ein grundlegendes Ziel der städtebaulichen Ent- wicklung Burgs. Ziel ist die Versorgung der Bevölkerung und die Entwicklung des Ortskerns nachhaltig zu sichern.

S e i t e | 70 Bindung der Kaufkraft aus dem Marktgebiet Burg an den Ortskern. Dabei sind die vorhan- dene Vielfalt und Kleinteiligkeit des Einzelhandels und Gewerbes und der Dienstleistungen zu sichern und möglichst um bedarfsgerechte Angebote zu erweitern. Entwicklung des Ortskerns dahingehend steuern, das ein Verweilen und damit verbunden die Möglichkeit zu Gelegenheitseinkäufen gegeben ist. Eine bessere und sicherere Vernetzung der fußläufigen Beziehungen zwischen neuem und altem Versorgungsschwerpunkt und damit einhergehend die Verbesserung der Orientie- rung zu und zwischen den Dienstleistungs- und Einzelhandelseinrichtungen im Ortskern Potenziale des Marktplatzes für Aufenthalt, Kultur und Tourismus nutzen Ausbau von Angeboten im Gastronomie- und Freizeitbereich sollen den Ortskern attraktiv machen, insbesondere in den Schwerpunktbereichen Freilichtbühne und Marktplatz Aufwertung von Fassaden und Außendarstellung bestehender Dienstleistungs- und Ein- zelhandelseinrichtungen Sicherung des Versorgungsstandortes „Ortskern“ (Bspw. durch Festlegung eines zentralen Versorgungsbereichs und/oder von zentrenrelevanter Sortimentslisten)

3.1.3 Handlungsfeld Verkehr, Mobilität, ÖPNV Optimierung des ruhenden Verkehrs im Ortskern durch Konzentration und Ausbau von Stellplätzen auf dem ZOB bei gleichzeitiger nutzungsverträglicher Reduzierung des ruhen- den Verkehrs im Bereich des Marktes Sicherung und Herstellung von Barrierefreiheiten in allen Anlagen des öffentlichen Rau- mes. Dazu Schaffung und Optimierung von barrierefreien Übergängen. Verbesserung der Erreichbarkeit des Ortskernes für neue Mobilitätsmodelle (Car- oder Bike- sharing, Verleih, E-Mobilität, …) Verbesserung der Infrastruktur für Fahrradfahrer und -touristen (Ladestationen, Fahrradbo- xen, Fahrradhotels, Fahrradwerkstätten, usw.) Außerhalb des Ortskern: o Die Erreichbarkeit der Gemeinde im überregionalen Verkehrssystem und die Ein- bindung in die Verkehrsstruktur der großen Ordnungsräume langfristig gewährleis- ten. Sicherung und Ausbau der Verkehrsanbindungen (Taktung, Fahrzeiten) o Den Bahnhof besser an die Ortsmitte anschließen Barrierefreier Umbau der Meldorfer Straße

3.1.4 Handlungsfeld Kultur, Tourismus, freizeitbezogene Infrastruktur: Die Stärkung der kulturellen und freizeitbezogenen Infrastruktur ist gut für den Tourismus als eine der wirtschaftlichen Säulen Burgs, aber auch für die Lebensqualität der Bewohner Burgs! Von daher gilt es den Tourismusstandort Burg als Luftkurort zu sichern und die kul- turelle und freizeitbezogene Infrastruktur weiter auszubauen. Dabei sind die kulturellen und freizeitbezogenen Funktionen des Ortskerns zu stärken und besser mit anderen Funk- tionen des Ortskerns zu vernetzen (vor allem mit den touristischen Aktivitäten und mit dem Einzelhandel). Der Erhalt, die Verbesserung und der Ausbau der Burger Stärken und Qualitäten ist in den Bereichen Tourismus, Natur und Kultur zu forcieren. Also endogene, d.h. gemeindeeigene Potenziale und Alleinstellungsmerkmale der Gemeinde Burg zu nutzen und weiter verfüg- bar zu machen. o Naturraum & Luftkurort, Vereinsleben, kulturelle Einrichtungen wie Museen, Frei- lichtbühne & Bökelnburghalle, Freibad, Anbindung NO-Kanal, Bökelnberg

S e i t e | 71 Steigerung des Erlebniswertes von Burg und Stärkung sowie Ausbau der vorhandenen An- gebotsstrukturen im Bereich Tourismus und Kultur. Dazu zählt auch die Entwicklung neuer innovativer Produkte. o i.V.m. der Erweiterung und des Ausbaus von Angeboten im Bereich Freizeit und Unterhaltung für Kinder und Jugendliche als weichen Standortfaktor für Burg. Verbesserung und Anpassung der Außendarstellung Burgs im digitalen Zeitalter o bspw. durch Modernisierung der Homepage, stärkere Vernetzung von Dienstleis- tungs- und Einzelhandelsanbietern o Aufwertung des Stadtrundganges Qualitätsvoller Ausbau mit Bezug auf Verfügbarkeit und Steigerung von touristischen Übernachtungen Die gegebene Konzentration öffentlicher und kultureller Einrichtungen als Frequenzbrin- ger in der Ortsmitte erhalten, steigern und für Impulsprojekte nutzen.

3.1.5 Handlungsfeld Kommunikation: Die laufende Beteiligung und Aktivierung der Bewohner, der Interessenvertreter des Ein- zelhandels, von Kultur und den infrastrukturellen Einrichtungen gehören zu den Entwick- lungszielen für die Erneuerung des Ortskerns. Die direkte Beteiligung wird zu mehr Akzep- tanz und Mitwirkung bei zukünftigen Projekten führen. Förderung interkommunaler Kommunikation zur Verbesserung der Entwicklungschancen im Amtsgebiet, d.h. im Amt die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden zu stärken. Auf diese Weise können kommunal- oder fachübergreifende Kooperationsvereinbarungen und Abstimmungsprozesse zu Synergien und Effizienz beitragen. o Ein Amtsentwicklungskonzept soll erstellt werden. Verstetigung und Einrichtung von Beteiligungs- und Kommunikationsstrukturen für die Umsetzung des Ortskernentwicklungskonzeptes und für die weitere Entwicklung des Orts- kerns. o Bspw. durch das Verstetigen von Beteiligungsstrukturen in Form des bestehenden Arbeitskreises für die Umsetzung des OEK oder weiterer Gremien oder Beiräte i.V.m. dem „Zentrenmanagement“ Einbeziehung von Bürgern und Betroffenen bereits zum Zeitpunkt der vorbereitenden Pla- nung / Vorplanung von investiven öffentlichen Maßnahmen. o Bspw. einer Planungswerkstatt, Gestaltungsworkshops mit Anwohnern, Mietern, Eigentümern Konzeptionelle Beteiligungskultur mit sachlicher Diskussionskultur. Insbesondere vor dem Hintergrund zur Umsetzung des OEK und bei der Entwicklung von Produkten und Angebo- ten im kulturellen Bereich ist man auf die Ideen und das spätere Engagement lokaler An- bieter und Träger angewiesen. o Kommunen in peripheren Räumen sind auf das Ehrenamt (nicht nur in der Politik) angewiesen. Die Anerkennung des Ehrenamtes und des Vereinslebens ist ein wich- tiger Bestandteil zukünftiger Entwicklung und Zusammenarbeit. Jugendliche in Ihrer Lebenswelt abholen; Beteiligung von Jugendlichen durch schulische Veranstaltungen und Projekte, um auf diese Weise die Perspektiven und Wünsche der Ju- gendlichen an die gemeindliche Entwicklung zu verstehen und in späteren Planungs- und Entwicklungsprozessen berücksichtigen zu können Verbesserung der Vermarktung und des Images (siehe Handlungsfeld Kultur und Touris- mus)

S e i t e | 72 3.1.6 Handlungsfeld Wirtschaft, Bildung, Soziales, ärztliche Versorgung Für eine integrative, nachhaltige Entwicklung der Gemeinde Burg sind diese Handlungsfelder in gleicher Weise von Bedeutung wie der Einzelhandel oder die städtebauliche Entwicklung. Da es sich bei diesen Handlungsfeldern jedoch um weiche Standortfaktoren handelt, die eine Analyse der gesamtörtlichen Situation und nicht nur des Ortskerns bedürfen, waren sie nicht wesentlicher Bestandteil der Aufgabenstellung des Konzeptes. Es werden die Entwicklungsziele und Maßnahmenvorschläge aufgenommen, die sich aus der nicht umfassenden Analyse und den Gesprächen mit Bürgern und Experten ergeben haben. Unterstützung und Stärkung innovativer Gründungsmodelle und Angebotsentwicklungen im Bereich der Dienstleistungs- und Wissensökonomie Dem Fachkräftemangel entgegenwirken und für Bildungsübergänge von schulischer Aus- bildung in die berufliche Ausbildung fördern. Gesundheit, Pflege, Natur, Textil- oder traditionelle Handwerkskunst können die örtlichen Entwicklungspfade unterstützen. Unterstützung und Wertschätzung des Ehrenamtes langfristige Sicherstellung der Grundversorgung von medizinischen und Bildungseinrich- tungen altersgerechte Ortsentwicklung mit Angebotsentwicklungen für Jung und Alt

S e i t e | 73 4 Maßnahmenkonzept

Das vorliegende Konzept bietet strategische Handlungsempfehlungen an, um die Versorgungs- funktionen der Gemeinde Burg bzw. seines Ortskerns langfristig zu stärken und zu sichern. Eine zeitgemäße Stadt- und Ortszentrumentwicklung muss dabei die verschiedenen Bedürfnisse und Aspekte wie Architektur, Erreichbarkeit, Qualität, Emotionen, Kultur und Konsum der unterschiedli- chen Akteursgruppen vereinen. Gemäß der Leipziger Charta sind Wohnen, Arbeiten und Freizeit im Ortszentrum zu verbinden, um einen attraktiven Lebens-, Wirtschafts- und Erlebnisraum zu sichern. Übergeordnete Handlungsbedarfe im Sinne der Erhaltung eines vitalen Ortskerns sind u.a. die Entwicklung des öffentlichen Raumes, die Aktivierung des Leerstandes, die Beseitigung städtebau- licher Missstände und funktionaler Entwicklungsdefizite sowie die Herbeiführung eines authenti- schen Nutzungsmix im Ortskern und damit die Schaffung von Voraussetzungen für eine Anpas- sung der örtlichen Strukturen an bestehende wie auch künftige Bedarfe und Nachfragen. Die hierfür notwendigen Potenziale, die sich aus der Verfügbarkeit von untergenutzten Flächen und dem Bestand sowie aus der potenziellen Nachfrage im Bereich des Wohnens und der freizeit- bezogenen Infrastruktur ergeben sind bekannt und müssen, bspw. durch finanzielle Anreize, per- sonelle Aufstockungen, Initiativen oder Produktentwicklungen, aktiviert werden. Im Untersuchungsgebiet sind zwei lokale Schwerpunktbereiche bzw. Entwicklungsschwerpunkte festzuhalten, in denen sich vorgeschlagene Maßnahmen befinden, deren Umsetzung von hoher Priorität und deren nachhaltige Entwicklung entscheidend für die Erreichung der gesteckten Ziele sind. Die konzeptionelle und investive Umsetzung der vorher beschriebenen Entwicklungsziele und Entwicklungsschwerpunkte erfordert ein darauf abgestimmtes Maßnahmenpaket, das sowohl auf die Bedarfe und Notwendigkeiten für eine nachhaltige Sicherung der Funktionen des Ortskerns reagiert, aber auch programmatische Anforderungen späterer Fördermittelgeber zu berücksichti- gen versucht. Im Interesse von Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit ist bedeutend, dass die Maßnahmen teilweise nur sukzessive also schrittweise vorbereitet und umgesetzt werden können. Das schließt aber auch mit ein – wie bereits bei der Definition der Entwicklungsziele deutlich wurde, dass einzelne Vorha- ben mehreren Handlungsfeldern zugeordnet werden können. Aus Gründen der Wirksamkeit, Finanzierbarkeit und der aufeinander aufbauenden Abhängigkeiten der einzelnen Maßnahmen sind diese nach Prioritäten geordnet worden. Die Unterteilung erfolgte zunächst in vier vorrangige Projekte, die im Jahr 2018 möglichst zu beginnen und umzusetzen sind sowie nachgelagert nach absteigender Bedeutung in einer Rangfolge von A bis C.

A – hohe Priorität haben die Maßnahmen und Vorhaben, die zum einen eine hohe Bedeutung aus Sicht der Bürger bei den Bürgerveranstaltungen hatten und die aus Sicht der Planer in Ab- stimmung mit der Gemeinde eine hohe Wirksamkeit zur Erreichung der gesetzten Entwick- lungsziele entfalten können. Gleichzeitig muss eine Finanzierbarkeit gegeben und kurz- bis mittelfristige Umsetzbarkeit gewollt sein. - Soweit realisierbar wurden Umsetzungsempfehlungen, Träger, Kostenschätzungen sowie Förderungsmöglichkeiten genauer dargelegt B – mittlere Priorität haben die Maßnahmen und Vorhaben, die aus Sicht der Bürger bei den Bürgerveranstaltungen sowie aus Sicht der Planer und in Abstimmung mit der Gemeinde mit einer mittlerer Wirksamkeit zur Erreichung der gesetzten Entwicklungsziele beitragen. Es han- delt sich des Weiteren um Maßnahmen, die erst im späteren Umsetzungsprozess zum Tragen

S e i t e | 74 kommen sollen. Gleichzeitig sollte eine spätere Finanzierbarkeit gegeben und mittel- bis lang- fristige Umsetzbarkeit gewollt sein. - Umsetzungsempfehlungen wurden kurz dargelegt. Auf Fördermöglichkeiten und Träger wird, wenn möglich verwiesen. C – geringe Priorität sind Maßnahmenvorschläge und Handlungsempfehlungen, die sich be- reits in der Umsetzung befinden, umgesetzt wurden oder die aufgrund der Trägerschaft und Finanzierbarkeit kein obere Priorität bei der Ortskernentwicklung spielen können. Da diese teilweise von BürgerInnen genannt wurden, sind die Empfehlungen eher nachrichtlich aufzu- führen. Weitere Erläuterungen und Umsetzungsvorschläge erfolgen nicht.

S e i t e | 75 4.1 Schlüsselprojekte – Maßnahmen mit höchster Priorität

Die folgenden vier Projekte sind die Maßnahmen, die die Umsetzung des OEK einleiten. Sie sind Grundlage für die weiteren Aufgaben. Allen voran das Zentrenmanagement. 4.1.1 Zentrenmanagement / Ortskernmanagement Erforderlichkeit und Zielsetzung: Neben der Mitwirkung einer dauerhaften Etablierung des Arbeitskreises Ortskern soll ein Zentren- management die Grundlagen für die aktive Entwicklung des Ortskerns und für sich langfristig selbst tragende Strukturen in der Versorgung (Einzelhandel, Dienstleistungen, Gewerbe) erarbei- ten. Das Zentrenmanagement wird von der Gemeinde beauftragt. Seine übergeordnete Funktion be- steht darin, das integrierte Ortskernentwicklungskonzept in Kooperation mit allen relevanten Akt- euren zielorientiert umzusetzen. Ein Zentrenmanagement bündelt zentrenrelevante Aktivitäten, vernetzt Akteure, stößt Projekte an und steuert Prozesse. Es kann im weiteren Verlauf der Umset- zung des OEK dieses konzeptionell weiterentwickeln. Dabei sind neben dem städtebaulichen Pro- jektmanagement auch tourismusbezogene, kulturelle und stadtmarketing-orientierte Ansätze ein- zubeziehen. Im Idealfall ist das Zentrenmanagement in seiner Organisationsstruktur Knoten und Motor der zukünftigen Ortskernentwicklung.

Ziel ist die Sicherung und Weiterentwicklung des „Ortskerns“ als ein Ort für Versorgung, Wohnen, Kultur und Aufenthaltserlebnis mit wiederkehrenden, identitätsstiftenden Events. Das Zentrenma- nagement unterstützt die Gemeinde bei der Entwicklung von praxisnahen Vorschlägen, wie und mit welchen Mitteln und Akteuren die gesteckten Entwicklungsziele im Ortskern erreicht werden können. Das Management tritt dabei als eine Art „Kümmerer“ auf. Aufgaben und Umsetzung: Das Zentrenmanagement kann die zentrale Rolle bei der Umsetzung der kooperativen und inte- grierten Ansätze des OEK spielen und dient der Einbindung und Bündelung der komplexen Ent- wicklungen und heterogenen Interessen. Entscheidend ist in der Umsetzung eine enge Vernetzung zwischen dem Arbeitskreis und dem Zentrenmanagement. Das Zentrenmanagement bietet sich auch für die organisatorischen Aufga- ben des Arbeitskreises oder bei der Koordination von Sitzungen unterstützender Institution an. Die

S e i t e | 76 Kommunalpolitik kann Lenkungsaufgaben auf den Arbeitskreis delegieren, sodass in diesen Fällen das Zentrenmanagement im Auftrag des Arbeitskreises handelt. Das Zentrenmanagement soll möglichst als Mediator zwischen Kommune, Arbeitskreis und ver- schiedenen nicht öffentlichen Akteuren fungieren. Es geht um Aktivitäten im Einzelhandels-, Dienstleistungs- und Stadtmarketingbereich, um die Kooperation mit einem breiten Akteursspekt- rum und die Begleitung eines weit gefächerten Handlungsansatzes, der die Aspekte Wohnen, Kul- tur und Soziales berücksichtigt.

Rahmenbedingungen für die Aufstellung einer transparenten und effizienten Organisationsstruk- tur sind: geregelte und verbindliche Zuständigkeiten und Ansprechpartner handlungsorientierte Einbindung in das Verwaltungsgeschehen organisatorische und kommunikative Fähigkeiten des Managements Weiterentwicklung bewährter Organisationsformen durch das Management personelle und inhaltliche Vernetzung der Aktivitäten im Zentrum durch das Management

Letztlich entscheidet die Kommune, in welcher Form das Management eingesetzt werden soll und welche Aufgaben zu übernehmen sind. Die empfohlenen Tätigkeitsfelder aus Sicht des Konzeptes stellen sich wie folgt dar: Umsetzung des OEK und Projektmanagement Ortskernentwicklung inklusive Koordinierung der komplexen Prozesse o unter Zuhilfenahme eines Finanzierungs- und Zeitplanes o Unterstützung integrierter Entwicklungsprozesse durch Management und Koordi- nierung von Vorhaben in den unterschiedlichen Handlungsfeldern der Ortskern- entwicklung, u.a. Einzelhandel, Wohnen, Kultur, Soziales, Mobilität und Baukultur Leerstands- und Flächenmanagement, bspw. durch o Reaktivierung von Grundstücken, Beratung Eigentümer, Neuorganisation der Ei- gentumsverhältnisse o Leerstandsentwicklung, ° Initiierung von Zwischennutzungen ° Homepage um über leerstehende oder veräußerbare Grundstücke zu in- formieren – Gebäudeinformationen/Eckwerte (Preise, Ansprechpartner, Flächen, Zustand, …) ° Unterstützung und Beratung zu neuen Nutzungsideen im Leerstand / Un- terstützung alternativer Nutzungsformen: Ï Start-up Unternehmen und Co-working-spaces, Repair Café, FabLab Ï kulturelle Einrichtungen und Werkstätten, mehrere Händler innerhalb einer Gewerbeeinheit Ï Pop-up-stores Ï Gastronomie, Hausmannskost, regionale Küche inklusive Sitzgelegenheiten für Treffpunkt Ï Kleingewerbe o Grundstückerwerbe durch die Kommune prüfen o Gewerbe- und Einzelhandel, Frequenzbringer fördern und ansiedeln ° Aktivierung und Schaffung von Synergien für Händler (Vermarktung, Öff- nungszeiten, Veranstaltungen, Sonderangebote, Lieferdienste, Service, …) ° Anwerben lokaler und im Amtsgebiet liegender Einzelhändler, Gewerbe- treibender, Dienstleister und Kulturschaffender ° gesonderte Mietangebote in Leerständen organisieren, innovative Ge- schäftsräume entwickeln ° Anwerben regionaler Produkte (aus dem Umland) o Laufendes Monitoring

S e i t e | 77 ° Begleitung und Organisation. Schaffung von Verbindungen zwischen den Maklerbüros und den Eigentümern, hält diese aufrecht und beteiligt sich aktiv an der Vermarktung der Objekte Aktivierung von Akteuren, Moderation und Vermittlung zwischen den Akteuren, Ansprechpart- ner und "Sprachrohr" für alle, o Koordination und Bündelung von Aktivitäten (v.a. zwischen öffentlich und privat) o Initiierung und Pflege von Kooperationen und Netzwerken zwischen unterschiedli- chen Akteuren (auch zu anderen Zentrenmanagern, o.ä. in der Region) o Unterstützung und Etablierung von Beteiligungskulturen/-strukturen o Einrichtung von Beratungsrunden mit den lokalen Händlern Initiierung und Koordinierung von öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten / Veranstaltungsma- nagement o Wochenmarkt weiterentwickeln. Standort, Qualität, Händleranzahl, regionale Pro- dukte, Vermarktung, themenbezogene Veranstaltungen, Verbindung mit Schulen / Tourismus / Stadtinformation usw. o Entwicklung von Vorschlägen und Angeboten o Kultursponsoring o Organisation und Koordinierung privater & öffentlicher Veranstaltungsformate Vermarktung und „Stadtmarketing“ für die Gemeinde Burg o Vermarktung, Pressearbeit, Broschüren, Flyer, Erarbeitung von Exposes zur geziel- ten Ansprache von Investoren, Homepage Stärkung und Entwicklung des Branchenmix vor Ort und der zentrumsrelevanten Angebote im Ortskern Analytische und konzeptionelle Arbeit Organisation des Arbeitskreises und der ggf. verfügbaren Mittel im Rahmen eines kommunalen Fonds für den Arbeitskreis Informieren und beraten (Wohnen, Investitionen, …) o Beratungsleistungen für Eigentümer, Kaufinteressierte, Investoren, Händler, Bürger über diverse neue Wohn- und Investitionsformate. Die Vermittlung kann auch über Foren oder Veranstaltungen erfolgen. So können auch Interessierte/Investoren zu- sammengebracht werden. (Eigentümergemeinschaften, Selbstnutzer, Baugruppen) Veranstaltungen sollten erst nach vorheriger Anmeldung und tragfähiger Auslas- tung stattfinden, um die Aufwendungen effektiv zu gestalten. o Schaffung von Beratungsangeboten, um die rechtzeitige Herstellung von Barriere- freiheiten in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Dies kann auch im Zusam- menhang mit der möglichen Abstoßung der eigenen (Alt-)Immobilie zugunsten ei- ner Mietwohnung (bestenfalls im Ortskern) erfolgen. o Informiert oder vermittelt an die kompetenten Stellen über Förderquellen, -fibeln und weiteren Finanzierungsmöglichkeiten. Das Wissen über Richtlinien und För- dertöpfe ist regelmäßig zu aktualisieren. Mediation o Eigentümer, Einzelhändler, Kaufinteressierte an einen Tisch zu bringen und ge- meinsam über die Möglichkeiten bei der Ausgestaltungen von Mietverträ- gen/Mietpreisen, Zwischennutzungen oder Investitionen beraten. Die Verkaufs- preisvorstellungen von einigen Eigentümern sind derzeit als unrealistisch einzu- schätzen, was schädlich für weitere Geschäftsgründungen und potenzielle Entwick- lungen ist. So können Mieten an den Ertragsquoten der mietenden Einzelhändler bis zu einem Maximalbetrag festgemacht werden. Wenn es dem Einzelhändler wirtschaftlich nicht so gut geht, wird eine (vorübergehend) geringere Miete angesetzt. So lange aber der geringe Mietpreis gilt, hat der Eigentümer die Möglichkeit zur Einsicht- nahme und Prüfung der Bilanzen des Händlers.

S e i t e | 78 (1) Maßnahme Zentrenmanagement Kurzbeschreibung / Ziele: Die Aufgabe des Zentrenmanagements besteht in der Koordinierung, Organisation und Moderation des gesamten Entwicklungs- und Umset- zungsprozesses sowie in der Aktivierung von Akteuren. Es spielt eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der kooperativen und integrierten Ansätze des OEK und dient der Einbindung und Bündelung der komple- xen Entwicklungen und heterogenen Interessen. Das Zentrenmanage- ment soll möglichst als Mediator zwischen Kommune, Arbeitskreis und verschiedenen nicht öffentlichen Akteuren fungieren. Es geht um Akti- vitäten im Einzelhandels-, Dienstleistungs- und Stadtmarketingbereich, um die Kooperation mit einem breiten Akteursspektrum und die Beglei- tung eines weit gefächerten Handlungsansatzes, der die Aspekte Woh- nen, Kultur und Soziales berücksichtigt. U.a.: Umsetzung OEK und Projektmanagement Ortskernentwicklung inklusive Koordinierung der komplexen Prozesse Leerstands- und Flächenmanagement, inkl. Reaktivierung und Beratung Aktivierung von Akteuren, Moderation und Vermittlung zwi- schen den Akteuren, Ansprechpartner und "Sprachrohr" für alle, Initiierung und Koordinierung von öffentlichkeitswirksamen Ak- tivitäten / Veranstaltungsmanagement / Imageverbesserung Vermarktung und „Stadtmarketing“ für die Gemeinde Burg Stärkung und Entwicklung des Branchenmix vor Ort und der zentrumsrelevanten Angebote im Ortskern, Schaffung von An- geboten für alle Altersgruppen Analytische und konzeptionelle Arbeit Organisation des Arbeitskreises Informieren und beraten von Eigentümern (Wohnen, Investitio- nen, …) Mediation zeitliche Umsetzung: 2018 – Beauftragung, mindestens zwei Jahre Projektträger: Gemeinde Burg Kosten: Ca. 55.000 € p.a. Finanzierung: 60% AktivRegion = 33.000 EUR Fördermittel, 22.000 EUR Gemeindean- teil p.a.

S e i t e | 79 4.1.2 Wege- und Aufenthaltskonzept Ziel ist es im Luftkurort Burg die vorhandenen Wegebeziehungen im Ortskern zu Rundwegen (auch abseits der Hauptverkehrsstraßen) zu entwickeln und mit bestehenden Rundwegen (auch außerhalb des Ortskerns) zu verbinden und von einem größeren Publikum nutzen zu lassen. Dabei ist der Erhalt der gewachsenen, städtebaulichen Struktur im gesamten Ortskern zu berücksichtigen und erlebbar zu machen. Darüber hinaus soll eine bessere Übersichtlichkeit, Orientierung und Nutzbarkeit der Wegebeziehungen den Einzugsbereich der Versorgungsfunktion im Ortskern ver- größern und stärken, so dass auch die Gewerbeeinheiten insbesondere im Süden des Ortskerns bessere Standortvoraussetzungen erhalten. Weitere Zielsetzungen liegen in der Vermittlung von Wissen und Informationen entlang der Wege sowie den Ausbau der Wegebeziehungen für Be- wohner und Touristen zu Aufenthalts- und Kommunikationszwecken. Es sind Übergänge zu den anliegenden Naturräumen oder weiteren Einrichtungen bspw. im Westen der Gemeinde (Natur- pfad, etc.) herzustellen. Auch die Herstellung neuer oder die Erweiterung vorhandener Wegebeziehung ist in die Konzepti- onierung miteinzubeziehen. Bspw. östlich des Ritec-Gebäudes oder im rückwärtigen Bereich des ehemaligen EDEKA. Die Erarbeitung sollte in Zusammenarbeit mit dem Zentrenmanagement erfolgen, um die touristi- schen Zielsetzungen einarbeiten zu können. Das Konzept könnten dem Gestaltungskonzept zum ZOB noch vorgelagert werden, damit die Herstellung der Wegebeziehungen und die Qualität und Aufstellung von Infotafeln bereits organisiert, bzw. festgelegt ist. Das Konzept ist als vorbereitende Planung bei Einzelbauvorhaben, die an oder auf den festgeleg- ten Rundwegen liegen, heranzuziehen. Für die gewünschten und vorhandenen Wegebeziehungen im öffentlichen Raum insbesondere des Ortskerns sind konkrete Umsetzungsvorschläge zu erarbei- ten.

(2) Maßnahme Wege- und Aufenthaltskonzept Kurzbeschreibung / Ziele: Inhalte und Maßgaben des Konzeptes:

Festlegung eines oder mehrerer Rundwege auf Grundlage des

OEK o Berücksichtigung Burgwall, ausgewählte Zielstandorte o Gestaltungsqualität o Anbindung an die vorhandenen Natur- und Erlebnis- räume (gesamte Ortschaft) Herstellung und Aufwertung der fußläufigen Wegebeziehungen Barrierefreie Umgestaltung der Rundwege Ermittlung von Aufenthaltsorten/-bereichen unmittelbar an die- sen Rundwegen (Bänke, altersübergreifende Bewegungs- / Fit- nessgeräte) Festlegung der Beleuchtung Standorte, Qualität und Umfang der Informationstafeln / Hin- weisschilder – für Orientierung, Rundgang und Wissensvermitt- lung (Wegerouten, Infotafeln, Einrichtung einer mobilen App) Einbindung des Zentrenmanagements in die Erarbeitung (Standorte, Vermarktung, usw.) Zeitplan für die Umsetzung, ggf. in Verbindung mit anstehen- den Baumaßnahmen Qualität der gesamtem Standorttafeln im Ortsgebiet ggf. prüfen und Überarbeitung mit einbinden

S e i t e | 80 o Geschichte des Grafen kann im Bereich zwischen Bökln- burghalle, Baumgarten, Parkplatz auf Tafeln etc. präsen- tiert werden o Ein QR-Code wird als „veraltet“ eingestuft Durchführung einer Planungswerkstatt mit Bürgern und be- troffenen Institutionen zeitliche Umsetzung: 2018 – Beauftragung eines Planungsbüros, Umsetzung ab 2019/2020

Projektträger: Gemeinde Burg, Zentrenmanagement

Kosten: 25.000 €

Finanzierung: a) 70 % AktivRegion = 17.500 EUR Fördermittel, 7.500 EUR Gemeindean- teil b) Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung nicht- investiver touristischer Projekte. (S-H) Bis zu 75% für Planungs- und Be- ratungsleistungen oder Machbarkeitsstudien. (spätere Umsetzung mittels Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz Schleswig-Holstein fördern lassen)

Abbildung 24: Wegebezie- hungen im Ortskern, eigene Darstellung

S e i t e | 81 4.1.3 ZOB Erforderlichkeit und Zielsetzung: Durch die gewollte Verlagerung der Einzelhandelsstandortes EDEKA in den Nordwesten des Orts- kerns setzte eine konsequente (auch im Vorfeld unbestrittene) Verschiebung des funktionalen Ort- szentrums vom alten Marktplatz in Richtung Bahnhofsstraße/Holzmarkt ein. Der neue Standort soll die bestehenden Kaufkraftpotenziale im Marktgebiet besser abschöpfen. Gleichzeitig wird mit der Eröffnung von EDEKA und ALDI eine höhere Frequentierung im Ortskern von Burg eingetreten sein. Der ZOB ist Bestandteil dieser neuen Mitte. Der ZOB soll als eine der ersten investiven Maßnahmen den Ausgangspunkt für die weitere Umset- zung des OEK bilden. Der Vorteil des ZOB liegt in seiner unmittelbaren Nähe zum Ortskern. Die neue wie auch die alte „Mitte“ sind problemlos innerhalb von fünf Minuten fußläufig erreichbar. Dabei ist der ZOB bereits der wichtigste Parkplatz in Burg und Ausgangspunkt für die Erlebbarkeit des Ortskerns. Um die Parksituation in anderen Bereichen des Ortskerns wie dem Marktplatz zu entlasten, die Funktion des ZOB zu stärken, um zukünftige Investitionsabsichten im Ortskern zu steigern sowie die Versor- gungseinrichtungen im Ortskern langfristig gut, zügig und barrierefrei zu erreichen, ist der ZOB, neben der Abwicklung des Buslinienverkehrs, als Ausgangspunkt von Besorgung oder für Besucher entsprechend den dargelegten Kriterien anzupassen und zu entwickeln. Um also die Erreichbarkeit, Nachfrage und Attraktivität im Ortskern zu erhöhen, ist der ZOB aufzu- werten und zu gestalten. Dabei soll der ZOB auch zukünftig in seiner Funktion als Busbahnhof im Ortszentrum bestehen bleiben. Eine Verlagerung zum Bahnhof könnte zwar dort zu einer Belebung führen, auch wäre der aktuelle ZOB entlastet und es entstünden entwicklungsfähige Freiflächen, aber auch der Verbleib bietet Vorteile, die genutzt werden sollen. Durch den Verbleib werden die Erreichbarkeit ins Orts- zentrum und die entsprechenden Versorgungsstationen profitieren. Auch der Schülerverkehr wird über den aktuellen ZOB besser abgewickelt, da die Kinder an der zentralen Stelle im Ortszentrum unter besserer Aufsicht stehen, als bspw. am Ortsrand. Um mehr Freiflächen zu erhal- ten, sind Ankäufe von angren- zenden Grundstücken insbe- sondere um die Freiflächen im Bereich des Objektes Bahnhofs- straße 1 in Betracht zu ziehen. Eine Wegnahme des Objektes Bahnhofsstraße 1 wird aufgrund der komplexen Eigentü- merstruktur jedoch nicht mög- lich sein. Darüber hinaus bietet es sich an, die Parkplatzfläche in der Lin- denstraße westlich und gegen- über liegend vom ZOB in die Planung und Umgestaltung mit einzubeziehen. Hier könnten zur Steigerung des touristischen Angebotes und der touristi- Abbildung 25: ZOB mit Parkplatz Lindenstraße schen Infrastruktur Caravan-

S e i t e | 82 stellplätze geschaffen werden. Insbesondere für Tagestouristen (1-2 Übernachtungen). Aufgrund der Größe dieses Parkplatzes und der Annahme, dass eine Caravanstellfläche ca. 10m x 6m groß sein muss, könnten ca. 7 Stellflächen geschaffen werden. Auch könnte die Fläche für Stellflächen von Reisebussen, die bspw. zu Veranstaltungen der Freilichtbühne fahren, genutzt werden. Gemäß dem Entwicklungsziel werden als Maßnahme nunmehr der Ausbau, die gestalterische Auf- wertung, das Schaffen von Barrierefreiheiten und das Ausnutzen noch verfügbarer Freiflächen empfohlen. Kriterien: Abwicklung des Busverkehrs und von Parkraumbedarfen Aufwertung und Optimierung des Verkehrsflusses Verbesserung der Stellplatzsituation Barrierefreiheiten Aufwertung der angrenzenden Wegesysteme gestalterische und touristische Anforderungen (Infotafeln, etc., Veranstaltungen Freilicht- bühne) Öffentliches WC Reduzierung Parkplätze im Bereich des Marktplatzes (Entlastung) Planungswerkstatt / Bürgerbeteiligung Fahrradparken, Carsharing, E-Tankstelle

(3) Maßnahme Gestaltungskonzept ZOB Kurzbeschreibung / Ziele: Als Vorzugsvariante ist der ZOB an seinem jetzigen Standort weiterzu- entwickeln und auszubauen. Ziel ist es die Erreichbarkeit zu verbessern und die Entwicklung des Ortskerns nachhaltig zu stärken. Des Weiteren: • Konkrete Verbesserung der Erreichbarkeit und Wahrnehmung des Ortskerns • Stärkung des Ortskerns als zentralen Versorgungsbereich • Verbesserung der Verkehrsführung und Funktionalität • Attraktivitätssteigerung, Herstellung von Aufenthaltsflächen, Auf- wertung des öffentlichen Raumes • Stärkung des Ortskerns als Tourismusstandort • Stärkung des Einzelhandels • Startpunkt zur Erkundung des Ortskerns oder für Besorgungen

Die Maßnahme gilt als Vorbereitung auf die Umgestaltung des ZOB inklusive dessen Neuordnung und Berücksichtigung nachstehender Inhalte: • Zusätzliche Schaffung von Parkplätzen für den privaten MIV • Aufenthaltsbereiche, Parkbänke und ggf. Grünflächen • Beleuchtung • Flächen für das Fahrradparken und für Carsharing • Berücksichtigung des Wegekonzeptes und Schaffung fußläufiger, barrierefreier und rollstuhlgerechter Anschlussverbindungen / We- gebeziehungen zum Holzmarkt und zur Bahnhofsstraße • Berücksichtigung von Standorten für Infosteelen oder –tafeln / Hinweisschilder oder einem Ortsplan in Abstimmung mit dem Zen-

S e i t e | 83 trenmanagement oder der Stadtinformation • Berücksichtigung von Stellplätzen für Wohnmobile; direkt auf dem aktuellen ZOB oder auf kommunalen Flächen in angrenzenden Be- reichen, bspw. westlich der Lindenstraße (ca. 7 Stellflächen mit Ran- gierfläche), einschließlich entsprechender Beleuchtungen und Ver- und Entsorgungseinrichtungen, (alternativ Parkplatz für Reisebusse) • Berücksichtigung eines Standortes für ein öffentliches WC • Berücksichtigung Abbruch/Verlagerung/Umbau Wartehäuschen und Entwicklung rückwärtigen Bereich Rathaus / Entwicklung Pavil- lonanbau/Stadtinformation • Erwerb angrenzender Flächen zur Vergrößerung des Areals (Bahn- hofsstraße 1, Lindenstraße 2) • Standorte für Beschilderungen • Ggf. Berücksichtigung des Wege- und Aufenthaltskonzeptes (Ver- einheitlichung Qualität/Standorte)

Ein Fachplanungsbüro könnte Entwurfsskizzen erstellen und diese in einem offenen Diskurs bspw. im Rahmen einer Planungswerkstatt unter Teilnahme von Bürgern, Vereinen, Interessierten, Beiräten, den Ver- kehrsbetrieben oder auch den Händlern vom Wochenmarkt, etc. be- sprechen. • Beauftragung eines Planungsbüros, bspw. Verkehrsplanungsbüro oder Büro für Freiraumplanung. • Gestaltungsplanung mit mindestens zwei Entwurfsskizzen und je- weils einer groben Kostenschätzung • Besprechung der Entwurfsskizzen unter Einbindung weiterer Pro- jektträger zeitliche Umsetzung: 2018 – Beauftragung und Fertigstellung

Projektträger: Gemeinde Burg

Weitere Projektpartner Bürgerschaft, Verkehrsbetriebe, Vereine, Seniorenbeirat, Händler Wo- chenmarkt, etc.

Kosten: 15.000 €

Finanzierung: 70 % AktivRegion = 10.500 EUR Fördermittel, 4.500 EUR Gemeindeanteil

S e i t e | 84 (4) Maßnahme Umgestaltung ZOB Kurzbeschreibung / Zie- Nach Abschluss des Gestaltungskonzeptes ist dieses baulich umzuset- le: zen. Funktionale und gestalterische Aufwertung des ZOB einschließlich der Maßgaben aus dem Gestaltungskonzept. Einbindung des ZOB in das

Wegenetz des Ortskerns auch unter Berücksichtigung des Wege- und Aufenthaltskonzeptes. Kostenansatz: 2.600 qm (inkl. Bereich westl. Lindenstr. und Wegenetz Rathaus) / 105 €/qm / 22% BNK / Abzug Kosten Gestaltungskonzept. Mindesthöhe von Bordsteinen mind. 22 cm gemäß Empfehlung NAH.SH GmbH (unter Berücksichtigung der neuen absenkbaren Busgeneratio- nen) berücksichtigen. zeitliche Umsetzung: Planungsaufträge 3.Quartal 2018, bauliche Fertigstellung 2019

Projektträger: Gemeinde Burg

Kosten: ca. 320.000 €

Förderung: a) AktivRegion 150.000 EUR Fördermittel, 170.000 EUR Gemeindeanteil b) Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz Schleswig-Holstein (Bau oder Ausbau von zentralen Omnibusbahnhöfen und Haltestelleneinrichtungen)

S e i t e | 85 4.2 Maßnahmenempfehlungen Städtebau, Wohnen, Verdichtung

A-Prioritäten Entwicklungsschwerpunkt – Marktplatz, südlicher Ortskern

Unter Würdigung der Ergebnisse des Einzel- handelsgutachtens hatte die Entwicklung des neuen Einzelhandelsstandortes oberste Priori- tät für die Ortsentwicklung. Auch wenn als Konsequenz daraus der Marktplatz aktuell in einem deutlich geringeren Maße frequentiert wird, so bietet die neue Situation auch Chan- cen.

Der Marktplatz ist nunmehr als ehemaliger Versorgungsstandort neu zu qualifizieren bzw. eine neue Nutzungsfunktion zu übertragen. Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Entwick- lung einer Art funktionalen Gegenpol zur neu- en Ortsmitte. Die neue und die alte Mitte kön- nen sich so ergänzen.

Der Marktplatz hebt sich von der neuen Mitte städtebaulich und gestalterisch ab. Er besitzt durch seine Flächen, durch die Sichtbeziehun- gen und Grünflächen hohes Entwicklungspo- tenzial, welches derzeit nicht genutzt wird.

Der Marktplatz soll insbesondere für Touris- mus, Kultur und Gastronomie erschlossen werden.

Entwicklungskizze Gastronomie, Hotellerie, Handwerk (Nah- rungsmittel, Kunst, Gewerbe) sollen sich hier ansiedeln. Neben der Aktivierung der Leerstände, bedürfen die meisten am Marktplatz grenzenden Objekte gestalterische Aufwertungen. Nicht zuletzt ist es gut vorstellbar die Objekte Am Markt 3-6 abzubrechen und diese durch qualifizierte Neubauten zu ersetzen.

(5) Maßnahme Entwicklung der Gebäude, Leerstandsaktivierung, Investorensuche Am Markt 1-6, Nantzstraße 3 Kurzbeschreibung / Ziele: Die Entwicklung des Marktplatzes ist von den privaten Eigentümern, der anliegenden Gebäude mit abhängig. Ihre Investitions- oder bspw. Ver- kaufsbereitschaft ist grundsätzlich erforderlich, um die gewünschten Geschäftsstrukturen an dieser Stelle zu erreichen. Hier muss die Ge- meinde in Zusammenarbeit mit dem Zentrenmanager fortlaufend be- müht bleiben. Demnach sind Hauptziele bei der Entwicklung des Marktplatzes: 1. die Aktivierung der Eigentümer und von Investoren

Um die Eigentümer zu aktivieren, bzw. Investoren zu gewinnen,

S e i t e | 86 ist die Gemeinde Burg bereits selbständig aktiv geworden. Dazu gehörten Beratungsrunden (u.a. hinsichtlich steuerlicher Ab- schreibungen) und Anfragen. kommunales Förderprogramm aufsetzen (s. Maßn. Nr. 10 ) Planungswerkstatt und Beteiligungsrunden – D.h. die Entwick- lungsabsichten beim Marktplatz mit den Eigentümern kommu- nizieren. Das Vorhaben erläutern. Die Bereitschaft und Absich- ten der Eigentümer in Bezug auf die neuen Planungen eruieren. Auf Förderungen und ggf. kommunale Unterstützung verwei- sen. Eigentümer und Investoren an Arbeitskreissitzungen teil- nehmen lassen. Vermarktung und Unterstützung durch Zentrenmanagement 2. die Aktivierung von Leerständen Das Zentrenmanagement unterstützt bei der Ansiedlung po- tenzieller Gewerbetreibender und Händler (s. Maßn. Nr. 1 ). Ziel ist es insbesondere gastronomische, kulturelle oder alternative Angebote zu schaffen und entsprechende Gewerbetreibende zu finden. Die Gemeinde kann dabei auch bestehende Einrichtungen ins Blickfeld nehmen. So bietet es sich an den Gastronomiebetrei- ber wie den Griechen in der Waldstraße / am Pferdemarkt an den Marktplatz anzusiedeln. Zum einen würde damit Stamm- kundschaft den Marktplatz frequentieren und gastronomische Sitzplätze den Platzbereich attraktiver machen. Zum anderen könnte das leergezogene Objekt in der Waldstraße in die Ent- wicklung des Pferdemarktes integriert werden. o Grieche (Waldstraße), Burger Fährhaus, Gastronomie aus der Bahnhofsstraße, Fleischereien, Bäcker, Cafés, Kunst- handwerker, etc. im Amtsgebiet anfragen und mit Inves- toren / Eigentümern zusammenbringen. o alternative Vermietungs- und Finanzierungsmodelle aufzeigen (i.V.m. Maßn. Nr. 10,11,25) 3. Die Aktivierung von Investitionsbereitschaft (Grundrisse, Fassaden, bedarfsgerechte Anpassungen) Die gestalterische Qualität der am Marktplatz liegenden Objekte ist unzureichend. Insbesondere Fassaden- und Fensterauslagen sowie die verwendeten Dachmaterialien sind an den meisten Objekten vergleichsweise anspruchslos. Durch Investitionen in die Geschäftsräume, in Dach und Fassade sollen moderne und nach außen ansehnliche Nutzungseinhei- ten entstehen. Durch ein kommunales Förderprogramm, aber auch durch weitere Fördertöpfe ist der Investitionswille zu stei- gern. Steuernder Eingriff der Gemeinde: Für Investitionen in die Gebäude sollte die Gemeinde darauf achten, dass entsprechende Qualitäten im Bestand oder durch den Neubau tatsächlich erreicht werden. Darüber hinaus sind Neubauten im südli- chen Bereich an die Situation und zukünftige Gestaltung des Marktplat-

S e i t e | 87 zes anzupassen. Dazu gehören die Ausrichtung des Gebäudes und die Gestaltung der Außenanlagen. Eine Steuerungsmöglichkeit kann zunächst durch die Ausschüttung von Fördermitteln erfolgen, bspw. bei der AktivRegion, wo die Gemeinde beim Arbeitskreis ein Vetorecht ziehen sollte, wenn die Gestaltungsab- sichten unzureichend sind. Gleiches gilt natürlich bei einer kommuna- len Förderrichtlinie. Weitere steuernde Möglichkeiten: Die Gemeinde wird Erwerber von Grundstücken und regelt über den Verkauf die Auflagen und Maßgaben (bspw. Investoren- wettbewerbe) Das Maß und die Qualität der städtebaulichen Tatsachen deutet darauf hin, dass Innenbereichsregelung nach §34 BauGB nicht ausreichend sein könnte. Möglichkeiten bestehen also in einer B-Planerstellung für den Marktplatz, um konkrete Entwicklungs- absichten und Qualitäten langfristig zu sichern. Städtebauliche Verträge Weitere Entwicklungsideen: Tourismus und Kultur im Erdgeschoss; in den Obergeschossen Wohnnutzungen/Ferienwohnungen/Hotel Profilschärfung, Thementage Wochenmarkt Entwicklung des Marktplatzes zur „Chefsache“ machen Verfahrensvorschlag: Klärung der Verkaufs- und Investitionsabsichten. Höhe der Ver- kaufspreise. Investitionsanreize prüfen und schaffen. Wenn Gemeinde Erwerber von Gebäuden südlich des Markt- platzes wird, diese abbrechen und unter Auflagen (Gestaltung, Nutzung, Gastronomie) die Grundstücke verkaufen. Gleiches gilt für Sanierungsauflagen. Wenn Gemeinde Erwerber wird, kann sie auch einen Investo- renwettbewerb (mit entsprechenden Auflagen) oder Architek- turwettbewerb inklusive des gesamten Marktplatzes auslösen. (Würde die Maßnahme 6 ablösen) Lfd. Leerstandsaktivierung zeitliche Umsetzung: Lfd. seit 2018, spätestens nach Fertigstellung ZOB Projektträger: Gemeinde und private Eigentümer Kosten: Förderung: Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für Projekte zur Ver- besserung der Nutzungsmöglichkeiten von Flächen mit Gestaltungs- und Nutzungsdefiziten im Rahmen einer nachhaltigen Stadtentwick- lung (Nachhaltige Stadtentwicklung – Stadt im Wandel) – Förderung Entwicklung und Freilegung von Brachflächen und untergenutzter Flä- chen. – Bis zu 50% Zuschuss

S e i t e | 88 (6) Maßnahme Gestaltungsplanung / Bereichsplanung Marktplatz Kurzbeschreibung / Ziele: Ziel ist die Entwicklung/Wiederbelebung/Reaktivierung des Marktplat- zes. Zur Sicherung der Entwicklungsziele des gesamten Entwicklungs- schwerpunktes soll dabei als Grundlage für eine spätere investive Um- setzung ein städtebauliches Detailkonzept erarbeitet werden. Wichtige Inhalte sind: Verkehrsberuhigung (u.a. Anordnung und Reduzierung der Parkplätze) Verkehrsführung, Regelung des Einbahnstraßenverkehrs neue Wegeführung (Anliegerstraßen, Durchfahrt der Nantzstra- ße verhindern?) Begrünung und Beleuchtung attraktiver gestalten Shared-space-Zone einrichten. Freiräume für Außengastronomie vor den Bestandsgebäuden schaffen/berücksichtigen Entwicklung Bestandsgebäude südlicher Marktplatz qualitätsvolle Gestaltung / Grünflächengestaltung / Vermei- dung einer Komplettversiegelung Fahrradstellplätze, Fahrradverleih, Fahrradboxen (solange diese sich ins Bild einfügen) einrichten. E-Tankstelle für Fahrräder auf dem Breite Fußwege berücksichtigen Berücksichtigung von Veranstaltungsformaten wie Wochen- markt, Weihnachtsmarkt, etc.) Standorte und Aufbesserung der Beschilderung zum Ortstadt- rundgang Eingliederung ins Wegekonzept Die Gestaltungsplanung sollte durch Werkstattgespräche mit Beteilig- ten Eigentümern/Investoren und weiteren Betroffenen wie gewerbli- chen Mietern oder Markthändlern erfolgen, um die Bedürfnisse und Ideen in die Gestaltung einfließen zu lassen. Die Gestaltungsplanung / Bereichsplan könnte in einen zukünftigen B- Plan mitaufgenommen werden. Kostenschätzung Ermittlung / Skizzierung von Vorzugsvarianten zur Diskussion stellen zeitliche Umsetzung: 2019 – Beauftragung Bereichsplan Projektträger: Gemeinde Burg, ggf. Investoren/Eigentümer Kosten: 15.000 €

S e i t e | 89 (7) Maßnahme Umgestaltung Marktplatz Kurzbeschreibung / Ziele: Die Gemeinde wird auf Grundlage der städtebaulichen Gestaltungspla- nung die Umgestaltung des Marktplatzes vornehmen. Berücksichtigung naturschutzrechtlicher Auflagen Ggf. ist vor Umgestaltung des Marktplatzes ein Baumgutachten erforderlich

zeitliche Umsetzung: Frühester Baubeginn 2020 ff Projektträger: Gemeinde Burg Kosten: Ca. 180.000,00 Förderung: a) AktivRegion b) Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz Schleswig-Holstein (Bau oder Ausbau von zentralen Omnibusbahnhöfen und Haltestelleneinrichtungen)

(8) Maßnahme Freilegung und Neuordnung Innenbereich ehemaliger Edeka / Parkplatz Kurzbeschreibung / Ziele: Die Gebäude südlich des Marktplatzes sind städtebaulich unattraktiv. Darüber hinaus werden die Grundstücke aufgrund der Gebäudegrund- risse und Ausrichtung der Gebäude nicht optimale ausgenutzt, bzw. inszeniert. Besonders das Parkdeck über dem ehemaligen EDEKA ist ein städtebau- licher Missstand, der auf negative Weise das Ortsbild prägt und die Wohnumfeldqualität beeinträchtigt. Es wird empfohlen, das Parkdeck und (ggf.) die Objekte Am Markt 3-6 abzubrechen und den Bereich städtebaulich neu zu ordnen. Die Gemeinde könnte sich durch eine kommunale Förderrichtlinie be- teiligen und dabei eine Anreizfinanzierung gewähren. Bei finanzieller Mitwirkung durch Gemeinde ist aber die Förderung grundbuchrechtlich zu sichern und eine Investitionsverfügung in den Vertrag mit aufzunehmen. Bei einer Neuordnung könnten neue Wegebeziehungen über den In- nenbereich geschaffen werden. zeitliche Umsetzung: Frühester Baubeginn 2020 Projektträger: Privater Investor / Gemeinde Burg Kosten: Ca. 100.000,00 Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für Projekte zur Ver- besserung der Nutzungsmöglichkeiten von Flächen mit Gestaltungs- und Nutzungsdefiziten im Rahmen einer nachhaltigen Stadtentwick- lung (Nachhaltige Stadtentwicklung – Stadt im Wandel) – Förderung Entwicklung und Freilegung von Brachflächen und untergenutzter Flä- chen. – Bis zu 50% Zuschuss

S e i t e | 90 Entwicklungsschwerpunkt Pferdemarkt & Ritec

(9) Maßnahme Entwicklung Pferdemarkt Kurzbeschreibung / Ziele: Der Pferdemarkt bietet umfassendes Nachverdichtungspotenziale in im Ortskern. Die noch ansässige Feuerwehr muss zur Entwicklung dieser Fläche aber weichen. Die neue Bebauung könnte mehrgeschossig entwickelt werden, so dass im Erdgeschoss Gewerbe oder auch Pflegedienste einziehen können. Jedoch ist bei einer gewerblichen Ansiedlung darauf zu achten, dass diese nicht zulasten der neuen Mitte oder des Marktplatzes gehen. Bei einer Berücksichtigung der Grundstücke Ritec und Waldstr. 8 sowie

unter der Voraussetzung, dass die Neubauten nur zweigeschossig sind,

besteht ein Nachverdichtungspotenzial von deutlich über 50 WE. Ohne die Grundstücke der Waldstraße wird immer noch ein Potenzial von über 40WE gesehen. Noch mehr Wohnraumpotenzial könnten durch dreigeschossige Bauten abgeschöpft werden. Umsetzungsschritte: Prüfen, ob die Planungsfläche mit den Gebäuden Waldstraße 6 und 8 entwickelt werden kann und Grundstücke erwerben. Neuen Standort für die Feuerwehr eruieren (z.B. alter Bauhof) o Feuerwehrtätigkeiten werden durch haltende Autos im Bereich der Container für Altpapier etc. tlw. erheblich behindert Bereichsplanung oder B-Plan o Kriterien festlegen o Ggf. groben Nutzungs- und Grobkostenkonzept mit po- tenziellen Betreibermodellen erstellen lassen. Sich an den Förderrichtlinien „Sozialer Wohnungsbau“ oder „AktivRegion Dithm.“ ausrichten Investorensuche oder Investorenwettbewerb durchführen o Aufgabe Zentrenmanagement o Zusammenarbeit bspw. mit Stiftung Mensch o Erfolgsmodelle wie „Wohnen plus“ aus Brunsbüttel oder Sozialgenossenschaft in prüfen, o Städtebaulicher Vertrag, Auflagen ins Grund- buch/Kaufvertrag um Entwicklungsziele abzusichern Unterstützung bei Einwerben von Fördermitteln Kriterien: Vordergründig Wohngebäude entwickeln und barrierefreie, be- darfs- und altersgerechte, alternative Wohnformen errichten lassen. U.a. Mehrgenerationen-Haus, sozialer Wohnungsbau, Eigentü- mergemeinschaften, Wohnformen mit ambulanter Pfle- ge/betreutes Wohnen, Aktiv-Mehrgenerationen-Spielplatz Sind die Grundstücke Waldstraße 6 und 8 Bestandteil der Entwicklung, sind diese zu beräumen. Für die Entwicklung der Flächen wird empfohlen keinen Bauträger zu

S e i t e | 91 engagieren, um ein breiteres Wohnraumangebot auch durchzusetzen. Die Aneignung der Ritec-Immobilie könnte über Enteignungsverfahren laufen, wenn es sich eindeutig um eine Schrottimmobilie handelt. Hier- für wäre eine rechtliche Begleitung erforderlich (ein erfahrener Fachan- walt aus dem Bauordnungsrecht). Der Aufwand und die Erfolgschancen sind jedoch fraglich. Sollte das Gebäude abgängig sein, ist der Abriss in Form einer Ersatzvornahme durch die zuständige Bauaufsicht zu prüfen. zeitliche Umsetzung: Beginn frühestens 2019 ff, Einleitung Verlagerung Feuerwehr Projektträger: Gemeinde Burg, private Investoren, Eigentümergemeinschaften Kosten: Gesamtbaukosten bei 40 WE je 65qm und Herrichtung der Fläche mit Wegebeziehungen und Grünanlage mind. 7.000.000,00 EUR Förderung: a) Richtlinie Sozialer Wohnungsbau, Förderung von altersgerechtem Umbau, Förderung von Neubauten, Unterstützung privater Genossen- schaften, (Mietpreisbindungen ist für den Investor beachten) b) Förderung der investive Umsetzung über AktivRegion – muss aber in die Programmstrategie passen (modellhafter Charakter, Nachverdich- tung, alternative Wohnmodelle) c) Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für Projekte zur Verbesserung der Nutzungsmöglichkeiten von Flächen mit Gestaltungs- und Nutzungsdefiziten im Rahmen einer nachhaltigen Stadtentwick- lung (Nachhaltige Stadtentwicklung – Stadt im Wandel) – Förderung Entwicklung und Freilegung von Brachflächen und untergenutzter Flä- chen. – Bis zu 50% Zuschuss

Abbildung 26: Projektskizze Pferdemarkt

S e i t e | 92 (10) Maßnahme kommunale Förderprogramme Kurzbeschreibung / Ziele: Ausgerichtet auf die Entwicklungsziele der Kommune bzw. der Orts- kernentwicklung gibt es Möglichkeiten Investitionsanreize zu liefern

oder mittels „Fördern = Fordern“ Entwicklungen mitzusteuern und zu kanalisieren. Kommunale Förderrichtlinien sollten mindestens im Amtsgebiet, also auch mit den Anrainerkommunen besprochen werden, da solche För- derungen – Wegzugsanreize in diesen Kommunen verursachen können. Des Weiteren ist bei der Erstellung einer kommunalen Richtlinie Rechts- beistand beizuholen, um u.a. Subvention, Steuerrecht oder Auslegun- gen im Vorfeld geprüft zu haben. Wohnraumförderung Zuzüge fördern, bestimmte Zielgruppen halten oder Wohnbau- investition in bestimmten Gebieten im Ort anregen. Zielgruppen wie junge Familien für die Ansiedlung einen finan- ziellen Anreiz geben. Dazu sind die Zielgruppen zu definieren und bspw. eine Zuschuss, Willkommensgeld oder finanzielle Entlastungen zu benennen. o Vorkaufsrechte, günstige Darlehen, günstigerer Erwerb von kommunalem Bauland, usw. Kommunales Sanierungsprogramm Die Gemeinde Burg hat mehrfach versucht in das Städtebauför- derungsprogramm aufgenommen zu werden. Bei einem Erfolg hätte sich die Gemeinde Burg bei privaten Investitionsvorhaben mit einem Drittel an der Förderhöhe beteiligen müssen – dem sog. kommunalen Eigenanteil. Wären bspw. jedes Jahr ca. 200 TEUR Fördermittel einzusetzen gewesen, hätte die Gemein- de ca. 66,6 TEUR selbstständig beisteuern müssen. Diese bereitzustellenden Mittel könnten im Rahmen einer kommunalen Sanierungsrichtlinie eingesetzt werden. Maßgaben: Gebietsbezug herstellen, Entwicklungsziele definie- ren, Anreizfinanzierung festlegen, Rechtsbeistand bei der Erstel- lung der Richtlinie hinzuziehen, Zeitraum festlegen, Erarbeitung im Arbeitskreis und mit Bürgern und Standortgemeinschaften o Es besteht kein Anspruch auf Förderung o Bei Förderung hat im Vorfeld eine Beratung zwischen Investor und Gemeinde zu erfolgen um die Beweggrün- de und Investitionsabsichten zu verstehen. Kriterien: Fenster-, Fassadensanierungen, Abbrüche, Neubauten im Ortskern fördern, wenn diese den Entwicklungszielen dieses Konzeptes bzw. dem des Entwicklungsgebietes entsprechen. o Ortsbildverbesserung, Barrierefreiheiten, Entwicklung Marktplatz, Anpassung Bestand, Umbauten Nebenkosten- oder Minimalförderung bei Investitionen an Ge- bäuden (Quote und Angabe eines Maximalbetrages) o Planunterlagen sollten dann auch der Kommune zur Verfügung stehen, falls der Kaufinteressent oder Inves-

S e i t e | 93 tor abspringt. gestalterische Aufwertungen u.a. am Marktplatz/Buchholzer Str./ Meldorfer Str. fördern Fonds Förderfonds auf Kreis- oder Amtsebene etablieren, um Ortsmit- ten im Bezugsgebiet finanziell zu unterstützen Fonds für den Ortskern: o Kleinere investive Maßnahmen zur Ortsbildverschöne- rung oder nicht investive Maßnahmen wie Flyer, Bro- schüren, Straßenfest oder ähnliches o Initiatoren zahlen in einen Fonds ein und die Gemeinde bezuschusst, wenn die Finanzierung und Durchführung gesichert ist. Es geht eher um kleinere Beträge. „Entwicklungsfonds“ mit der Gemeinde als Projektentwickler, um durch Zwischenerwerb plus Abriss investitionsbereite Ei- gentümer akquirieren zu können. Oder auch unter Einbezie- hung der Bürger (PPP-Beteiligungsgesellschaft, Bürgerfonds oder Genossenschaft), indem diese ihr Kapital zu banküblichen Zinsen zur Verfügung stellen und dafür zudem eine sinnstiften- de Rendite in Form neuer Geschäfte eines attraktiveren Orts- kerns erhalten. Exkurs www.ortschafftmitte.de – Konzept FreYInvest Förderung von Einzelhändlern und Gewerbetreibenden Neue Einzelhandels-, Gewerbe- oder Dienstleistungsgeschäfte fördern: o Bspw. durch Mietzuschüsse, bis die kleineren (!) Unter- nehmungen wirtschaftlich intakt sind. D.h. auch, dass die Gemeinde Einsichtnahme in die Bücher des Gewer- betreibenden erhalten darf. Der Vermieter darf aber sei- ne Miete, nicht um den Förderbetrag erhöhen (Bsp. Salzgitter – Entwicklungshilfe für neue Einzelhandelsge- schäfte)! zeitliche Umsetzung: begleitend und fortlaufend

Projektträger: Gemeinde Burg, Zentrenmanager, Arbeitskreis

Kosten: Budgetrahmen wird u.a. durch Gemeinde festgelegt

(11) Maßnahme Leerstandsaktivierung Kurzbeschreibung / Ziele: Die Gemeinde ist an einem starken und attraktiven Zentrum interessiert bzw. sogar im Sinne des Gemeinwohls dieser Entwicklung verpflichtet. Zwar sind die Immobilien und Gewerberäume Privatsache, aber dem Gemeinwohl geschuldet, muss auch die Gemeinde Burg aktiv versuchen Bewegung in die (drohenden) Leerstände oder den Investitionsstau zu bekommen. Dies ist nur durch eine aktive Ansprache möglich. Die Leerstandsaktivierung ist dabei ein wichtiges Entwicklungsziel für

S e i t e | 94 den Ortskern von Burg. Zum einen sind entstehende Leerstände insbe- sondere im neuen Ortskern möglichst zügig wieder zu ersetzen, zum anderen sind im Bereich des Marktes und der Buchholzer Straße die strukturellen Leerstände, die sich negativ auf die Wahrnehmung des Ortskerns auswirken zu reaktivieren. Für den Marktplatz sind die Belebungsversuche an den dortigen Ent- wicklungszielen auszurichten. Die Umsetzung kann im Rahmen eines Leerstandsmanagements erfol- gen, welches durch das Zentrenmanagement betrieben wird. (s. Maßnahme 1) Bestehende Lokale, regionale Händler und Gewerbetreibende (bspw. von landwirtschaftlichen Produkten, Handwerk und Kunst) aus dem Amtsgebiet in die Leerstände bringen. Versor- ger und Anbieter aus dem Amtsgebiet sind auszuwählen und di- rekt anzusprechen. Bspw. über die direkte Kontaktaufnahme oder mittels Beratungsrunden. Kontinuierlich an der Aktivierung arbeiten, um Initiative zu zei- gen, Erfolge dabei wirksam nach außen transportieren. Frequenzbringer sind auch immer gemeinnützige, schulische oder außerschulische Einrichtungen wie auch Vereine und Ver- bände Zusätzlich sind Zwischennutzungsformate oder mehrere Anbie- ter in einem Ladengeschäft denkbar. Die Zeiträume der Vermie- tung könnten auch zunächst befristet eingeräumt werden. Glei- ches gilt für Büroräume (div. Dienstleister betreiben einen ge- meinsamen Bürostandort, Desk-Sharing,Pop-up-stores, Ausstel- lungsräume für Bilder von Kita/Schulen/jungen Künstlern) Eventuell wird die Gemeinde Burg selbstständig aktiv, in dem sie zum Erwerber einzelner Objekte wird und dort den Umbau und die Vermietung vorantreibt um eine Initiativwirkung zu ent- falten. Bspw. Objekterwerb Am Markt Umsiedlung/Tausch von Gewerbeeinheiten – Wie die Idee, das griechische Restaurant aus der Waldstraße an den Marktplatz zu holen, so könnte u.a. das Tattoo-Geschäft am Markt in ein Leer- standobjekt gebracht werden. Der entstehende Leerstand kann durch eine Gewerbeeinheit belebt werden, die mit den Entwick- lungszielen übereinstimmt. zeitliche Umsetzung: Lfd., ab 2018 Projektträger: Gemeinde Burg, Zentrenmanagement Kosten: Förderung Leerstandsmanagement i.V.m . Zentrenmanagement bei der AktivRegion Dithm.

(12) Maßnahme Beseitigung von städtebaulichen Missständen Kurzbeschreibung / Ziele: Ist ein allgemeines Entwicklungsziel, dass sich insbesondere auf die Ob- jekte am Markt, Ritec, Holzmarkt 4 oder Buchholzer Straße 10 bezieht. Die Beseitigung und Entwicklungsvorschläge sind in anderen Maßnah-

S e i t e | 95 menvorschlägen integriert. Zur Nachverfolgung zeitliche Umsetzung: Lfd., ab 2018 Projektträger: Gemeinde Burg, Zentrenmanagement

(13) Maßnahme Wohnen Kurzbeschreibung / Ziele: Um langfristig und nachhaltig die Funktion als Wohnstandort zu ge- währleisten, ist auf die moderne Nachfrage, auf die sich ändernden Rahmenbedingungen und die neuen Anforderungen zu reagieren. Dies äußert sich in Abbrüchen, Neubauten und Bestandsentwicklungen. Die Entwicklungsvorschläge für das Wohnen betreffen im Ortskern ge- zielt die Schwerpunktbereiche Pferdemarkt, den Marktplatz sowie die Nachverdichtungsprozesse und die Bestandsentwicklung selbst.

Aktive Innenverdichtung wird durch die Gemeinde bereits aktiv betrieben. Pferdemarkt und Marktplatz sind oben aufgeführt. Bei den restlichen Freiflächen handelt es sich zumeist um pri- vate Grundstücke, die getrennt werden müssen oder um Grund- stücke, wo bereits aktiv um Käufer geworben wird. Aufgrund der verdichteten Bauweise sind weitere Nachverdichtungspotenzia- le nur schwer zu erschließen und zunächst nachrangig. Preisgünstiger Wohnraum wird auf den freien Flächen im In- nenbereich wegen der vergleichsweise hohen Grundstücksprei- se eher selten geschaffen. Wenn zukünftig nur noch wenige Grundstücke im Innenbereich für den Wohnungsbau zu Verfü- gung stehen, d.h. also die Potenziale im Wesentlichen ausge- schöpft sind, dann sind auch Maßnahmen der Außenentwick- lung zu prüfen. Die erforderlichen Siedlungs- und Verkehrspla- nungen müssen aber in einer engen Stadt-Umland-Kooperation erfolgen. Gleichzeitig ist zu bedenken, dass durch den Sterbe- überhang in mittelfristiger Zukunft bei EFH- & ZFH-Siedlungen Leerstand droht. Außenentwicklung sollte also behutsam erfol- gen. Die Wohnungsbestände müssen stärker als bisher bei der An-

S e i t e | 96 gebotsplanung berücksichtigt werden. Durch Instandsetzung, Umbau und Aufwertung des Wohnumfeldes sollten diese an die sich ändernde Nachfrage angepasst werden und zudem zum Klimaschutz beitragen. Der Wohnungsmarkt ist somit stärker den modernen Bedarfen anzupassen. Dabei sollte der Ausbau altersgerechter Wohnraumangebote mit und ohne Pflege oder kombifinanzierte Pflegeangebote be- rücksichtigt werden. o Ältere Menschen sind dahingehend zu sensibilisieren, die eigene Wohnung früh auf „Barrierefreiheit“ zu prü- fen. Damit eventuell ein Umbau oder ein Umzug recht- zeitig erfolgen kann. Des Weiteren sollen die oben vorgeschlagenen Förderpro- gramme (s. Maßn. Nr. 10) notwendige Anreize schaffen, den Be- stand an die modernen Bedarfe anzupassen, insbesondere bei den Barrierefreiheiten, bei der energetischen Ertüchtigung und dem städtebaulichen Erscheinungsbild. Zwar sind die Immobi- lien oftmals Privatsache, aber die Gemeinde Burg muss aktiv versuchen Bewegung in den Investitionsstau zu bekommen. Dies ist nur durch eine aktive Ansprache möglich. Weitere Handlungsempfehlungen: Die Gemeinde kann zusätzlich durch das Zentrenmanagement Beratungsangebote für die Eigentümer in der Ortschaft zur Ver- fügung stellen, um bei Sanierungsvorhaben, bei Umbaumaß- nahmen oder bei Veräußerungen zu unterstützen. Ausnutzung von Belegungsrechten zur Stabilisierung und Her- stellung einer kommunalen Eingriffsreserve. (betrifft geförderte Objekte oder den kommunaler Bestand) um eine gezielte Durchmischung verschiedener Bevölkerungsgruppen zu ge- währleisten. Zuzugsstrategien mittels aktiver Anwerbung, Beratung und Be- treuung von neuen Einwohnern aber auch Heimkehrern Vorhandene Nachverdichtungspotenziale weiterhin nutzen, (Flächen darstellen – offensichtliches Potenzial, tlw. schwer zu erschließendes Potenzial) Zielgruppen definieren Entwicklung von Lebensqualität u.a. Belebung / Wiederbele- bung konkreter Orte (Marktplatz, Baumgarten mit Freilichtbüh- ne, Bahnhofsstraße, ZOB, Bökelnburg) Laufendes Monitoring des Wohnungsmarktes, ggf. in Abstim- mung mit örtlichen Immobilienmarklern, um einen Überblick über aktuelle Wohnungsmarktprozesse zu haben und um Tren- dentwicklungen zu verstehen. (Flächenmanagement) Wohn- und Dienstleistungsprojekt der Stadt Wesselburen - „So- zialgenossenschaft“ mit NoRa Pflegewohnhaus KG und enga- gierten BürgerInnen. Letztere sind Bauherr und später Verpächter des Wohn- und Bürgerzentrums. Ziel ist die seniorengerechte Gestaltung der Ortsmitte mit der Schaffung von barrierefreien Wohnangeboten

S e i t e | 97 einschließlich Bürgerbüro und Nachbarschaftscafé. Zusätzlich besteht für die Gemeinde Burg die Herausforderung Familien (mit Kindern) langfristig für den Ort zu interessieren. Dabei geht es nicht vordergründig darum, mit den unmittelbaren Gemeindenachbarn im Amtsgebiet in einen Wettbewerb zu treten. Vielmehr muss es der Gemeinde Burg gelingen, ihre Stärken, u.a. Bildungsinfrastruktur Naturangebot Unterzentrum und Ortskern als Versorgungszentrum Wohnen in einem ruhigen Ort

in den Fokus der gemeindlichen Entwicklung zu stellen. Unterstützend wirken günstige Angebote für Wohnbauland bzw. für die Bildung von Wohneigentum: Jungen Familien Flächen zur Verfügung stellen; Ausweisung mit Nachbarkommunen abstimmen. Ggf. Plattformen schaffen, wo sich Alteigentümer und neue Ei- gentümer finden und besprechen können, um auf diese Weise Leerstände und bauliche Missstände in Zukunft zu vermeiden. zeitliche Umsetzung: Lfd., ab 2018 Projektträger: Gemeinde Burg, Zentrenmanagement Kosten:

(14) Maßnahme Rathausanbau Kurzbeschreibung / Ziele: Die Sanierung des Rathauses im hinteren Bereich (Geschäftsstelle Poli- zei, Gewerbeleerstand) zur Aufwertung der Fassade, Modernisierung der Innenräume und technischen Anlagen sowie zur nachhaltigen Her- stellung von Versorgungseinrichtungen im Ortskern. Räumlichkeit für die Stadtinformation und den Zentrenmanager Fortführung der Geschäftsstelle für die Polizei als zentrale Ein- richtung Ggf. eine Gewerbeeinheit (Förderfähigkeit zu prüfen) zeitliche Umsetzung: ab 2020, Nach Herstellung oder in Umsetzung mit dem ZOB Projektträger: Gemeinde Kosten: 100.000 EUR (grobe Schätzung) Förderung: 65 % Förderung über Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbes- serung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes” für den Zeitraum 2017–2020

(15) Maßnahme Gestaltungssatzung Kurzbeschreibung / Ziele: Es ist zunächst festzulegen, ob eine Gestaltungssatzung überhaupt noch gelebt und gewünscht wird. Sollte die Fortführung auf Interesse stoßen, wird empfohlen die neue Ortsmitte einzubeziehen.

S e i t e | 98 Bei Fortführung ist eine Fortschreibung und konsequente Verfolgung erforderlich. Die Anpassung der Gestaltungssatzung liegt insbesondere bei: nachhaltiger, ökologische Bauweise und Materialverwendung der Installation von Satellitenschüsseln der Installation von PV- und Solarthermieanlagen der Installation von Werbeanlagen (Art, Form, Qualität). Aufgrund der Gestaltungsdefizite im Bereich des Holzmarktes, Bahn- hofsstraße und Marktplatz wird die Fortführung und Durchsetzung empfohlen. zeitliche Umsetzung: 2020 ff Projektträger: Gemeinde Kosten: Ca. 3.000 EUR

B-Priorität

(16) Maßnahme Aufwertung von Straßen und Barrierefreiheiten im öffentlichen Raum Kurzbeschreibung / Ziele: Neben den Platzgestaltungen (Markt, Pferdemarkt, ZOB) sowie dem Wege- und Aufenthaltskonzept sind die Straßen Hochstra- ße und Meldorfer Straße sanierungsbedürftig. Die Missstände der Barrierefreiheiten wurden aufgezeigt. Es wird empfohlen nach der Umsetzung des Wege- und Aufent- haltskonzeptes eine Begehung des Ortskerns mit dem Senio- renbeirat vorzunehmen und die empfindlichen Stellen auszu- machen. Anschließend können diese mittels einer kleinteiligen Oberflächensanierung behobenen werden.

Förderung: a) Richtlinie über Zuwendungen aus Finanzhilfen für den kommunalen Straßenbau in Schleswig-Holstein b) IB.SH Verkehrsinfrastrukturfinanzierungen

(17) Maßnahme Verschönerung des Ortszentrums und privater Gebäude Kurzbeschreibung / Ziele: Die Sanierung insbesondere von Fassaden zur Verschönerung des Ortsbildes ist ein wichtiges Entwicklungsziel, um die Erleb- barkeit und die städtebauliche Qualität zu steigern. Es wird auf die Möglichkeit von steuerlichen Abschreibungen verwiesen. Darüber hinaus besteht bei der LEADER-Initiative Ak- tivRegion Dithm. die Möglichkeit zur Förderung dieser kleintei- ligen Maßnahmen. Private Eigentümer können bei der AktivRe- gion einen Antrag stellen. Die Gemeinde sollte mit dem Zen- trenmanagement die Antragsstellungen begleiten, um die Nachhaltigkeit und Notwendigkeit für die Ortskernentwicklung zu untermauern. Es bestehen Fördermöglichkeiten bei der KfW-Bank und BAFA

S e i t e | 99 (18) Maßnahme Bahnhofsumfeld Kurzbeschreibung / Ziele: Aufwertung des Bahnhofsumfeldes Beseitigung von Schmierereien, mehr Pflege und Kontrolle bei der Parksituation (Dauerparker, Wohnmobile) Aufstellen von Fahrradboxen Einrichtung einer Smartphone-App mit der die Beleuchtung an den Hauptwegen persönlich gesteuert werden kann. Dient zur Optimierung der Erreichbarkeit und Beseitigung von Angsträu- men bspw. für Berufspendler

C-Priorität Herstellung eines Wegeanschlusses / Brückenschluss zwischen ZOB und EDEKA/ALDI Einrichtung eines Gemeindezentrums Ausweisung von Neubaugebieten

S e i t e | 100

Abbildung 27: Projektskizze - Handlungsfeld Städtebau

S e i t e | 101 4.3 Maßnahmenempfehlungen Einzelhandel, Gewerbe, Versorgung

Historische Ortskerne zeichneten sich traditionell durch eine Mischung aus klein- und mittelständi- schem Handwerk, Einzelhandel und Dienstleistungen in Kombination mit Wohnen aus. Diese typi- sche Nutzungsmischung in den Erdgeschossbereichen der Gebäude ist aufgrund des wirtschaftli- chen und demografischen Strukturwandels zunehmend unter Druck geraten. Ohne funktionieren- den Ortskern, aber keine funktionierende Ortschaft. Folgende Maßnahmen sollen zur Erreichung der Entwicklungsziele beitragen A-Priorität

(19) Maßnahme Wiederbelebung Marktplatz Kurzbeschreibung / Ziele: Gewinnung von Investoren für die Umgestaltung oder Neubau, die Gewinnung von Einzelhändlern, die Verbesserung Aufent- haltsqualität durch Café und Gastronomie sind in Kapitel 4.2 im Bereich der Schwerpunktentwicklung Marktplatz benannt.

(20) Maßnahme Einzelhandelskonzept Kurzbeschreibung / Ziele: Überprüfung:

Nachfrageentwicklung nach Entwicklung des Einzelhandels- standortes EDEKA/ALDI Kaufkraftpotenziale für weitere zentrenrelevante Warensorti- mente Prüfung zur Festlegung eines zentralen Versorgungsbereiches. Herbeiführung eines Beschlusses und damit keine innenstadt- schädlichen Ansiedlungen mehr außerhalb des Ortskerns zulas- sen. Sicherung der Funktion des Ortskernes zeitliche Umsetzung: 2020 ff, wenn gewünscht Projektträger: Gemeinde Burg Kosten: Ca. 25.000 EUR

(21) Maßnahme Wirtschaftsförderung Kurzbeschreibung / Ziele: Gezielte finanzielle Anreize für die Ansiedlung von Gewerbe schaffen. Ausbildungsstätten finanziell unterstützen zeitliche Umsetzung: Ab 2019, inklusive lfd. Prüfung und Fortschreibung Projektträger: Gemeinde Burg Kosten & Finanzierung: Budget ist durch die Gemeinde Burg festzulegen

S e i t e | 102 (22) Maßnahme Flächen- & Leerstandsmanagement Kurzbeschreibung / Ziele: Bestandteil der Maßnahme „Zentrenmanger“ (s. Maßn. Nr. 1 ) und „Leer- standsaktivierung“ (s. Maßn. Nr. 11 )

Zeitliche Umsetzung Ab 2019

(23) Maßnahme Aufbau eines Markttreffs Kurzbeschreibung / Ziele: www.markttreff-sh.de, www.dorfladen-netzwerk.de:

Klöntreffpunkt und Markt für regionale Waren In Dithmarschen bestehen noch nicht viele MarktTreffs im Vergleich zu Schleswig-Holstein, nur in Hennstedt & Delve Ausarbeitung der wirtschaftlichen Grundsäule erforderlich. Vorschlag: gastronomisches Angebot & regionale Produkte, re- gionale Direktvermarkter (Lebensmittel/Fleischer/Handwerk als „Burger Handwerk“, bzw. als Kerngeschäft) und weiteres speziel- les, ergänzendes Sortiment Weitere Dienstleistungen anbieten: Post, Lotto, Reinigungsan- nahmestelle, Zeitschriften, Bücher An-&Verkauf, Spiel- & Lese- ecke), Infoauslagen der Gemeinde/Vereine/Gruppen/… Gründung einer wiedererstarkten Genossenschaft Wunsch und Umsetzungspotenziale durch Zentrenmanagement mit Betroffenen wie Seniorenbeirat, örtlichen Händlern besprechen oder Erfahrungen von Projekten aus der AktivRegion sammeln. In Verbindung mit der Entwicklung des alten Marktplatzes oder Pfer- demarktes denkbar. zeitliche Umsetzung: Ab 2019 (in Verbindung mit Marktplatzentwicklung Maßn. Nr. 05) Projektträger: Investor mit Unterstützung von Gemeinde Burg & Zentrenmanagement Förderung: Über AktivRegion

(24) Maßnahme Unternehmensbroschüre der Gemeinde Kurzbeschreibung / Ziele: Erarbeitung einer Unternehmensbroschüre, welche zur Außendarstel- lung im Bereich der Metropolregion Hamburg verwendet werden kann. Die Gemeinde übernimmt die Organisation und Einwerbung von Fir- men sowie die Vermarktung der Broschüre auf diversen Veranstaltun- gen im Amts-, Kreisgebiet, auf Landes- oder gar Bundesebene, um für Nachwuchskräfte sowie den Lebens- und Firmenstandort zu werben. u.a. diverse Messen

Finanzierung: Unternehmen zahlen für ihre Darstellung (Text, Bilder) und einen ent- sprechenden Anteil beim Druck, so dass die Herstellung der Broschüre keine zusätzlichen Kosten für die Gemeinde verursacht.

S e i t e | 103 Vorschläge von Bürgern

(25) Maßnahme Leerstandsbelebung, Belebung des Gewerbes Kurzbeschreibung / Ziele: Einrichtung eines Marktes für Handwerker, Gewerbe und Hobby Innenausbauholz mit Einzelbrüchen die Tages-/Wochenweise anzumieten sind Kombination aus Gastronomie bspw. Kuchen, Hausmannskost + Sitzgelegenheiten als Treff- Klönpunkt. Eventuell in Verbindung mit dem Markttreff o Treffpunkt für Bürgerengagement als Frequenzbringer auf dem Marktplatz o gastronomische Einrichtung am Marktplatz, Ort zum Aufenthalt und Reden, Treffraum für Kleingruppen, Klönschnack, Klönecke für Integration & Neue Bewohner, für Jugend oder Rands- portarten. offen für Private (Flohmarktcharakter), Kleingewerke u.ä. Ausweisung von Gewerbeflächen o darf kein Konkurrenzangebot zum Ortskern darstellen.

B-Priorität

(26) Maßnahme Drogeriemarkt Kurzbeschreibung / Ziele: bspw. DM, Rossmann, Budnikowski

Die Ansiedlung einer Drogeriekette wird gewünscht, aber die Filialen benötigen ein bestimmtes Einzugsgebiet. Drogeriemärkte benötigen andere Kaufkraft und Kundenstrukturen als ein Discounter. Die Wahr- scheinlichkeit einer erfolgreichen Ansiedlung / Anwerbung wird dem- nach relativ gering eingeschätzt. Dennoch kann die Gemeinde kann hierfür werben und versuchen An- bieter zu gewinnen. Dazu wird auch die Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes emp- fohlen. In dem EH-Konzept könnten Bedarfe- oder Potenziale in be- stimmten Sortimentsgruppen ermittelt werden. Anschließend kann über Ansiedlungsbemühungen weiter beraten werden.

(27) Maßnahme Branchenmix Kurzbeschreibung / Ziele: Der Branchenmix im Ortskern ist zu sichern und auszuweiten

(28) Maßnahme Gewerbesteuersenkung Kurzbeschreibung / Ziele: Wunsch von Bürgern in den Workshop zur Konzepterstellung.

Finanzierbar- und Wirksamkeit ist Sache der Gemeindepolitik.

S e i t e | 104 (29) Maßnahme Breitbandausbau Kurzbeschreibung / Ziele: Der Breitbandausbau soll hier nochmals ausdrücklich erwähnt werden.

Im Kreis Dithmarschen bestehen erhebliche Nachteile durch das Fehlen einer leistungsfähigen Breitbandinfrastruktur mit einer sich verstärken- den Problematik für eine nachhaltige Entwicklung im wirtschaftlichen und privaten Bereich. Insbesondere bei der Ansiedlung von Jungunter- nehmen oder bei einer nachhaltigen Standortsicherung, u.a. von Arzt- praxen, sollte es von großem Interesse in Burg (Dithm.) sein, Glasfaser zu verlegen. Dies wird aus dem Wirtschaftssektor längst kommuniziert. Nachbargemeinde (siehe Abb. 11) verfügen bereits über diese Techno- logie. Burg sollte hier nicht ins Hintertreffen geraten. Es besteht Zugang zu freiem WLan. Dies wird jedoch nicht hinreichend kommuniziert. Ausweitung auf das gesamte Gemeindegebiet, bzw. Bereiche wie Caravanstellplätze, Marktplatz, Freibad, Waldmuseum usw.

Förderung: Richtlinie zur Förderung des Breitbandanschlusses von Gewerbegebie- ten, Schleswig-Holstein

(30) Maßnahme Interessensvereinigung örtlicher Händler und Gewerbetreibender Kurzbeschreibung / Ziele: Konstituierung einer Interessensvereinigung.

Gemeinsame Mittelabgabe, eventuell auch ans Zentrenma- nagement, und mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde Entwicklung von Schaufenstern, Vermarktung, Homepage, Ent- wicklung des Tourismus, Cooperate Identity

Projektträger Händler- und Gewerbetreibende, Zentrenmanagement & AK als Initiato- ren

(31) Maßnahme Online-Handel Kurzbeschreibung / Ziele: Einrichtung einer kommunalen Online-Plattform der örtlichen Händler und Gewerbetreibende. o Dabei Herstellung einer Verlinkungen zur Gemeinde- Homepage. D.H. Onlinebestellungen sowie Einsicht- nahme in das Sortiment der örtlichen Händler von zu Hause aus. o Sortimentsstrukturen, Angebote, Bilder aus dem Ge- schäft o ‰ Stärkung der Einzelhandelsstruktur Spezialisten oder Startups in Burg leerstehende Räumlichkeiten bieten, für Produktion, Lager, Vor-Ort-Gesprächen, Warenprä- sentation. o Gleichzeitig Online vermarkten und verkaufen.

Projektträger: Händler- und Gewerbetreibende, Zentrenmanagement & AK als Initiato- ren

S e i t e | 105

(32) Maßnahme Manufakturen, alternative Geschäftsmodelle ansiedeln Kurzbeschreibung / Ziele: Entwicklung des Leerstands in Verbindung mit Maßn. Nr 1, 11, 25:

modernes Handwerk, Start-ups auch für Besichtigung und Ver- anstaltungen zur Vorstellung der neuen Produkte (Publikum an- locken), Do-It-Yourself-Konzepte wie 3D-Druckerei Pop-up-Stores, Co-Working Spaces, smarte Shoppinglösungen, Nachwuchsförderung, Digitalisierung, Online-Handel Offene Werkstätten und alternative Leerstandsbelebung – Re- pair Café, FabLab, offene Werkstatt, 3D Drucker, Laser-Cutter, Raspherry

(33) Maßnahme Smarte City – Digitalisierung Kurzbeschreibung / Ziele: Allgemeine Empfehlung:

"smarte" City: Aufrüsten der technischen und digitalen Infra- struktur, Nutzbarmachung digitaler Technologien, Digitalisie- rung ist in einem modernen Wohnort kaum mehr wegzuden- ken. Insbesondere wenn man sich im Wettbewerb um Wirt- schaft und Bewohner sich behaupten will.

(34) Maßnahme Verlagerungen zum Marktplatz Kurzbeschreibung / Ziele: In Verbindung mit Maßnahme Nr. 5:

Verlagerung von Eisdiele und gastronomischen Einrichtungen u.a. von der Bahnhofsstraße an den Marktplatz

S e i t e | 106 4.4 Maßnahmenempfehlungen Verkehr, Mobilität, ÖPNV

Eine gute Verkehrsanbindung ist die Voraussetzung für: Leben, Arbeiten und Kunden. Daher ist es wichtig, Bestehendes zu halten, aber auch zu qualifizieren. Indes stellen die unterschiedlichen Nut- zergruppen verschiedene Ansprüche: Junge Familien legen beispielweise Wert darauf, dass der Schülerverkehr gesichert ist. Für Senioren wird hingegen der Personennahverkehr immer wichtiger (CONVENT 2012:7). Gerade durch den demographischen Wandel haben sich diesbezüglich neue Mobilitätsanforderungen entwickelt, die entsprechende Angebote fordern. Touristen schätzen darüber hinaus besonderes eine gute Anbindung mit dem Fahrrad oder die Verfügbarkeit von Stellflächen für Wohnwagen bzw. -mobile.

A-Priorität

(35) Maßnahme Barrierefreiheiten Kurzbeschreibung / Ziele: Barrierefreie und qualitätsvolle Gestaltung der Verkehrsräume insbesondere im Bereich Neue Mitte – ZOB – Alte Mitte. Berücksichtigung bei zukünftigen Planungen, Einbindung ent- sprechender Interessensvertreter Umsetzung des Wege- und Aufenthaltskonzeptes Begehung des öffentlichen Raumes mit Vertretern von Behin- derten oder Senioren, um empfindliche, bzw. problematische Stellen auszumachen zeitliche Umsetzung: 2020 ff. Projektträger: Gemeinde Kosten & Finanzierung: 50.000 EUR Förderung: a) (Möglichkeiten im Rahmen der Städtebauförderung) b) IKU-Barrierearme Stadt, KfW 234, Darlehensförderung c) Infrastruktur-Projektfinanzierungen der IB.SH prüfen d) AktivRegion (Wenn Konzept für Beseitigung vorliegt)

(36) Maßnahme Verbindung Bahnhof und Ortskern Kurzbeschreibung / Ziele: Park and Ride Angebote im Bereich des Bahnhofes schaffen. Bürgerbus-Anbindung Lenkung und Orientierung vom Bahnhof in den Ortskern opti- mieren, durch klare (ggf. integrierte) Beschilderun- gen/Hinweistafeln. Format siehe Entwicklung ZOB und Wege- und Aufenthaltskonzept Einrichten einer Smartphone-App, zur Steuerung der Beleuch- tung an den Hauptwegen vom Bahnhof zum Ortskern. zeitliche Umsetzung: 2020 ff. Projektträger: Gemeinde

(37) Maßnahme Caravanstellplatz Kurzbeschreibung / Ziele: Die Notwendigkeit wurde von der Gemeinde längst erkannt. Sie steht aktuell in der Diskussion über einen oder mehrere Stand-

S e i t e | 107 orte. Im Konzept wird bei der Entwicklung des ZOB auf die Möglich- keit zur Einrichtung von Caravanstellplätzen verwiesen. zeitliche Umsetzung: 2019 ff. Projektträger: Gemeinde Förderung: Prüfung: Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung investiver touristischer Projekte sowie investiver Maßnahme zur Inwert- setzung des Natur- und Kulturerbes

(38) Maßnahme Mobilitätsangebote, Carsharing Kurzbeschreibung / Ziele: In Ergänzung zu den herkömmlichen und neu eingerichteten Mobili- tätsangeboten wird zusätzlich die Ansiedlung und Initiierung alternati- ver und innovativer Mobilitätsangebote empfohlen. im besonderen Maße das Carsharing, welches sich bereits auf Kreisebene bewähren konnte. Einrichtung eines Standortes für das Dörpsmobil initiieren und gewähren. www.carsharing.de Projekt „Rückenwind – jugendmobilität Westküste“ (insbeson- dere Hinsichtlich Ausbildung an den Schulen berücksichtigen) zeitliche Umsetzung: 2020 ff. Projektträger: Gemeinde, Schulen Förderung: Förderrichtlinie Elektromobilität des BMVI bei E-Carsharingmodellen

Homepage Dörpsmobil, mit Leitfaden und Kalkulation: http://www.alr-sh.de/aktuelles/aktuelles- details/archive/2018/januar/17.html?no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=143

Fahrradtourismus & Fahrrad-Infrastruktur Verkehrsberuhigende und flexible Alternativen zum MIT und dem Personennahverkehr sind das Fahrrad und Fahrradverleihsysteme. Neben der Optimierung des öffentlichen Raumes mit seinen Verkehrswegen für den Fahrradverkehr ist auch die Errichtung von Infrastrukturangeboten eine grundlege Aufgaben, wenn der Fahrradverkehr im Ort und im Ortskern von Bewohnern, von Tou- risten oder für Besorgungen genutzt werden soll. Das Aufstellen von Fahrradboxen kann eine sinnvolle Infrastrukturmaßnahme sein. Insbesondere für Touristen oder Berufspendler. Am Bahnhof könnten auf diese Weise Pendler oder andere Bahn- reisende ihre (teilweise hochwertigen) Fahrräder im öffentlichen Raum geschützt abstellen. Zudem könnte die Gemeinde, Händler, Gewerbetreibende oder Hotels eigene Fahrräder in diesen Boxen unterstellen, so dass Anreisende sich aus diesen Fahrradboxen bedienen. Um die Wegebeziehung zwischen Bahnhof und zentralem Ortskern insgesamt zu verbessern, soll- ten bei den zukünftigen Planungen und Umgestaltungen von ZOB und Marktplatz Fahrradstell- plätze und E-Tankstellen für Pedelecs und E-Bikes in einem ansprechendem Maße berücksichtigt werden. Es sollten nicht nur Fahrradständer, sondern auch Fahrradboxen berücksichtigt werden, da diese die Fahrräder vor Vandalismus oder Witterung schützen.

S e i t e | 108 Die Gemeinde i.V.m. der Stadtinfo und in Zusammenarbeit mit Händlern oder Hotels könnte Fahr- räder in den Boxen zum Verleih zur Verfügung stellen. Die Schlüssel oder Codes könnten je nach vertraglicher Vereinbarung bspw. an den entsprechenden Einrichtungen beschafft werden. Finanzierung: Einige Fahrradboxen, ob im Ortskern oder beim Bahnhof, könnten durch die örtliche Gastronomie und Hotels oder durch Gewerbetreibende oder der Gemeinde erworben und aufgestellt werden. Auf diese Weise können Tagestouristen oder bspw. Hotelbesucher an zentraler Stelle ihre Fahrrä- der abstellen. Darüber hinaus könnten ein Fahrradverleih, Gewerbetreibende oder Hotels in die Fahrradboxen Fahrräder zum Verleih zur Verfügung stellen, um auf diese Weise die Wege innerhalb von Burg zu verkürzen bzw. mit dem Fahrrad besser erlebbar zu machen. Gleichzeitig sind die Er- träge zum Erhalt der Boxen und Fahrräder zu verwenden. Gestaltung: Die städtebauliche Eingliederung in die Gestaltung des ZOB oder des Marktplatzes sollte selbstver- ständlich sein. Bei Fahrradboxen besteht die Möglichkeit diese gestalterisch aufzuwerten. Jugend- liche der Gemeinschaftsschule am Hamberg könnten unter Anleitung im Rahmen eines „Streetart- Workshops“ die „grauen“ Fahrradgaragen farblich aufwerten und damit für Belebung und Identifi- kation sorgen. Die Motive sollten im Vorfeld mit der Gemeindeverwaltung besprochen werden.

(39) Maßnahme Fahrradboxen & Fahrradunterstände, Servicestationen Kurzbeschreibung / Ziele: Ergänzung der Infrastruktur für Fahrradfahrer und Fahrradtouristen

Verbesserung der Erreichbarkeit und Erlebbarkeit des Ortskerns Möglichkeiten zur Errichtung eines Bikesharings Möglichkeit zur Ausweitung eines Fahrradverleihs Sicherung der Fahrräder von Bewohnern und Touristen vor Vandalismus und Witterung Zusätzliche Unterstellmöglichkeiten für Fahrradhelm oder Re- genmäntel Wo und Was: Bahnhof – Fahrradboxen ZOB – Fahrradboxen, -unterstände, -ständer Marktplatz – Fahrradboxen, -unterstände, -ständer, Weitere Einrichtungen – Errichtung einer Fahrrad-Service- Station oder Ladestationen für e-Mobilität für Fahrräder Die Kostentragung bzw. Mitfinanzierung könnte von den potenziellen Verleihern ausgehen. Gemeinde oder Gewerbetreibende könnten durch den Verleih Erträge erwirtschaften, um die Fahrradboxen und Fahrräder instand zu halten. zeitliche Umsetzung: Frühester Baubeginn 2019 Projektträger: Gemeinde oder weitere Kosten: je Fahrradbox-Stellplatz: Ca. 600 – 1.100 EUR Fahrrad-Service-Station: ca. 2.000 EUR e-Bike-Ladestation: 300 – 800 EUR (ohne Überdachung) Finanzierung: a) Erträge durch Verleih und Vermietung; monatliche Stellplatzmiete in Höhe von 4 – 4,50 EUR realistisch (zuletzt noch Möglichkeit der Förderung bei RWE, Aktualität zu erfra- gen)

S e i t e | 109 b) Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz - Schleswig-Holstein - GVFG- SH – Förderung ausschließlich nach FAG möglich für einfache Radver- kehrsanlagen sowie öffentliche Fahrradabstellanlagen. c) Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekten in sozialen, kultu- rellen und öffentlichen Einrichtungen im Rahmen der Nationalen Klima- schutzinitiative – Förderung von nachhaltiger Mobilität: Mobilitätsstati- onen, Radverkehrsinfrastruktur, Radabstellanlagen, LED-Beleuchtung an der Radinfrastruktur, Radwege usw.

e-Mobilität Die Einrichtung von ein bis zwei Elektroladesäulen für elektrisch betriebene Fahrzeuge ist für den ZOB bereits in Planung. Erweitern lässt sich diese Infrastrukturmaßnahme um die Beschaffung ei- nes elektrisch angetriebenen Fahrzeuges für die Kommune. Kommunen sind Vorreiter und haben Vorbildcharakter bei Umsetzungen im Klimaschutz. Die Bundesregierung unterstützt die Elektro- mobilität. Sollte die Gemeinde eine Umstellung der kommunalen Fahrzeugflotte in E-Mobilität anstreben, kann sich die Gemeinde die Beschaffung über die „Förderrichtlinie Elektromobilität“ fördern lassen. Dabei sind aber mindestens zwei Fahrzeuge zu beschaffen, wenn es sich nicht um „größere“ Fahr- zeugklassen zur Beförderung von Personen oder Gütern handelt. Darüber hinaus muss es sich um Neufahrzeuge handeln mit einer max. Laufleistung von 1.000km. Beispielrechnung – förderfähige Kosten entspricht ca. dem Differenzbetrag zwischen dem herkömmlichen und dem e-Antrieb des selben Fahrzeugmodells (Referenzmodell): 2x VW e-up (Referenzmodell ca. 12 TEUR, e-Modell ca. 27 TEUR, damit sind 15 TEUR je Mo- dell förderfähig. Die Förderquote für Kommunen ohne belasteten Haushalt beträgt 75%. D.h. die Gemeinde Burg könnte ca. 22,5 TEUR für die Beschaffung der beiden e-Modelle er- halten.

(40) Maßnahme e-Mobilität Kurzbeschreibung / Ziele: Elektrisch betriebene, kommunale Fahrzeugflotte

Vorbildcharakter, modern, Schadstoffreduzierung, Beschaffung elektrisch angetriebener Fahrzeugen Für die Kommune und damit inbegriffen auch für den Bauhof bzw. weitere kommunale Einrichtungen (Prüfen, ob eine Vermietung des kommunalen Bestandes förde- rungsunschädlich ist.) zeitliche Umsetzung: Förderung der Beschaffung zwischen 2017 und 2020 möglich Projektträger: Gemeinde Kosten & Finanzierung: Förderrichtlinie Elektromobilität des BMVI Bsp. Erwerb von zwei VW e-up ca. 54 TEUR, davon ca. 30 TEUR förderfähig, 75% Quote = 22,5 TEUR Zuschussförderung, Burg = 31,5 TEUR

S e i t e | 110 B-Priorität

(41) Maßnahme Reduzierung ruhender Verkehr und Verkehrsberuhigung Kurzbeschreibung / Ziele: Von Bürgern gewünscht, eine Reduzierung des ruhenden Verkehrs

Burgstraße, Bahnhofsstraße, Buchholzer Straße (u.a. Holsteini- sches Haus), Lindenstraße Das Gutachten empfiehlt die Überprüfung des Auslastung des Parkplatzes, auch hinsichtlich möglicher Flächenentwicklungen, südlich Große Bergstraße Gleichzeitig wird auch die Verkehrsberuhigung gewünscht: Verkehrsberuhigung des Ortkernes - Schaffung einer 30 km/h Zone; Ausbau der Umgehungsstraße, sodass der Durchgangs- verkehr nicht durchs Ortszentrum muss. Dies ermöglicht die At- traktivitätssteigung der Immobilien und kann den Zuzug ins Ortzentrum fördern. Es sei darauf verwiesen, dass straßenrandbegleitendes Parken den na- türlichen Verkehrsfluss hemmt, bzw. zu Geschwindigkeitsreduzierungen führt. 30-Zonen sind auf Straßen, welche in die Straßenbaulast des Krei- ses oder des Landes nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich, bspw. bei der Überschreitung von Grenzwerten bei Lärm- oder Ab- gasemissionen.

(42) Maßnahme Verkehrskonzept Kurzbeschreibung / Ziele: Die Erstellung eines Verkehrskonzeptes mit dem Fokus auf die Wegeführungen und -beziehungen, die Querverbindungen (für Fuß-, Rad- und MIT-Verkehr) und den Parkraumbedarf in Hin- blick auf die Entwicklung eines nachhaltigen und vernetzten Versorgungsstandortes wird empfohlen. Straßenführungen am Marktplatz Organisation Parkraum im gesamten Ortskern (in Verbindung mit Maßnahme 40 „Reduzierung ruhender Verkehr“) zeitliche Umsetzung: 2019 ff. Projektträger: Gemeinde Kosten: 25.000 EUR

(43) Maßnahme Optimierung bei der Unterhaltung der Wander- und Bürgerwege Kurzbeschreibung / Ziele: Allgemein und von Bürgern gewünscht

S e i t e | 111 (44) Maßnahme Sicherstellung der Überregionalen Verkehrsanbindung Kurzbeschreibung / Ziele: Ist von hoher Wichtigkeit, kann aber nicht im Rahmen eines Ortskern- entwicklungskonzeptes umgesetzt werden. Hier gilt langfristig in Zusammenarbeit mit Amt und Kreis die überregi- onale, verkehrstechnische Vernetzung sicherzustellen.

Projektträger Ist zwar nicht die Gemeinde. Sie sollte aber in Zusammenarbeit mit Amt und dem Kreis Dithmarschen fortlaufend bemüht bleiben.

(45) Maßnahme Eingang Ortskern Kurzbeschreibung / Ziele: Der alte Ortskern hebt sich durch eine andere Materialverwendung bei der Fahrbahnoberfläche ab. Es wird empfohlen im Bereich der neuen Ortsmitte das gleiche Material und Gestaltung für die Fahrbahnoberfläche zu verwenden. Es bietet sich an bei zukünftigen Straßenbauarbeiten im Bereich der Lindenstraße und Bahnhofsstraße mit den entsprechenden Baulastträgern in Verbindung zu treten. Die Gemeinde könnte dann den Differenzbetrag zwischen der vom Straßenbauamt präferierten Asphaltdecke und der von der Gemeinde ge- wünschten Pflasterdecke tragen. Letztere ist teurer.

Förderung: Richtlinie über Zuwendungen aus Finanzhilfen für den kommunalen Straßenbau S-H – Förderung von Oberflächengestaltung und - erneuerung

(46) Maßnahme Reisebusse Kurzbeschreibung / Ziele: Reisebussen brauchen im Ortskern gute Ansteuerungsmöglichkeiten:

auf den ZOB oder am Ortskernrand eine entsprechende Fläche mit Wegebeziehung zur Verfügung stellen, damit die kulturellen Höhepunkte für Reisegruppen oder Tagesreisen erlebbar wer- den. Die Maßnahme steht in Verbindung Reisegruppen bspw. aus Brunsbüttel, Meldorf oder Itzehoe nach Burg für einen Tages- ausflug zu begeistern. Eine entsprechende Vermarktung ist er- forderlich. (Entsprechende Entwicklungen hat es bereits gege- ben. Die Strukturen können genutzt werden.)

C-Priorität Bürgerbus (Start erfolgt)

S e i t e | 112 4.5 Maßnahmenempfehlungen Kultur, Tourismus, freizeitbezogene Infrastruktur

A-Priorität Museumslandschaft und Bildungstourismus

Die vergleichsweise kleine Gemeinde Burg verfügt über zwei schöne Museumprojekte, die im Sin- ne der gestellten Entwicklungsziele ausgebaut, nachhaltig belebt, entwickelt und gesichert werden sollten.

(47) Maßnahme Hüttendorf am Waldmuseum Kurzbeschreibung / Ziele: Schaffung von Übernachtungsmöglichkeiten am Naturerlebnisraum:

zur Steigerung des Erlebniswertes zur Erweiterung des „Einzugsgebietes“ nachfragender Zielgrup- pen und damit zur Steigerung der Besucherzahlen bzw. zur besseren Auslastung und Tragfähigkeit der angebotenen Infrastruktur beim Waldmuseum Vorab wäre die Erstellung einer Art Machbarkeitsstudie oder eines Nut- zungskonzeptes erforderlich. Nutzungs- und Anforderungskriterien Rahmenbedingungen Kosten Zeitplan Eventuell in Kombination mit dem Schwimmbad Anschließend Einwerbung von Fördermitteln. zeitliche Umsetzung: Machbarkeitsstudie kann ab 2018 beauftragt werden Projektträger: Gemeinde Kosten: 10.000 EUR (Machbarkeitsstudie) Förderung: Machbarkeitsstudie: a) Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung nicht- investiver touristischer Projekte sowie nicht-investiver Maßnahme zur Inwertsetzung des Natur- und Kulturerbes

Bauliche Umsetzung: b) AktivRegion

(48) Maßnahme Ausbau der Infrastruktur für außerschulische Bildungseinrichtungen Kurzbeschreibung / Ziele: Die Potenziale des verfügbaren Naturraums und der vorhandenen kul- turellen Einrichtungen sollen besser ausgenutzt werden. Mögliche An- gebotsformen insbesondere im Bereich der Museumslandschaft: Einrichtung von Lehrpfaden und Naturbildung, bzw. die vor- handen Pfade weiterentwickeln Die Ausstellungsbereiche innovativer gestalten und unter neu- en pädagogischen Maßgaben entwickeln In Verbindung mit der Maßnahme 46 könnte im Rahmen einer Mach-

S e i t e | 113 barkeitsstudie oder eines Nutzungskonzeptes auch speziell für das Waldmuseum ein Gestaltungskonzept zum nachhaltigen Ausbau der Einrichtung erstellt werden

Projektträger: Gemeinde Kosten: Noch zu ermitteln Finanzierung: a) Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung inves- tiver touristischer Projekte sowie investiver Maßnahme zur Inwertset- zung des Natur- und Kulturerbes

(49) Maßnahme Vernetzung der Museumslandschaft Kurzbeschreibung / Ziele: Herbeiführung von effizienten Strukturen bei der Betreibung, Angebotsentwicklung und Vermarktung der Burger Museums- landschaft, u.a. zur Schaffung von Synergien o Dazu sind die Betreiber zusammenzubringen und po- tenzielle Verknüpfungen und gegenseitige Unterstüt- zungsleistungen und Abhilfen auszuloten. Dies setzt na- türlich gemeinsame Gespräche voraus. zeitliche Umsetzung: 2018 ff. Projektträger: Gemeinde

Tourismus und Kultur Zu einer nachhaltigen Entwicklung der Gemeinde Burg zählt die Verbesserung der kulturellen und freizeitbezogenen Infrastruktur. Die Entwicklungsziele zur Einleitung kurz zusammengefasst: Tourismusstandort Burg als Luftkurort zu sichern, kulturelle und freizeitbezogene Infra- struktur auszubauen. Erhalt, Verbesserung, Ausbau der Burger Stärken und Qualitäten. Alleinstellungsmerkmale der Gemeinde Burg entwickeln und verfügbar machen. o Naturraum & Luftkurort, Vereinsleben, kulturelle Einrichtungen wie Museen, Frei- lichtbühne & Bökelnburghalle, Freibad, Anbindung NO-Kanal, Bökelnburg Steigerung des Erlebniswertes, Ausbau der vorhandenen Angebotsstrukturen, Entwicklung neuer innovativer Produkte Verbesserung der Außendarstellung Burgs im digitalen Zeitalter Qualitätsvoller Ausbau touristischer Übernachtungen Konzentration öffentlicher, kultureller Einrichtungen in der Ortsmitte erhalten und steigern.

(50) Maßnahme Stadtführerkurs Kurzbeschreibung / Ziele: Die Volkshochschule könnte einen Ortsführerkurs anbieten, um im An- schluss entsprechende Touren anbieten zu können zeitliche Umsetzung: Ab 2019 Projektträger: Volkshochschule, Initiierung und spätere Vermarktung durch Gemeinde

S e i t e | 114 (51) Maßnahme Freilichtbühnenüberdachung & Belebung der Kulturangebote Kurzbeschreibung / Ziele: Eine Überdachung der Freilichtbühne ermöglicht es das Kulturangebot auf der Freilichtbühne zu erweitern. Durch die Überdachung sind nicht nur Künstler und sensible Technik geschützt, sondern die Überdachung bietet auch eine Gewähr für die Durchführung der organisierten Veran- staltungen. Dies ist für Künstler und Kulturschaffende hinsichtlich einer Zusage über Teilnahme und Durchführung einer Veranstaltung wichtig. Durch die Überdachung können bspw. auch größere Musikveranstal- tungen durchgeführt werden. Ein Ausbau des Kulturangebotes ist aber Voraussetzung. Zunächst ist zu prüfen, ob entsprechende Bedarfe und Veranstaltungsformate über- haupt nach Burg geholt werden können und sollen. zeitliche Umsetzung: Ab 2019 Projektträger: Gemeinde / Zentrenmanagement Kosten: Ca. 130.000 EUR bei fester Verankerung / bzw. einfaches Traversensys- tem (Qualität von Konstruktion und Membran abhängig sowie festem oder flexiblem/saisonalem Auf- und Abbau) Förderung: a) Kulturförderungen, Sponsoring (Vereine, Kulturbetriebe zur Mitfinan- zierung bewegen. Diese wollen die Bühne ebenfalls nutzen. b) AktivRegion

(52) Maßnahme Homepage & digitaler Veranstaltungskalender Kurzbeschreibung / Ziele: Die Vermarktung der Gemeinde und seiner Angebote sind durch einen modernen Internetauftritt zu optimieren. Die neue Homepage sollte übersichtlich und attraktiv gestaltet sein. Gleichzeitig sind die Vernet- zungen zu einschlägigen Anbietern und die Aktualisierung u.a. eines Veranstaltungskalenders zu gewährleisten. Es besteht die Möglichkeit auch Bürgern, bspw. mittels einer Honorierung als Aufwandspauschale von der Gemeinde be- zahlt, die Erarbeitung übernehmen zu lassen. Dazu sind mit dem Zentrenmanagement, dem AK und Freiwilligen ein Bespre- chungstermin anzuberaumen. (Siehe Expertenrunde „Soziales & Tourismus“). Dabei sind Aufgabenverteilung, Qualität, Struktur, usw. festzulegen. Alternativ kann über den AK-Kreis ein Beteiligungsformat o.ä. gegründet werden. Homepage/digitaler Veranstaltungskalender bedürfen einer kontinuierlichen Betreuung. Des Weiteren sollten möglichst alle (repräsentativen) Ereignisse und Kultur- und Veranstaltungs- formate berücksichtigt werden. Eine Vernetzung zur Seite des Landkreises sicherstellen o Seite des Landkreises befindet sich in der Überarbei- tung. Die Überarbeitung soll voraussichtlich Ende 2018 beendet sein. zeitliche Umsetzung: Ab 2018

S e i t e | 115 Projektträger: Gemeinde als Initiator Kosten & Finanzierung: Eine Finanzierung wäre u.a. über eine sogenannte Händlerpauschale möglich. Eventuell auch auf freiwilliger Basis. Bspw. auch (freiwillige) pauschale Abgabe aller Händler und der Kom- mune, um mit diesen Mitteln Homepage zu aktivieren/Flyer zu erstellen für Veranstaltungen oder Veranstaltungen zu initiieren

(53) Maßnahme Jahrmarkt Kurzbeschreibung / Ziele: Die Wiederbelebung und Reaktivierung eines Jahrmarktes auf dem Holzmarkt / Marktplatz / ZOB wurde zudem mehrfach von Bürgern und ausdrücklich ge- wünscht Berücksichtigung von Qualität, Ausstattung, Ausstellern Befindet sich bereits in Erarbeitung

Projektträger: Gemeinde

Vorschläge von Bürgern und Experten In den Workshops und Beteiligungsformaten wurden Vorschläge von den Bürgern gemacht, bei denen es sich oftmals bereits um konkrete „Angebots- und Produktvorschläge“ handelt. Die Ein- führung solcher Angebote oder Produkte bedürfen zumeist einer tieferen Prüfung. Der Einsatz öffentlicher Mittel bzw. die spätere Einwerbung von Fördermitteln sowie eine mit den einzelnen Angeboten potenziell verbundene Aufstockung von Personal müssen natürlich ökonomisch dar- stellbar sein. Verfahrensschritte werden daher des Öfteren sein: Prüfung, ob Maßnahme weiterhin gewünscht ist. Dann: Grobes Gestaltungs-/Nutzungskonzept erstellen – mit Grobkosten, Nutzungsabsichten o- der Maßnahmenbeschreibungen, Skizzen, eventuell auch Darstellung von Einnahmen Bei Vorschlägen, die sich in Trägerschaft der Gemeinde befinden, ist ein entsprechendes Planungsbüro zu beauftragen. o Eventuell erforderliche Ausgleichsmaßnahmen sind zu berücksichtigen Die vorgenannten Konzepte werden der Gemeinde, dem Arbeitskreis, dem Zentrenma- nagement vorgelegt und die Umsetzung und ggf. Unterstützung geprüft. Aufstellung eines Finanzierungsplan, Fördermitteleinwerbung Bei einigen Vorschlägen wie dem Fahrradhotel oder Café am Aussichtsturm sind Projektträger zu ermitteln. Dies könnte Aufgabe des Arbeitskreises oder des Zentrenmanagement sein.

(54) Maßnahme Produktvorschläge Kurzbeschreibung / Ziele: Flexible Öffnungszeiten im Schwimmbad an heißen Tagen Frühshoppen Flohmärkte Weinfeste Bewerbung bei der NDR-Sommertour Neues Fahrradhotel (Investorensuche) Ansiedlung eines Cafés im Aussichtsturm (Investorensuche)

S e i t e | 116 (55) Maßnahme Mehr Angebote für Jugendliche Kurzbeschreibung / Ziele: Mehr Veranstaltungen Bessere Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten schaffen Eine Rodelbahn neben dem Schwimmbad („Endlosrutsche“) er- richten

(56) Maßnahme Mehr Angebote im Burger Wald Kurzbeschreibung / Ziele: Belebung und Aktivierung steigern, bspw. durch

Einführung eines Kletterberges/-waldes (Investorensuche) Einrichtung eines Höhenpfades Einrichtung eines Trimm-Dich-Pfades

(57) Maßnahme Mehr Angebote im Baumgarten Kurzbeschreibung / Ziele: Belebung und Aktivierung steigern, bspw. durch

Pflege Outdoor-Fitness-Geräte (Trimm-Dich-Pfad) Öffentlicher Picknick-/Grill-Platz Liegestühle Mini-Golf (Investorensuche) Trinkbrunnen

B-Priorität

(58) Maßnahme Bökelburghalle Kurzbeschreibung / Ziele: I.V.m der Maßnahme 51 „Freilichtbühne“ bietet auch die Bökelnburghal- le noch Potenzial für Veranstaltungen und sozialen wie auch kulturellen Events. Eine Belebung und bessere Ausnutzung soll durch neue, regel- mäßige Veranstaltungsformate erreicht werden. u.a. ist die Halle auch für Kunstausstellungen zu optimieren. Eine stärkere Belebung wird in Zusammenarbeit mit dem Zen- trenmanagement erfolgen müssen. Neue Veranstaltungsforma- te sind zu entwickeln und einzurichten. Die Entwicklung steht auch in Verbindung zur Belebung der Kultur- und Tourismusan- gebote von Burg insgesamt.

(59) Maßnahme Jugend- und Kulturzentrum Kurzbeschreibung / Ziele: Einrichtung eines Jugend- und Kulturzentrums der Bahnhof könnte als Treffpunkt und Werkstatt für Jugendli- che, aber auch andere Zielgruppen, ausgebaut werden. (Stich- wort Demokratiebahnhof)

S e i t e | 117 Weitere Vorschläge von Bürgern

(60) Maßnahme Kunst- und Kulturhaus für Musik, Theater, Malen, Tanzen Kurzbeschreibung / Ziele:

(61) Maßnahme Ferienprogramm für Kinder & Jugendliche Kurzbeschreibung / Ziele: OGT/Hort in Schule auch in Ferien; für Einheimische und Kinder Es gab bereits ein Ferienprogramm, welches aber wieder einge- stellt wurde.

(62) Maßnahme Mehrfachnutzung vorhandener öffentlicher Einrichtungen und Gebäude Kurzbeschreibung / Ziele: Bessere Auslastung vorhandener Einrichtung, auch durch Nutz- barmachung machen (Ferien-/Hortprogramm/Treffs/…) Herbeiführung von Synergien

(63) Maßnahme Museumsmobil Kurzbeschreibung / Ziele: mobile Kulturangebote, ähnlich wie beim Bücherbus

Maßnahme Trinkbrunnen Kurzbeschreibung / Ziele: Errichtung an verschiedenen Standorten

C-Priorität

Kahnfahren (bereits wieder aktiviert)

S e i t e | 118 4.6 Maßnahmenempfehlungen Kommunikation und Entwicklungsgestaltung

Es ist erforderlich, um sich den kommenden Tragfähigkeitsproblemen der Infrastruktur und Ver- sorgungssituation stellen zu können, viele Aufgaben der öffentlichen Dienstleistung und des Ge- meinbedarfes mit Hilfe von interkommunalen und interdisziplinären Kooperationen oder durch das Zusammenlegen von Aufgaben und Standorten zu erfüllen. Darüber hinaus sind in einem hohen Maße auch nicht investive Maßnahmen zum Gelingen einer nachhaltigen Entwicklung erforderlich. Das be- deutet u.a., dass die Beteiligung und Aktivierung von Bürgern und Politik zunehmend und von besonderer Bedeutung ist. Über eine aktive Politik und Bürgerschaft können Investitionen, Einzel- handelsansiedlungen oder Vorhaben angestoßen werden, die ohne solch eine Abstimmungs- und Gesprächskultur nicht möglich wären. Durch das aktive Einbringen und einen gemeinsamen Willen können eben auch Potenziale im Bereich der Leerstandsentwicklung und Belebung der Ortsmitte noch entdeckt und aktiviert werden. Neben dem Zentrenmanagement ist eine aktive Beteiligungskultur zu nutzen, um die Umsetzung und die Fortschreibung des Konzeptes voranzubringen bzw. die gesteckten Entwicklungsziele (Kap. 3) zu erreichen. Mit einer aktiven Beteiligungskultur bietet die Gemeinde mehr Transparenz für ihre Vorhaben und neue Ideen können fortlaufend ermittelt sowie umgesetzte Maßnahmen weiterentwickelt und evaluiert werden.

(64) Maßnahme Vereine- und Bürgeraktivierung Kurzbeschreibung / Ziele: Motivieren, Vernetzen, Zusammensetzen. Motivieren Sie Ihre Bürger, Einzelhändler und Kulturschaffenden – Sie alle verbindet ein Ziel: Ihre

Ortschaft langfristig lebenswert zu gestalten.

Wenn Sie Bürger aktivieren wollen, müssen diese bei den Kon- zeptionierungen an den Tisch geholt werden. Wer ist investiti- onswillig? Endogene Potenziale wecken! Schaffen Sie Planungs- sicherheit. Bieten Sie Investitionsanreize. Ziel ist es, diese Akteure einzubinden, ihr Bewusstsein für die Auswirkungen der eigenen Aktivitäten zu schärfen und ihr En- gagement für den Ortskern langfristig zu fördern. zeitliche Umsetzung: Begleitend und fortlaufend

Projektträger: Gemeinde Burg, Zentrenmanagement

(65) Maßnahme Planungswerkstätten Kurzbeschreibung / Ziele: Richten Sie Planungswerkstätten für die Planungen am ZOB, Marktplatz, Wegekonzept oder auch Entwicklung beim Pferdemarkt ein.

Gestaltungsworkshop mit Anwohnern, Mietern, Eigentümern,

Arbeitskreis, … zeitliche Umsetzung: Begleitend und fortlaufend

Projektträger: Gemeinde Burg, Zentrenmanagement

S e i t e | 119 (66) Maßnahme Beteiligungsstrukturen Kurzbeschreibung / Ziele: Richten Sie Beteiligungsstrukturen ein. Erhalten Sie den Arbeitskreis auf- recht oder führen Sie einen Beirat ein.

Eventuell wird der AK oder der Beirat mit einem kleinen Fonds

ausgestattet um gering investive Maßnahmen zu finanzieren. Eventuell sind Entwicklungsziele, Handlungsoptionen, Ressour- cen festzulegen. Holen Sie sich für einzelne Maßnahmen Beratungsunterstüt- zung von außen. Laden Sie Fachleute ein. Legen Sie Spielregeln fest und stellen Sie Verbindlichkeit her. zeitliche Umsetzung: Begleitend und fortlaufend

Projektträger: Gemeinde Burg, Zentrenmanagement

(67) Maßnahme PACT - Partnerschaften zur Attraktivierung von City-, Dienstleistungs- und Tourismusbereichen Kurzbeschreibung / Ziele: Die (öffentlich-private) Standortgemeinschaft – in Schleswig-Holstein PACT genannt – ist ein Zusammenschluss von Grundstückseigentü-

mern, Einzelhändlern, Dienstleistern in Kooperation mit der Kommune Standortbezogene Maßnahmen in privater Initiative und Ver- antwortung (Für ein räumlich abgegrenztes Gebiet könnte sich eine Standortgemeinschaft z.B. als Verein gründen. Darin können sich die Eigentümer und Eigentümerinnen bzw. Erbbauberech- tigten der in diesem Gebiet gelegenen Grundstücke sowie die dort ansässigen Gewerbetreibenden oder die freiberuflich Täti- gen und weitere interessierte Personen zusammenschließen. Die Gemeinschaft erstellt ein Maßnahmenkonzept, mit dem der jeweilige Standort gestärkt und entwickelt werden soll.) Rücksprache mit der IHK Kiel/Flensburg halten Durchführung einer Auftaktveranstaltung – Entwicklungsziele fortschreiben und für die Belebung von Einzelhandel, Gewerbe und Kultur genauer definieren. Anschließend Einrichtung eines runden Tisches oder einer Standortgemeinschaft. Die Gemeinde Burg beteiligt sich initiativ mit ca. 1-5 TEUR zur Erstellung dieser Beteiligungsstruktur zeitliche Umsetzung: Begleitend und fortlaufend

Projektträger: Gemeinde Burg, Zentrenmanagement

(68) Maßnahme Erfolge kommunizieren Kurzbeschreibung / Ziele: Das heißt nicht, dass dies bisher nicht erfolgte, aber die genutzten In- formationskanäle scheinen oft nicht ausreichend zu sein. Wie in den

Beteiligungsrunden hervorging, sind erfolgreiche Initiativen (Kahnfahr-

S e i t e | 120 ten, B-Planausweisungen, Ehrungen des Ehrenamts oder der Bürgerbus) regelmäßig hinterfragt worden. Mehr Transparenz u.a. über eine modernisierte und lfd. aktuali- sierte Homepage erforderlich. Optimierung in Zusammenarbeit von Arbeitskreis und Zen- trenmanagement zeitliche Umsetzung: Begleitend und fortlaufend

Projektträger: Gemeinde Burg, Zentrenmanagement

(69) Maßnahme Interkommunale Kooperation Kurzbeschreibung / Ziele: Herbeiführung freiwilliger interkommunaler oder Kooperationsverein- barungen hinsichtlich städtebaulicher, flächenbezogener,- und ver-

kehrsbezogener, wirtschaftlicher sowie sozialer und kultureller Entwick- lungen Die Zusammenarbeit mit dem Amt, dem Kreis und weiteren Gemeinden des Kreises muss ausgebaut werden, um eine starke Region präsentie- ren zu können. Beispielgebend ist hier die Kooperation von 115 Ge- meinden zum Breitbandausbau. Kooperationsmöglichkeiten: Amtsentwicklungskonzept (bereits aktiv) o Bei der Erstellung des Konzeptes auf gemeinsame Ent- wicklungen im Handel verweisen. D.h. durch den Struk- turwandel (Kaufkraft, Online-Handel, Bevölkerungsent- wicklung, usw.) sollte der stationäre Handel vor Ort ge- stärkt werden. Dazu sind gemeinsame Maßnahmen in- nerhalb einer Region sinnstiftend. Bspw. Händler und kommunale Vertreter innerhalb eines Amtsgebietes entwickeln gemeinsame Maßnahmen hinsichtlich Onli- ne-Handel, Homepages, Vermarktung, Logos, etc. Even- tuell werden diese gemeinsame Maßnahmen durch den Landkreis und, oder Kommunen finanziell mitgetragen. Energie- und Klimaschutzkonzepte Ausweisung von Wohnungsbaugebieten im Außenbereich Ausweisung von Gewerbeflächen Bei Ärzteansiedlungen oder Verkehrsplanungen Eine gemeinsame Strategie soll Arbeitssynergien Konkurrenzsituation insbesondere im Amt abmildern – Kauf- kraft, Bewohner, Flächenentwicklung D.h. die Auswirkungen auf die Nachbarkommunen begreifen und kommunizieren, auf Augenhöhe mit den Nachbarn die Entwicklungen und Probleme besprechen Weiche Standortfaktoren zeitliche Umsetzung: Begleitende und fortlaufend

S e i t e | 121 Projektträger: Gemeinde Burg

(70) Maßnahme Ehrenamtliches Engagement würdigen Kurzbeschreibung / Ziele: Bisherige Maßnahmen durch die Gemeinde wurden zu wenig beachtet. Es wird empfohlen einen neuen Anlauf zu starten und bspw. Ehrungen

u.a. zu gesonderten Anlässen vornehmen. Ehrungen Ehrenamtsbörse Ein bis zwei Sitzungsrunden AK / Politik mit Ehrenamt im Jahr Danksagungen der Gemeinde an das Ehrenamt auch in der Presse publizieren Tag des Ehrenamts, der Vereine, usw. Ehrenamtsstammtisch (vgl. Amt Wesselburen) zeitliche Umsetzung: Begleitend und fortlaufend

Projektträger: Gemeinde Burg

(71) Maßnahme Jugendliche einbinden Kurzbeschreibung / Ziele: Jugendliche nehmen ihre Ortschaft anders wahr. Sie stellen auch ergän- zende Ansprüche. Darüber hinaus sind sie kreativ.

Holen Sie die Jugendliche in Ihrer Lebenswelt ab. Führen Sie schulische Veranstaltungen und Projekte durch, wo Jugendliche ihre eigenen Per- spektiven und Wünsche an die gemeindliche Entwicklung kommunizie- ren können. Binden Sie diese bei Planungs- und Entwicklungsprozessen ein. Lassen Sie Jugendliche aktiv mitgestalten. Sie stärken dadurch auch die Identifikation mit Ihrer Gemeinde Stadtverschönerungen, Gestaltung Schule, Plätze, Flächen mit Graffiti etc. Zugang zu Sportanlagen Treffpunkte im Stadtraum Veranstaltungen zeitliche Umsetzung: Begleitend und fortlaufend

Projektträger: Gemeinde Burg, Zentrenmanagement

S e i t e | 122 B-Priorität

(72) Maßnahme Fortschreibung Ortskernentwicklungskonzept Kurzbeschreibung / Ziele: Es wird empfohlen das Konzept mittel- bis langfristig fortzuschreiben. Neben der Beschlussfassung womit insbesondere der Wille der Ge- meinde zu den Entwicklungszielen und Schlüsselprojekten bekundet wird, bietet eine Fortschreibung die Möglichkeit die gesteckten Ziele zu evaluieren und das Maßnahmenkonzept an die neuen und sich ändern- den Rahmenbedingungen und Herausforderungen anzupassen. Das Konzept stellt kein Dogma dar, es lebt von der aktiven Beteiligung und Umsetzung. Die vorgeschlagenen Maßnahmen werden insbeson- dere bei einer konsequenten Umsetzung sich an den Realitäten messen und anzupassen sein.

(73) Maßnahme Controlling und Monitoring Kurzbeschreibung / Ziele: Die Einrichtung und Fortschreibung eines Monitorings zu den demo- graphischen Daten oder der Leerstandsentwicklung ermöglicht die laufende Evaluierung der Ortskernentwicklung. Aktuelle Trends in maß- geblichen Kriterien werden auf diese Weise für die Gemeinde transpa- rent und schnell und regelmäßig verfügbar. Dies ermöglicht der Ge- meinde Probleme zügig zu erkennen und entsprechende Handlungser- fordernisse (u.a. auch Fortschreibung der Entwicklungsziele) einzulei- ten. Kriterien sind u.a. Demographie, Soziodemographie Kaufkraft Branchenmix im Ortskern Städtebauliche Missstände / Sanierungsbedarfe von Gebäuden und Straßen Leerstand Auslastungen/Benutzung der öffentlichen Einrichtungen Es ist hilfreich für Lesbarkeit und Kommunikation die entsprechenden Kriterien in Plänen und Karten einzutragen und diese jeweils mit fortzu- schreiben.

S e i t e | 123 4.7 Maßnahmenempfehlungen Wirtschaft, Bildung, Soziales, ärztliche Versorgung

B-Priorität Wirtschaft & Bildung

(74) Maßnahmen In Wirtschaft und Bildung Kurzbeschreibung / Ziele: Unterstützung und Stärkung innovativer Gründungsmodelle und Angebotsentwicklungen im Bereich der Dienstleistungs- und Wissensökonomie Gesundheit, Pflege, Natur, Textil- oder traditionelle Handwerks- kunst können die örtlichen Entwicklungspfade unterstützen. Unterstützung und Wertschätzung des Ehrenamtes Innovative Gründungsmodelle, Start-Ups, 3D-Druckerei – Räu- me anbieten, Strukturen für moderne Arbeitsplätze schaffen und anbieten, Gesundheit, Pflege, Natur, Textil- oder traditionelle Handwerks- kunst können die örtlichen Entwicklungspfade unterstützen. Bildungsübergänge prüfen und kommunale Bildungskonzepte entwickeln, um so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken

Schulen und Kinderbetreuung Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels wird es zunehmend erforderlich sein, gerade auch auf die jungen Familien einzugehen. Die Gemeinde Burg verfügt wie dargestellt über gute Angebote, doch können diese noch optimiert werden, um eine langfristige Wohnungsnachfrage von jungen Familien in der Gemeinde zu schaffen. Darüber hinaus sollten Gemeinde und Amt lang- fristig für ein ausreichendes, bzw. flexibles Kita-Platz/Tagesmütter Angebot sorgen. Es ist zu bedenken, dass sehr genaue Bedarfsermittlungen und Prognosen für die Gemeinde Burg kaum möglich sind. Durch den Neubau des Petri-Kindergartens ist ein moderner Standort geschaf- fen worden, der einen Großteil der notwendigen Betreuungsplätze abdeckt. Nunmehr ist auch zu prüfen, inwiefern eine flexible Anpassung von Betreuungsplätzen in Zukunft möglich ist, um auf eine Steigerung oder auch denkbare Reduzierung der Nachfrage reagieren zu können. Schwierig ist, dass potenzielle Angebotserweiterungen mit Investitionen und personellen Aufsto- ckungen verbunden sind, welche die Gemeinde Burg nur bedingt leisten kann. Da die Gemeinde mit dem Bau einer neuen und sehr modernen Kita am zentral gelegenen ZOB die Versorgung kürz- lich aufgewertet hat, muss die Gemeinde abwägen, in welchem Umfang ein Ausbau vorgenom- men werden kann bzw. gewünscht ist. Die Folgeeffekte einer stetigen Unterversorgung sind aber langfristig gesehen irreversibel. Die nachstehenden Maßnahmenempfehlungen sind eher von nachrangiger Priorität:

(75) Maßnahmen In Schulen und Kinderbetreuung Kurzbeschreibung / Ziele: Einrichtung eines kommunalen Monitorings, um die Auslastung und Anfrage bei den Kita- und Tagesmütterplätzen zu prüfen und um kurzfristig auf die Nachfrageentwicklungen flexibler re- agieren zu können. o Flexible Anpassungsmöglichkeiten eruieren. D.h. wie kann auf Nachfrageanstiege, die voraussichtlich kein langfristigen Trend darstellen reagiert werden. Bei Erforderlichkeit der Anpassung von ausreichenden Angebo-

S e i t e | 124 ten sind ggf. Alternativen bei der Bebauung oder Übergangslö- sungen zu prüfen. o Diesbezüglich wäre bspw. ein Erweiterungsbau des Pet- ri-Kindergartens oder die Errichtung einer neuen Kita im Neubaugebiet zu prüfen bzw. denkbar. Mit letzterem wäre auch dem Ziel des Kreises Dithmarschen Rech- nungen getragen werden, Kitas innerhalb von 5-10 Min. zu erreichen. Flexibilisierung der Öffnungszeiten der Kita/Hort, um Familie und Beruf entsprechend miteinander vereinbaren zu können. Zur Erweiterung des bestehenden Angebots würde es sich au- ßerdem anbieten, ein Familienzentrum einzurichten, das auch Angebote und Aktionen am Wochenende schafft. Für die Ein- richtung eines solchen Zentrums bietet sich beispielweise der Petri-Kindergarten oder die Bökelburghalle an. Personalausbau Ergänzung von Betreuungsangeboten für Kinder

Medizin & Gesundheit

(76) Maßnahmen In Medizin und Gesundheit Kurzbeschreibung / Ziele: Ausbau von Pflege- und Betreuungsangebote Förderung interkommunaler Zusammenarbeit in Hinblick auf die Sicherung von sozialen Infrastruktureinrichtungen

S e i t e | 125 5 Förderkulisse

Nicht nur Gemeinden, sondern auch den Fördermittelstellen stehen nur begrenzte Finanzbudgets zur Verfügung. Eine Sortierung der Maßnahmen im Konzept nach Prioritäten und die damit ver- bundene abschnittsweise Umsetzung erfolgt somit auch vor dem Hintergrund, dass jährlich nur eine begrenzte Anzahl an gewünschten Maßnahmen mit kommunalen Mitteln finanzierbar ist und auch nur gefördert werden kann. Einige Maßnahmen werden von Förderstellen, u.a. aufgrund von dort erstellten Ranglisten, nicht immer berücksichtigt werden können. Es ist dann im Einzelfall zu prüfen, ob bei den Förderstellen erneut und wiederholt um die Maßnahme geworben werden kann und Mittel beantragt werden sollten. Insbesondere natürlich dann, wenn diese Vorhaben nur mit Förderzuschüssen zu finanzie- ren sind. Im Maßnahmenkonzept wurden bereits erste Finanzierungsquellen und Fördertöpfe für die einzel- nen Maßnahmen insbesondere der Priorität A aufgezeigt. In diesem Kapitel nunmehr eine (be- schränkte) Förderkulisse darzulegen, die bei der Umsetzung des Konzeptes insgesamt und bei der weiteren Entwicklung der Gemeinde herangezogen werden kann. Die hier aufgezeigte Kulisse er- setzt aber nicht die Suche nach alternativen Finanzierungsquellen (insbesondere Stiftungen und Sponsoring). Ferner werden Förderrichtlinien regelmäßig fortgeschrieben, so dass die hier aufge- zeigte Kulisse nur für einen begrenzten Zeitraum aktuell und umfangreich anwendbar ist. Bsp.: EU- Fördermittelperiode 2014-2020. Es wird auf die Möglichkeit von Förderfibeln oder -wegweisern des Bundes oder des Landes als Informationsquelle verwiesen. Auch bieten private Unternehmen Förderberatungen an. Förderberatungen könnte die Gemeinde Burg auch von der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) erhalten, bspw. ist nach einer Konkretisierung der Entwicklungsabsichten am Marktplatz oder am Pferdemarkt die IB.SH zu konsultieren und über geeignete, verfügbare und eventuelle maßgeschneiderte Förderinstrumente zu beraten: IB.SH Kommunal- und Infrastrukturfinanzierungen IB.SH, Gartenstraße 9, 24103 Kiel

Städtebauförderung Aufgrund der im Vergleich zu anderen Kommunen von S-H bestehenden weniger großen städte- baulichen, funktionalen und strukturellen Missstände in Burg war bisher trotz mehrfacher Antrags- stellung leider kein Erfolg für eine Programmaufnahme beschieden. Die Städtebauförderung stellt zwar ein komplexes Förder- und Rechtsinstrument für die Stadt- und Ortsentwicklung dar, bietet aber bei einer Programmaufnahme über einen mindestens mittelfristigen Zeitraum (bspw. von 8- 10 Jahren) umfassende und regelmäßige Förderungen bereit; vordergründig für Sanierung des öffentlichen Raumes und des Gebäudebestandes, aber auch im Bereich nicht investiver Maßnah- men wie der Öffentlichkeitsarbeit. Der Gemeinde Burg wird empfohlen weitere Versuche zu starten, insbesondere dann, wenn bei gleichbleibenden, zwingenden Entwicklungshemmnissen umfangreiche Finanzierungsbedarfe bei gleichzeitig drohenden Funktionsverlusten des Ortskerns eintreten.

Weitere Richtlinien:

S e i t e | 126 Förderkulisse zum Ortskernentwicklungskonzept Burg, Stand 05/2018

Schulen Förderprogramm Fördergegenstand / Anmerkungen Zuschuss / Kredit / Laufzeit Antragssteller relevante Maßnahmen „Go for Klo“ Sanierung von Schulsanitäranlagen Zuschussförderung Schulträger Daseinsvorsorge Richtlinie liegt noch nicht vor. bis zu 90% KITA Förderung Mit knapp 110 Millionen Euro zusätzlich in 2018 und 2019 unterstützt das Land die Kreise und Voraussetzung ist die Aufnahme in den Bedarfsplan des KreGemeinde Daseinsvorsorge, Kita-Betreuung kreisfreien Städte bei den Betriebskosten. Förderung zur Steigerung von Qualität. Weitere Mittel werden bereitgestellt zur Entlastung der Eltern.

Städtebau & Wohnen Förderprogramm Fördergegenstand / Anmerkungen Zuschuss Antragssteller relevante Maßnahmen Soziale Wohnraumförderung - Gutachten, Konzepte und vorbereitende Untersuchungen: Zuschussförderung, Entwicklungen am Pferdemarkt und Marktplatz Förderung von Konzepten, Pilot- und Modellprojekten im - Gefördert werden können Gutachten, Konzepte und vorbereitende Untersuchun-gen, die im Kosten des Gutachtens, mind. 15.000 EUR Rahmen der sozialen Wohnraumförderung des Landes S- Zusammenhang mit dem Bereich Wohnen bzw. der sozialen Wohn-raumförderung stehen, wenn sie H modellhafte und außerordentliche Analysen zum Inhalt haben und die spätere Übertragbarkeit der Ergebnisse und Methodiken gewährleisten. Förderfähig sind innerhalb der Gutachtenerstellung auch eine Moderationstätigkeit und die Erstellung einer Dokumentation bzw. eines Kataloges. Soziale Wohnraumförderung - Zuschussprogramm für - Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz Zuschussförderung Bestandsentwicklung (Beratung durch Gemeinde / private Vermieter und Selbstnutzer, IB.SH - Maßnahmen zur Reduktion von Barrieren - Energieeffizienz (ca. 20%) Zentrenmanagement) - Barrierefreiheit (ca.2.000 EUR, wenn Kosten mind. 12.000 EUR betragen) Soziale Wohnraumförderung - Forderungskauf und - Ankauf künftiger Kapitalforderungen aus Grundstücksverkäufen nach Baulanderschließung als Darlehensförderungen Gemeinde, Baugemeinschaften, soziale Wohngruppen Pferdemarkt, Marktplatz private Wohnungsgenossenschaften, IB.SH Vorfinanzierung Zuschussförderungen, u.a.: - Schaffung, Modernisierung und Erwerb von Genossenschaftswohnungen durch Darlehen - Neubau 250 EUR je geförderter Wohnfläche - Sanierung bis zu 150 EUR/qm (Beratungen bei der IB.SH in Anspruch nehmen!) Altersgerecht Umbauen, KfW 455 - Maßnahmen zum Einbruchschutz Zuschussförderung Privatpersonen Bestandsentwicklung (Beratung durch Gemeinde / - Maßnahmen zur Barrierereduzierung ca. 10% Zentrenmanagement) - Einführung Standard "altersgerechtes" Haus Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für - die Freilegung von Grundstücken im Rahmen der städtebaulichen Entwicklung von Brachflächen, Zuschussförderung Gemeinde Burg Marktplatz, Pferdemarkt Projekte zur Verbesserung der Nutzungsmöglichkeiten - die für die öffentliche Erschließung von Brachflächen notwendigen Erschließungsanlagen, bis zu 50% von Flächen mit Gestaltungs- und Nutzungsdefiziten im - die Herstellung und Aufwertung baulicher Anlagen zur Verbesserung der öffentlichen Zugänglichkeit Rahmen einer nachhaltigen Stadtentwicklung und Nutzung von Flächen an Gewässern, (Nachhaltige Stadtentwicklung – Stadt im Wandel) - die erstmalige Herstellung und die Aufwertung bestehender öffentlicher Grünanlagen sowie die Vernetzung städtischer Grünräume, - die denkmalgerechte Erneuerung von Straßen, Wegen und Plätzen innerhalb von historischen Ensembles, - Maßnahmen zur Verringerung der Luftverschmutzung, - der für eine öffentliche Nachnutzung erforderliche Umbau von leerstehenden, in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Gebäude

Verkehr, Infrastruktur Förderprogramm Fördergegenstand / Anmerkungen Zuschuss / Kredit / Laufzeit Antragssteller relevante Maßnahmen Förderrichtlinie Elektromobilität des BMVI Elektrofahrzeuge und Ladeinfrastruktur, Elektromobilitätskonzepte Projektabhängig / Kriterien abhängig Gemeinde Burg elektrische Fahrzeugflotte, diverse Ladestationen, Taxigewerbe

Richtlinie über Zuwendungen aus Finanzhilfen für den Bau / Ausbau verkehrswichtiger, innerörtlicher Straßen Zuschussförderung, Gemeinde Burg, Kreis Straßensanierungen, eventuell Meldorder Straße kommunalen Straßenbau in Schleswig-Holstein (nach Bau /Ausbau von besonderen Fahrspuren für Omnibusse Höhe wird nach Prüfung der Rahmenbedingungen Oberflächengestaltung Bahnhofsstraße Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz - Schleswig- Bau / Ausbau verkehrswichtiger Zubringerstraßen festgelegt (Ortseingangsmaterial) Holstein - GVFG-SH und Finanzausgleichsgesetz (FAG)) Bau / Ausbau verkehrswichtiger zwischenörtlicher Straßen Regelfall zunächst 60%, Höchstförderungen bei 75% und Bau / Ausbau von Kreuzungen (Anteil des kommunalen Straßenbaulastträger kann gefördert werden) 85% Deckenbaumaßnahmen auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen (Erneuerung Fahrbahndecke, Oberflächenbehandlung)

Kommunaler Investitionsfonds des Landes Schleswig- kommunaler Infrastrukturinvestitionen Darlehensförderung, Zuweisungen aber auch möglich Gemeinde Burg Infrastrukturmaßnahmen, Straßensanierung, Holstein (genauer prüfen und Beratung bei IB.SH erforderlich) bis zu 75% der Gesamtkosten, 0,5% für die gesamte Darlehenslaufzeit Räumliche Strukturmaßnahmen der Rentenbank (Nr.204) Ausbau der kommunalen Infrastruktur in ländlich geprägten Räumen, u.a. Bildungseinrichtungen, Darlehensförderung,s zu 100% der förderfähigen Kosten max. 10 Mio. €, nach RGZS – Einstufung Straßen, Breitbandversorgung, usw. max. 10 Mio. €, nach RGZS – Einstufung für max. 10 Jahre wird über die gewählte Hausbank abgewickelt

Modernisierung ländlicher Wege im Rahmen des LPLR Ausbau ländlicher Wege einschl. Brücken, ausschließlich ländliche Kernwege,außerhalb Zuschussförderung, Gemeinden/Gemeindeverbände (bis 2020) geschlossener Ortslage, kleine Infrastrukturen mit bis zu 1 Mio. EUR 53% der förderungsfähigen Bruttokosten Antragsstellung noch bis 01.11.2018 IKU-Barrierearme Stadt, KfW 234 Darlehensförderung gemeinnützige Organisationsformen, Kirchen, öffentlicher Raum und öffentliche/gemeinnützige bis zu 100%, bis zu 50 Mio. EUR pro Vorhaben Kommunen, PPP-Modelle oder Unternehmen mit Einrichtungen mindestens 50-prozentigem kommunalen Gesellschafterhintergrund

S e i t e | 127 Tourismus/ Umwelt/ Natur/ Denkmäler Förderprogramm Fördergegenstand / Anmerkungen Zuschuss / Kredit / Laufzeit Antragssteller relevante Maßnahmen Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen zur nicht einnahmeschaffende Einrichtung: u.a. Promenaden, Kurparks, Badestellen, unentgeltl. Zuschussförderungen, vornehmlich in touristischen Schwerpunktgebieten nach Förderung investiver touristischer Projekte sowie Serviceeinrichtungen 100.000 EUR Mindestkosten dem LEP S-H investiver Maßnahmen zur Inwertsetzung des Natur- und einnahmeschaffende Einrichtungen: Kultur- und Freizeiteinrichtungen, Einrichtungen mit touristischer ca. 50% Kulturerbes bei der Investitionsbank S-H Bedeutung, Verbesserung umweltschonende Zugänglichkeit des Natur- und Kulturerbes, Maßnahmen zur Wegeführung und Besucherlenkung, Kulturstätten Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen zur regionale Tourismuskonzepte Zuschussförderungen, Hüttendorf beim Waldmuseum Förderung nicht-investiver touristischer Projekte sowie Planungs- und Beratungsleistungen, Machbarkeitsstudien für Machbarkeitsstudien bis zu 50% nicht-investiver Maßnahmen zur Inwertsetzung des Natur- Maßnahmen von Konzepten und touristischen Angeboten Träger haben sich mit 10% zu beteiligen und Kulturerbes bei der IB S-H Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekten in Beratung und Klimaschutzkonzepten Zuschussförderungen Kommunen, Träger, Schulen Radabstellanlagen bei Kitas, Schulen, Kinder- und sozialen, kulturellen und öffentlichen Einrichtungen im Klimaschutzmanagement und Energiesparmodelle Höhe / Quote je nach Fördertatbestand Jugendhilfe Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative, (Bund / Klimaschutzmaßnahmen - LED Außen- und Straßenbeleuchtung, Innenbeleuchtung, raumlufttechnische (unterschiedlichste Quoten, u.a. bis zu 25% oder LED-Beleuchtungen BMUB) Anlagen, mindestens 50%) Energiesparmodelle an Schulen nachhaltige Mobilität: Mobilitätsstationen, Radverkehrsinfrastruktur, Radabstellanlagen,... raumlufttechnische Geräte in öffentlichen Einrichtungen Investitionen in Kitas, Schulen, Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen sowie Sportstätten

Richtlinie zur Förderung der integrierten ländlichen - bauliche Investitionen insbesondere zur Sicherubng von Bildung und Nahversorgung Zuschussförderung Gemeinden, Gemeindeverbände, Herstellung der von Produkten und Angeboten im Bereich Entwicklung in Schleswig-Holstein - kleine touristische Infrastrukturvorhaben, insbesondere in bildungsorientierte Einrichtungen zum für Kommunen zumeist mindestens 50% Förderung (zu zur Ortskernentwicklung auch juristische Personen des Kultur, Natur und Tourismus Natur- und Umwelterlebnis, z.B. in einem Nationalpark, Biosphärenreservat oder Naturpark, NATURA beachten Bagatellgrenzen / Mindestkosten) privaten Rechts 2000-Gebiet; - natur- und raumbezogene Infrastrukturen mit touristischen Bezug, insbesondere die Anlage, Beschilderung und Begleitinfrastruktur von Wanderwegen, Kanu- und Reittouren - Museen, Gedenkstätten, Plätze, die für die kulturelle Identität der Dörfer prägend sind - Kosten für Studien zum Erhalt des Kulturerbes - Dorferneuerung und -entwicklung - Maßnahmen zur Stärkung der Ortskernentwicklung

Klimaschutz Förderprogramm Fördergegenstand / Anmerkungen Zuschuss / Kredit / Laufzeit Antragssteller relevante Maßnahmen Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) fördert Projekte, die - Maßnahmen zur Bildung, Information und Aufklärung im Klimaschutz, die einen Dialog mit Bürgern Angebote zur Realisierung klimaschonender in der Nachbarschaft beinhalten, Alltagshandlungen auf Nachbarschaftsebene bieten. - Maßnahmen, die Bürger unterstützen, ihren Alltag klimaschonend und ressourceneffizient zu gestalten und zum konkreten Handeln aktivieren, - Einrichtung und Betrieb von Begegnungsstätten/-flächen sowie deren Weiterentwicklung mit klimaschutzbezogenen Aktivitäten auf Nachbarschaftsebene sowie innovative Ideen.

Ziel ist es, die Durchführung von Klimaschutzprojekten auf Nachbarschaftsebene zu unterstützen und einen wesentlichen Beitrag zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen zu leisten. Förderaufruf für Nachbarschaftsprojekte im Klimaschutz - Maßnahmen zur Bildung, Information und Aufklärung im Klimaschutz Kommunen, Vereine, Genossenschaften, im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) - Maßnahmen, die BürgerInnen unterstützen, die ihren Alltag klimaschonend gestalten Relegionsgemeinschaften des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau - Einrichtung von Begegnungsstätten u.ä. für entsprechende Aktivitäten und Reaktorsicherheit („Kurze Wege für den Klimaschutz”) Förderrichtlinie Energetische Stadtsanierung, KfW 432 Energetische Stadtsanierung + Ko-Förderung kleiner Gemeinden 2018 bis 2020 in SH Kommunen - Das Land Schleswig-Holstein unterstützt ergänzend zum KfW-Programm Energetische Stadtsanierung – Zuschüsse für integrierte Quartierskonzepte und Sanierungsmanager bestimmte kleinere Kommunen durch eine Ko-Förderung. - Gefördert werden kommunale Gebietskörperschaften und deren rechtlich unselbständige Eigenbetriebe. Förderfähig sind Kosten für integrierte Quartierskonzepte sowie Kosten für das Sanierungsmanagement. Ziel ist eine Minderung des CO2 - Ausstoßes im Quartier Kurze Wege für den Klimaschutz Nachbarschaftsprojekte im Klimaschutz Antragstellung Mai bis 29.06.2018 Kommunen, eingetragene Vereine, Genossenschaften und z.B. Hinterhöfe im Vereinsbesitz ( z.B. Hecken statt Zäune) Religionsgemeinschaften mit Körperschaftsstatus. Sanierung bzw. Erneuerung bestehender Kälte- und Mit der Kälte-Klima-Richtlinie werden die Neuerrichtung, die Vollsanierung und die Teilsanierung von Die Förderung ist auf 150.000 Euro pro Maßnahme sowie Organisationen, Kommunen, kommunale Klimaanlagen energieeffizienten Kälte- und Klimaanlagen gefördert. Die Förderung erfolgt auf Zuschussbasis mit auf maximal 50 % der förderfähigen Ausgaben begrenzt/ Gebietskörperschaften, Zweckverbände und Festbeträgen. Bis 31. Dez. 2019 Eigenbetriebe, Schulen, Krankenhäuser sowie kirchliche Einrichtungen

Sonstiges Förderprogramm Fördergegenstand / Anmerkungen Zuschuss / Kredit / Laufzeit Antragssteller relevante Maßnahmen Richtlinie des Landes Schleswig-Holstein für die Ein Ziel ist die Ausstattung der Gewerbegebiete mit Breitbandanschlüssen voranzutreiben. (bis 2020) Gemeinde, kann Privaten übertragen werden Breitbandversorgung in Gewerbegebieten Gewährung von Zuwendungen zur Förderung der wirtschaftsnahen Infrastruktur - Richtlinie zur Förderung des Breitbandanschlusses von Gewerbegebieten Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen für das Flächenrecycling und Altlastensanierung von Verdachtsflächen, Flächenrecycling und die Altlastensanierung - Flächen mit schädlichen Bodenveränderungen, altlastverdächtigen Flächen und Altlasten gemäß (Flächenrecycling-Förderrichtlinie) Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) sowie - brachliegenden oder mindergenutzten ehemaligen Gewerbe- und Industrieflächen oder Flächen aus sonstiger Nutzung

S e i t e | 128 6 Terminplan

Wie in Kapitel 5 eingangs erwähnt, lässt allein schon die Finanzierung aus öffentlichen Mitteln keine sofortige Umsetzung sämtlicher Maßnahmen von höchster und hoher Priorität zu. Darüber hinaus sind die Betreuungsaufwendungen, die verfügbaren Personalkräfte sowie gestaffelte, bauli- chen Eingriffe bei der Umsetzung des Maßnahmenkonzeptes zu berücksichtigen. Ferner bauen einige Maßnahmen aufeinander auf bzw. setzen die Umsetzung anderer Maßnahmen voraus. Auch diese Rahmenbedingungen sollten in der Priorisierung der Maßnahmen gemäß Kapitel 4 „Maßnahmenkonzept“ einfließen. In diesem Kapitel wird das Maßnahmenkonzept in eine Art Terminplan „generalisiert“. D.h. eine handliche, tabellarische und zusammenfassende Übersicht gemäß den Terminvorgaben aus dem vorherigen Kapitel aufgestellt. Die Tabelle wird der Gemeinde in Excel-Format übergeben, so dass die Gemeinde oder das Zentrenmanagement diese Tabelle ändern und fortschreiben kann. Maßnahmen der Priorität B und C werden nicht aufgeführt, um übersichtlich zu bleiben. Auch fehlt das Handlungsfeld Kommunikation. Die Einrichtung von Beteiligungswerkstätten, die Bürgerakti- vierung, Ehrenamtsunterstützung oder mehr Transparenz kommunaler Tätigkeiten sind grundsätz- lich aufzubauen, einzuführen und langfristig zu sichern. Die ersten Schritte zur Umsetzung und weiteren Entwicklung des Ortskerns sind unter der höchs- ten Priorität eingeordnet. Hier soll ein Bearbeitungsbeginn möglichst noch in 2018 erfolgen. Mit der Beauftragung eines Zentrenmanagement können die weiteren Maßnahmen- und Produktvor- schläge des OEK weiterentwickelt, umgesetzt oder eingeführt werden. Die Entwicklung des ZOB steht im OEK genauso an erster Position, da die weitere Entwicklung von Rundgängen, Reduzie- rung von Parkplätzen im Ortskern und die gesamte Funktionsfähigkeit des Ortskerns von der Neu- gestaltung des ZOB abhängig ist. Es handelt sich bei dem Projektplan nur um eine erste und grobe Terminkette. Vielen Maßnahmen- vorschläge wurde bspw. ein Arbeitsbeginn für 2019 unterstellt. Dies wird in der Menge der Aufga- ben aber kaum realisierbar sein. Die tatsächliche Zuordnung und Abarbeitung einzelner Maßnah- men, insbesondere aus den Handlungsfeldern Kultur und Einzelhandel, ist letztlich Sache der Ge- meinde und des Zentrenmanagement im Rahmen der Umsetzung. Spätestens in 2019 ist der Ter- minplan fortzuschreiben und die Umsetzung und Einführung der Maßnahmenvorschläge festzule- gen. Als Entscheidungsgremium bietet sich die Fortführung des Arbeitskreises „Ortskernentwick- lung“ an.

S e i t e | 129 2018 2019 2020 2021 IIIIIIIVIIIIIIIVIIIIIIIVIIIIIIIV höchste Priorität Zentrenmanagement ZOB - Gestaltung / Planwerktstatt ZOB - bauliche Umsetzung Wege- und Aufenthaltskonzept Wege- und Aufenthaltskonzept - bauliche Umsetzung

2018 2019 2020 2021 hohe Priorität - Städtebau IIIIIIIVIIIIIIIVIIIIIIIVIIIIIIIV Marktplatz Investorensuche Marktplatz Gestaltungskonzept, Bereichsplan, B-Plan Marktplatz - Freilegung Innenbereich Marktplatz - Umsetzung Konzept Rathaus (rückwärtiger Bereich) - Sanierung Pferdemarkt - Verlagerung Feuerwehr, Eigentümerwechsel Grundstücke Waldstr. 6 und 8 Pferdemarkt - Investorensuche Pferdemarkt -Konzept / B-Plan Pferdemarkt - bauliche Umsetzung Aufwertungsmaßnahmen öffentlicher Raum Bestandssanierungen im Ortskern (private) kommunale/s Förderprogramm/e Gestaltungssatzung 2018 2019 2020 2021 hohe Priorität - Einzelhandel, Gewerbe, Versorgung IIIIIIIVIIIIIIIVIIIIIIIVIIIIIIIV Fortschreibung Einzelhandelskonzept Flächen- und Leerstandsmanagement (Zentrenmanagement) Aktivierung von Einzelhändlern (Zentrenmanagement) Angebotserweiterung neue Kooperationsmodelle, Eigentümermodelle Wirtschaftsförderung Aufbau eines Markttreffs, Unternehmensbroschüre der Gemeinde, Leerstandsaktivierung

S e i t e | 130 2018 2019 2020 2021 hohe Priorität - Verkehr, Mobilität, ÖPNV IIIIIIIVIIIIIIIVIIIIIIIVIIIIIIIV Barrierefreiheiten im öffentlichen Raum Verbindung Bahnhof und Ortskern Caravanstellplatz alternative Mobilitätsangebote, Carsharing Fahrradinfrastruktur e-Mobilität

2018 2019 2020 2021 hohe Priorität - hohe Priorität - Kultur, Tourismus, freizeitbezogene IIIIIIIVIIIIIIIVIIIIIIIVIIIIIIIV Infrastruktur Waldmuseum - Machbarkeitsstudie Waldmuseum - bauliche Umsetzung außerschulische Bildungseinrichtungen - Ausbau Museumslandschaft Vernetzung Stadtführerkurs Freilichtbühne - Belebung Kulturangebote Freilichtbühnenüberdachung Homepage & digitaler Veranstaltungskalender Jahrmarkt und weitere Produktvorschläge

S e i t e | 131 Quellenverzeichnis

Akademie für Raumforschung und Landesplanung, Stärkung der Innenstädte und Ortskerne - Initi- ativen und Instrumente aus der Praxis für die Praxis, AR, https://shop.arl-net.de/arbeitshilfe- kommunen.html Aktiv Region Dithmarschen, www.aktivregion-dithmarschen.de Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, www. bbsr.bund.de Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, Umwandlung von Nichtwohngebäuden in Wohnimmobilien, BBSR-Online-Publikation Nr. 22/2017 Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, Lokale Bündnisse für bezahlbares Wohnen und Bauen, Oktober 2016 Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, Online-Handel – mögliche räumliche Auswir- kungen auf Innenstädte, Stadtteil- und Ortszentren, BBSR-Online-Publikation Nr. 08/2017 CIMA Beratung + Management GmbH, diverse Einzelhandelsgutachten, www.cima.de Förderdatenbank des Bundes, www.foerderdatenbank.de Gesellschaft für Konsumforschung, Kaufkraftanalysen, www.gfk.de Innenministerium Schleswig-Holstein, Fortschreibung 2005 des Regionalplans für den Planungs- raum IV Schleswig-Holstein Süd-West, Februar 2005, www.schleswig-holstein.de Junker und Kruse, Einzelhandelsgutachten Stadt Delbrueck, 2012 Investitionsbank Schleswig-Holstein, www.ib-sh.de Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein, www.kvsh.de Kreis Dithmarschen, Handlungskonzept Demografie Kreis Dithmarschen, 2014 MR Consultants, Einzelhandels- und Wirkanalyse 25712 Burg (Dithmarschen), Hamburg, 2012 Urbanus GbR, Dritter Regionaler Nahverkehrsplan – Kreis Dithmarschen – 2014-2018, 2014

S e i t e | 132 Abbildungsverzeichnis

ABBILDUNG 1: KREIS DITHMARSCHEN IM BUNDESLAND SCHLESWIG-HOLSTEIN (QUELLE, WIKIPEDIA, ZUGRIFF: 24.10.2017) ...... 9 ABBILDUNG 2: BURG (DITHM.) IM AMT BURG-ST.MICHAELISDONN SOWIE IM KREIS DITHMARSCHEN (QUELLE, WIKIPEDIA, ZUGRIFF: 24.10.2017) ...... 9 ABBILDUNG 3: LAGEPLAN UNTERSUCHUNGSGEBIET, BURG (DITHM.), QUELLE LUFTBILD: DIGITALER ATLAS NORD (ZUGRIFF OKTOBER 2016), QUELLE GEBÄUDEPLAN: GEMEINDE BURG ...... 10 ABBILDUNG 4: RELATIVE VERÄNDERUNG DER GESAMTBEVÖLKERUNG AUF DER EBENE DER STÄDTE UND ÄMTER IM ZEITRAUM 2006-2025 (QUELLE: GERTZ GUTSCHE RÜMENAPP 2008 IN ZUKUNFT GESTALTEN – DEMOGRAPHIEBERICHT: 10) ...... 13 ABBILDUNG 5:RELATIVE VERÄNDERUNG DER ZAHL DER UNTER-18-JÄHRIGEN AUF DER EBENE DER STÄDTE UND ÄMTER IM ZEITRAUM 2006-2025 (QUELLE: GERTZ GUTSCHE RÜMENAPP 2008 IN ZUKUNFT GESTALTEN – DEMOGRAPHIEBERICHT: 11) ...... 14 ABBILDUNG 6:RELATIVE VERÄNDERUNG DER ZAHL DER ÜBER-65-JÄHRIGEN AUF DER EBENE DER STÄDTE UND ÄMTER IM ZEITRAUM 2006-2025 (QUELLE: GERTZ GUTSCHE RÜMENAPP 2008 IN ZUKUNFT GESTALTEN – DEMOGRAPHIEBERICHT: 13) ...... 14 ABBILDUNG 7: EINWOHNERENTWICKLUNG, BURG (DITHM.) 2011-2015 ...... 15 ABBILDUNG 8: EINWOHNERSTAND NACH ALTERSGRUPPEN, BURG (DITHM.) 2000-2015 ...... 16 ABBILDUNG 9: SOZIALVERSICHERUNGSPFLICHTIGE BESCHÄFTIGUNG, BURG (DITHM.), 2016 ...... 16 ABBILDUNG 10: PENDLERSALDO, BURG (DITHM.), 2011-2016 ...... 17 ABBILDUNG 11: STAND AUSBAU DER BREITBANDVERSORGUNG IN DITHMARSCHEN 12/2017, (HTTPS://BREITBAND- DITHMARSCHEN.DE/) ...... 23 ABBILDUNG 12: SCHWARZPLAN ORTSKERN BURG, EIGENE DARSTELLUNG ...... 27 ABBILDUNG 13:STRUKTURELLE MISSSTAND, EIGENE DARSTELLUNG ...... 32 ABBILDUNG 14: SANIERUNGSZUSTAND GEBÄUDE BURG ORTSKERN, BESTANDSAUFNAHME DEZ. 2016, EIGENE DARSTELLUNG ...... 33 ABBILDUNG 15: NACHVERDICHTUNGSPOTENZIALE IM ORTSKERN, EIGENE DARSTELLUNG ...... 34 ABBILDUNG 16: ZUSTAND STRAßEN, BARRIEREFREIHEIT, EIGENE DARSTELLUNG ...... 45 ABBILDUNG 17: GROßE PARKRÄUME IM ORTSKERN VON BURG, EIGENE DARSTELLUNG ...... 45 ABBILDUNG 18: VERTEILUNG EINZELHANDEL UND GEWERBLICHER LEERSTAND IM ORTSKERN BURG, BESTANDSAUFNAHME DEZ. 2016, EIGENE DARSTELLUNG ...... 55 ABBILDUNG 19: SCHÜLERZAHLEN GRUNDSCHULE BURG, 2016/2017; QUELLE: SCHULENTWICKLUNGSPLAN 2012- 2018 KREIS DITHMARSCHEN, GOS ...... 60 ABBILDUNG 20: ENTWICKLUNG DER SCHÜLERZAHLEN GRUNDSCHULE BURG, QUELLE GOS NACH GRUNDSCHULE BURG ...... 60 ABBILDUNG 21: SCHÜLERZAHLEN GEMEINSCHAFTSSCHULE AM HAMBERG; QUELLE: SCHULENTWICKLUNGSPLAN 2012- 2018 KREIS DITHMARSCHEN ...... 61 ABBILDUNG 22: ENTWICKLUNG SCHÜLERZAHLEN GEMEINSCHAFTSSCHULE AM HAMBERG (2012-2017) ...... 62 ABBILDUNG 23: HAUSÄRZTE, BURG UND KREIS DITHMARSCHEN, QUELLE KASSENÄRZTLICHE VEREINIGUNG SCHLESWIG-HOLSTEIN, 2016 ...... 65 ABBILDUNG 24: WEGEBEZIEHUNGEN IM ORTSKERN, EIGENE DARSTELLUNG ...... 81 ABBILDUNG 25: ZOB MIT PARKPLATZ LINDENSTRAßE ...... 82 ABBILDUNG 26: PROJEKTSKIZZE PFERDEMARKT ...... 92 ABBILDUNG 27: PROJEKTSKIZZE - HANDLUNGSFELD STÄDTEBAU ...... 101

S e i t e | 133 Anlagen

Planunterlagen - Untersuchungsgebiet - Bestandsaufnahme Gebäude - Bestandsaufnahme Straßen - Bestandsaufnahme Nutzung – Gewerbe, Handel, Dienstleistungen - Projektskizze Handlungsfeld Städtebau - Projektskizze Pferdemarkt

Förderkulisse und Ablaufplan

S e i t e | 134 Ortskernentwicklungskonzept Burg (Dithmarschen)

Plan: Untersuchungsgebiet

Legende

Untersuchungsgebiet Wege- und Straßen Gebäude Flurgrenzen Parkplätze

Datum: 30.04.2018

Auftraggeber: Burg (Dithm.) Ü Verfasser: GOS mbH Maßstab: 1:2.481 Ortskernentwicklungskonzept Burg (Dithmarschen)

Plan: Bestandsaufnahme Gebäude Legende

struktureller Missstand mittlerer Sanierungsbedarf umfassender Sanierungsbedarf

Leerstand Wohnungen & Gewerbe Leerstand Wohnungen Leerstand Gewerbe

Nachverdichtungs-/Flächenpotenziale

Gebäude Wege- und Straßen

Datum: 30.04.2018

Auftraggeber: Burg (Dithm.) Ü Verfasser: GOS mbH Maßstab: 1:2.542 Ortskernentwicklungskonzept Burg (Dithmarschen)

Plan: Bestandsaufnahme Straßenraum

Legende

Angsträume Barrierefreiheit mäßig Barrierefreiheit kaum/keine leichte Mängel schwere Mängel Wege- und Straßen Gebäude Parkplätze

Datum: 30.04.2018

Auftraggeber: Burg (Dithm.) Ü Verfasser: GOS mbH Maßstab: 1:2.542 Ortskernentwicklungskonzept Burg (Dithmarschen)

Plan: Bestandsaufnahme Nutzung Gewerbe, Einzelhandel, Dienstleistung Legende

Museen & Archive Sport & Unterhaltung & Erholung Gemeinbedarf Gewerbe Dienstleistungen Handel & Logistik Sozialwesen Gesundheitswirtschaft Hotel & Gastgewerbe Gastronomie Banken & Versicherung

Gebäude Wege- und Straßen

Datum: 30.04.2018

Auftraggeber: Burg (Dithm.) Ü Verfasser: GOS mbH Maßstab: 1:2.542 Ortskernentwicklungskonzept Burg (Dithmarschen)

Plan: Projektskizze Handlungsfeld Städtebau

Legende

Alte Mitte 0 Neue Mitte

Marktplatz & Pferdemarkt 0 Verlagerung von Einrichtung, Eigentümerwechsel, Leerstandsaktvierung, Fassaden- und Quartiersentwicklung

Gestaltungs- oder Entwicklungserfordernis städtebauliche Missstände: Beseitigung oder Aufwerung

0 Wege- und Aufenthaltskonzept

Quartiersentwicklung (u.a. Nachverdichtung)

Leerstandsaktivierung

Einrichtungen Gemeinbedarf

städtebauliche Schwerpunktmaßnahmen

Aufwertungen - Ortsbild, Gebäude

Straßensanierung

Datum: 30.04.2018

Auftraggeber: Burg (Dithm.) Ü Verfasser: GOS mbH Maßstab: 1:2.345 Ortskernentwicklungskonzept Burg (Dithmarschen)

Pferdemarkt - Entwicklungsskizze

Legende Bäume Spielplatz Wege Straßen / Zufahrten Gebäude

Verfasser: GOSmbH

Datum: 30.04.2018 Förderkulisse zum Ortskernentwicklungskonzept Burg, Stand 05/2018

Schulen Förderprogramm Fördergegenstand / Anmerkungen Zuschuss / Kredit / Laufzeit Antragssteller relevante Maßnahmen „Go for Klo Sanierung von Schulsanitäranlagen Zuschussförderung Schulträger Daseinsvorsorge Richtlinie liegt noch nicht vor. bis zu 90% KITA Förderung Mit knapp 110 Millionen Euro zusätzlich in 2018 und 2019 unterstützt das Land die Kreise und kreisfreien Voraussetzung ist die Aufnahme in den Bedarfsplan des Kreises.Gemeinde Daseinsvorsorge, Kita-Betreuung Städte bei den Betriebskosten. Förderung zur Steigerung von Qualität. Weitere Mittel werden bereitgestellt zur Entlastung der Eltern.

Städtebau & Wohnen Förderprogramm Fördergegenstand / Anmerkungen Zuschuss Antragssteller relevante Maßnahmen Soziale Wohnraumförderung - Gutachten, Konzepte und vorbereitende Untersuchungen: Zuschussförderung, Entwicklungen am Pferdemarkt und Marktplatz Förderung von Konzepten, Pilot- und Modellprojekten im - Gefördert werden können Gutachten, Konzepte und vorbereitende Untersuchun-gen, die im Kosten des Gutachtens, mind. 15.000 EUR Rahmen der sozialen Wohnraumförderung des Landes S-H Zusammenhang mit dem Bereich Wohnen bzw. der sozialen Wohn-raumförderung stehen, wenn sie modellhafte und außerordentliche Analysen zum Inhalt haben und die spätere Übertragbarkeit der Ergebnisse und Methodiken gewährleisten. Förderfähig sind innerhalb der Gutachtenerstellung auch eine Moderationstätigkeit und die Erstellung einer Dokumentation bzw. eines Kataloges. Soziale Wohnraumförderung - Zuschussprogramm für - Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz Zuschussförderung Bestandsentwicklung (Beratung durch Gemeinde / private Vermieter und Selbstnutzer, IB.SH - Maßnahmen zur Reduktion von Barrieren - Energieeffizienz (ca. 20%) Zentrenmanagement) - Barrierefreiheit (ca.2.000 EUR, wenn Kosten mind. 12.000 EUR betragen) Soziale Wohnraumförderung - Forderungskauf und private - Ankauf künftiger Kapitalforderungen aus Grundstücksverkäufen nach Baulanderschließung als Darlehensförderungen Gemeinde, Baugemeinschaften, soziale Wohngruppen Pferdemarkt, Marktplatz Wohnungsgenossenschaften, IB.SH Vorfinanzierung Zuschussförderungen, u.a.: - Schaffung, Modernisierung und Erwerb von Genossenschaftswohnungen durch Darlehen - Neubau 250 EUR je geförderter Wohnfläche - Sanierung bis zu 150 EUR/qm (Beratungen bei der IB.SH in Anspruch nehmen!) Altersgerecht Umbauen, KfW 455 - Maßnahmen zum Einbruchschutz Zuschussförderung Privatpersonen Bestandsentwicklung (Beratung durch Gemeinde / - Maßnahmen zur Barrierereduzierung ca. 10% Zentrenmanagement) - Einführung Standard "altersgerechtes" Haus Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für - die Freilegung von Grundstücken im Rahmen der städtebaulichen Entwicklung von Brachflächen, Zuschussförderung Gemeinde Burg Marktplatz, Pferdemarkt Projekte zur Verbesserung der Nutzungsmöglichkeiten von - die für die öffentliche Erschließung von Brachflächen notwendigen Erschließungsanlagen, bis zu 50% Flächen mit Gestaltungs- und Nutzungsdefiziten im Rahmen - die Herstellung und Aufwertung baulicher Anlagen zur Verbesserung der öffentlichen Zugänglichkeit und einer nachhaltigen Stadtentwicklung (Nachhaltige Nutzung von Flächen an Gewässern, “tadtetwicklug – “tadt i Wadel - die erstmalige Herstellung und die Aufwertung bestehender öffentlicher Grünanlagen sowie die Vernetzung städtischer Grünräume, - die denkmalgerechte Erneuerung von Straßen, Wegen und Plätzen innerhalb von historischen Ensembles, - Maßnahmen zur Verringerung der Luftverschmutzung, - der für eine öffentliche Nachnutzung erforderliche Umbau von leerstehenden, in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Gebäude

Verkehr, Infrastruktur Förderprogramm Fördergegenstand / Anmerkungen Zuschuss / Kredit / Laufzeit Antragssteller relevante Maßnahmen Förderrichtlinie Elektromobilität des BMVI Elektrofahrzeuge und Ladeinfrastruktur, Elektromobilitätskonzepte Projektabhängig / Kriterien abhängig Gemeinde Burg elektrische Fahrzeugflotte, diverse Ladestationen, Taxigewerbe

Richtlinie über Zuwendungen aus Finanzhilfen für den Bau / Ausbau verkehrswichtiger, innerörtlicher Straßen Zuschussförderung, Gemeinde Burg, Kreis Straßensanierungen, eventuell Meldorder Straße kommunalen Straßenbau in Schleswig-Holstein (nach Bau /Ausbau von besonderen Fahrspuren für Omnibusse Höhe wird nach Prüfung der Rahmenbedingungen Oberflächengestaltung Bahnhofsstraße Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz - Schleswig-Holstein - Bau / Ausbau verkehrswichtiger Zubringerstraßen festgelegt (Ortseingangsmaterial) GVFG-SH und Finanzausgleichsgesetz (FAG)) Bau / Ausbau verkehrswichtiger zwischenörtlicher Straßen Regelfall zunächst 60%, Höchstförderungen bei 75% und Bau / Ausbau von Kreuzungen (Anteil des kommunalen Straßenbaulastträger kann gefördert werden) 85% Deckenbaumaßnahmen auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen (Erneuerung Fahrbahndecke, Oberflächenbehandlung) Kommunaler Investitionsfonds des Landes Schleswig- kommunaler Infrastrukturinvestitionen Darlehensförderung, Zuweisungen aber auch möglich Gemeinde Burg Infrastrukturmaßnahmen, Straßensanierung, Holstein (genauer prüfen und Beratung bei IB.SH erforderlich) bis zu 75% der Gesamtkosten, 0,5% für die gesamte Darlehenslaufzeit Räumliche Strukturmaßnahmen der Rentenbank (Nr.204) Ausbau der kommunalen Infrastruktur in ländlich geprägten Räumen, u.a. Bildungseinrichtungen, Straßen, Darlehensförderung,s zu 100% der förderfähigen Kosten ax. Mio. €, ach RG)“ – Eistufug Breitbandversorgung, usw. ax. Mio. €, ach RG)“ – Eistufug für ax. Jahre wird über die gewählte Hausbank abgewickelt

Modernisierung ländlicher Wege im Rahmen des LPLR (bis Ausbau ländlicher Wege einschl. Brücken, ausschließlich ländliche Kernwege,außerhalb geschlossener Zuschussförderung, Gemeinden/Gemeindeverbände 2020) Ortslage, kleine Infrastrukturen mit bis zu 1 Mio. EUR 53% der förderungsfähigen Bruttokosten Antragsstellung noch bis 01.11.2018 IKU-Barrierearme Stadt, KfW 234 Darlehensförderung gemeinnützige Organisationsformen, Kirchen, Kommunen, öffentlicher Raum und öffentliche/gemeinnützige bis zu 100%, bis zu 50 Mio. EUR pro Vorhaben PPP-Modelle oder Unternehmen mit mindestens 50- Einrichtungen prozentigem kommunalen Gesellschafterhintergrund Tourismus/ Umwelt/ Natur/ Denkmäler Förderprogramm Fördergegenstand / Anmerkungen Zuschuss / Kredit / Laufzeit Antragssteller relevante Maßnahmen Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen zur nicht einnahmeschaffende Einrichtung: u.a. Promenaden, Kurparks, Badestellen, unentgeltl. Zuschussförderungen, vornehmlich in touristischen Schwerpunktgebieten nach Förderung investiver touristischer Projekte sowie investiver Serviceeinrichtungen 100.000 EUR Mindestkosten dem LEP S-H Maßnahmen zur Inwertsetzung des Natur- und Kulturerbes einnahmeschaffende Einrichtungen: Kultur- und Freizeiteinrichtungen, Einrichtungen mit touristischer ca. 50% bei der Investitionsbank S-H Bedeutung, Verbesserung umweltschonende Zugänglichkeit des Natur- und Kulturerbes, Maßnahmen zur Wegeführung und Besucherlenkung, Kulturstätten Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen zur regionale Tourismuskonzepte Zuschussförderungen, Hüttendorf beim Waldmuseum Förderung nicht-investiver touristischer Projekte sowie nicht-Planungs- und Beratungsleistungen, Machbarkeitsstudien für Machbarkeitsstudien bis zu 50% investiver Maßnahmen zur Inwertsetzung des Natur- und Maßnahmen von Konzepten und touristischen Angeboten Träger haben sich mit 10% zu beteiligen Kulturerbes bei der IB S-H Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekten in Beratung und Klimaschutzkonzepten Zuschussförderungen Kommunen, Träger, Schulen Radabstellanlagen bei Kitas, Schulen, Kinder- und sozialen, kulturellen und öffentlichen Einrichtungen im Klimaschutzmanagement und Energiesparmodelle Höhe / Quote je nach Fördertatbestand (unterschiedlichste Jugendhilfe Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative, (Bund / Klimaschutzmaßnahmen - LED Außen- und Straßenbeleuchtung, Innenbeleuchtung, raumlufttechnische Quoten, u.a. bis zu 25% oder mindestens 50%) LED-Beleuchtungen BMUB) Anlagen, Energiesparmodelle an Schulen nachhaltige Mobilität: Mobilitätsstationen, Radverkehrsinfrastruktur, Radabstellanlagen,... raumlufttechnische Geräte in öffentlichen Einrichtungen Investitionen in Kitas, Schulen, Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen sowie Sportstätten Richtlinie zur Förderung der integrierten ländlichen - bauliche Investitionen insbesondere zur Sicherubng von Bildung und Nahversorgung Zuschussförderung Gemeinden, Gemeindeverbände, Herstellung der von Produkten und Angeboten im Bereich Entwicklung in Schleswig-Holstein - kleine touristische Infrastrukturvorhaben, insbesondere in bildungsorientierte Einrichtungen zum Natur- für Kommunen zumeist mindestens 50% Förderung (zu zur Ortskernentwicklung auch juristische Personen des Kultur, Natur und Tourismus und Umwelterlebnis, z.B. in einem Nationalpark, Biosphärenreservat oder Naturpark, NATURA 2000- beachten Bagatellgrenzen / Mindestkosten) privaten Rechts Gebiet; - natur- und raumbezogene Infrastrukturen mit touristischen Bezug, insbesondere die Anlage, Beschilderung und Begleitinfrastruktur von Wanderwegen, Kanu- und Reittouren - Museen, Gedenkstätten, Plätze, die für die kulturelle Identität der Dörfer prägend sind - Kosten für Studien zum Erhalt des Kulturerbes - Dorferneuerung und -entwicklung - Maßnahmen zur Stärkung der Ortskernentwicklung Klimaschutz Förderprogramm Fördergegenstand / Anmerkungen Zuschuss / Kredit / Laufzeit Antragssteller relevante Maßnahmen Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) fördert Projekte, die Angebote - Maßnahmen zur Bildung, Information und Aufklärung im Klimaschutz, die einen Dialog mit Bürgern in der zur Realisierung klimaschonender Alltagshandlungen auf Nachbarschaft beinhalten, Nachbarschaftsebene bieten. - Maßnahmen, die Bürger unterstützen, ihren Alltag klimaschonend und ressourceneffizient zu gestalten und zum konkreten Handeln aktivieren, - Einrichtung und Betrieb von Begegnungsstätten/-flächen sowie deren Weiterentwicklung mit klimaschutzbezogenen Aktivitäten auf Nachbarschaftsebene sowie innovative Ideen.

Ziel ist es, die Durchführung von Klimaschutzprojekten auf Nachbarschaftsebene zu unterstützen und einen Förderaufruf für Nachbarschaftsprojekte im Klimaschutz im -wesentlichen Maßnahmen Beitrag zur Bildung, zur Vermeidung Information von und Treibhausgasemissionen Aufklärung im Klimaschutz zu leisten. Kommunen, Vereine, Genossenschaften, Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des - Maßnahmen, die BürgerInnen unterstützen, die ihren Alltag klimaschonend gestalten Relegionsgemeinschaften Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und - Einrichtung von Begegnungsstätten u.ä. für entsprechende Aktivitäten Reaktorsicherheit „Kurze Wege für de Kliaschutz Förderrichtlinie Energetische Stadtsanierung, KfW 432 Energetische Stadtsanierung + Ko-Förderung kleiner Gemeinden 2018 bis 2020 in SH Kommunen - Das Lad “chleswig-Holstei uterstützt ergäzed zu KfW-Progra Eergetische “tadtsaierug – Zuschüsse für integrierte Quartierskonzepte und Sanierungsmanager bestimmte kleinere Kommunen durch eine Ko-Förderung. - Gefördert werden kommunale Gebietskörperschaften und deren rechtlich unselbständige Eigenbetriebe. Förderfähig sind Kosten für integrierte Quartierskonzepte sowie Kosten für das Sanierungsmanagement. Ziel ist eine Minderung des CO2 - Ausstoßes im Quartier Kurze Wege für den Klimaschutz Nachbarschaftsprojekte im Klimaschutz Antragstellung Mai bis 29.06.2018 Kommunen, eingetragene Vereine, Genossenschaften und z.B. Hinterhöfe im Vereinsbesitz ( z.B. Hecken statt Zäune) Religionsgemeinschaften mit Körperschaftsstatus. Sanierung bzw. Erneuerung bestehender Kälte- und Mit der Kälte-Klima-Richtlinie werden die Neuerrichtung, die Vollsanierung und die Teilsanierung von Die Förderung ist auf 150.000 Euro pro Maßnahme sowie Organisationen, Kommunen, kommunale Klimaanlagen energieeffizienten Kälte- und Klimaanlagen gefördert. Die Förderung erfolgt auf Zuschussbasis mit auf maximal 50 % der förderfähigen Ausgaben begrenzt/ Bis Gebietskörperschaften, Zweckverbände und Eigenbetriebe, Festbeträgen. 31. Dez. 2019 Schulen, Krankenhäuser sowie kirchliche Einrichtungen

Sonstiges Förderprogramm Fördergegenstand / Anmerkungen Zuschuss / Kredit / Laufzeit Antragssteller relevante Maßnahmen Richtlinie des Landes Schleswig-Holstein für die Gewährung Ein Ziel ist die Ausstattung der Gewerbegebiete mit Breitbandanschlüssen voranzutreiben. (bis 2020) Gemeinde, kann Privaten übertragen werden Breitbandversorgung in Gewerbegebieten von Zuwendungen zur Förderung der wirtschaftsnahen Infrastruktur - Richtlinie zur Förderung des Breitbandanschlusses von Gewerbegebieten Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen für das Flächenrecycling und Altlastensanierung von Verdachtsflächen, Flächenrecycling und die Altlastensanierung - Flächen mit schädlichen Bodenveränderungen, altlastverdächtigen Flächen und Altlasten gemäß Bundes- (Flächenrecycling-Förderrichtlinie) Bodenschutzgesetz (BBodSchG) sowie - brachliegenden oder mindergenutzten ehemaligen Gewerbe- und Industrieflächen oder Flächen aus sonstiger Nutzung potenzieller Ablaufplan zur Umsetzung des OEK, Stand 05/2018 2018 2019 2020 2021 I II III IV I II III IV I II III IV I II III IV höchste Priorität Zentrenmanagement ZOB - Gestaltung / Planwerktstatt ZOB - bauliche Umsetzung Wege- und Aufenthaltskonzept Wege- und Aufenthaltskonzept - bauliche Umsetzung 2018 2019 2020 2021 hohe Priorität - Städtebau I II III IV I II III IV I II III IV I II III IV Marktplatz Investorensuche Marktplatz Gestaltungskonzept, Bereichsplan, B-Plan Marktplatz - Freilegung Innenbereich Marktplatz - Umsetzung Konzept Rathaus (rückwärtiger Bereich) - Sanierung Pferdemarkt - Verlagerung Feuerwehr, Eigentümerwechsel Grundstücke Waldstr. 6 und 8 Pferdemarkt - Investorensuche Pferdemarkt -Konzept / B-Plan Pferdemarkt - bauliche Umsetzung Aufwertungsmaßnahmen öffentlicher Raum Bestandssanierungen im Ortskern (private) kommunale/s Förderprogramm/e Gestaltungssatzung 2018 2019 2020 2021 hohe Priorität - Einzelhandel, Gewerbe, Versorgung I II III IV I II III IV I II III IV I II III IV Fortschreibung Einzelhandelskonzept Flächen- und Leerstandsmanagement (Zentrenmanagement) Aktivierung von Einzelhändlern (Zentrenmanagement) Angebotserweiterung neue Kooperationsmodelle, Eigentümermodelle Wirtschaftsförderung Aufbau eines Markttreffs, Unternehmensbroschüre der Gemeinde, Leerstandsaktivierung 2018 2019 2020 2021 hohe Priorität - Verkehr, Mobilität, ÖPNV I II III IV I II III IV I II III IV I II III IV Barrierefreiheiten im öffentlichen Raum Verbindung Bahnhof und Ortskern Caravanstellplatz alternative Mobilitätsangebote, Carsharing Fahrradinfrastruktur e-Mobilität 2018 2019 2020 2021 hohe Priorität - hohe Priorität - Kultur, Tourismus, freizeitbezogene I II III IV I II III IV I II III IV I II III IV Infrastruktur Waldmuseum - Machbarkeitsstudie Waldmuseum - bauliche Umsetzung außerschulische Bildungseinrichtungen - Ausbau Museumslandschaft Vernetzung Stadtführerkurs Freilichtbühne - Belebung Kulturangebote Freilichtbühnenüberdachung Homepage & digitaler Veranstaltungskalender Jahrmarkt und weitere Produktvorschläge